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Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)


Marcus Stöhr
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Wirklich. Das war schon immer eines meiner Highlights.

Und die Dramaturgie ergibt sich ja schon durch die zu vertonenden Sequenzen. Klar ist darunter auch eine Montage des Spiels, aber der Moment, als Ron merkt, dass er sich opfern muss und der Aufbau bis dahin bis zum Ende des Tracks stehen doch für sich auf dem Album.

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610McxgKAbL._SY355_.jpgDEEP BLUE SEA - Trevor Rabin

Bis heute immer wieder eine Erwähnung wert, wie hier vor allen Dingen die ersten beiden Tracks so jenseits der Erwartungen, die man an so einen Film hat, laufen. Auch sonst hab ich mit den knapp 30 Minuten meinen Spaß. Klar größtenteils synthetisch, aber das heißt nicht schlecht und wie wir wissen kann Trevor Rabin eingängige Themen und kann mit ihnen umgehen. 

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Am 14.5.2019 um 08:49 schrieb SilvestriGirl:

Gerade läuft die Musik zu Waxmans PIRATENKÖNIGIN, wie der Film auf deutsch heißt. Ein wunderbares Kleinod an Filmmusik. Kein Meisterwerk, aber eine sehr schöne Arbeit zu dem Abenteuer. Als Geigerin gefällt mir vor allem "Anne In Yellow Dress" sehr gut.

Tolles, Swashbuckler-Hauptthema. Ist aber trotzdem nicht Waxmans größte Stunde, oder? Ich habe ihn lange nicht mehr gehört, erinnere mich aber an einige längere Durststrecken zwischendurch. Vielleicht irre ich mich da auch, muß ich mir gelegenlich nochmal anhören.

vor 15 Stunden schrieb SilvestriGirl:

Ich höre gerade DAS LIED VON BERNADETTE. Ein Meisterwerk der Filmmusik. Toll instrumentiert, fantastische Charakterzeichnung, Alfred  Newman in Topform.

Bei Filmen mit religiösem Bezug ist Newman IMMER in Topform. BERNADETTE gefällt mir persönlich noch besser als sein CAPTAIN FROM CASTILE.

vor 13 Stunden schrieb Mephisto:

José Nieto - CRUSADES

Vielen Dank für den Tipp. Ist mir gänzlich unbekannt, aber an Musik zu Mittelalter-Filmen bin ich stets interessiert (solange sie nicht nach Zimmer klingen).

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vor 13 Stunden schrieb Angus Gunn:

Tolles, Swashbuckler-Hauptthema. Ist aber trotzdem nicht Waxmans größte Stunde, oder? Ich habe ihn lange nicht mehr gehört, erinnere mich aber an einige längere Durststrecken zwischendurch. Vielleicht irre ich mich da auch, muß ich mir gelegenlich nochmal anhören.

Bei Filmen mit religiösem Bezug ist Newman IMMER in Topform. BERNADETTE gefällt mir persönlich noch besser als sein CAPTAIN FROM CASTILE.

Vielen Dank für den Tipp. Ist mir gänzlich unbekannt, aber an Musik zu Mittelalter-Filmen bin ich stets interessiert (solange sie nicht nach Zimmer klingen).

 

Ja, wie ich schrieb: kein Meisterwerk, aber ein wunderbares Kleinod an Filmmusik. ?

Ich finde deine Beobachtung in Bezug auf Newman sehr interessant. Tatsächlich sind seine Musiken zu Filmen  mit religiösen Bezügen Knaller, habe es aber nie damit in Beziehung gesetzt. War er denn besonders religiös oder hast du eine Idee, weshalb er gerade in dieser Sparte erfolgreich schrieb?

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vor 2 Stunden schrieb SilvestriGirl:

 

Ja, wie ich schrieb: kein Meisterwerk, aber ein wunderbares Kleinod an Filmmusik. ?

Ich finde deine Beobachtung in Bezug auf Newman sehr interessant. Tatsächlich sind seine Musiken zu Filmen  mit religiösen Bezügen Knaller, habe es aber nie damit in Beziehung gesetzt. War er denn besonders religiös oder hast du eine Idee, weshalb er gerade in dieser Sparte erfolgreich schrieb?

Naja, als Jude dürften ihn ja solche Themen wie BERNADETTE, THE GREATEST STORY EVER TOLD oder THE ROBE theoretisch nicht besonders interessiert haben. William Wyler fand's ja auch ganz lustig, als Jude ausgerechnet BEN HUR - A TALE OF THE CHRIST gedreht zu haben. Wenn, dann hat das wahrscheinlich ästhetische Gründe. Newman mochte es vielleicht einfach, sakrale, anmutige und sphärische Klänge zu komponieren.

vor 15 Stunden schrieb Angus Gunn:

Vielen Dank für den Tipp. Ist mir gänzlich unbekannt, aber an Musik zu Mittelalter-Filmen bin ich stets interessiert (solange sie nicht nach Zimmer klingen).

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José Nieto – STAR KNIGHT

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Bei DER HERR DER STERNE handelt es sich um eine von unzähligen Billigproduktionen, die mit einem Gastauftritt von Klaus Kinski „veredelt“ wurden. Insgesamt kann man hier von einer noch trashigeren Variante à ka KRULL sprechen, indem Ritter und Aliens aufeinandertreffen.

Die Musik zu diesem „Spektakel“ steuerte der spanische Komponist José Nieto bei, der sich offensichtlich bemühte, eine gleichermaßen der Tradition und dem Zeitgeist verschriebene Fantasymusik zu komponieren. Nieto entwarf nicht weniger als drei Themen, mit der die Musik über weite Strecken gestaltet. Das Hauptthema besteht lediglich aus den ersten vier Tönen einer Mollskala, die erst auf- und anschließend wieder absteigend gespielt werden. Diese etwas archaisch anmutende Tonfolge ist leider nicht charakteristisch genug, dem Film ein wirkungsvolles musikalisches Signum zu verleihen. Weitaus interessanter fällt das heroische Thema für den Protagonisten aus – eine in strahlendem Dur gehaltene, größtenteils aufstrebende Linie, die häufig von den Blechbläsern über einen tiefen Orgelpunkt der Streicher und der Pauke intoniert wird, nicht selten von schimmernden Akkordbrechungen des Glockenspiels garniert. Auch das delikate Liebesthema ist sehr schön gelungen und kommt im Verlauf der Musik leider viel zu selten zu Geltung.

Für die Aufnahmen stand ein mittelgroßes Orchester mit Holz- und Blechbläsern, Schlagwerk und Streichern zur Verfügung. Synthesizer werden lediglich für ätherisch anmutende Effekte und Klangschichten eingesetzt und fügen sich gut in das Klangbild ein. Insgesamt kann man jedoch ohne schlechtes Gewissen von einer orchestralen Filmmusik sprechen. Dieser fehlt es aber leider insgesamt an Durchschlagskraft, was größtenteils der Instrumentation geschuldet ist. Es laufen oft zu wenige und zu lineare Ereignisse parallel ab, sodass nie ein volles und wuchtiges Klangbild entsteht. So präsentiert Nieto sein Hauptthema zu Beginn des Films lediglich über gleichmäßige Staccato-Noten in den tiefen Streichern, denen einfach die nötige Wucht fehlt. Auch in den etwas temporeicheren Actionsequenzen etabliert der Komponist zwar treibende Rhythmen in den Violinen oder kurze Blechfanfaren, aber diese bleiben oft im leeren Raum stehen.

Auch die Abmischung trägt zu der etwas kraftlosen Wirkung der Musik bei. Mit viel Hall aufgenommen, mutet das akustische Ensemble über einige Strecken gar elektronisch an. Dieser Effekt mag zum einen dem Zeitgeist geschuldet sein und verstärkt zum anderen die Fantasy-, fast schon traumhafte Atmosphäre des Films, er verleiht der Musik aber auch durchweg einen „entrückten“ Charakter, der bei handfesten Actionszenen und Verfolgungsjagden fehl am Platz ist.

Insgesamt handelt es sich bei STAR KNIGHT um eine charmante B-Fantasy-Filmmusik, die durchaus ihren eigenen ästhetischen Reiz hat und kompetent gemacht wurde, im Grunde aber für den Filmmusikfreund verzichtbar bleibt.

 

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vor 10 Stunden schrieb Mephisto:

Naja, als Jude dürften ihn ja solche Themen wie BERNADETTE, THE GREATEST STORY EVER TOLD oder THE ROBE theoretisch nicht besonders interessiert haben. William Wyler fand's ja auch ganz lustig, als Jude ausgerechnet BEN HUR - A TALE OF THE CHRIST gedreht zu haben. Wenn, dann hat das wahrscheinlich ästhetische Gründe. Newman mochte es vielleicht einfach, sakrale, anmutige und sphärische Klänge zu komponieren.

   

 

Judentum und Christentum sind einander Geschwister. ;) So ungewöhnlich erscheint mir dies gar nicht. :)

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Bleiben wir nochmal bei den Rittern:

Ron Goodwin - LANCEOT AND GUINEVERE

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Bei LANCELOT AND GUINEVERE handelt es sich um eine – meiner Ansicht nach zu Unrecht – vergessene cineastische Interpretation des berühmtesten Aspekts der Artus-Legende. Der Film, den ich besser bewerten würde als das vergleichbare Pendant DIE RITTER DER TAFELRUNDE, wartet mit Cornel Wilde als Lancelot mit französischem Akzent, Jean Wallace als Guinevere und einem liebenswürdigen Brian Ahern verliebten Artus auf. In opulenten Kulissen wird geliebt und intrigiert, auf satten grünern Schlachtfeldern liefern sich tapfere Helden und erbitterte Schurken blutige Kämpfe – und die sind für die Entstehungszeit des Films im wahrsten Sinne des Wortes überraschend blutig.

Die Musik steuerte Ron Goodwin bei, der einige Jahre später erneut ein Abenteuer aus dem Umkreis der Arths-Sage – SIR GAWAIN AND THE GREEN KNIGHT – vertonen sollte. Für LANCELOT AND GUINEVERE komponierte Goodwin eine traditionell angelegte Orchesterpartitur, die im Zuge der Archivräumungen bei MGM vernichtet wurde. Für eine CD des Label X, die neben Auszügen aus den „Miss-Marple“-Filmen auch Musik aus FORCE 10 FROM ANAVORNE und LANCELOT AND GUINEVERE enthält, hat der Komponist höchstpersönlich laut Booklet-Text (dessen Autor die auf die Notenvernichtung gemünzte Floskel des „MGM-Holocausts“ für meinen Geschmack etwas zu unreflektiert benutzt) seine Musik von der Tonspur einer Videokassette rekonstruiert.

Im Zentrum der Musik steht – der Handlung des Films entsprechend – das leidenschaftliche Liebesthema für Lancelot und Guinevere. In der Ouvertüre schmachtend von den Streichern vorgetragen, verkehrt es sich später effektvoll in sein Gegenteil: Gewichtig, fast brutal wird es vom tiefen Blech intoniert und bedrängt die zitternden Tremoloflächen der Streicher. Für das friedliche Leben in Camelot komponierte Goodwin mehrere pastoral anmutende Passagen, gekrönt von Flöten und Hornsoli sowie strahlende Fanfaren und eine vergnügte Passage für Holzbläser.

Lancelot selbst wurde ein heroisches, sich in den Blechbläsern zu Beginn der Ouvertüre auftürmendes Fanfarenmotiv zur Seite gestellt, das insbesondere in den Actionpassagen wieder in den Bläsern hervorbricht. Die Vertonung der Kämpfe und Schlachten bilden leider auch den Schwachpunkt der Partitur. Sie geben sich zwar einen temporeichen und energischen Anstrich, allerdings erschöpfen sie sich formal äußerst schnell, setzen sie sich lediglich aus signalhaften und sequenzierten Varianten des Lancelot-Motivs, die zwischen rasche, auf Orgelpunkten des tiefen Blechs und der Pauke grundierten Streicherläufe geschaltet werden. Vermeintliches Tempo und Energie speist sich neben den raschen Läufen auch in der ständigen Sequenzierung derselben um einen Halbton höher. Die ewige Gleichförmigkeit zwischen Fanfaren und Streichern lassen die Actionpassagen aber insbesamt auf der Stelle treten.

Die Suite selbst folgt – sofern mich meine Erinnerung nicht trügt – dem chronologischen Verlauf der Filmhandlung. Insgesamt schuf Ron Goodwin eine Ritterabenteuerpartitur ohne große Ecken und Kanten, die kein Klischee auslässt und über gut 25 Minuten zu unterhalten vermag. Die zwei großen schwächelnden Actionpassagen machen insbesondere die Darbietungen des Liebesthemas, denen der Komponist in der Mitte der Suite einen großen Platz einräumte, wieder wett. Die Aufnahme ist etwas flach, aber sauber. Somit handelt es sich um eine vorbildliche Präsentation einer sauberen und routinierten Filmmusik, deren Originalaufnahmen bis heute unveröffentlicht geblieben sind. Mein Bedarf an LANCELOT AND GUINEVERE ist aber ohnehin momentan gedeckt.

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  • 2 Wochen später...
Bildergebnis für zubin mehta star wars

Zubin Mehta, Los Angeles Philharmonic Orchestra: Star Wars / Close Encounters

Hatte kürzlich das Vergnügen, Mehta im Konzert zu erleben mit einem mitreißenden modernen Konzert für Schlagzeug und Orchester sowie Rimskys Scheherazade. Da musste ich mal wieder an dieses alte Album denken, das Mehta in den 70ern fast zeitgleich mit Gerhardts Star Wars/Close Encounters Platte aufgenommen hat. Das Programm beider Alben deckt sich nahezu. Die 30-minütige Suite aus Star Wars bietet hier sogar die Cantina Band. All das ist kongenial musiziert und von großer Spielfreude.

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  • 3 Wochen später...
  • 2 Wochen später...

James Horner - Apollo 13 Expanded

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Zum ersten Mal die Intrada-Fassung gehört, und ich muss zugeben, dass es schon etwas ungewohnt war, die Musik so klar zu hören. Kann nun auch nicht sagen, ob das nun klanglich besser oder schlechter als die Musik vom alten Album klingt.
Was ich aber s
agen muss, dass mir da mehr als nur ein wenig der "Check"-Dialog vor dem Launch-Track fehlt, der den ganzen Track so wunderbar eingeläutet hat. Das war auch der einzige Dialog vom alten Album, den ich gut und sehr passend im Zusammenspiel mit Horners Musik fand.
Ansonsten ist die Musik natürlich immer noch großartig, und funktioniert auch auf der längeren 67 Minuten-Score-Fassung auf der CD, welche ich heute gehört habe. Natürlich bin ich froh, dass Intrada dem Score von Horner endlich eine gescheite Veröffentlichung gegeben hat.

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SPHERE (Elliot Goldenthal)

In den letzten Tagen habe ich mir endlich mal die Komplettfassung vorgenommen, die schon seit einigen Jahren in Fan-Kreisen kursiert. Und es ist wirklich atemberaubend, wie durchgehend brillant und einfallsreich die Musik gestaltet ist, selbst über die vollen 100 Minuten. Vieles war mir noch aus dem Film bekannt, wie die maritim-minimalistische "Reisemusik" zu Beginn ("Helicopter to Ship") oder die Vertonung der ersten Code-Entschlüsselung ("Jerry Speaks"), mit ihren schillernd-aufreizenden Klängen à la "Tracking Simon Phoenix" / DEMOLITION MAN. Andere Teile der Musik wiederum habe ich ganz neu entdeckt, etwa die lang auskomponierten, avantgardistischen Passagen für die Angriffe der Meerestiere ("Jellyfish Attack" inkl. seines wunderschönen Präludiums, oder "Squid Attack"). Besonders beeindruckt hat mich das 6-minütige "The Lab", für die Sequenz, in der Sharon Stone die Wasserschlangen zum eingesperrten Dustin Hoffman ins Labor leitet. Auf dem alten Varèse-Album war hieraus nur ein kurzer, ca. 20-sekündiger Ausschnitt im Track "Water Snake" zu hören, hier entfaltet sich nun über 6 Minuten ein alptraumhafter, im besten Sinne haarsträubender Avantgarde-Satz aus verschiedensten perkussiven Effekten (Klaviersaiten, col-legno-Streicher, stereophone Steel Drums) und atonalen Bläserfiguren à la Lutoslawski - dabei nie formlos, sondern gekonnt zugespitzt und mit großem dramatischem Effekt.

Überhaupt: Goldenthals Musik zu SPHERE ist eine der übersehenen filmmusikalischen Großtaten des Jahrzehnts, vielleicht sogar eine der ausdrucksstärksten, lautmalerischsten Unterwasser-Filmmusiken aller Zeiten. Unfassbar fantasievoll übersetzt Goldenthal jeden Aspekt der Tiefsee in teils wunderschöne, teils beängstigende instrumentale Bilder, inspiriert sowohl vom französischen Impressionismus wie auch von osteuropäischer Avantgarde und Minimalismus. Ein Meisterwerk - und ich freue mich nun sehr auf die Möglichkeit einer Deluxe Edition.

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BAD BOYS (1995) - Mark Mancina

Der Score kämpft ja noch etwas um den Einzug in unsere Hall of Fame, aber eine Tendenz ist erkennbar. Zeit also nochmal die Musik zu besuchen.

2007 erschien bei LaLaLandRecords der komplette Score auf einer CD mit einer Läuflänge von knapp 70 Minuten (inkl. einem dreiminütigem Bonustrack). Ich glaube die auf 3000 Exemplare limitierte Veröffentlichung hielt sich dann aber relativ lange, auch wenn es bestimmt einige gab, die sich darüber gefreut haben, dass auch ein 90er-Actionscore neben beispielsweise den DIE HARD-Filmen 2&3 eine solche Luxusbehandlung erhielt. SPEED und TWISTER sollten ja erst noch folgen. Zumindest zweiterer ist später erst erschienen.

Mit seinen 27 Tracks hat das Album durchaus auch ein paar Schnipsel-Tracks von 40-50 Sekunden Lauflänge, doch stören die nur manchmal den Hörfluss. Neben den Actionmomenten kann Mark Mancina dabei auch durchaus thematisches Material etablieren und variieren und gibt dem ganzen neben den wuchtigen und mitreissenden Actionmomenten auch immer wieder zum Luft zum Atmen.

Kann man bedingungslos weiterempfehlen.

 

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vor 21 Stunden schrieb Lars Potreck:

Kenne Film und Musik noch nicht, daher einfach mal blind bestellt. Bin schon sehr gespannt. Danke für den kurzen Einblick Sebastian. 

Lohnt sich definitiv, auch das alte 35-Minuten-Album. 

vor 21 Stunden schrieb TheRealNeo:

Kenne den Film auch noch nicht, aber würde mich nun reizen. :)

Den Film mochte ich auch immer sehr. In der Auflösung und in den "philosophischen" Teilen vielleicht etwas verschwurbelt, aber als Horrorfilm doch sehr effektiv und beklemmend, auch durch die Musik. Levinson gelingt es auch enorm gut, Panikreaktionen zu inszenieren, etwa auf phobische Reize wie Enge, Wassereinbruch, Quallen und Schlangen, etc. . So intensiv habe ich das bisher nur in wenigen Filmen gesehen. 

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vor 23 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

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SPHERE (Elliot Goldenthal)

In den letzten Tagen habe ich mir endlich mal die Komplettfassung vorgenommen, die schon seit einigen Jahren in Fan-Kreisen kursiert. Und es ist wirklich atemberaubend, wie durchgehend brillant und einfallsreich die Musik gestaltet ist, selbst über die vollen 100 Minuten. Vieles war mir noch aus dem Film bekannt, wie die maritim-minimalistische "Reisemusik" zu Beginn ("Helicopter to Ship") oder die Vertonung der ersten Code-Entschlüsselung ("Jerry Speaks"), mit ihren schillernd-aufreizenden Klängen à la "Tracking Simon Phoenix" / DEMOLITION MAN. Andere Teile der Musik wiederum habe ich ganz neu entdeckt, etwa die lang auskomponierten, avantgardistischen Passagen für die Angriffe der Meerestiere ("Jellyfish Attack" inkl. seines wunderschönen Präludiums, oder "Squid Attack"). Besonders beeindruckt hat mich das 6-minütige "The Lab", für die Sequenz, in der Sharon Stone die Wasserschlangen zum eingesperrten Dustin Hoffman ins Labor leitet. Auf dem alten Varèse-Album war hieraus nur ein kurzer, ca. 20-sekündiger Ausschnitt im Track "Water Snake" zu hören, hier entfaltet sich nun über 6 Minuten ein alptraumhafter, im besten Sinne haarsträubender Avantgarde-Satz aus verschiedensten perkussiven Effekten (Klaviersaiten, col-legno-Streicher, stereophone Steel Drums) und atonalen Bläserfiguren à la Lutoslawski - dabei nie formlos, sondern gekonnt zugespitzt und mit großem dramatischem Effekt.

Überhaupt: Goldenthals Musik zu SPHERE ist eine der übersehenen filmmusikalischen Großtaten des Jahrzehnts, vielleicht sogar eine der ausdrucksstärksten, lautmalerischsten Unterwasser-Filmmusiken aller Zeiten. Unfassbar fantasievoll übersetzt Goldenthal jeden Aspekt der Tiefsee in teils wunderschöne, teils beängstigende instrumentale Bilder, inspiriert sowohl vom französischen Impressionismus wie auch von osteuropäischer Avantgarde und Minimalismus. Ein Meisterwerk - und ich freue mich nun sehr auf die Möglichkeit einer Deluxe Edition.

Hab mir nun auch mal die offizielle Albumfassung mit ihren 38 Minuten vorgenommen, die schon länger in meiner Sammlung schlummert. Und auch die lässt durchschimmern mit welchem Einfallsreichtum und Kreativität Elliot Goldenthal die Sache angegangen ist und in der Folge eine farbenfrohe und aufregende Orchestrierung zu bieten hat.

Davon gerne mehr. ;)

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Zumal die Albumfassung auch einen starken Fokus auf die romantisch-lautmalerischen und die melodischen Minimal-Elemente der Musik legt ("The Gift", "Pandora's Fanfare", "Event Entry", "Wave", "Andante"). Die Avantgarde-Elemente konzentrieren sich eigentlich nur auf zwei bis drei Tracks ("Water Snake", "Manifest³", und jeweils die letzte Minute von "Manifest Fire" und "Terror Adagio"). 

Somit ein recht eingängiges Album, das auch Avantgarde-Skeptiker nicht überfordern dürfte. 

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Gast Stefan Jania
vor 20 Stunden schrieb scorefun:

Es gibt offiziell keine Deluxe. Es kursiert aber, wie Sebastian geschrieben hat, eine wirklich wunderbare inoffizielle Fassung. Das schon seit Jahren. Über die hatte ich seinerzeit hier mal geschrieben, finde das aber nicht mehr. Gelöscht? Wer weiß.... Ich hatte damals auch gedacht, dass eine offizielle Deluxe von Varèse oder La-La Land kurz vor der Tür steht. Das ist leider nicht passiert. Schade. Für mich einer der besten Scores der 90'er. Aber wahrscheinlich wurde Goldenthal nach der Aktion "Titus vs. 300" zum absoluten Bad-Guy bei Warner und die halten nun die Türen mehr als geschlossen, was seine Musik angeht. Auch auf Batman & Robin können wir, nach Aussagen von MV, wohl nicht hoffen - obwohl da auch schon eine "deluxe" als auch eine Fassung des alten geplanten, aber nie erschienenen Score-Albums kursiert. Somit Pustekuchen.

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vor 4 Stunden schrieb Stefan Jania:

Aber wahrscheinlich wurde Goldenthal nach der Aktion "Titus vs. 300" zum absoluten Bad-Guy bei Warner und die halten nun die Türen mehr als geschlossen, was seine Musik angeht. 

Zu befürchten ist das leider. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass da doch noch was kommt von Varèse...

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