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Die neunte Kunst (alles über Comics und deren Verfilmungen)


sinus
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Eventuell ist das Problem auch einfach der Begriff »Comicverfilmung«. Müssen Literaturverfilmung immer einen genormten Grundton oder einen festgelegten Action-Gehalt aufweisen?

Ist »Ghost World« eine schlechte Comicverfilmung weil es ihm an optimistischen Superhelden fehlt oder keine quietschbunte Fantasiewelt bietet?

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Eventuell ist das Problem auch einfach der Begriff »Comicverfilmung«. Müssen Literaturverfilmung immer einen genormten Grundton oder einen festgelegten Action-Gehalt aufweisen?

Ist »Ghost World« eine schlechte Comicverfilmung weil es ihm an optimistischen Superhelden fehlt oder keine quietschbunte Fantasiewelt bietet?

Ich unterstelle, das ist ein ähnliches Problem wie mit den Hörspielen. Zum einen werden die oft mit Hörbüchern verwechselt und zum anderen sind die angeblich immer supilustig und für die ganz Kleinen...

Und unterstelle außerdem, dass die Unterscheidung zwischen Cartoon und Comic ebenfalls einigen schwerfällt. Wenn da noch Manga und Anime dazukommen.... Uiuiui... :D

Ich definiere Comicverfilmung so, wie es das Wort schon vorgibt: Verfilmung eines Comics. Was alles mögliche sein kann. Vom eben quietschebunten supidupimega-Helden, bis eben zum düsteren Antihelden, wie Batman nun mal einer ist (glaube ich). Denn ich wüsste von keinem Gesetz, dass ein Held immer Superkräfte haben und in bunten Welten gegen chaotische Schurken kämpfen muss ;).

Doch zurück zum Fledermausmännchen... Ich bin mal gespannt, auf den Score. Vielleicht geschieht ja ähnliches wie beim Dark Knight: Da machte mir schlussendlich die Musik den Film schmackhaft.

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Ich definiere Comicverfilmung so, wie es das Wort schon vorgibt: Verfilmung eines Comics. Was alles mögliche sein kann. Vom eben quietschebunten supidupimega-Helden, bis eben zum düsteren Antihelden, wie Batman nun mal einer ist (glaube ich). Denn ich wüsste von keinem Gesetz, dass ein Held immer Superkräfte haben und in bunten Welten gegen chaotische Schurken kämpfen muss ;).

Siehst du, und da bist du schon in Falle Nr. 1 getappt - nämlich dass es sich bei Comicverfilmungen immer um Superhelden (ob nun mit oder ohne Superkräfte) handeln muss.

Verfilmungen von "The Walking Dead" oder "V for Vendetta" sind halt keine Superheldengeschichten. Und dass z.B. "Constantine", "Hell" oder "History of Violence" auf Comics basieren, wurde seinerzeit auch kaum kommuniziert.

Das Bildungsbürgertum macht in solchen Fällen natürlich aus "Comic" schnell "Graphic Novel", und dann ist´s prompt wieder salonfähig und fein... ;)

Bearbeitet von Aldridge
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Siehst du, und da bist du schon in Falle Nr. 1 getappt - nämlich dass es sich bei Comicverfilmungen immer um Superhelden (ob nun mit oder ohne Superkräfte) handeln muss.

Nein, da hast du mich falsch gelesen ;)

Ich meinte kann "alles" sein. von ... bis ...

Eben alles im Rahmen eines Comics, den man verfilmt, egal, welches (Unter)-Genre des Comics.

Bearbeitet von Laubwoelfin
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Ich unterstelle, das ist ein ähnliches Problem wie mit den Hörspielen. Zum einen werden die oft mit Hörbüchern verwechselt und zum anderen sind die angeblich immer supilustig und für die ganz Kleinen...

Ist auch wirklich so. Besonders in Deutschland haben Comics und Hörspiele ein "schlechtes" Image, beides wird nicht wirklich als Kunst angesehen, sondern eher als Kinderkram. Das hat eben was mit der Entwicklung dieser Dinge in Deutschland zu tun, eine Freundin von mir hat da eine ganz interessante Arbeit geschrieben über den Stellenwert von Manga und Anime hierzulande und dazu im Vergleich in Japan. Für viele Deutsche ist eben alles gezeichnete von vorne herein Kinderunterhaltung, aber besonders bei japanischen Filmen fände ich es äusserst bedenklich, das meinen Kindern zu zeigen. ;)

Hörspiele haben auch dieses Kinderkram-Image, weshalb manche Leute ja gerne betonen, dass sie keine Hörspiele, sondern Hörbücher konsumieren. Da steckt das Wort "Buch" drin, welches dem Ganzen gleich einen gebildeten, intellektuellen Anstrich gibt. ;) Anders als bei dem Wort "Spiel".

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Dann wollen wir den Worten doch auch Taten folgen lassen und peu à peu einige Tipps abseits ausgelatschter Superhelden-Pfade aussprechen. Vielleicht vorab: Es gibt in Deutschland im Grund drei bestimmende Verlage in Sachen Comics: Panini, Splitter und CrossCult. Das sind quasi die Varese, Intrada und LLL des Comicsektors. Daneben gibt es aber noch viele andere wie Ehapa, Carlsen, Bunte Dimensionen, Piredda und und und...

Ich mag insbesondere die Vertigo-Sachen (Vertigo ist eine Tochter von DC), die hier bei Panini erscheinen, sowie viel französischen Stoff, den Splitter herausbringt. Schön ist dabei vor allem, dass die meisten Verlage ihre Comics im Hardcover mit Fadenbindung herausbringen - der Sammler weiß so etwas zu schätzen... ;)

Ok, fangen wir mit einigen Standards an:

Fables

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Die Reihe handelt von den altbekannten Märchenfiguren, die von einem übermächtigen Feind aus ihren verschiedenen Märchenreichen vertrieben wurden und heute in einer abgeschotteten Straße in New York sowie auf einer Farm weit außerhalb leben. Im Laufe der Handlung setzt ihnen der Feind natürlich nach, und sie nehmen den Kampf auf, die Märchenwelt zurück zu erobern.

Klingt zunächst recht "speziell", ist aber unheimlich charmant und fesselnd und zuweilen auch wenig zimperlich erzählt. Dabei bekommen die Archetypen aus dem Märchen sinnvoll eigene Charaktere zugewiesen, und manche sind auch wunderbar gegen den Strich gezeichnet. So etwa Bigby Wolf (kurz für: Big Bad Wolf) oder Rose Red, die beide recht verantwortungsvolle Positionen innerhalb der Fables-Gesellschaft innehaben. Inzwischen hat die Reihe auch zwei Spin Offs bekommen: "Jack of Fables" (der Lebenskünstler aus verschiedenen Märchen wie etwa aus Jack und die Zauberbohnen) und "Cinderella" (ja, genau diese, die nun als Top-Spionin auf geheime Missionen geht). Die bunten, märchenhaften Zeichnungen stehen oft im Kontrast zu den doch recht harten Handlungen und üben damit einen ganz eigenen Reiz aus.

The Walking Dead

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Die Serie von Frank Darabont dürfte ja inzwischen jeder kennen. Der Comic ist aber mindestens ebenso empfehlenswert, denn die Handlung weicht von der Serienhandlung ab und ist natürlich auch (noch) ein bisschen komplexer. Man folgt einem Grüppchen Menschen, das inmitten einer Zombieplage zu überleben versucht und sich dabei noch ein bisschen Menschlichkeit bewahren will - was mit der Zeit immer schwieriger wird.

Wie in jeder guten Zombiegeschichte stehen hier also nicht die Zombies, sondern die Menschen im Mittelpunkt. Und Autor Robert Kirkman versteht es bestens, seine Figurenschar zu charakterisieren und durch die schwierigsten Situationen zu leiten. Drei große Vorteile: Kein Charakter, auch die Hauptcharaktere, sind davor gefeit, plötzlich als Zombiefutter zu enden, was die Spannung hoch hält - und manchmal ganz schön schockiert. Außerdem wird nicht geklärt, was die Ursache für die Zombieplage ist. Und das Ganze wird in stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Zeichnungen präsentiert.

Der Skorpion

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Mantel- und Degen-Comic von einem meiner Lieblingszeichner: Enrico Marini (sowie dem bewährten Autor Stéphen Desberg). Im Grunde geht es hier um den Kampf eines gerissenen Reliquienhändlers, dessen Mutter auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, gegen den durchtriebenen Kardinal Trebaldi, wobei es reichlich Intrigen und Geheimnisse aus der Vergangenheit aufzudecken gibt. Die "drei Musketiere" lassen grüßen, allerdings ist die Story doch eigenständig genug.

Die eigentliche Attraktion sind aber die Aquarell-Zeichnungen, die das Italien aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wirklich gelungen wiedergeben. Der Nachteil ist allerdings: Marini bringt pro Jahr nur ein Album à 48 Seiten heraus. Und das Tempo hat sich nicht erhöht, seit er eine zweite Serie rund um Hermann den Cherusker ("Die Adler Roms") angefangen hat. Man braucht also einen langen Atem und viel Geduld...

So weit, so gut, andere Tipps sollen folgen...

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Die überwältigende Resonanz auf diesen Thread spricht eine deutliche Sprache. In dem Sinne geht es locker weiter. :D

Die Vier von der Baker Street

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Sherlock Holmes hatte bekanntlich einige "Informanten" in der Stadt verteilt, die für ihn als Augen und Ohren fungierten. Die Straßenjungs Billy, Charlie und Black Tom stehen nebst vierbeinigem Helfer somit in seinen Diensten und schlagen sich im Londoner East End durch. Und da dort genug Diebesgesindel und zwielichtige Gestalten leben, haben die drei auch ohne den berühmten Detektiv genug zu tun. So müssen sie Black Toms Freundin befreien, russische Immigranten vor den Häschern des Zaren bewahren oder eine junge Kabarettsängerin und einen jungen Lord aus höchster Not erretten.

Die Zeichnungen wirken, als seien sie direkt aus einen Comicfilm entnommen worden. Höchst dynamisch und detailliert, aber mit einem sauberen Strich und einer sehr schönen Kolorierung versehen, sind die einzelnen Bilder ein echter Genuss. Besondere Hingucker sind dabei die großen Panorama-Zeichnungen vom viktorianischen London. Doch auch die Geschichten sind überaus gelungen, temporeich und spannend. Gelegenheitslesern kommt dabei wohl entgegen, dass jeder Band eine abgeschlossene Geschichte erzählt.

Die Chroniken von Centrum

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Die Überbevölkerung ist in der Zukunft ein immenses Problem geworden. Deshalb hat die Regierung zu drastischen Maßnahmen gegriffen: Regelmäßig werden in einer Lotterie Bürger ausgelost, die schlicht und einfach eliminiert werden. Zuständig für diese delikate Aufgabe ist ein spezielles Polizeikorps, das die Pechvögel jederzeit und überall um die Ecke bringen darf. Einer dieser Polizisten ist Juan, der seinem Job mit der gebotenen Gleichgültigkeit nachgeht - bis er eine junge Prostituierte rettet und nach und nach zarte Gefühle für sie entwickelt. Als er dann auch noch Informationen erhält, dass bei der Lotterie nicht alles mit rechten Mitteln zugeht, gerät sein Weltbild vollends ins Wanken.

Die Story kommt schon reichlich eklektisch daher. Von "1984" über "Soylent Green" bis "Blade Runner" ist in dieser grafischen Umsetzung eines Romans von Jean-Pierre Andrevon eigentlich so ziemlich jedes dystopische Motiv enthalten, dass die Science Fiction hervorgebracht hat. Dennoch werden die Themen gut durcheinander gemischt und recht spannend sowie mit der notwendigen Härte vorgebracht. Die eigentliche Stärke sind aber die Zeichnungen, mit denen Afif Khaled die düstere Story und die dreckige Milliardenmetropole, die als Schauplatz dient, einfängt. SciFi-Fans dürften sich hier richtig wohl fühlen und bekommen echt was aufs Auge.

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Die überwältigende Resonanz auf diesen Thread spricht eine deutliche Sprache. In dem Sinne geht es locker weiter. :D

Nur nicht entmutigen lassen. :)

Ich lese hier fleißig mit und versuche noch den Impuls zu unterdrücken in den nächsten Comicladen zu stürzen und arm zu werden... :D

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Die überwältigende Resonanz auf diesen Thread spricht eine deutliche Sprache. In dem Sinne geht es locker weiter. :D

ach ich kam bisher nicht dazu.. aber ok du wolltest es.. :D

"The Walking Dead".. Serie kenne ich nicht... klingt wirklich sehr interessant.. auch "Die Chroniken von Centrum", die Lotterie erinnert ein wenig an Bays Lotterie in "The Island" und "Die Vier von der Baker Street" hat auch seinen Reiz, da mal mehr reinzuschauen..

aber auch sonst.. sehr gut geschriebene Beschreibungen der Comcis... macht Lust auf mehr.. :)

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  • 2 Wochen später...

Heute vom Comicdealer geholt:

Driver for the Dead

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Zur Story:

Alabaster Graves ist Fahrer –­ er ist Fahrer für die Toten. Während seiner 20-jährigen beruflichen Tätigkeit in Bestattungsinstituten, Leichenschauhäusern und Instituten für Rechtsmedizin überall im Süden der USA hat er Hunderte von Leichen zu ihren letzten Ruhestätten chauffiert, wobei manche dieser Fahrten selbst alles andere als »ruhig« verliefen. Graves ist nämlich kein normaler Leichenwagenfahrer, er ist Spezialist für die etwas »ungewöhnlicheren« Aufträge. »Ungewöhnlich« heißt oft auch »gefährlich«, und das bedeutet mehr Geld.

Darunter fällt zum Beispiel der Transport der sterblichen Überreste des Voodoo-Priesters Mose Freeman. Mit Freemans temperamentvoller Enkeltochter als Beifahrerin muss Alabaster zunächst die Strecke von Shreveport nach New Orleans zurücklegen, um den Leichnam abzuholen. Doch Alabaster weiß nicht, dass er von einem Leichenräuber mit Namen Fallow verfolgt wird; ein Nekromant, der seine Kräfte aus den Körpern Verstorbener generiert… Für Fallow wäre die Leiche von Mose Freeman der ultimative Fang.

Ich hab´s noch nicht gelesen, aber sowohl der kurze Story-Abriss als auch vor allem die Zeichnungen haben mich schon mal überzeugt. Beispiele auf der Seite des deutschen Verlags: http://www.splitter-verlag.eu/driver-for-the-dead.html

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klingen gut die Dinger hier...

ich lese seit Jahren Walking Dead, ist auch fast das einzige an dem ich hängengeblieben bin...

ansonsten find ich Ben Templesmith immer wieder super... hab grad CHOKER hier, aber nur die ersten 2-3 Seiten gelesen...

hin und wieder les ich ein paar Mangas... GANTZ oder DEATH NOTE (wo man wirklich Knoten im Gehirn bekommt vor lauter Wendungen)...

Y - THE LAST MAN war auch sehr nett, von der geplanten Verfilmung hab ich auch länger nichts mehr gehört... hmmm

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Ich bin wahrscheinlich völlig altmodisch aber mich haben immer die älteren Sachen interessiert: Chester Goulds Dick Tracy, Alex Raymonds Rip Korby und natürlich alles von Burne Hogarth und Hal Foster. Die einzigen neueren Comics die ich mir zugelegt habe sind die zwei Sin City Schuber mit den sieben Bänden sowie einem Band zur "Art of Frank Miller" von Dark Horses, einer der edelsten Comic Editionen die mir je untergekommen ist. Aber alle vorgenannten Graphic Novels hören sich ebenfalls sehr interessant an

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Heute vom Comicdealer geholt:

Driver for the Dead

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Glaub, das Ding würd ich mir allein schon vom Cover her ohne Storykenntnis kaufen.... Toll aussehende Autos locken mich immer :); Doch auch der kurze Storyeinblick klingt spannend...

*Bild anlechz* (ist das ein zum Leichenwagen umgebauter 69er Camaro SS?)

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Na, wenn du auf heiße Öfen stehen solltest in Verbindung mit leicht morbiden Motiven, dann dürftest du evtl. auch mal ein Auge riskieren bei...

Ghost Rider - Die Straße zur Verdammnis

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Die Zeichnungen sind - untypisch für einen Comic - komplett am Computer gemacht und kriegen damit einen sehr plastischen Look. Indirekte Hauptrollen spielen natürlich das Bike von Rider sowie ein alter Straßenkreuzer, der von einem Höllenvertreter gesteuert wird. Aber Vorsicht: Das Ganze ist gewürzt mit den Ennis-typischen Zutaten wie übertriebene Gewalt, morbider Humor, obszöne Ausdrucksweisen noch und nöcher und... und... und... Empfindsame Naturen mag das abstoßen.

Falls du den Film "Drive Angry" kennst, nimm ihn einfach im Quadrat, dreh dann die Erwachsenenversion davon und gieß ihn dann in Comicform. ;)

Der Comic erschien übrigens zeitgleich mit der ersten Verfilmung mit Nicolas Cage und sollte eine neue Zeit für den Charakter einläuten. Tja, der Film blieb hinter den Erwartungen zurück, und Ennis schrieb noch ein "Ghost Rider"-Western-Crossover mit ebenso tollem Artwork, wandte sich dann aber lieber seinen Serien "The Boys" und "Die Chroniken von Wormwood" zu (muss ich hier unbedingt auch noch vorstellen, sobald wir einen FSK-18-Bereich im Forum aufmachen ;) ).

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Morbide? Immer her damit... ;)

Die Zeichnungen sind - untypisch für einen Comic - komplett am Computer gemacht und kriegen damit einen sehr plastischen Look. Indirekte Hauptrollen spielen natürlich das Bike von Rider sowie ein alter Straßenkreuzer, der von einem Höllenvertreter gesteuert wird. Aber Vorsicht: Das Ganze ist gewürzt mit den Ennis-typischen Zutaten wie übertriebene Gewalt, morbider Humor, obszöne Ausdrucksweisen noch und nöcher und... und... und... Empfindsame Naturen mag das abstoßen.

Falls du den Film "Drive Angry" kennst, nimm ihn einfach im Quadrat, dreh dann die Erwachsenenversion davon und gieß ihn dann in Comicform. ;)

Den Film kenn ich noch nicht, da im Trailer aber zwei Dinge vorkommen, die ich mag (Nicholas Cage + Autos) werde ich den mal irgendwann sehen.

Komischerweise bin ich bei Filmen ein absolutes Weichei, in literarischer Form jedoch habe ich nichts gegen etwas Brutalität usw. Ich habe selbst "American Psycho" ganz durchgelesen (wenn auch mit einigen Pausen; man sollte dieses Werk wirklich nicht beim Essen lesen) und habe selbst Szenen be-/geschrieben, bei denen ich in filmischer Form sofort weggeschaltet hätte.

Und ich mag den Ghost Rider. Also, den Film. Sehr sogar (sonst hätte ich mir nicht für 30 Euro das Steelbook gegönnt), finde das Motorrad einfach nur "hot", werde also so mal bei Gelegenheit (wenn halt die finanziellen MIttel da), den nächsten Comicladen (auf)suchen :).

Danke für den Tipp!

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Morbide? Immer her damit... ;)

Den Film kenn ich noch nicht, da im Trailer aber zwei Dinge vorkommen, die ich mag (Nicholas Cage + Autos) werde ich den mal irgendwann sehen.

Aber pass gut auf bei Drive Angry.. übelster und brutalster Trash mit sehr billigen Effekten.. eine schwarze Stunde im Lebenslauf von Nicolas Cage. Er hat sich damit keinen großen Gefallen getan, spielt auch dementsprechend sehr gelangweilt und ohne irgendeine Art von Motivation..

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Aber pass gut auf bei Drive Angry.. übelster und brutalster Trash mit sehr billigen Effekten.. eine schwarze Stunde im Lebenslauf von Nicolas Cage. Er hat sich damit keinen großen Gefallen getan, spielt auch dementsprechend sehr gelangweilt und ohne irgendeine Art von Motivation..

Drive Angry ist ein geiler film und super überzogen. bei william fichtner hab ich mich fast weggeschmissen vor lachen und amber heard ist ne augenweide. stimmt, die effekte sind billig und die action schwachsinn, aber sehr unterhaltsam in szene gesetzt. und michael wandmachers simpel gestrickter rockscore fetzt.

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Wie angedroht, und speziell für unsere Laubwölfin, zwei etwas rüdere Comicempfehlungen. Beide aus der Feder von Garth Ennis.

The Boys

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The Boys ist Ennis´ Gegenentwurf zu den bekannten Superhelden-Universen von Marvel und DC. Nach eigener Aussage mag Ennis das ganze Superhelden-Konzept nicht und lässt in seinen Comics deshalb keine Gelegenheit aus, die Übermenschen im Spandex lächerlich zu machen. Das war damals beim Hitman schon so, und nach einer kleinen Fingerübung mit Titel The Pro treibt er das Ganze hier auf die Spitze.

Worum geht es also? Superhelden sind real. Nachdem die Nazis im WWII mit einer Substanz namens V herumexperimentiert haben, sind die verschiedensten Teams der selbsternannten Weltenretter unterwegs. Kleiner Schönheitsfehler: Erstens benehmen sich die Supis wie Rockstars mit Überkräften (nebst entsprechender Libido), sprich: Die normalen Menschen sind ihnen abseits ihrer PR-Auftritte herzlich egal, und so gibt es reichlich Ausfälle und Kollateralschäden. Und zweitens werden sie gesponsert und kontrolliert von einem großen Konzern, der fröhlich daran arbeitet, seinen Einfluss auf die US-Politik zu festigen. Zum Glück gibt es aber "The Boys", ein geheimes Team, das von der CIA finanziert wird und in dem jeder eine offene Rechnung mit den Superhelden hat.

Klingt haarsträubend? Naja, nicht haarsträubender als viele andere Geschichten von Ennis. Preacher wurde in den 90ern als Ennis´ opus magnum bezeichnet. Doch The Boys halte ich inzwischen (nach den bislang zehn in Deutschland erschienen Bänden) sowohl in Sachen Komplexität wie erzählerisches Können trotz aller Absurditäten für ebenbürtig. Der Mann schafft es hier perfekt, politische Verschwörungen, zwischenmenschliche Emotionen, recht knackigen Gore und den Ennis-typischen schwarzen Humor in einem funktionierenden Ganzen zusammen zu bringen. Wer nicht gerade zimperlich veranlagt ist, sollte auf alle Fälle zugreifen. Es gab übrigens mal das Gerücht, dass die Serie verfilmt werden soll. Und auch wenn die Hauptfigur aussieht wie Simon Pegg, so wüsste ich nicht, wie man das adäquat auf den Bildschirm bringen sollte, ohne an verschiedenen Indizierungen zu scheitern...

Die Chroniken von Wormwood

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Danny Wormwood ist der Antichrist. Allerdings lebt er als Produzent von Fernsehserien ganz gut auf Erden und hebt gerne mit seinem besten Freund Jay (Jesus) ein Bierchen. Das Leben könnte also sehr schön sein, wenn nicht der Herr Vater auf den Weltuntergang drängen und der Heilige Vater gerne dabei behilflich sein würde.

Blasphemie ist eigentlich noch zu freundlich ausgedrückt für das, was Ennis hier auffährt. Schon bei Preacher hat er ja ganz gerne die Kirche aufs Korn genommen, hier legt er aber noch mal locker eine Schippe drauf. Zu Anfang wirkt das alles zwar noch etwas selbstzweckhaft und nach "Grenzen austesten" (spätestens wenn Gott selbst auftaucht), doch auch hier gewinnt die Story irgendwann an Tiefe. Katholiken und selbsternannte Gutmenschen werden jedenfalls ihren Spaß dran haben. :D

Meine Lieblingsfigur: Papst Jacko, der erste Australier an der Spitze des Vatikans...

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  • 1 Monat später...

Um beim päpstlichen anzuknüpfen: hier eine Comic-Empfehlung meinerseits:

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"Sky Doll" von Alessandro Barbucci und Barbara Canepa ist Fantasy, Science Fiction und Kirchenkritik in Einem, und das Ganze hinreißend gezeichnet! Leider läßt Band 4 jetzt schon ganz schön lange auf sich warten...

Nach dem Hype des "Hook"-Release: darf's ein bissl "Peter Pan" sein? Und zwar ganz anders als man ihn sonst so kennt? Dann empfehle ich die gleichnamige sowie großartige 6-teilige Serie vom französischen Comic-Künstler Loisel. Ganz wunderbarer Lesestoff!!

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