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Soundtrack Board

James Horner


Antineutrino
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Ich verstehe die Kritik an Horners Troja Score irgendwie überhaupt nicht. Finde die Musik echt super. Mir gefällt zum Beispiel dieser Minimalismus beim Kampf zwischen Hektor und Achilles total gut. Einfach nur mit Holzpercussions unterlegt. Das Tempo des Kampfes kommt total gut rüber und auch die Spannung/Stimmung. Der urtümlichste Kampf überhaupt (nämlich Mann gegen Mann) wird mit den urtümlichsten Klängen untermalt. Auch wirkt danach der Tod von Hektor durch den Einsatz von Melodie in vorm von Stimme, viel stärker, da der Gegensatz so groß ist.

Nur mal ein Beispiel für ein sehr durchdachtes und meisterhaft umgesetztes Stück aus dem

Score.

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Ich finde das Wort "Klauen", den ich im Zusammenhang mit Musik oder speziell Horner immer wieder höre, ziemlich daneben. Und zwar inhaltlich, weil es an der Sache vorbeigeht.

Für mein Gefühl ist die meiste Kritik an Horners Troja auch eher marginal zu betrachten, da sie meist wie ein Flickenteppich daherkommt.

 

Mit "Testpublikum" assoziiere ich irgendwie auch nur Quark. 

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Ich verstehe die Kritik an Horners Troja Score irgendwie überhaupt nicht. Finde die Musik echt super. Mir gefällt zum Beispiel dieser Minimalismus beim Kampf zwischen Hektor und Achilles total gut. Einfach nur mit Holzpercussions unterlegt. Das Tempo des Kampfes kommt total gut rüber und auch die Spannung/Stimmung. Der urtümlichste Kampf überhaupt (nämlich Mann gegen Mann) wird mit den urtümlichsten Klängen untermalt. Auch wirkt danach der Tod von Hektor durch den Einsatz von Melodie in vorm von Stimme, viel stärker, da der Gegensatz so groß ist.

Nur mal ein Beispiel für ein sehr durchdachtes und meisterhaft umgesetztes Stück aus dem

Score.

 

 

Naja, das mit den Percussions bzw das mit der einzelnen Stimme ist eher "meisterhaft" von Yared geklaut. Oder, um politisch korrekt zu bleiben, sagen wir, er hat sich von Yared inspirieren lassen.

 

Dummerweise hat dann im Drector's Cut Petersen dafür was von Elfman aus "Planet of the Apes" genutzt.;)

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TROY ist selbst für die elastischen Horner-Verhältnisse ein Ärgernis in vielerlei Hinsicht. Hier hat Horner sich bei seinem Vorgänger reichlich bedient (siehe die Vokalistin und den Hector/Achilles-Fight) und Yared dann hinterher noch als unfähig hingestellt, darüber hinaus sind die üblichen Klassikanleihen auch noch inhaltlich blöde und in ihrer etwas zumeist einfältigen Ausführung kaum der Rede wert (die schwachen Variationen auf Brittens WAR REQUIEM, ALEXANDER NEWSKY, Schostakowitschs 5. und die TALLIS-Fantasy von Vaughan-Williams). Am Ende sei dahingestellt, dass er dafür nur 10 Tage hatte, Kunst klingt anders.

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Aber bei Troja kam Petersen ja erst auf ihn zu, nachdem man (er?) nicht mit Yared zufrieden war. Was sprach eigentlich dagegen direkt Horner zu verpflichten? Hat ja schonmal mit Petersen gearbeitet (und nur dehsalb schätze ich war er die erste Wahl nach Yared).

horner war für das projekt eigentlich nie vorgesehen, obwohl er selbst sehr großes interesse hatte, seitdem er von dem film erfuhr. nachdem yared rejected wurde, sind die macher zunächst an john debney rangetreten, der aber ablehnte, da er die sache für unmachbar hielt. dann wandte man sich an james horner aufgrund der früheren zusammenarbeit bei Der Sturm. horner hatte 9 tage zeit und schrieb fast 3 stunden musik. außerdem wurde vertraglich festgelegt, dass er mindestens 75 minuten musik definitv abliefern musste. hier war einfach keine möglichkeit noch ein "kunstwerk" abzuliefern. um die aufgabe zu bewältigen hat er dann auch etliches von yared übernommen. normalerweise arrangiert er ja seine älteren sachen für neue filme, damit es etwas anders klingt. aber nichtmal dafür war genügend zeit. für 9 tage und 3 stunden musik ist was brauchbares rausgekommen finde ich, auch wenn sehr vieles aufgewärmt und abgekupfert ist.

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Der Zweck heiligt jedoch nicht immer die Mittel, und TROY ist so ein Fall, wo ich die Produktionsbedingungen kenne, aber Horners Beitrag trotzdem nicht über jedweder Kritik sehe.

 

Natürlich nicht. Kritisieren kannste eh alles. Aber bekanntlich ist ja das Herausfiltern solcher Gegebenheiten auch Bestandteil einer guten Kritik.

Ich nehme mal an, dass neben der Zeit auch der Rahmen seiner musikalischen Reise sehr eng gesteckt war und er auch deshalb Ideen von Yared übernommen hat.

 

Am Ende bleibt es eine Patchworkdecke, die zwar irgendwie immer kuschelig, aber zuweilen auch hässlich sein können.

 

Um da vielleicht mal einen größeren Rahmen drum zu spannen: Von welchen Arbeiten weiß man denn noch (vllt. sogar bei Horner), die innerhalb dieser Zeitspanne entstanden sind? Kenne ja mal wieder wie immer nix anderes.

Bearbeitet von Gast
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Die Frage wäre natürlich: Wenn andere Komponisten angesichts der Rahmenbedingungen schon abwinken, warum sollte man dann noch ein Meisterwerk erwarten? Vor allem: Was wäre die Alternative gewesen? Temp Tracks?

 

Wurde Aliens nicht auch in recht kurzer Zeit komponiert? Da gab es doch diesen Riesenzwist zwischen Horner und Cameron...

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Einige sind:

 

James Horner

 

- TROY (9 Tage Komposition, 4 Tage Einspielung/Dubbing)

- A BEAUTIFUL MIND (9 Tage)

- KRULL (3 Wochen)

 

Jerry Goldsmith

 

- CHINATOWN (8 Tage)

- AIR FORCE ONE (12 Tage) > die meisten seiner späteren Actionscores entstanden aber auch nur in ca. 3 Wochen

 

James Newton Howard

 

- WATERWORLD (14 Tage)

- KING KONG (knapp 3 Wochen schreiben, eine Woche Aufnahme)

 

John Williams

 

- MAN WHO LOVED CAT DANCING (10 Tage)

- ROSEWOOD (2 Wochen)

 

Zimmer & Co.

 

- POTC (2 Wochen)

 

 

 Das ist aber eine sehr unvollständige Liste...

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horner war für das projekt eigentlich nie vorgesehen, obwohl er selbst sehr großes interesse hatte, seitdem er von dem film erfuhr. nachdem yared rejected wurde, sind die macher zunächst an john debney rangetreten, der aber ablehnte, da er die sache für unmachbar hielt. dann wandte man sich an james horner aufgrund der früheren zusammenarbeit bei Der Sturm. horner hatte 9 tage zeit und schrieb fast 3 stunden musik. außerdem wurde vertraglich festgelegt, dass er mindestens 75 minuten musik definitv abliefern musste. hier war einfach keine möglichkeit noch ein "kunstwerk" abzuliefern. um die aufgabe zu bewältigen hat er dann auch etliches von yared übernommen. normalerweise arrangiert er ja seine älteren sachen für neue filme, damit es etwas anders klingt. aber nichtmal dafür war genügend zeit. für 9 tage und 3 stunden musik ist was brauchbares rausgekommen finde ich, auch wenn sehr vieles aufgewärmt und abgekupfert ist.

 

Horner hat bei TROY einige tapfere und gute "Helferleins" gehabt. ;)

 

Ich wußte nicht, dass er bei A BEAUTIFUL MIND auch nur 9 Tage beschäftigt war, der Score hat mich nie sonderlich begeistern können.

 

Was aber wirklich grandios ist, ist ALIENS. Da hatte er glaube ich auch nur 11 Tage Zeit oder so.

 

KRULL hat er in nur 3 Wochen komponiert? Und das zu der Zeit praktisch alleine! Das ist Kunst!!!!

 

 

Williams hat ROSEWOOD in nur 2 Wochen komponiert? Alle Achtung! 80 Minuten Musik mir gefällt jede Minute davon.

Wie James Newton Howard WATERWORLD in 14 Tagen geschafft hat ist immer noch mehr als erstaunlich für mich! Sein bester Score meiner Meinung nach.

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Die Angaben sind natürlich immer relativ, zumal ich das mit ALIENS nicht glaube, da laut Horner ja schon die ständigen Schnittänderungen, denen er hinterherhecheln musste, zeitlich einen größeren Rahmen eingenommen haben müssen.

 

Generell ist die Zeit seit den 90ern massiv geschrumpft. Horner hat das für ENEMY AT THE GATES und MISSING bestätig, da hatte er zwischen 3 und 4 Wochen, was mir allein für die schiere Menge an Musik als recht sportliches Zeitfenster erscheint. 

 

Goldsmith hatte für THE MUMMY etwas über 3 Wochen, für RIVER WILD nur 8 Tage (der Score hört sich auch so an) und für FIRST KNIGHT einen knappen Monat, auch hier war das Musikpensum nicht gerade klein.

 

Man darf also all diesen Gentleman Respekt zollen (auch wenn Horner und JNH sicher mehr Hilfe in Anspruch genommen haben dürften, als Goldsmith).

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Also zu erst einmal glaube ich nicht das irgendein Komponist einen kompletten Score in 8 Tagen ohne Hilfe schreibt. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ein Orchestrator ist da mindestens dabei. Einer der angedeutete Nebenstimmen weiterführt usw. Trotzdem ist es eine unglaubliche Leistung in so wenig Zeit auch nur den Score zu skizzieren und die Themen auszuarbeiten! Und das hat Horner bei Troja geschafft. Einige reden den Troja Score wirklich schlechter als er ist. Habe ja weiter oben schon ein Beispiel für ein wunderbares Musikstück in dem Score genannt. Und selbst wenn der Score sehr an den von Yared angelehnt ist, Horner hat hier definitiv nach Vorgaben gearbeitet. Er SOLLTE sich sicher am alten Score orientieren. Ich nenne sowas Temptrackarbeit (auch wenn sie hier sehr extrem durchgeführt wurde). Man kann ihm da nur bedingt einen Vorwurf machen. Klar wären mehr eigene Ideen schöner gewesen. Aber in der kurzen Zeit....Man muss da mit Kritik schon vorsichtig sein. Meiner Meinung nach liegt die Hauptschuld bei diesem Projekt wieder beim Studio und nicht bei Horner. Wobei sich für mich die Frage gar nicht stellt weil ich den Score super finde :) Fände ich ihn schlecht würde ich die Schuld aufs Studio schieben. Sagen wirs mal so ;)

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Und einige reden den Troja Score wirklich schlechter als er ist.

 

Das ist schlichtweg nicht möglich!

 

Habe ja weiter oben schon ein Beispiel für ein wunderbares Musikstück in dem Score genannt. Und selbst wenn der Score sehr an den von Yared angelehnt ist, Horner hat hier definitiv nach Vorgaben gearbeitet. Er SOLLTE sich sicher am alten Score orientieren. Ich finde man kann ihm da nur bedingt einen Vorwurf machen. Klar wären mehr eigene Ideen schöner gewesen. Aber in der kurzen Zeit....

 

Hör' Dir doch bitte einmal Yareds original an:

 

Was der Mann da mit der Percussion macht, ist der Hammer, ein filmunanter Todeswalzer, packend, energetisch und dennoch unerbittlich und brutal.

Wenn man Yared rausgeschmissen hat, weil das Testpublikum die Musik zu altmodisch fand und die Produzenten kalte Füße bekommen haben, haben sie Horner bestimmt nicht gesagt: "Mach' mal wie Yared, den wir abgelehnt haben." Abgesehen davon ist Horners Fassung des Kampfes wirklich keine Kunst, die Synthcongas und Bongos laufen lassen und ein paar Tasten drücken, wenn die Speere aufeinander prallen, anschließend der Sängerin sagen: "Sing mal, was Du willst, ich gebe Dir ein Zeichen, wenn Du aufhören sollst."* und sich anschließend hinsetzen und dreist über Yared herziehen - es geht nicht unverschämter (und zwar in jeder Hinsicht!)

Sami hat vollkommen recht, Horner beleidigt mit seiner Musik nicht nur tote und lebende Kollegen und zieht deren Werk in den Dreck (bei Sachen wie dem "War Requiem" werde ich echt empfindlich!), sondern verkauft den Hörer als absoluten Vollidioten. Mir nicht ein eigenes Thema präsentieren und erwarten, ich würde dieses zusammen gepanschte Süppchen als kompositorische Leistung ernst nehmen können...lachhaft! Da frage ich mich ernsthaft, für wie dämlich und ungebildet mich der Mann hält. Millionen für derarige Leichenfledderei zu kassieren, mich an der Kinokasse bezahlen lassen und mich für dumm verkaufen - nein danke!

 

*das ganze kann man sich auf der "Recordings Session" Doppel-CD anhören, die seit Jahren in Umlauf ist.

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Das ist schlichtweg nicht möglich!

 

 

Hör' Dir doch bitte einmal Yareds original an:

 

Was der Mann da mit der Percussion macht, ist der Hammer, ein filmunanter Todeswalzer, packend, energetisch und dennoch unerbittlich und brutal.

Wenn man Yared rausgeschmissen hat, weil das Testpublikum die Musik zu altmodisch fand und die Produzenten kalte Füße bekommen haben, haben sie Horner bestimmt nicht gesagt: "Mach' mal wie Yared, den wir abgelehnt haben." Abgesehen davon ist Horners Fassung des Kampfes wirklich keine Kunst, die Synthcongas und Bongos laufen lassen und ein paar Tasten drücken, wenn die Speere aufeinander prallen, anschließend der Sängerin sagen: "Sing mal, was Du willst, ich gebe Dir ein Zeichen, wenn Du aufhören sollst."* und sich anschließend hinsetzen und dreist über Yared herziehen - es geht nicht unverschämter (und zwar in jeder Hinsicht!)

Sami hat vollkommen recht, Horner beleidigt mit seiner Musik nicht nur tote und lebende Kollegen und zieht deren Werk in den Dreck (bei Sachen wie dem "War Requiem" werde ich echt empfindlich!), sondern verkauft den Hörer als absoluten Vollidioten. Mir nicht ein eigenes Thema präsentieren und erwarten, ich würde dieses zusammen gepanschte Süppchen als kompositorische Leistung ernst nehmen können...lachhaft! Da frage ich mich ernsthaft, für wie dämlich und ungebildet mich der Mann hält. Millionen für derarige Leichenfledderei zu kassieren, mich an der Kinokasse bezahlen lassen und mich für dumm verkaufen - nein danke!

 

*das ganze kann man sich auf der "Recordings Session" Doppel-CD anhören, die seit Jahren in Umlauf ist.

 

Zu erst einmal finde ich das du teiweilse sehr unsachlich argumentierst. Sätze wie "abgesehen davon ist Horners Fassung des Kampfes wirklich keine Kunst, die Synthcongas und Bongos laufen lassen und ein paar Tasten drücken, wenn die Speere aufeinander prallen, anschließend der Sängerin sagen: "Sing mal, was Du willst, ich gebe Dir ein Zeichen, wenn Du aufhören sollst." oder "Horner beleidigt mit seiner Musik nicht nur tote und lebende Kollegen und zieht deren Werk in den Dreck (bei Sachen wie dem "War Requiem" werde ich echt empfindlich!), sondern verkauft den Hörer als absoluten Vollidioten" . Da schießt du übers Ziel hinaus. Es hört sich so an als würdest du diesen Mann richtig verabscheuen. Als wäre seine Musik das Letzte....Sorry....das hat Horner nicht verdient. Da ich selber komponiere weiß ich wie weh es tun kann wenn man seine Seele in ein Musikstück legt und es dann auf diese Art kritisiert wird. Ich stelle mir grade vor du sagst Horner das ins Gesicht was du geschrieben hast. Er täte mir unglaublich leid.

 

Zum ersten : Was Kunst ist und was nicht, ist und bleibt subjektiv. Horners Percussions sind nicht weniger Kunst als der von Yared. Keine Ahnung wie du darauf kommst. Er ist dünner und simpler- ja. Aber das finde ich grade gut. Er ist äußerst prägnant. Ein einfacher Bongorythmus mit starken Akzenten angereichert...super gemacht.  Und du hast es gut in Worte gefasst...auch Horners Stück ist für mich "ein filmunanter Todeswalzer, packend, energetisch und dennoch unerbittlich und brutal". Yareds Beat ist auch nicht viel komplexer. Er hat einfach n paar mehr Läufe drin, hält das Tempo höher und hat Blech dabei. Das ist mehr - aber deswegen noch lange nicht besser. Und das er der Sängerin gesagt hat - stell dich hin und mach mal...Tut mir leid. Aber ohne das ich das aus Horners Mund selbst höre, kann ich da auf deine Aussage nichts geben.

 

Und Horner sollte sich nicht nach Yared richten? Erklär mir mal warum dann die Produzenten und der Regisseur solch ähnliche Stücke im Score lassen. Was soll der Komponistenwechsel denn gebracht haben? Warum sollte sich Horner so an Yared orientieren wenn sein Auftrag eindeutig lautet : Mach es anders! Vieleicht hat Horner es eben einfach nicht geschafft sich in der kurzen Zeit selbst zu entfalten und hat sich deshalb so an Yared orientiert. Das kann man ihm einfach nicht übel nehmen. In diesem Falle ist es für mich ein Versagen des Studios - die so kurz vor knapp einen anderen Komponisten verpflichtet haben und dann erwartet haben das er einen komplett neuen Score schreibt.

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petersen und das studio fanden yareds score auch sehr gut. nur wenn 2 testpublikums die filmmusik als desaströs einstufen und es der hauptkritikpunkt bei der ganzen bewertung ist, ist doch verständlich, dass die macher des films reagieren. vorallem wenn die begündung des publikums ist, dass die musik für den film viel zu groß ist und ihn altbacken wirken lässt. horner wird sich wahrscheinlich an yareds score orientiert haben müssen, nur halt ne nummer kleiner. für experimente war eh keine zeit. ich kenne yareds score innerhalb des films nicht, ich glaube niemand kennt ihn. ob das testpublikum unrecht hatte, kann hier also niemand sagen. wenn die kritikpunkte wirklich zutrafen, wen interessiert es dann, ob yareds musik eine bessere komposition als horners ist. sie versagte im film für den großteil der zuschauer, somit war sie nicht zu gebrauchen.

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petersen und das studio fanden yareds score auch sehr gut. nur wenn 2 testpublikums die filmmusik als desaströs einstufen und es der hauptkritikpunkt bei der ganzen bewertung ist, ist doch verständlich, dass die macher des films reagieren. vorallem wenn die begündung des publikums ist, dass die musik für den film viel zu groß ist und ihn altbacken wirken lässt. horner wird sich wahrscheinlich an yareds score orientiert haben müssen, nur halt ne nummer kleiner. für experimente war eh keine zeit. ich kenne yareds score innerhalb des films nicht, ich glaube niemand kennt ihn. ob das testpublikum unrecht hatte, kann hier also niemand sagen. wenn die kritikpunkte wirklich zutrafen, wen interessiert es dann, ob yareds musik eine bessere komposition als horners ist. sie versagte im film für den großteil der zuschauer, somit war sie nicht zu gebrauchen.

 

Ich weiß nicht ob man solche Testpublika als repräsentativ sehen kann. Gerade bei Musik braucht es doch eine sehr große Masse um einen Durchschnitt ermitteln zu können. Vieleicht sollte man als Künstler (Regie und auch Studio) einfach mal den Mut haben seinem Instinkt und dem Komponisten zu vertrauen.

Wenn dem so war wie du sagst und Horner einfach nur eine abgespeckte Version schreiben sollte, dann hat er nur das getan was von ihm verlangt wurde. Und er hat es gut gemacht. Auch wenn eine so starke Inspiration natürlich die Eigenleistung herabsetzt. Das sehe ich ja ein...

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horner hatte doch auch nicht viele möglichkeiten. er hat fast 3 stunden musik in 9 tagen geschrieben. vertraglich wurde festgehalten, dass er mindestens 75 minuten abliefern musste. alleine schon dieser aspekt schränkt ein. da wurd halt die sängerin von yared genommen. ebenso der chor. diese beiden aspekte sorgen ja noch nicht für einen altbacken wirkenden film. also warum nicht daran festhalten. originell ist sicher was anderes, effektiv fand ich horners score aber allemal.

 

ob yareds score wirklich nicht funktionierte, keine ahnung, aber das filmmusik eine völlig andere wirkung mit bildern haben kann als ohne ist nicht von der hand zu weisen.

 

es war jedoch auch so, dass petersen "unfertige" stück von yareds musik in den film packte, um die temp tracks auszutauschen. petersen fand die musik halt sehr gut und wollte sie schon mal fürs testpublikum im film haben. vielleicht war das auch ein fehler.

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Habe grade noch mal Horners Aussagen über seinen Kollegen gelesen. Das ist schon harter Tobak. Ich werde das Gefühl nicht los das die irgendein persöhnliches Problem miteinander hatten. Sonst redet man nicht so über einen Kollegen...Hätte ich Horner bei seiner sonst immer so ruhigen, bescheidenen Art gar nicht zugetraut. Habe aber auch den Eindruck das Horner da während des Gesprächs einfach immer tiefer reingerutscht ist. Er hat sich n bisschen um Kopf und Kragen geredet. Vieleicht wollte er das alles gar nicht so "hart" formulieren, konnte aber irgendwann nicht mehr zurück ;)

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Es geht sich in diesem Falle wohl eher darum, dass Horners sowieso schon äußerst zweifelhafte Arbeitsethik durch diesen rush job nochmal ins negative Extrem gesteigert wurde. Dass das Ergebnis natürlich eine objektive Leistung darstellt - geschenkt (Horne braucht mein Lob nicht, er hat dafür schätzungsweise 3 bis 4 Millionen $ bekommen).

 

Ich stimme zu, dass das Studio sicher einen großen Anteil der Schuld trägt, indem es diese Situation herstellte, nur: es wurden oben diverse Fälle ähnlicher Feuerwehrjobs zitiert! Ein Williams schrieb in 14 Tagen einen hochrespektablen Score, der auch 90 Minuten lang war (ROSEWOOD), Goldsmith verlor sich weder in AIR FORCE ONE noch in CHINATOWN oder FIRST KNIGHT in dreisten Plagiaten, ebenso wenig Newton Howard in WATERWORLD und auch Elfman hatte kaum mehr für seinen HULK. Alle diese Scores weisen gewisse Schwächen auf, die Ergebnis des übereilten Herstellungsprozesses sind (außer vielleicht der Williams) - zumeist starke Tendenz zur Wiederholung, vereinfachte Stimmführung etc. Aber keiner kam wohl auf eine vermessene Idee, wie Brittens Antikriegsandenken über dem triumphalen Einmarsch in Troja zu legen, über den minutenlangen Klau der "Schlacht auf dem Eis" von Prokofieff bei der Belagerung gar nicht erst zu reden...und heiter geht es da weiter.

 

@BVBFan: das Interview ist schon in Teilen ein starkes Stück, Horner wirkt in seiner despektierlich-anmaßenden Art dermaßen arrogant, dass es eine Freude ist; leider, da stimme ich manchem Vorredner zu, gibt seine Musik seit langer, langer Zeit keine Anlässe mehr zu solcher Selbstgefälligkeit. Insgesamt ist Horner wohl ein harter Persönlichkeitsbrocken, dessen Musik ich zwar sehr gerne höre, dabei vorzugsweise ausblende, was ich über ihn als Mensch so erfahren habe über die Jahre. 

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Aber ist diese Kotzbrockigkeit, die natürlich im Angesicht von qualitativ hochwertigen Werken umso schmeichelhafter daherkommt, nicht auch etwas, was andernorts bei anderen Komponisten oder auch in der ein oder anderen Diskussion stets als lobenswert benannt wird? Mal seine Arbeitsweise und die große Palette an redundanten Werken beiseite geschoben, ist es nicht lobenswert, dass er, wie sagt man, sein "Ding durchzieht"?

Ich muss mit dem Kerl ja nicht ins Bett und seine Werke kann ich mir auch noch nach Belieben aussuchen. Unangenehmer Weise gibt ihm natürlich der Erfolg recht.

 

Seine Beweggründe verstehe ich - und seine Freude beim Bedienen aus anderen Werken hat er ja auch des Öfteren betont - aber sollte man nicht eher bei aller Kritik bei jenen ansetzen, die dieses fröhliche Bedienen auch noch wohlwollend abnicken. Ich würde mir an dieser Stelle noch etwas mehr Aufklärungsarbeit wünschen (was an der ein oder anderen Stelle schon getan wurde und das Thema wurde ja auch schon mehr als einmal durchgekaut), aber weshalb ist sein Mopsen aus diesen Werken so negativ zu betrachten? (Ich habe dazu schon eine Meinung, würde mich aber freuen, wenn man vielleicht in diese Richtung konstruktiv weitergehen könnte).

 

@sami

Danke für die Auflistung einiger Werke, die im Fegefeuer der Zeit entstanden sind. Insgesamt sieht man wohl, dass das Zeitargument mit Vorsicht zu genießen ist.

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