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CDs - Medium und Markt


Souchak
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Empfohlene Beiträge

vor 14 Minuten schrieb Souchak:

Um das Scheinargument, dass einen die Re-use fees, die es nur für gewerkschaftlich organisierte US-Orchester gibt, von Veröffentlichungen jenseits der eigenen Vorlieben abhält.

Wie gesagt: Dieses Schein-Argument kommt bei Intrada oder auch LLL ja gar nicht erst groß auf - zumindest habe ich nichts in der Richtung bislang gelesen -,  da sie selbstverständlich nach wie vor nach eigenem Gusto vorgehen und dem, was ihrem bisherigen Zielpublikum zusagt. Einen Plan B gibt es nicht.

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Danke Stefan, das war genau was ich meinte, ich wusste nur nicht auf die schnelle, wo ich das suchen sollte.

"Selbstmord mit Ansage" finde ich etwas hart, der Absatz-Markt ist halt endlich. Wenn mit der Gewerkschaft irgendwann verhandelt wird, die Grenze auf 2010 oder 2015 zu verschieben, werden sicherlich diverse andere Komponisten ins Blickfeld rutschen als bisher. Ob die im Blickfeld bleiben hängt dann sicherlich arg von den Absatzzahlen ab. Das die Labels bis dahin bei dem überschaubaren Absatzmarkt das wirtschaftliche Risiko gering halten wollen, kann man ja durchaus nachvollziehen. Natürlich hindert die Labels niemand daran, die höheren Gebühren bei neueren Scores zu bezahlen, aber wenn es eine reale Chance gebe, da ohne ein Minus herauszugehen, dann würden sie es sicherlich tun. Oder um mal bei Avatar zu bleiben : Wieso soll ein Label jetzt den Expanded Score veröffentlichen, wenn es später zu einem Bruchteil der Kosten möglich sein könnte?

Auch die höheren Preise an die Kunden weiterzugeben wird keine Option sein - der geringe Absatzmarkt wird dann nochmal deutlich kleiner. Und die nicht abgesetzten CDs später günstig in einem Sale rauszukloppen wird halt auch nicht die Kosten decken.

Übrigens halte ich 2010/2015 für die letzte Grenze, wo die Labels noch Veröffentlichungen von alten Soundtracks versuchen können, danach ist mehr oder weniger vieles komplett bei Spotify & Co verfügbar so dass sich eine Auflage der Digitalen Tracks auf CD/LP kaum lohnen wird.

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vor 39 Minuten schrieb piksieben:

Danke Stefan, das war genau was ich meinte, ich wusste nur nicht auf die schnelle, wo ich das suchen sollte.

"Selbstmord mit Ansage" finde ich etwas hart, der Absatz-Markt ist halt endlich. Wenn mit der Gewerkschaft irgendwann verhandelt wird, die Grenze auf 2010 oder 2015 zu verschieben, werden sicherlich diverse andere Komponisten ins Blickfeld rutschen als bisher. Ob die im Blickfeld bleiben hängt dann sicherlich arg von den Absatzzahlen ab. Das die Labels bis dahin bei dem überschaubaren Absatzmarkt das wirtschaftliche Risiko gering halten wollen, kann man ja durchaus nachvollziehen. Natürlich hindert die Labels niemand daran, die höheren Gebühren bei neueren Scores zu bezahlen, aber wenn es eine reale Chance gebe, da ohne ein Minus herauszugehen, dann würden sie es sicherlich tun. Oder um mal bei Avatar zu bleiben : Wieso soll ein Label jetzt den Expanded Score veröffentlichen, wenn es später zu einem Bruchteil der Kosten möglich sein könnte?

Auch die höheren Preise an die Kunden weiterzugeben wird keine Option sein - der geringe Absatzmarkt wird dann nochmal deutlich kleiner. Und die nicht abgesetzten CDs später günstig in einem Sale rauszukloppen wird halt auch nicht die Kosten decken.

Übrigens halte ich 2010/2015 für die letzte Grenze, wo die Labels noch Veröffentlichungen von alten Soundtracks versuchen können, danach ist mehr oder weniger vieles komplett bei Spotify & Co verfügbar so dass sich eine Auflage der Digitalen Tracks auf CD/LP kaum lohnen wird.

Zumal einige aktuelle Scores ja bereits physisch "nur" noch auf Vinyl erscheinen. Da ist die CD scheinbar schon abgemeldet. 

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Am 27.2.2023 um 16:30 schrieb MarSco:

Außerdem brauch ich vermutlich um die 2 Jahre um meine Sammlung komplett durchzuhören.

Off-Topic 😉
Da ich alle meine Alben in einer Datenbank führe, kann ich diese Vermutung für mein Archiv problemlos beantworten

2965 CD -> 122d, 7h, 49min 32s
0537 LP -> 14d, 18h, 12m, 27s
😎 (ich hätte mit mehr gerechnet)

Zum Thema selbst:
Ich habe es in den letzten Jahren auch verstärkt aufgegeben, mir jede eventuell interessante Veröffentlichung zuzulegen; vor allen Dingen, wenn es sich um
eine der elendigen Expanderungen handelt, von denen ich das Ursprungs-Album bereits besitze (Goldsmith mal ausgenommen...haha)

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Um das Thema mal anders anzugehen, ein Fallbeispiel:

Michael Giacchinos "The Batman" ist ein toller und im Filmmusik-Kontext populärer Score, der Film dazu war überaus erfolgreich (weltweites Kino-Einspiel ca. 770 Millionen US-Dollar). Watertower hat den Score parallel zu Streaming- und Download-Angeboten in den USA als Doppel-CDR veröffentlicht. Fragen:

1. Warum nur als CDR? Die Produktionskosten sollten nur minimal geringer sein als bei einer richtigen CD.

2. Warum nur in den USA? Gibt es in Europa keine Produktionskapazitäten?

3. Zuletzt ist der Score dann doch als reguläre (wenn auch limitierte) CD bei Mondo als zur Watertower-VÖ inhaltsgleiches 2CD-Set erschienen. Warum bei Mondo, warum nicht bei LLL (oder über Watertowers Vertriebsbeziehung weltweit via Sony Classical)?

Bonus-Frage: Warum gibt Disney die Rechte für physische Veröffentlichungen von ansonsten nur digital veröffentlichten MCU/Star Wars-Scores heraus?

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vor 4 Minuten schrieb Alexander Grodzinski:

Zur CD-R: Weil diese ja nach Bedarf, also "on demand" produziert werden und somit Lagerkosten und -platz für nicht verkaufte CDs entfallen? 

Hätte ich reflexartig auch gedacht. Nur: Da es nie Lieferbarkeitseinschränkungen gab, ist davon auszugehen, dass Watertower da eine Menge X (1000? 3000?) auf Vorrat produziert hat, die Discs waren ja durchgehend und recht schnell verfügbar.

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vor 1 Stunde schrieb Souchak:

Bonus-Frage: Warum gibt Disney die Rechte für physische Veröffentlichungen von ansonsten nur digital veröffentlichten MCU/Star Wars-Scores heraus?

Zumindest für Star Wars: Solo von Powell auf Intrada lässt sich das wohl leicht beantworten. Die Musik wurde in London eingespielt und der Komponist ist ein Buddy des Labels, er dürfte das mit dem Studio geklärt haben.

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vor 20 Minuten schrieb Trekfan:

Zumindest für Star Wars: Solo von Powell auf Intrada lässt sich das wohl leicht beantworten. Die Musik wurde in London eingespielt und der Komponist ist ein Buddy des Labels, er dürfte das mit dem Studio geklärt haben.

Pinar Topraks "Captain Marvel" wurde auch in London eingespielt (und da war der Film deutlich erfolgreicher als "Solo"). Just sayin.

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vor 38 Minuten schrieb Souchak:

Hätte ich reflexartig auch gedacht. Nur: Da es nie Lieferbarkeitseinschränkungen gab, ist davon auszugehen, dass Watertower da eine Menge X (1000? 3000?) auf Vorrat produziert hat, die Discs waren ja durchgehend und recht schnell verfügbar.

Vielleicht waren da viele Vorbesteller dabei, daher konnte man quasi schon vorproduzieren. Ich hatte mein Exemplar damals etwas später bestellt und da dauerte es tatsächlich über eine Woche, bevor sie verschickt wurde. Vielleicht werden die Bestellungen ja im Zwei-Wochen-Rhytmus gesammelt, da die sicher nicht sofort bei Bestellung nur eine CD produzieren. 

Oder Händler wie Amazon haben eine bestimmte Anzahl bestellt, um die auf Lager zu haben. 

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vor 18 Minuten schrieb Souchak:

Pinar Topraks "Captain Marvel" wurde auch in London eingespielt (und da war der Film deutlich erfolgreicher als "Solo"). Just sayin.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich würde in Solo auf Intrada nichts weiter reininterpretieren, wie sie das jetzt auch teilweise schon wieder bei FSM machen. Das ist schlicht und einfach eine Label-Komponistenbuddy Geschichte, und der Score wurde praktischerweise in London eingespielt. Composer Promo 2.0 sozusagen.

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vor 4 Stunden schrieb Trekfan:

Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich würde in Solo auf Intrada nichts weiter reininterpretieren, wie sie das jetzt auch teilweise schon wieder bei FSM machen. Das ist schlicht und einfach eine Label-Komponistenbuddy Geschichte, und der Score wurde praktischerweise in London eingespielt. Composer Promo 2.0 sozusagen.

Klingt absolut vernünftig, aber "Solo" (der ja bereits kommerziell als CD veröffentlicht ist) geht halt auch etwas an meiner Frage vorbei:  Warum gibt Disney die Rechte für physische Veröffentlichungen von ansonsten nur digital veröffentlichten MCU/Star Wars-Scores heraus?

Das finde ich deshalb sehr spannend, weil Disney als Multilevel-Unterhaltungskonzern ja sämtliche Rechte an einem stetig wachsenden Score-Bestand hat und fast alle Aspekte des Geschäfts kontrolliert. Mit Intrada gab es ja mal einen entsprechenden Deal (auch wenn die Titel-Auswahl da sehr hit&miss war), warum wird das nicht reaktiviert? Ich sehe da nur Win-Win-Szenarien - und da ein Kern der Disney-Fangemeinde eher Ü50 ist, auch ausreichende Umsätze.

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Warum quetscht der Mäusekonzern das Merchandising in allen möglichen Bereichen bis zum Äußersten aus, aber im Bereich der Tonträger nicht? 

Weil das Lizensieren zu aufwendig ist, zu viel Papierkram, zu wenig Geld dabei zu verdienen? So heißt es z.B. immer wieder, auch wegen Warner Bros. Aber sonst lizensiert Disney eben, was das Zeug hält. ;)

Aber wir können nur von außen draufschauen.

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Ich kann mir vorstellen, daß Disney einfach zu groß und zu teuer ist. Im Allgemeinen, daß weiß ich von jemanden, der sehr viel mit Lizensierung bei Disney zu tun hat, vergibt Disney keine Lizenzen unter 50.000 Dollar, alles darunter nehmen die gar nicht für voll, weshalb z. B. die Disney-Comics in den USA kaum mehr vorhanden sind. Für die Verlage ist das ein zunehmendes Verlustgeschäft und kaum mehr einer wagt es, Disney-Comics jenseits von Barks und Rosa herauszubringen. Vielleicht ist das bei Intrada eine ähnliche Situation, dazu noch die immer weiter schrumpfende Soundtrack-Käuferschicht. Es lohnt sich nicht. Zudem hat Disney alle Hände voll zu tun, sein Disney + profitabel zu machen, welcher über eine Milliarde Dollar Verlust pro Quartal einbringt. Disney hat z. Zt. wirklich andere Probleme und die paar "beknackten Soundtrack-Fans" interessieren die überhaupt nicht. Meine Vermutung: mit viel Glück wird Disney noch ein paar klassische Zeichentricksoundtracks und ab und zu die alten "Star Wars"-Sachen herausbringen, aber mit mehr (z.B. "The Love Bug") rechne ich persönlich nicht.

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vor 1 Stunde schrieb magnum-p.i.:

Ich kann mir vorstellen, daß Disney einfach zu groß und zu teuer ist. (..) . Vielleicht ist das bei Intrada eine ähnliche Situation, dazu noch die immer weiter schrumpfende Soundtrack-Käuferschicht. Es lohnt sich nicht. (..) Disney hat z. Zt. wirklich andere Probleme und die paar "beknackten Soundtrack-Fans" interessieren die überhaupt nicht. Meine Vermutung: mit viel Glück wird Disney noch ein paar klassische Zeichentricksoundtracks und ab und zu die alten "Star Wars"-Sachen herausbringen, aber mit mehr (z.B. "The Love Bug") rechne ich persönlich nicht.

Finde ich prinzipiell schlüssig argumentiert, würde da aber zwei Anmerkungen machen: Bei der alten Disney/Intrada-Partnerschaft waren die (Lizenz-) Kosten offenbar kein größeres Problem und da kamen ja auch schöne Sachen raus. So eine "Up"-Lösung - Boutiquen-CD zwei Jahre nach Start des Download-Angebots - wäre auch nicht uninteressant. Und nicht nur für "ein paar beknackte Soundtracks-Fans. Denn ich bin absolut beim Trekfan, wenn er schreibt:

vor 1 Stunde schrieb Trekfan:

Warum quetscht der Mäusekonzern das Merchandising in allen möglichen Bereichen bis zum Äußersten aus, aber im Bereich der Tonträger nicht? 

Denn ich denke, regelmäßige CD-Veröffentlichungen - Master, Rechte und (anteilig) Vertrieb von Disney, Gestaltung, Booklet, Werbung in der Nische durch ein Boutiquen-Label - wären letztlich nur Extra-Einnahmen für alle. Unseren kleinen Zirkel freut's, in den Disney-Shops und bei den Einzelhandelspartnern der Maus gibt es mehr Geschenk-Artikel für die Enkel oder die Eltern. Sowas ähnliches hat Disney ja auch mit seiner "Legacy Collection" gemacht.

###

Grundsätzlich sehe ich, dass die Rechteinhaber, also Studios und Unterhaltungskonzerne, furchtbar viel Geld auf liegenlassen: Dass es für die Majors, also Universal, Sony, Warner, keinen Sinn macht, einen riesigen Katalog an CD-Veröffentlichungen im Bestand zu halten, ist ein bisschen nachvollziehbar. Aber dass so eben auch quasi mutwillig gefragte Dauerseller vom Markt genommen werden, ist mir unverständlich.

Es ist schon komisch, wenn Kund:innen im Laden nach Arnolds "Casino Royale", "The Social Network" von Reznor/Ross, nach "The Handmaid's Tale", Harry Potter, Transformers oder Giacchinos "Inside Out" fragen, und ich sagen muss: Leider nicht mehr lieferbar, schauen Sie doch einfach mal im Internet. Und noch weniger nachvollziehbar wird es eben bei Online-only-VÖs wie "Captain Marvel" oder "Watchmen".

Da ist mir unklar, warum dieser konkrete Nachfrage - natürlich nicht von der Generation Spotify, sondern eher älteren Herrschaften in den, ähh, besten Jahren - keine Konsum-Angebote gegenübergestellt werden, z.B. durch das großzügigere Freigeben von CD-Rechten an interessierte Klein(st)-Label.

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vor 1 Stunde schrieb Souchak:

Finde ich prinzipiell schlüssig argumentiert, würde da aber zwei Anmerkungen machen: Bei der alten Disney/Intrada-Partnerschaft waren die (Lizenz-) Kosten offenbar kein größeres Problem und da kamen ja auch schöne Sachen raus. So eine "Up"-Lösung - Boutiquen-CD zwei Jahre nach Start des Download-Angebots - wäre auch nicht uninteressant. Und nicht nur für "ein paar beknackte Soundtracks-Fans. Denn ich bin absolut beim Trekfan, wenn er schreibt:

Denn ich denke, regelmäßige CD-Veröffentlichungen - Master, Rechte und (anteilig) Vertrieb von Disney, Gestaltung, Booklet, Werbung in der Nische durch ein Boutiquen-Label - wären letztlich nur Extra-Einnahmen für alle. Unseren kleinen Zirkel freut's, in den Disney-Shops und bei den Einzelhandelspartnern der Maus gibt es mehr Geschenk-Artikel für die Enkel oder die Eltern. Sowas ähnliches hat Disney ja auch mit seiner "Legacy Collection" gemacht.

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Grundsätzlich sehe ich, dass die Rechteinhaber, also Studios und Unterhaltungskonzerne, furchtbar viel Geld auf liegenlassen: Dass es für die Majors, also Universal, Sony, Warner, keinen Sinn macht, einen riesigen Katalog an CD-Veröffentlichungen im Bestand zu halten, ist ein bisschen nachvollziehbar. Aber dass so eben auch quasi mutwillig gefragte Dauerseller vom Markt genommen werden, ist mir unverständlich.

Es ist schon komisch, wenn Kund:innen im Laden nach Arnolds "Casino Royale", "The Social Network" von Reznor/Ross, nach "The Handmaid's Tale", Harry Potter, Transformers oder Giacchinos "Inside Out" fragen, und ich sagen muss: Leider nicht mehr lieferbar, schauen Sie doch einfach mal im Internet. Und noch weniger nachvollziehbar wird es eben bei Online-only-VÖs wie "Captain Marvel" oder "Watchmen".

Da ist mir unklar, warum dieser konkrete Nachfrage - natürlich nicht von der Generation Spotify, sondern eher älteren Herrschaften in den, ähh, besten Jahren - keine Konsum-Angebote gegenübergestellt werden, z.B. durch das großzügigere Freigeben von CD-Rechten an interessierte Klein(st)-Label.

Das sind genau die Fragen und Ansichten, die mich auch seit Jahren "quälen": Warum gibt es da keine umfassenderen Kooperationen zwischen den Studios und Soundtrack-Labels!? Als vor ein paar Jahren LLL mit dieser "riesigen Neuigkeit" betreff der "Universal Heritage"-Sache antanzte hatten wir Fans ja alle gehofft, was da alles kommen könnte: Musik zu *Weiß der Fuchs was für* Filmen und im FSM-Forum jubelte man damals, daß nun auch "Der Sechs Millionen Dollar Mann" (Warum die da drüben ausgerechnet den Score von der Serie haben wollen erschließt sich mir nicht so ganz.) in Reichweite sei. Aber nix war's. Die Heritage-Reihe scheint eingeschlafen zu sein. Kam letztes Jahr überhaupt ein Score aus der Reihe raus? Bei Intrada ist es nicht anders: zugegeben, die haben mit Disney wunderschöne Scores rausgebracht - Dank Fake und Co. habe ich "20.000 Meilen unter dem Meer", welcher einer meiner Lieblingsfilme und Scores ist - hätte im Leben nicht damit gerechnet, daß der rauskommt. Vor zwei Jahren, wenn ich mich richtig erinnere, habe ich Fake mal gefragt, was mit Disney ist. Die lapidare Antwort: "Sehr schwierig!" Und man sieht es ja: "Johnny Tremaine" war m.W. der letzte Disney-Score, den Intrada rausbrachte. Ein Score zu einem Film, den im FSM-Forum kaum einer wollte und hierzulande kaum einer kennt. Allerdings sehe ich bei Disney keine klare Linie, egal in welche Art Veröffentlichung man reinguckt: die Comics werden mit der schlimmsten Zensur bedroht, bis hin zu generellen Druckverboten von bestimmten Geschichten. So kann Disney viele Verlage und Fans als Kunden verlieren. Und während Paramount jede "Star Trek"-Serie auf Scheibe rausbringt und auch sonst eine sehr offensive Scheibenveröffentlichungspolitik betreibt, sei es DVD, Bluray oder 4K, ist bei Disney gar nichts in Sicht. Ich kenne viele, die sich z. B. "The Mandalorian" auf Scheibe wünschen, was aber der derzeitigen Veröffentlichungspolitik Disneys zu widersprechen scheint. Disney will, komme was wolle, "Star Wars" zum Exklusivinhalt bei Disney + machen, Marvel ebenso. Kann ja sein, daß sich Bob Iger das nochmal überlegt, aber bis jetzt sieht es nicht so aus. Auch die ganzen Klassiker gibt es nicht in 4k. Dieses Format bleibt ebenfalls Disney + vorbehalten. Wenn die ganze Strömungsblase demnächst platzen würde, sähe die Sache bestimmt anders aus, aber ob das dem Soundtrackmarkt weiterhilft? Wie gesagt: ich denke, daß es zukünftig noch weniger neue Sachen geben wird. Die Labels gehen mit ihren Williams-, Goldsmith-, Horner- und Morricone- Expandierungen auf Nummer sicher, bis auch da der Markt abgegrast ist. Dann sind die entweder pleite oder es ändert sich doch mal etwas. Währenddessen gammeln die Bänder vor sich hin, bis sie gar nicht mehr benutzbar sind. An Veröffentlichungen von Musik älterer TV-Serien glaube ich ohnehin nicht mehr. Zum einen sind die Studios da verdammt schwierig und zum anderen, daß haben Kendall und MV mal im FSM-Forum gesagt, ist das alles sauteuer. Die Sichtung der Bänder, denn kaum etwas ist so beschriftet und gelagert, daß man es auf Anhieb findet, die Bearbeitung derselbigen, verbunden mit der Hoffnung, daß das Band sich nicht in Wohlgefallen auflöst, Lizenzfragen usw. . Der größte Unsicherheitsfaktor sind aber die Sammler selbst: nur weil einige "Der Sechs Millionen Dollar Mann" haben wollen, heißt das nicht, daß da auch wenigstens ein paar hundert CDs verkauft werden oder zumindest so viel, daß es sich für das Label rechnet. Und wenn LLL seine "Star Trek"-Lizenz nicht erneuert, kann man sich ausrechnen, was die Glocke für Seriensoundtracks geschlagen hat. Und das Paradebeispiel für Filme nicht zu vergessen: James Bond. Was haben einige gehofft, was da zum 60. kommt. Boxen mit den kompletten Scores zu allen Filmen + unbenutztes Material, Demos etc.... Und was kam!? Ein einziger Score, der m. W. sowieso schon seit fünf Jahren in Bearbeitung war. Und Bond ist ja immer noch eine Marke, aber wie es aussieht, scheinen sich die Firmen da auch nicht viel zu versprechen, sonst hätten wir jetzt eine Komplettbox mit der Musik (zumindest, was noch da ist). Sollte es so sein, daß ich mich irre oder einen Denkfehler in meiner Argumentation habe, dann möge man mich bitte berichtigen. (Mann, das könnte glatt der längste Beitrag sein, den ich je geschrieben habe!)

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vor 22 Minuten schrieb magnum-p.i.:

Das sind genau die Fragen und Ansichten, die mich auch seit Jahren "quälen": Warum gibt es da keine umfassenderen Kooperationen zwischen den Studios und Soundtrack-Labels!? Als vor ein paar Jahren LLL mit dieser "riesigen Neuigkeit" betreff der "Universal Heritage"-Sache antanzte hatten wir Fans ja alle gehofft, was da alles kommen könnte: Musik zu *Weiß der Fuchs was für* Filmen und im FSM-Forum jubelte man damals, daß nun auch "Der Sechs Millionen Dollar Mann" (Warum die da drüben ausgerechnet den Score von der Serie haben wollen erschließt sich mir nicht so ganz.) in Reichweite sei. Aber nix war's. Die Heritage-Reihe scheint eingeschlafen zu sein. Kam letztes Jahr überhaupt ein Score aus der Reihe raus? Bei Intrada ist es nicht anders: zugegeben, die haben mit Disney wunderschöne Scores rausgebracht - Dank Fake und Co. habe ich "20.000 Meilen unter dem Meer", welcher einer meiner Lieblingsfilme und Scores ist - hätte im Leben nicht damit gerechnet, daß der rauskommt. Vor zwei Jahren, wenn ich mich richtig erinnere, habe ich Fake mal gefragt, was mit Disney ist. Die lapidare Antwort: "Sehr schwierig!" Und man sieht es ja: "Johnny Tremaine" war m.W. der letzte Disney-Score, den Intrada rausbrachte. Ein Score zu einem Film, den im FSM-Forum kaum einer wollte und hierzulande kaum einer kennt. Allerdings sehe ich bei Disney keine klare Linie, egal in welche Art Veröffentlichung man reinguckt: die Comics werden mit der schlimmsten Zensur bedroht, bis hin zu generellen Druckverboten von bestimmten Geschichten. So kann Disney viele Verlage und Fans als Kunden verlieren. Und während Paramount jede "Star Trek"-Serie auf Scheibe rausbringt und auch sonst eine sehr offensive Scheibenveröffentlichungspolitik betreibt, sei es DVD, Bluray oder 4K, ist bei Disney gar nichts in Sicht. Ich kenne viele, die sich z. B. "The Mandalorian" auf Scheibe wünschen, was aber der derzeitigen Veröffentlichungspolitik Disneys zu widersprechen scheint. Disney will, komme was wolle, "Star Wars" zum Exklusivinhalt bei Disney + machen, Marvel ebenso. Kann ja sein, daß sich Bob Iger das nochmal überlegt, aber bis jetzt sieht es nicht so aus. Auch die ganzen Klassiker gibt es nicht in 4k. Dieses Format bleibt ebenfalls Disney + vorbehalten. Wenn die ganze Strömungsblase demnächst platzen würde, sähe die Sache bestimmt anders aus, aber ob das dem Soundtrackmarkt weiterhilft? Wie gesagt: ich denke, daß es zukünftig noch weniger neue Sachen geben wird. Die Labels gehen mit ihren Williams-, Goldsmith-, Horner- und Morricone- Expandierungen auf Nummer sicher, bis auch da der Markt abgegrast ist. Dann sind die entweder pleite oder es ändert sich doch mal etwas. Währenddessen gammeln die Bänder vor sich hin, bis sie gar nicht mehr benutzbar sind. An Veröffentlichungen von Musik älterer TV-Serien glaube ich ohnehin nicht mehr. Zum einen sind die Studios da verdammt schwierig und zum anderen, daß haben Kendall und MV mal im FSM-Forum gesagt, ist das alles sauteuer. Die Sichtung der Bänder, denn kaum etwas ist so beschriftet und gelagert, daß man es auf Anhieb findet, die Bearbeitung derselbigen, verbunden mit der Hoffnung, daß das Band sich nicht in Wohlgefallen auflöst, Lizenzfragen usw. . Der größte Unsicherheitsfaktor sind aber die Sammler selbst: nur weil einige "Der Sechs Millionen Dollar Mann" haben wollen, heißt das nicht, daß da auch wenigstens ein paar hundert CDs verkauft werden oder zumindest so viel, daß es sich für das Label rechnet. Und wenn LLL seine "Star Trek"-Lizenz nicht erneuert, kann man sich ausrechnen, was die Glocke für Seriensoundtracks geschlagen hat. Und das Paradebeispiel für Filme nicht zu vergessen: James Bond. Was haben einige gehofft, was da zum 60. kommt. Boxen mit den kompletten Scores zu allen Filmen + unbenutztes Material, Demos etc.... Und was kam!? Ein einziger Score, der m. W. sowieso schon seit fünf Jahren in Bearbeitung war. Und Bond ist ja immer noch eine Marke, aber wie es aussieht, scheinen sich die Firmen da auch nicht viel zu versprechen, sonst hätten wir jetzt eine Komplettbox mit der Musik (zumindest, was noch da ist). Sollte es so sein, daß ich mich irre oder einen Denkfehler in meiner Argumentation habe, dann möge man mich bitte berichtigen. (Mann, das könnte glatt der längste Beitrag sein, den ich je geschrieben habe!)

Unterschreib' ich alles so.

Meine Sorge ist, dass das Geschäft mit und das Angebot von Filmmusik-CDs garnicht an realen Umsatzrückgängen scheitert, sondern an der hässlichen Kombination von zwei Sorten Entscheidern: Einerseits fachfremde Manager bei den Unternehmenskonzernen, die zwar den Soundtrack- und Score-Markt nicht kennen, aber Unternehmenspolitik auf Grundlage von halbverdauten Floskeln (Medienwende, Streaming-ist-die-Zukunft etc) machen*. Und andererseits, Pardon, die alten Herren bei den Boutiquen-Labels, die ihre persönlichen Vorlieben haben und sehr, sehr konkrete Vorstellungen, was wie veröffentlicht wird, was nicht und was sich ja garnicht rechnet. Und die auch keinerlei Interesse zeigen, andere, jüngere Leute an Bord zu holen. Dann gibt es eben kein zeitgemäßes Marketing und keine moderne Social Media-Arbeit, dann werden eben keine neuen Komponist:innen, Scores oder Themen aufgegriffen oder eine neue Käuferschaft angesprochen, dannistdasebensodashabenwirfrüherjaauchnichtgemacht.

Da ist dann bald eben Schluss, egal wieviel (sry, pun) Musik da eigentlich noch drin ist.

 

 

* mit solchen Leuten hatte ich schon öfter zu tun, denen ist es egal, ob sie für eine Supermarktkette, einen Automobilkonzern oder einen Tierfutter-Hersteller arbeiten.

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Man verschätzt sich schnell, wie lange solche Veröffentlichungen wie 20.000 Meilen unter dem Meer schon wieder her sind, das war 2011. Seitdem ist praktisch nichts mehr in Sachen Disney gekommen. 

Das unten sind die letzten Universal Heritage-Titel, zwei mehr 2022, weil auch andere Labels beteiligt waren. Aber die Erwartungen, die geweckt wurden, erfüllt das alles überhaupt nicht. 

  • 13 - Jan 2021: Banning by Quincy Jones (La-La Land)
  • 14 - Nov 2021: Love Actually by Craig Armstrong (La-La Land)
  • 15 - Feb 2022: Videodrome by Howard Shore (La-La Land)
  • 16 - Apr 2022: Dead Men Don't Wear Plaid by Miklos Rózsa (Intrada)
  • 17 - Jun 2022: Scarface by Giorgio Moroder (La-La Land)
  • 18 - Dec 2022: Frenzy by Ron Goodwin / Giorgio Moroder (Quartet)
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vor 1 Stunde schrieb Souchak:

Unterschreib' ich alles so.

Meine Sorge ist, dass das Geschäft mit und das Angebot von Filmmusik-CDs garnicht an realen Umsatzrückgängen scheitert, sondern an der hässlichen Kombination von zwei Sorten Entscheidern: Einerseits fachfremde Manager bei den Unternehmenskonzernen, die zwar den Soundtrack- und Score-Markt nicht kennen, aber Unternehmenspolitik auf Grundlage von halbverdauten Floskeln (Medienwende, Streaming-ist-die-Zukunft etc) machen*. Und andererseits, Pardon, die alten Herren bei den Boutiquen-Labels, die ihre persönlichen Vorlieben haben und sehr, sehr konkrete Vorstellungen, was wie veröffentlicht wird, was nicht und was sich ja garnicht rechnet. Und die auch keinerlei Interesse zeigen, andere, jüngere Leute an Bord zu holen. Dann gibt es eben kein zeitgemäßes Marketing und keine moderne Social Media-Arbeit, dann werden eben keine neuen Komponist:innen, Scores oder Themen aufgegriffen oder eine neue Käuferschaft angesprochen, dannistdasebensodashabenwirfrüherjaauchnichtgemacht.

Da ist dann bald eben Schluss, egal wieviel (sry, pun) Musik da eigentlich noch drin ist.

 

 

* mit solchen Leuten hatte ich schon öfter zu tun, denen ist es egal, ob sie für eine Supermarktkette, einen Automobilkonzern oder einen Tierfutter-Hersteller arbeiten.

Daß das alles fachfremde Leute sind, ist m.E. nicht korrekt. Bob Iger hatte m.W. irgendwas mit Wirtschaft studiert und arbeitete, wie sein Nachfolger und jetzt wieder Vorgänger jahrelang in der Medienbranche. Das gleiche gilt für den damaligen Paramount-/CBS-Chef Moonves und die aktuellen Bosse Redstone und Bakish. Die haben alle was mit Medienwirtschaft oder zumindest Jura am Hut und wissen, wie der Hase läuft. Und die würden sich nicht lange als CEOs halten, wenn der Konzern den Bach runtergeht, aber sagen können: "Hey! Wir haben Drei Millionen Dollar mit alten Soundtracks verdient!" Der Aufsichtsrat und die Aktionäre würden die davonjagen, obwohl wir natürlich glücklich wären. 😀 Aber drei Millionen sind für solche Konzerne gar nichts. Und das diese hochbezahlten CEOs (Gehalt pro Jahr ab ca. 25 Millionen Dollar aufwärts + Aktienbeteiligung, Boni usw.) ab und an mal versagen, sah man bei Chapek. Der übernahm kurz vor dem Virus den Disney-Konzern. Alles (Studios, Parks, Kreuzfahrtschiffe) wurde für lange Zeit stillgelegt, dazu noch der andauernde riesige Quartalsverlust mit Disney +... da mußte er gehen und Iger kam zurück, um Disney aus der Bredouille zu holen, obwohl denen es sogar noch gutgeht. Warner Bros. steht dagegen wesentlich schlechter da und hat sich einen gigantischen Sparkurs verordnet und viele geplante oder bereits fertige Filme eingestampft. Da diese Konzerne nur quartalsweise denken bzw. denken müssen, um die Aktionäre bei Laune zu halten, haben wir  -  ich hole den alten Klassiker raus - "Star Trek: Deep Space Nine" bis heute nicht auf Bluray. Die Summe von 20 bis 30 Millionen Euro für das Überarbeiten ist ein Klacks für Paramount, aber Moonves und seine Nachfolger lehnten das ab, weil sie die "paar läppischen Kröten" dennoch rechtfertigen müssen. Nach dem "Star Trek: The Next Generation" auf Bluray floppte sind die natürlich noch vorsichtiger geworden, obwohl man in den nachsten Jahren mit den überarbeiteten DS9- und Voy- Serien sicherlich in die Gewinnzone fahren würde. Nur eben nicht im aktuellen Quartal.

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vor 22 Minuten schrieb Trekfan:

Man verschätzt sich schnell, wie lange solche Veröffentlichungen wie 20.000 Meilen unter dem Meer schon wieder her sind, das war 2011. Seitdem ist praktisch nichts mehr in Sachen Disney gekommen. 

Das unten sind die letzten Universal Heritage-Titel, zwei mehr 2022, weil auch andere Labels beteiligt waren. Aber die Erwartungen, die geweckt wurden, erfüllt das alles überhaupt nicht. 

  • 13 - Jan 2021: Banning by Quincy Jones (La-La Land)
  • 14 - Nov 2021: Love Actually by Craig Armstrong (La-La Land)
  • 15 - Feb 2022: Videodrome by Howard Shore (La-La Land)
  • 16 - Apr 2022: Dead Men Don't Wear Plaid by Miklos Rózsa (Intrada)
  • 17 - Jun 2022: Scarface by Giorgio Moroder (La-La Land)
  • 18 - Dec 2022: Frenzy by Ron Goodwin / Giorgio Moroder (Quartet)

Nun ja, immerhin ein bißchen was, aber stimmt, daß ist dennoch nicht sehr viel.

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vor 10 Stunden schrieb magnum-p.i.:

Daß das alles fachfremde Leute sind, ist m.E. nicht korrekt. Bob Iger hatte m.W. irgendwas mit Wirtschaft studiert und arbeitete, wie sein Nachfolger und jetzt wieder Vorgänger jahrelang in der Medienbranche. 

Wenn ich "fachfremd" sage, meine ich nicht "komplett inkompetent", sondern dass das eben Manager sind, die gut darin sind, Zahlen hin und herzuschieben, die aber ohne echte Leidenschaft für's Thema arbeiten. Das sieht man ja nicht nur im Plattengeschäft, sondern auch im Kino, was dabei rauskommt.

 

P.S.: Chapek ist nicht (nur) an schlechten Geschäftsentscheidungen gescheitert, sondern auch an einem arg barschen Führungsstil, mit dem er sich im Maus-Haus keine Freunde gemacht hat.

###

Schnappschuss: Horner im Berliner Zweithandladen, zum Kampfpreis von 1 Euro pro Stück...

 

Titanic NochMall.jpeg

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Ein Problem stellen für die Nischenlabels auch die Downloadangebote auf Plattformen wie Amazon und Co. dar. Deshalb wurde vor einigen Jahren auch diskutiert, ob die Labels nicht eine Art Copyright auf ihre Remasterings und Albumschnitte haben, da das oft 1:1 übernomen wird von den "Bootleglabels" im digitalen Bereich. Aber wenn es nur das 1:1 Kopieren wäre. Häufig wird da wie in alten Bootleg-Zeiten kräftig zusammengerührt, was nicht zusammengehört, Tracks werden falsch zugeordnet, um irgendwelche Scores oder Aufnahmen vorzugaukeln, die es gar nicht gibt usw. Die große Leistung der Labels war, begonnen u.a. mit FSM und Intrada, dass ordentliche Beziehungen zu den Studios aufgebaut wurden, dass Material gerettet und aufbereitet wurde und vor allem alles auch ordentlich präsentiert und dokumentiert wurde, bis hin zu den Source-Stücken. Da wurde schon großartige Arbeit im Bereich der "Film- und TV Musik-Archäologie" geleistet. Allein durch die neue Bootleg-Kultur bei den Downloads geht auch wieder bei älteren Scores viel Wissen um die Musiken und die Komponisten verloren. Deshalb wundere ich mich immer wieder, wie locker mit dem Posten von Links dazu in anderen Foren umgegangen wird. Hier wird zum Glück ein ganz anderer Umgang damit gepflegt!!

Jetzt bin ich mir aber nicht sicher, wie schädlich Downloads wirklich für die Labels sind. Wir sind eine Sammlerszene und die Golden Ager wollen ihren Friedhofer oder Newman doch als Produkt in den Händen halten, oder? Mit Artwork und vor allem einem sehr guten Begleittext. Das größere Problem scheint doch eher zu sein, dass die Kundschaft schrumpft und es kaum Nachwuchs gibt. Also, was drüber alles diskutiert wurde.

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vor 13 Minuten schrieb Trekfan:

Jetzt bin ich mir aber nicht sicher, wie schädlich Downloads wirklich für die Labels sind. Wir sind eine Sammlerszene und die Golden Ager wollen ihren Friedhofer oder Newman doch als Produkt in den Händen halten, oder? Mit Artwork und vor allem einem sehr guten Begleittext. Das größere Problem scheint doch eher zu sein, dass die Kundschaft schrumpft und es kaum Nachwuchs gibt. Also, was drüber alles diskutiert wurde.

Ob die "Sammler-Szene" alleine einen tragfähigen wirtschaftlichen Faktor darstellt, halte ich zumindest für diskutabel. Deshalb ist halt für mich die Frage, ob und wie eine größere Käuferschaft erschlossen werden kann, nicht unbedingt junge Leute, aber vielleicht Ü40, die bisher von den Filmmusik-Boutiquen ignoriert wurden. Da sehe ich The Criterion Collection als glänzendes Beispiel: Liebevoll kursierte und aufbereitete physische Veröffentlichungen, ebenso attraktive Streaming-Angebote, regelmäßige Sales bei Barnes & Noble so baut man sich eine interessierte, treue Kundschaft und ein erstaunlich stabiles Geschäftsmodell auf.

Was ich aber auch sehe: Im Streaming- bzw. Download-Zeitalter geht furchtbar viel Information verloren. Als (ja, okay, etwas obsessiver) Freund physischer Unterhaltungsmedien finde ich es skurril, dass ich CDs, aber auch DVDs besitze, deren Umfang im Digitalen einfach nicht mehr abgebildet wird; bei Filmen sind das Making Oft, Rückblicke, alternative oder geschnittene Szenen, andere Film-Enden. Das war mal ein Verkaufsargument und ist eigentlich (filmhistorisch) immer noch wichtig, aber was heute im Netz übrig bleibt, ist, naja, "der" Film, in welcher Form auch immer das ein Anbieter für sinnvoll hält.

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vor 51 Minuten schrieb Souchak:

Was ich aber auch sehe: Im Streaming- bzw. Download-Zeitalter geht furchtbar viel Information verloren. Als (ja, okay, etwas obsessiver) Freund physischer Unterhaltungsmedien finde ich es skurril, dass ich CDs, aber auch DVDs besitze, deren Umfang im Digitalen einfach nicht mehr abgebildet wird; bei Filmen sind das Making Oft, Rückblicke, alternative oder geschnittene Szenen, andere Film-Enden. Das war mal ein Verkaufsargument und ist eigentlich (filmhistorisch) immer noch wichtig, aber was heute im Netz übrig bleibt, ist, naja, "der" Film, in welcher Form auch immer das ein Anbieter für sinnvoll hält.

Ein guter Freund von mir, der jetzt zwar nicht ein so obsessiver Freund physischer Medien ist wie ich, aber dennoch gern schöne Sammlereditionen kauft, meinte auch mal zu mir, dass dieser Punkt ihn tatsächlich etwas stört bei den Streamingdiensten. Denn gern würde er sich auch zu dem einen oder anderen Film ein Making of ansehen oder andere Bonussachen, die normalerweise auf einer Disc dabei sind. Dafür würde er sogar extra zahlen, wenn der Preis nicht zu hoch wäre. Daher glaube ich auch, dass da viele finanzielle Möglichkeiten von den Studios liegengelassen werden. Vielleicht aber auch aus dem Grund, der oben schon genannt wurde, weil die Mehreinnahmen dadurch so „marginal" wären (für einen Riesen wie Disney), dass sich da keiner die Mühe machen will.

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vor 3 Stunden schrieb Trekfan:

Ein Problem stellen für die Nischenlabels auch die Downloadangebote auf Plattformen wie Amazon und Co. dar. Deshalb wurde vor einigen Jahren auch diskutiert, ob die Labels nicht eine Art Copyright auf ihre Remasterings und Albumschnitte haben, da das oft 1:1 übernomen wird von den "Bootleglabels" im digitalen Bereich. Aber wenn es nur das 1:1 Kopieren wäre. Häufig wird da wie in alten Bootleg-Zeiten kräftig zusammengerührt, was nicht zusammengehört, Tracks werden falsch zugeordnet, um irgendwelche Scores oder Aufnahmen vorzugaukeln, die es gar nicht gibt usw.

Es gibt schon eine Art Produktschutz und auch ein Wettbewerbsrecht, aufgrund dessen die betroffenen Labels versuchen können, die Verbreitung der Bootlegs bei den hier in der EU unter dem Public Domain-Schutzmantel laufenden alten Scores vor 1964 zu verhindern. Oftmals ist das aber mit einem Aufwand verbunden, der sich in Bezug auf das, was dabei am Ende herauskommt, nicht lohnt. Man sieht ja auch, daß die Bootlegs seit mehreren Jahren ungehindert einfach so weiterlaufen bei den digitalen Plattformen wie Spotify, Quobuz etc.
Diese neuen Bootlegs, die in ungaublicher Anzahl dort auftauchen, sind für mich eigentlich schon was gänzlich anderes als die, die es beispielsweise in den 90ern gab etwa von Soundstage oder Soundtrack Library. Die Bootlegs damals hatten wenigstens noch ihre Berechtigung, da es die alten Scores zu dem damaligen Zeitpunkt eben oft auf keine andere Art gab, weil sich die Studios ja auch jahrelang geweigert hatten, an Filmmusik-Labels ihre Titel weiter zu lizenzieren bzw. wegen den Re-Use Fees alles viel zu teuer war. Damals hat man also auch tatsächlich Musiken zum allerersten Mal erhalten, auf die man ewig lange gewartet hatte und von denen man dachte, sie kämen wohl nie mehr anders heraus oder seien gar verloren.
Doch was für ein gewaltiger Unterschied zu heute, wo auf die allerbilligste Art und Weise überall erhältliche offizlielle CD-Alben abkopiert, umgeändert und neu zusammengestellt werden, damit es teilweise dann so ausiseht als handele es sich um ein ganz anderes Album. Das ist nur noch Betrug auf allen Ebenen und zu verachten. Ein paar Privatleute meinen, sie können noch ein bißchen was dazu verdienen, wenn sie sich bei offiziellen CDs, die es oft ja noch ganz normal zu kaufen gibt, vergreifen. Das hat überhaupt nichts mehr mit Liebhaberei oder Interesse an Filmmusik zu tun und ist im Prinzip bodenlos - vor allem auch gegenüber  all den Personen, die sich ein paar Jahre davor die Mühe gemacht hatten, all das alte Material unter recht hohen Kosten aufzuarbeiten und auf liebevoll gestalteten CDs zu veröffentlichen.

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