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Wen seht ihr als aufstrebenden Stern?


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P.S.: In den 60ern hätte es sicherlich eine ähnliche Diskussion gegeben, in der Leute dann erklären "dieser Goldsmith wird nie ein neuer Rosza oder North! Und Johnny Williams, ach..."

Da hast du sicherlich recht, Filmmusik hat sich ja auch sehr stark geändert. Wenn man einen Rosza hört, ist das schon etwas sehr Anderes als wenn man einen Williams hört – insofern ist natürlich Veränderung nicht schlecht, die Musik passt sich einfach den Geschmäckern und Bedürfnissen an. Dass ein Hans Zimmer den Geschmack von unheimlich vielen Leuten trifft, dürfte klar sein. Insofern (Schlagt mich nicht!) ist Herr Zimmer durchaus in der Tradition von Williams zu sehen als die eine große, vorherrschende Figur in Hollywoods Filmmusik (wenn auch für eine relativ kurze Zeit), der die dicksten Aufträge an Land zieht. Kompositorisch natürlich nicht, aber in dem Sinne, dass er der "begehrteste" Komponist lange Zeit war (und auch noch ist?).

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Ja, aber da gab es noch nicht so wirklich Internet, worüber man sich ja heut so gern spekulativ die Meinungen um die Ohren wirft B)

Ich glaube der Punkt spielt bei der ganzen Sache 'ne große Rolle! Das Internet macht uns da gewissermaßen auch viel kaputt,... kann man drüber philosophieren, aber das fiel mir bei dem Gedanken ein.

brauchen wir überhaupt irgendwelche aufstrebenden sterne?

Find' ich auch. Da dreht man sich wieder im Kreis mit dem Thema, aber jeder hört was er will. "Sterne" gibt's eh schon zu viele, da verliert irgendwann jeder den Überblick. Find's gut, dass Leute wie Broughton jetzt mal das machen, was ihnen JETZT gefällt. Die waren beim Film damals gut aufgehoben und haben dazu beigetragen, dass Unsereiner jetzt haufenweise Topics in ihrem Namen erstellt. Arnold Schwarzenegger hat gern' geschauspielert und ist dann erstmal in 'ne komplett andere Richtung.

Frage meinerseits; sind "Sterne" denn überhaupt wichtig ?

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Insofern (Schlagt mich nicht!) ist Herr Zimmer durchaus in der Tradition von Williams zu sehen als die eine große, vorherrschende Figur in Hollywoods Filmmusik (wenn auch für eine relativ kurze Zeit), der die dicksten Aufträge an Land zieht. Kompositorisch natürlich nicht, aber in dem Sinne, dass er der "begehrteste" Komponist lange Zeit war (und auch noch ist?).

Wäre Hollywood in England, hätten die britischen Boulevardblätter sicher schon über "Tanks" oder "Krauts" krakeelt, die alles einnehmen, und ihre Leser zu den Waffen zum Abwehrkampf fürs Vaterland gerufen... B)

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Was wichtig für uns sein sollte, sind Filmkomponisten, die vor allem gut hörbare Musik abliefern. Darauf bezog sich auch meine Frage – es gab in den letzten Jahren längst nicht so viel gute Filmmusik wie bspw. in den 90ern (meine Meinung!) Ich denke, das liegt daran, dass einfach zur Zeit ein absoluter Leistungsträger fehlt, der wie einst Williams, Goldsmith, Horner usw. einfach Qualität am Fließband abliefert und Mitkonkurrenten "mitzieht".

Meine Frage lautete nun a) Seht ihr die zwei Thesen auch so wie ich und B) Wer könnte für Euch diesen Platz einnehmen?

Es war nicht so sehr im Sinne von Stars und Sternchen gemeint :-)

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Ich muss da widersprechen: Weder glaube ich, dass die genannten grossen Drei in den Neunzigern Qualität am Fließband abgeliefert haben, noch dass eine vitale Filmmusik-Szene und -Kultur Zugpferde braucht. In den 90er Jahren war einfach viel möglich, filmisch wie musikalisch, wenn heute alles etwas fader und stereotyp wirkt, dann nur weil Hollywood sein Geschäftsmodell umgestellt hat: Mid-Budget-Filme finden höchstens noch als Festival/Home Entertainment-Titel statt, für die aufgedunsenen, schwerst beworbenen Blockbuster ist musikalische Originalität eher unerwünscht. Und da es die Mehrheit der Zuschauer nicht interessiert, ob sie was frisches, was schöns oder doch nur industriell gefertigte Klangsosse kriegen... Ich mag mir jedenfalls nicht vorstellen, was für Musik Goldsmith heute machen würde/müsste.

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Möglicherweise macht man es sich manchmal auch zu leicht, in dem man sehr schnell vergleicht und urteilt. Die Vielfalt der Moderne (durch Internet und digitale Techniken) hat eben den Nachteil manchmal auch unübersichtlich zu sein. Eine Bewertung erschließt sich vielleicht auch erst mit der Zeit. Es ist leicht auf die damaligen Dekaden zu schauen und die Sahnestücke herauszupicken, aber wenn man im Jahrzehnt gesteckt hat, hat vieles sicher auch nicht immer so rosig ausgesehen. Sicher ist der RCP Kontrast größer, aber gemosert wird und wurde eigentlich immer.

Wie Souchak schon sagte, es ist ja auch das Geschäftsmodell Hollywoods diesen einen Typus Monokultur von Musik zu verlangen. Filme werden am Fließband produziert, da wird eingespart wo es geht (auch wenn dafür dann Marketing ohne Ende verpulvert wird). Ich will nicht jedem RCPler (um mal beim Beispiel zu bleiben, auch wenn hier ja nicht alleine das Übel vergraben liegt) zusprechen, dass er ein außergewöhnlicher Komponist sein könnte, wohl arbeiten aber oftmals alle unter ihren Möglichkeiten, auch außerhalb von RCP. Der Anspruch ist doch insgesamt gesunken.

Es braucht daher nicht alleine einen guten, frischen, neuen Komponisten, sondern auch "Zugpferde" in Form von Produzenten, Regisseuren, Filmemachern, damit die ganze Sache frisch angekurbelt werden kann.

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Das sehe ich nicht so. Weswegen die Studiobosse diese Klangsoße haben wollen, liegt doch einfach daran, weil sie sich momentan am Besten verkauft. Der RCP-Sound ist einfach zur Zeit der Marktführer der Massen in Sachen Filmmusik.

Würden Hans Zimmer und Kumpanen von jemand Anderem, Originellerem, abgelöst werden in ihrer Beliebtheit, würden auch die Studiobosse eine andere, originellere Musik vorziehen. Das wird ganz einfach von Massengeschmack bestimmt und der ist sicher auch zu großen Teilen so, weil es eben keinen neuen Williams gibt, der ungemein populär ist, mit seinen Soundtracks und Themen in Erinnerung bleibt und dabei Qualität abliefert. Die bekanntesten Filmmusikthemen schafft einfach zur Zeit Hans Zimmer.

So lange dies so ist, so lange wird auch die "Klangsoße" bleiben. Natürlich braucht man aber auch erstmal Regisseure und Produzenten, die sich auch trauen, neue, frische Leute einzustellen. Fähige Komponisten, "Zugpferde", brauchen wir aber auf jeden Fall.

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Wie Souchak schon sagte, es ist ja auch das Geschäftsmodell Hollywoods diesen einen Typus Monokultur von Musik zu verlangen. Filme werden am Fließband produziert, da wird eingespart wo es geht (auch wenn dafür dann Marketing ohne Ende verpulvert wird).

Auch ein ausschlaggebender Grund für die derzeitige Blockbuster/Mainstream-Film(musik)-Krise: Filme werden nicht nur en masse produziert und ins Kino "geworfen", sondern können - dank des digitalen Zeitalters - auch fast bis zur letzten Minute geändert werden. Dementsprechend wird auch nach einer Musik gesucht, bzw. einem "Lieferanten", der diesen oft drastischen Veränderungen folgen kann... oder sie glattbügeln, überspielen kann... sprich: nicht so sehr auf das Geschehen und die Dialoge eingeht, sondern einen passenden melodisch angenehmen Klangteppich drunterlegt.

So hat das Ganze im Grunde nichts mit Massengeschmack zu tun, gewitterhexe.

In den 90ern - ich nenne sie gerne "das Golden Age der Neuzeit" - war es noch nicht ganz so schlimm. Sicherlich gab es auch da Zeitdruck und Deadlines, aber in den vielen Interviews, die ich zur damaligen Zeit in diversen Filmmusikzeitschriften gelesen habe, sprachen die Komponisten stets von durchschnittlich drei bis vier Wochen, die sie zum Fertigstellen einer Musik zur Verfügung hatten. Und bereits das war für einige Grund genug, ins Schwitzen (und Mosern) zu geraten B).

Aber... in den allermeisten Fällen wurde die Musik geschrieben, aufgenommen und abgemischt... und das war´s. Vielleicht einige kleine Änderungen hier und da, aber das Ding war im Kasten. Aus die Maus. Zu hören auf den vielen, liebgewonnenen Soundtracks dieser Zeit.

Heute wird - ich spreche immmer noch von den größeren Kinoproduktionen - bis kurz vor knapp an digitalen Effekten gebastelt, so daß der Komponist fast nie den richtig fertigen Film zu Gesicht bekommt. Wie BigMac bereits sagte, wird demnach eine Art "Musikindustrie" verlangt, die schnell und spontan reagieren kann... oder einfach eine passende Klangschablone zur Verfügung stellt, an dem die Mixer und Cutter schnippeln können, wie sie lustig sind.

Aufstrebende Sterne haben es da sehr schwer. Man findet sie eher auf den "Hinterhöfen" der Filmindustrie, versteckt in den (noch vorhandenen) ambitionierteren Werkstätten dieses Business... aber so richtig aufstreben werden sie wohl nie. Leider.

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Nathan Barr mit seinen Hostel-G´schichten (wenns denn nicht nur musikalische Ausreisser sind)

Waren es nicht, denn er hat sein Können dann auch mit "True Blood" bewiesen.

Also hab vier CDs von ihm (Hostel 1 & 2, True Blood 1 & 2) und jede davon ist sehr gut.

Auch die von Anne erwähnten Christian Henson und Ryan Shore würde ich zu denjenigen sehen, von denen man noch viel erwarten darf.

Henson schrieb für mich mit "Black Death" sogar den besten Score 2010.

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Ich denke, Thomas spricht da etwas an, was leider wahr ist: Viele Produzenten wollen nicht in erster Linie einen guten Komponisten, sondern einen gefügigen. Meines Erachtens ist das auch der Grund, warum David Arnold inzwischen schon fünf Bond-Filme vertonen durfte: Bei Tomorrow Never Dies hat man ihm spät noch Sheryl Crow aufs Auge gedrückt, deren Song dann weitgehend isoliert vom Score blieb, bei Die Another Day das gleiche mit Madonna und bei Casino Royale durfte er zwar zumindest mitwirken am Song, konnte aber auch nicht verhindern, dass der Sängerschnösel dann seinen Song nicht auf dem Soundtrackalbum sehen wollte. Bei Quantum of Solace dann wieder nullkommanull Arnold-Mitwirkung am Song. Ich bin ziemlich sicher, die Produzenten (bzw. Produktionsfirmen) schätzen nicht Arnolds kompositorische Fähigkeiten, sondern, dass er all diese für den Score ingesamt schädlichen Entscheidungen mitmacht, ohne zu klagen.

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Die Komponisten, mit denen ich gesprochen habe, sind sich auch einig, dass der recht häufig gewordene Wechsel von Komponisten bei laufenden Film-Reihen/Franchises (Trek, Potter, Twilight, Alien) nix damit zu tun hat, dass die Produzenten/Studios frische Impulse wollen. Carter Burwell: "Natürlich hält man so die Komponisten auch klein, niemand bekommt das Gefühl, das wäre seine Filmreihe."

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es liegt aber auch hauptsächlich an den regisseuren und produzenten. ein bruckheimer hat schon immer popige filmmusik für seine filme gewollt. ein michael bay ebenso. ridley scott hat ganz eigene vorstellung von filmmusik, die ihm auch kein goldsmith ausreden konnte. tony scott steht auch mehr auf moderne scores. warum andere auf den zug aufspringen weiß ich nicht. spielberg nimmt für seine eigenen regiearbeiten immer john williams, in der produzentenfunktion siehts schon anders aus. bei den scott brüdern siehts genau andersrum aus. in der produzentenfunktion sind sie weitaus offener was die komponistenwahl angeht. warum das so ist, keine ahnung.

ich denke den machern ist die art der filmmusik völlig egal, hauptsache sie funktioniert im film. spielberg hat auch keine ahnung von guter filmmusik, sonst würde er ja bei seinen produzierten filmen auch mehr auf die komponistenwahl wert legen. spielberg und williams sind einfach dicke kumpels, die gut zusammen arbeiten. mehr steckt da nicht hinter.

vielleicht denken auch einige einfach, dass williams/goldsmith musik altbacken für ihre filme klingt. die rcp musik funktioniert ja im film, auch wenns keine großartige komposition ist. vielleicht denken einige macher auch, mit diesem modernen musikstil wirken die filme gleich frischer und zeitgemäßer.

ich glaube nicht, dass es im filmmusikbereich aufstrebende sterne geben wird, zumal es den filmemachern auch egal ist. die suchen einfach nen komponisten, der für sie den "passenden" score schreibt, wie der auch immer klingen mag. ich selbst brauche auch keinen "hoffnungsträger", da ich zig verschiedene filmmusikstile höre. wer der komponist dahinter ist, ist mir völlig egal und auch ob der score originell oder 0815 ist. hauptsache mir gefällts.

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Alexandre Desplats Musik mag nicht Jedermanns Geschmack sein, aber er stellt trotzdem einen Kontrapunkt gegenüber den RCP-Sound da. Von daher begrüß ich es sehr, dass er den Aufstieg geschafft hat und hoffe sehr, dass das Produzenten und Regisseure ermutigt, mehr Neues zu wagen.

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MARC STREITENFELD konnte mich bisher überhaupt nicht überzeugen. Meiner Meinung nach ist er weder besonders kreativ, noch hat er ein dramatisches Gespür, noch "fetzt" seine Musik im Sinne von Leidenschaft (wie manchmal bei Zimmer) - sie langweilt mich eher. Gerade für "Robin Hood" gab es in der Vergangenheit einige tolle Scores, aber er hat mich hier einfach nur enttäuscht, dabei ist das schon einer seiner besseren Scores. Man merkt bei ihm sooo sehr den RCP-Einschlag, hier aber in einem negativen Sinn. Leute wie Jablonsky und Streitenfeld kleben einfach zu sehr an dieser Blockbuster-Formel von Herrn Zimmer und können sie überhaupt nicht kreativ weiterentwickeln, anwenden oder irgendetwas. Herr Zimmer hätte diese Filme sicher besser vertont als er. Ich könnte mich noch lange ärgern, aber das sind doch einfach nur die Formeln von Zimmer herzlos kopiert, dazu noch ohne jegliches handwerkliches Können.

Ich gehe noch einmal darauf ein, weil ich gerade Robin Hood höre und möchte dem oberen doch deutlich aus meiner Sicht widersprechen. Ich bin froh, dass Hans Zimmer nicht Robin Hood vertont hat. Sicher erkennt man Streitenfelds Einfluss und wo er herkommt, aber in Robin Hood beispielsweise stecken für mich viele schöne Details, die ich bei einem Hans Zimmer eigentlich immer wieder vermisse. Das es nicht der große Wurf bisher war, das mag sein, aber ich finde genau deshalb erwarte ich auch eine große Zukunft für Marc Streitenfeld, eben weil er auch aus einer RCP Ecke kommt und ich sozusagen die Revolution von innen sehe. Wenn sich etwas ändert, dann vielleicht auch darin, dass das bestehende große RCP Dasein sich selbst wandelt. Und für mich ist Marc da der aussichtsreichste Kandidat momentan. ;)

In Robin Hood gibt es sogar Momente, die mich leicht an Goldsmiths Rambo 3 erinnern. (Allerdings soll das jetzt kein Qualitätsmerkmal sein - da es auch nur ein kurzer Moment ist - wollte es nur mal ausplaudern :D)

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Im Grunde kann ich hier eigentlich gar nicht mitreden, weil ich mich überhaupt nicht auskenne, wenn's um das Können eines Komponisten oder die Qualität eines Scores geht. Wobei ich hier ehrlich sagen muss, dass es mir vollkommen egal ist, ob ein Soundtrack inzwischen zu 70% aus Elektronik besteht oder nicht ... für mich ist ein Soundtrack gut, wenn er bestimmte Emotionen und Gefühle in mir weckt, mich berührt und ich einfach Spaß habe ihn zu hören.

Deshalb kann ich von meinem Standpunkt aus nur sagen, von wem ich in Zukunft gerne mehr hören würde: Steve Jablonsky (bin mal gespannt, was er außerhalb der Transformers-Reihe noch so anstellt), Marc Streitenfeld, Lorne Balfe, Atli Örvarsson und Abel Korzeniowski. Die werde ich in Zukunft im Auge behalten.

Achja, gehört hier zwar nicht rein, aber ich denke dass 'Illusions' von Thomas Bergersen nicht lange alleine bleiben wird. Ja, ich bin ein sehr großer großer Fan seiner Musik und ich denke, dass wir von dem Mann noch so einiges zu hören bekommen werden. Sei es im Alleingang oder unter Two Steps From Hell.

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Im Grunde kann ich hier eigentlich gar nicht mitreden, weil ich mich überhaupt nicht auskenne, wenn's um das Können eines Komponisten oder die Qualität eines Scores geht. Wobei ich hier ehrlich sagen muss, dass es mir vollkommen egal ist, ob ein Soundtrack inzwischen zu 70% aus Elektronik besteht oder nicht ... für mich ist ein Soundtrack gut, wenn er bestimmte Emotionen und Gefühle in mir weckt, mich berührt und ich einfach Spaß habe ihn zu hören.

Jeder kann hier mitreden, da jeder einen anderen Geschmack hat! Man muss sich auch nicht auskennen, um sagen zu können, was einem gefällt und was nicht. Nur kann es natürlich etwas ändern in seinem Geschmack, wenn man sich ein wenig auskennt. Aber du solltest auf keinen Fall mit deiner Meinung zurückstecken, nur weil es so scheint, dass der Großteil anderer Meinung ist.

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Diese hier als „Leitfiguren“ oder „Zugpferde“ bezeichneten Komponisten, die ich lieber mal als Komponistenpersönlichkeiten bezeichnen möchte, sind zumindest bei den momentan angesagten Tonsetzern sicher rar gesät da stimme ich zu. Nur, dass bestimmte Leute derzeit das allgemeine filmische Klanggeschehen beherrschen ist aber noch genauso gegeben wie in den sagen wir mal 80ern oder 90ern, überwiegend im Blockbuster Bereich aber zum Teil auch anderswo sind es momentan eben die RCP basierten Musiker. Wie Thomas Nofz und Souchak es ja schon geäußerten, haben sich zum einen die Produktionsbedingungen im laufe der Zeit drastisch geändert, zum anderen aber auch die Studiopolitik. Die Budgets der Independents und für ambitioniertere Filme werden drastisch gekürzt, die Studios schließen ihre kleinen Ablegerfirmen die noch vor einiger Zeit nach unkonventionellen Stoffen Ausschau hielten um ihre mehr auf Massengeschmack ausgerichtete Produktpalette damit anzureichern.

Dies sind alles Faktoren die eine Rolle spielen und die man berücksichtigen muss, denn wenn sich die Studios dabei vermehrt auf Franchise-Filme wie Comic-Adaptionen, Sci-Fi und Fantasy oder schale Remakes stützen, ist -unter den gegebenen Produktionsbedingungen- vorprogrammiert dass die musikalische Qualität auf der Strecke bleibt. Man muss dies alles in einem größeren Gesamtzusammenhang betrachten, die Musik wird dann eben genauso schablonenhaft wie die Filme an sich. Wer angesichts solcher Verhältnisse noch an musikalische Wunder im Blockbuster-Segment glaubt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.

Bis auf wenige Ausnahmen ist die Sommer-Event-Filmmusik für mich tot, die interessanten Scores finden sich mehrheitlich woanders. Dort nämlich wo man sich dem Medium Film noch bis zu einem gewissen Grad künstlerisch verpflichtet fühlt.

Ich denke an wirklich begabten Komponisten mangelt es im Grunde nicht, nur bekommen diese eben kaum oder gar nicht die Chance im großen Geschäft mitzumischen oder dort überhaupt Fuß zu fassen, da nur eine Handvoll angesagter Komponisten bzw. Musiker die Filme unter sich aufteilen.

Für die meisten Produzentenfilme scheint zudem die RCP-Methode das optimale Vertonungsmodell zu sein. Hiermit bekommen sie den angesagten Sound unkompliziert und schnell, dabei brauchen sie sich nicht einmal mit irgendwelchen Künstlerpersönlichkeiten herumzuschlagen, denn es gibt dort keine. Solange dieses Modell funktioniert wird sich an der momentanen Lage auch nichts ändern.

Ich möchte nicht unbedingt mit dem Finger auf bestimmte Komponisten zeigen, denn meiner Ansicht nach trägt dabei das Hollywood-System die Hauptschuld. Es entzieht Filmemachern zunehmend den kreativen Freiraum und scheut Experimente, was nicht genügend Profit verspricht muss weg. Meiner Meinung nach schneidet Hollywood sich damit jedoch ins eigene Fleisch, denn eine anspruchsvollere Klientel bleibt dem Kino zusehends fern, dass jüngere dagegen ist schnell gelangweilt und wendet sich derweil lieber wieder ihrer Spielkonsole und dem Internet zu.

Selbst wenn ich auf die 90er Jahre zurückblicke wird mir bewusst, dass das Angebot im Kino auch beim Mainstream reichhaltiger war, auch lag die Gewichtung nicht so übermäßig stark auf Eventfilme. Es gab selbstverständlich die Blockbuster daneben aber auch Dramen, Komödien, Kinder- und Familienfilme. Das Angebot war einfach ausgewogener und dies spiegelte sich dann eben auch in der Filmmusik wieder. Zudem waren die Arbeitsbedingungen für die Komponisten noch etwas besser, wie ja schon gesagt wurde.

Diese Filmvielfalt gibt es natürlich heute immer noch, nur eben kaum noch in den großen Kinos, manche dieser Filme laufen sogar nur noch auf Festivals und finden unter Umständen gar keinen Verleiher. Der etwas anspruchsvollere Film wird mehr und mehr zur Randerscheinung degradiert.

In einem solchen ausschließlich auf Kommerz orientiertem Klima hat es auch qualitativ höherwertige Filmmusik schwerer sich durchzusetzen.

Durch das Aufkommen der ersten Multiplexe gegen Ende der 80er in Deutschland hat sich die Lage grundsätzlich verändert, die ganzen alten Kinos in meiner Stadt mussten dicht machen und die Programmkinos kämpfen um ihre Existenz. Zwar bekommt man jetzt die tolle Technik, dafür hat sich aber auch eine Fast-Food-Mentalität durchgesetzt wie man sie von den bekannten Fressketten her kennt. Mit Kinokultur hat dies für mich nichts mehr zu tun.

Aus meiner Sicht trägt auch der Zuschauer eine gewisse Mitverantwortung an der Misere, denn als Konsument muss ich das ja nicht blindlings alles mitmachen. Also, ich entscheide schon sehr genau was ich mir im ansässigen Multiplex-Kino anschaue und was nicht.

Wenn ich mich bewusst gegen so etwas wie TRANSFORMES im Kino entscheide, dann nicht nur weil es mir nicht gefällt sondern auch weil ich nicht Teil des Erfolges dieser Produktion sein möchte. Allein schon die Tatsache das diese Filme vom US-Militär mitfinanziert wurden ist ein Grund diese zu boykottieren, dass ist für mich auch eine politische Entscheidung.

Mit dem Geld was ich dort ausgegeben hätte unterstütze ich viel lieber die hiesigen Programmkinos, die könne das Geld viel besser gebrauchen. Zudem bleibt mir nach dem reinen Kinobesuch immer noch Geld über um im Kino-Café in angenehmer Atmosphäre mit Freunden zu plauschen.

Ich denke wenn viele Leute hier bewusster entscheiden würden sähe die Kinolandschaft etwas anders aus. Denn erst wenn die Macher mit ihren völlig überteuerten Machwerken baden gehen würden, wären sie auch zum Umdenken gezwungen und müssten schnell erkennen das man dem Publikum nicht jeden Unsinn andrehen kann. Leider bleibt das wohl Wunschdenken, denn anscheinend ist es genau das was ein überwiegend jugendliches Publikum -jedenfalls momentan noch- mehrheitlich sehen möchte, wie die Einspielergebnisse des letzten TRANSFORMERS Teils ja eindrucksvoll unter Beweis stellen. Eine halbwegs interessante Handlung und menschliche Charaktere sind nicht mehr gefragt, 3D Pixel-Boliden die sich ihre ohnehin schon hohle Birne einschlagen scheinen die Krönung der Unterhaltung zu sein. Dementsprechend wird natürlich auch die Filmmusik auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht, Vielfalt und Kreativität somit zunehmend abgeschafft.

Viele scheinen dagegen ja irgendwie machtlos zu sein, anders kann ich es mir nicht erklären das die Leute von Filmen wie TRANSFORMERS wie Motten ins Licht gezogen werden. Die Macher fühlen sich durch diesen Erfolg natürlich bestätigt und haben aus ihrer Sicht alles richtig gemacht, Produzenten wie Michael Bay haben anscheinend wirklich die Erfolgsformel gefunden wie man aus Sch.... Geld machen kann.

Da dies alles prächtig zu funktionieren scheint gibt es auch keinen Grund daran etwas zu ändern, ganz im Gegenteil.

Der Konsument trägt also mit dazu bei das solche Produktionen als Erfolgsformeln gelten und diese Konzepte sogar noch ausgebaut werden.

Zu welchem Preis dieser Erfolg erkauft ist, wird sich in Zukunft aber erst noch herausstellen.

Um auf die ursprüngliche Frage zurück zukommen Wen seht ihr als aufstrebenden Stern?

Ich hoffe doch sehr das Abel Korzeniowski in Zukunft einige interessante Projekte an Land ziehen kann, ein vielversprechendes Talent meiner Ansicht nach.

Auch scheint mir Marcelo Zavros ein fähiger Komponist zu sein.

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