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Original vs. Remake Teil 17: GODZILLA


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GODZILLA  

12 Benutzer abgestimmt

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    • Godzilla (1954) Regie: Ishiro Honda
    • Godzilla - Die Rückkehr des Monsters (1984) Regie: Koji Hashimoto
      0
    • Godzilla (1998) Regie: Roland Emmerich
      0
    • Godzilla (2014) Regie: Gareth Edwards


Empfohlene Beiträge

  • 2 Wochen später...

Also auch wenn dieser Thread langsam ins Archiv wandert muss ich doch noch mal ein paar Worte zu Godzilla 1984 verlieren.

Zunächst einmal Stempel sind weder der 54er noch der 84er Godzilla billige Filme. Für japanische Verhältnisse sind die sogar sehr teuer gewesen. Ich bin auch der Meinung, dass man Godzilla 54 nur mit dieser Tricktechnik machen konnte. Bei der Screentime die Godzilla da hat, dürfte das mit Stop Motion Jahrzehnte gedauert haben bis der fertig gewesen wäre und ich kann mir nicht vorstellen, dass das besser ausgesehen hätte. Außerdem ist Suite-Motion alles andere als eine einfache Technik. Im Internet schwirren bereits zahlreiche Artikel und Filme rum, die aufzeigen, was für eine schweißtreibende Arbeit das ist.  Des weiteren sollte man nie vergessen, dass japanischen Godzillafilme in erster Linie für den japanischen Markt produziert werden. Von daher finde ich den Vergleich zwischen dem japanischen Original und der 2014er Fassung auch etwas uninteressant. Passender wäre vielleicht Godzilla 2014 vs. War of the Worlds (Spielberg) und Cloverfield (o.ä.) gewesen.

Nun gut, nun zu Godzilla 1984: Also zunächst einmal ist der Film gescheitert, darüber besteht keinen Zweifel, aber es gibt immerhin ein paar interessante Ideen die auf das Spannungsverhältnis zwischen Ost und West und den kalten Krieg zurück gehen. Dabei ist interessant welche Rolle sich Japan da gibt. So wollen sowohl die USA also auch die UdSSR Japan beistehen in dem sie ihnen anbieten den Atomdino mit Nuklarwaffen unschädlich zu machen, woraufhin die Japaner die Vermutung äußern, beide Supernationen wollen Japan als Testgelände für ihre Nuklearwaffen benutzten. In diesem Film macht Godzilla auch das erste mal (russisches) Atom-U-Boot und ein AKW platt um seine Batterien wieder aufzuladen. Das Konzept, dass diese Monster sich von nuklearem Material ernähren geht also auf diesen Film zurück.
Highlight des Films ist Reijiro Korokus Musik. Breite, orgelhaft orchestrierte Mollakkorde dominieren hier das Klangbild. Kein Hollywood-Niveau aber sehr stimmungsvoll. Ein Score der wirklich böse und apokalyptisch klingt.   

Leider sind das auch die größeren Highlights des Film, denn ansonsten ist das ganze sehr bieder in Szene gesetzt worden. Sowohl die Effektszenen als auch das ganze menschliche hin und her wirken stellenweise extrem antiquiert und hölzern. Zum Schluss wird Godzilla mit einem Zugvogelsignal in einen Vulkan gelockt, der mit Sprengstoff zum Ausbruch gebracht wird. Das sieht schön aus und Korokus  Musik ist an dieser Stelle sehr schön, aber auch ein billiges Ende. Das Godzilla Kostüm wurde zwar an den 54 Godzilla angelehnt, allerdings guckt er in diesem Film immer etwas bedeppert vor sich hin und der sechs Meter große, mechanische Godzilla der für einige Effektszenen, später dann aber eher für Promo Zwecke, eingesetzt wurde sieht aus wie eine Manga Figur.
    
Alles in allem ein Film mit guten Ansätzen, mehr aber nicht.

 

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Schön das wenigstens einer hier etwas zu dem 84er Film schreiben kann.

Ich habe den zwar damals auf Video gesehen aber nach 30 Jahren ist die Erinnerung an so einen Film natürlich weg.

Mag sein das die Filme teuer waren. Das ändert aber für mich nichts daran das sie, wie alle japanischen Godzilla-Filme, billig aussehen.

Ich kann mit dieser Tricktechnik absolut nichts anfangen. Sieht immer aus wie Urmel aus dem Eis.

Ich habe aber grundsätzlich ein Problem mit asiatischen Filmen, egal ob Monsterfilme, Kung-Fu Streifen oder Animes.

Vieles wirkt immer irgendwie billig, kitschig und unfreiwillig komisch.

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  • 4 Monate später...
Matrix, Alien, Aliens, Cloverfield, The Mist, Tarantula, Starship Troopers, Jurrasic Park, War of the Worlds, Independence Day (!) und dann mal auch irgendwann die Eigenreferenz zu Monsters vom selben Regisseur (Muto-Kuschelei im subversiven WTC-Rauch).

Was das Design des Muto-Kokons und die Innenbeleuchtung meiner derzeitigen Lieblings-Motten angeht, vergebe ich halt hier den Matrix-Punkt (sowie ja auch für das Nest und was das Weibchen da alles zur Schau trägt ;)).

 

Aliens wg. dem üblichen Wutgeheul der Mottenqueen gegen Finale, die sich dann aber als erstes eine fette Nuke 'reinzieht statt sich in übellaunigster Weise an jeden einzelnen Soldaten zu rächen, wie in diesem Genre zumeist erwartet, hier auch von mir.

 

Mit dieser Auswahl an Hommagen kann Hondas Godzi natürlich nicht aufwarten und wie Martin Stempel kann auch ich mit keinem der Klassik-Godzillas etwas anfangen, höchstens auch nur als diffuse Kindheitserinnerung mit Decke über das Kinn, wenn das Gummiteil das ganze Plastik kaputt macht (so gegen 1974 kann das ja eigentlich keiner der Cheesy-Godzis gewesen sein, da ist man in einem Alter, wo man ja sowieso alles echt und richtig gruselig findet). Aber leider entgehen mir dann aber wohl auch die Bezugnahmen zumindest zum klassischen Vorbild. Können sich bei Bedarf ja andere noch zu Wort melden.

 

Die Einführung des Muto 1 ist ja schon ein grandioses Spektakel per se, als das vorbei war, ging mir erstmals die ganze Kritik an Godzis spätes Erscheinen völlig am Gesäss vorbei. Edwards schafft es fast traumwandlerisch, jede Szene mit Monsterbeteiligung in etwas zu transformieren, was entweder als Finale oder Cliffhanger in anderen Mainstream-Monsterfilmen durchgehen könnte.

 

Alle drei Wesen treten (;)) tatsächlich mehr oder weniger als klassische Götter auf, die im Genre schon standardisierte Zerstörung von Haus und Eigentum geschieht nicht aus blinder Wut sondern irritierender Beiläufigkeit, nur die Mutos lassen sich scheinbar gerne mal von den peinlichen Ballereien der mächtigen US-Army stören... Die Armee scheint ohnehin eine eher satirisch angelegte Sache bei Edwards zu sein. Riesige Flugzeugträger eskortieren das größte Monster, damit es "zusammen" mit der Muto-Plage eine halbe US-Metropole einstampfen kann.

 

Zum Brüllen komisch zunächst der Radau am Flughafen: Dr. Motte will sich einen Hochbahn-Energie-Snack gönnen, schüttelt einen lästigen Hubschrauber gegen irgendeine riesige Wand und dank Klischee, das gerade einige tausend Liter Flugbenzin ausgebreitet hat, ereignet sich eine dramatische Kettenexplosion von Flug- und anderen Fahrzeugen, die praktischerweise dicht und in Reihe stehen. Motte röhrt kurz und marschiert, trotz beeindruckener Flügel, gemächlich weiter. Schnitt ins Flughafeninnere: dutzende Menschen schreien sich die Seele aus dem Leib, während die Kamera den explodierenden Maschinen in der Länge der Fälligkeit folgt. Die Verglasung hält. Godzi setzt den Fuss auf. Den zweiten vielleicht auch. Die Verglasung hält immer noch, aber die Menschen sind plötzlich still, Feuer und ggf. weitere Explosionen verhalten sich auch äußerst zurückhaltend...

 

Motte ("watt denn nun schon wieder?") dreht den Kopf in Richtung Ereignis und erschrickt sich aufs vortrefflichste, die vermeintlich aggressive Spannung der Flügel vermutlich nur, um den spontanen Dünnflutsch abzuschütteln: DER CHEF IST DA...und er ist grösser und wütend! In dieser wohl bewußt kurzen Einstellung wirkt der Motu tatsächlich erstmals und letztmals wie ein lästiges Insekt, das nur verlieren kann. Als die Kamera an Godzilla hinauffährt, leistet der Desplat-Chor ganze Arbeit: hier geht es nicht nur um die Vertonung des imposanten Schreckens, der hier ja vor allem die Zuschauer treffen soll, sondern um eine subtile Vorankündigung, dass Godzi diesen Kampf nicht nur ausfechten sondern auch definitiv überleben wird. ("Back to the Ocean" ist als Titel und vor allem wegen den musikalischen Ablauf und Inhalt ja eigentlich nur in unserer Gemeinde ein wohltuender Spoiler).

 

Geradezu anrührend auch die Poesie, mit der Godzillas finale Erschöpfung eingefangen wird, wo er weniger fällt oder stürzt sondern eher einen verdammt fiesen Tag mit ultimativer Pennerei abschliessen will; ein paar Brocken Gestein gibt es aber auch da in dezenter Zeitlupe zu sehen ;).

 

Kommen wir zum Niedlichkeitsfaktor und warum Godzi nicht nur ein Gewinner sondern sogar unser aller Held ist: weil er mit seinem von den Japanern zurecht kritisierten dicken Arsch nicht die Golden Gate Bridge unterschwimmen kann, versucht er sich höchst tölpelhaft weiteren Zugang zur City durch sinnlose Durchhaureien zu verschaffen, nur weil er die blöden Kinder im bekannt knallgelben Schulbus verschonen muss. Keine Brücken ohne gelben Schulbus oder wenigstens Greyhound ;)

Genial dagegen wieder der unsichtbare EMP durch Muto 1: Militärjets fallen vom Himmel direkt ins Meer. Schöne Endzeitstimmung ohne Explosionen. Mottes Kopfsprung in den Ozean war ja dann wieder eine Hammerszene, das Vieh interessiert sich eine Bohne für das Chaos und greift sich wieder 'ne Nuke ;), Godzi ärgert sich über kollateralen Dauerbeschuss der lästigen Menschen und macht sich vielleicht Gedanken darüber, ob der Schulbusfahrer wenigstens Obama Care bekommt.

 

Mein Fazit soweit ist auf jeden Fall, dass man Gareth Edwards buchstäblich für die Großen Dinge im Auge behalten muss. Godzi2 erst in 4 Jahren ist eine empfindliche Qual, aber STAR WARS mit dem und ein noch größerer Todesstern könnte in der ersten Szene vorkommen, auf dem sich dann, ganz langsam, ein noch größerer Schatten legt...:) (was bei den Episoden bei Start abgeht, das erklärt uns ja traditionell der Erklärcrawl ;). Da bin ich ganz entspannt.

 

Zum Score hier ist nur so viel zu sagen, daß ich "Muto Hatch" einfach nur rauf und runter spiele und dafür gelegentlich auch mal die DVD-Ausgabe des Films links liegen lasse ;). Irgendwie ähnlich William's kinetischer Einlassungen für WAR OF THE WORLDS, dort aber aus dramaturgischen Gründen langsamer und beklemmender. "Muto Hatch" ist ganz klar Dance-floor-apokalypse! Einfach mal auf das tiefe Blech achten und an den Bässen drehen, soweit möglich...
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