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Soundtrack Board

Remote Control Productions


Gast itzack
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vor 1 Minute schrieb TheRealNeo:

Arbeiten im Sinne von diskutieren/analysieren.

Also wie du schon sagst, nicht mehr Reden über das Gefallen einer Musik, sondern über ungenützte Möglichkeiten beispielsweise. So habe ich dich verstanden.

Aso. :-)

Nein nein, man kann sehr wohl auch einfach über das Werk sprechen, wie es ist. Natürlich. Welche Wirkung entfaltet es? Welche Wirkung entfalten spezifische Elemente in der Musik? Aus welchen Bestandteilen besteht das Stück, welche Stilmittel werden eingesetzt, welche Vergleichsmöglichkeiten stehen zur Verfügung, welche Funktionen werden erfüllt, welche sollten erfüllt sein etc.
Also nicht nur darüber, was man daran verändern könnte. Das ist auch nur eine Möglichkeit und bietet sich eben an, wenn Kritik vorgetragen wird. Aber über Geschmäcker reden, finde ich ziemlich langweilig. Interessiert mich nicht wirklich, was hier irgendjemand als gefallend empfindet. Das interessiert mich nicht mal bei mir selbst wirklich. Ich finde Geschmacksfragen zuweilen eh abstrakt.

Eben einfach mal über die Musik reden und weniger über die Befindlichkeiten der Hörer. :-)

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vor 1 Minute schrieb TheRealNeo:

Aber wir hören doch auch Filmmusik, weil sie uns gefällt, oder? :)

Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Die Sache ist doch die (bei mir): Wenn ich jetzt Lust habe, Hans Zimmer zu hören, höre ich Hans Zimmer. Das wars. Das sprachlich noch umzusetzen, fügt für mich keine weitere Information hinzu. Im Gegenteil würde es mich nur vom Hören ablenken. Gefallen fällt für mich quasi in den Bereich der Praxis und funktioniert ohne die Theorie. Das Forum nehme ich aber im Großen und Ganzen als Austausch auf theoretischer Basis wahr. Freilich kann man Gefallen auch theoretisch behandeln, aber dazu hat - nach meiner Erfahrung - hier kaum ein Schwein Lust. Insofern. :-)

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vor 50 Minuten schrieb Sharp Dressed Man:

Ich glaube, du missinterpretierst mein Vorhaben. Wie ich oben schon erwähnte, geht es mir eben nicht darum, durch den Spaß der musikalischen Veränderung ein besseres Endergebnis zu erzielen, sondern einfach verschiedene Szenarien durchzuspielen. Mit dem Material arbeiten, kreativ darüber reden, es einordnen, Möglichkeiten der Erweiterung und Varianz besprechen. Ob das nun sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Ist für mich aber die wesentlich bessere Alternative zum ewigen Boardgewerte, bei dem es nur um Gefallen und Nicht-Gefallen geht.
Und natürlich kann man dabei ja auch die Frage stellen, inwiefern sich dadurch die Wirkung im Film verändert etc. Es geht mir aber nicht darum, irgendein Endergebnis in Stein zu meißeln, sondern kreativ das Hobby (Film-)Musik auszuleben.

nur dieses "spekulieren" was wäre wenn ist doch ein fass ohne boden. vorallem kann ich mir das gar nicht vorstellen anhand der begriffe und erläuterungen. das müsste man mir dann schon vorspielen, damit diese erweiterungen und veränderungen für mich fassbar wären. und meiner meinung nach nach muss man dann natürlich die sinnhaftigkeit und die auswirkung auf den film berücksichtigen. immerhin ist der film der ausgangspunkt.

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vor 27 Minuten schrieb Lars Potreck:

nur dieses "spekulieren" was wäre wenn ist doch ein fass ohne boden. vorallem kann ich mir das gar nicht vorstellen anhand der begriffe und erläuterungen. das müsste man mir dann schon vorspielen, damit diese erweiterungen und veränderungen für mich fassbar wären. und meiner meinung nach nach muss man dann natürlich die sinnhaftigkeit und die auswirkung auf den film berücksichtigen. immerhin ist der film der ausgangspunkt.

Na ja, dann ist das vielleicht einfach nicht dein cup of tea. Ist ja in Ordnung.
Man muss aber in dieser ganzen Hinsicht einfach mal gar nichts. Müssen ist ein hartes Wort gelassen ausgesprochen. Es geht um die Freude daran, über Musik zu sprechen, sie erfahrbarer zu machen und ihren vitalen Geist erkennen zu können. Das geht auf theoretischer Basis, ebenso auf praktischer und in einem Mischmasch. Das wäre jedenfalls nicht weniger "Fass ohne Boden" als alle anderen Beschäftigungen, die der Mensch so Tag ein, Tag aus betreibt, um letztendlich doch unter der Erde zu landen.
Man kann sich das Stück auch als Rhapsody auf dem Klavier vorstellen, als Konzertwerk, als Jazzstück etc. Man kann tausend Dinge machen, die tatsächlich nur mit der Musik zu tun haben und im Prozess Ausdruck der Freude sind.

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vor 15 Stunden schrieb Leonard:

Also ich hatte hier in erster Linie an rein musikalische Formen gedacht. Ein Problem mache ich daran fest, dass die Rhythmik bei Zimmer lediglich als Sklave des Metrums funktioniert. Diese ließe sich durch ein gelegentliches Unterbrechen der Sechzehntelkette schon stark reduzieren. Hier und da mal ein Achtel statt zwei Sechzehntel (vorzugsweise in unregelmäßigen Abständen) und es gäbe musikalisches mehr Variabilität und besseres Entwicklungspotenzial. Dadurch dass die Rhythmik sich einfach nur dem Metrum unterordnet, fällt dieses erst so negativ auf. Ein durchgehender 4/4-Takt ist an sich nichts verwerfliches, aber durch die schlappe Rhythmik werden eben kaum metrische Akzente gesetzt. Zimmer hätte komplexeste Taktwechsel in die Musik einbauen können, es wäre nicht wirklich aufgefallen. Speaking of Taktwechsel: Durch Taktwechsel oder zumindest ungerade Takte à la Goldsmith ließe sich das Fehlen der metrischen Akzente leicht umgehen.

Um das direkt mal aufzugreifen unter der Fragestellung der Diskussion: Würde die Erweiterung der Rhythmik (oder überhaupt die Eigenständigkeit davon) dann auch vom sogenannten RCP-Stil wegführen? Wir hatten ja unveränderte Rhythmik als ein mögliches Merkmal dargestellt. Würde damit der Stil oder der Sound schon aufgebrochen werden können? Ich könnte mir vorstellen, wenn wir jetzt die Sechszehntel aufweichen (beispielsweise durch ab und an mal ne Achtel, vielleicht auch eine Entwicklung von einer Ganzen auf der Eins über Halbe, Viertel bis hin zu den Sechszehnteln etc. Würde dadurch jemand schon eher das Gefühl haben, dass es nicht mehr der sogenannte RCP-Sound wäre? Gefühlt würde ich sagen, dass die Instrumentierung dann noch immer für ein solches Urteil sorgen würde. Vielleicht aber auch nicht. Wäre interessant herauszufinden, ab wann durch schrittweise Veränderung der Parameter der Eindruck vom RCP-Stil/Sound schwindet.

vor 15 Stunden schrieb Leonard:

Interessant, dass du Eye of the Tiger ansprichst. Tatsächlich bietet das Stück in den ersten Sekunden mehr rhythmische Eigenständigkeit, als Zimmers gesamter Track. Ich spreche hier von dem markanten Riff, dass sich durch die vorgezogenen Sechzehntel auszeichnet. Bei Zimmer finden rhythmische Akzente nur auf Vierteln statt, vorzugsweise auf geraden Zählzeiten. Bei Eye of the Tiger haben wir die Akzente auf einer geraden ersten Viertel und ansonsten auf der vierten Sechzehntel von anderen Zählzeiten. Also auf den ungeradesten Zählzeiten, die in der durchlaufen Sechzehntelpulskette hier möglich sind. Ich finde auf jeden Fall, dass Eye of the Tiger durch die zum Metrum eigenständigere Rhythmik mehr Drive hat als Molossus.

Ja, das stimmt natürlich. Da hast du insgesamt recht. Der Wunsch nach einem treibenden Stück, und ich denke mir, dass Molossus ein solches ja sein soll, hätte man noch viel stärker antreiben können. Zu Anfang könnten die Streicherakzente ja sauber als Viertel aufliegen, aber später dann auch versetzt liegen.
In diesem Sinne frage ich mich, ob der RCP-Stil, nach dem ich zumindest hier suche, sich auch tatsächlich erst über ein ganzes Stück definieren lässt, das keinerlei solcher Entwicklung zulässt. Demnach wäre RCP-Stil nicht alleine schon die erste Minute vom Stück, sondern das ganze Stück als solches. Und dann würde es auch nicht mehr einfach nur nach RCP-Stil klingen, sondern tatsächlich auch der Sache nach als Gattungsbegriff funktionieren können.

vor 15 Stunden schrieb sami:

Zimmer und Team: Drop Zone, Crimson Tide, The Rock (nachfolgende 'Enemy of the State' u. ä. in den frühen 2000ern) (übrigens ist das ausgewählte Stück verglichen mit einfallslosem Gestampfe wie 'Molossus' ein brilliante Achterbahnfahrt!)

In der Tat. Da frage ich mich schon: Sind 'Molossus' und das Stück aus Drop Zone gleichermaßen RCP-Stil/Sound oder eben doch nicht. Wenn ja, dann kann es offenbar doch nur am Klang und der Orchestrierung liegen. Wenn Nein, dann ist der Stil eben doch mehr als eine Klangfrage, die hier so viele "empfinden".

Danke auch für die anderen Vorschläge. Wenn ich mir Edelman, Fiedel und Faltermeyer so anhöre, scheint es mir umso weniger sinnvoll, da einen RCP-Gattungsbegriff anzuwenden, der 1. ungenau wäre, 2. andere Komponisten wie diese gar nicht erfasst und 3. beschreibt, was andere Begriffe viel genauer beschreiben können. Minimalismus wurde ja schon an einigen Stellen genannt. Ambient Music wäre noch ein anderer Begriff, der mir für spätere Zimmer Scores in den Sinn kommen würde. Popsymphonik wurde auch schon genannt. Die Begriffe scheinen mir in Teilen wesentlich griffiger für den Anspruch zu sein, bestimmte Stile zu beschreiben. Ansonsten könnte man vielleicht noch von der Prä-2000 typischen RCP-Orchestrierung sprechen, die sich ja aber auch in vielen Teilen doch noch mal aufweicht. Prä-2000 Blockbuster Score umfasst immerhin auch die anderen Nasen, die da irgendwie entwicklungsarm vor sich hin dümpeln.

Und dann wären da ja sowieso auch noch die Animationsscores, die ohnehin irgendwie aufzeigen, dass das schon alles irgendwie auch anders geht.

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Ich besitze auch nicht das nötige Vokabular und Wissen, aber ich denke das lässt, auch mit Hilfe von Board-MItgliedern, zumindest auf einer profaner Ebene etwas optimieren, damit man nicht nur Bahnhof verstehen würde.

Ich meine wir hatten auch mal dazu einen Thread, wo man Fragen zu solchen Begriffen o.ä. stellen konnte.

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es liegt wahrscheinlich auch an meiner betrachtungsweise bei filmmusik. ganz ehrlich, ob zimmers musik nur in DUR ist und wieviele sechszehntel vorhanden sind und ob man was aufweichen kann oder vielleicht paar vierzehntel hinzufügen könnte, hat für meine betrachtungsweise nicht die geringste auswirkung. das sind schlicht benennungen von eigenschaften, die am endergebis nichts ändern. gefällt mir die musik oder gefällt sie mir nicht. die gründe dafür werden zumindest in meinem fall niemals in den dingen liegen, die leonard in seiner analyse beschrieben hat.

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vor 2 Stunden schrieb Sharp Dressed Man:

Oh, schöner Begriff. Was soll der genau ausdrücken? Die Varianz in Hinblick auf des Komponisten Œuvre?

 

Beides: im Oeuvre und der gesamtmusikalischen Entwicklung. Z. B. auch für bestimmte Williams-Arbeiten relevant: der "BFG" ist musikalisch hochwertig und würde als reine Komposition/Instrumentierung wahrscheinlich eine 9 von 10 kriegen, der Repertoirewert läge wohl eher bei 3 bis 4 - seit Prokofieff, Rmsky-Korsakoff und meinetwegen Ravel ist musikalisch eben viel passiert. Und wenn Williams dann einen Score abliefert, der fast so klingt wie klassische Vorbilder UND auch noch stark sein eigenes Ouvre zitiert, muss es da Notenabzug geben.

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vor 36 Minuten schrieb Sharp Dressed Man:

In der Tat. Da frage ich mich schon: Sind 'Molossus' und das Stück aus Drop Zone gleichermaßen RCP-Stil/Sound oder eben doch nicht. 

Nein, es ist die Genese des Zimmer/RCP-Sounds von noch relativ pfiffigem, wenn auch technisch einfach gestricktem Orchester-Rock mit viel eklektizistischen Einflüssen (von Van Halen bis Pink Floyd, hier und da wird mal Mozart oder Wagner zitiert usw.) zu einem monolithischen Minimal-Sound, der davon zwar auch noch Elemente beibehält, aber insgesamt sehr statisch und variationsarm daherkommt - wiederum ist hier der Einfluss der "minimal music" oder des "Minimalismus" nur oberflächlich gesehen stichhaltig: zwar werden bestimmte Muster übernommen, aber die eigentliche Bandbreite bzw. Tiefe, die Reich, Glass oder Adams über ihre Konzertwerke ausspielen, fällt hier zumeist völlig flach (löbliche Ausnahmen gibt es, zuletzt in Teilen "Interstellar"). 

Sinnvoll ist es eigentlich immer, auch gesamtmusikalische Trends im Auge zu behalten, da ein populäres Medium wie Film eben stark denen hinterherhechelt (siehe zB David Arnolds Bond-Musiken). Zimmer ist da nur weit schneller als andere, wenn es um die Adaption massentauglicher Muster geht. Inzwischen geht es ihm gut genug in seiner Nische, so dass er eben auch mal an eigenen Klangexperimenten versucht, die aufgrund seiner Popularität dann eben eigene Trends los stoßen. Er muss eben nicht mehr wie Duane Eddy oder Nine Inch Nails klingen.

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vor 50 Minuten schrieb Lars Potreck:

es liegt wahrscheinlich auch an meiner betrachtungsweise bei filmmusik. ganz ehrlich, ob zimmers musik nur in DUR ist und wieviele sechszehntel vorhanden sind und ob man was aufweichen kann oder vielleicht paar vierzehntel hinzufügen könnte, hat für meine betrachtungsweise nicht die geringste auswirkung. das sind schlicht benennungen von eigenschaften, die am endergebis nichts ändern. gefällt mir die musik oder gefällt sie mir nicht. die gründe dafür werden zumindest in meinem fall niemals in den dingen liegen, die leonard in seiner analyse beschrieben hat.

Bei mir ist das letztendlich auch so. Ich finde es zwar durchaus interessant zu erfahren, wie ein Komponist gearbeitet hat und welche pfiffigen Kompositionstechniken hier und da zum Einsatz kamen, aber letztendlich ändert das Wissen dessen für mich nichts daran, ob mir eine Musik gefällt oder nicht. Ich glaube aber, wenn man sich dieser Differenzierung bewusst ist, also dass man weiss, dass eine bestimmte Musik, die man mag, kompositorisch simpel/langweilig/wasauchimmer ist, dann lässt man sich auch viel leichter auf sachliche Diskussionen ein. Es gibt diesen knallharten Fanboys, die alles, was "ihr" Komponist fabriziert, unkritisch aufsaugen und jeden Einwand beleidigt abtun. Auf so einer Ebene ist eine sachliche Auseinandersetzung natürlich schwierig. Aber solche Extreme sehe ich hier im Board eigentlich nicht.

Ich kann nur für mich sprechen, aber ich höre Musik, nicht nur Filmmusik, in erster Linie, weil es mir Freude macht, diese oder jene Musik zu hören. Ob diese Musik jetzt handwerklich herausragend ist oder nur aus zwei Tönen besteht, macht dabei für mich keinen Unterschied, wenn mich die Musik anspricht. Ich erkenne dennoch die negativen Aspekte der Musik und kann das daher schon differenzieren. Aber am Ende ändert sich bei mir beim Hören das Gefühl für die Musik nicht.

Und oftmals ist dieser Minimalismus ja auch vom Film vorgegeben. Oder anders: Auch simpler Einfachheit kann eine Schönheit innewohnen, die ein kompositorisch komplexes Stück so nicht zum Ausdruck bringen könnte. Ein Beispiel für mich dafür ist "Dark Lolita" von Angelo Badalamenti aus dem Score zu WILD AT HEART. Das Stück an sich kann Badalamenti mit einem Finger auf dem Piano spielen (bis auf die später einsetzende Begleitung natürlich), aber dennoch wohnt dieser simplen Abfolge eine Traurigkeit und Einsamkeit inne, für die man kein komplexes Musikstück benötigt.

Ich finde diese Diskussion hier höchst interessant und freue mich über den regen, interessanten und sachlichen Austausch, der hier stattfindet. :)

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den rcp sound würde ich eigentlich nur auf actionfilme beziehen. beim rcp sounds gehts letztendlich nur um bombast. irgendwann hatte sich das ja auch auf trailermusik ausgebreitet. rcp sound bedeutet für mich schnell und aufgeblasen. ein mix aus orchester, welches wenig nuanciert arbeitet, und elektronik.

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vor 5 Stunden schrieb Lars Potreck:

ich will ehrlich sein, das ist tatsächlich nicht mein cup of tea. und um noch ehrlicher zu sein, mir fehlt schlicht das interesse und der wille, mir begriffe wie in leonards analyse anzueignen, um entsprechend über die musik diskutieren und spekulieren zu können.

 

vor 4 Stunden schrieb Lars Potreck:

es liegt wahrscheinlich auch an meiner betrachtungsweise bei filmmusik. ganz ehrlich, ob zimmers musik nur in DUR ist und wieviele sechszehntel vorhanden sind und ob man was aufweichen kann oder vielleicht paar vierzehntel hinzufügen könnte, hat für meine betrachtungsweise nicht die geringste auswirkung. das sind schlicht benennungen von eigenschaften, die am endergebis nichts ändern. gefällt mir die musik oder gefällt sie mir nicht. die gründe dafür werden zumindest in meinem fall niemals in den dingen liegen, die leonard in seiner analyse beschrieben hat.

Das bleibt dir natürlich unbenommen. Tatsächlich aber ist es auch nicht ganz so einfach. Musiktheoretisches Wissen führt zu viel mehr als nur der Möglichkeit zur Beschreibung und dem Austausch. Vielmehr hilft es auch dabei, um bestimmte Strukturen überhaupt erkennen zu können. Darüber hinaus ist Gefallen auch nicht die einzige persönliche Größe, die man Musik entgegenbringen kann.
Das ist aber freilich auch noch mal eine andere Diskussion, die wir an anderen Stellen auch schon mal hatten. :-)

vor 4 Stunden schrieb sami:

Nein, es ist die Genese des Zimmer/RCP-Sounds von noch relativ pfiffigem, wenn auch technisch einfach gestricktem Orchester-Rock mit viel eklektizistischen Einflüssen (von Van Halen bis Pink Floyd, hier und da wird mal Mozart oder Wagner zitiert usw.) zu einem monolithischen Minimal-Sound, der davon zwar auch noch Elemente beibehält, aber insgesamt sehr statisch und variationsarm daherkommt - wiederum ist hier der Einfluss der "minimal music" oder des "Minimalismus" nur oberflächlich gesehen stichhaltig: zwar werden bestimmte Muster übernommen, aber die eigentliche Bandbreite bzw. Tiefe, die Reich, Glass oder Adams über ihre Konzertwerke ausspielen, fällt hier zumeist völlig flach (löbliche Ausnahmen gibt es, zuletzt in Teilen "Interstellar"). 

Indeed. Da muss man mit dem Begriff des Minimalistischen vorsichtig umgehen, hat die Richtung ja durchaus auch ihren Sinn und Zweck und künstlerischen Anspruch, der nicht einfach nur durch minimalen Einsatz erreicht werden kann.

 

Letztendlich scheint es, dass mein Versuch, den Begriff vom RCP-Stil/Sound näher und wahrheitsgemäßer zu definieren, scheitern wird, da irgendwie doch die Nasen, die ich ursprünglich mal ansprach, sich einen Kehricht darum kümmern. Andererseits ist klar, dass nicht alles RCP ist, wo RCP draufsteht. Das ist erfreulich.

Mal schauen, ob Zimmer mit DUNKIRK weitere Freiheiten ausspielen kann. Ein INCEPTION oder INTERSTELLAR dürfte es wohl nicht werden.

 

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vor 40 Minuten schrieb Sharp Dressed Man:

Mal schauen, ob Zimmer mit DUNKIRK weitere Freiheiten ausspielen kann. Ein INCEPTION oder INTERSTELLAR dürfte es wohl nicht werden.

ich geh mal von aus, dass wir keinen "gewöhnlichen" kriegsfilmscore bekommen. auch sowas wie Thin Red Line wirds wohl nicht werden.

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vor 15 Minuten schrieb Lars Potreck:

ich geh mal von aus, dass wir keinen "gewöhnlichen" kriegsfilmscore bekommen. auch sowas wie Thin Red Line wirds wohl nicht werden.

Ne. Denke ich auch nicht. Große Melodien erwarte ich da jetzt auch nicht, eher grobes Ambiente Scoring. Aber ich bin da offen. Sollen die mal machen. Ich für meinen Teil war mit den letzten Jahren und ihrer Zusammenarbeit höchstzufrieden. Ich bin beinahe gewillt zu sagen, dass es nach INTERSTELLAR nur noch bergab gehen kann. Aber mal schauen.

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Gast Stefan Jania
Am 19.2.2017 um 22:26 schrieb MarSco:

Irgendwie hat hier in dem ganzen Thread noch keiner daran gedacht, dass Wallfisch mehrere Jahre für Dario Marianelli als Orchestrator gearbeitet hat - da hat er jedenfalls sicherlich keine RCP-Stilismen angeeignet. Außerdem schreibt der Mann meines Wissens nach auch Konzertwerke, kann mich jedenfalls erinnern, dass der mal vor einigen Jahren ein Nicht-Soundtrack-Konzert hier in Hamburg gegeben hat - war allerdings nicht dabei damals.

Aber ja. Wallfisch kann durchaus anders. Schönes Album aus dem Jahre 2007:

https://www.amazon.de/dp/B00BNCAOB4

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