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Kevin Spacey: "Das Fernsehen hat das Kino überholt"


horner1980
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Gute Frage, aber neue Einflüsse kamen ja durchaus dann und wann aus dem Nichts. Beispielsweise auch 3D durch AVATAR. Zwar nicht positiv, aber es hat mehr oder weniger eine Entwicklung in Gang gesetzt. So als Beispiel. Ich lasse mich da gerne überraschen.

 

Die Leute, die heute ernsthaft im Hollywood-Kino bewegen könnten, haben heute nichts zu melden, weil man sie wirtschaftlich kastriert hat. Ist ja schön, wenn Del Toro sich begeistert über seine Auftragsarbeit PACIFIC RIM äussert, aber selbst, wenn das ein grosser Hit geworden wäre, hätte ihn das keinen Millimeter näher an echte Herzensangelegenheiten wie AT THE MOUNTAINS OF MADNESS gebracht. Auch Soderbergh (OCEANS 11-13, hallo?) hat kaum ein Projekt ohne Probleme finanziert bekommen, der wusste schon, warum er ausgestiegen ist.

 

Nein, was es bräuchte wäre eine ausreichend erfolgreiche, auch kommerziell funktionierende "Directors' Company", eine Produktionsfirma, die mit dem nötigen Geld und Marketing-Push aus eigenwilligen, ambitionierten Filmen echte Erfolge macht. Ich sag mal: LOOPER hätte - wenn der so beworben und im Kino eingesetzt worden wäre wie z.B. Abrams' STAR TREK-Filme oder IRON MAN 3 - auch deutlich bemerkenswertere Zahlen geliefert. Und darum gehts halt. Ums Geld.

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Nein, was es bräuchte wäre eine ausreichend erfolgreiche, auch kommerziell funktionierende "Directors' Company", eine Produktionsfirma, die mit dem nötigen Geld und Marketing-Push aus eigenwilligen, ambitionierten Filmen echte Erfolge macht. Ich sag mal: LOOPER hätte - wenn der so beworben und im Kino eingesetzt worden wäre wie z.B. Abrams' STAR TREK-Filme oder IRON MAN 3 - auch deutlich bemerkenswertere Zahlen geliefert. Und darum gehts halt. Ums Geld.

Um bei meinem Idealismus zu bleiben : Diese Firmen geben dann auch jungen Komponisten eine Chance :D

Vieleicht kann man von Steven Spielberg und George Lucas em ehesten so eine Firmengründung erwarten. Wenn beide immer wieder betonen das ihnen die Entwicklung des Kinos nicht gefällt....Aber auch denen fehlt wahrscheinlich der Mut hierfür. War es aber nicht so das Steven Spielberg schon mal Geld für kleinere Projekte rausgerückt hat? Ich dächte ich hätte da mal was gelesen...

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Stell dir vor: Steven Spielberg hat sogar mal ein eigenes Studio gegründet. ;)

 

Das Vorhaben war nur eben etwas zu groß und Spielberg selbst als Studiolenker nicht unbedingt geeignet, dafür setzte er eben noch lieber Filmprojekte um. Ja, Lucas und Spielberg hatten beide schon Geld herausgerückt, um Filmprojekte abseits kommerzieller Absichten zu realisieren. Das Ganze war auch sehr löblich, hatte aber nur eben keinen strukturierten Ansatz, sondern betraf nur einzelne Projekte.

 

Ich bezweifle nicht, dass beide solch eine Firma gründen könnten. Schließlich haben beide einige Milliarden auf dem Konto. Die Frage ist nur, ob sie wirklich dauerhaft stillhalten würden, wenn da Geld verbrannt werden sollte. Zudem hat zumindest Lucas ja einen anderen Ansatz gewählt, Gutes zu tun, und wird einen wesentlichen Teil seines Vermögens an The Giving Pledge spenden. Darüber hinaus gründet er noch ein Museum und spielt noch einmal Papa. ;)

Bearbeitet von Aldridge
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Fasinierender ist doch - das US-Fernsehen, ob Pay-TV wie HBO oder Showtime und Kabelsender - traut sich kantige, ambitionierte Geschichten und audiovisuelle Grobheiten, weil sich das spätestens bei Heimkino- oder Online-Auswertung rentiert, aber das dicke Mainstream-Kino wird immer blasser und banaler, weil man ja niemanden, schon garnicht auf dem lukrativen Auslandsmarkt, verschrecken will.

 

Insofern lautet meine These schon lange: Ein mutigeres, ambitionierteres Unterhaltungskino mit Eigenheiten, irgendwo auf den Spuren der 70er oder 80er, würde auch Zuschauer finden. If you film it they will watch. Zumal die Ausfallquote bei Kritik und eben auch Publikum ja immer höher wird - Mega-Flops wie JOHN CARTER oder LONE RANGER sind ja als Reinfälle eher Regel statt Ausnahme.

 

Die aktuelle Ausgabe der epd-Film hat dazu auch einen sehr interessanten Artikel. Da wird u.a. auch angsprochen, dass es bereits 1980 einen ähnlichen "Aufschrei" gab. Damals veröffentlichte die damals anscheinend populäre Filmkritikerin Pauline Kael m "New Yorker" ihren Essay "Why are Movies so bad? Or the Numbers." Sie kehrte mit diesem Artikel wieder ins Kritikerfach zurück, nachdem sie länger für Paramount gearbeitet hatte, berichtete also quasi aus erster Hand.

Schon damals (vor 30 Jahren!) prangerte sie an, dass das Hollywood von damals kein Interesse (mehr) an den Filmen selbst habe, sondern vielmehr am Geschäft. Und schon damals die auch die Klage, dass es viele gute Regisseure schwer haben, ihre Projekte finanziert zu bekommen.

Achja ein wenig überholt aber ist ihr Anprangern des Auslandmarktes (machte damals ca. 30% der Einnahmen aus, heute sind es 70%!). Ausserhalb von Amerika bevorzuge man die Stars von gestern und verstehe nur Actionfilme. Sehr mutige und...dumme Einschätzung, muss man da einfach mal sagen. Vor allen Dingen "verstehen" aus einem Land, dass lieber direkt ein Remake macht als eine Synchronisation (ein Übel des deutschen Kinoverleihs) oder einfach Untertitel erstellt und sich auch auf diese Sehgewohnheit einstellt.

 

Schaut man jetzt aber mal ab 1980 aufwärts, sind da ja noch einiges an Klassiker und tollen Filmen gefolgt, ohne das Hollywood merklich was an seinem System geändert hat. Damit will ich nur sagen, dass es wohl aktuell nicht anders sein wird. Man wird nicht groß was ändrn, Rosinen zum Rauspicken wirds wohl immer geben. Verglichen aber mit 1980 wird aber natürlich viel mehr produziert und damit die Rosinen schwerer zu finden, bevor sie womöglich wieder schnell verschwinden...so kann ein John Carte z.B. nicht so einfach ein wachsender Klassiker wie "Blade Runner" oder "Highlander" auf dem Heimkinomarkt werden, weil ja die Wellen an Nachkommen viel größer ist als damals.

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Schon damals (vor 30 Jahren!) prangerte sie an, dass das Hollywood von damals kein Interesse (mehr) an den Filmen selbst habe, sondern vielmehr am Geschäft.

 

War Pauline Kael wirklich so naiv? Oder ging es um die Wandlung vom New Hollywood hin zum Blockbuster-Kino? Dass Hollywood in erster Linie Geld verdienen will, sollte nach mehr als 100 Jahren Filmgeschichte doch wohl niemanden mehr überraschen...

 

The Empire strikes back fand Frau Kael übrigens gut. ;) Viele andere Sachen nicht so sehr, weshalb man ihr in Willow ein Denkmal setzte. :D

Bearbeitet von Aldridge
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Die 70er waren New Hollywood, die 80er ein Produzenten-Jahrzehnt. Dass Pauline Kael Bauchschmerzen hatte wegen des grassierenden Eskapismus-Zerstreunungskinos (an dem wir heute ja auch knabbern. Also: einige von uns), wundert mich nicht. Ich bin ja Alters-Nostalgie bedingt ein 80er-Jahre-Kind, aber die Ausfallquoten waren da schon echt hoch.

 

Viele andere Sachen nicht so sehr, weshalb man ihr in Willow ein Denkmal setzte. :D

 

Mann, fand ich das blöd und billig damals...

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Die 70er waren New Hollywood, die 80er ein Produzenten-Jahrzehnt. Dass Pauline Kael Bauchschmerzen hatte wegen des grassierenden Eskapismus-Zerstreunungskinos (an dem wir heute ja auch knabbern. Also: einige von uns), wundert mich nicht. Ich bin ja Alters-Nostalgie bedingt ein 80er-Jahre-Kind, aber die Ausfallquoten waren da schon echt hoch.

 

 

Mann, fand ich das blöd und billig damals...

 

offtopic: was hältst du von Kael?

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offtopic: was hältst du von Kael?

 

Leidenschaftlich. Eigensinnig. Ich teile nicht alle ihre Einschätzung und Bewertungen, muss aber neidlos bis bewundernd zugeben, dass niemand anders in der (amerikanischen) Filmkritik mehr Karrieren (wichtiger) Filmemacher gefördert und befördert hat.

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Und ich glaube auch nicht, dass ihr die Bedeutung des Begriffs "Film BUSINESS" nicht bewusst war. Vielmehr kam sie ja damals aus einem monatelangen Hollywood-Exil, wo sie die zweifelhafte Ehre hatte, bei Paramount zu lernen, wie die Herren Don Simpson und Michael Eisner Filmemachen praktizierten.

 

Aber für jemanden, der die Freigeistkultur der 70er atmete und aktiv z. B. Robert Altman und seine oft sperrigen Filme aktiv "vermarktete" muss die Erkenntnis grausam gewesen sein, dass mit den 80ern ein Jahrzehnt begann, dass nicht nur die kreativen Impulse der 70er weitgehend abtötete, sondern Kommerzialität auch noch weitaus skrupelloser in den Vordergrund stellte, als das unter den alten Studiobossen jemals der Fall war. Insofern finde ich ihre z. T. brillant auf den Punkt gebrachten Kritiken von Hochglanzjunk wie TOP GUN nicht nur sehr gut beobachtet, sondern auch erstaunlich milde.

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