Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Jung, Komponist, und jetzt wohin? Vitamin-B-Forum


Minerva
 Teilen

Empfohlene Beiträge

Man klimpert als kleiner Mensch ein bisschen auf dem Klavier im Wohnzimmer der Eltern, diese sind (im besten Fall) ganz begeistert von der Begeisterung der Kindes zur Musik. 

Die Ambitionen des Kindes, die gerade neu entdeckten Klänge zu verstehen und zu verinnerlichen entwickeln bei den Eltern (im besten Fall) selbst Ambitionen dieses kleine Genie zu fördern und stecken es in eine musikalische Ausbildung.

 

Älter, noch nicht studiert, hat sich der kleine Mensch zu einem kleinen Talent entwickelt, der aus der Ausbildung viel mitgenommen hat und es adäquat umsetzen kann, er will nun Musiker werden.

 

Problem:

Du kannst als Musiker gut sein, ein netter Kerl mit einer positiven Ausstrahlung, aber das heißt leider nicht, dass du mit deiner Musik Erfolg haben wirst, da dir eventuelle nötige Kontakte zur Weitervermittlung an die größeren Bühnen fehlen, dir das Equipment fehlt (bzw. das Geld um dir dieses zu kaufen) um die Sachen nicht nach Plastikmusik klingen zu lassen und diese Aspekte dir irgendwie die Motivation rauben, mal deine Gedanken auf einem Notenpapier festzuhalten und einem fähigen und gestandenen Musiker zu geben. Aber zu diesem fehlt dir ja ebenfalls der Kontakt.

 

Was ich beschreibe ist ein Musiker in den Startlöchern, er ist sicherlich nicht in einer ausweglosen Situation, dieser jemand braucht einfach eine helfende Hand, oder zynisch: einen Tritt in den Arsch, bei dem er seinem "Ziel" vor die Füße fällt.

 

Dieser jemand leidet einfach unter Vitamin B Mangel.

 

Und ich zB. bin dieser Jemand.

 

 

 

Währen ich diese Zeilen schreibe befinde ich mich in meinem kürzlich eingetretenen 21 Lebensjahr, habe einige Auftritte mit Bands und Solo gemeistert, produziere am PC, gehe in viele Genre (Soul, Hiphop, Elektro, D'n'B, Dubstep, "Neo Klassik" (also mit recht einfachen 4 Kadenzen und Rhythmen, kurze Stücke *Achtung Bescheidenheit* )  aber was mich wirklich berührt ist Orchestermusik.

Nun habe ich noch keine ernst zunehmende 10 minütige Partitur geschrieben, ich habe Demos, die sich ausarbeiten lassen.

Was mir fehlt ist.. eigentlich muss ich mich hinsetzen, schreiben, das Ding an das Jugend-Symphonie-Orchester der Stadt Wuppertal geben und sehen was passiert. Naja.

 

hier eine Idee von dem, was ich mache:

https://soundcloud.com/golowbeatz/apollon

 

 

 

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das mit den echten Musikern ist natürlich immer wieder ein Problem - junge, unbekannte Leute, die zwar talentiert, aber noch nicht etabliert sind, haben selten die Möglichkeit, ihre Musik live mit echten Musikern, geschweige denn mit einem Orchester aufnehmen zu lassen. Es gibt immer mal wieder Projekte und Initiativen, die jungen Talenten Orchester-Workshops vermitteln (z.B. im Oktober die Filmmusiktage in Halle, da habe ich mich auch beworben), aber da muss man natürlich auch erstmal genommen werden.

 

Ich habe bei meiner Musik bislang immer selbst einzelne Instrumente live mit meinen Mikrofonen aufgenommen (Instrumente, die ich nicht selbst schon besitze, habe ich einfach für zwei Wochen bei einem Instrumentenverleih ausgeliehen, das kostet kaum was) und in die synthetischen Teile meiner Scores eingearbeitet. Das bringt schon ein ziemliches Stück klangliche Authenzität in die Stücke, kann ich nur empfehlen. Einmal konnte ich sogar in einem Tonstudio einen kurzen Klavierscore am Flügel einspielen - das ging allerdings nur, weil der Kurzfilm, zu dem die Musik entstand, ein Uni-Projekt war und die Musikhochschule dafür ihr Tonstudio zur Verfügung gestellt hat.

 

Ich würde dir generell raten, erstmal für kleinere Besetzungen oder für Solo-Instrumente zu schreiben. Zwei, drei Musiker lassen sich immer mal auftreiben (zumindest leichter als ein ganzes Orchester), und einzelne Instrumente kannst du ja - wie ich - auch selbst aufnehmen. Der Wunsch, gleich in die Vollen zu gehen und die großorchestrale, spätromantische Filmmusik eines John Williams nachzumachen, ist bei Jungkomponisten weit verbreitet, aber führt oft zu Enttäuschungen oder einfach zu schlechten Ergebnissen, etwa wenn mit Librarys minderwertiger Trailermusik-Kram zusammengeschustert wird. Schreib lieber erstmal 'ne Fantasie für Solo-Klavier, das bringt dir mehr - sowohl was die konzentrierte Form des Komponierens betrifft (Komponieren für wenige Instrumente ist das beste Training), als auch in Bezug auf die Möglichkeiten der Tonaufnahme (eine klanglich gute Solo-Klavier-Aufnahme bekommst du schon mit einem 100-Euro-Mikrofon hin).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke, es macht Sinn, wenn man schon eine Library nutzt, das eventuell vorhandene Hauptinstrument einzuspielen oder einspielen zu lassen. Dies macht schon recht viel aus, denke ich. Wenn es ein Stück mit Gesang ist, dann kann die Stimme allein natürlich schon eine Menge bringen.

 

Ich habe mir gerade Teile deiner Musik mal angehört. Die ist wirklich gut. Vor allem im Bereich Mixing und Mastering scheinst du schon echt gut fortgeschritten. Ich selbst studiere Medizin und kann deshalb nicht so unglaublich viel Zeit da rein stecken, aber wenn du das wirklich beruflich machen willst, würde ich dir empfehlen, viel Musik für bestimmte Projekte zu machen. Für sich stehende Musik bringt nur sehr schwer irgendetwas ein, selbst wenn sie gut ist. Aber wenn du beispielsweise Filmmusik schreiben würdest (am Anfang sicher eher im Bereich No- oder Low-Budget), könnte man schon über die Zeit ein Einkommen generieren. Du könntest zum Beispiel kleine Filmfirmen in deiner Gegend anschreiben und für die Musik schreiben, wenn sie Projekte haben. Ich selbst habe innerhalb eines Jahres immerhin 500 Euro eingenommen für 5 Projekte an denen ich gearbeitet habe; und das nur nebenberuflich wenn man so will. Wenn ich mich voll reingekniet hätte, wäre vielleicht sogar ein bescheidenes Monatseinkommen daraus entstanden. Ich denke, man muss in der Branche sehr umtriebig sein. Ich habe Regisseure teilweise einfach so angeschrieben. Oft waren das Studenten, die Ihre Abschlussarbeiten an der Hochschule gemacht haben. Diese Kontakte sind dann wahrscheinlich auch, wenn die Zusammenarbeit gut läuft, eine Investition in die Zukunft.

 

Alles in Allem würde ich mal sagen, dass ich mit 21 noch nicht zu ungeduldig wäre. Wenn mit 30 noch gar nichts nennenswertes rumgekommen ist, würde ich überlegen. Aber bei der Qualität deiner Musik glaube ich, dass du eventuell in der Zukunft deinen Lebensunterhalt damit bestreiten könntest.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am Anfang muss jeder erstmal sehen, dass er sich ein Netzwerk mit Kontakten aufbaut.

Zuerst beißt man immer in den sauren Apfel und nimmt Low- bzw. No-Budget-Projekte

an, um überhaupt mal was machen zu können. Diese könnten in Zukunft aber zu größeren Projekten mit

höheren Budgets führen.

 

Mein Tipp für dich:

trage dich mal auf schwarzen Brettern bei Filmhochschulen ein. Die Filmstudenten suchen öfter Komponisten

für ihre Bachelor-Filmprojekte.

Biete dich auch als (Film-)Komponist in Amateur-Film-Foren an. Da wird sicher etwas kommen oder für

Hörspiele (da werden auch öfter Komponisten gesucht).

Auch eine Webseite solltest du haben mit allen Infos über dich und deine Projekte. Die kannst du dann

immer nennen, wenn du einen "neuen" Regisseur anschreibst.

 

So war es bei mir auch. Angefangen bei Studentenprojekten, Hörspiele und meist No-Budget-Filmen habe ich

nun einige "Stammregisseure", mit denen ich öfter an bezahlten Projekten arbeite. Mal sehen, was die Zukunft

noch bereithält.

 

Ich rate dir aber ab, die größeren Filmfirmen wie Universal, Constantin FIlm usw. anzuschreiben. Dort landet

deine Bewerbung ungehört in den Mülleimer und erreicht nie einen Regisseur. Dort sind auch Kontakte wichtig,

dass man da jemanden kennt, um da was zu kriegen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung