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Film-Musiker als Beruf "sinnvoll" ?


lostheaven
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Hallo an alle.

Ich habe mich hier angemeldet, um eine Antwort auf meine Überlegungen zu bekommen.

Aktuelle befinde ich mich in der Phase nach dem Abi und vor einem Studium.

Da ich mich schon einige Jahre mit Gitarre und Klavier befasse und auch so sehr viel Zeit in Musik investiere

und in den letzten 1-2 Jahren das Interesse an Film-Musik stetig stieg, war natürlich die Überlegung vorhanden in

diesen Beruf zu studieren.

Natürlich möchte ich aber auch davon leben können und nicht mehrere Jahre studieren, um dann später notgedrungen doch etwas anderes machen zu müssen.

Andererseits weiß ich, dass ich talentiert bin und es schaffen kann, wenn ich genug Zeit investiere.

Trotzdem ist der Gedanke nach einem "handfesterem" Studiengang bzw. Ausbildung vorhanden, da

natürlich jeder eine gewisse Absicherung haben möchte.. natürlich ist die nie vollständig gegeben,

aber in manchen Bereichen natürlich stärker vorhanden.

Nun habe ich die www.musicube-academy.de entdeckt, die ja als eine der wenigen

Hochschulen eine Ausbildung anbieten, die auch als nicht vollkommener Musik-Crack

möglich ist.

Dort kann man einen Basis Kurs machen, der einen dann auf ein Bachlor of Arts Studium vorbereitet,

was sich ebenfalls auf Film Musik spezialisiert.

Für mich hörte sich das erstmal super an, da dieser Studiengang ja auch später in anderen

(Musik-)Bereichen hilfreich sein kann, (oder?)

Ich würde gerne wissen, ob es hier Menschen gibt die in diesem Bereich arbeiten bzw. ähnliche Entscheidungsprobleme hatten oder vielleicht auf dieser Schule waren.

Danke schonmal :)

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Willkommen Lostheaven! :)

Zuerst einmal sollte man sich natürlich mit den späteren Problemen des musischen Berufes auseinander setzen, aber mittlerweile sind viele Bereiche unsicher geworden. Zur Zeit rät man teilweise schon Leuten ab, Jura zu studieren, weil es einfach zu viele Juristen gibt.

Ich rate allerdings dringend davon ab, auf derartige Privatinstitute zu gehen, denn da wird einem für laue Ausbildung ziemlich das Geld aus den Taschen gezogen. Für viele, die sich nicht an einen instrumentalen Studiengang wagen, ist es eine Option, Musikwissenschaft an einer Universität zu studieren in der Hoffnung, später in Rundfunkanstalten und Ähnlichem unterzukommen. Filmmusik - besonders wie Du sie Dir wahrscheinlich vorstellst - ist recht schwer. In Berlin kann man das staatlich studieren, muss allerdings erstmal einen abgeschlossenen Studiengang in Komposition haben.

Wie steht es denn um Deine musiktheoretischen Kenntnisse und instrumentale Fertigkeiten? Wie sieht's mit Beschäftigung der Alten Musik (1300-1600) aus und wie sehr hast Du Dich schon mit der Neuen Musik (ab Boulez, Ligeti, Stockhausen, Zimmermann) auseinander gesetzt?

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Generell ist es wohl auch fast so wie mit allen künstlerischen Berufen. Möglich ist ohne Zweifel alles, aber es müssen einige positive Stränge zueinander laufen. Selbst wenn du deine Hausaufgaben machst, kannst du dir sicher sein, dass es noch genügend andere gibt, die sie auch gemacht haben.

Es kann also nicht schaden, dass man weitgefächert denkt. Selbst wenn es laufen sollte, landet man vermutlich erst einmal wo ganz anders und muss nebenher noch etliche Stunden Nachhilfe geben, um sein täglich Brot zum Beißen finanzieren zu können.

Die Frage ist also auch, welche Entbehrungen du in Kauf nehmen wollen würdest.

Ach, und ich finde den Musiker als Beruf auf jeden Fall sinnvoller als den des Juristen oder Bankkaufmanns... ;)

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Danke schon mal für die Antworten ;)

Genau den ersten Satz habe ich letztens schon mal gehört und das leuchtet mir auch ein.

Jedoch dachte ich, da es ja im Prinzip um die 4 Jahre Studium geht, die auf ner Hochschule stattfinden und der Abschluss somit später

anerkannt ist, dieses private Institut ja erstmal im Hintergrund steht.

Also dieses Jahr an der Schule dient ja in erster Linie als Vorbereitung auf den Bachlor auf Arts auf deren Partneruni in Holland.

Dieser Bachlor of Arts mit Schwerpunkt Musik wurde laut dem Leiter der Schule mit der Hochschule zusammen entwickelt.

Ich dachte mir halt, dass ein Bachlor auf Arts generell ja ganz gut ist und man, wenn es nicht so läuft, auch in die Musikproduktion

oder Pädagogik gehen kann? Zumindest wurde mir das von dem Chef der Schule so geschildert... also dass du nicht auf einen Zweig (in

dem Fall FilmMusik) festgenagelt bist.

Ich habe seit ca. 6 Jahren E-Gitarren Unterricht bei einem sehr guten Lehrer und stufe mich selber als

sehr lernfähig ein.

Natürlich hätte ich in den Jahren mehr üben und weniger spielen können, aber auch so schätze ich mich schon ganz gut ein.

Speziell ging es bei mir meist in die Rock, Metal oder Poprichtung, eher wenig klassische Gitarre.

Dazu habe ich seit ca. 4 Jahren Klavierunterricht, bei einem, so wie ich finde, ebenfalls sehr fähigem Lehrer.

Natürlich habe ich nicht unendlich viel Zeit (gehabt) und daher war Klavier nicht so intensiv dabei wie Gitarre.

Wobei mich, auf Grund meines zunehmenden Interesse an klassischer Musik, das Instrument

teilweise mehr reizt als die Gitarre ;)

Ich muss gestehen, dass ich bis auf den Oberstufen Musik-Unterricht in der Richtung wenig selber gemacht habe.

Wenn es um alte Musik geht, habe ich mich bisher nur mit klassischen Pianisten oder eben den altbekannten Film-Komponisten

auseinander gesetzt.

LG

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Für Studienvorbereitung musst Du allerdings nicht Unengen Geld in eine private Lehranstalt stecken, um schließlich nach Holland zu gehen. Auch staatliche Hochschulen bieten derlei Studienvorbereitende Kurse an und geben gerne Beratungsgespräche, denn tatsächlich weiß man noch nicht so genau, wie es später aussehen wird. Ich selbst studiere gerade ein instrumentales Hauptfach an einer Hochschule, werde aber mit Sicherheit noch Musikwissenschaft dranhängen, da mich dieser Bereich viel mehr interessiert, sich mir die Möglichkeiten dieses Fachs allerdings erst in meinem Instrumentalstudium erschlossen haben.

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Einerseits verstehe ich das, andererseits sind aber die knapp 400€ ja auch nicht so viel finde ich.

Ich zahle aktuell für insgesamt 2 Zeitstunden Klavier und 2 Zeitstunden Gitarre 110-120€ im Monat, was hier in meiner

Stadt normal ist.

Im Endeffekt sind es dann bei der Schule ja auch deutlich mehr Stunden und die Studiengebühren, die nicht anfallen,

sollte man auch beachten... oder seht ihr das anders?

Am liebsten würde ich mich mal mit Jemandem unterhalten, der als Film-Komponist arbeitet.

Kennt ihr zufällig Menschen, die etwas Erfahrung haben und die Szene gut einschätzen können?

Ich denke, dass hier in dem Forum noch am ehesten Leute raumlaufen, die in den letzten Jahren versucht haben,

dort einzusteigen bzw. schon aktiv sind.

LG

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Im Endeffekt ist natürlich wichtig, dass du am Ball bleibst. Unterricht in jeder Art ist wichtig und Pausen sollte man sich wohl keine gönnen, daher kann auch so eine Schule eine Option sein, du solltest vorher aber alle Alternativen abchecken.

Du könntest vielleicht auch noch in Filmforen herumschauen, in denen sich Hobby-, Amateuer-, Laien- und Profifilmemacher tummeln. Dort gibt es ja auch Unterkategorien, in denen es um Musik und Ton gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass dort auch noch der ein bis andere herumläuft, der schon einen Werdegang hinter sich hat, mitten drin steckt oder sogar schon einige Jahre in dem Beruf arbeitet. Dort ist der Vorteil, dass du in den Threads direkt sehen kannst, wer Musik macht und komponiert.

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Folgende dinge sind hierbei vom professionellen Standpunkt aus wichtig zu wissen:

Keine firma wird einen künstler welcher art auch immer ohne berufliche vorerfahrung oder anderweitige referenzen im bereich filmmusik oder vor allem einem anderen musik- oder medienbereich engagieren. Ein langer lebenslauf bzw. eine gefüllte projektmappe öffnet im zweifelsfall deutlich mehr türen als ausschließlich ein abgeschlossenes studium (letzteres ist halt entweder von vorteil oder von vorne herein pflichtvoraussetzung). Du musst also bereit sein, deine fähigkeiten so breitgefächert wie möglich anzubieten, um ein möglichst umfangreiches portfolio an referenzen zu haben. Im idealfall solltest du damit schon während oder vor dem studium anfangen und ganz besonders gut machen sich natürlich mehr oder weniger medienbezogene projekte. Dafür muss man sogar nicht unbedingt geld bekommen haben, das interessiert in der regel niemanden. Du musst aber auf jeden fall zumindest den eindruck erwecken, immer gefragt und beschäftigt zu sein! Das gilt im übrigen nicht nur für filmkomponisten, sondern für alle kreativen leute. (ganz grob verallgemeinert heißt das: es darf in deinem lebenslauf kein jahr geben, in dem du nichts auf die beine gestellt hast!)

Praktische erfahrung in anderen medienbezogenen berufen oder bereichen ist ganz klar von vorteil. Grundkenntnisse im Bereich schnitt und nachproduktion machen dich interessant, weil die kommunikation dann immer auf augenhöhe stattfindet. Heutzutage werden fast immer allrounder bevorzugt. Es kann sich also auch lohnen, mal ein praktikum oder dergleichen in einer produktionsfirma zu machen oder entsprechende kurse zu belegen. Letzteres fließt dann auch wieder in den lebenslauf und sieht immer gut aus.

Direkt fürs kino wirst du so schnell nicht arbeiten können. Selbst absolute senkrechtstarter fangen meist im TV bereich an und bleiben da eine ganze weile. Auch das gilt für komponisten, sowie andere leute vom fach. Und selbst das ist nicht leicht zu erreichen, weil bei TV produktion ein sehr straffes zeit- und budgetmanagement vorherrscht. Du musst dir also vor allem die frage beantworten, wie gut du mit hohem druck umgehen kannst und ob du immernoch in der lage bist, deine fähigkeiten unter diesen umständen in vollem umfang und vor allem schnell abzurufen. Auch musst du bereit sein, dein eigenes ego komplett auszuschalten. Du arbeitest in erster linie als dienstleister und nicht ausschließlich als künstler! Letztere fragen solltest du unbedingt mit "ja" beantworten können oder die antwort auf diese fragen möglichst schnell herausfinden, bevor du eine entscheidung triffst!

Häng dich schon während des studiums an studis aus anderen bereichen der medienwelt ran, am besten an so viele wie möglich. Idealerweise natürlich angehende produzenten und regisseure, aber auch von cuttern kannst du ggf. viel lernen (siehe oben) bzw. über jene an projekte rankommen (was letztendlich wieder dem lebenslauf zugute kommt). Auch hier ist kommunikation alles (klingt selbstverständlich, ist aber in der praxis komplizierter als mancher denkt). Wenn du von dir selbst sagen würdest, dass dir kommunikation eher schwer fällt, dann wirst du keinen leichten start haben.

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