Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Intrada: Jerry Goldsmith - CAPRICORN ONE


 Teilen

Empfohlene Beiträge

post-3533-0-13342200-1437480503.jpg

 

 

Label: Intrada MAF 7142
Date: 1978
Time: 59:48
Tracks: 28
 
Remastered CD release of landmark, actual Jerry Goldsmith soundtrack from popular Peter Hyams conspiracy/action thriller starring Elliot Gould, James Brolin, O.J. Simpson, Hal Holbrook, Sam Waterston, Brenda Vaccaro. Not to be confused with 1978 Warner Bros. album featuring re-recorded highlights, this is a slightly revised new mastering of Intrada's 2005 world premiere of Goldsmith's complete film soundtrack, recorded by Aaron Rochin at MGM Studios in August 1977. Satisfied owners of that debut release need not feel compelled to apply. Others take note: working from Rochin's original first generation session mixes allows us to add one "extra" to previous program. Listeners will now find an early take of "Docking", ostensibly similar to final film version but featuring subtle changes in dynamics of undulating xylophone parts, brass crescendos. One other minor change: "Kay's Theme" (heard in pool hall/bar sequence) now plays as stand-alone cue, as does brief "Elliot Is Missing" music that follows. Goldsmith's intense, propulsive low brass ostinatos that drive much of the score are all-time career highlights, influencing future action scoring for decades to come. Original liner notes by Jeff Bond, flipper booklet cover art design by Joe Sikoryak complete this powerhouse soundtrack release. Now available in Intrada's standard INT 7000 series, becoming readily available for new generations of exciting film score aficionados. Jerry Goldsmith conducts, delivers one of his all-time most exciting works!
 
01. Main Title (1:11)

02. Abort 1 (1:33)

03. Abort 2 (0:34)

04. Capricorn Control (0:27)

05. Mars 1:20)

06. Docking (2:49)

07. Working Overtime (0:45)

08. We Have Landed (1:01)

09. The Message (3:54)

10. Kay’s Theme [Trio Source] (3:38)

11. Elliot Is Missing (0:14)

12. The Letter (2:57)

13. Break Out (5:07)

14. The Desert (0:30)

15. Bedtime Story (2:36)

16. The Helicopters (1:07)

17. Hide And Seek (1:25)

18. No Water (2:48)

19. Flare No. 1 (0:30)

20. The Long Climb/Flare No. 2 (3:54)

21. The Snake (3:34)

22. To Bru From Kay (1:49)

23. The Station (5:31)

24. The Celebration (1:41)

25. End Title (2:07)

Score Total Time: 53:30

Bonus Tracks

26. Fanfare Source (0:13)

27. Docking (Original) (2:50)

28. Break Out (LP imitation) (3:05)

Total Extras Time: 6:12

 

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 4 Wochen später...
Gast Stefan Jania

Schön, dass nach dem schnellen Ausverkauf jetzt Intrada nach neun Jahren (!) doch noch (zufällig?) auf die Idee gekommen ist, eine Nachpressung/Neuauflage zu machen. Als alter Goldsmith-Sammler freue ich mich darüber für die neuen Fans, möchte aber darauf hinweisen, dass das alte Capricorn One-Album, das Goldsmith eigens für die damalige LP in England einspielen ließ, ein Knüller ist. Man findet es auf CD heute noch sehr günstig, entweder in der älteren Crescendo-Fassung (zusammen mit Outland) oder in der neueren Fassung von Perseverance. Selbst als Goldsmith-Fanatiker fand ich die Original-Einspielung, die Intrada jetzt wieder veröffentlicht hat, sehr dünn. Was Goldsmith damals für das Album umorchestriert und umgeschnitten hat, war einfach phänomenal. Auch Intrada hat den Hut davor gezogen und hat versucht das LP-Stück "Breakout" aus dem Original-Score zu rekonstruieren - aber ohne die Wirkung der Album-Fassung zu erreichen. Goldsmith hatte gerne ans Ende der LP-Seite 1 einen Knaller gepackt und "Breakout" ist wohl einer der größten Knaller dieser Art überhaupt gewesen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Was ihr alle immer an der Neueinspielung findet. :) Die Filmaufnahme ist viel direkter, das Blech ist näher an den Mikros und wirkt damit weitaus aggressiver und knackiger. Da verzichte ich dann gerne auf den voluminösen, aber "verwischteren" Konzerthallenklang der Neueinspielung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Problem bei diesen Nahaufnahmen ist eben gerade dieser unnatürliche Klang. Insbesondere bei den Streichern macht sich das bemerkbar, die in der Filmaufnahme sehr schrill sind. Noch schlimmer ist das ja bei LOGANS RUN in "A Little Muscle", wo sich die Solostreicher wie E-Violinen anhören. Der Witz bei diesen Aufnahmen war ja, das fast jedes Instrument ein Mikrophon bekommen hat und dann am Mischpult alles nochmal beeinflusst wurde. Das, was Du als "verwischten Konzerthallenklang" bezeichnest, ist nun mal die natürliche Umgebung, für die orchestrale Musik (und da zähle ich jetzt CAPRICORN ONE dazu) schon immer konzipiert und aus dieser auch gewachsen ist. Ich unterstelle Dir jetzt einmal, dass Du selten in Livekonzerte gehst und daher auch durch viele überproduzierte Aufnahmen vom natürlichen Klangcharakter entwöhnt bist. In der Filmaufnahme finde ich die Balance auch nicht so zufriedenstellen wie in der Neuaufnahme. Was aber die meisten an der Neuaufnahme reizt, ist Goldsmith neues Arrangement vieler Stücke. Dieses ewige "Start-Stop" in den Actionsequenzen wurde durch einen viel besseren musikalischen Fluss ersetzt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast Stefan Jania

Goldsmith hat zumindest in den 70'ern das Close-Miking gehasst. Kann man auch in diesem langen "historischen" Interview aus dem Jahre 1974 lesen. Seite 2, rechte Spalte, ab der Mitte, über die Aufnahmen zu Papillon. Aber auch sonst ist dieses "frühe" Interview sehr lesenswert. ;)

 

http://home.arcor.de/stefan.jania/goldsmith74.pdf

 

Das PDF ist nur über das Wochenende online. Danach bei Interesse PN.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich unterstelle Dir jetzt einmal, dass Du selten in Livekonzerte gehst und daher auch durch viele überproduzierte Aufnahmen vom natürlichen Klangcharakter entwöhnt bist.

Ich dachte, wir kennen uns mittlerweile besser? ;) Ich gehe schon oft genug ins Konzert, und groß angelegte sinfonische Konzertwerke mag ich natürlich auch am liebsten im natürlichen, vollen Klangideal des Sinfonieorchesters. Bei Goldsmith in den 60ern und 70ern handelt es sich aber charakteristischerweise um kleine, spröde Partituren, die nicht selten einen Orchesterapparat von der Größe eines Kammerorchesters benutzen und weitaus mehr auf Kontraste, Spaltklänge und Transparenz ausgelegt sind - inklusive der vielen solistischen Passagen von Percussion, Klavier und der Fokussierung z.B. nur auf einzelne Streichergruppen. Die von dir angesprochenen Passagen aus LOGAN'S RUN müssen dann eigentlich auch genauso klingen, wie sie im Film zu hören sind. Welches andere Klangideal als das durch das trockene Close-Miking erreichte schwebt dir da denn vor? Oder auch bei anderen verwandten Scores wie THE ILLUSTRATED MAN, MORITURI oder SHOCK TREATMENT? Wie willst du das denn in einen voluminösen Konzerthallenklang quetschen?

Bei CAPRICORN ONE hat es durch Umorchestrierung ja einigermaßen (!) geklappt, wobei mir die Filmeinspielung auch hier immer noch wesentlich besser gefällt. Im Kern ist CAPRICORN ONE ja auch eine sehr trockene, kratzige, sperrige Partitur.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde sagen: in einen sauber kalibrierten Klang, der Kleinst- und größere Besetzungen gleichermaßen bedient. Goldsmith hat es ja schön gesagt: es klingt nach Plastik, wenn ein Instrument so gemixt wird, wie z. B. die Streicher oder Holzbläser bei ILLUSTRATED MAN, der nun wirklich nicht berühmt klingt. Auch CAPRICORN ONE find ich in der O-Fassung weitestgehend nervig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin ein Fan des nahen, trockenen Mikrofonierens und des dichten, breiten Stereospektrums, das damit oft erzeugt wird. Gefällt mit bei Kammerorchestern wie zu ILLUSTRATED MAN, aber auch bei größeren Klangkörpern wie z. B. Rosenmans FANTASTIC VOYAGE. Verstehe nicht, warum da eine Klangästhetik gegen eine andere ausgespielt werden sollte. Farbfilm ist ja auch nicht besser als s/w und umgekehrt, es sind eben ästhetische Entscheidungen.

Die Eröffnung von ILLUSTRATED MAN gibts auch im verhallten Sound der Prager, die haben sich schon Mühe gegeben, aber ich finde, dass die Originaleinspielung dem filigranen Stück angemessener ist. Plastik ist es jedenfalls nicht für mich.

 

@Stefan: Danke für das Interview. Bin immer ganz happy bei solchen Ausgrabungen.

 

CAPRICORN ONE ist noch ein weißer Fleck auf meiner Goldsmith-Karte. Freu mich über die VÖ.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde sagen: in einen sauber kalibrierten Klang, der Kleinst- und größere Besetzungen gleichermaßen bedient.

Es gibt keine Aufnahmetechnik, die sowohl für große Orchesterbesetzungen als auch für ein Streichquartett gleichermaßen geeignet ist.

Vorsicht! Weil ich etwas gegen Goldsmith gesagt habe, bin ich einst aus dem Cinemusic-Forum rausgeflogen! ;-)

Stimmt, an irgendetwas erinnere ich mich dunkel. ;) Wie hießt du denn damals im Cinemusic-Forum?

Die Eröffnung von ILLUSTRATED MAN gibts auch im verhallten Sound der Prager

Echt? Ich kenne nur Goldsmiths eigene Neueinspielung mit dem Royal Scottish National Orchestra auf dem "Frontier"-Sci-Fi-Sampler von Varèse. Aber auch hier das Problem: viel zu leise, da die Mikrofonierung zu weit von den Instrumenten entfernt ist, die ja zudem noch durchgehend im piano oder mezzopiano gehalten sind. Da dringt außer der Tonhöhe kaum noch ein Detail der Artikulation an die Mikrofone. Immerhin ist auf dem Album der CAPRICORN ONE-Main Title etwas besser, da ist der reine Blech-Einschub in den Takten 17 und 18 präsenter. Eine wichtige Stelle, die in der Neueinspielung auf der GNP-CD total untergeht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt keine Aufnahmetechnik, die sowohl für große Orchesterbesetzungen als auch für ein Streichquartett gleichermaßen geeignet ist.

 

Die gibt es mit Sicherheit in jedem manipulierbarem Studio. Das die alten Aufnahmen so bescheiden klingen war ja nicht Ausdruck eines technisch-künstlerischen Wollens, sondern lediglich mäßiger Aufnahme- und Bandtechnik.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die gibt es mit Sicherheit in jedem manipulierbarem Studio. Das die alten Aufnahmen so bescheiden klingen war ja nicht Ausdruck eines technisch-künstlerischen Wollens, sondern lediglich mäßiger Aufnahme- und Bandtechnik.

Schade, dass man schwerlich beurteilen kann, wie gut oder schlecht die Aufnahmen tatsächlich waren. Wir können ja nur hören, was man uns auf CD vorsetzt. Zum Zeitpunkt der Erstellung der CD Master waren die Originalbänder sicher nicht mehr taufrisch und der Zahn der Zeit wird an ihnen genagt haben. Leider.

Was ihr alle immer an der Neueinspielung findet. :) Die Filmaufnahme ist viel direkter, das Blech ist näher an den Mikros und wirkt damit weitaus aggressiver und knackiger. Da verzichte ich dann gerne auf den voluminösen, aber "verwischteren" Konzerthallenklang der Neueinspielung.

Mir gefällt der voluminöse Klang der Neueinspielung :)

 

Die Originalaufnahme kenne ich (fast) nicht. Aber Scores wie Cassandra Crossing steht das knarzige, trockene sehr gut. Da Capricorn One wohl in diese Richtung geht, könnte mir die Originalfassung besser gefallen als die "süffige" Neueinspielung.

(daher: gut das das Ding wiederaufgelegt wird)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Obwohl meine eigene Präferenz klar bei einer möglichst konzertanten Aufnahmeästhetik liegen, muss man beim Goldsmith der 60er und 70er Jahre schon differenzieren: Vor allem viele der eher kammermusikalisch besetzten Partituren dieser Zeit sind eben Studiomusik und als solche an einen (in der Art der Mikrofonie auch historisch) bestimmten Ort gebunden. Konzertant aufführen kann man Einiges davon nur mit Hilfsmitteln. So wurde die Vokalise im "Main Title" von ILLISTRATED MAN, die ja bei Fimucité 2008 auf dem Programm stand, natürlich elektronisch verstärkt - anders käme das, wie Sebastian ja schon angedeutet hat, von den Dynamikverhältnissen her im großen Saal einfach nicht hin. Sicherlich gibt es daneben im Score weitere problematische Stellen, nicht nur in Bezug auf die Synthies. Gleiches gilt für eine Anzahl weiterer Musiken von MEPHISTO WALTZ bis ALIEN - und auch die ersten (Fan-)Kritiken zum Londoner POTA-Konzert verweisen (wenigstens zwischen den Zeilen) auf Probleme in dieser Richtung.

Allerdings, bei einer Partitur wie BLUE MAX kann man Goldsmith hinsichtlich der bescheidenen Aufnahmequalität nur zustimmen. Da offenbart bereits der Blick auf die Besetzungsliste und die ersten acht Takte des "Main Title", wonach die Komposition räumlich und klangästhetisch entsprechend ihren Vorbildern verlangt - s. die 16-min-Suite mit dem Philharmonia Orchestra. Auch die Neuaufnahme des AGONY-AND-ECSTASY-Prologs ist in dieser Hinsicht hervorragend gelungen.

Was hier auch immer ein Stück mit hineinspielt: niemand kann sich wohl so ganz von prägenden Ersterfahrungen mit einzelnen Musiken freimachen. Ich habe beispielsweise TORA! TORA! TORA! erstmalig in Gestalt der RSNO-Suite kennengelernt, die sicherlich in vielerlei Hinsicht problematisch und nicht werkgetreu ist - im Vergleich zur mulmigen und verhangenen Originaleinspielung kommen aber wenigstens die brillanten Klangausbrüche, etwa zu Beginn des "Main Title", in ihrer dramatischen Wucht zur Geltung, die im Original statt nach einer zum Angriff ansetzenden Raubkatze eher so ein bisschen nach siechendem Stubentiger klingen.

Im direkten Vergleich ist eine Aufnahme wie ILLUSTRATED MAN da schon etwas weniger angreifbar - da kommen die technischen Mängel, vor allem aber mangelnde Sorgfalt (man vergleiche Klassik-Aufnahmen desselben Zeitraums!) und Alterungsschäden, wegen der anderen Faktur der Partitur weniger zum Tragen.

Dass hingegen Aufnahmen wie PAPILLON, LOGAN'S oder QB VII - ausgeprägte Multimikrofonie, anschließend mit ordentlich künstlichem Hall verschlimmbessert - einigermaßen eklig klingen, da stimme ich Goldsmith gerne zu, wobei das für meine Ohren immer noch leichter erträglich ist als das muffige, in Dynamik- und Frequenzumfamg beschnittene Klangbild eines Scores wie MORITURI. Was CAPRICORN ONE angeht, so empfinde ich hier die Mikrofonie und Mischung insbesondere der knackigen Bläserssätze schon als sehr filmdienlich - ein besonders faszinierendes Höralbum resultiert daraus natürlich nicht, weshalb die konzertant raffende und uminstrumemtierte Albumfassung schon absolut Sinn ergibt. Aber auch die gehört nicht zu meinen unbedingten Goldsmith-Favoriten.

Aufnahmen mit Close-Miking aus späteren Jahren (also der späten Analogära nach 1975, als technische Unzulänglichkeiten kaum noch vorkamen) zeigen wie im Falle von TWILIGHT ZONE m. E. zweierlei: Erstens wird die analytische Präzision der extremen Breite des Stereopanoramas teuer erkauft durch die mangelnde Tiefe des Klangs: Alles klingt zwar glasklar, aber auch total flach. Zweitens passt diese Ästhetik - vgl. die Ouvertüre mit den zahlreichen konzertanten Nachspielungen - zum Goldsmith der spätromantischen Phase (hier also mit Ausnahme der NIGHTMARE-Episode) so gar nicht mehr.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im direkten Vergleich ist eine Aufnahme wie ILLUSTRATED MAN da schon etwas weniger angreifbar - da kommen die technischen Mängel, vor allem aber mangelnde Sorgfalt (man vergleiche Klassik-Aufnahmen desselben Zeitraums!) und Alterungsschäden, wegen der anderen Faktur der Partitur weniger zum Tragen.

 

Bitte erläutere mir das nochmal, damit ich Dich richtig verstehe:

 

Momentan verstehe ich: Die "Illustrated Man" Aufnahme hat technische Mängel, wegen mangelnder Sorgfalt bei der Aufnahme, zusätzlich kommen Alterungsschäden hinzu. Dennoch "stört" es bei "Illustrated Man" weniger, da es vielleicht sogar zur Partitur als solcher passt.

 

Deinen Verweis auf Klassik-Aufnahmen dieser Zeit (die ja für eine kommerzielle Auswertung daheim auf der Musikanlage geschaffen wurden) deute ich, dass man damals durchaus hochwertige Aufnahmen erstellen konnte, wenn man nur genügend Sorgfalt (und Aufwand, und Zeit und Geld) aufgebracht hatte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aus nichtfachmännischer Sicht würde ich ILLUSTRATED MAN sowohl Übersteuerungen als auch "unnatürliche" Mixentscheidungen (viel zu laute Abmischung von z. B. den Oboensoli) unterstellen, das Grundrauschen auf den Bändern kommt da noch obendrauf. Ein gutes Klangbild ergibt das IMHO garnicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte erläutere mir das nochmal, damit ich Dich richtig verstehe:

 

Momentan verstehe ich: Die "Illustrated Man" Aufnahme hat technische Mängel, wegen mangelnder Sorgfalt bei der Aufnahme, zusätzlich kommen Alterungsschäden hinzu. Dennoch "stört" es bei "Illustrated Man" weniger, da es vielleicht sogar zur Partitur als solcher passt.

 

Deinen Verweis auf Klassik-Aufnahmen dieser Zeit (die ja für eine kommerzielle Auswertung daheim auf der Musikanlage geschaffen wurden) deute ich, dass man damals durchaus hochwertige Aufnahmen erstellen konnte, wenn man nur genügend Sorgfalt (und Aufwand, und Zeit und Geld) aufgebracht hatte.

Aber klar:

Wie Du richtig vermutest, kommen die Nachteile des Close-Miking bei einer Musik wie ILLUSTRATED MAN weniger zum Tragen, da es im Gegensatz zu BLUE MAX keine für 100 Mann gesetzte Partitur ist. Meine zugegebenermaßen etwas verkürzte Darstellung oben hat unterschlagen, dass IM zumindest etwas besser klingt (weniger dumpf, verhangen und verrauscht) als BLUE MAX oder auch POTA. Mit seinen Punkten trifft Sami bei dieser Aufnahme aber m. E. ins Schwarze.

Zum Klassik-Verweis: die analoge (stereofone) Aufnahmetechnik war um 1970 längst ausgereift, Klassik-Aufnahmen dieser Zeit, obwohl ebenfalls gewissen Moden und somit in dem fraglichen Jahren einem Hang zur Multimikrofonie unterworfen, sind meist ohne Fehl und Tadel. Da wurde nicht nur mehr Sorgfalt drauf verwandt und mehr Geld ausgegeben, sondern auch besser konserviert als im Bereich Filmmusik. Das ist leider nicht nur in den 60ern und 70ern so gewesen: Man vergleiche mal die erste große stereofone Filmmusikaufnahme Hollywoods - THE ROBE* - mit ungefähr zeitgleich entstandenen Klassik-Aufnahmen (v. a. Living Stereo); die Unterschiede der Klangästhetik, aber vor allem der KlangQUALITÄT sind dramatisch.

*Was die Folgen suboptimaler Lagerung und Konservierung angeht, kann man auch beim filmischen Nachfolger, DEMETRIUS AMD THE GLADIATORS, ein Ohr riskieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielen Dank,

 

dann habe ich Dich richtig verstanden und bin da ganz bei Dir, denke ich.

 

Guter Punkt, Klangästhetik und Klangqualität voneinander abzugrenzen. Die Klangästhetik finde ich sehr passend bei Illustrated Man, ebenso bei bei POTA (der wurde oben ja mal kurz angesprochen).

 

Ansonsten kenn ich POTA nur noch von der Filmucité Aufnahme anlässlich des 80. Geburtstags von Jerry Goldsmith, das hat für mich nicht so "funktioniert" wie die Originalaufnahme es tut...

 

 

Aus nichtfachmännischer Sicht würde ich ILLUSTRATED MAN sowohl Übersteuerungen als auch "unnatürliche" Mixentscheidungen (viel zu laute Abmischung von z. B. den Oboensoli) unterstellen, das Grundrauschen auf den Bändern kommt da noch obendrauf. Ein gutes Klangbild ergibt das IMHO garnicht.

 

 

nein, berühmt ist der Klang sicher nicht... rauschen auf den Bändern stört mich aber nicht so sehr wie zu viel Übersteuerung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Echt? Ich kenne nur Goldsmiths eigene Neueinspielung mit dem Royal Scottish National Orchestra auf dem "Frontier"-Sci-Fi-Sampler von Varèse.

 

Kleine Korrektur: Bei besagtem Prag-Sampler handelt es sich nicht um das Prague Philharmonic Orchestra sondern um das Czech Symphony Orchestra unter William Motzing. Keine Ahnung, ob das dieselben sind. Jedenfalls ist da die Vokalise aus THE ILLUSTRATED MAN mit dabei.

 

post-5374-0-47101400-1441129174.jpg

 

 

Leider findet sich auf diesem umfassenden Sci-Fi-Album kein einziges Stück aus CAPRICORN ONE. (Dies nur, damit die Topic-Polizei nicht mault.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hab in den letzten Tagen zumindest in Auszügen die Neueinspielung und das Original gehört und muss sagen, dass mir die Neueinspielung besser gefällt. Wirkt irgendwie runder, was dem Hörgenuss zugute kommt. Klar ist der Originalscore in Teilen harscher und aggressiver, aber dennoch hat Goldsmith mit der NE eine Repräsentation der Musik vorgelegt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung