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BackLot Music: Abel Korzeniowski - NOCTURNAL ANIMALS


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Der Korzeniowski arbeitet wieder mit Tom Ford zusammen.

 

Abel Korzeniowski is reteaming with director Tom Ford on the upcoming dramatic thriller Nocturnal Animals. The film stars Jake Gyllenhaal, Amy Adams, Isla Fisher, Kim Basinger, Michael Shannon, Ellie Bamber and Aaron Taylor-Johnson. The movie is based on the 1993 novel Tony And Susan by Austin Wright and follows a woman who receives a book manuscript from her ex-husband, a man whom she left 20 years earlier, asking for her opinion. Ford has also written the screenplay and is producing the project with Robert Salerno (We Need to Talk About KevinArbitrage). Korzeniowski has previously collaborated with Ford on 2009’s A Single Man, for which he received a Golden Globe nomination. Nocturnal Animals is expected to premiere later this year and will be distributed in the U.S. by Focus Features.

The composer also continues to score Showtime’s Penny Dreadful, which returns for a third season on May 1. He also recently recorded his score for Lee Tamahori’s Emperor starring Adrien Brody.

Quelle: http://filmmusicreporter.com/2016/04/01/abel-korzeniowski-to-score-tom-fords-nocturnal-animals/

 

 

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  • 6 Monate später...

An dem Thema zeigt sich ganz schön, was ich an Korzeniowski immer etwas langweilig finde: er benutzt immer nur klare Dur- und Moll-Akkorde, kaum verminderte oder übermäßige Harmonien, kaum Vorhalte, Sekundreibungen oder ähnliche Dinge, die seine Musik "drängender" oder emotional affektierter machen könnte. Dadurch wirkt es immer etwas statisch und uncharakteristisch - das Thema hier ist keine Ausnahme.

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  • 4 Wochen später...

An dem Thema zeigt sich ganz schön, was ich an Korzeniowski immer etwas langweilig finde: er benutzt immer nur klare Dur- und Moll-Akkorde, kaum verminderte oder übermäßige Harmonien, kaum Vorhalte, Sekundreibungen oder ähnliche Dinge, die seine Musik "drängender" oder emotional affektierter machen könnte. Dadurch wirkt es immer etwas statisch und uncharakteristisch - das Thema hier ist keine Ausnahme.

 

Oh Mann... ich bin echt froh, die aufgelisteten Punkte nicht zu meinen Qualitätsmerkmalen zu zählen. wenn es um Filmmusik geht.

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Oh Mann... ich bin echt froh, die aufgelisteten Punkte nicht zu meinen Qualitätsmerkmalen zu zählen. wenn es um Filmmusik geht.

Ich mag Korzeniowski Sachen eigentlich auch ganz gerne, aber das hier eine gewisse Konventionalität vorherrscht, da hat Sebastian schon recht. Ich bin in meinem Musikgeschmack vielleicht etwas konservativer als Sebastian(obwohl ich mit der einen oder anderen avantgardistischer/progressiver Musik durchaus etwas anfangen kann), aber das heutige Filmmusik zumindest in harmonischer Hinsicht häufig immer simplistischer wird, stört mich auch. Das was Korzeniowski hier schreibt geht kaum über das hinaus was Chopin schon vor 170 Jahren geschrieben hat. Das macht die Musik handwerklich selber nicht schlechter, lockt mich aber auch nicht hinter dem Ofen hervor. Eine etwas avanciertere Klangsprache in Verbindung mit romantisch/melodischen Elementen(das ist möglich) würde wahrscheinlich genauso gut zur Serie passen und würde mir persönlich wahrscheinlich besser gefallen. So bleibt bei mir nur ein "nett" anzuhören, aber nix Besonderes, da zu konventionell...

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Oh Mann... ich bin echt froh, die aufgelisteten Punkte nicht zu meinen Qualitätsmerkmalen zu zählen. wenn es um Filmmusik geht.

 

Das ist ja auch keine kognitive Entscheidung von mir, nach dem Motto: mimimi, ich mag nur harmonisch reichhaltige Musik mit vielen verminderten und übermäßigen Akkorden, weil's eben kultivierter ist. Es ist eher ein ganz basales Affekt-Gefühl, das mich in harmonisch abwegigerer Musik mehr "aufgehen" lässt. Viele verminderte und übermäßige Harmonien - oder auch andere harmonische Einfärbungen, die das reine Dur und moll übersteigen - entsprechen einfach mehr meiner Gefühlswelt. Ich bin kein einfacher Mensch, ich bin förmlich zerrissen von widersprüchlichen Emotionen, und das bringt harmonisch komplexere Musik für mich einfach besser rüber. Korzeniowskis Musik ist mir zu ausgeglichen und klar. Das entspricht einfach nicht meinem Charakter und meinem Bedürfnis nach musikalischer "Grübelei".

 

Dank meiner Musikkenntnisse kann ich das halt in Worte fassen. Es ist aber nichts weiter als eine nachträgliche Beobachtung dessen, was mir gefällt und was nicht.

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Ich glaube, dass ist auch nicht mal eine Frage von Geschmack, sondern eher von Sensibilität (nicht im Sinne von Weichlichkeit) und Intensivität. Statisch und uncharakteristisch mögen es wohl die meisten hier nicht und die meisten dürften hier auch die ein oder andere unerwartete Wendung durchaus begrüßen bzw. mögen die ewig gleiche Langeweile nicht. Die meisten hier mögen vermutlich drei Akkorde in einem Stück mehr als nur einen einzigen. Insofern.

 

Beim Hören muss man aber schon sagen, dass Korzeniowski durchaus mehr aus dem Standardharmonischen rausholt als so mancher Berufsgenosse. (Und somit im Grunde auch schon reichhaltiger wirkt als andere). Gefällt mir gut das Stück.

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Das ist ja auch keine kognitive Entscheidung von mir, nach dem Motto: mimimi, ich mag nur harmonisch reichhaltige Musik mit vielen verminderten und übermäßigen Akkorden, weil's eben kultivierter ist. Es ist eher ein ganz basales Affekt-Gefühl, das mich in harmonisch abwegigerer Musik mehr "aufgehen" lässt. Viele verminderte und übermäßige Harmonien - oder auch andere harmonische Einfärbungen, die das reine Dur und moll übersteigen - entsprechen einfach mehr meiner Gefühlswelt. Ich bin kein einfacher Mensch, ich bin förmlich zerrissen von widersprüchlichen Emotionen, und das bringt harmonisch komplexere Musik für mich einfach besser rüber. Korzeniowskis Musik ist mir zu ausgeglichen und klar. Das entspricht einfach nicht meinem Charakter und meinem Bedürfnis nach musikalischer "Grübelei".

 

Dank meiner Musikkenntnisse kann ich das halt in Worte fassen. Es ist aber nichts weiter als eine nachträgliche Beobachtung dessen, was mir gefällt und was nicht.

 

Okay, danke für diese Erläuterung. Im ersten Moment klang das für mich halt anders. Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass zB Musiker oder auch Komponisten eine andere musikalische Messlatte haben. als das gemeine Volk. Verständlich und trotzdem auch bedauernswert. Je tiefer man in einer Materie drinnen ist - desto weniger kann man sie "einfach so" genießen.

 

Ich merke zum Beispiel bei mir selbst, dass ich Artworks oder auch Filmposter mittlerweile mit anderen Augen bewerte, eben aus dem einfachen Grund, dass ich mich jetzt schon mehrere Jahre eingiebig damit auseinandersetze und gewisse Techniken und Schemata dahinter bewerte.

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Ich muss Sebastian beipflichten. Ich finde harmonisch reichhaltigere Musik nicht aus intellektuellen Gründen für besser, ich mag sie einfach lieber, weil sie nicht so vorhersehbar ist. Aufgrund meines Studiums kann ich eben auch ausdrücken woran es liegt, dass mir ein Zimmer weniger gefällt( einfachste Kadenzharmonik bzw. immer die harmonisch und melodisch offensichtlichste Lösung suchen) und z.B. Hisaishi besser( melodisch, zudem aber auch farbig instrumentiert und von einer Mischung aus impressionistischer und jazziger Harmonik geprägt) Im Gefühl " Boah das ist geil" unterscheidet sich meine Begeisterung wahrscheinlich gar nicht groß von einem RCP Fan.

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Je tiefer man in einer Materie drinnen ist - desto weniger kann man sie "einfach so" genießen.

 

Aber ich genieße sie doch "einfach so". Das musiktheoretische Fundament dient mir nur dazu, Dinge in Worte zu fassen. Ich mag harmonisch reichhaltigere Musik in erster Linie, weil sie mehr meinem Gefühlsleben entspricht (nicht, weil ich so tief in der musiktheoretischen Materie stecke).

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Es ist ein gern gemachter Vorwurf, dass man, wenn man etwas von einer Sache versteht, diese Sache ausschließlich verkopft und ohne Spaß angeht bzw. etwas nur für gut befindet, wenn sie nach technokratischen Maßstäben als gut befunden werden kann. Nein, es ist vielmehr umgekehrt. Ich finde etwas geil und kann dann mit musikspezifischen Fachtermini beschreiben warum das mir jetzt gefällt. Woran es jetzt liegt, dass man komplexere Musik mag liegt an verschiedenen Gründen. Zum eine wie Sebastian sagt an den eigenen Gefühlen, die mit bestimmten Harmonien, Rhythmen und Instrumentierungen erzeugt werden können. Bei mir liegt es vor allem aber auch daran, dass ich mich häufig bei Standardakkorden und Melodien langweile und ich ein bisschen überrascht werden will. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich schon als vierjähriger aufgrund der reichhaltigen Plattensammlung meiner Eltern von Beatles über Jimi Hendrix hin zu Bartok viele Musikstile kennengelernt habe. Ich war gestern in The Arrival und habe darüber nachgedacht was den jetzt an den Max Richter Sachen so geil sein soll. Sicherlich, klangschön, aufgrund des Steicherklangs eine gewisse Melancholie evozierend, aber irgendwie auch uninspiriert und standardisiert. Warum ist Max Richter dann so beliebt?Weil bei vielen Menschen der Sound von ihm der erste Berührungspunkt zu klassisch instrumentierter Musik ist. Dazu einfache, eingängige Akkorde und schon sind viele Menschen begeistert. Ich hingegen finde es langweilig, weil ich vergleichbare Stücke aus dem klassischen Repoirtoire schon kenne und es keine Überraschungen gibt. Jetzt bin ich ganz schön abgeschweift. Sorry dafür...

Ja es ist sicherlich auch Geschmack. Dennoch gibt es auch in der Musik objektive Maßstäbe, ob etwas musikalisch gut gemacht ist oder eher schlecht. Wenn subjektiv gute Musik zu einer objektiven Kategorie geadelt werden würde, dann würde jeder, der keine Klassik mag und Schlagerfan ist, behaupten, dass Helene Fischers Musik viel geiler ist, als Beethovens Missa Solemnis. Subjektiv mag das stimmen, objektiv ist die Missa Solemnis die viel bessere Musik. Und warum? Es gibt die verschiedensten Gründe. Aufwändiger komponiert, Instrumentierung, Kontrapunkt, Harmonie etc.

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Ich möchte auch noch einmal den Punkt einfügen, dass man viele Dinge nur dann erkennen kann, wenn man sie tatsächlich auch der Form nach kennt. Das ist auch in der Musik so (aber auch sonst in der Kunst oder dem Leben), dass man manche Dinge gar nicht als solche erkennen kann, weil die Wahrnehmung nicht dafür ausgebildet ist. Beispielsweise könnten minimale Variationen für den ungeübten Hörer gleich klingen, obschon sie es eben gar nicht tun. Fachwissen bestimmt sich in bestimmter Form auch als erweiterte Wahrnehmung und ist mitnichten ein Gegensatz zum ungeübten Hören.

Und letztendlich, ich werde nicht müde, es zu betonen: Geschmack ist keine statische Größe und verändert sich von Tag zu Tag in vielerlei Hinsicht. Davon ist keiner ausgenommen.

 

Für mich steigert sich die Hingabe und das Gefühl des erlebten Hörens mit jedem Tag umso mehr, je mehr ich von dem Metier verstehe. Aber natürlich wächst mit dem Wissen auch der Zweifel, ebenso auch die Gefahr für Betriebsblindheit. Letztere kann einen aber auch im Ungeübten widerfahren und ist kein Symptom des Wissens.

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also ist es geschmack????

 

Es ist Persönlichkeit. Ausgeglichene Menschen werden wohl in erster Linie zu ausgeglichener Musik tendieren - grüblerische, Affekt-geprägte Menschen eher zum Verschlungenen und Komplexen.

 

Meine Überzeugung ist allerdings, dass Musik - zumindest die, die halbwegs ernst gemeint ist - schon eher von und für Menschen gemacht ist, die in letztere Kategorie fallen. ;)

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 Dazu einfache, eingängige Akkorde

meiner meiner nach wird dieser aspekt immer zu negativ ausgelegt. musik soll den menschen doch begeistern und letztendlich läuft es bei dir und sebastian auch nur darauf hinaus. denn sein wir mal ehrlich, was hab ich von "objektiv guter" musik, wenn sie mich nicht begeistert? ich könnte mir dann zwar eventuell vorwerfen, dass ich kein niveau hab, aber ist dies tatsächlich zielführend? ich mein genauso könnte man ja dann denjenigen, die sich nur für "objektiv gute" musik begeistern, vorwerfen, dass sie schlicht die genialität in der "einfachen" musik nicht erfassen können....

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@Lars

Das Stichwort ist ja hier die Wiederholung, wodurch die Langeweile auftritt. Das Einfache ist nicht in sich selbst langweilig oder schlecht, sondern im Kontext des Werkes und Hörens. So meine ich das auch bei Boneking gelesen zu haben.

In einfacher Musik kann sehr wohl Genialität stecken. Sehr oft tut sie aber eben nicht. Genialität lässt sich nicht an der Menge der Akkorde oder der Variationen ablesen.

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Es ist Persönlichkeit. Ausgeglichene Menschen werden wohl in erster Linie zu ausgeglichener Musik tendieren - grüblerische, Affekt-geprägte Menschen eher zum Verschlungenen und Komplexen.

 

Meine Überzeugung ist allerdings, dass Musik - zumindest die, die halbwegs ernst gemeint ist - schon eher von und für Menschen gemacht ist, die in letztere Kategorie fallen. ;)

 

Ich möchte meine Beschreibungen der zweiten Kategorie (grüblerisch, Affekt-geprägt) um "sensibel" ergänzen. Christopher Gordon scheint z.B. kein verschlossener Grübler zu sein, der in seinen Abgründen wühlt, aber er ist unwahrscheinlich sensibel für die vielen feinen emotionalen Schattierungen, die Musik in der Lage ist, auszudrücken. Ist aber letztlich auch eine Form der Affekt-Geprägtheit.

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Ich habe überhaupt nichts gegen einen sagen wir mal Minimalismus auch in der Harmonik, aber wie Babis schon schreibt ist es das ewige Herumreiten auf den ewiggleichen gängigen Mustern( Stichwort 4 Akkord Popsong) das mich nervt. Viele benutzen um auf Nummer sicher zu gehen immer nur die gleichen Versatzstücke so dass immer nur die Kopie der Kopie der Kopie raus kommt. Ich erwarte jetzt nicht, dass alles immer alles superinnovativ sein muss. Solange es melodisch sein soll gibt es sowieso Grenzen, weil es in der tonalen Musik eine endlich Zahl an möglichen harmonischen Verbindungen gibt. Aber selbst dann wird heutzutage immer, sagen wir 4% , aller Möglichkeiten verwendet. Und zwar immer die gleichen 4% aller Möglichkeiten, mit minimaler Variation. Mich stört nicht das Einfache. Mich stört immer das gleiche Einfache.

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  • 4 Wochen später...
  • 3 Wochen später...

Etwas untergegangen hier die neue Arbeit des Polen Abel Korzeniowski.

Nach A SINGLE MAN (2009) durfte er nun mehr auch Tom Fords zweite Regiearbeit, diesmal ohne Mithilfe von Shigeru Umebayashi, mit Musik unterlegen. "Wayard Sisters" stellt dabei ein typisches, farbenfrohes Hauptthema vor, wie man es von Korzeniowski kennt und lieb. Nach dem Kurzen "Exhibition", welches Musik auf dem Soundtrack mit Atemgeräuschen gemischt wird, folgt auch schon in "Restless" eine erste leiche Varianta dieses Thema. "A Solitary Woman" offeriert ein weiteres, diesmal hauptsächlich vom Piano getragenes Thema, welches im Hintergrund von Streichern begleitet wird und eher ruhig und zurückhaltend beginnt und dann mehr und mehr Tempo aufnimmt. In ähnlicher Form, wie man auch das aus vergangenen Arbeiten, beispeilsweise eben A SINGLE MAN, von Abel Korzeniowski auch kennt. Wobei hier deutlich mehr das Piano im Vordergrund steht. "Off The Road" beginnt mit vorsichtigen, aber unruhigen Streichern zu denen sich mehr und mehr gesellen und eine drohende Wende oder Unglück ankündigen. Ich will an dieser Stelle nichts über den Film verraten, aber innerhalb der Diegese macht dies so auch Sinn und unterstreicht effektiv die Filmbilder. Nach etwa der Hälfte folgt im Hintergrund mehr und mehr eine (elektronische) Bläserfigur, während die dazugekommenen Streicher lauter und lauter werden und weiter das Tempo erhöhen. Die Streicherfigur zu Beginn bleibt dabei gleichbleibend im Hintergrund vorhanden. Die Musik findet dann ohne eine Entladung einen aprupten Endpunkt. "Revenge" beginnt mit einer Solo-Geige welche zusammen mit einer sanften Bläserbegleitung nicht unbedingt von kaltblütiger Rache spielen, sondern mehr ein Zwischenspiel, Nachdenken und Planen. "The Field" gibt eine weitere Variation des Themas zum Besten, aber durch den prominenten EInsatz von Streicher, viel schwerer, ernster und melodramatischer, als noch in der Vorstellung im ersten Track. "Crossroads" ist sehr dicht orchestriert, wenn man das so sagen kann. Streichinstrumenten, die hier durchgehend angeschlagen werden und weniger ein Thema, denn einen durchgehenden unruhigen Fluss bilden. So ist "Mothers" dagegen wieder thematischer und flotterund greift in seinen Streicherfiguren, auf bekannte Techniken des Komponisten zurück. Auch das kurze "City Lights" präsentiert nunmehr wieder ein bekanntes Thema. "Table for Two", weches inhalich am Ende des Films steht, greift wieder auf das Motiv aus "A Solitary Woman" zurück, welcher schließlich dann auch logisch wieder zum eigentlichen Hauptthema zurückfindet und dies in aller Breite zum Abschluss nochmals spielt, aber auf einer eher nachdenklichen Note endet. Abgeschlossen wird das Album durch eine alternative Fassung von "The Field", welches sich nur marginal (so ein wirklicher Unterschied wollte mir nich auffallen) vom Original-Track unterscheidet, und dem Bonus-Track "Fairy Tale", der eine weitere schwere Streicherfigur zum Besten gibt.

Zusammenfassend also das was man so auch von Abel Korzeniowski erwarten kann. Das farbenfrohe Thema zu Beginn gibt aber vielleicht erstmal einen falschen Eindruck, da solche positive Farbenfreude auch der restliche Film nicht mehr hergibt und so wird es eher auch etwas düsterer und schwerer in der Musik, die vor allen Dingen von Streichern getragen wird.

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Am 28.11.2016 um 11:23 schrieb heidl:

 

Okay, danke für diese Erläuterung. Im ersten Moment klang das für mich halt anders. Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass zB Musiker oder auch Komponisten eine andere musikalische Messlatte haben. als das gemeine Volk. Verständlich und trotzdem auch bedauernswert. Je tiefer man in einer Materie drinnen ist - desto weniger kann man sie "einfach so" genießen.

 

Ich merke zum Beispiel bei mir selbst, dass ich Artworks oder auch Filmposter mittlerweile mit anderen Augen bewerte, eben aus dem einfachen Grund, dass ich mich jetzt schon mehrere Jahre eingiebig damit auseinandersetze und gewisse Techniken und Schemata dahinter bewerte.

Da ich grade ein Korzeniowski Interview schaue, bin ich wieder auf den Thread aufmerksam geworden. Und siehe da, hier gab es ja eine sehr interessante Diskussion. Kurz mein Beitrag dazu: "Fachmann" in Bezug auf etwas zu sein, ist meiner Meinung nach Fluch und Segen zugleich. In Bezug auf Musik ist es für mich ein Segen, weil man, wie Sebastian und Boneking schon erwähnt haben, in das innere der Musik schauen und in Worte fassen kann, warum einem etwas gefällt oder auch nicht. Man kann durch Analyse lernen und verstehen, warum gewisse Dinge funktionieren oder auch nicht. Das wiederum ist essentiell um selbst komponieren zu können. Auf der anderen Seite stimme ich heidl ganz klar zu. Häufig ist Fachwissen auch ein Fluch. Ich kann Musik nur noch sehr selten hören, ohne sie automatisch zu analysieren und mir Gedanken darüber zu machen, was der Komponist harmonisch, in Tonsatz oder Orchestrierung gemacht hat. Ich versuche das allerdings immer häufiger auszuschalten, weil es mich tatsächlich manchmal quält. Einfach nur da sitzen und Musik hören, einfach nur fühlen und nicht denken - sich das zu erhalten ist als Komponist für mich persöhnlich nicht einfach. Ich frage mich nur, ob das nur das Los des Künstlers ist, oder ob ein Orthopäde auch ab und zu mal gern wieder einer Frau auf den Hintern schauen würde ohne dabei zu denken, "Ohje....die hat aber einen schiefen Rücken". :D

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