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Quartet Records: Bernard Herrmann -Endless Night (Neueinspielung)


horner1980
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Markus, um nochmals auf den Vergleich Klassik und Filmmusik kurz zurückzukommen: Es ist bei einer Beeethoven-Sinfonie selbstverständlich so, daß man Fehler deshalb sofort erkennen würde, weil es bereits so viele sehr gute Interpretationen davon über viele Jahrzehnte hinweg gab. Insofern ist es logisch, daß fast jeder Hörer gleich feststellen würde, wenn bei einer neuen Aufnahme mal was daneben geht. Da spielt dann keine Rolle mehr, ob ursprünglich mal die Originalpatritur gut oder schlecht entziffert werden konnte.

Ich verstehe Deine Argumentation bezüglich der Fehler in der ENDLESS NIGHT-Aufnahme durchaus. Um nur mal bei dem angesprochenen "sul d"-Beispiel zu bleiben: Es mag durchaus sein, daß sich der Kopist vertan und stattdessen ein "solo" gelesen hat, aber trotzdem hört sich die Einspielung nach wie vor einwandfrei nach Herrmann an, selbst wenn jetzt eben für die rund 30 Sekunden nur eine Solo-Violine spielt statt der ganzen Violin-Sektion. Kann man selbstverständlich beanstanden. Die Frage ist, ob man es in diesem vehementen Ausmaß machen muß, wie es Du und noch mehr Bill Wrobel getan haben. Es ist bei Filmmusik-Neueinspielungen zudem schon öfter so so gewesen, daß man mal ein Instrument durch ein anderes ersetzt oder sogar bestimmte Sektionen manchmal aufgestockt hat, weil sie im Orignal ein bißchen zu dünn waren. Haben Morgan/Stromberg bei einigen ihrer Aufnahmen (z.B. Steiner) so gemacht und in den Booklets erläutert, daß sie da vom Original etwas abweichen.
Ich würde hier, da die Intepretation an sich im Großen und Ganzen wirklich nicht schlecht ist, doch etwas Gnade vor Recht walten lassen, zumal Quartet mit Neuaufnahmen erst angefangen und noch nicht die Erfahrung hat wie manch andere Label, die sich über die Jahre dann von der Professionalität her erst noch gesteigert haben. Ich müßte jetzt auch nochmals ENDLESS NIGHT direkt ab Film hören, um mir ein detailliertes Urteil zu bilden. Ich habe das noch nicht getan und deshalb ist es auch klar, daß einem logischerweise manche Fehler etwas weniger auffallen werden. Trotzdem finde ich: Es ist das Engagement von Quartet zu respektieren, diese Musik überhaupt mal einzuspielen, und das gewaltige Budget dafür aufzubringen. Keines der anderen Filmmusik-Labels hatte sich ja bisher da überhaupt dran gewagt.
Klar: Wenn ich etwa einen Score wie Herrmanns OBSESSION nehme, den ich vom Original her sehr gut kenne und alles genau im Ohr habe, dann wird mir bei einer Neuaufnahme jedes Detail, das nicht paßt, sofort auffallen. Diesbezüglich fand ich Deine Besprechung der Tadlow-Aufnahme von OBSESSION vor ein paar Jahren im Herrmann-Board auch wirklich sehr gut und war da eigentlich in fast allem, was Du angesprochen hast, derselben Meinung gewesen. Du hattest so wie ich mich erinnere ja geschrieben, es wäre bei ein paar Tracks mehr Rubato nötig gewesen oder auch mehr Leidenschaft etc. Und auch die falschen Noten, die selbst bei Tadlow auftauchen - und die haben wirklich mehr Erfahrung als Quartet -, die Du aufgezäghlt hattest, höre zumindest ich natürlich in dem Fall auch weitaus besser heraus. Aber ENDLESS NIGHT ist halt längst nicht so bekannt und eine absolute Ersteinspielung auf Tonträger - allein deshalb bin ich da grundweg erst mal kulanter gestimmt.

Du schreibst oben, daß Deine Analyse keine große Auswirkung haben wird, da Du zu unbekannt bist auf dem Gebiet der Filmmusik. Allerdings ist Bill Wrobel, der schon gleich die Hörclips kritisiert hatte, doch deutlich bekannter und allein die Tatsache, daß er sogar seine selbst gebastelten Videos an Quartet nach Spanien geschickt hat, was ich absolut unmöglich fand, das hat nun wirklich Auswirkungen - denn José Benitez hat ja bekannt gegeben, daß ihm das so auf den Nerv ging, daß er keine weiteren Neueinspielungen mehr machen möchte.
Jetzt sehe ich zum Beispiel gestern, daß Wrobel noch weiter Öl ins Feuer gießt, indem er drei weitere Videos bei Vimeo ins Netz gestellt hat mit einer Dauer von insgesamt rund 50 Minuten. Darin rezensiert er jeden einzelnen eingespielten Track der CD und gibt ihm eine Note zwischen 1 und 5. Die Quartet-Mannschaft wird dabei behandelt als wären es Grundschüler, die erst noch eine Menge zu lernen hätten, und er spielt sich dagegen als deren Lehrer und Richter auf. Wie er zudem das Ganze als Show mit den Comic-Seifenblassen und irrwitzigen Filmclips aufgezogen hat, ist von meiner Warte aus schon sehr kindisch und fanatisch. Ich habe gar nicht mehr alles angeschaut, sondern nur Teile, weil ich dann echt genug davon hatte. Irgendwo muß es auch nochmal eine Grenze geben. Und hier geht es für mich zu weit. Immerhin kommt er am Schluß dann gnädig zu dem Resultat, man könne sich die CD kaufen, weil das Orchester insgesamt schon gut spiele, aber das endlose Heruummäkeln an jeder Kleinigkeit, die seiner Meinung nach so nicht in der Partitur stehe, geht einem mit der Zeit dann schon auf den Geist. Man meint ja wirklich, es gebe nichts Wichtigeres als eine Viertelnote oder eine ganze Note und es gehe hier um Leben oder Tod. Für mich ist das totaler Herrmann-Fanatismus, wo ich am Ende sagen muß: "get a life". Dazuhin ist es ärgerlich, wie despektierlich wegen dieser Einspielung und kleinerer Fehler auf diesem spanischen Label rumgetrampelt wird. Und das dann geradezu hämisch so öffentlich zu verbreiten mit dem ganz klaren Effekt, Benitez noch mehr zu verärgern. Das habe ich in der Filmmusikszene in der verrückten Art und Weise nun echt noch nicht erlebt. Da braucht sich niemand mehr wundern, wenn auf solche öffentlichen Zurechtweisungen Quartet in Zukunft keine Lust mehr hat und es dann eventuell eben auch keine Neuaufnahmen mehr von ihnen geben wird.
 

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Gast Stefan Jania
vor 21 Stunden schrieb Markus Metzler:

ZITAT: Wer ist eigentlich Markus Metzler? Ein Kritiker, der selber keine Kritik abkann? Bei FSM hat er das auch gepostet und seinen Account wenige Stunden später, nach dem ersten Gegenwind, löschen lassen. Oh Mann....! ZITAT-ENDE

Meine Entschuldigung für diesen Kommentar. Bei FSM wurde auch nachgefragt und Du darfst da mittlerweile wieder schreiben. Was da passiert ist ist schon recht bedenklich. Ich finde jeder darf seine Meinung kundtun, ob man sie selber teilt oder nicht. Wenn aber bei FSM viele User auf den "Abuse"-Button gedrückt haben und Du somit von einem überforderten Admin gelöscht wurdest: gar nicht gut. Das wirft ein sehr schlechtes Bild auf FSM und die User dort.

Somit nochmals: Entschuldigung. Ich teile zwar nicht Deine Meinung, aber das muss auch nicht sein und unterschiedliche Meinungen sind gut.

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vor 5 Stunden schrieb Stefan Schlegel:

Wie er zudem das Ganze als Show mit den Comic-Seifenblassen und irrwitzigen Filmclips aufgezogen hat, ist von meiner Warte aus schon sehr kindisch und fanatisch.

Ohne es gesehen zu haben: Klingt nach RTL-DSDS-Nivau...:) kann ich überhaupt nicht ab

Bei der Ersteinspielung von Goldsmith's SALAMANDER habe ich beim Eröffnungstrack auch etwas die Stirn gerunzelt, weil der Chor irgendwie anders rüber kommt
als im Film. Habe ich mich darüber aufgeregt? Nein ! Das war für mich DIE Veröffentlichung des Jahres damals, und wenn man bedenkt, daß diese Einspielung OHNE
Vorliegen der Partitur erfolgte (weil verschollen) : Mein absoluter Respekt, und eines meiner Top-Alben!

Die Herrmann-CD habe ich allerdings noch nicht...

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vor 50 Minuten schrieb scorefun:

Ohne es gesehen zu haben: Klingt nach RTL-DSDS-Nivau...:) kann ich überhaupt nicht ab

Na ja, es ist halt eine mehr oder minder groteske Selbstinszenierung, wo man sich fragt, was der ganze Aufwand - vor allem mit den vielen zwischengeschnittenen lächerlichen kurzen Dialogschnipseln aus allen möglichen älteren Filmen - eigentlich soll. Denn es steht in keinem Verhältnis zum Resultat.
Große Verwunderung, wenn einem mal ein Track passt, ansonsten ständige Belehrung des Labels mit "but, but, but..." von einem, der natürlich eh alles besser weiß. Und ein einfach rücksichtsloser Umgang mit dem Label sowieso wie es ihn selten gibt. Man merkt, dem Mann ist es eh völlig egal, ob Quartet  in Zukunft noch was bringt oder nicht.
Hier wäre nur mal der erste von den drei Teilen:

 

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Anschaffung lohnt sich in jedem Fall?. Die ganze Diskussion um richtige Noten, falsche Phrasierungen ....geht für mich ohnehin an meiner Lebenswirklichkeit als Käufer und Konsument von Filmmusik vorbei. Bride und Endless night machen einen stimmigen Gesamteindruck und nur das zählt (für mich).

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Ich will nicht behaupten, dass ich ein oberflächlicher Hörer bin. Aber ich betrachte den Score auch als ein Ganzes. Und am Ende bekam ich ein Menü mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert, was vielleicht nicht wie vom Sternekoch gekocht schmeckt, aber immerhin war es schmackhaft und bleibt in positiver Erinnerung.

Ich hoffe auch, dass sich Quartet nicht entmutigen lässt, in dieser heutigen Zeit Neueinspielungen von Filmmusik-Raritäten zu finanzieren und realisieren. 

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Vielen lieben Dank für die Antworten!

Stefan, zu einigen deinen Anmerkungen möchte ich mich noch äußern. Die finde ich übrigens alle sehr gut, weil man sich darüber austauschen kann (auch weil sie die Musik oder Einspielung an sich betreffen.)

 

ZITAT: Es mag durchaus sein, daß sich der Kopist vertan und stattdessen ein "solo" gelesen hat, aber trotzdem hört sich die Einspielung nach wie vor einwandfrei nach Herrmann an. ZITAT-ENDE

Klar klingt es trotzdem nach Herrmann. Wenn die Restauration des Films „Vertigo“ bewirkt hätte, dass der Wagen von Madeline plötzlich dunkelblau statt olivegrün ist, könnte man dann trotzdem noch erkennen dass es „Vertigo“ ist, genauso würde man auch „Mona Lisa“ mit blonden Haaren noch als „Mona Lisa“ identifizieren können.

 

ZITAT: Die Frage ist, ob man es in diesem vehementen Ausmaß machen muß, wie es Du und noch mehr Bill Wrobel getan haben. ZITAT-ENDE

Da gibt es womöglich kein „richtig“ oder „falsch“, denn das kommt auf den Einzelnen an. Mich selbst stören diese Fehler sehr, deswegen bitte ich, dass man es respektiert, wenn ich mich darüber äußere. Ich respektiere aber auch, wenn es andere gibt, die sich nicht so an diesen Fehlern stören und sich an der Einspielung erfreuen können. Wahrscheinlich klafft die Schere inwieweit man sich an Fehlern stört deswegen so weit auseinander, weil Filmmusik ein breites Spektrum an Interessenten erfasst: Da gibt es einmal ganz normale Musikliebhaber, denen die Fehler vielleicht nicht egal sind, die aber dennoch Freude an der Musik haben. Dann gibt es Musiker, die an eine Aufnahme von Filmmusik den gleichen Anspruch haben, wie an eine Aufnahme von klassischer Musik. Dann gibt es die reinen Filmliebhaber und Filmmusiksammler, die nicht unbedingt musikalisch sein müssen und sich schon allein deshalb freuen, weil sie sich eine neue Filmmusik-CD in ihre Sammlung stellen können.

Dementsprechend verschieden sind die Ansprüche und Erwartungen, die man an eine Aufnahme hat. Wenn jemand zufrieden mit der Einspielung ist und dies öffentlich äußert, sollte man das akzeptieren, wenn jemand damit nicht zufrieden ist und dies öffentlich äußert, sollte man das auch akzeptieren.

 

ZITAT: Es ist bei Filmmusik-Neueinspielungen zudem schon öfter so so gewesen, daß man mal ein Instrument durch ein anderes ersetzt oder sogar bestimmte Sektionen manchmal aufgestockt hat, weil sie im Orignal ein bißchen zu dünn waren. Haben Morgan/Stromberg bei einigen ihrer Aufnahmen (z.B. Steiner) so gemacht und in den Booklets erläutert, daß sie da vom Original etwas abweichen. ZITAT-ENDE

Dagegen habe ich auch nichts, denn bei den betreffenden Scores handelt es sich ja sowieso nicht um eine originale Instrumentierung, denn die haben andere vorgenommen, als der Komponist.

Bernard Herrmann war da eine Ausnahmeerscheinung, da er alles was er komponiert hat (bis auf den Song von „Portrait of Jennie“) selbst auch instrumentiert hat, was man auch hört, da er so gut instrumentieren konnte, dass seine Kompositionen dazu in jeder Musikhochschule zu Unterrichtszwecken verwendet werden könnten.

 

ZITAT: Es ist das Engagement von Quartet zu respektieren, diese Musik überhaupt mal einzuspielen, und das gewaltige Budget dafür aufzubringen. Keines der anderen Filmmusik-Labels hatte sich ja bisher da überhaupt dran gewagt. ZITAT-ENDE

Absolut! Ich finde Quartet-Records hervorragend und habe schon sehr oft Einspielungen von diesem Label gekauft, die ich (bis auf die Herrmann-Einspielungen) alle gut finde. Wie ich in meiner Kritik schon geschrieben habe, bin ich Quartet-Records sehr dankbar für ihren ungeheuren Aufwand weitere Scores von Herrmann auf den Markt zu bringen. Dies ändert aber nichts daran, dass ich von dem Ergebnis der Einspielung sehr enttäuscht bin. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

 

ZITAT: zumal Quartet mit Neuaufnahmen erst angefangen und noch nicht die Erfahrung hat wie manch andere Label ZITAT-ENDE

Ich frage mich gerade, inwieweit die ganzen Fehler dieser Aufnahme etwas damit zu tun haben, dass Quartet-Records neu auf dem Markt ist. Diese Fehler sind dadurch entstanden, dass der Dirigent diese offensichtlich nicht bemerkt und korrigiert hat. Die künstlerische Gesamtverantwortung liegt bei ihm und hätte es Quartet-Records schon lange gegeben, wären unter Fernando Velazquez die gleichen Fehler entstanden. Das erfahrenste Label kann eine fehlerhafte Aufnahme nicht verhindern, wenn die Fehler bei einer Aufnahme nicht bemerkt und korrigiert werden.

ZITAT: Allerdings ist Bill Wrobel, der schon gleich die Hörclips kritisiert hatte, doch deutlich bekannter und allein die Tatsache, daß er sogar seine selbst gebastelten Videos an Quartet nach Spanien geschickt hat, was ich absolut unmöglich fand, das hat nun wirklich Auswirkungen - denn José Benitez hat ja bekannt gegeben, daß ihm das so auf den Nerv ging, daß er keine weiteren Neueinspielungen mehr machen möchte. ZITAT-ENDE

 

Ich werde gelegentlich mit Bill Wrobel in einen Topf geworfen, dabei agiert er vollkommen unabhängig von mir und dass er seine Videos nach Spanien geschickt hat ist mir neu.

Wenn ich ein Produzent wäre, würde ich eine so wichtige Entscheidung, ob ich mit meinen Projekten weiter mache aber keinesfalls von den Kritiken einzelner Leute abhängig machen. Wenn es danach geht, dürfte dann gar nichts mehr veröffentlicht werden, denn wenn ein Produkt eine bestimmte Anzahl von Leuten erreicht ist es ganz normal, dass es immer Leute gibt, die ihre Unzufriedenheit äußern. Es ist äußerst selten, dass ein Produkt ALLE gut finden, das sieht man ja auch, wenn man die Rezensionen bei Amazon sieht. Solange eine Neueinspielung nicht durchweg schlecht beurteilt wird, kann ich deshalb nicht nachvollziehen, wenn man sich von ungünstigen Kritiken abschrecken lässt. Ich würde mir jedoch wünschen, dass man als Produzent Kritiken, die Fakten präsentieren, auf ihre Gültigkeit hin überprüft und ggf. Schlüsse für eine weiteres Projekt daraus zieht.

Was Bernard Herrmann betrifft frage ich mich jedoch, welches weitere Projekt für Jose Benitez in Frage gekommen war. Denn was Bernard Herrmann anbelangt sind wir in der glücklichen Lage, dass inzwischen sämtliche Filmscores entweder neu eingespielt wurden oder als originaler Soundtrack erhältlich sind. Die einzige Ausnahme ist „Man who knew too much“, die aber bei einem anderen Dirigenten/Label in Planung ist und „Devil und Daniel Webster“, dessen interessanteste Musik jedoch schon eingespielt wurde, weswegen damals schon William Stromberg den Rückzieher gemacht- und statt dessen den „Neretva“-Score aufgenommen hat.

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Da man hier schon meint, sich bei Herrn Metzler entschuldigen zu müssen, er ist zweifelsohne Bestandteil dieser Kampagne gegen ein kleines Label, das es sicher gut gemeint hat und es geschafft hat, ein sehr gutes Album zu produzieren. Aber das beiseite, denn solche Töne sind wir hier zum Glück eigentlich nicht gewöhnt. Schon eine Glanzleistung, das mit "zu vielen Zuwanderern", Maßnahmen gegen Corona oder was auch immer in Verbindung zu bringen. Und da von Moderatoren nichts zu hören war, so ein Mist ist hier in Zukunft okay?

Am 20.1.2021 um 16:15 schrieb Markus Metzler:

Meinst du das tatsächlich ernst? Darf ich demnach nur Kritik an amerikanischen Dirigenten äußern, wenn sie amerikanische Musik aufführen, weil ich ansonsten rassistisch bin? Das ist so typisch Deutsch: Man steckt die Leute sofort in eine Schublade. Wer die Maßnahmen gegen Corona kritisch sieht, ist sofort ein Verschwörungstheoretiker, wer sich Sorgen über zu viele Zuwanderer macht ist ein Nazi und wer einen spanischen Dirigenten kritisiert, der einen amerikanischen Komponisten dirigiert, ist ein Rassist. Ich hoffe, dass du das nicht ernst gemeint hast.

 

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Ich denke beide "Lager" brauchen auch nicht mehr mit Argumenten um sich herum werfen. Man wird auf keinen Nenner kommen. Es wird immer Kritiker und Befürworter geben. Für alles. Manche finden penibel kleinste Fehler, da sie sich musikalisch womöglich auch hervorragend auskennen. Andere haben einfach Spaß am Produkt und sind happy, dass, auch mit kleinen Mängeln, eine weitere Lücke in der Sammlung geschlossen werden kann. Keiner findet jemals die endgültige Bewertung für das Produkt.

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Gast Stefan Jania
vor einer Stunde schrieb Trekfan:

Da man hier schon meint, sich bei Herrn Metzler entschuldigen zu müssen, er ist zweifelsohne Bestandteil dieser Kampagne gegen ein kleines Label, das es sicher gut gemeint hat und es geschafft hat, ein sehr gutes Album zu produzieren. Aber das beiseite, denn solche Töne sind wir hier zum Glück eigentlich nicht gewöhnt. Schon eine Glanzleistung, das mit "zu vielen Zuwanderern", Maßnahmen gegen Corona oder was auch immer in Verbindung zu bringen. Und da von Moderatoren nichts zu hören war, so ein Mist ist hier in Zukunft okay?

Schwere Worte. Von beiden Seiten. Ich habe mich entschuldigt, weil ich eine Annahme getroffen habe, die falsch war. Mein Fehler. Passiert. Wir sind alle Menschen und machen Fehler. Ich stehe dazu. Wenn ich falsch liege, entschuldige ich mich. Dass Du meine Entschuldigung nun als Aufreißer für Dein Posting genommen hast... Nun ja. Mit Deinem Ruf nach Moderatoren verlangst Du genau das, was die User bei FSM wohl verlangt haben und was MM schreibt. Ein Löschen von unliebsamen Beiträgen ist keine Lösung. Da muss man in einer demokratischen Welt und ich hoffe in einem doch auch demokratischen Forum anders mit umgehen. Ich stehe hinter keiner der Aussagen von MM, aber mundtot machen finde ich einfach doof.

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vor 2 Stunden schrieb Markus Metzler:

Wahrscheinlich klafft die Schere inwieweit man sich an Fehlern stört deswegen so weit auseinander, weil Filmmusik ein breites Spektrum an Interessenten erfasst: Da gibt es einmal ganz normale Musikliebhaber, denen die Fehler vielleicht nicht egal sind, die aber dennoch Freude an der Musik haben. Dann gibt es Musiker, die an eine Aufnahme von Filmmusik den gleichen Anspruch haben, wie an eine Aufnahme von klassischer Musik.

Wie man ja auch an den diversen Reaktionen auf die CD hier im Forum oder auch bei FSM sieht, klafft die Schere in der Tat schon sehr weit. Es dürfte sicherlich nur ganz wenige Personen geben, denen die eventeullen Fehler bei ENDLESS NIGHT so auffallen wir Dir oder gar Bill Wrobel. Denn wer unter den Filmmusikfans geht mit der Originalpartitur zur Hand an diese Aufnahme denn überhaupt ran? Die Personen auf der ganzen Welt kannst Du mit Sicherheit an einer Hand abzählen. Es hängt also meines Erachtens ganz davon ab, wie intensiv sich jemand schon im Vorfeld mit dem ganzen Notenmaterial und mit der Originalaufnahme von ENDLESS NIGHT auseinandergesetzt hat.
Da Du Dich offenbar mit jedem Detail schon länger beschäftigt hast, ist das für natürlich auch störender, wenn irgendwas nicht hunderptrozentig so erklingt wie es erwartet wurde. Das kann ich natürlich durchaus respektieren. Ich für meinen Teil kann dagegen nur sagen: Mir fällt der eine oder andere Lapsus schon auch auf, während ich über andere angesprochene Fehler durchaus hinweghören kann, weil ich sie als nicht so bedeutend erachte. Daher ist mein Geamteindruck: Eine gute Einspielung, die vor allem von der Spielweise des Orchesters her den Herrmann-Touch trifft - und das ist für mich schon mal ein sehr positives Faktum - , während für eine optimale Interpretation noch ein Stück weit Luft nach oben ist. Aber ich kann mit dieser Einspielung einigermaßen leben und ich habe auch im voraus nun nicht die absolute Perfektion erwartet. Ich würde sogar fast sagen, daß das Orchester hier sogar noch ein wenig besser spielt als bei BRIDE WORE BLACK, wo es an manchen Stellen noch etwas ungelenker war. Aber auch mit der BRIDE WORE BLACK-Aufnahme komme ich trotz manchen Defiziten noch einigermaßen klar. Schlimmer finde ich es, wenn Phrasierungen und Akzente sehr weit vom eigentlichen Herrmann-Stil entfernt sind. Und das gabs bei manchen früheren Aufnahmen ja auch schon.

vor 2 Stunden schrieb Markus Metzler:

Ich frage mich gerade, inwieweit die ganzen Fehler dieser Aufnahme etwas damit zu tun haben, dass Quartet-Records neu auf dem Markt ist. Diese Fehler sind dadurch entstanden, dass der Dirigent diese offensichtlich nicht bemerkt und korrigiert hat. Die künstlerische Gesamtverantwortung liegt bei ihm und hätte es Quartet-Records schon lange gegeben, wären unter Fernando Velazquez die gleichen Fehler entstanden.

Es ist mit Sicherheit ein kleineres Team als das eines größeren Labels. Wie Mike auch schon geschrieben hat, muß man doch auch Zeitmangel und Budget mitbdenkeen. Ich würde außerdem jetzt nicht alles, was eventuell ein wenig schief gegangen sein mag, nur dem Dirigenten Fernando Velazquez anlasten. Der ist ein vielbeschäftigter Filmkomponist in Spanien und macht so was wie diese Aufnahme mal an zwei, drei Tagen nebenbei. Wenn Du im Booklet nachliest, dann stehen da noch ganz andere Personen mit dabei für "score reconstruction", "score supervisor", "recording supervisor". Nun gut, da mag der eine oder andere von denen mal nicht ganz korrekt gearbeitet haben, aber denen deswegen nun einen Strick zu drehen halte ich für falsch. Dafür sind mir viele der Fehler einfach zu gering und beschränken sich zum Großteil auf einzelne wenige Noten oder Takte. Es ist ja nun nicht so, daß ganze Stücke falsch gespielt wären oder fehlen würden. Das wäre nochmals was anderes und da wäre das Ausmaß der Kritik noch eher angebracht.

 

vor 2 Stunden schrieb Markus Metzler:

Wenn ich ein Produzent wäre, würde ich eine so wichtige Entscheidung, ob ich mit meinen Projekten weiter mache aber keinesfalls von den Kritiken einzelner Leute abhängig machen. Wenn es danach geht, dürfte dann gar nichts mehr veröffentlicht werden, denn wenn ein Produkt eine bestimmte Anzahl von Leuten erreicht ist es ganz normal, dass es immer Leute gibt, die ihre Unzufriedenheit äußern. Es ist äußerst selten, dass ein Produkt ALLE gut finden, das sieht man ja auch, wenn man die Rezensionen bei Amazon sieht. Solange eine Neueinspielung nicht durchweg schlecht beurteilt wird, kann ich deshalb nicht nachvollziehen, wenn man sich von ungünstigen Kritiken abschrecken lässt.

Es ist die Art und Weise, wie hier belehrt wurde, die es so in Bezug auf andere Neueinspielungen älterer Filmscores und bei anderen Labels bisher eigentlich nicht gegeben hat. Und warum aber nun ausgerechnet bei einem kleinen Label wie Quartet?
Nehmen wir doch mal eine so auf mehreren Ebenen mißglückte Einspielung wie Intradas SPELLBOUND. Bist Du oder Bill Wrobel da etwa mit der Rozsa-Originalpartitur zur Hand dahergekommen und habt Ihr Euch da in der Art penibelst mokiert wie es jetzt bei ENDLESS NIGHT oder davor schon bei BRIDE WORE BLACK der Fall war? Ganz sicher nicht, denn keiner hat dabei die Partitur gezückt und es gab auch keine Videos, in denen dem Label und dem Dirigenten vorgeworfen wurde, was sie alles falsch gemacht hätten. Insofern ist das hier jetzt schon mal eine ganz andere Dimension, auf der das abläuft. Wie hätte wohl ein Label wie Intrada auf solcherart Belehrungen reagiert, die man Ihnen extra zuschickt mit der Forderung, gar auch noch den Dirigenten auszuwechseln?
Und daß Bill Wrobel seine Videos an Quartet und an Velazquez geschickt hat, das kannst Du in diesem Thread auf der ersten Seite nochmals nachlesen. Das war ursprünglich bereits im Dezember im FSM-Board gepostet worden.

>Was Bernard Herrmann betrifft frage ich mich jedoch, welches weitere Projekt für Jose Benitez in Frage gekommen war. Denn was Bernard Herrmann anbelangt sind wir in der glücklichen Lage, dass inzwischen sämtliche Filmscores entweder neu eingespielt wurden oder als originaler Soundtrack erhältlich sind. <

Wie Du schon schreibst ist ja von Herrmann inzwischen eh fast alles eingespielt. Aber muß es denn immer nur Herrmann sein? Es gibt doch noch so viele andere gute Komponisten. Und Benitez hat ja auch schon vor zwei Jahren erwähnt, was er gerne machen würde:

We have our own wish list, which includes “Vera Cruz,” “The Four Feathers,” an album pairing “The Soft Skin” and “Une femme est passé” (Delerue), another devoted to John Addison with “Guns for Batasi” and “Start the Revolution Without Me.” There was also “Murder by Death,” which doesn't make any sense now that Varese has given us the original tracks (at last!) All these are just wishes; nothing is confirmed yet. First, we need to see how our initial titles fare.
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Zitat: Nehmen wir doch mal eine so auf mehreren Ebenen mißglückte Einspielung wie Intradas SPELLBOUND. Bist Du oder Bill Wrobel da etwa mit der Rozsa-Originalpartitur zur Hand dahergekommen und habt Ihr Euch da in der Art penibelst mokiert wie es jetzt bei ENDLESS NIGHT oder davor schon bei BRIDE WORE BLACK der Fall war?  ZITAT-ENDE

Ich selbst bin auch kein Fan der Spellbound-Aufnahme, aber meine Kritik dazu wäre überwiegend auf die Interpretation bezogen und was die betrifft ist das in erster Linie eigene Meinung, während es sich bei meiner Rezension überwiegend um Fakten handelt.

Wären diese ganzen Fehler nicht, wäre die Interpretation sogar gut; ich würde hier und da vielleicht noch einige Tempoanweisungen von Herrmann befolgen (rallentandi etc.) aber ansonsten wäre das eine schöne Aufnahme geworden. Deswegen ist es ja so schade, dass die ganzen Fehler bei der Aufnahme nicht bemerkt worden sind.

Ich habe kein Problem damit, wenn man sich als Hörer nicht an diesen Fehlern stört oder diese nicht wahrnimmt. Ich bin mir aber sicher: Würde diese Einspielung nach den gleichen Gesichtspunkten beurteilt werden, wie dies mit Aufnahmen klassischer Musik getan wird, dann würde diese Aufnahme ziemlich schlecht abschneiden. Bernard Herrmann selbst machte ja keinen Unterschied zwischen seiner Film- und Konzertmusik und ich bin sicher, dass er die Einspielung seiner Musik unter den gleichen strengen Gesichtspunkten gesehen hätte, dafür gibt es ja genug Beispiele in seiner Biografie, die zeigen, wie viel Wert er auf die korrekte Wiedergabe von Musik legte. Er selbst war als Dirigent kein Perfektionist und er lies hier und da auch mal einen Kiekser durchgehen, ich kann mich aber nicht erinnern unter seinem Dirigat falsche Noten gehört zu haben.  Ehrlichkeit war ihm immer wichtiger als Höflichkeit, weswegen er viele Menschen vor den Kopf gestoßen hat und ich kann mir seine Reaktion gut vorstellen, wenn man ihm die CD mit seiner Musik von "Endless Night" vorgespielt hätte...

Ich habe nicht gezählt wie viele Musikaufnahmen ich besitze, sicher sind es über tausend Einspielungen, jedoch handelt es sich bei der Einspielung von "Bride Wore Black" und "Endless Night" um die Einspielungen, die mit Abstand die meisten Fehler haben (und noch einmal, damit meine ich NICHT die Interpretation, sondern Fehler, bei denen es sich um Tatsachen handelt). Ich habe in meiner CD-Sammlung auch viele Einspielungen, die mir nicht gefallen, dies liegt in erster Linie aber daran, dass mir die Interpretation (Tempowahl, Dynamik, Spielweise etc.) nicht gefällt, was aber das Spielen von falschen Noten, Auslassen von wichtigen Instrumenten, falschen Rhythmen, falschen Instrumenten usw. anbelangt, kenne ich nur die beiden Herrmann-Einspielungen, die derart fehlerhaft sind. Sonst hätte ich mich zu anderen Aufnahmen in ähnlicher Weise geäußert!

Ich weiß, dass ich mich mit diesen Äußerungen bei vielen unbeliebt mache, aber wer meint ich würde hier Blödsinn schreiben, den bitte ich meine Kritik zu lesen. Sollte er dort etwas finden, was nicht den Tatsachen entspricht, dann kann er dies gerne hier posten. Denn über die Fakten dieser Aufnahme an sich zu sprechen finde ich viel sinnvoller, als sich über Sachen zu äußern, welche lediglich Auffassungssachen sind. Ist es nun "kleinkariert" in meiner Kritik auf die Fehler hinzuweisen, ist Ansichtssache, bin ich ein Nerd oder Wichtigtuer, weil ich die Aufnahme nicht günstig bespreche ohne selbst etwas besseres präsentieren zu können, ist Ansichtssache, kann man sich über die neue CD erfreuen, auch wenn sie Fehler enthält, ist Ansichtssache etc.... Über all diese Punkte habe ich mich nun ausführlich geäußert und sehe eigentlich keine Notwendigkeit mehr dies weiter zu tun, weil ich mich dann im Kreis drehen würde. Die einen denken so, die anderen so... Deswegen möchte ich mich hier in Zukunft lieber zu Dingen äußern, bei denen es etwas bringt, sich darüber auszutauschen. Wir alle haben unsere Standpunkte und dieses Forum hat nicht den Zweck andere zu missionieren. 

 

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Vielleicht zum Abschluß noch eine kurze Frage an Dich, Markus. Im Booklet der ENDLESS NIGHT-CD ist ja die Rede von zwei unterschiedlichen Manuskripten. Bei der nicht autorisierten Kopie, die im Internet kursiere, soll der "Farewell"-Track aus BATTLE OF NERETVA mit dabei sein, während Quartet dagegen "the Herrmann music provided by the publisher" erhalten habe, das diesen Track nicht enthält.

Könnte es da also unter Umständen gar noch weitere kleine Differenzen zwischen diesen beiden Manuskripten geben und hattest Du zu beiden Zugang?

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Ich weiß nicht, was damit gemeint wird, wenn man von einem Manuskript spricht; bei dem was ich habe handelt es sich um eine originale Kopie von Herrmanns handschriftlicher Partitur, die ihm selbst als Grundlage für seine Einspielung gedient hat. Deswegen gehe ich einmal sehr stark davon aus, dass auch Quartet Records für die Einspielung auf diese Partitur zurück gegriffen hat (auf was sollten sie auch sonst zurück greifen). Möglicherweise wurden mehrere Kopien von dieser Partitur angefertigt, wobei dann versehentlich der "Farewell-Track" mit kopiert wurde, was die Partitur selbst anbelangt, gibt es da sicher nur diese eine Fassung.

Im Booklet wird auch geschrieben, dass es eine "Score-Reconstruction" gegeben habe; dabei ist sicher das Abschreiben des Scores mit einem Notationsprogramm gemeint, denn rekonstruieren muss man bei "Endless Night" überhaupt nichts, da die originale Partitur komplett vorliegt. Herrmann war schlau genug seine Filmpartituren nach den jeweiligen Einspielungen sofort an sich zu nehmen und nicht dem Studio zu überlassen, deswegen sind sie auch (bis auf ganz wenige Ausnahmen) alle erhalten.     

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Ich hätte auch ein paar Fragen, an Markus:

Was hat Dich eigentlich bewogen, die Neueinspielung so penibel auf Fehler anhand der Partitur zu überprüfen? Hattest Du da einen Anfangsverdacht? Was war die Motivation?

Und die zweite Frage: Wenn Du die Partitur nicht gehabt hättest, wären Dir die Fehler auch aufgefallen (z.B. weil es falsch klingt)? Anders, ketzerisch und sicher überzogen gefragt: "Sind die meisten Fehler nicht vernachlässigbar, solange das Endergebnis immer noch musikalisch Sinn macht, auch wenn es nicht die exakten Noten Herrmanns sind? Bei Filmmusik ist es mit der Exaktheit ja ohnehin so eine Sache: Manchmal gibt es bei den Einspielungen ja Last-Minute-Änderungen, die gar nicht in der Partitur stehen, so dass Filmverson und Partitur auseinanderlaufen. Bei Herrmann vielleicht weniger, ansonsten sind aber viele solcher Beispiele überliefert.

 

 

 

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ZITAT:Ich hätte auch ein paar Fragen, an Markus:

Was hat Dich eigentlich bewogen, die Neueinspielung so penibel auf Fehler anhand der Partitur zu überprüfen? Hattest Du da einen Anfangsverdacht? Was war die Motivation?ZITAT-ENDE

Ich hatte bereits bei der Veröffentlichung von „Bride wore black“ geschrieben, dass ich keine Freude an dieser CD-Einspielung habe, da sie dazu für mich zu fehlerhaft ist und habe daraufhin eine Kritik verfasst, die allerdings wesentlich kürzer war. Daraufhin gab es Unterstellungen („Du schreibst das nur als Reaktion darauf, weil dich QR nicht mit ins Boot geholt hat“ und ähnliches).

Da meine Kritik nicht auf einer sachlichen Ebene diskutiert wurde sondern man statt dessen emotional darauf reagierte befürchtete ich, dass die Neueinspielung von „Endless Night“ mich in ähnlicher Weise enttäuschen würde (denn wenn nachweisliche Kritikpunkte nicht ernst genommen werden, ändert sich nichts), hoffte aber auf das Beste.

Leider war aber diese Einspielung genauso fehlerhaft (mit „fehlerhaft“ meine ich keinesfalls die Interpretation, denn die ist bei „Endless Night“ okay, ich meine Dinge wie falsche Noten, falsche Instrumente, fehlende Instrumente [in solistischen Stellen] etc.).

Um nun nicht wieder als „Miesepeter“ oder „Spielverderber“ dazustehen, beschloss ich diesmal meine Kritik möglichst genau zu machen, so dass jeder der dies möchte überprüfen kann, ob meine Behauptungen stimmen oder nicht.

Ich kann nachvollziehen, dass man meine Kritik als penibel und überzogen bezeichnet, denn ich war hinterher selbst über den Umfang überrascht.

Ich hatte aber bereits schon an anderer Stelle die Überlegung angestellt woran es liegen kann, dass eine auf Rechtschreibfehler korrigierte Seite vollkommen rot ist, vor lauter Korrekturen. Liegt das an dem Lektor, der mit seinen Korrekturen übertrieben hat, oder liegt das an demjenigen, der die ganzen Fehler gemacht hat?

Meine Kritik an der Einspielung zu „Endless Night“ wird leider meistens auch aus einer falschen Perspektive gesehen, nämlich der, dass ich darauf aus bin Quartet Records zu schaden, oder dass ich neidisch auf den Dirigenten bin etc. Wie soll ich aber sachlich begründen weshalb ich keinen Gefallen an dieser Aufnahme finden kann, ohne dass es zu solchen Unterstellungen kommt? Wahrscheinlich nur, indem ich mich gar nicht äußere und es der allgemeinen Mehrheit überlasse sich zu äußern, welche diese Aufnahme gut findet.

Ich finde es aber wichtig, dass ALLE Auffassungen Gehör finden, auch solche, die nicht dem allgemeinen Stimmungsbild entsprechen. Mir liegt nichts daran das Team von Quartet Records schlecht zu machen, so hätte ich auch jede andere Aufnahme kritisiert, die derart viele Fehler enthält; mir geht es lediglich um die Musik. Wenn eine Aufnahme nachweislich Fehler enthält und dies kaum jemanden stört, besteht die Gefahr, dass auch in Zukunft Fehler gemacht werden, die vermieden werden hätten können.

ZITAT:Und die zweite Frage: Wenn Du die Partitur nicht gehabt hättest, wären Dir die Fehler auch aufgefallen (z.B. weil es falsch klingt)? Anders, ketzerisch und sicher überzogen gefragt: "Sind die meisten Fehler nicht vernachlässigbar, solange das Endergebnis immer noch musikalisch Sinn macht, auch wenn es nicht die exakten Noten Herrmanns sind?ZITAT-ENDE

Ich bin mir sicher, dass die meisten Leute einfach deswegen die Fehler nicht hören, weil sie keinen (guten) Vergleich haben. Wenn es bei einem bekannten Musikstück plötzlich Fehler gibt, fällt das viel eher auf. Von der Musik zu „Endless Night“ gibt es aber leider nur diese eine Aufnahme und den originalen Soundtrack, der aber nur zusammen mit dem Film zu hören ist, also mit Geräuschen und Dialog, weshalb man ihn stellenweise nicht so gut hören kann.

Bei meiner Kritik bin ich NICHT so vorgegangen, dass ich Note für Note in Herrmanns Original mit der Neueinspielung verglichen habe, dies wäre viel zu viel Aufwand gewesen, sondern ich habe mich auf die Stellen konzentriert, die mir beim Hören der Neueinspielung aufgefallen- oder verdächtig erschienen sind. Da gab es Stellen, bei denen mir sofort klar war, dass die nicht stimmen können, und es gab andere Stellen, die sich komisch anhörten, so dass ich dann nochmals in der Partitur nachgeschaut hatte, ob es sich dabei um einen Fehler gehandelt hat.

Insofern sind mir diese Stellen schon aufgefallen.

Es ist eine gute Frage, inwieweit Fehler zu vernachlässigen sind, wenn sie nicht auffallen. Ich hatte dazu ja schon einmal einen Vergleich gemacht: Ist es okay, wenn Leute in einem Restaurant Fertigessen serviert bekommen, solange diese es nicht merken?

Ich kann was eine fehlerlose Aufnahme anbelangt natürlich nur von mir ausgehen, das mag jeder anders sehen: Als beruflicher Musiker und Musikliebhaber der zahlreiche Tonträger besitzt habe ich an die Aufnahmen von Bernard Herrmanns Musik den gleichen Anspruch, wie er für die anderen Aufnahmen im klassischen Repertoire gilt.

Dort ist es Standard, dass sich Kritik immer nur auf die Interpretation bezieht, weil die Aufnahmen (was die korrekte Wiedergabe anbelangt) fehlerlos sind. Dort kommt es äußerst selten vor (und meistens bei Aufzeichnungen von Live-Konzerten), dass sich Fehler einschleichen.

Ich könnte Fehler in den beiden Herrmann-Einspielungen von Quartet-Records „verschmerzen“, wenn es sich um Ausnahmen handelt, bei diesen Einspielungen ist es aber leider die Regel, dass Fehler vorkommen. Wer diese Äußerung als überzogen betrachtet, den bitte ich meine Rezension zu lesen.

Ich für mich selbst gesprochen erwarte, dass Aufnahmen von sinfonischer Filmmusik (und generell von sämtlicher Musik) fehlerlos sind, sofern es sich um vermeidbare Fehler handelt. Dies war auch bei den Einspielungen von Filmmusik, die ich kenne, bisher der Fall gewesen und es gab für mich nie einen Grund eine längere Kritik zu schreiben.

Es kam immer mal vor, dass ein Ton unsauber gespielt wurde oder falsch war, aber dies war für mich immer noch im Toleranzbereich. Quartet Records hat aber mit den beiden Herrmann-Einspielungen neue „Maßstäbe“ gesetzt, was das Spielen von falschen Noten, Akkorden Instrumenten etc. betrifft und es macht mir Angst, dass dies die meisten Leute nicht nur nicht merken oder sich nicht daran stören, sondern dass die anderen Leute, die auf diese zahlreichen Fehler in der Aufnahme hinweisen, als „Nerd“, „Wichtigtuer“ oder „Spinner“ dargestellt werden.

Ich bin nicht nur im musikalischen Bereich tätig, sondern ich liebe Musik und habe ein tiefes Bedürfnis nach Musik (es tut mir geradezu körperlich weh, wegen des Lockdowns nicht in ein Konzert gehen zu können), daher habe ich auch einen gewissen Qualitätsanspruch und ich hoffe sehr, dass es auch in Zukunft Neueinspielungen von Filmmusik geben wird, die eine ähnliche Qualität haben, wie dies Leute wie William Stromberg, Charles Gerhardt, Bruce Broughton etc. in der Vergangenheit gezeigt haben.

 

ZITAT: Bei Filmmusik ist es mit der Exaktheit ja ohnehin so eine Sache: Manchmal gibt es bei den Einspielungen ja Last-Minute-Änderungen, die gar nicht in der Partitur stehen, so dass Filmverson und Partitur auseinanderlaufen. Bei Herrmann vielleicht weniger, ansonsten sind aber viele solcher Beispiele überliefert.ZITAT-ENDE

Klar, nicht immer sind die Vorlagen so klar 1:1 auf eine Aufnahme übertragbar, wie das bei Herrmann der Fall ist. Oft muss man Kompromisse machen und selbst bei Herrmann kann man darüber streiten ob Takte, die für den originalen Soundtrack gestrichen worden sind, auch in einer Neueinspielung gestrichen werden sollen. Diesbezüglich gibt es kein richtig oder falsch.

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vor 3 Stunden schrieb Markus Metzler:

Ich hatte aber bereits schon an anderer Stelle die Überlegung angestellt woran es liegen kann, dass eine auf Rechtschreibfehler korrigierte Seite vollkommen rot ist, vor lauter Korrekturen. Liegt das an dem Lektor, der mit seinen Korrekturen übertrieben hat, oder liegt das an demjenigen, der die ganzen Fehler gemacht hat?

 

Meine Kritik an der Einspielung zu „Endless Night“ wird leider meistens auch aus einer falschen Perspektive gesehen, nämlich der, dass ich darauf aus bin Quartet Records zu schaden, oder dass ich neidisch auf den Dirigenten bin etc. Wie soll ich aber sachlich begründen weshalb ich keinen Gefallen an dieser Aufnahme finden kann, ohne dass es zu solchen Unterstellungen kommt? Wahrscheinlich nur, indem ich mich gar nicht äußere und es der allgemeinen Mehrheit überlasse sich zu äußern, welche diese Aufnahme gut findet.

Ich finde es aber wichtig, dass ALLE Auffassungen Gehör finden, auch solche, die nicht dem allgemeinen Stimmungsbild entsprechen. Mir liegt nichts daran das Team von Quartet Records schlecht zu machen, so hätte ich auch jede andere Aufnahme kritisiert, die derart viele Fehler enthält; mir geht es lediglich um die Musik. Wenn eine Aufnahme nachweislich Fehler enthält und dies kaum jemanden stört, besteht die Gefahr, dass auch in Zukunft Fehler gemacht werden, die vermieden werden hätten können.

Natürlich ist es legitim, Kritik zu äußern. Damit habe ich überhaupt kein Problem. Im Grunde finde ich es auch seltsam, wie gerade in den US-Foren Kritik oft als "negativity" bezeichnet wird, nur weil sie den heilen Hausfrieden stört. Ich würde ich mir im Idealfall von Quartet Records auch einen souveräneren Umgang mit der Kritik an den Herrmann-Aufnahmen wünschen, als immer gleich so verschnupft zu reagieren. Andererseits: Stell Dir vor, Du hast den ganzen Tag in der Küche gestanden und Deinen Gästen ein üppiges Essen bereitet und dann fängt einer am Tisch an, ausführlich in Breitwand darzulegen, welche Fehler Du bei der Zubereitung gemacht hast. Ich denke, das würde auch Dir dreist und respektlos vorkommen, selbst wenn der Gast nüchtern gesehen Recht hat. Vielleicht würdest Du erwidern, dass Du ja kein professioneller Koch bist. Und genauso ist es bei Quartet: Das ist eben nicht die EMI, dg oder Sony, wo die großen Orchester & Dirigenten verpflichtet werden können, wo Zeit und Geld da sind, um wochenlang zu proben. Um die Restaurant-Analogie von Dir zu bemühen: Es ist nicht das Sterne-Restaurant, sondern dass rustikale Familienrestaurant um die Ecke. Da findet man sicher etwas Schmackhaftes, aber wenig überraschend keine kulinarische Perfektion.

Oder um es anders zu formulieren: Wie Du ja schon geschrieben hast, hat Quartet die Kritik beim ersten Herrmann-Album bereits nicht ernst genommen und verärgert reagiert. Warum sollte das nun anders sein? Du hast mit Deiner Kritik höchstwahrscheinlich recht (ich kann es eh nicht nachprüfen, weil mir die dafür notwendige Sachkenntnis fehlt). Aber was nützt es? Ein weitere Neueinspielung von Endless ist in diesem Leben nicht zu erwarten. Letztendlich kann man sich nun darüber freuen, was man hat (fällt mir in diesem Fall leicht) oder damit hadern, was sein könnte oder hätte sein sollen. Und nun? Was bleibt denn nach der Debatte bei Dir unterm Strich stehen? CD in die Mülltonne, weil unbrauchbar? Doch ins Regal, weil besser als nix? Doch darüber freuen, dass das Werk von Bernard Herrmann weiter lebendig gehalten wird, auch wenn das in einer für Dich minderwertigen Einspielung geschieht? Oder weiter bei Quartet sinnlos gegen eine Wand rennen?

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Hallo Mike,

ja, wir haben´s hier mit dem Essen. (-:

Aber Vergleiche helfen manchmal ganz gut, wenn man etwas verdeutlichen will. Um bei dem Beispiel Essen zu bleiben:

Mir persönlich ist es egal, ob ich in einem Luxusrestaurant bin oder in einem kleinen Dönerladen. Wenn ich merke, dass etwas mit dem Essen nicht stimmt, werde ich dies kommunizieren (sofern es sich nicht um eine Kleinigkeit handelt), ganz egal wo ich mich befinde.

Dass Quartet Records ein kleines Label ist, ist mir klar und ich möchte ihm auf keinen Fall schaden. Zudem hat mir Quartet Records schon sehr viel Freude mit anderen Veröffentlichungen bereitet und auch wegen dem Aufwand und dem Risiko, die sie mit den beiden Herrmann-Einspielungen eingegangen sind, bin ich dem Label sehr dankbar. Man sieht ja, dass sie alles gut machen wollten (echter Moog, professionelle Sängerin, etc.), das alles bedeutet für mich jedoch nicht, dass ich meine Enttäuschung über das Resultat nicht kommunizieren darf.

 

ZITAT: Stell Dir vor, Du hast den ganzen Tag in der Küche gestanden und Deinen Gästen ein üppiges Essen bereitet und dann fängt einer am Tisch an, ausführlich in Breitwand darzulegen, welche Fehler Du bei der Zubereitung gemacht hast. Ich denke, das würde auch Dir dreist und respektlos vorkommen

ZITAT-ENDE

Wenn ich diesen Vergleich auf Quartet Records anwende, dann müsste dieses Label für die Liebhaber von Bernard Herrmanns Musik die Musik irgendwo online stellen (z.B. auf YouTube). Das machen ja auch zahlreiche Musikliebhaber und auch Musiker, die Videos oder Aufnahmen ins Internet posten, in denen man sieht, wie sie die betreffende Musik aufführen. Hier geht es tatsächlich darum die Musik mit anderen zu teilen und das würde dem entsprechen, wenn ich andere bekoche, um ihnen eine Freude zu machen.

Oft sind die Darbietungen dieser Musik auf YouTube nicht gut und fehlerhaft, aber es wäre albern sich darüber auszulassen, denn hier zählt ja lediglich die GESTE etwas mit anderen zu teilen, das einem selbst Freude bereitet. Genauso ist es, wenn mir ein kleines Kind ein Bild malt, dann freue ich mich sehr darüber, ganz egal, ob das Bild nun schön geworden ist oder nicht.

Jemand hat auf YouTube sogar die komplette Musik zu „Endless Night“ per MIDI aufgenommen, da sind aber so viele Fehler drin, dass ich mir das nicht anhören konnte. Dennoch finde ich das okay, wenn jemand seine Musik mit anderen teilen möchte, dann kann sie auch fehlerhaft sein, denn es zählt die Geste.

Wenn ich also von jemandem bekocht werde und das Essen ist nicht ganz so gut, freue ich mich allein deswegen darüber, dass jemand sich die Mühe gemacht hat, mir Essen zu kochen.

Etwas anderes ist es jedoch, wenn ich Essen kommerziell anbiete, zum Beispiel als Catering-Service. Und indem Quartet-Records die Einspielung von „Endless Night“ offiziell auf den Markt gebracht hat, so dass sie jeder kaufen kann, ist das für mich so, als würde ich bei einem Catering-Service Essen ordern – um wieder einmal beim Vergleich mit dem Essen zu bleiben.

Wenn dann das Essen fehlerhaft ist (z.B. Schweinebraten statt Rinderbraten, beim Salat fehlt Essig und Öl, die Kartoffeln sind versalzen etc.) dann nehme ich mir das Recht heraus dies auch zu kommunizieren.

Die „Endless Night“-Einspielung wurde kommerziell auf den Markt gebracht und ich denke, dass die Verantwortlichen damit davon ausgehen müssen, dass man sich darüber äußert; und unter Umständen dann auch so, dass es nicht ihren Erwartungen entspricht. Sie haben mit ihrer kommerziellen Veröffentlichung auch dahingehend die Verantwortung, dass damit weitere Veröffentlichungen des gleichen Scores weniger wahrscheinlich werden; wenn ich also stillschweigend über Fehler hinweg sehe habe ich die Befürchtung, dass weitere Veröffentlichungen ähnlich fehlerhaft werden könnten.

 

Viele Grüße,

Markus

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Ich habe mir die Sound-Clips auf der Webseite von Quartet angehört und kann die totale Ablehnung gegenüber dieser Aufnahme nicht nachvollziehen. 

https://quartetrecords.com/product/endless-night/

 

Ich habe weder die Möglichkeit noch die Zeit mir über jede einzelne Note die zu hören ist, Gedanken zu machen. Aber wenn ich die Neuaufnahme von "Prelude" mit der Originalaufnahme vergleiche, stelle ich fest, dass das Orchester unter den gegebenen Umständen (hoher Zeitdruck) wirklich gute Arbeit geleistet hat. 

1. Prelude (2:15)

 

 

Diese Stücke sind wunderschön: 

14. Greta (Original Version) (2:17)

21. Endless Night (1:26)

 

Mein absolutes Lieblingsstück von diesem Album ist die "Vocalise" am Ende des Albums. Wow! :) 

38. Endless Night (Vocalise) (3:26)

 

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vor 2 Stunden schrieb Csongor:

Ich habe weder die Möglichkeit noch die Zeit mir über jede einzelne Note die zu hören ist, Gedanken zu machen. Aber wenn ich die Neuaufnahme von "Prelude" mit der Originalaufnahme vergleiche, stelle ich fest, dass das Orchester unter den gegebenen Umständen (hoher Zeitdruck) wirklich gute Arbeit geleistet hat.

Im Prinzip geht es Markus auch nicht so sehr um die Interpretation an sich, die er wie man in diesem Thread lesen kann zu einem Großteil auch ganz in Ordnung findet, sondern um Details, die Otto Normalverbraucher unter den Soundtrack-Hörern wohl kaum mitbekommt. Man braucht schon ein sehr gutes Gehör, man sollte die Originalaufnahme einigermaßen im Ohr haben und dazuhin noch musiktheoretische Kenntnisse mitbringen - ansonsten kann man seine Argumentation sicher kaum nachvollziehen. Wenn ich seine Analyse lese, dann ist mir in den meisten Fällen schon klar, was er meint - aber bei manchen falschen Noten oder fehlenden Instrumenten muß man wirklich schon zwei- oder dreimal reinhören und ganz großer Herrmann-Fan sein, um es genau zu verstehen. Es gibt schon ein paar Fälle, wo es in der Tat ein bißchen stört, aber bei anderen sind es Kleinigkeiten, über die ich zumindest teilweise auch hinweghören kann.
Was das "Prelude" betrift, so hat er da vor allem drei Sachen beanstandet:

1) Der Moog spielt bei Minute 1:17 bei Quartet fälschlicherweise ein H statt wie in der Originalaufnahme ein B (im oben verlinkten Orignal ist die Stelle bei Minute 1:26 zu hören). Kann man natürlich beanstanden und bei genauer Betrachtung hört man es auch, aber deswegen geht für mich nicht gleich die Welt unter.

2) Harfenglissandi sind nicht zu hören ab Minute1:41, während sie im Original (dort ab Minute 1:50) durchaus gut vernommen werden können.

3) Dritter Kritikpunkt ist, daß in diesem Track der Neuaufnahme gestopfte statt offene Hörner zum Einsatz kommen, so daß die Hörner auch nicht so stark zur Geltung kommen wie im Original.

Die falschen Noten halten sich im "Prelude" also noch in Grenzen, während es andere Tracks wie "Warning" oder "School Play" gibt, wo sie gehäufter auftreten. Und es gibt auf der anderen Seite durchaus auch ein paar Tracks der Neuaufnahme, die Markus in seiner ausführlichen Analyse immerhin als fast fehlerfrei durchgehen läßt.

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  • 1 Monat später...

Hab diese Analyse und die anschließende Diskussion erst jetzt gelesen. Großartige Arbeit, @Markus Metzler, danke dafür! Schade, aber auch irgendwie erwartbar, dass das so angefeindet wird. Solche Detailanalysen werden nur geduldet, wenn sie affirmativ sind - sobald es kritisch wird, ist es die Arbeit eines "Nerds" oder eines "Nörglers". Die übliche Musikwissenschafts-Feindlichkeit der Filmmusikbubble. 

Am 29.1.2021 um 22:42 schrieb Stefan Schlegel:

1) Der Moog spielt bei Minute 1:17 bei Quartet fälschlicherweise ein H statt wie in der Originalaufnahme ein B (im oben verlinkten Orignal ist die Stelle bei Minute 1:26 zu hören). Kann man natürlich beanstanden und bei genauer Betrachtung hört man es auch, aber deswegen geht für mich nicht gleich die Welt unter.

2) Harfenglissandi sind nicht zu hören ab Minute1:41, während sie im Original (dort ab Minute 1:50) durchaus gut vernommen werden können.

3) Dritter Kritikpunkt ist, daß in diesem Track der Neuaufnahme gestopfte statt offene Hörner zum Einsatz kommen, so daß die Hörner auch nicht so stark zur Geltung kommen wie im Original.

Ich kenne Film und Originaleinspielung bislang nicht, aber das sind schon durchaus heftige Abweichungen, die mich wohl auch geärgert hätten. Da fehlen ja, wie bei Beispiel 2, ganze Stimmensätze. Puh. 

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