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Walt Disney Records: John Williams - STAR WARS: THE FORCE AWAKENS


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Ich weiß, war ja auch irgendwie schön korrekt formuliert. ;) Trotzdem, die in Filmmusik-Kreisen allzu seltene Forderung nach Neuem als "Trend" darzustellen, der einen nervt (und dem man sich dann auch entgegenstellt), finde ich falsch. Es gibt immer noch viel zu wenig originelle, ungewöhnliche Ansätze, schon gar nicht im Blockbuster-Kino. Da kann man eigentlich gar nicht genug nach Neuem schreien. Und wer diese Minderheiten-Forderung dann auch noch mit einem "nervt mich mittlerweile tierisch" quittiert, der kann irgendwie nicht so richtig für Vielfalt sein, oder?

 

 

Doch kann er ;) Ich zitiere mich nochmal selbst: "Mir geht es um einen Trend, der einfach immer nach "Neuem" verlangt und dies generell als ein Bewährtungskriterium für einen Soundtrack anlegt. "Der Soundtrack ist zwar schön, aber auch nix Neues. Deshalb gibt es Punkteabzug". Solche Kritiken kann ich immer schlecht nachvollziehen. Wenn ein Soundtrack nicht gelungen ist, liegt das doch nicht automatisch daran, dass er keine neuen Ideen enthält."

 

Das es gerade im heutigen Blockbusterkino zu wenige musikalische Innovationen gibt, sehe ich genauso wie du. Stichwort RCP Sound. Insofern war es vieleicht falsch von einem Trend zu sprechen. Aber ich lese eben in Reviews sehr oft den Satz "das ist nichts neues" und störe mich daran, wenn die Musik eigentlich total gelungen ist.

Übrigens finde ich den neuen Morricone bis jetzt wirklich fantastisch! Ein Kontrafagott so in den Mittelpunkt zu rücken, ist für mich zum Beispiel etwas "Neues" oder zumindest sehr selten Gehörtes. Und jetzt hör bitte auf mir Vielfaltsfeindlichkeit vorzuwerfen. Ich sage dir nochmal in aller Deutlichkeit: Es darf sehr gern "neu", "bunt", "total abgefahren" und "innovativ" sein. Wenn es passt und gefällt, ist Altes ebeneso wie Neues in meinen Ohren gleichberechtigt.

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Beim Vergleich mit den anderen Main Titels fiel mir auch auf, dass diese hier nicht so "vollmundig" klingen, wie es bei den andern der Fall ist.

Den Main Title hat diesmal ein anderer Dirigent eingespielt.

Ich finde es gut, dass es etwas anders klingt.

In der OT gab es drei verschiedene Aufnahmen während es für die Prequels immer die aus Episode 1 war. Das fand ich etwas schade.

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Ich hab's wieder mal auf englisch aufgelegt:

 

 

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STAR WARS: THE FORCE AWAKENS - John Williams

 

The maestro turns in the expected engaging adventure score for Abrams' new boy's adventure which only drawback is the languid smell of of musical déjà-vu that even the most enthusiastic anticipation cannot undo. It's a meet cute of all the the big and small style extensions we've heard since the late 90's, which makes it a handful more of TINTIN and WAR HORSE, eschewing the baroque embellishments of THE PHANTOM MENACE for the compositionally more pragmatic approach of THE PATRIOT and Lucas' later prequels (and a dash of HARRY POTTER, naturally).

 

At 83, it  may seem heretic not to automatically applaud Williams even for getting up in the morning and to his credit, he seems in good spirits without the audible disinterest i. e. Frank Sinatra showed in later da capos of 'My Way'.

 

But the shopworn nostalgia may have been the intention all along: the Star Wars myth is a blessing and a curse for not only creator George Lucas but for his musical collaborator as well. It's a fair question: what exactly can another repeat of the force theme yield, after 6 movies extensively doing so? Imprisoned in past glories, few roads remain to go if you still want to make the hordes of middle-aged fans happy. Intellectually there is not an awful lot to latch onto either, The Chosen One, good guys fighting bad guys - the mythical platitudes that seemed magical in the late 70's have become bad jokes by now.

 

So we may be grateful that Williams still can compose as vigorously and IMHO the slim new material, mainly 'Rey's Theme' and the variations thereof (shades of Debney's LAIR here?) are preferable to the silky interludes of Han and Leia's love theme or the Straussian fortissimos of 'Scherzo for X-Wings'.

 

But instead of another repeat of this scenario i heartily wish Williams more idiosyncratic 'A.I.'s as fitting career coda instead of more needle drops of his library of STAR WARS themes. There are enough others than can deliver on that front.

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John Williams gibt hier sehr viele interessante Antworten über den neuen Star Wars Score ... und wir erfahren zum Beispiel wieso fast 3 Stunden Musik (verschiedene Versionen) bedingt durch die Änderungen während des Entstehungsprozesses, entstanden sind. Vielleicht hat das hier schon jemand gepostet, aber ich habe nicht die Zeit mir alle Threads durchzugehen ;)

http://www.pbs.org/wnet/tavissmiley/interviews/composerconductor-john-williams/

Und hier noch ein interessanter Artikel:

http://www.latimes.com/entertainment/arts/culture/la-et-cm-star-wars-force-awakens-music-score-john-williams-20151217-story.html

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@stempel an sich hätt ich mir ja eh gewünscht, dass spätestens mit Episode 1 die Main Titles irgendwie verändert wurden... jetzt schon 7 Filme lang immer gleich anzufangen... kanns nimmer hören :-) is wie mit TATORT... dass man da in 40 Jahren nicht auf die Idee die Musik mal "upzudaten" find ich zum davonlaufen (ok, hätt sicher schreckliche 80er  Version gegeben und heute wär die von Hans Zimmer aufgedonnert worden), vor allem weil diese 70er Mucke überhaupt gar nicht mehr zum Rest dann passt... da is STAR WARS immerhin zeitlos... aber trotzdem...

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ich hätt ja eh irgendwo in Episode 4 den Imperial March mal einbauen lassen... das macht doch gar keinen Sinn, dass der da nicht auftaucht...

Dann hätten die Fans wieder jämmerlich geweint :D

Ich glaube man hat gut daran getan die ersten 1,5 Minuten unverändert zu lassen ... Ich habe schon einige Williams-Konzerte beiwohnen dürfen und jedes mal wo er das Hauptthema gespielt hat ist das Publikum in Extase gefallen!

Das Thema hat auch heute noch eine unverändert große Wirkung auf die Zuschauer!

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naja, aber das sind ja auch Mainstream-Leute, die sonst sowas nicht hören und auch eher aus der Fan-Ecke kommen... aber ganz ehrlich, nen Williams Konzert wo nur die üblichen Stücke laufen, Hauptthemen in Konzertarrangments... da hab ich wenig Interesse dran. Da find ich so ein HOME ALONE live zum Film schon viel interessater.

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Ach ich weiß nicht, die Main Titles zum Lauftext gehören für mich schon dazu. Als Kind dachte ich sogar immer, dass die 20th Century Fox Fanfare zum dazu gehört. Ich hab das witziger Weise sowohl beim Film, als auch beim Soundtrack damals nie gesondert gesehen. Ebenso wie der "A Long Time Ago..." Schriftzug, so gehörte für mich das Scheinwerfergeleuchte von Fox schon zum Film.

Da werde ich dann gerne Konservativ genannant, aber ich würde da nur ungern anderes hören.

 

Bei den Spin Off Filmen soll und darf sich allerdings ausgetobt werden so viel wie möglich. Die Filme und auch der Soundtrack sollen sich bitte anders anfühlen als das klassische Star Wars. Sonst ginge da jeglicher Reiz verloren.

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jipp, seh ich auch so... allerdings kann ich auf Marvel-ähnliche-nondeskriptive und themenlose Scores da auch verzichten... darauf wird man sich aber leider wohl einstellen müssen


das Interview mit Travis Smiley is ja wirklich sehr nett. Man kann sich ja nur wünschen in dem Alter noch so fit zu sein, wenn einen der Hollywoodstress nicht umbringt dann machts einen wohl stark :-)

 

Find Williams zeigt am Ende ja aber recht ehrlich, dass es irgendwie auch nur ein Job ist... schaut sich weder die Filme nochmal an, noch sitzt er da und lauscht seinen CDs... das geht den meisten Komponisten glaube ich so. Er ist ja aber insgesamt schon sehr uneitel, sehr nett.

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Bei den Episoden sollte meiner Meinung nach immer der bekannte Main Title zu hören sein.

Und die werden das ja für die letzten beiden Teile sowieso nicht mehr ändern.

Anders bei den Einzelfilmen.

Auf jeden Fall andere Musik und ein anders gestalteter Vorspann. Auch um diese Filme von der Hauptreihe abzusetzen.

Ich bin sehr gespannt, was uns Desplat servieren wird.

Die zukünftigen Scores werden hoffentlich stilistisch genauso unterschiedlich sein, wie die Filme.

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Ich habe Williams' Musik in den letzten vier Tagen einige Male angehört - und um es gleich zu Beginn schon mal ganz ehrlich zusammenzufassen: ich habe keinerlei Beziehung zur Musik aufbauen können.

Aber mal ganz von vorn: Insgesamt ist Williams, ohne Frage, eine gute Musik gelungen. "Rey's Theme" ist das Herzstück des Scores, nahezu omnipräsent und ein wirklich schönes Thema - clever, wie Williams es ans Force-Thema anlehnt und somit sofort nahtlos in den Melodien-Kanon der Saga integriert. Mir persönlich gefällt auch der leicht exotisch anmutende Einschlag des Introduktionsmotivs, das hat fast Goldsmith-Flair. Der neue "March of the Resistance" überrascht in seiner Grimmigkeit - es klingt eigentlich kaum nach einem Thema für die "Guten". Auch hier: ein feines neues Thema, vielleicht etwas konventioneller als das Rey-Thema, aber nach einigen Hördurchgängen offenbaren sich auch hier Ohrwurmqualitäten. Und zu guter Letzt Kylo Ren: sein Fünf-Noten-Motiv ist unscheinbar, aber ich bin mir sicher, dass Williams dieses Motiv einer Evolution unterzieht und es in den kommenden Teilen weiter ausarbeitet.

Die neue Actionmusik folgt dem entschlackten Idiom des Williams-Spätwerks: kleinteilig, anspruchsvoll, ohne große Pracht. Beachtlich, wie Williams die Stücke "Follow Me", "The Falcon", "The Girl with that Staff" und "The Rathtars!" durch stetige, kohärente Motivarbeit zu einer langen, kontinuierlichen musikalischen Sequenz verbindet. Ein kleines Novum im Star-Wars-Kosmos ist der neo-barocke Fugato-Charakter der Musik in Stücken wie "Scherzo for X-Wings" oder auch im Marsch für die Resistance. Magdi Aboul-Kheir beschreibt es im Cinemusic-Forum als regelrechtes Workout, was Williams im Scherzo mit dem altbekannten Fanfarenthema anstellt - und das kann ich nur unterstreichen.

Und letzten Endes stehen diese formalen, satztechnischen Fugato-Spielereien vielleicht symptomatisch für das, was mich an der Musik so furchtbar kalt lässt. Abgesehen von seinen objektiven Qualitäten ist das alles ein unterkühltes, abgezirkeltes, technokratisches Gehabe, ein professioneller, kalter Dienst am Franchise, ein souverän gestaltes künstlerisches Nichts. Eine Musik ohne Feuer, ohne große Leidenschaft - der ungestüme Drang der Original-Musiken, der teilweise auch noch die Musik zu EPISODE I oder das Liebesthema aus EPISODE II umwehte, ist nur noch in Ansätzen zu spüren. Mir war klar, dass man keine ausufernde EMPIRE STRIKES BACK-Romantik mehr erwarten konnte - aber ich hätte nicht gedacht, dass aus der Musik nicht mal mehr die ausgelassene Freude am Abenteuer spricht. "Rey's Theme" ist echt schön, ein mustergültiges Star-Wars-Thema, echte Qualitätsarbeit, aber doch: es fühlt sich an wie eine Hülle, in deren Kern nur ein Sammelsticker, ein Abziehbild einer echten Empfindung steckt.

Ich werde die CD wohl Ende Dezember ins Regal zurück stellen und die Musik anerkennend abhaken. Und dann höre ich mir wieder INDIANA JONES 4 an, und erfreue mich an der Freude, die Williams beim Schreiben dieser Musik sichtlich hatte. Zu THE FORCE AWAKENS bleibt dann mein persönliches Fazit: die respektable, eiskalte Leistung eines Meisters. But no love for that.

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Sebastian, ich habe schon auf Deine Rezension gewartet, man merkt, wie immer, dass Du Dich mit dem Werk ordentlich auseinandergesetzt hast. Deine Analyse lingt sehr interessant. Ich werde mir den Film heute Abend in großer Gesellschaft ansehen, bin schon sehr gespannt.

Übrigens schreibt Conrad Pope enthusiastisch folgendes über den neuen Star Wars Score auf FB:

"Though I haven't seen the film, I HAVE listened to to the soundtrack and I encourage all my friends who love film music to go and purchase the most thrilling, engaging, sophisticated,yet directly transcendent music I've heard this year--- that is,if they already haven't! Heck, maybe this is the best music I've heard from Hollywood since I began working in the business: STAR WARS: THE FORCE AWAKENS. John Williams is simply without peer. As I played no part in the making of this score, I feel I can praise it effusively and be an "honest" broker. There is far too much in every note to love to quibble about anything that is amiss-- were there anything. If the force can "awaken" anything, I hope it awakens Hollywood to the power of a great music in a film ( much like John's first score in "A New Hope" --- however, that it unlikely as I fear that though one can awaken the sleeping; those who are dead remain dead- to quote Flannery O'Connor). There is nothing comparable; absolutely nothing. To distort Alex Ross' original meaning, though not mine in quoting it, "The Rest is Noise"."

Bearbeitet von horner1980
Autokorrektur exklusiv im Soundtrack Board ;)
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Und dann höre ich mir wieder INDIANA JONES 4 an, und erfreue mich an der Freude, die Williams beim Schreiben dieser Musik sichtlich hatte. Zu THE FORCE AWAKENS bleibt dann mein persönliches Fazit: die respektable, eiskalte Leistung eines Meisters. But no love for that.

 

TFA als technokratisch zu geißeln, warum nicht. Aber im gleichen Atemzug den mindestens ebenso unterkühlten Indy-Aufguß als mustergültiges Gegenbeispiel heranzuziehen: nee, ick weiß nich. Außer der - auf der offiziellen CD nur in Spurenelementen erhältlichen - Dschungelhatz hab ich da Schwierigkeiten, überhaupt ein Stück zu finden, das mich zum drücken des Play-Knopfes animieren würde.

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