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Souchak
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Wenn es an sich, unabhängig der Bewertungskriterien, quatschig ist, überhaupt einen Vergleich anzustellen, dann frage ich mich, warum INDY 4 so häufig als besonders schlecht dargestellt wird, während im selben Atemzug die vorherigen Teile - insbesondere INDY 2 - in den Himmel gelobt werden. Da scheint mir - zumindest im Konsens dieses Themas - die Herangehensweise ziemlich einseitig. Bis dato ist mir kaum eine Kritik untergekommen, die nicht auch die drei vorherigen Filme mit einbezieht. Über Quellen würde ich mich dementsprechend freuen.

 

Ich behaupte: INDY 4 ist schlecht. Halbherziger Plot, schlamperte Inszenierung, handwerklich unter aller Kanone. Dass eine Fortsetzung immer mit den Vorgängern verglichen wird, ist strukturbedingt, der neue VW Golf wird ja auch am Vorgänger-Modell gemessen.

 

Offensichtlich aber gehst du doch auch von einer gewissen Objektivität aus, wenn du so vehement von Drehbuch und Dramaturgie schreibst?

 

"Vehement" ist ja anders. Im Gegensatz zu gewissen anderen Boardern räume ich ja fast immer ein, dass es sich um eine subjektive Einschätzung handelt. Aber gewisse Dinge (das INDY 4-Drehbuch, Hayden Christensens Darstellung in den STAR WARS-Prequels) sind schon sehr offensichtlich schlümm. Darf man ja trotzdem gut finden, aber eben nicht unter Einbeziehung von *hust* objektiven Kriterien.

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Ich behaupte: INDY 4 ist schlecht. Halbherziger Plot, schlamperte Inszenierung, handwerklich unter aller Kanone. Dass eine Fortsetzung immer mit den Vorgängern verglichen wird, ist strukturbedingt, der neue VW Golf wird ja auch am Vorgänger-Modell gemessen.

 

Dann verstehe ich nicht, warum du einen Vergleich eben noch als "reichlich quatschig" bezeichnet hast.

 

Ich behaupte: INDY 4 ist nicht schlecht.

Ich meine ja nur, dass da gewisse "subjektive Einschätzungen" schon sehr deutlich formuliert werden, sodass man sie glatt für Behauptungen halten könnte.

 

Ich würde mich da einfach mal darüber freuen, wenn diese "offensichtliche" Dinge auch konkret in Worte gefasst werden könnten. Mal ab von Empfindungen und Objektivität kann man ja im Detail darüber reden, wo exakt nun diese Fehlerquellen liegen sollen. Das müssen wir nicht jetzt machen, aber genau dieses Defizit kommt mir allzu häufig bei der Bewertung von Film vor.

 

Darf man ja trotzdem gut finden, aber eben nicht unter Einbeziehung von *hust* objektiven Kriterien.

 

Das klingt schon wieder so, als ob ich es nur unter Aussparung objektiver Kriterien gut finden könnte, während das schlecht finden schon irgendwie eine konkrete Basis hätte. Finde ich ja persönlich unglücklich oder gewollt verschroben formuliert. Würdest du dir von mir nicht auch eher ein "Ich finde, INDY 4 hat eine gute Dramaturgie und ein gutes Drehbuch" als ein "INDY 4 hat ein eine gute Dramaturgie und ein gutes Drehbuch" wünschen? (Oder ein alternatives Gespräch darüber, ob wir uns nicht doch auf objektive Kriterien für ein Gespräch einigen könnten).

 

Ich meine ja nur.  :)

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Fanboy versus Kritiker, sowas endet immer damit, das einer flennt (höhö)

 

Man kann ja alles Mögliche vergleichen, aber um zum Ausgangspunkt zurückzukommen: Sebastian, wo ist (in) INDY 2 jenseits der Genre-bedingten Abenteuer-Aspekte "infantiler, hirnrissiger Schwachsinn"?

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Gast BlasterBeam

"Vehement" ist ja anders. Im Gegensatz zu gewissen anderen Boardern räume ich ja fast immer ein, dass es sich um eine subjektive Einschätzung handelt.

Jeder User gibt eine subjektive Einschätzung, solange er nicht (sinngemäß) zitiert. IMHO.

Euer Ford A. Thaxton [emoji41]

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Obwohl die Diskussion für mich seit gestern beendet ist, möchte ich diesen Vergleich INDY 2/4 nicht unkommentiert lassen: mag der 84er auch seine Schwächen haben, allein die prachtvolle Inszenierung des Nachtclubs in Shanghai, der düsteren Katakombenaction und des Elefantentrips durch (sic) Sri Lanka...ganz, ganz ehrlich, da muss man man schon sehr stark die Augen zukneifen, wenn man den Unterschied zu CRYSTAL SKULL nicht sehen kann: minutenlange Selbstzitierei (besserer Szenen), Reißbrettcharaktere, die mit viel Drehbuchseitenrascheln an künstlich geschaffenen Dramaturgie"höhepunkten" die Seiten wechseln müssen, alberne Videospielästhtetik ohne Bodenhaftung, die die alten Filme glücklicherweise schon aus Mangel an Möglichkeiten in saubere handgemachte optische Effekte übersetzen mussten - es gibt in diesem Film nichts, was ihm mehr Lebensberechtigung verleiht als TOMB RAIDER 2.

 

Selten dermaßen ernüchtert aus dem Kino gekommen...

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Obwohl die Diskussion für mich seit gestern beendet ist, möchte ich diesen Vergleich INDY 2/4 nicht unkommentiert lassen: mag der 84er auch seine Schwächen haben, allein die prachtvolle Inszenierung des Nachtclubs in Shanghai, der düsteren Katakombenaction und des Elefantentrips durch (sic) Sri Lanka...ganz, ganz ehrlich, da muss man man schon sehr stark die Augen zukneifen, wenn man den Unterschied zu CRYSTAL SKULL nicht sehen kann: minutenlange Selbstzitierei (besserer Szenen), Reißbrettcharaktere, die mit viel Drehbuchseitenrascheln an künstlich geschaffenen Dramaturgie"höhepunkten" die Seiten wechseln müssen, alberne Videospielästhtetik ohne Bodenhaftung, die die alten Filme glücklicherweise schon aus Mangel an Möglichkeiten in saubere handgemachte optische Effekte übersetzen mussten - es gibt in diesem Film nichts, was ihm mehr Lebensberechtigung verleiht als TOMB RAIDER 2.

 

Na bitte, es geht also durchaus doch noch mit Argumenten.  :)

 

Die Unterschiede sind schon deutlich, was das aber für die eigentliche Qualität bedeutet, scheint ja dann doch auf einem anderen Blatt zu stehen. Entweder ist "Dramaturgie" nun ein objektiver Rahmen, auf den man sich einigen kann, oder eben nicht. Würde es mehr solcher Beiträge geben, müsste man als - wie sagt man - "Fanboy" nicht auch ständig drauf herumreiten.

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Entweder ist "Dramaturgie" nun ein objektiver Rahmen, auf den man sich einigen kann, oder eben nicht. Würde es mehr solcher Beiträge geben, müsste man als - wie sagt man - "Fanboy" nicht auch ständig drauf herumreiten.

 

Es braucht kein Fach-Studium, um gute Dramaturgie und schlechte Dramaturgie zu erkennen: Ist ein Film überzeugend und schlüssig erzählt? Machen Schlenker der Geschichte und Nebenfiguren Sinn? Gibt es eine (innere) Logik?

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Es braucht kein Fach-Studium, um gute Dramaturgie und schlechte Dramaturgie zu erkennen: Ist ein Film überzeugend und schlüssig erzählt? Machen Schlenker der Geschichte und Nebenfiguren Sinn? Gibt es eine (innere) Logik?

 

Da bin ich einig mit dir. Aber warum dann nicht auch mal konkret das Gespräch dazu suchen, wenn schon mal jemand wie ich nachfragt? Offensichtlich gibt es ja Rahmenpunkte für Dramaturgie und Co., die teilweise natürlich, teilweise konzeptionell geschaffen wurden. Darüber kann man dann doch auch reden. Wenn ich aber vorbringe, dass ich diese - eben doch objektiveren Maßstäbe - anders bewerte und anders wahrgenommen habe, dann werde ich müde von der Seite belächelt mit dem Hinweis darauf, dass ich ja INDY 4 trotzdem gut finden kann. Dann frage ich noch einmal nach und irgendwann kommt ein sami daher und lässt sich auch mal im Detail auf das Gespräch ein.

Genau die von dir vorgebrachten Punkte: Innere Logik, Sinn- und Unsinn der Figuren, Schlenker... darüber könnte man ja mal absolut im Detail sprechen, sofern man dazu Lust hat und eben auch jemand mal nachfragt. Aber ohne diese Form einer (halbwegs) detaillierten Vorbringung der Kritik klingt das doch allzu oft nur nach eher emotionellem Gemotze, weil jemand der Puppe die Haare versenkt hat. (damit meine ich jetzt nicht diesen Gespräch, aber eben allgemein die Sichtweise und Rezeption auf beispielsweise Lucas und Spielberg).

 

Oder lass es mich anders formulieren: Deine oder jedermanns Kritik zur Dramaturgie oder Nebenschauspielern würde ich einfach gerne manchmal anhand von Beispielen erläutert bekommen. Nicht weil ich es grundsätzlich anzweifle, sondern weil es erstes für mich zu einem guten und verständlichen Gespräch beiträgt und eben vielleicht ja doch die Möglichkeit besteht, dass unterschiedliche "Wahrheiten" zu Tage gefördert werden.

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dann werde ich müde von der Seite belächelt mit dem Hinweis darauf, dass ich ja INDY 4 trotzdem gut finden kann

 

Nicht so empfindlich, Herr Tsilimekis. Das war kein "Belächeln", das war der - auf dem Board zu selten beachtete - Hinweis darauf, dass die Meinung eines Users nicht Gesetz ist, jeder so ziemlich alles dufte finden kann, die Gedanken frei sind etcpp.

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Nicht so empfindlich, Herr Tsilimekis. Das war kein "Belächeln", das war der - auf dem Board zu selten beachtete - Hinweis darauf, dass die Meinung eines Users nicht Gesetz ist, jeder so ziemlich alles dufte finden kann, die Gedanken frei sind etcpp.

 

Haarscharf meine Reaktion falsch gedeutet. Das weiß ich ja und bin da ja recht frank und frei, was meine persönlichen Vorlieben betrifft.

Was ich eigentlich sagen wollte, war: Wenn das detaillierte Gespräch eben nicht mit mir geführt wird und man mich lieber darauf vertröstet, dass das Gespräch ja auch nicht entscheidend ist, dann fühle ich mich in der Gesprächsführung irgendwie zurücksetzt. Mit meiner Sicht auf den Film hat das natürlich wenig zu tun und ich habe es auch nicht so empfunden, als würdest du mir das was madig machen wollen.

 

Aber nichtsdestotrotz, mein Punkt: Vielleicht kann man (wir?) uns darauf einigen, dass ich expliziter nach Beispielen für die Meinungen frage und dann eventuell - nach Lust und Laune - auch konkretere Beispiele genannt werden? Ansonsten wüsste ich nämlich gar nicht mehr, was man außer "Gefällt mir" und "Gefällt mir nicht" noch schreiben könnte.

 

(Und bist du es nicht gewesen, der ab und an auch vorgetragen hat, dass ein IMHO oder ein "ich finde" die Kommunikation etwas auflockern und ins rechte Licht rücken könnte? [beispielsweise wenn es um THE SOCIAL NETWORK Musik oder so ging])

 

Alternativ können wir das auch gerne nächsten Monat draußen vor der Tür klären... ^_^  

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(Und bist du es nicht gewesen, der ab und an auch vorgetragen hat, dass ein IMHO oder ein "ich finde" die Kommunikation etwas auflockern und ins rechte Licht rücken könnte? [beispielsweise wenn es um THE SOCIAL NETWORK Musik oder so ging])

 

Aber hat das was gebracht? Und macht es wirklich Spass, argumentativ ins Detail und in Vorleistung zu gehen, wenn fast alle anderen es bei Behauptungen und Halbsätzen belassen?

 

Alternativ können wir das auch gerne nächsten Monat draußen vor der Tür klären... ^_^  

 

Ich bitte doch sehr darum.

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Aber hat das was gebracht? Und macht es wirklich Spass, argumentativ ins Detail und in Vorleistung zu gehen, wenn fast alle anderen es bei Behauptungen und Halbsätzen belassen?

 

Ganz klar: Nein! Da bin ich ganz bei dir. In diesem Forum wurden schon genug Perlen für nichts und wieder nichts vor die Säue geworfen.

Ich meinte eher im konkreten Gespräch, wenn dann vielleicht doch mal eine Nachfrage kommt (die sicherlich auch konkreter gestellt werden könnte).

 

Ich bitte doch sehr darum.

 

Ähm... Bitte gewährt. Deine Sekretärin soll meine beiden anrufen und einen Termin ausmachen.  :)

 

 

aber sein wir mal ehrlich, wer beide filme kennt, dem müssten doch die punkte, die sami aufgeführt hat, ohne probleme aufgefallen sein. die sind doch offensichtlich, dass man diese nicht nochmal explizit erläutern müsste.

 

Es geht ja auch weniger um die Dinge, die man sehen, sondern mehr um die Dinge, die man daraus schließen kann. Und wenn ich da offenkundig etwas anderes aus dem Gesehenen schließe als ihr oder andere, macht mich das entweder zu einem Blinden oder aber zu jemanden, der vielleicht doch etwas anderes erkannt hat, was auch stimmen könnte und in diesem Fall wären die Dinge ja doch nicht so offensichtlich, wie man meint und die Aussage des Satzes wäre falsch.

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Es geht ja auch weniger um die Dinge, die man sehen, sondern mehr um die Dinge, die man daraus schließen kann. Und wenn ich da offenkundig etwas anderes aus dem Gesehenen schließe als ihr oder andere, macht mich das entweder zu einem Blinden oder aber zu jemanden, der vielleicht doch etwas anderes erkannt hat, was auch stimmen könnte und in diesem Fall wären die Dinge ja doch nicht so offensichtlich, wie man meint und die Aussage des Satzes wäre falsch.

dann könnte man sich aber jeden "mist" als gelungen und gewollt schönreden. ich find da muss man auch mal die kirche im dorf lassen. ich könnte auch in michael bay filme sonstwas interpretieren, nur damit sie angeblich intelligent erscheinen. aber warum? das ist unterhaltung kurz vor sinnlos niveau und das muss man auch mal sagen können, auch wenn einem die filme spitze gefallen.

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Oft spielt gerade bei diesen Ballastfilmen (Trilogien! 80er! Fantasy/Adventure/Comic!) eine gewisse Affenliebe mit; anders ausgedrückt: mein Vergleich mit TOMB RAIDER 2 war nicht ganz zufällig. Zwei IMHO schlechte Abenteuerfilme, von denen einer zurecht nie ernsthaft in irgendwelchen Forendebatten oder Analysen stattfindet und der andere nur aufgrund von Marketingpush und nostalgischen Erinnerungen eine völlig unverhältnismäßige Resonanz erfahren hat. Gilt natürlich ebenso für den Regisseur: was man bei JWFan an esoterischer Spinnerei zu ARTIFICIAL INTELLIGENCE oder Lobpreisungen zu LINCOLN etc. hört, läßt mich immer als erstes besorgt denken: würde der Regiecredit lauten "directed by Garry Marshall", würden sich die Kinder ebenso zahlreich und weihevoll ums Lagerfeuer versammeln? Das kann man leider ja von der Wahrnehmung und damit der angestrebten "Objektivität" nicht trennen...respektive zeigen diverse Leute eine erschreckende Unfähigkeit, überhaupt über eine Wahrnehmung über den eigenen Tellerrand hinaus zu verfügen (nicht @Babis! ;) )

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dann könnte man sich aber jeden "mist" als gelungen und gewollt schönreden. ich find da muss man auch mal die kirche im dorf lassen. ich könnte auch in michael bay filme sonstwas interpretieren, nur damit sie angeblich intelligent erscheinen. aber warum? das ist unterhaltung kurz vor sinnlos niveau und das muss man auch mal sagen können, auch wenn einem die filme spitze gefallen.

 

Ich sehe schon, dass die Samen meines Ansatzes auf keinen fruchtbaren Boden fallen. Dieses Gespräch kann also nicht geführt werden. Ich rede ja gerade davon, Lars, das ich gerne erst einmal konkret bestimmten möchte, was Unterhaltung, was Niveau, was Intelligenz bedeutet. Das liegt zum einen daran, dass ich mein Leben ungerne vordefiniert lebe und zum anderen daran, weil ich sonst keinen Sinn in Gesprächen hier sehe, wenn alleine schon das Vokabular gänzlich unterschiedlich ist. Das ist für mich verständlich und mir ist auch verständlich, dass mein Ansatz missinterpretiert und falsch verstanden wird, macht es für mich aber umso sinnfreier.

 

Anders gefragt: Worin bestehen für Dich die echten Freuden von INDY 4, Babis?

 

Zunächst sei gesagt: Das ich INDY 4 nicht kritiklos betrachte und der Film für mich weit weg von einem Spitzenfilm ist.

Darüber hinaus:

 

  • Die Figur des Indiana Jones, sowohl was die Präsenz visueller wie mimischer Natur betrifft. Die emotionelle Verbundenheit zu dieser Figur ist ja kein Hirngespinst, mit dem ich mich in den Schlaf wiege. Dahinter steckt die selbe gewünscht objektive Emotionalität, aus der heraus ich auch meiner Freundin den Vorzug vor anderen Frauen gebe.
  • Das Zusammenspiel der besagten Figur I mit dem Sohnemann. Trotz bekannter Charakterzüge bekommt Indy neue Elemente hinzugefügt, die sich aus der Reibung mit dem Sohn ergeben. Und wo Reibung ist, da ist Spannung ja meist nicht fern. Das ist für mich greifbar und nachvollziehbar. Den bekannten Haudegen in einem neuen Gewässer schwimmen zu sehen, erfreut meinen Sinn für Lebenskomik.
  • Die Inszenierung: Beinahe jede Szene sitzt ausgesprochen passgenau im Kasten. Das fängt beim Schatten des Dr.Jones an, geht über den Atompilz hinter seinem Rücken bis hin zu dem Eingang hinter den Wasserfällen. Diese Szenen haben Charakter und sind kaum mit anderen Szenen aus anderen Filmen (selbst der eigenen Reihe) vergleichbar. Eigenständigkeit in dieser Form gepaart mit eindrucksvollen Szenerien erfreuen mein Gemüt für romantische Bilder.
  • Die Musik: Die Musik greift in ihrer Form die... Ach, die Musik gefällt mir gut und schmeichelt meinem romantischen und teilweise wagnerischem Ohr.
  • Die Einfälle: Der Film ist inhaltlich ein B-Movie, der im A-Gewandt daherkommt. Darüber haben wir weiter oben schon einmal gesprochen. Die Einfälle in diesem Film (Atomkühlschrank, senkende Bäume mit Schwimmautos oben drauf, Aliens) sind dermaßen hanebüchen, dass man sich das eigentlich gar nicht antun könnte. Kann man aber bis zu einem gewissen Grad eben schon, weil die Inszenierung eben doch stimmt. Der Film nimmt sich noch das kleine Stück ernst genug, damit ich der blauen Blume der kafkaesken Wirren folgen kann. Das schmeichelt meinem Sinn fürs Schmunzeln.
  • Das mystische und oberlehrerhafte des Films: Der Alien-Wissenskomplex (da gab es auch mal eine ganz spannende MacGyver Doppelfolge, an die mich das entfernt erinnert). Das spricht meinen Sinn für Esoterik und Mystik an.
  • Die Dialoge: Passen zum Film. Ob Jones mit seinem Sohn im Café oder Jones im Gespräch mit Frau Russin. Das ist kurz, bündig und mit einem ironischen Zwinkern begleitet.
  • Die Dramaturgie: Der verrückte Oxley ist das erste Fragezeichen des Films, bei dem ich mich durchweg gefragt habe, warum er zu dem Spacko geworden ist, der er war. Der Weg zur Auflösung führt in ein Gefängnis, in ein Grab und letztendlich in ein monumentales Bauwerk. Brotkrumen werden gelegt, ich folge der Spur. Wohlwissend, dass das Konzept von Drama an sich aber etwas locker im Film behandelt wurde.
  • Und noch ein paar Dinge mehr.

Und um meine Meinung da ganz klar darzustellen: Die oben genannten Punkte interpretiere ich ja nicht einfach in den Film hinein. Sie sind ja da und gelten in meiner Wahrnehmung als gut. Aber objektiv betrachtet, sind das Qualitäten (im eigentlichen Sinne des Wortes), die der Film hat. Das sagt soweit noch nichts darüber aus, ob der Film am eigentlichen Thema, der Zielgruppe oder dem Hochschulfundament vorbeiführt, aber es sind Qualitäten. Ich kann sie sehen, ich kann sie messen und bestimmen. Deshalb sage ich: INDY 4 ist in meinen Augen ein guter Film. Alternativ könnte ich mich ja jetzt auch hinstellen und der Logik des "Offensichtlichen" folgen und behaupten, ich bilde mir das nur ein. Aber wenn das der Fall ist, dann muss es ja selbst dafür einen Grund geben und dann müsste man darüber reden. Geht aber ja nicht, weshalb die "Logik des Offensichtlichen" wohl eher ein Konstrukt für die BWL-Stunde ist.

Vergleiche zu anderen Filmen, mit vorher festgelegten Rahmenkriterien... kann man alles machen, kann man drüber reden. Aber dann würde es wohl eher zu einem Gespräch der Quantitäten werden: Wovon hat der Film zu wenig, wovon zu viel.

 

Joa. So in etwa. Und wie ich das so schreibe, kommt es mir gerade so vor, als wenn sich ein Geisteswissenschaftler vor einem Naturwissenschaftler rechtfertigen muss, weil dieser mitsamt seinem gesamten Institut ständig die Wahrheit der Messinstrumente preist. Was an sich ja auch seinen Witz mit sich bringt.  :)

 

...respektive zeigen diverse Leute eine erschreckende Unfähigkeit, überhaupt über eine Wahrnehmung über den eigenen Tellerrand hinaus zu verfügen (nicht @Babis! ;) )

 

Mein Reden!  ;)

 

 

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Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht nachvollziehen kann warum "Doom" hier so markant der Vorzug gegeben wird. Allgemein sehe ich wenig Unterschied zwischen der "Hirnrissigkeit" der jeweiligen MacGuffins: eine Bundeslade, die Gesichter zum Schmelzen bringt, eine durchgeknallte Sekte mit heiligen, leuchtenden Steinen, der heilige Gral (!) und Aliens, die in ihrem Raumschiff weg fliegen. Dass man da ernsthaft versucht, einem NacGuffin mehr Daseinsberechigung zuzuschreiben als einem anderen wundert mich angesichts aller vierer schon.

 

In "Temple of Doom" gibt es nach einem starken Anfang erhebliche Ungereimtheiten. Hier waeren zum einen die voelligen Ausschlaege in die Extreme der humoristischen und der atmosphaerischen Szenen. Duemmster Klamauk zechselt sich hier mit ueblen Splatterszenen ab, sodass man sich als Zuschauer stets von einer Stimmung in die naechste geworfen fuehlt. Dann waere da auch der weibliche Charakter zu nennen. Interessant ist, dass das Frauenbild in den fruehen Indiana-Jones-Teilen pro Film schlimmer zird. War Marion im ersten Film noch eine selbststaendige Frau, die sich behaupten konnte und die in der Handlung einige wichtige Funktionen erfuellt, haben wir mit "Willie" eine dumme kreischende Zicke, die voellig unfaehig zu irgend etwas ist und jede noch so hilflose und unfaehige Golden-Age Heroine, deren einzige Daseinsberechtigung ist, von Errol Flynn oder wem auch immer gerettet zu werden, locker in den Schatten stellt. Mit Evy in der "Mumie" hat man z. Beispiel wunderbar gezeigt, wie man es mit der Frau in Abenteuerfilmen richtig macht. Dann auch die ueberfluessige Kinder-Identifikationsfigur des Shorty, der jeden einfallslosen Gag noch mit "so lustig" kommentiert.

 

Etwas, was ich ohnehin immer befremdlich bei dieser Filmreihe finde, ist die extreme Gewalt. Wie diese Reihe immer auf Jugendliche ab 10 Jahren zugeschnitten sein soll, waehrend reihenweise Leute zerfetzt, zerquetscht und anderweitig zerlegt werden, ist mir schleiehrhaft.

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aliens, die in ihrem raumschiff wegfliegen ist schlicht einflasslos und ausgelutscht. die dinge in den 3 anderen filmen sind zwar auch abgedreht, aber dafür abenteuerlich und einfallsreich. bei temple of doom gefällt mir wie schon mal gesagt das indien setting, das kinderarbeit thema sowie der düstere charakter des films. die figur des asiatischen jungen ist aber tatsächlich etwas nervig.

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Nochmal zum Vergleich TEMPLE OF DOOM / CRYSTAL SKULL:

 

Ich verstehe nicht, wieso beispielsweise die Szene mit dem Kühlschrank dauernd als Veralberung des "anspruchsvollen INDY-Fans" verdammt wird, aber zugleich kein Mensch die ebenso unsinnige Schlauchbootszene oder die haarsträubend doofe Lorenjagd in TEMPLE OF DOOM kritisiert. Physikalisch ist das eine keineswegs plausibler als das andere. Zu den durchgehend esoterisch-überzeichneten MacGuffins und der fürchterlich infantilen Figurenzeichnung in TEMPLE OF DOOM hat Mephisto ja schon genug geschrieben.

 

Ich sehe durchaus einen Unterschied im Anspruch eines RAIDERS OF THE LOST ARK und dem von Teil 4 - aber keinesfalls zwischen CRYSTAL SKULL und TEMPLE OF DOOM. Abseits reiner Fan-Nostalgie sehe ich beim besten Willen nicht, wo es bei INDY 4 Drehbuch-technisch mehr mängeln soll als bei Teil 2.

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