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Walt Disney Records: John Williams - STAR WARS: THE FORCE AWAKENS


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Das Pentatonische in Reys Thema hat mich anfangs durchaus positiv an Goldsmith erinnert - bis dann der stereotype Charakter des Themas (mehr als "erwartungsvoll" und "abenteuerlustig, mit leicht melancholischem Einschlag" sagt das Ganze nicht aus) mir die Freude daran ausgetrieben hat.

 

Wo im Actionmaterial allerdings Goldsmith-Anleihen zu beobachten sind, musst du mal näher erläutern. Mehr ungerade Metrik als üblich bei Williams finde ich hier nicht.

 

Bei JWFan.net - und ich glaube auch im FSM-Board - wurde immer mal wieder TOTAL RECALL als Referenz genannt, vermutlich weil das Finn-Thema (ist es das überhaupt? Vgl. erstmals "Follow Me" ab 1:11) etwas an Goldsmiths "Sacre"-Hommage in "Clever Girl" erinnert (vgl. die Trompete). JG konnte es ja nicht lassen, diese nicht eben unbekannte Stravinskij-Stelle in NEMESIS ("The Mirror) noch einmal zu verwursten.
 
Wie auch immer ... Die Actionmusik von FORCE AWAKENS finde ich vor allem deshalb erfrischend, weil Williams stärker als üblich mit einem Thema gestaltet und dadurch die Binnenstruktur (Goldsmith-typisch) stringenter wirkt.
 
Ansonsten hat mich das Rey-Thema von Anfang an begeistert: Melodischer Einfall, Harmonik, Instrumentation -  Gänsehaut pur. Doch das ist nun wirklich subjektiv, in die eine wie in die andere Richtung. Allerdings bezweifle ich schon, dass Charakterthemen und -motive aus der alten Trilogie genauer charakterisieren oder psychologisieren als dieses Thema - wenn überhaupt, fehlt es ihnen eher an der Ambivalenz, die hier gleich mehrere der neuen Themen aufweisen. Auch der Marsch der Resistence hat mich mit seiner fotsprinnungshaften Verweigerung einer, ich nenn's mal: frontalen filmmusikalischen Themenexposition, erstmal verwirrt, aber irgendwann hat's dann doch noch Klick gemacht.
 
Alles in allem ist TFA für mich Williams' überzeugendste Blockbustermusik seit POTTER 3. Ich finde es faszinierend, dass jemand, der wie Du den (relativen) Akademismus eines MINORITY REPORT so schätzt, nichts mit einer Musik anfangen kannst, die diese Haltung m. E. so organisch mit den Ingredienzien einer Williams'schen SW-Musik verbindet.  ;)
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Bei JWFan.net - und ich glaube auch im FSM-Board - wurde immer mal wieder TOTAL RECALL als Referenz genannt, vermutlich weil das Finn-Thema (ist es das überhaupt? Vgl. erstmals "Follow Me" ab 1:11) etwas an Goldsmiths "Sacre"-Hommage in "Clever Girl" erinnert (vgl. die Trompete). JG konnte es ja nicht lassen, diese nicht eben unbekannte Stravinskij-Stelle in NEMESIS ("The Mirror) noch einmal zu verwursten.

 

Stimmt, "Follow Me" hatte ich ganz vergessen - das ist ja auch die Szene, die Grubdo genannt hatte. Das hat tatsächlich ein wenig spät-goldsmithsche Färbung bzw. Strawinsky-Flair.

 

Alles in allem ist TFA für mich Williams' überzeugendste Blockbustermusik seit POTTER 3. Ich finde es faszinierend, dass jemand, der wie Du den (relativen) Akademismus eines MINORITY REPORT so schätzt, nichts mit einer Musik anfangen kannst, die diese Haltung m. E. so organisch mit den Ingredienzien einer Williams'schen SW-Musik verbindet.  ;)

 

Mir ist es ja selber noch ein kleines Rätsel. ;) Vielleicht passt mir das Unterkühlte einfach hinsichtlich des Stoffes nicht so ganz. Ich hatte an der Musik ja schon mehrfach eine gewisse Freud- und Begeisterungslosigkeit kritisiert. Es fühlt sich einfach nicht nach der Rückkehr in ein geliebtes Universum an. Vielleicht war Williams, mit seinem doch stark vom 80er-Schaffen abweichenden Altersstil, einfach nicht mehr der richtige für den Job.*

 

* Wobei ich etwa in INDY 4 doch noch weitaus mehr Spielfreude, Charme und Witz ausmachen konnte als in THE FORCE AWAKENS.

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Mir ist es ja selber noch ein kleines Rätsel. ;) Vielleicht passt mir das Unterkühlte einfach hinsichtlich des Stoffes nicht so ganz. Ich hatte an der Musik ja schon mehrfach eine gewisse Freud- und Begeisterungslosigkeit kritisiert. Es fühlt sich einfach nicht nach der Rückkehr in ein geliebtes Universum an. Vielleicht war Williams, mit seinem doch stark vom 80er-Schaffen abweichenden Altersstil, einfach nicht mehr der richtige für den Job.*

 

* Wobei ich etwa in INDY 4 doch noch weitaus mehr Spielfreude, Charme und Witz ausmachen konnte als in THE FORCE AWAKENS.

 

Mich wundert Deine Einschätzung auch irgendwie ;). Die Freud- und Begeisterungslosigkeit (für mich sogar Lieblosigkeit) trifft für mich voll auf Episode III zu. Der hat für mich schon soetwas wie stiller Protest von Williams gegenüber Lucas Arbeitsweise.

Das fängt schon damit an, daß die Wardrums Beim Übergang vom Main Titel zur Raumschlacht in der Albumversion einfach weggelassen wurden. Das geht weiter mit dem für meinen Geschmack etwas zu dünnen "Battel of Heros" für die großen Duelle Anakin/Obi Wan bzw. Yoda/Imperator. Angesichts von Duell of the Fates für den Kampf mit Darth Maul oder der geniale Männerchor für den finalen Kampf zwischen Luke und Vader, war mir das irgendwie zu unsinspiriert.

Im Finale wirken die Zitate von Lukes und Leias Thema (Als Amidale die Zwillinge rausdrückt und einfach so stirbt) auf mich wie Fremdkörper.

Der Höhepunkt ist dann die End Credits Suite, wo plötzlich die Konzertversionen von Leias Theme und Throne Room aus Episode IV auftauchen, die in Episode III überhaupt keine Funktion haben und für mich bis heute keinen Sinn ergeben.

 

Demgegenüber empfinde ich The Force Awakens (auch ohne Williams Altersbonus) einfach nur ein Quell an Spielfreude und Kreativität. Allein die Verknüpfung von Rey Thema mit dem alten The Force-Thema speziell am Ende der End Credits Suite sind für mich ein musikalischer Höhepunkt dieser Musik.

So schön auch Duell of the Fates oder Across the Stars in Epsiode I und II sind fand ich schon immer, daß in der Prequel Trilogie alte und neue Themen nicht wirklich eine musikalische Einheit bilden. Die alten Themen wirkten auf mich häufig wie Fremdkörper (nicht immer, aber mit Fortschreiten der Trilogie immer mehr). Das wirkt auf mich im aktuellen Film viel mehr aus einem Guß.

 

Man darf allerdings auch nicht erwarten, daß Williams noch mal so eine Meisterleistung wie bei Episode V raus haut. So wie man damals Filme vertont hat, ist das heute doch gar nicht mehr möglich. Soetwas wie der Flug durch das Asteroidenfeld mit so einem durchkomponierten Stück zu unterlegen, wird uns wohl so bald nicht mehr erwarten., Dazu wird doch heute viel schneller geschnitten und auch bis kurz vor Veröffentlichung auch umgeschnitten. Was das bedeutet hat man ja bei der Prequel-Trilogie erlebt. Durchkomponierte Actionsequenzen gibt es dort so gut wie gar nicht.

Die Kritik an Kylo Rens Motiv kann ich jetzt auch nicht so ganz verstehen. Im ersten Star Wars (Episode IV) gab es für Vader noch nicht mal ein richtiges Motiv. Es gab eins für den Todesstern, was noch deutlich kürzer ist (es besteht ja nur aus 2 Tönen) als Kylo Rens Motiv. Den Imperial March hat uns Williams auch erst zu Epsiode V geliefert.

Bei mir läuft der neue Star Wars jedenfalls hoch und runter und fühlt sich für mich in Gänze mehr nach Star Wars an, als die Episode III.

 

So verschieden ist die Wahrnehmung.

 

Gruß Jafar

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Ich finde auch, dass STAR WARS VII alles andere als unterkühlt, freudlos oder uninspiriert ist, ganz im Gegenteil. Für mich ist der Score voller Elan und kompositorische Raffinessen, wie schon von anderen beschrieben.

Mit STAR WARS III war ich auch nie richtig zufrieden und stimme mit Jafar überein. "Der hat für mich schon soetwas wie stiller Protest von Williams gegenüber Lucas Arbeitsweise." daran habe ich auch gedacht :P

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Die Schlaftablette EPISODE III ist für mich kein Maßstab. Klar ist THE FORCE AWAKENS besser - aber das ist letztlich jeder Williams-Score der letzten 15 Jahre (abgesehen von THE BOOK THIEF vielleicht).

Vielleicht liegt's letztendlich an der filmischen Vorlage, dass die Musik so geworden ist, wie sie nun ist. Der Film ist in meinen Augen ein aalglattes Nichts, ein Film wie direkt aus dem Büro eines Marketing- und Meinungsforschungs-Unternehmens. Wie McDonalds-Spielzeug aus der Juniortüte. Da stimmt alles dran, bishin zum Warnhinweis vorm Verschlucken von Kleinteilen. Ein bis ins kleinste Detail abgezirkeltes Projekt ohne Überraschungen, ohne "sense of wonder". Und so wirkt auf mich auch die Musik.

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Das ist glaube ich nicht so sehr das Problem. Vielmehr, dass derlei Aalglattes sich eben heutzutage von Machart und Schnitt her einfach nicht mehr hergibt musikalisch (solch aalglatte Filme konnten ja in den 80ern zum Teil großartige Scores erhalten). Bei TFA ist es besonders die 2. Hälfte, wo, von den Konzertstücken mal abgesehen, musikalisch außer Spannungsbögen und wenig aufregenden Themeneinsprengseln nicht mehr viel passiert - und wenn es thematisch mal auffällig aus der Reihe fällt, zitiert es die alte Trilogie.

 

So bleiben bei mir knapp 35-40 Minuten, in etwa der Umfang der alten "Empire"-Platte. Das ist sicher nicht wenig und die musikalische Virtuosität nicht von der Hand zu weisen. Nur schade, dass Williams heuer kein filmisches Vehikel für seine Musik bekommt, sondern umgekehrt.

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Das die aktuellen Filmvorlagem nicht mehr viel Grundlage für einen symphonisch-romantischen Score liefern ist doch das Hauptproblem schon mindestens seit Episode I.

Ich bin da komplett bei Jonas: "Alles in allem ist TFA für mich Williams' überzeugendste Blockbustermusik seit POTTER 3."

 

Den direkten Vergleich zu Indy IV habe ich für mich noch nicht abgeschlossen, aber im Moment liegt auch da für mich TFA etwas weiter vorne. Indy IV hat sehr geile Moment, aber auch (gerade auch im Albumschnitt) wird es in der zweiten Hälfte eintönig und langweilig. Das Skull-Theme ist einfach zu dünn. Die Dschungle Action ist nicht schlecht, aber mir stellenweis zu chaotisch und das Thema zu Ants ist einfach zu lang. Da sind zu viele Wiederholungen immer des selben Themas ohne Weiterentwicklung.

 

Ich bin Von TFA äußerts positiv überrascht.

 

Gruß Jafar

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Ich finde die Rezension von einem Käufer von TFA auf amazon herrlich:

 

"Außer dem seit 1977 bekannten Thema ist fast nur die musikalische Untermalung der Filmszenen zu hören. Es war zumindest zu erwarten, dass die Musik aus den Trailern dabei ist. Leider nicht wirklich. Auch nichts neues dabei, was mal ein Klassiker werden könnte. Der eine Stern ist leider nicht zu verhindern, da keine Null-Bewertung möglich ist."

 

:D

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Die etwa 17 minütige Konzertsuite, bestehend aus "March of the Résistance", "Rey's Theme", "Scherzo for X-Wings" und "Finale" hat mehr Substanz als die Scores zu EP 2 und 3 zusammen.

Meine Meinung.

Allein "Across the Stars" ziehe ich dem gesamtem TFA-Score vor.

Das die aktuellen Filmvorlagem nicht mehr viel Grundlage für einen symphonisch-romantischen Score liefern ist doch das Hauptproblem schon mindestens seit Episode I.

EPISODE I übertrifft THE FORCE AWAKENS in Sachen musikalischer Ausgelassenheit und Spielfreude um ein Vielfaches, wie ich finde. Immerhin dafür war Lucas' albernes Spektakel gut. (Wenn ich's mir recht überlege: ein wenig Albernheit à la EPISODE I hätte Abrams' Werk gar nicht mal geschadet.)

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  • 1 Monat später...
  • 3 Wochen später...

schade, dass das back cover der cd keine trackliste hat. somit sieht die ganze cover gestaltung noch einfallsloser ist. das booklet ist schön, aber jedesmal das aufklappen um zu sehen, welchen titel ich gerade höre ist schon unpraktisch.

 

Lars, das entfällt, wenn Du die Trackliste auswendig lernst. :D

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Habe gerade im Laden etwas enttäuscht feststellen müssen, dass es sich lediglich um zwei Picture Disc ohne Cover handelt.

Das richtige Vinyl Album kommt erst Mitte Juni.

Selbstredend habe ich die heutige Veröffentlichung trotzdem mitgenommen.

Disney liebt mich. :-).

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