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Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre


Mephisto
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Empfohlene Beiträge

Aus den drei Nicolai-CDs von Saimel hätte man eine richtig gute CD zusammenstellen können. Aber auf die Länge funktioniert das einfach nicht... Den Titelsong von ARIZONA SI SCATENO... finde ich aber richtig klasse, geht einem erstmal nicht aus dem Kopf. Der Text wurde hier auch klar mit einem Augenzwinkern geschrieben, und so sollte man ihn auch annehmen.

Von Nicolai würde ich noch ELEONORA empfehlen. Ist zwar keine Genremusik, aber der hat mir in letzter Zeit richtig gut gefallen.

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Carlo Innocenzi war ein sehr produktiver Komponist, der zum Zeitpunkt dieser Komposition bereits auf eine lange Filmmusikkarriere zurückblicken konnte.

Il Terrore dei Barbari lief in deutschen Kinos als Herkules, der Schrecken der Hunnen und hat erstaunlicherweise nicht unter größeren Einschränkungen des Musikbudgets zu leiden. Das Orchester ist jedenfalls voll besetzt und wird von Franco Ferrara gewohnt sicher geführt.

Am Anfang steht ein ebenso eingängiges wie mitreißendes Marschthema, das natürlich für den von Steve Reeves verkörperten Helden steht (der in der italienischen Fassung Emiliano heißt) und ein fanfarenartiges Motiv beinhaltet, von dem ich meine, es schonmal irgendwo anders gehört zu haben. Verifizieren kann ich das aber nicht, und wer schon Innocenzi heißt, dem kann man ja keine unlauteren Absichten unterstellen... Aber ist dieser famose Marsch auch das Hauptthema? Eigentlich nicht, denn der Komponist macht im weiteren Verlauf (leider!) kaum Gebrauch davon. Wesentlich öfter erklingt das schwelgerische, reich verzierte Liebesthema, dass natürlich der von Chleo Alonso gespielten Schönheit zugedacht ist. SCIABOLE (BALLETTO) beginnt ruhig und steigert sich zu einem wilden Tanz, ebenso wie die beiden späteren Tracks MUSICA ALL´ACCAMPAMENTO #2 und der furios-dramatische DANZA DEL FUOCO, bei dessen rasanten Xylophon-Läufen sich Assoziationen zu Khachaturian aufdrängeln. Es sind auch die einzigen Stücke, die in ihrer Instrumentierung auf die exotischen Handlungsorte verweisen, denn ansonsten bleibt die Partitur ganz in europäisch-romantischen Gefilden. BATTAGLIA macht seinem Namen alle Ehre und zündet ein Feuerwerk dramatisch-aktionsreicher Klänge, teils mit aggressiven Blecheinwürfen, und zum FINALE packt Innocenzi dann doch nochmal die einleitenden Takte des Emiliano-Marsches aus, um dann aber schleunigst wieder in das Liebesthema umzuschwenken und das Abenteuer entsprechend schwelgerisch zu beenden.

Eine rundum gelungene, gut durchhörbare Peplum-Musik, für mich sogar zusammen mit zwei oder drei anderen die beste ihres Genres, die speziell Golden-Age-Fans ansprechen wird.

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vor 2 Stunden schrieb Angus Gunn:

Aus den drei Nicolai-CDs von Saimel hätte man eine richtig gute CD zusammenstellen können. Aber auf die Länge funktioniert das einfach nicht... Den Titelsong von ARIZONA SI SCATENO... finde ich aber richtig klasse, geht einem erstmal nicht aus dem Kopf. Der Text wurde hier auch klar mit einem Augenzwinkern geschrieben, und so sollte man ihn auch annehmen.

Von Nicolai würde ich noch ELEONORA empfehlen. Ist zwar keine Genremusik, aber der hat mir in letzter Zeit richtig gut gefallen.

Absolut, immerhin gibt es ja auf CD 3 auch ein "Best-Of" der drei Musiken aus den ersten beiden Teilen der Reihe. Naja, morgen gibt's dann den letzten Nicolai - und der macht tatsächlich irrsinnig viel Spaß ;)

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Am 9.6.2017 um 00:08 schrieb Angus Gunn:

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Carlo Innocenzi war ein sehr produktiver Komponist, der zum Zeitpunkt dieser Komposition bereits auf eine lange Filmmusikkarriere zurückblicken konnte.

Il Terrore dei Barbari lief in deutschen Kinos als Herkules, der Schrecken der Hunnen und hat erstaunlicherweise nicht unter größeren Einschränkungen des Musikbudgets zu leiden. Das Orchester ist jedenfalls voll besetzt und wird von Franco Ferrara gewohnt sicher geführt.

Am Anfang steht ein ebenso eingängiges wie mitreißendes Marschthema, das natürlich für den von Steve Reeves verkörperten Helden steht (der in der italienischen Fassung Emiliano heißt) und ein fanfarenartiges Motiv beinhaltet, von dem ich meine, es schonmal irgendwo anders gehört zu haben. Verifizieren kann ich das aber nicht, und wer schon Innocenzi heißt, dem kann man ja keine unlauteren Absichten unterstellen... Aber ist dieser famose Marsch auch das Hauptthema? Eigentlich nicht, denn der Komponist macht im weiteren Verlauf (leider!) kaum Gebrauch davon. Wesentlich öfter erklingt das schwelgerische, reich verzierte Liebesthema, dass natürlich der von Chleo Alonso gespielten Schönheit zugedacht ist. SCIABOLE (BALLETTO) beginnt ruhig und steigert sich zu einem wilden Tanz, ebenso wie die beiden späteren Tracks MUSICA ALL´ACCAMPAMENTO #2 und der furios-dramatische DANZA DEL FUOCO, bei dessen rasanten Xylophon-Läufen sich Assoziationen zu Khachaturian aufdrängeln. Es sind auch die einzigen Stücke, die in ihrer Instrumentierung auf die exotischen Handlungsorte verweisen, denn ansonsten bleibt die Partitur ganz in europäisch-romantischen Gefilden. BATTAGLIA macht seinem Namen alle Ehre und zündet ein Feuerwerk dramatisch-aktionsreicher Klänge, teils mit aggressiven Blecheinwürfen, und zum FINALE packt Innocenzi dann doch nochmal die einleitenden Takte des Emiliano-Marsches aus, um dann aber schleunigst wieder in das Liebesthema umzuschwenken und das Abenteuer entsprechend schwelgerisch zu beenden.

Eine rundum gelungene, gut durchhörbare Peplum-Musik, für mich sogar zusammen mit zwei oder drei anderen die beste ihres Genres, die speziell Golden-Age-Fans ansprechen wird.

Auf diese Musik bin ich nur aufmerksam geworden, weil Les Baxter die amerikanische Fassung vertont hat. Es ist ja relativ üblich gewesen, dem Liebesthema viel Raum zu geben, vielleicht steckte da auch immer etwas mehr Herzblut drin als bei den stereotypischen Heroenthemen, die sich ja aber auch ganz gut ausschlachten lassen. Diese Beobachtung habe ich zuletzt ja auch bei Nicolais IL GIORnI DELLA VIOLENZA gemacht. Kennst Du auch die Baxter-Fassung?

Mit den Peplum-Musiken wollte ich mich bei Zeiten auch noch einmal auseinandersetzen, aber dann wirklich gezielt und nur mit der "Crème de la crème", sofern sie sich gut ausfindig machen lässt.

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Armando Trovajoli:  ERCOLE AL CENTRO DELLA TERRA

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Um es gleich vorweg zu sagen:  VAMPIRE GEGEN HERAKLES ist ganz großes Kino!  Eine naive, bunte, düstere Geisterbahnfahrt durch die Unterwelt mit blubbernden Höllensümpfen, modrigen Schreckgespenstern, wallenden Nebelschwaden und allem was Trickkiste und Mythologie sonst so an phantastischem Beiwerk hergaben. Der heutige Kinokonsument wird in der ihm eigenen Arroganz ein solch liebevoll gestaltetes Grusel-Fantasy-Märchen wahrscheinlich eher müde belächeln, aber das ist eine andere Geschichte.

Denn eigentlich soll es ja hier um die Musik gehen. Die stammt von Armando Trovajoli und ist eine höchst zwiespältige Angelegenheit. "Trovajoli´s spledid music is a listening adventure in it´s own right. Lower the lights, turn up the volume, and thrill to all the colors of the dark", meint Tim Lucas im sehr ansprechend gestalteten Booklet dazu. Und hier liegt das Problem: Jene "Farben der Dunkelheit" nehmen gefühlt etwa 90% der 65-minütigen Spielzeit ein, und das ist auf Dauer tatsächlich eine anstrengende und wenig zufriedenstellende Angelegenheit. Der Komponist begleitet den alten Haudegen Reg Park bei seiner Hades-Reise mit einem unthematischen Klangbrei, der u.a. aus Vibraphon-Klängen, Harfenglissandi, gestrichenen Becken, grummelnden Pauken und einer kleinen Streichersektion besteht. Auch das Fagott sorgt mit tiefen Tönen für wohligen Schauer. Trovajoli nutzt dieses Instrumentarium jedoch lediglich zum Erzeugen reiner Stimmungsbilder, was im Film tatsächlich gut funktioniert, autonom auf CD jedoch des öfteren langweilt und auf Dauer ermüdet. Dazu kommt noch, dass die wenigen aktionsbetonten Minuten (etwa  bei einem Angriff von Strauchdieben in AGGUATO & BATTAGLIA) in denen das Blech zum Einsatz kommt, sehr unspiriert und formelhaft wirken. Highlights sind die wenigen Stellen, in denen ein Liebesthema endlich auch mal mehr Harmonie ins Spiel bringt, wie etwa in ANIMA PERDUTA mit hübschem Flötensolo oder in sanfter Streicherbesetzung in ERCOLE E DEIANIRA. Doch diese Momente sind selten und kurz in einem Score, der ansonsten nicht allzuviel zu bieten hat. Denn danach rauscht, tröpfelt und brodelt sich das Ensemble weiter durch Bavas Technicolor-Unterwelt, bis alles in ein kurzes, finales Orchester-Tutti mündet.

Leider ein Score der lösgelöst vom Film keine große Freude bereitet. Die CD ist somit eher etwas für Mario-Bava-Enthusiasten. Ob die allerdings bereit sind, die nicht unbeträchtlichen Sammlerpreise zu bezahlen, die hierfür inzwischen verlangt werden, sei mal dahingestellt.

 

 

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vor 5 Stunden schrieb Angus Gunn:

Und hier liegt das Problem: Jene "Farben der Dunkelheit" nehmen gefühlt etwa 90% der 65-minütigen Spielzeit ein, und das ist auf Dauer tatsächlich eine anstrengende und wenig zufriedenstellende Angelegenheit. Der Komponist begleitet den alten Haudegen Reg Park bei seiner Hades-Reise mit einem unthematischen Klangbrei, der u.a. aus Vibraphon-Klängen, Harfenglissandi, gestrichenen Becken, grummelnden Pauken und einer kleinen Streichersektion besteht. Auch das Fagott sorgt mit tiefen Tönen für wohligen Schauer. Trovajoli nutzt dieses Instrumentarium jedoch lediglich zum Erzeugen reiner Stimmungsbilder, was im Film tatsächlich gut funktioniert, autonom auf CD jedoch des öfteren langweilt und auf Dauer ermüdet.

Leider ein Score der lösgelöst vom Film keine große Freude bereitet.

 
Was ich einfach nicht so recht verstehe ist: Wenn man den Film doch bereits kennt und weiß, daß Trovajoli da nur rein atmosphärisches Underscoring bietet, das autonom nichts hergibt, warum kaufst Dir das dann überhaupt auf CD? Wo liegt da dann noch der Reiz? Oder kanntest Du den Film nicht und hattest Dir zuerst die Digit-CD besorgt vor einigen Jahren?
Nicht, daß ich falsch verstanden werde: Ich mag den Film sehr und kenne den seit den 70er Jahren schon. Hab den auch mehrfach über die Jahrzehnte hindurch gesehen. Ich stimme von daher absolut mit Dir überein: Ganz großes Kino und ein tolles visuelles Fest für den Eingeweihten.
Nicht um Handlung geht es hauptsächlich, sondern das rein Formale, die “mise en scène”, zählt hier. Farblich und dekorativ ist das schier der Wahnsinn. Die Flut von Rot, wenn sich das Wasser in der Unterwelt, in das Herakles hinabsteigt, verfärbt - minutenlang füllt da die sich in allen möglichen Formen sich kräuselnde Farbe die Leinwand. So plastisch habe ich das fast nirgends sonst je gesehen. Frieda Grafe hat eine Laudatio in ihrem Buch "Farbfilmfest" auf den Bava-Film geschrieben, die ich voll und ganz teile:
"Über die Farbe wird die antike Unterwelt ins Reich des Unbewußten verwandelt. Mehr als die Vorstellungen vom Nachleben der Menschen fasziniert den Regisseur die Genesis von Bildern."
 
Mir war aber schon vor rund 30 Jahren klar, daß mir die Trovajoli-Musik nie abseits vom Film gefallen würde und ich den Score, wenn er denn je mal veröffentlicht werden sollte, auch nie kaufen würde. Im FIlm mag das ja noch funktionieren, aber halt nicht auf Tonträger. Deshalb verweise ich nochmals auf meine Eingangsfrage zurück.
Übrigens hat Trovajoli ganz ähnliche klangliche Improvisationen, eher Sound-Effekte denn richtige Musik, auch schon einige Monate davor für LA GRANDE OLIMPIADE  – vor allem für die Szenen mit den Schwimmwettkämpfen – beigesteuert. Wir hatten das bei den Bändern mit dabei, aber uns dann zum einen aus Platzgründen, aber auch weil es einen richtigen Bruch zur sinfonischen Lavagnino-Musik dargestellt hätte, dagegen entschieden, das auch noch mit auf die Alhambra-CD mit draufzupacken.
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vor 1 Stunde schrieb Stefan Schlegel:
 
Was ich einfach nicht so recht verstehe ist: Wenn man den Film doch bereits kennt und weiß, daß Trovajoli da nur rein atmosphärisches Underscoring bietet, das autonom nichts hergibt, warum kaufst Dir das dann überhaupt auf CD? Wo liegt da dann noch der Reiz?

Fehlkäufe kommen bei mir immer wieder mal vor, da ich vieles auf Verdacht kaufe. "Ercole al centro..." kannte ich damals aber schon und fand ihn (den Film) sehr faszinierend. Das spielt (vielleicht auch mehr unbewußt) durchaus eine Rolle bei der Auswahl der CD-Käufe. Bin ich mir unsicher, ob mir eine Musik zusagt, dann ist es ein zusätzlicher Anreiz, die CD zu erwerben, wenn ich einen positiven Bezug zum Film habe. Im Fall von "Ercole..." war mir wohl schon bewußt, dass da Schwieriges auf mich zukommt, aber da ich auch musikalischen Experimenten nicht grundsätzlich abgeneigt bin, hätte es mir am Ende dann vielleicht doch gefallen können. Beispiel: Als damals die FSM-CD von "The Wrong Man" kam, da habe ich gedacht, "oh je, viel zu sperrig, das brauche ich aber nicht auf CD" und habe sie erstmal ignoriert. Da ich den Film aber sehr mag, habe ich mir sie dann doch irgendwann zugelegt und war dann am Ende ziemlich begeistert von eben jenen sperrigen Klängen.:music:  Mit "Ercole..." hätte es genauso laufen können, aber hier kam es eben anders. Besser bekomme ich es jetzt nicht hin, ich hoffe, es ist einigermaßen nachvollziehbar.:rolleyes:

Der Hinweis zu LA GRANDE OLIMPIADE ist übrigens sehr interessant.

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Das Phänomen kenne ich aber: Wenn man einen Film sehr gut kennt und schätzt, dann ist die musikalische Qualität manchmal nicht so entscheidend wie bei einer Musik, zu der man den zugehörigen Film gar nicht kennt. In letzterem Fall muss die Musik allein überzeugen, im ersteren kann es sein, dass man die Musik auch hört, weil man sich intensiver an bestimmte Szenen erinnern oder die Atmosphäre des Films noch einmal nachfühlen möchte. Dann ist es aber sinnvoll, in einem Forum etwas mehr Abstand zu gewinnen und zu überlegen, ob es für Leute, die keinen persönlichen Bezug haben, sinnvoll ist, da Zeit und Geld zu investieren.

Habt ihr denn die Olimpiade-Sachen von Trovajoli immerhin von den Bändern "gerettet" - sprich: ebenfalls digitalisiert?

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Den positiven Bezug zum Film kann ich natürlich schon nachvollziehen. Und es gibt ja auch genügend Sammler, die Fans von einem bestimmten Film oder auch nur von einem Genre sind und einen Soundtrack dann allein nur deshalb kaufen.
Wenn ich jedoch von mir selbst ausgehe, dann kenne ich diesen absoluten Extremfall, daß ich eine Musik rein als Musik betrachtet im Film recht gut fand und dann auf Tonträger dagegen dann so gut wie überhaupt nicht mehr, eher nicht. Denn irgendwie war es bei mir doch schon immer so, daß beim Anhören der Musik im Film immer gleichzeitig der Gedanke dann mitspielte: Würde ich das jetzt auch autonom noch anhören wollen oder nicht? Und da fällt dann eben schon ziemlich viel gleich völlig raus, wo ich sage: Reicht mir einzig und allein im Film, aber ansonsten könnte ich dem nicht wirklich was abgewinnen. Und genau der Fall trifft für mich auf ERCOLE AL CENTRO DELLA TERRA zu.
Was WRONG MAN angeht: Komisch, da hat mir die Musik im Film früher immer ausgesprochen gut gefallen und da hatte ich nie irgendwelche Probleme damit von wegen “sperrig”. Merkwürdig, also das sehe ich in den Fall wiederum ganz anders.
Ich kenne höchstens den Fall auch bei Herrmannn, daß mir eine Musik im Film um einiges noch besser gefällt als auf LP oder CD – z.B. bei SISTERS, wo der Score im Film ganz fantastisch wirkt, während es auf Tonträger doch einfach etwas repetitiver wird. Dennoch war die gekaufte LP davon früher nie eine totale Enttäuschung wie es ERCOLE bei mir zu 100% gewesen wäre.
 
Zu GRANDE OLIMPIADE: Wir hatten ursprünglich eine Unmenge an Material auf insgesamt 6 Bändern vorliegen mit  mehr als 2 1/2 Stunden. Das konnte man nicht alles auf eine CD bringen und da mußte man doch eine gewisse Ordnung reinbringen – auf der anderen Seite hätte sich für das übrig gebliebene Material mit allerhand kurzen oder längeren Sound Effects auch keine zweite CD mehr gelohnt. Und die erste CD ist sowieso bereits proppenvoll mit fast 80 Minuten.
Wir haben von den sehr unterschiedlichen Trovajoli-Tracks schon noch eine runde Viertelstunde draufgemacht. Da wären klar auch noch ein paar reine Jazz-Improvisationen darüber hinaus gewesen (z.B. ein Track, der fast identisch ist mit dem "Swing poliziesco" von  der auch Ende 1960 entstandenen Musik zum Krimi CHIAMATE 22 - 22 TENENTE SHERIDAN, den Four Flies vor kurzem ja auf LP gebracht hat) – es war dann eine Entscheidung zu dritt, was wir noch nehmen davon und was nicht. Aber klar war für uns alle: Die reinen Sound Effect-Tracks sind ohne Film eigentlich kaum anhörbar und bringen niemandem groß was, würden das Ganze dann eindeutig runterziehen. Wir haben einen Track in der Art von Lavagnino als Beispiel noch dazu gepackt als Bonus, aber das reicht eigentlich auch wirklich aus. Irgendwo hört der unnötige Komplettismus eben auch auf. Die Stücke sind natürlich schon alle zunächst mal transferiert und digitalisiert worden, aber brauchen wird sie sicher niemand mehr.
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Da hat eben jeder eine andere Wahrnehmung. Aber in den meißten Fällen höre ich es auch schon beim Film heraus, ob sich ein Album für mich lohnen würde. Im Extremfall läuft es dann so wie bei "Tuareg" von Ortolani, dessen Themen sich mir seit Jahrzehnten (!) im Gedächtnis festgesetzt hatten. Den könnte ich eigentlich auch mal hier vorstellen...

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ERCOLE AL CENTRO DELLA TERRA habe ich auch. Ich liebe den Film seit meiner Kindheit und habe mich sehr gefreut, als der Score veröffentlicht wurde. Denn schon als Kind gingen mir bestimmte Melodien aus dem Film nicht mehr aus dem Kopf. Sei es die Titelmusik, die Musik von Christopher Lees Figur Lykus oder auch das Liebesthema für Deianira. Als Höralbum macht die Musik vielleicht nicht viel her, aber ich bin froh, es zu haben. :)

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Bei mir hat sich das in den letzten 15 Jahren sehr gewandelt. Zu Beginn habe ich eigentlich nur Musik zu Filmen gekauft, die ich schon kannte. Ich erinnere mich noch, dass ich SCHNELLER ALS DER TOD und DER DUFT DER FRAUEN eines Abends hintereinander auf Kabel1 gesehen habe, und anschließend genau diese Kombi im Internet bestellt. Mittlerweile ist es fast umgekehrt - selten kaufe ich Musik zu Filmen, die ich im Moment sehe, denn das zeitgenössische Kino interessiert mich filmisch und musikalisch ziemlich wenig. Umgekehrt kaufe ich kaum mehr Filmmusik wegen des Films, sondern wegen des Komponisten, des Genres etc... bei amerikanischer Western-Musik aus den 50er Jahren weiß man ja ebenso was einen erwartet wie bei als "orchestral" etikettierter 90er-Hollywoodmusik. Zugegebenermaßen... bei mehreren Italowesternmusiken bin ich "reingefallen", aber das kann ja mal vorkommen. Wenn es an die Peplum-Musiken geht, werde ich versuchen, repräsentativer Beispiele der jeweiligen Kauf-Kandidaten zu erhaschen.

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IL MIO NOME E' SHANGHAI JOE - Bruno Nicolai

IL MIO NOME E' SHANGHAI JOE gehört zu jenen Rettungsversuchen des Italowesterns, in dem das Genre mit Elementen eines anderen „aufgepeppt“ werden sollte, im Falle von SHANGHAI JOE handelt es sich dabei um Elemente des seit Beginn der 70er Jahre äußerst beliebten aus Asien importierten Kung-Fu-Films. Mit viel gutem Willen kann man dem Streifen sogar eine Kritik am amerikanischen Traum und einen politischen Standpunkt attestieren: Shanghai Joe möchte Cowboy auf einer Ranch werden, begegnet im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ allerdings nur Rassisten, die ihn oder Mexikaner quälen wollen. Der inhaltliche Ansatz des Films erstickt schnell in den Gewaltexzessen des äußerst brutalen Streifens. Heute ist der Film mit Kultpotential wahrscheinlich zu Recht vergessen.

Die Musik lieferte der erfahrene Komponist Bruno Nicolai, der zwar musikalisch auch auf den fernöstlichen Aspekt des Films einging, in erster Linie aber eine typische Italowesternmusik schuf. Bereits die Titelmelodie bedient mit der kernigen E-Gitarre, einer schicken Trompetenlinie über Chorvokalisen und treibende Orchesterbegleitung fast alle nötigen Italowesternklischees. Das ist Musik von der Stange, klar, aber oft hat man diese Ingredienzen schon weitaus gelangweilter und weniger wirksam zusammengerührt bekommen – nicht zuletzt bei Nicolai selber! Auch im weiteren Verlauf weiß die Musik zu unterhalten. In „La Partenza“ schält sich aus einigen Suspense-Klischees ein recht poppiges Stück mit Orgel und Drumset sowie dezenter Gitarren- und Bassbegleitung heraus. In „Richiami D'Amore“ präsentiert uns Nicolai gemütliche Streicherseligkeit mit Gitarrensoli und einem schicken Fagottsolo, der asiatische Einschlag findet sich dann endlich in „Shanghai Joe“ durch eine pentatonische Melodie, wobei uns die E-Gitarre mit ihren Zwischenschlägen nie vergessen lässt, dass wir uns hier eigentlich in einem Italowestern befinden – geschickt gelöst. Die wenigen Suspensepassagen hat man schnell durchgesessen und sonst wartet Nicolai in fast jedem Stück mit einem neuen melodischen Einfall auf.

Auszüge aus der Musik wurden bereits ein Jahr nach dem Filmstart auf LP veröffentlicht. Interessanterweise wurde auf einige Passagen der Originalmusik zu Gunsten von Temptracks aus anderen Nicolai-Westernkompositionen (UNA NUVOLA DI POLVERE... UN GRIDO DI MORTE... ARRIVA SARTANA sowie UN UOMO CHIAMATO APOCALISSE JOE) verzichtet. Insgesamt handelt es sich bei dieser Präsentation von IL MIO NOME E' SHANGHAI JOE um eine der gefälligsten Italowesternmusiken, die ich kenne. GDM hat das Album 2014 in die Hillside-Serie ohne zusätzliches Material aufgenommen. Ich kann diese CD – im Gegensatz zu einigen, die ich auf diesen Seiten vorgestellt habe – wirklich empfehlen. Freunde von klassischer bzw. typischer Italowesternmusik kommen hier voll auf ihre Kosten und einen schicken Bonus in Form des (zum Glück nur auf einen Titel reduzierten) asiatischen Einschlag gibt’s auch noch oben drauf!

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Am 9.6.2017 um 00:08 schrieb Angus Gunn:

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Carlo Innocenzi war ein sehr produktiver Komponist, der zum Zeitpunkt dieser Komposition bereits auf eine lange Filmmusikkarriere zurückblicken konnte.
Am Anfang steht ein ebenso eingängiges wie mitreißendes Marschthema, das natürlich für den von Steve Reeves verkörperten Helden steht (der in der italienischen Fassung Emiliano heißt) und ein fanfarenartiges Motiv beinhaltet, von dem ich meine, es schonmal irgendwo anders gehört zu haben. Verifizieren kann ich das aber nicht, und wer schon Innocenzi heißt, dem kann man ja keine unlauteren Absichten unterstellen... Aber ist dieser famose Marsch auch das Hauptthema? Eigentlich nicht, denn der Komponist macht im weiteren Verlauf (leider!) kaum Gebrauch davon. Wesentlich öfter erklingt das schwelgerische, reich verzierte Liebesthema, dass natürlich der von Chleo Alonso gespielten Schönheit zugedacht ist. SCIABOLE (BALLETTO) beginnt ruhig und steigert sich zu einem wilden Tanz, ebenso wie die beiden späteren Tracks MUSICA ALL´ACCAMPAMENTO #2 und der furios-dramatische DANZA DEL FUOCO, bei dessen rasanten Xylophon-Läufen sich Assoziationen zu Khachaturian aufdrängeln.
Eine rundum gelungene, gut durchhörbare Peplum-Musik, für mich sogar zusammen mit zwei oder drei anderen die beste ihres Genres, die speziell Golden-Age-Fans ansprechen wird.

 
Hier sollte man vielleicht schon auch drauf hinweisen, daß auf der CD von Digitmovies bei dem Marschthema am Anfang leider der Chor fehlt, der auf einer separaten Spur aufgenommen worden war und deshalb im CAM-Archiv nicht mehr vorlag. Dadurch wirkt der Main Title an der Stelle schon etwas merkwürdig ausgedürrt, weil nur noch die rhythmische Begleitung erklingt.
Der Score insgesamt ist in meinen Augen schon ganz ok, handwerklich durchaus kompetent und routiniert ausgeführt, aber ich würde ihn dennoch nur irgendwo im Mittelfeld der Peplum-Scores ansiedeln. Klar gibt es ansonsten deutlich Schlechteres, aber ich vermisse hier einfach eine persönliche Handschrift, einen eigenen Stil, wirklich starke Themen und eine farbenprächtige Instrumentierung. Das ist zwar alles solide gefertigt, aber trotzdem fehlt mir ein wenig das gewisse Etwas und die nötige starke Emotionalität, die ich bei den besten Exemplaren des Genres doch noch mehr heraushöre. Ab und an trötet es mir mit zuviel Orchestertumult dahin oder bleibt in der musikalischen Beliebigkeit hängen, so daß kein durchgängig fesselndes Hörerlebnis entsteht. Immerhin - und das muß man schon sagen -  holt aber Franco Ferrara als Dirigent wirklich alles aus der Musik heraus, was nur geht.
Übrigens mußte ich auch bei ein paar Passagen vom Liebesthema – nicht nur bei den exotischen Tänzen -  ein wenig an Khachaturian und das “Adagio” aus dem Spartacus-Ballett denken. 
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vor einer Stunde schrieb Mephisto:

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IL MIO NOME E' SHANGHAI JOE - Bruno Nicolai

IL MIO NOME E' SHANGHAI JOE gehört zu jenen Rettungsversuchen des Italowesterns, in dem das Genre mit Elementen eines anderen „aufgepeppt“ werden sollte, im Falle von SHANGHAI JOE handelt es sich dabei um Elemente des seit Beginn der 70er Jahre äußerst beliebten aus Asien importierten Kung-Fu-Films. Mit viel gutem Willen kann man dem Streifen sogar eine Kritik am amerikanischen Traum und einen politischen Standpunkt attestieren: Shanghai Joe möchte Cowboy auf einer Ranch werden, begegnet im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ allerdings nur Rassisten, die ihn oder Mexikaner quälen wollen. Der inhaltliche Ansatz des Films erstickt schnell in den Gewaltexzessen des äußerst brutalen Streifens. Heute ist der Film mit Kultpotential wahrscheinlich zu Recht vergessen.

Die Musik lieferte der erfahrene Komponist Bruno Nicolai, der zwar musikalisch auch auf den fernöstlichen Aspekt des Films einging, in erster Linie aber eine typische Italowesternmusik schuf. Bereits die Titelmelodie bedient mit der kernigen E-Gitarre, einer schicken Trompetenlinie über Chorvokalisen und treibende Orchesterbegleitung fast alle nötigen Italowesternklischees. Das ist Musik von der Stange, klar, aber oft hat man diese Ingredienzen schon weitaus gelangweilter und weniger wirksam zusammengerührt bekommen – nicht zuletzt bei Nicolai selber! Auch im weiteren Verlauf weiß die Musik zu unterhalten. In „La Partenza“ schält sich aus einigen Suspense-Klischees ein recht poppiges Stück mit Orgel und Drumset sowie dezenter Gitarren- und Bassbegleitung heraus. In „Richiami D'Amore“ präsentiert uns Nicolai gemütliche Streicherseligkeit mit Gitarrensoli und einem schicken Fagottsolo, der asiatische Einschlag findet sich dann endlich in „Shanghai Joe“ durch eine pentatonische Melodie, wobei uns die E-Gitarre mit ihren Zwischenschlägen nie vergessen lässt, dass wir uns hier eigentlich in einem Italowestern befinden – geschickt gelöst. Die wenigen Suspensepassagen hat man schnell durchgesessen und sonst wartet Nicolai in fast jedem Stück mit einem neuen melodischen Einfall auf.

Auszüge aus der Musik wurden bereits ein Jahr nach dem Filmstart auf LP veröffentlicht. Interessanterweise wurde auf einige Passagen der Originalmusik zu Gunsten von Temptracks aus anderen Nicolai-Westernkompositionen (UNA NUVOLA DI POLVERE... UN GRIDO DI MORTE... ARRIVA SARTANA sowie UN UOMO CHIAMATO APOCALISSE JOE) verzichtet. Insgesamt handelt es sich bei dieser Präsentation von IL MIO NOME E' SHANGHAI JOE um eine der gefälligsten Italowesternmusiken, die ich kenne. GDM hat das Album 2014 in die Hillside-Serie ohne zusätzliches Material aufgenommen. Ich kann diese CD – im Gegensatz zu einigen, die ich auf diesen Seiten vorgestellt habe – wirklich empfehlen. Freunde von klassischer bzw. typischer Italowesternmusik kommen hier voll auf ihre Kosten und einen schicken Bonus in Form des (zum Glück nur auf einen Titel reduzierten) asiatischen Einschlag gibt’s auch noch oben drauf!

Hallo Gerrit,

sehr schöne Rezi, auf einen tollen Score von Bruno Nicolai.

Wie bei Morriconewerken hebt der Soundtrack die Qualität des Films deutlich an.

In meinen Augen ein echter Geheim-Tip für Italowesternfans.

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Absolut, diese CD macht eigentlich durchgehend Spaß!

Stefan, welche Peplum-Alben könntest Du denn (nahezu) uneingeschränkt empfehlen? Also mit wirklich starken Themen, großen Chören, schmachtenden Liebesthemen, furioser Action und Fanfaren, Pomp und Gloria? Was ungefähr 100.00 DOLLARI PER RINGO, SETTE DOLLARI SUL ROSSO, L'UOMO, L'ORGOGLIO E LA VENDETTA oder IL PISTOLERO DELL'AVE MARIA, UN MINUTO PER PREGARE, UN INSTANTO PER MURIRE etc. für den Italowestern sind? Ich überlege, mir um die fünf Aben zuzulegen und vielleicht auf 15 bis höchstens 20 aufzustocken.

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vor einer Stunde schrieb Mephisto:

Stefan, welche Peplum-Alben könntest Du denn (nahezu) uneingeschränkt empfehlen? Also mit wirklich starken Themen, großen Chören, schmachtenden Liebesthemen, furioser Action und Fanfaren, Pomp und Gloria? Was ungefähr 100.00 DOLLARI PER RINGO, SETTE DOLLARI SUL ROSSO, L'UOMO, L'ORGOGLIO E LA VENDETTA oder IL PISTOLERO DELL'AVE MARIA, UN MINUTO PER PREGARE, UN INSTANTO PER MURIRE etc. für den Italowestern sind? Ich überlege, mir um die fünf Aben zuzulegen und vielleicht auf 15 bis höchstens 20 aufzustocken.

 
Ach, SETTE DOLLARI SUL ROSSO und L´UOMO, L´ORGOGLIO, LA VENDETTA hast Du zwischenzeitlich nun doch auch noch erhalten? Und beide gefallen?
 
Die besten Peplum-Komponisten sind eigentlich Rustichelli, Lavagnino und Nascimbene gewesen. Von denen gibt es eine ganze Reihe sehr guter Scores in dem Bereich, die ich empfehlen kann, wobei Nascimbene ja auch Hollywood-Epen vertont hat und ich nicht genau weiß, was Du davon eventuell bereits kennst.
Darüber hinaus gibt es noch weitere feine Alben von anderen Komponisten, auf die man nicht unbedingt auf Anhieb kommen würde, wenn man sich in der Materie nicht so auskennt.
Ich habe mal unten meine Favoriten in dem Bereich aufgezählt, die ich Dir fast alle ans Herz legen kann:
 
Carlo Rustichelli:
- ANNIBALE (1959) Digitmovies (klanglich leider nicht so der Hit, aber damit muß man leben und die großartige Musik wiegt den Mangel auf)
- I GIGANTI DELLA TESSAGLIA (1960) Digitmovies
- ANTINEA (1961) GDM/Legend
- MACISTE ALLA CORTE DELLO ZAR/I PREDONI DELLA STEPPA/IL DOMINATORE DEL DESERTO (1963/1964) Digitmovies
Die letztgenannte CD bietet gleich drei hervorragende Musiken auf einen Streich, wo man wirklich gar nichts falsch machen kann.
 
- A. F. Lavagnino:
- L´ASSEDIO DI SIRACUSA (1959) Digitmovies
- ESTER E IL RE (1960 – gekoppelt mit zwei schwächeren Roberto Nicolosis auf der Doppel-CD) Digitmovies
- SAFFO VENERE DI LESBO (1960) Hexacord
- PONZIO PILATO (1961 – gekoppelt mit NEL SEGNO DI ROMA von 1959) Digitmovies
(GLI ULTIMI GIORNI DI POMPEI ist zwar einer der bekanntesten Peplum-Filme,  musikalisch zumindest zu 50% sehr ordentlich und wird immer wieder von Fans hochgelobt, finde ich persönlich aber nicht ganz so stark wie die genannten – gibt es aber auch als CAM oder als expandierte Digitmovies-CD)
 
- Mario Nascimbene:
- SOLOMON AND SHEBA (1959 – gekoppelt mit CARTAGINE IN FIAMME von 1959) Legend
- BARABBAS (1961) Legend
- LE BACCANTI (1961) Digitmovies
 
- Renzo Rossellini:
- LE LEGIONI DI CLEOPATRA (1959) Saimel
Leider die einzige greifbare Peplum-Musik von Rossellini, der eigentlich Opernkomponist war.  Ein sehr schöner Score. (Die 2014 erschienene CD wurde von mir mitproduziert, daher sind auch die Liner Notes von mir :)).
 
- Alessandro Cicognini:
- ULYSSE (1954)
Der Protoyp der italienischen Peplum-Scores. Kraftvoll  und dynamisch, sollte man auf alle Fälle kennen.
 
- Giovanni Fusco:
- LA GUERRA DI TROIA (1961)/LA LEGGENDA DI ENEA (1962) Digitmovies
Sehr ungewöhnliche, zum Teil scharfkantig dissonante, zum Teil neoklassizistische Peplum-Scores, die unbedingt hörenswert sind.
 
- Enzo Masetti:
- LE FATICHE DI ERCOLE (1958)/ERCOLE E LA REGINA DI LIDIA (1959) Digitmovies
Sehr niveauvolle und gediegene Musik von einem der Pioniere der italienischen Filmmusik.
 
- Teo Usuelli
- SAUL E DAVID (1965)  CAM
Erstaunlich lyrische Musik, aber auch eindrucksvoll in den Action-Passagen
 
- Carlo Savina:
- L´IRA DI ACHILLE (1961) Digitmovies
Dürfte wohl die beste Savina-Musik in dem Genre sein mit starken Rózsa-Anklängen
 
Nicht so ganz mehr zum Peplum-Genre gehören SALADINO von Lavagnino (Kronos) und I MONGOLI von Nascimbene (Digitmovies), da in späterer Zeit angesiedelt, aber beide sind einen Kauf wert und musikalisch auch im typischen Stil des Genres gehalten.
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Vielen Dank, Stefan, für diese großartige Liste! :) Mittlerweile sind ja gerade einige der Digitmovies-Alben vergriffen, aber über die Hälfte der 18 empfohlenen Alben zu bekommen. Hier stehen noch einige Western an (u. A. auch L'UOMO, L'ORGOGLIO...) und aanch wollte ich mich noch ein bisschen außerhalb der Filmmusik tummeln, aber die wahrscheinlich noch dieses Jahr werden erste Schritte auf dem Peplum-Gebiet unternommen :)

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vor 8 Stunden schrieb Stefan Schlegel:
 
Hier sollte man vielleicht schon auch drauf hinweisen, daß auf der CD von Digitmovies bei dem Marschthema am Anfang leider der Chor fehlt, der auf einer separaten Spur aufgenommen worden war und deshalb im CAM-Archiv nicht mehr vorlag. Dadurch wirkt der Main Title an der Stelle schon etwas merkwürdig ausgedürrt, weil nur noch die rhythmische Begleitung erklingt.

 

Oh, das ist ja wieder so ein interessanter Insider-Hinweis!  Da ich den Film nicht kenne, ist mir das gar nicht aufgefallen, und im Booklet wird man darüber nicht aufgeklärt. Der Marsch geht aber auch so sehr gut ins Ohr. Fehlt denn der Chor nur dort oder auch in anderen Passagen?

Was die musikalische Qualität angeht, bin ich halt anderer Meinung. Jo mei...  Die CD funktioniert von vorne bis hinten, und je öfter man sie hört, umso besser wird sie! Eigentlich ist Nascimbene für mich der König dieses Genres, aber Innocenzi ist da wirklich verdammt dicht dran. Vielleicht kommt ja mal noch etwas mehr von ihm?

Bei der Empfehlungsliste möchte ich gerne noch VENDETTA DI SPARTACUS von De Masi ergänzen.

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Ja, VENDETTA DI SPARTACUS hätte ich auch noch in die Liste mit reinnehmen können, denn das ist eigentlich in der Tat der beste Peplum-Score von De Masi. Allerdings sind das halt nur 25 Minuten und dann muß man den viel längeren GLI SCHIAVI PIÙ FORTI DEL MONDO auf der CAM-CD auch noch mitkaufen, der dagegen doch ziemlich langweilig und unausgegoren ausgefallen ist.
 
Bei TERRORE DEI BARBARI fehlt der Chor nur im Main Title, im Finale ist im Film auch keiner zu hören. Es durfte damals nicht im CD-Booklet erwähnt werden, daß das Chor-Overlay fehlt, denn CAM wollte selbstverständlich nicht, daß es dann gar heißt, sie hätten das Material verschlampt. Es ist allerdings schon so, daß bei den ganz alten Sachen aus dem CAM-Katalog um 1960 herum schon ab und an mal was fehlen kann. Bei ESTER E IL RE fehlte auch wohl fast eine halbe Stunde vom Score im CAM-Archiv und konnte daher nicht für die Digitmovies-CD verwendet werden. Im Lavagnino-Nachlaß wäre die komplette Musik dagegen sogar in Stereo und nicht nur in Mono vorhanden. Vielleicht schaffen wir das in Zukunft entweder bei Saimel oder Alhambra, den nochmals richtig rauszubringen. Ist aber nicht so ganz einfach mit Sugar (denen die CAM-Titel heutzutage gehören), wenn man dieses Nachlaß-Material verwenden will. Weiß da momentan eh gerade ein Lied davon zu singen wegen einem anderen Titel. Unglaublich, wie lange es dauert, bis da Entscheidungen gefällt werden im Management.
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Danke für den Tipp. Während GLI SCHIAVI PIÙ FORTI DEL MONDO mittlerweile komplett erhältlich ist, scheint die CAM-CD mit VENDETTA DI SPARTACUS leider vergriffen. Mich interessiert ja COL FERRO E COL FUOCO, der zwar kein Peplum-Film ist, aber ganz interesant scheint, weil de Masi und Giovanni Fusco anscheinend die Arbeit aufgeteilt haben wie Herrmann und Newman bei THE EGYPTIAN. Gibt's sonst noch einen furiosen und mitreißenden Peplum-Score von de Masi solo, den ihr empfehlen könnt?

I MONGOLI und SALADINO sind jetzt ebenfalls auf der Liste :) Letztens wurde ja I SETTE GLADIATORI von Giombini angekündigt. Könnt ihr das empfehlen oder eher nicht?

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Also SOLIMANO IL CONQUISTATORE hat mir früher schon gut gefallen. Anekdote am Rande: Die LP habe ich seinerzeit bei unserem Hubert (als er noch nicht bei Tarantula war) auf einer Filmbörse erworben, da werden wieder Erinnerungen wach... Es ist kein lupenreiner Peplum, der spielt wohl um 1500 herum, und es geht um die türkischen Feldzüge in Europa, aber die Musik macht schon was her. Der Film selber ist leider in der Versenkung verschwunden, ich hatte jedenfalls nie die Gelegenheit, ihn mal zu sehen.

I SETTE GLADIATORI habe ich mir tatsächlich die Tage bestellt. Mal wieder so ein Verdachtkauf. Bin gespannt und gebe Rückmeldung, wenn der eintrudelt.

 

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Das wäre klasse, I SETTE GLADIATORE scheint ja bisher noch gar nicht veröffentlicht gewesen zu sein. Danke für die Empfehlung SOLIMANO IL CONQUISTATORE, das Cover sieht ja arg trashig aus, aber ich habe ihn jetzt mal notiert. Was mich noch immer ein bisschen wundert: Den Italowestern hört man das niedrige Budget ja auch oft musikalisch an, wenn da nur 7 Musiker irgendwelche Pop-Plattitüden rumdudeln, dann glaube ich nicht, dass das in allen Fällen eine rein künstlerische Entscheidung seitens Regisseur und Komponist war. Hatten die Peplum-Filme in der Regel mehr Regie oder wie kommt es, dass da anscheinend öfters voll besetzte Orchester zum Einsatz gekommen sind?

Kannst Du noch etwas zu COL FERRO E COL FUOCO sagen?

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