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24/52 STAR TREK II - THE WRATH OF KHAN by James Horner


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Im Anfang war Star Trek!

Meine Liebe zu Film und teilweise Fernsehen wurzelt, so denke ich, in der ersten „Sichtung“ der Serie Raumschiff Enterprise im Alter von ca 9 oder 10 Jahren. Ich kann mich sogar daran erinnern das ich geweint habe als damals die letzte Folge ausgestrahlt wurde. Als ich die Star Trek Filme dann mit ca. 13 Jahren für mich entdeckte war auch die Liebe zur Filmmusik geboren. Ich weiß noch genau das ich mit meiner Doppelkassettendeck „Soundmachine“ mit eingebautem Mikrophon alle Filme aufgenommen habe und sie mir wirklich unzählige Male vor dem schlafen gehen angehört habe. Mit diesem Gerät habe ich auch unzählige Main Title und End Title aus diversen Filmen auf Kassette aufgenommen und so kam ich zu meinen ersten Soundtracks.

Star Trek II ist definitiv am häufigsten in den Player gewandert, es ist auch der Film den ich am öftesten gesehen haben dürfte. Nach einer groben Schätzung nach würde ich so ca. 50 – 70 mal sagen. Mit 16 oder 17 konnte ich alle Dialoge auswendig und auch heute würde ich schätze mal 30% - 40% des Dialoges noch zusammenbringen.

Ein wunderbarer, unterhaltsamer, spannender und humorvoller Film, also alles das, was beim ersten Film etwas zu kurz kam. Beide Filme sind jedoch mit herausragenden Filmmusiken ausgestattet. Star Trek I von Jerry Goldsmith habe ich schon kurz vorgestellt und gehört für mich zum Besten das die Filmmusik zu bieten hat.

Nicholas Meyer der Regisseur von Star Trek II wollte Goldsmith jedoch nicht für den zweiten Film (das Budget war wohl auch zu schmal für ihn), sondern engagierte den damals 29 jährigen James Roy Horner, das Wunderkind. Horners Vorgabe von Nicholas Meyer war das er einen Abenteuer Score wollte und sich von Horatio Hornblow inspirierien lassen sollte und sein Tip an Horner war „You have to think Debussy, La Mer – nautical but nice“. Für die Umsetzung dieser farbigen Vorschläge hatte Horner gerade mal viereinhalb Wochen Zeit.

 

Und wie der junge Horner ablieferte! Ohne einen Verweiss auf Goldsmith´s Musik und unter Verwendung von Alexander Courage berühmten Star Trek Thema zauberte er einen lebendigen, ungemein farbenfrohen, frischen und spannenden Score, der sich vor Goldsmith Großtat nicht zu verstecken braucht.

„Sneakers“ ist meine persönliche Lieblingsmusik von Horner aber Star Trek II finde ich ist sein gelungenstes und formal schönstes Werk.

Allein die 8 minütige Sequenz „Battle in the Mutara Nebula“ zählt für mich zu einem absoluten Höhepunkt seiner Karriere. Nur die wenigsten Komponisten schafften und schaffen es einen durchwegs musikalischen und dramatisch interessanten längeren Actioncue zu schreiben. James Horner war diesbezüglich besonders talentiert. Beeindruckend wie sich das Khan Motiv und das Kirkthema hier bekriegen sich immer wieder in der Vordergrund drängen - eine echte filmmusikalische Achterbahnfahrt die jede Emotion in der Szene unterstreicht und dabei musikalisch immer interessant bleibt und nicht eintönig wird. Ungemein musikalisch spannungsgeladen ist "Genesis Countdown" ebenso wie die Filmszene - die Genesis Musik wird hier schön ausgespielt und auch das Spock Motiv erklingt am Ende des Stücks. Großartige emontional dichte Musik gibt es für "Spock dies" - die sehr zurückhaltend gescorte Szene treibt mir fast jedesmal die Tränen in die Augen :)

Typisch für James Horner gibt es einen längeren Schlußtrack wo er alle wichtigen musikalischen Motive nochmals aufleben lässt, er war eine der wenigen Komponisten der es sich kaum nehmen ließ und sich die Mühe antat, eine große Suite zum Ende des Films zu komponieren - dafür schätze ich ihn umso mehr.

Die Musik ist reich an Höhepunkten - ein weiters Highlite und Horners Lieblingssequenz ist die Trockendock Szene "Enterprise Clears Moorings"- tolle majestetische Klänge zum Auslaufen der Enterprise erinnert mich immer ein wenig an "Meuteri auf der Bounty" - wirklich eindrucksvolle Musik die einen Vergleich mit der Goldsmith "Enterprise" Musik nicht zu schäuen braucht.

Eine großartige ungemein unterhaltsame und qualitativ hochwertige Filmmusik - und ein geiler Film ;)

 

https://www.youtube.com/watch?v=KilBvojsMdw

 

https://www.youtube.com/watch?v=h1PejM57F8s

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Doch: Meyer war begeistert von Goldsmith und war bei seinen beiden STAR TREK-Filmen immer in der Zwickmühle, dass sie jedesmal mit einem schmaleren Budget als die Vorgänger zu kämpfen hatten und er deshalb auf günstige Alternativen zurückgriff, mal mit mehr (Horner), mal mit weniger Glück (Eidelman). Nachzulesen in "A View from the Bridge".

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Doch: Meyer war begeistert von Goldsmith und war bei seinen beiden STAR TREK-Filmen immer in der Zwickmühle, dass sie jedesmal mit einem schmaleren Budget als die Vorgänger zu kämpfen hatten und er deshalb auf günstige Alternativen zurückgriff, mal mit mehr (Horner), mal mit weniger Glück (Eidelman). Nachzulesen in "A View from the Bridge".

Das ist Quatsch! Vorausgesetzt Meyer hat nicht eine Lüge an die nächste gereiht, war er mit Eidelmans Musik sehr zufrieden. Ich zitiere aus dem Vorwort zum Soundtrack: "Two days later Eidelman brought in a tape he had made of a main title, played on a synthesizer. I was stunned, not only by the speed with which he had worked (he had not even been hired!) but by the degree to which I had been understood. [...] Eidelman had the job."

Das klingt doch nicht nach jemandem, der Eidelmans Ideen nicht mochte! Klar, Eidelman war ziemlich neu und zudem mußte er den Score zur letzten Reise der TOS-Crew beisteuern und das in einem Film, der vom Inhalt her der dunkelste der Trek-Filme ist. Horners und Goldsmiths Musik wären da fehl am Platz gewesen. Für mich zählt "Star Trek VI" zu den besten Filmen, noch vor dem ollen "Kaaaaaaaaaaaaaaaaaaahn!" und der Score hört sich auch in der erweiterten Fassung richtig schön flüssig an. Das Teil rockt und ist auf Platz drei meiner Trek-Lieblingsscores.

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Das ist Quatsch! Vorausgesetzt Meyer hat nicht eine Lüge an die nächste gereiht, war er mit Eidelmans Musik sehr zufrieden. Ich zitiere aus dem Vorwort zum Soundtrack: "Two days later Eidelman brought in a tape he had made of a main title, played on a synthesizer. I was stunned, not only by the speed with which he had worked (he had not even been hired!) but by the degree to which I had been understood. [...] Eidelman had the job."

Das klingt doch nicht nach jemandem, der Eidelmans Ideen nicht mochte! Klar, Eidelman war ziemlich neu und zudem mußte er den Score zur letzten Reise der TOS-Crew beisteuern und das in einem Film, der vom Inhalt her der dunkelste der Trek-Filme ist. Horners und Goldsmiths Musik wären da fehl am Platz gewesen. Für mich zählt "Star Trek VI" zu den besten Filmen, noch vor dem ollen "Kaaaaaaaaaaaaaaaaaaahn!" und der Score hört sich auch in der erweiterten Fassung richtig schön flüssig an. Das Teil rockt und ist auf Platz drei meiner Trek-Lieblingsscores.

 

Dazu steht auch im Booklet, dass die Holst und Stravinsky-Sachen vom Regisseur so gewollt wurden. Jeder andere Komponist hätte das auch machen müssen. Ich mag den Eidelman ebenso.. ist zwar nicht mein liebster Star Trek-Score, jedoch find ihn nicht nur im Film gut.

 

Dazu ganz ruhig.. Ich glaube, das mit dem "weniger Glück" ist samis eigene Einschätzung der Musik, wenigstens hab ich das so rausgelesen. Er hat doch nirgends geschrieben, dass das Meyers Meinung war, der wirklich recht oft sehr positiv über Eidelmans Musik geschrieben hat. Sami hat nur erklärt, dass Meyer beide Male wegen dem geringen Budget auf Komponisten zurückgreifen musste, die nicht so teuer wie zum Beispiel ein Goldsmith waren.

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"Two days later Eidelman brought in a tape he had made of a main title, played on a synthesizer. I was stunned, not only by the speed with which he had worked (he had not even been hired!) but by the degree to which I had been understood. [...] Eidelman had the job."

 

Zu bedenken bei der Einordnung des Zitats ist die Quelle, eben ein CD-Booklet zur Veröffentlichungszeit des Films - ein schlechtes Wort wird man da kaum verlieren. ;)

 

Den Text kenne ich auch noch von meiner alten CD - das Meyer-Buch habe ich natürlich nie gelesen. Vielleicht kann sami noch etwas erhellen. :)

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Zu bedenken bei der Einordnung des Zitats ist die Quelle, eben ein CD-Booklet zur Veröffentlichungszeit des Films - ein schlechtes Wort wird man da kaum verlieren. ;)

 

Ja, das ist mir schon klar, aber ich halte Meyer dennoch für eine ehrliche Haut. Er hat´s ja auch immer gesagt, wenn ihm mal etwas nicht gepaßt hat. Hätte er die Musik nicht gemocht, hätte er auch garantiert kein Vorwort geschrieben.

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Sei dem, wie ihm sei: mit ST II kann sich 6 in keiner Weise messen. Zum Titel des Threads muss ich sagen: II & III gehören für mich seit jeher zusammen. Horners Fortsetzungsscores sind abseits von vielleicht 'An American Tail' ja oft so ähnlich, dass ich kurzerhand versucht war, im iTunes einfach aus allen Titeln zB 'Cocoon' usw. zu machen: bei STAR TREK ist das natürlich nicht so einfach, deshalb hab ich's gelassen... ;)

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Also ich bin auch ein Anhänger von der Qualität, die STAR TREK VI musikalisch zu bieten hat. Ich finde auch beachtlich, dass Cliff Eidelman im Alter von glaube ich 27 Jahren so einen großorchestralen Soundtrack hingelegt hat. Und man ihm das auch zugetraut hatte. Sonst wäre er nicht genommen worden.

 

Gleiches muss ich auch über James Horner sagen, der zu STAR TREK II "gerade einmal" 29 Jahre alt war und ein so tolles Werk entstehen ließ.

 

STAR TREK VI läuft zwar in meinem Player deutlich seltener als STAR TREK II, aber beinhaltet für mich sehr familiären STAR TREK-Sound. Noch familiärer, als STAR TREK IV von Rosenman.

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Oder Medikamentenmissbrauch...

Kann sein, aber dann ausnahmslos von Dir!

Das ist doch noch gar nichts.

Korngold komponierte mit 14 eine komplette Sinfonie.

Also wenn Du schon so weit zurückgehst, geh ich noch ein Stückchen weiter. Hatte der gute W.A. Mozart nicht schon im Alter von zehn Jahren erste größere Werke geschrieben?

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  • 1 Monat später...

Danke für die tolle Einführung. Hoffentlich regt das ein paar Leute an, sich näher mit diesem wunderbaren Score zu beschäftigen. Meiner Meinung nach Horners absolutes Magnum Opus. Und ja: Star Trek II und VI sind definitiv die besten Filme und auch die Musik zu beiden ist phänomenal gut; auch wenn extrem unterschiedlich.

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