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Dunge_Onmaster

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Alle Inhalte von Dunge_Onmaster

  1. Dann ist das halt so. Kosten und Nutzen stehen einfach nicht mehr in einem gesunden Verhältnis.
  2. Kann nicht verstehen, warum das in Anbetracht der enormen Nachfrage nicht einfach schon längst digital veröffentlicht wurde und gut ist. Aber bitte als "handfester" Download und kein Streaming-Mist. Hätt ich sofort zugelangt. Bin einfach nicht mehr bereit, inklusive Porto mindestens 50 € für eine oder zwei Polycarbonat-Frisbees hinzulegen und dann landet das Päckchen vielleicht sogar noch beim Zoll und man zahlt noch mal drauf. Nach all den Jahren sind die besten Cues eh in der ein oder anderen Form bereits ans Tageslicht gekommen worden, wenn auch etwas weniger... offiziell. Reicht mir völlig.
  3. Also ich kann die Kritik an dem Score insbesondere aus heutiger Perspektive absolut nicht nachvollziehen, wenn man bedenkt, was für nun wirklich hohler, sprich melodisch substanzloser Dilettantenbombast in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren in vergleichbaren Genres fabriziert und traurigerweise oft auch noch glorifiziert wurde (Stichwort Junk(ie) XL, Zimmer plus Gesocks, Tyler Bates, Balfe, Two Steps from Hell etc.). Cutthroat Island hingegen hat ein extrem starkes Main Theme mit zumindest für mich enormem Wiedererkennungs- und immer noch Wiederspielwert inklusive Chill-Faktor spätestens beim Chor-Einsatz. Aus Komponistenperspektive sind die thematischen Variationen speziell in B- und C-Teil von "Morgan's Ride"( das eigentliche Main Theme beginnt ab etwa 01:40) und die auch im restlichen Score durchweg kraftvolle, aber immer klare und farbenfrohe Orchestrierung durch und durch gelungen. Definitiv Teil meiner Top-10-Liste der 90er und immer noch einer meiner absoluten Favoriten im Adventure-Genre.
  4. Trigger-Warnung: Das mit Abstand beste Stück des Scores ist "Pulse of the City".
  5. Hier dann endlich auch nochmal zwei zugegeben sehr obskure Neuzugänge in meiner in den letzten Jahren nur noch minimal gewachsenen physischen Sammlung: Die 15 Euro Porto plus genau 7,13 Euro Zoll hätt ich mir ehrlich gesagt lieber gespart, wenn Buysoundtrax ihre Neuveröffentlichungen zur Abwechslung auch separat als reinen Download-Kauf anbieten würden. 🙄 Einfach nicht mehr zeitgemäß und man schreckt Leute, denen es nicht primär um das Sammeln glitzernder Polycarbonat-Frisbees geht, vom Kauf ab, wenn Zoll und Porto zusammen fast doppelt so teuer sind wie das Album selbst. Kurz auch zur Musik: Joe Kraemers "Wonders of the Universe" ist ein gelungen zusammengestelltes Compilation-Album seiner Hörspiel-Scores zu Big Finishs "Space: 1999" (2021–2022). Es handelt sich zwar leider um rein samplebasierte Aufnahmen, aber man merkt den oft ausschweifenden, rein orchestralen Kompositionen das Herzblut und die Inspiration an, die investiert wurden. Die verwendeten Libraries sind von höchster Qualität und da ich mich in der Vergangenheit selbst intensiv mit dem Thema MIDI-Orchestrierung beschäftigt habe, besteht bei mir vermutlich auch ein gewisses Guilty Pleasure für diesen Sound. Musikalisch dreht sich alles um ein leicht erkennbares, kleinintervalliges Moll-Motiv aus sechs Noten, das dem ganzen Score eine sehr einheitliche melodische Struktur verleiht. "G-Savior" ist ein Gemeinschaftsprojekt von Louis Febre und seinem damaligen Mentor John Debney zu einer zu Recht völlig in Vergessenheit geratenen kanadischen TV-Produktion aus dem Jahr 1999. Quasi eine Art Power Rangers meets Starship Trooper meets SciFi-Anime nur eben auf Ultrabillig. Wenn mich meine Ohren nicht völlig trügen, handelt es sich hierbei um einen dieser typischen Synthi-Orchester-Scores aus den späten 90ern, die fast ausschließlich mit dem Gigasampler von Nemesys aufgenommen wurden. Kann mich aber auch irren und wenigstens einige Solo-Instrumente wurden live eingespielt. Aus eben genannten Nostalgie-Gründen kann ich persönlich aber wunderbar über den ausgeprägt synthetischen Klang hinwegsehen, solange die Musik selbst solide ist. Und das ist hier definitiv der Fall. Das einprägsame heroische Main Theme wird direkt im ersten Track vorgestellt und zieht sich als musikalischer roter Faden durch den gesamten Score.
  6. Falls ich irgendwann ein Tribute-Album rausbringen sollte, hätt ich auf jeden Fall schon mal das Cover fertig...
  7. Hab mir das Stück eben nochmal angehört. Da ist einiges an alten Motiven drin, ja, aber völlig bruchstückhaft und ohne jeden (wenigstens für mich) erkannbaren musikalischen roten Pfaden. Immer wieder kommt es nach jedem noch so kurzen dramatischen Crescendo, jedem spannend klingenden ostinatohaften Rhythmus zu einem abrupten Stopp und er lenkt die Aufmerksamkeit auf die nächste an sich interessant klingende, aber nun mal enttäuschend kurze, unterentwickelte Idee. Mag dem Film und dem zu hektischen Schnitt geschuldet sein, aber das holt mich überhaupt nicht ab. Hör dir stattdessen nochmal "Desert Chase" an und verfolge, wie Williams weit über fünf Minuten hinweg immer mehr orchestrale Energie forciert, stufenweise den gesamten Orchesterapparat durch Rückung in immer wieder eine neue Tonart weiter und weiter nach oben schraubt und dabei erbarmungslos das Tempo anzieht. Sowas vermisse ich!
  8. Gelungen finde ich die ruhigeren Passagen, z. B. das ominöse "Perils of the Deep" und vor allem die hier bereits erwähnte Main-Theme-Variation in der Coda von "To Athens". Die Sachen hör ich mir gerne an. Mach mir eh von allen Alben immer eigene Compilations und höre kaum bis gar keine "offiziellen" Album-Schnitte. Was mir einfach fehlt, und das gilt genauso für Indy IV als auch seine drei letzten SW-Scores, sind neben wirklich eingängigen neuen Themen diese kreativ-furiosen Action-Brecher aus den 80ern (nur bezogen auf Indy: "Desert Chase", "Belly of the Steel Beast", "Mine Car Chase" etc.). Fing aber schon in den 90ern an, als sein Action-Writing schlichtweg zu überfrachtet, zu verspielt und für meine Begriffe vor allem rhythmisch schlichtweg zu unstrukturiert wurde. Ausnahmen von der Regel gab es zum Beispiel mit "Escape from the City" (aus War of the Worlds) und natürlich den beiden Orff-Anleihen aus den SW-Prequels immer wieder.
  9. Zum Teil, ja. Ein ganz schön wild zusammen gewürfelter Mix.... Rheingold und Walküre sind aus der Levine-Einspielung, die ich meine; Siegfried und Götterdämmerung sind allerdings von Pierre Boulez aus den 70ern und vermutlich live in Bayreuth mitgeschnitten; also Obacht! Für unsere Filmmusik-verwöhnten Ohren sind da deutlich zu viel Hintergrundgeräusche und alles natürlich, wie leider für Klassik typisch, mit viel zu niedrigen Pegeln abgemischt. Ich schick dir einfach mal die Backcover der Einspielungen, die ich meine. Muss man das auch nicht notwendigerweise beim ollen Jeff Bezos bestellen. Grüße aus Elberfeld
  10. Also von Tyler kann ich wider Erwarten seinen Score zum Mario-Bros.-Film nur in allergrößten Tönen loben. 👍 So arrogant und selbstverliebt er auch in Interviews und seinen unerträglichen Dirigier-Tänzchen rüberkommen mag, ist er sich doch nicht zu schade, musikalisch geschickt Hommagen und Zitate aller Art von Koji Kondos originalen Mario-Tracks einzubauen und unterhaltsam zu verarbeiten. Bei seinen beiden Rambo-Scores war es ähnlich bezüglich Goldsmith (leider nicht bei den Action-Tracks!!). So leid es mir auch tut und bei allem Respekt vor seinem Lebenswerk: Aber dieser von vielen zu Unrecht belächelte Score macht mir bei weitem mehr Spaß als Williams' vermeintlich hochheiliger Schwanengesang. 🤷‍♂️
  11. Parsifal hab ich 2015 das erste Mal gesehen und zwar in Wuppertal als Eigenproduktion des Opernhauses. Gab zwar viel Kritik an der Inszenierung (das Übliche: zu modern, Bühnenbild nicht zur Handlung passend etc.), aber mir hat alles sehr gut gefallen; nicht nur die musikalische Umsetzung. Bin natürlich auch großer Fan der Musik selbst. Vielleicht gefällt dir dann ja auch Dieter Ilgs gleichnamiges Arrange-Album für Jazz-Trio. Und zumindest das Vorspiel aus Lohengrin dürfte dir auch sehr munden. Parsifal (1882) ist ja quasi das nachträglich geschriebene Prequel zu Lohengrin (1850), was man eben auch musikalisch deutlich merkt. Also das Maß aller Dinge für mich beim Ring ist definitiv James Levines Kompletteinspielung von 1989 bis 1991 an der Metropolitan Opera in New York. Von Energie, Tempo und Aufnahmequalität unerreicht (riesiges Problem vor allem bei Bayreuth-Aufnahmen; "Klatsch- und Hustvieh", zu eng gestelltes Orchester, Bühnengeräusche etc.). Nur Siegfrieds Schmiedelied hätte wie bei fast jeder mir bekannten Aufnahme deutlich mehr Tempo verdienen können, um die frühen Heavy-Metal-Vibes voll zu entfalten... Aber scheint wohl nur meine Meinung zu sein. Ansonsten gesanglich noch einen Tick stärker ist Georg Soltis legendäre Einspielung mit den Wiener Symphonikern (frühe 60er). Aber auch wenn diese Aufnahmen alle paar Jahre mit immer neuen Techniken remastert werden, merkt man ihnen doch ganz klar das Alter an. Insofern greif lieber gleich zu Levine.
  12. Um nochmal zur Musik zurückzukommen: Bin erst die Tage dazu gekommen, mir das ganze mal aufmerksam anzuhören und ich bin echt begeistert! Von den paar wenigen leicht zimmerdurchseuchten Stampfer-Ostinati abgesehen (vermutlich auf Druck der Regie/Produktion) erfrischend offen orchestriert und die Goldsmith-, Courage-, und Rosenman-Zitate sind schön vorbereitet und im weiteren Verlauf ins Arrangement integriert. Die Horner-Hommage beschränkt sich eher auf die Orchestrierung. Finde gar nicht, dass das alles wie einfallsloses musikalisches Name-Dropping wirkt. Bin froh, dass die Verantwortlichen immerhin zur dritten Staffel endlich von Russos generischem Einheitsbrei abgerückt sind! Endlich nochmal tolle frische Filmmusik und das sogar aus dem Jahr 2023. 👍 2022 war McCrearys Rings of Power das Highlight für mich.
  13. Hallo zusammen, vielleicht gibt es ja auch ein paar andere Wagnerianer hier... Nicht allein durch seine Leitmotivtechnik und die Wahl der mythologischen Sujets, sondern auch durch die oft weit ausschweifende Harmonik mit viel entfernter Terzverwandtschaft und die sehr blechlastige Instrumentierung war Wagner zweifellos der wichtigste Wegbereiter orchestraler Filmmusik, insbesondere im Golden und Silver Age. Habe vor einiger Zeit mal ein kleines Klavier-Arrangement zum furiosen Orchesterfinale aus dem Rheingold (1869) notiert. Mehr Des-Dur als hier geht wohl nicht.... Ich spiele das aus zugegeben nicht ganz unironischen Gründen seit Jahren immer bei der Begrüßungsveranstaltung der neuen 5er-Klassen bei uns an der Schule. Vielleicht gefällt's ja dem ein oder anderen. Noten kann ich bei Interesse gerne liefern. Wurde auch tatsächlich schon mal filmmusikalisch verwendet: (Der einzige Lichtblick an diesem Film; plus die Goldsmith-Zitate im zugegeben gar nicht so üblen Score von von Jed Kurzel) LG Dustin
  14. Und mit knapp zweieinhalb Stunden zumindest quantitativ bestens ausgestattet... Die oben verlinkte Suite, die er scheinbar nur für die diesjährige Comic-Con arrangiert hat, fehlt allerdings, was ich persönlich sehr enttäuschend finde. Wäre für mich DAS Highlight des Albums gewesen.
  15. Ich schätze, die paar Takte Bombastchor an Anfang und Ende stammen aus Shores Main Theme. Viel interessanter finde ich allerdings McCrearys energiegeladenes Konzertarrangement seiner beiden Charakter-Themen, vor allem im Falle von Galadriel mit diesem marschartigen Streicher-Ostinato zu Beginn: starkes Thema mit großem Wiedererkennungswert, das Lust auf mehr macht. Wobei die zumindest in der zweiten Hälfte etwas prätentiöse Sologeige schon unangenehme Assoziationen an Zimmer-Konzerte auslöst und schon fast ein bisschen nervt, wenn sie – musikalisch sinnlos – gegen das ganze Orchester anzuspielen versucht. Aber das war als Showeffekt vermutlich Vorgabe von ganz oben. Immerhin ist die gute Dame hier etwas weniger leicht bekleidet als sonst bei solchen Anlässen. Ob das jetzt besser oder schlechter ist, muss jeder selbst entscheiden...
  16. Ganz ehrlich, find ich gar nicht. War auch erst skeptisch, aber McCreary schafft es immer wieder (zuletzt auch bei He-Man), sich mit musikalisch geschickten Kniffen über die in diesem Genre leider sehr von stupide stampfender Trailermusik geprägten Klischees hinwegzusetzen und trotzdem noch den vermutlich wenig inspirierten Erwartungen der Produktionsleitung zu genügen: Im Falle von "Galadriel" mit einem wirklich starken, abwechslungsreich harmonisierten Thema und bei "Sauron" u. a. durch eine komplexe, weil ständig in der Betonung wechselnde 7/8-Figur. So einen Spagat muss man erstmal hinbekommen. Das ist für mich mehr als Zimmer, Holkenborg und Bergersen selbst im Dreierpack je zustande bringen könnten.
  17. Gestern eingetrudelt: Zwei stilistisch ziemlich abwechslungsreiche Compilation-Alben aus dem Hause Dragon's Domain Records. Die Joel Goldsmith Collection Vol. 2 konzentriert auf drei weniger bekannte B-Produktionen aus den späteren 90ern. Bis auf einige wenige drüber gemischte Session-Musiker sind Stealth Fighter (hier leider nur das Main Theme, da der Rest des Scores von Alex Wilkinson geschrieben wurde) und Rattled vollsynthetisch. Ist nicht jedermanns Sache, aber da ich aus eigener Erfahrung weiß, wie viel Herzblut man als Komponist in die samplebasierte Realisierung seiner Musik stecken muss, um ein solch überzeugendes Ergebnis zu bekommen, höre ich hin und wieder auch sehr gerne mehr oder weniger reine Synthie-Scores. Highlight des Albums sind aber definitiv die Ausschnitte aus Joels Musik für die kurzlebige TV-Serie Hawkeye. Hier stand ihm ein mittelgroßes Session-Orchester mit vielen für das Indianer-Setting typischen Ethno-Zusätzen zur Verfügung. Das verspielt-synkopische Main Theme schimmert in den meisten Cues immer wieder mal in interessanten neuen Instrumentierungen durch und gibt dem Ganzen einen roten Faden. TV-Musik auf höchstem Niveau! Schade eigentlich, dass sich die Produzenten für dieses Release sich nicht einfach auf Hawkeye fokussiert und stattdessen nur gut 17 Minuten auf die CD gepresst haben. Hier hätte ich gerne mehr gehört. Bruce Broughtons The Boy Who Could Fly beinhaltet hauptsächlich die Neuaufnahme seines hier wohl nur allzu gut bekannten Scores aus demselben Jahr des Film-Release' (1986) mit der Sinfonia of London. Tolle, herzerwärmende Musik mit einem Touch des für Broughton typischen verspieltem Hollywood-Heroismus' (s. "In the Air"). Als Gimmick – und um das Album voll zu bekommen – wurden noch einige weitere Neueinspielungen (teilweise live) zu berühmten Broughton-Themes quer durch seine Karriere dazu gepackt. Dabei handelt es sich nicht um extra für dieses Album erstellte Neuaufnahmen, sondern um von Dragon's Domain scheinbar relativ willkürlich kompilierte aus den letzten 10-20 Jahren. Bis auf die in "We'll Be Back" (Silverado) ein bisschen strauchelnden Trompeten des Midland Odessa Symphony Orchestras (zugegeben: live unfassbar schwere Figuren in dieser Tonhöhe) tolle Arrangements und Interpretationen; in Track 11 sogar mit Bruce selbst am Klavier.
  18. Momentan definitiv kein Einzelfall. War bei mir ziemlich genauso: Joel Goldsmith Collection Vol. 2 zusammen mit Broughtons Boy Who Could Fly am 09. April bestellt und erstmal absolut gar nichts gehört von Buysoundtrax außer der Bestätigung über den Zahlungseingang. Hatte das Päckchen schon abgeschrieben, weil ich dachte, es wär verloren auf halber Strecke gegangen oder mal wieder beim Zoll gelandet wie letztes Jahr gleich zweimal passiert. Ein Grund, warum ich es seitdem, wenn irgendwie möglich, tunlichst vermeide, aus dem Nicht-EU-Ausland zu bestellen. Gestern (25.05.) kamen die CDs dann aber doch noch völlig überraschend an und entgegen meiner Erwartung auch ohne nachzuzahlende Zollgebühren. Dafür aber mal wieder mit teilweise zerbrochenem Case. Ist ja heutzutage schon fast ein Standard-Feature.
  19. Diese alternierenden Taktwechsel im Action-Scoring speziell der 80er und 90er haben's mir irgendwie angetan. Kann mich daran nicht satt hören... ? Ein einfallsloses 5/4-Gedröhne à la Dark Knight Rises klingt schon nach einigen Takten ausgelutscht und erschreckend vorhersehbar. Die eben nicht ganz regelmäßigen, leicht stockenden, aber trotzdem immer noch klar fokussierten Betonungen vom Capricorn-Main-Title halten das Metrum auch über mehrere Minuten frisch. Goldsmith hat für diese Art der Rhythmisierung in den späten 70ern/frühen 80ern die Blaupause geliefert, was dann zweifellos auch Inspiration war Poledouris' berühmtes Mixed-Meter-Ostinato in "Anvil of Crom": konstanter Wechsel von 12/8 und 10/8, prominente Pauken-Akzente, ausgehaltene Oktav-Parallelen im Blech etc. Die Grundidee dafür ist aber in jedem Falle ganz klar auf niemand Geringeren als Igor Stranwinsky zurückzuführen (Le sacre du printemps, Oedipus Rex etc.). Wenn auch da meist einfach viel zu komplex, als dass die ausgeklügelte Struktur vom Rezipienten beim alleinigen Hören direkt erfasst werden könnte; mir eingeschlossen. Filmmusik ist im Vergleich zu Konzert-Musik strukturell viel "griffiger"... Das macht für mich insbesondere bei solchen Sachen hier den Reiz aus.
  20. Echt interessant! ? Vielen Dank für's Notieren und Teilen, Sebastian. ?
  21. Grundsätzlich ein wirklich tolles Projekt, auch wenn beide Scores leider viel zu viele viel zu kurze Cues beinhalten, die sich musikalisch dadurch praktisch gar nicht entfalten können. Da stellt sich wirklich die Frage, ob es für eine Albenzusammenstellung nicht sinnvoller wäre, sich etwas vom chronologischen Filmschnitt zu entfernen und zumindest die kürzesten Stücke zusammenzuschneiden oder besser noch im Falle einer Neuaufnahme – wie eben hier der Fall – Mini-Cues schon im Arrangement miteinander zu koppeln; z. B. über ausgehaltene Flächen in den Bässen/Celli, Becken-/Trommelwirbel etc. Die dadurch gewonnene Zeit auf dem Album beziehungsweise während der Sessions hätten man dann nutzen können, um etwa für The Man eine kleine Konzert-Suite der wichtigsten Themen möglicherweise inklusive Violinen, die ja von Goldsmith (bewusst) ausgespart wurden, als Bonustrack draufzupacken. Hätte ich interessanter gefunden als die ganzen "authentischen" Mini-Cues, die ich mir bestenfalls einmal anhören werde. Höhepunkt ist für mich eindeutig das für Goldsmith später stilbildend gewordene rhythmisch äußerst komplexe und für die Zeit (1957!!) überraschend aggressive Ostinato in "The Fight" aus The Black Patch. Eindrucksvoll ist auch das leicht irisch angehauchte, elegische Liebesthema, das sich in "Love Reunited" mit viel Harfeneinsatz voll entfaltet. Generell klingt Patch bemerkenswert modern und wüsste ich es nicht besser, hätte ich den Score beim ersten Hören eher in den späten 70ern eingeordnet. Jerry war seiner Zeit also schon zum Start seiner Karriere meilenweit voraus... Klare Empfehlung, nicht nur für Goldsmith-Fanboys!
  22. Zugegeben: interessante Sachen dabei, aber es wäre schön, wenn Sie das von Anfang an auch einfach als separaten Download ohne quasi erzwungene CD-Bestellung anbieten würden. Durch die neuen Zoll-Bestimmungen (und den Brexit) musste ich schon öfter deutlich draufzahlen, obwohl mir die Plastikhülle im Regel, deren Inhalt ich heutzutage bestenfalls noch als Frisbee verwenden würde, ziemlich schnuppe ist.
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