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Soundtrack Board

Michael J. Lewis' THEATRE OF BLOOD zu verschenken


Thomas Nofz
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Empfohlene Beiträge

Passend zum heutigen Valentinstag verschenke ich ein Exemplar der von Michael J. Lewis selbst produzierten Promo-CDs mit seinem großartigen Score zu THEATRE OF BLOOD (Theater des Grauens, 1973).

 

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Teilnahmebedingungen wie immer: Diejenigen, die interessiert sind, posten einfach einen kleinen Beitrag hier in den Thread und stellen darin ihren Lieblingsscore eines bestimmten Genres vor. Diesmal zum Thema

 

HORRORFILM!!!

 

Ich bin gespannt, ob jemand mitmacht und freue mich auf euer Feeback. Die Aktion endet nächsten Sonntag um 12 Uhr mittags. :)

 

Natürlich können auch Boardler, die nicht an der CD interessiert sind, ihre liebste Gruselfilmmusik hier vorstellen. Dann aber bitte mit einem entsprechenden kleinen Vermerk (z.B. "Ich besitze die CD bereits, möchte aber trotzdem..." oder "Ich nehme an der Verschenkation nicht teil, habe aber dennoch das unbändige Verlangen, euch..." etc. pp.)

 

Ach ja, und ... HAPPY VALENTINE'S DAY! :D

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Na wenn hier keiner anfängt, mach ich das mal mit:

 

 

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Jerry Fielding - Demon Seed

 

Als großer Freund von Horrorfilmmusik habe ich bei dem Thema die Qual der Wahl. Das Horror-Genre hat so viel grandiose & avancierte Musik zu bieten, dass man hier wirklich aus dem Vollen schöpfen kann. Ad hoc fallen mir ALTERED STATES, THE MEPHISTO WALTZ, THE HILLS HAVE EYES, THE CHANGELING, THE DARK HALF oder die ersten drei ALIEN-Filme ein. Allesamt Knaller! Ins Detail gehe ich mal bei einem vielleicht weniger bekannten Score, eben Fieldings DEMON SEED.

Wie viele Filmkomponisten und Regisseure der 70er und 80er liebäugelte auch Fielding mit der Neuen Musik, sobald es an den Horror ging. In DEMON SEED orientierte er sich stark an den frühen elektronischen Stücken Karlheinz Stockhausens; Klangbilder aus dessen "Studie 1" und "Studie 2" wurden übernommen und in lose Perkussionsstrukturen eingebettet. In dieser Kombination ähnelt Fieldings Musik auch Stockhausens "Kontakte", über das Alex Ross in seinem Buch "The Rest is Noise" (sehr zu empfehlen) schrieb:

"1960 vollendete Stockhausen 'Kontakte', worin instrumentale und elektronische Klänge voneinander abprallen oder verschmelzen. Beim Schreiben bediente sich der Komponist einer neu entdeckten Methode, Tonbandschleifen durch Umkehrung der Tonköpfe zu erzeugen. Er zeigte ausserdem die Verwandtschaft zwischen Tönen und regelmäßigen Beats; in der am meisten elektrisierenden Passage der 'Kontakte' werden mikroskopisch kurze Pulse immer mehr verlängert, bis sie schließlich einen Ton ergeben."

Fielding macht aber nicht nur einen auf elektronisch und Stockhausen. Die Brücke zur Tonalität bildet bei ihm ein traditionelles Orchester, dessen atonale Stimmschichtungen à la Ligeti und Clusterkompositionen à la Penderecki in eine Art spätromantische Atonalität überleiten, bis der Film schließlich in reinem Moll endet.

Ein einfallsreiches Werk voller verschrobener Klanggebilde aus einer Zeit, als Hollywoodkomponisten und musikalische Avantgarde durchaus kompatibel waren.

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Horrorfilme sind generell nicht mein Genre (nicht, dass ich mich fürchten würde; ich finde es einfach langweilig, dass mit Übernatürlichkeit einfach alles erklärt werden kann), daher habe ich auch einen bedauernswerten blinden Fleck, was die Horrorfilmmusik angeht, weshalb ich mich hier gerne beteilige. Mein Favorit meiner sehr übersichtlichen Horrorfilmmusiksammlung ist

 

POLTERGEIST von Jerry Goldsmith! :)

 

Die instrumentatorisch und formal filigran gestaltete Partitur wird hauptsächlich von zwei Leitmotiven durchzogen. Das Hauptthema ist eindeutig das Thema für Carol-Anne, eine an ein Kinder- oder Schlaflied erinnernde Flötenmelodie, die mit sanfter Begleitung der Streicher und der Harfe den Vorspann unterlegt. Obwohl die Melodie sehr einfach gehalten ist, ist die Begleitung harmonisch äußerst evaluiert ausgestaltet und setzt eine Vielzahl kleiner Nuancen, die der Melodie insbesondere im Verlauf der Musik immer neue Facetten abgewinnen. Das zweite zentrale melodische Element ist eine modal angehauchte Tonfolge, die stets mit dem Jenseits in Verbindung gebracht wird. Schattenhaft wird es von den Flöten während Carol-Annes erstem Dialog mit den „TV-Menschen“ intoniert und erklingt in der ersten Hälfte des Films oft schattenhaft und versteckt, bevor es sich in vollem Streichersatz entfaltet und bei der Rettung des Mädchens fast hymnisch mit vokalisierendem Chor und vollem Orchester ausgespielt wird. Im Umgang mit diesem Jenseits-Thema stellt Goldsmith sein meisterhaftes Können beeindruckend unter Beweis, indem man bei wiederholtem Hören immer wieder neue Andeutungen an diese Tonfolge in der Musik entdecken kann.

Auch klanglich ist POLTERGEIST ein absoluter Leckerbissen. Goldsmith verzichtete auf seine geliebten Synthesizer und verließ sich voll und ganz auf die Möglichkeiten seines Orchesters, das in der zentralen Szene sogar mit einem 16-köpfigen Chor erweitert wurde. Der Komponist vereint atonale Passagen, in denen allerlei alternative Spieltechniken zum Einsatz kommen mit lyrischen Momenten, erhabenen und mystischen Stücken sowie gnadenlos brutaler Action - bei POLTERGEIST ist wirklich für jeden etwas dabei!

 

Ich habe damals noch schmerzafte 60 € für die Rhino berappen müssen, heute ist sie ja deutlich günstiger zu bekommen und sei jedem Filmmusikfan - auch denjenigen, die nichts mit Horrorfilmmusik am Hut haben - ans Herz gelegt!

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Ich bin auch kein Fan von Horrorfilmen aber ich liebe Übernatürliche Geschichten ... POLTERGEIST, THE HAUNTING, DRAG ME TO HELL und THE EXORCIST finde ich geil!

Manche Horror-Scores liebe ich sehr wie POLTERGEIST (J. Goldsmith), THE OMEN TRILOGY (J. Goldsmith), THE HAUNTING (J. Goldsmith), HELLRAISER I & II (C. Young) DRAG ME TO HELL (C. Young), ARMY OF DARKNESS (J. LoDuca), EVIL DEAD (R. Baños) und HAUNTED HILL (D. Davis). Manche davon habe ich nie gesehen, muss ich auch nicht.

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Ich mag Horrorfilme, weil da auch sehr viel die Atmosphäre mitspielen muss.. sonst kannst du die Angst, die sich ja auf dem Zuschauer übertragen muss, gar nicht spüren.

 

Ich mag sehr viele Horrorscores... sei es "Drag me to Hell" von Christopher Young oder Alien, Poltergeist, Omen und so viele weitere von Goldsmith. Jedoch einer meiner liebsten Horrorfilmscores stammt von James Horner.

 

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Es ist immer wieder beeindruckend, wie er hier die beeindruckenden Spannungscues sich mit den dynamischen Actioncues zu einem und sehr geschickt komponierten Gesamtwerk vermischt haben. Es stimmt hier wirklich alles..

Auch wie er in seine Musik die Verbindung zum ersten ALIEN-Score von Jerry eingebaut hat. Es wirkt nicht wie ein Fremdkörper, sondern fügt sich perfekt ein.

Schlussendlich gibt es aber auch den ultimatischen Horrortrack in dem Score: FACE HUGGERS.

Ich habe Horner nie mehr so eine furchteinflößende und auch böse Musik schreiben sehen wie in diesem Track. Auch davor gab es nichts vergleichbares. Auch wenn man diesen Track schon dutzende Male gehört hat, ist man jedesmal von neuem überrascht, wie gemein dieser ist. Das ist definitiv kein Track, den man sich in der Dunkelheit anhören sollte.

Natürlich muss man auch dazu erwähnen, dass dieser meisterhafte Score unter extrem schlechten Bedingungen zustande kam, daher umso beachtlicher, was dann am Ende dabei rauskam und zu Recht bekam er dafür seine erste Oscarnominierung.

 

Ja.. ALIENS ist einer meiner liebsten Horrorscores und danke an Thomas, dass ich durch diese Aktion wieder mal daran erinnert wurde. :)

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Soooo, was lange währt, wird endlich gut. Vielen herzlichen Dank an die wackeren Drei Musketiere, die mitgemacht haben! Das Los hat entschieden, und über ein augenzwinkern blutiges "Theater" darf sich freuen:

 

der Max!

 

Glückwunsch meinerseits und viel Spaß mit der Musik! :)

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Sehr schön. Ich sehe, Thomas, das wird hier eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen uns. Kleiner Scherz.

 

Freue mich sehr, das ist mein erster Lewis und ausserdem eine filmmusikalische Richtung, in die ich noch nicht gegangen bin, glaube ich. Vielen Dank!

Glückwünsch Max,

 

Michael J. Lewis' Komposition zu Der Fluch der Sphinx ist nicht zu verachten. Lewis schrieb auch wunderschöne walisische Chormusik.

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