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Soundtrack Board

Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)


Marcus Stöhr
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zum ersten male überhaupt, höre ich mir grade michael kamens wunderbaren score "the iron giant" an, via spotify.

film und musik sind bisher irgendwie immer an mir vorbeigegangen.

der score gefällt mir, finde ihn recht hübsch. die melodik, wie auch stellenweise die dramatik haben schon ein paar eingebaute typische kamenismen.

insbesondere bild ich mir ein, hie und da mal ein wenig "robin hood" herauszuhören, welches meiner bescheidenen meinung nach sein bester ist neben "die hard", "münchhausen" und "101 damlmatians", danach dann gleich gefolgt von "the iron giant" und "back to gaya".

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In DENIAL gibt's dieselbe aleatorische Streicherpassage zweimal: erst in "The Letter" (ab ca. 1:40), dann in "A Return to London" (ab ca. 0:55). Man merkt die flirrende Bewegung der Streicher, nimmt es aber eher als eine Art Hintergrundrauschen wahr. In Wirklichkeit spielen die einzelnen Streichergruppen hier frei über vorgegebene Folgen aus zwei oder drei Tönen, die in ein kleines Kästchen geschrieben werden, mit dem Zusatz "improvise freely" ("nach gegebenem Muster weiterimprovisieren"). Durch die Tatsache, dass jeder Musiker ein bisschen anders über die Vorgaben improvisiert, entsteht ein netz-artiges, mikro-polyphones Gewebe, das einem vibrierenden Klangrauschen gleicht.

 

"Box Notation" nennt sich diese Technik, die in der Musik des 20. Jahrhunderts recht weit verbreitet ist - Shore hat mir 2010 in Wien erzählt, dass er diese Form der Aleatorik recht oft benutzt, wenn sich in seinen Scores das musikalische Geschehen dramatisch zuspitzt. Insbesondere in THE CELL hat er diese Technik beinahe durchgehend angewendet.

 

Ein paar weitere Beispiele:

 

- "92 Aqua Green Ford" aus THE CELL (eigentlich der ganze orchestrale Part des Stücks, schön vor allem der leise Einstieg zu Beginn)

- "FBI Pathologist" aus THE CELL (1:34 - Box Notation für Blechbläser, im fortissimo)

- "Fourth Floor Hallway" aus PANIC ROOM (die hohen Streicher in den letzten 30 Sekunden)

 

 

Vielen Dank. :)  Stimmt, wenn man die Beispiele hört, dann erkennt man es relativ deutlich oder kann sich zumindest die Anweisung dahinter vorstellen, ohne die Partitur zur Hand zu haben. Sehr effektiv. Gefällt mir gut in diesen Beispielen.

 

Mit der Aleatorik bin ich bisher nur flüchtig über Iannis Xenakis in Berührung gekommen, obschon er mit seinem stochastischen Ansatz ja auch noch mal in eine andere Richtung weitergegangen ist. Da eröffnen sich für mich gerade schöne Fenster, um meine beiden Fächer unter einen Hut zu bekommen.

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Alexander Cimini The Red Crocodile auf Spotify

Wunderschöner emotionaler score mit solo piano und violine und ein paar bonustracks aus anderen scores.der letzte track gehört zum besten was ich dieses jahr hören durfte.

 

"Red Krokodil" ist auch schon vier Jahre alt.. Sein "Dark Waves" aus dem Jahr 2015 ist auch sehr gelungen, soweit ich das beurteilen darf.

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"Red Krokodil" ist auch schon vier Jahre alt.. Sein "Dark Waves" aus dem Jahr 2015 ist auch sehr gelungen, soweit ich das beurteilen darf.

 

dem stimm ich zu.allerdings bleibt der letzte track von red crocodile bisher sein bester.ist ja auch schwer zu toppen.wobei die zwei letzten von dark waves aber auch verdammt gut sind.

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Ezio Bosso Ill Ragazza Invisibile

Spektakulär! Klingt wie Austin Wintory und Phillip Glass The Matrix.Emotional-dramatisch-düstere Orchestermusik mit enormer Power.Leider nur 25min auf der cd gepaart mit songs.Auf spotify findet man bei Ezio Bossos die ganzen Scoretracks bei den durchscrollbaren Einzeltracks.

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INFERNO - Hans Zimmer (2016)

 

 

Schon die Musik zu ANGEL & DEMONS (2009) orientierte sich thematisch an Zimmers Komposition für THE DAVINCI CODE (2006), war aber insgesamt mehr eine temporeichere und elektronische Aufarbeitung dieses Materials. INFERNO steht diesem in nichts nach. Die Themen verschwinden hier aber noch mehr und die Elektronik nimmt mehr Platz ein. Es ist eben der Sound, den er auch so schon die letzten Jahren geprägt hat, deshalb sollte das weniger überraschend kommen. Ein finales Urteil will ich aber nach dem ersten Hören noch nicht fällen, denn hier und da macht das Hören trotzdem Spaß.

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INFERNO - Hans Zimmer (2016)

 

 

Schon die Musik zu ANGEL & DEMONS (2009) orientierte sich thematisch an Zimmers Komposition für THE DAVINCI CODE (2006), war aber insgesamt mehr eine temporeichere und elektronische Aufarbeitung dieses Materials. INFERNO steht diesem in nichts nach. Die Themen verschwinden hier aber noch mehr und die Elektronik nimmt mehr Platz ein. Es ist eben der Sound, den er auch so schon die letzten Jahren geprägt hat, deshalb sollte das weniger überraschend kommen. Ein finales Urteil will ich aber nach dem ersten Hören noch nicht fällen, denn hier und da macht das Hören trotzdem Spaß.

 

Hab das Album jetzt auf Spotify ebenfalls gehört und bin doch recht enttäuscht.

 

Wenn ein Album eventuell hier und da mal ein paar Durchhänger hat, dann ist das noch ok, aber wenn es, mit deinen eigenen Worten "hier und da trotzdem Spaß macht", dann ist das schon etwas dürftig. Kenne die beiden Vorgänger recht gut und höre beide gerne, aber das hier ist mir leider für ein Höralbum zu dünn. Überhaupt habe ich mittlerweile den Eindruck, dass Hans bei den großen Hollywood-Produktion aktuell eher auf Sparflamme kocht, während er sich bei kleineren Projekten für Serien (The Bible, The Crown, Planet Earth II) viel kreativer austobt. Vielleicht mein persönlicher Eindruck.

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Bei mir war gerade zum ersten Mal dieser Score im Player:

 

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Wow... macht dieser Score Spaß. Beginnend mit dem ersten Track wird man gleich in diese Musik so richtig reingezogen.
Ein fantastisches Hauptthema, was auch ein gemeiner Ohrwurm ist und wirklich perfekt vorgetragen wird und ehrlich gesagt.. als Orchesterversion hätte das nicht auf so eine tolle Art funktioniert wie hier mit den Synthies. An manchen Stellen hört man dann auch ein echtes Orchester.. meist für die etwas ruhigeren Stellen, was hier dann eine tolle Mischung ergibt.
Wahrhaftig ein toller Score.. der meiner Meinung nach nicht als reiner Orchesterscore funktioniert hätte.

 

Hier ein toller Track aus dem Score.. einfach nur fantastisch!

https://www.youtube.com/watch?v=Z6Ft2VH0Nc4

 

PS: Durch Facebook und scorefun weiß ich, dass es auch eine tolle Orchesterversion von dem Hauptthema gibt. Jedoch so gut die auch klingt, so finde ich, dass das Original mehr Pep hat.

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Hans Zimmer - K2 oder "Versuch einer Alpensymphonie"

 

Zurück zu den Wurzeln! Es ist sehr interessant, Zimmer in seiner frühen Phase zu hören, als er noch dezidiert als "europäisch" galt, und viele Ursprünge seiner langen Karriere zu erhaschen. Zimmers Ersatzmusik für das Bergsteigerabenteuer "K2" ist nur in der britischen Version des Films erhalten und ich selber kenne weder den Film noch die Originalmusik. Zimmers Beitrag vermag auf der CD auf unterschiedliche Art und Weise zu unterhalten:Diese Komposition bildete mitunter die Keimzelle für die bombastischen Actionscores der 90er-Jahre und es ist interessant zu erkennen, dass er viele seiner damaligen Maniersimen mittlerweile zu einem großen Teil über Bord geworfen hat. Die heroische Besteigung des K2 fasste Zimmer musikalisch in fette Rockhymnen. Ständig dröhnt, wummert und donnert es aus den Boxen. Das echte Orchester wird in alter (damals noch neuer) Weise mächtig aufgepumpt. Knallige Tomtoms bahnen sich den Weg durch synthetisch angedickte Streichersoßen, unverhältnismäßig viel Hall verwäscht die Rhythmik und auch der strahlende Hornklang wird zusätzlich aufgeblasen. Gekrönt werden diese mächtigen Klänge häufig von einer E-Gitarre, die den erhabenen Hymnen noch einen "sportlichen" und "coolen" Anstrich verleihen soll. In den wenigen dynamisch ruhigreen Momenten haben die Streicher das Wort. Zimmer bemüht hier wieder barock anmutende Harmoniefolgen und greift sogar auf eine Solovioline zurück. Auch die wuchtigen Mollakkorde der Streichersektion für aktionsreichere Szenen finden sich in diesem Frühwerk ebenso wieder wie recht chaotische, von flirrender Elektronik durchzogene Actionpassagen.

 

Wie viele Zimmermusiken kränkelt auch "K2" insbesondere an der Albumpräsentation. Robert Townson entschied sich, die rund 40 Minuten zu zwei langen Suiten zusammenfassen. Leider trägt Zimmers Kompositon einen derartigen Aufbau überhaupt nicht, eine vernünftige Zuordnung einzelner thematischer Elemente fällt besonders schwer, auch gehen andere formbildende Aspekte in dieser Präsentation völlig verloren. Eine bestimmte Formlosigkeit, die auch nicht immer dem Bild geschuldet sein muss, gehört ja fast zu den Markenzeichen der Zimmer'schen Filmvertonung, hier geht der Reiz aber deutlich verloren. In stets getragenem Tempo schleppen sich die titanenhaften Klänge dahin und verklingen zudem noch überaus unbefriedigend.

 

Insgesamt muss man das mögen - die einen lieben diesen aufgeblasenen Bombast, die anderen hassen ihn - ich mag ihn :D. Hin und wieder ist es doch ganz erfrischend, sich diesen aufgeblasenen und hohlen Bombast zu geben.

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UN MINUTO PER PREGARE, UN INSTANTE PER MORIRE – Carlo Rustichelli

 

Eine Westernmusik, die nicht nach Western klingt. Grund hierfür dürftn auch die ganzen "Entlehnungen" aus dem romantischen Kanon - insbesondere Mahlers 4. Symphonie und Tschaikowskys "Manfred"-Symphonie sein, die von Rustichelli nur marginal umarrangiert wurden. Die originale Albumpräsentation, die neben diesen "Bearbeitungen" auch Originalmusik vom Komponisten enthält, ist dennoch ein großer Genuss, auch wenn sich die Orchestermusiker nicht gerade an Höchstleistungen überbieten. Rustichelli komponierte für diesen Film ein schön melancholisches Hauptthema, das einmal getragen in der Gitarre und einmal von den Streichern über treibende Actionryhthmen der kleinen Trommel interpretiert wird. Ditigtmovies veröffentlichte neben den vollständigen Filmaufnahmen in Mono auch den Albumschnitt, der alles Wichtige enthält und Suspensepassagen sowie gedroschene Saloonklaviere unter den (Schneide-)Tisch fallen ließ. Abrupte Schnitte innerhalb zweier Sücke mögen kurz den Hörfluss trüben, aber darüber täuscht die Musik hinweg. Ein schönes Album für einen gemütlichen Abend :)

 

P.S.: Weitere Angaben finden sich im "Italienische Genrefilmmusik der 50er, 60er und 70er Jahre"-Thread. Danke auch an Stefan Schlegel!

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Dario Marianelli - ANNA KARENINA

 

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Eines der letzten Alben, vielleicht sogar das letzte Album, das ich mir von einer aktuellen Filmmusik auf Grund des Kinobesuchs gekauft habe. Joe Wright lieferte mit seiner Literaturverfilmung eine interessante Interpretation des tragischen Romanstoffes, indem er das rein auf Formalien und Präsentation ausgerichtete Leben der russischen Oberschicht im ausgehenden 19. Jahrhundert im Rahmen offensichtlicher Theaterkulissen inszeniert, in denen die Charaktere wie Figuren eines Gesellschaftsschachs hin- und hergeschoben werden. Auch Marianellis Vertonung des virtuos stilisierten Films nimmt Abstand vom klassischen Filmdramenepos oder russischer musikalischer Schwerenöterei. Stattdessen bringt seine folklorisch angehauchte Musik ein ganz eigenes osteuropäisches Flair in den Film und weiß auch auf CD zu überzeugen. Maranelli entwarf fast durchgehend fromal geschlossene Stücke, die nicht auf einzelne Aspekte der Filmhandlung reagieren. Die farbige Instrumentation ist durch folkloristische Klänge des Akkordeons bereichert, ab und an von einer Solovioline umgarnt. Schnelle Walzer- und andere Tanzrhythmen vereinen sich im Film mit den aufwendig choreographierten Szenen. Ein deutliches Gewicht auf dem Blech für die Begleitstimmen verleiht der Musik einen volkstümlichen Charakter, während in anderen Passagen deutliche Anleihen an Zigeunermusik deutlich werden. Zwei kurze Gesangssoli sorgen für weiteres Lokalkolorit. Wenn sich im Film das persönliche Drama Bahn bricht, schlägt auch die Musik um. Zwar bleibt der Walzertakt auch in späteren Passagen erhalten, nun aber als nervöser Puls oder aggressive Triebkraft. Marianelli legt zudem mehr Gewicht auf die Streichersektion, lässt seine Musik aber niemals in dramatisches Pathos umschlagen, sodass er es zuletzt mit den folkloristischen Klängen vereinen und zu einem beschwingten Abschluss führen kann.

Das großzügig bestückte Album macht auf ganzer Linie Spaß und sei jedem ans Herz gelegt, der etwas für künstlerisch überzeugende Folklorismen, farbenfrohen Orchestersatz und eine gesunde Portion Wehmut übrig hat.

 

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Le Dernier Trappeur von Krishna Levy.

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Über weite Strecken spiegelt der Score die Erhabenheit und Weite der Natur (Rocky Mountains) wider.
Manchmal wehmütig, ja melancholisch, von Sterichinstrumenten getragen Kompositionen.
Dann wieder ethnisch, der Natur verbundene Weisen. Kurze Stücke mit Gitarre und E-Gitarre.
Das Ganze perfekt zum Relaxen.

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Der filmmusikalische Sonntagsschmaus:

 

:music: : John Williams - MONSIGNOR

 

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Eine oft unterschätzte, aber überaus prächtige und teilweise atemberaubend schöne ("Gloria", der Gänsehauttrack schlechthin) filmmusikalische Perle, die da John Williams' Feder im Sommer 1982 entsprungen ist. Dabei sollte man bedenken, dass die kraftvoll-lyrischen Klänge (mit einer angenehmen Prise "Godfather"-Feeling versehen) in einem äußerst engen Zeitfenster zwischen der Fertigstellung des Scores zu E.T., Verpflichtungen für die Konzertsaison mit den Boston Pops und dem Beginn der Arbeit an der Filmmusik zu STAR WARS: RETURN OF THE JEDI entstand. Beachtlich.

 

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Der filmmusikalische Sonntagsschmaus:

 

:music: : John Williams - MONSIGNOR

 

 

Dabei sollte man bedenken, dass die kraftvoll-lyrischen Klänge (mit einer angenehmen Prise "Godfather"-Feeling versehen) in einem äußerst engen Zeitfenster zwischen der Fertigstellung des Scores zu E.T., Verpflichtungen für die Konzertsaison mit den Boston Pops und dem Beginn der Arbeit an der Filmmusik zu STAR WARS: RETURN OF THE JEDI entstand. Beachtlich.

 

john williams. guter mann! sollte man vielleicht mal für einen irgendeinen preis vorschlagen diesen genialen komponisten!

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