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Soundtrack Board

Themen der Filmmusik - Golden & Silver Age


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Das Abtun als "spießig" ist ja besonders in Hinblick auf ältere Musik ein Klassiker. Opern sind furchtbar, weil da immer eine Frau kreischt, Symphonien viel zu langweilig und Kammermusik nicht der Rede wert. Auf die Problematik der Neuen Musik komme ich gar nicht zu sprechen...Anscheinend ist es wirklich so, dass die Golden-Age-Hörer eher als die Spießigen "uncoolen" Leute angesehen werden. Mich persönlich überrascht besonders im Hinblick auf die Golden-Age-Diskussion, dass gerade die, die immer überhaupt nichts von Musik "verstehen" und "wissen" wollen, da das ja unbegreiflicher Art und Weise etwas "kaputt" machen würde und die daher immer nur auf ihren Bauch und das eigene Gefühl hören, sich mit dem Golden Age so schwertun, das in der spätromantischen Tradition steht und somit das Gefühl an oberster Stelle setzt. Natürlich waren damaligen Abenteuerfilme viel naiver als die heutige ewig nervende Bemühung, Action "realistisch" zu zeigen und wenn Basil Rathbone und Errol Flynn um ihr Leben kämpften gleichte das immernoch einer furiosen akrobatischen Nummer denn ein abgehetzter angsterfüllter Kampf. Daher ist die Musik auch etwas überschwänglicher, aber auch voller Emotion. "Scene d'Amour" aus "Vertigo" ist zu kitschig, aber "Love Theme" aus "Spartacus" "gibt einem dann wieder nichts". Hier glaube ich sicher, dass man die eigene Empfindung dem sogenannten "persönlichen Geschmack" vel zu stark unterordnet, sodass eine wirklich differenzierte Auseinandersetzung mit dem, was man angeblich so liebt - der Musik - nicht möglich ist.

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Schön...nur dass jetzt der Kern der Diskussion - Williams als letzter Golden-Age-Abkömmling - völlig zunichte gemacht wurde... :(

Nein, nicht gleich wieder alles übers Knie brechen, lass uns nur hier direkt weitermachen. Ist doch noch alles frisch im Gedächnis.

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Meine Stellungnahme im Hinblick auf dieses und alles andere im Allgemeinen: Ich bin zu 100% subjektiv. In mir gibt es keinen Funken Objektivität. Den WILL ich auch gar nicht haben. Habe es versucht, objektiv an irgendwelche Dinge heranszugehen, doch da ich damit immer großartig scheiterte, hab ich es irgendwann direkt gelassen. So gefällt mir, was mir direkt zusagt. So mag ich Filme, weil ich den Komponisten toll finde. Und so werde ich das Golden Age eben erst mögen, wenn mir mehr als 3 Titel gefallen.

Ja, das führte schon zu "interessanten" Diskussionen, wenn ich über einen Film schwärme, wie gestern und direkt gesagt wird "aber das ist doch nur ganz subjektiv" Ich stutzte kurz und sagte "ja, natürlich. Was denkst du denn?" In Gedanken fügte ich für mich hinzu: Vielleicht ist es objektiv gesehen ein schlechter Film. Aber wenn ich das gewusst hätte, wäre dieser Kinobesuch doch eine ziemliche Geldverschwendung gewesen.

Freu dich doch einfach darüber, dass ich diese ganze Musik sehr naiv und fast kindlich verspielt betrachte. Denn im Grunde ließe sich dieser Geist noch leicht formen. Wenn man es richtig macht ;). Bedeutet, wie schon an anderer Stelle angedeutet: Wenn du nun ständig darauf rumhackst, dass ich keine Erdbeertorten mag und mich wenn auch nur indirekt dazu zwingen willst, eine Erdbeertorte zu essen und ganz ganz lecker zu finden, weil doch da Vitamine drin sind und überhaupt ganz tolle Nährstoffe, bekomme ich irgendwann ein Trauma und laufe schreiend weg, wenn ich nur so eine Torte von der Ferne erblicke ;).

Also gib mir doch einfach die Zeit und erlaube mir die Freiheit, das ganze so zu entdecken, wie ich es mag.

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Ich glaube, dass Gerrit dir wirklich nichts aufzwängen will, aber er versteht eben nicht - teilweise genau wie ich - warum du dann deine Subjektivität selbst einschränkst. Es geht dabei gar nicht darum, dass irgendetwas objektiv gut ist und deshalb gehört werden muss, aber ich glaube, du und andere - und das ist wirklich nicht böse und anfeindend gemeint :) - sich oftmals gar nicht so frei und offen bewegen, wie sie es gerne darstellen.

Ich finde es gut, wie du an Musik herangehst, glaube aber auch - eben auch aus eigener Erfahrung - das ein Versuch nicht gleich ein Versuch ist. Manchmal reicht es nicht, nur eine Messerspitze zu probieren, was nicht an der Auffassungsgabe liegt, sondern an der Natur der Musik (oder jedes anderen Objektes).

Du kannst in Hans Zimmer eine Minute reinhören und in Wagner eine Minute reinhören. Hinterher kann man sagen, ich habe Zimmer versucht, was man aber über Wagner eben nicht sagen könnte.

Ich hoffe es kommt rüber, wie ich es meine.

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Babis hat vollkommen recht. Die Fähnchen, die immer fltternd vor sich hergetragen werden, entpuppen sich meistens als herab hängende Wimpel, weil die selbst aufgestellten Vorurteile den sogenannten "freien Geschmack" deutlichst einschränken. Zwingen, etwas gut zu finden, will ich hier niemanden, aber ich möchte ermutigen, sich mit Unbekanntem auseinander zu setzen.

Zeit nehmen bedeutet auch, sich bewusst und auch stetig mit einer Sache auseinander zu setzen wie Babis es so schön beschrieb. Man nehme Rozsas "Ben Hur" und höre ihn einmal durch, ohne viel darüber zu wissen. Während der prächtigen römischen Märsche kann man das Kopfkino genau so spielen lassen wie das Herz bei den Liebesszenen dahin schmilzt. Okay, der erste Hördurchgang war vielleicht noch nicht überzeugend. Vielleicht an einigen Stellen zu vie, an anderen zu wenig. Als hört sich die Musik am Nachmittag noch einmal, dieses Mal versucht man, die einzelnen Leitmotive heraus zu suchen und zu verfolgen. Am nächsten oder übernächsten Tag hört man diese Musik noch einmal und achtet auf die Instrumentation, vielleicht liest man auch einmal in den mittlerweile erhältlichen Begleittexten, was die Musik woe bedeutet, warum Rozsa dieses oder jenes Thema so oder so umgesetzt hat. Vielleicht sieht man sich dann abends den Film an und hört die Musik am folgenden Tag noch einmal. Am darauf folgenden Tag noch einmal. Jetzt haben sich im Unter- sowie bei vollem Bewusstsein die meistens Details abgesetzt, wir wissen, wie die Musik als solche funktioniert, wir wissen, wie sie für den Film arbeitet. Normalerweise müsste man nach vier oder fünf Hördurchgängen mit der Musik vertraut sein und jetzt auch entscheiden können, was gefällt, was nicht. Wo berührt sie, wo nicht und dann kann man auch vernünftig mit anderen darüber reden (denn dazu sind wir ja hier). Ich halte die Vertonung der Ruderszenen absolut genial, andere könnten das aber auch als viel zu plakativ abstempeln. Gefällt Dir der "Marcia Romana" mit den Streichern besser als die anderen Märsche, die alle keine Streicher enthalten? Ich will doch hier über Musik an sich diskutieren.

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Zum Thema "Wie lerne ich das Golden Age kennen?" muss man eigentlich nicht viel sagen. Zunächst einmal muss der Wille vorhanden sein, Neues zu entdecken und sich darauf einzulassen. Denn nur wer wagt, der auch gewinnt! Dann muss man sich eine CD kaufen, Empfehlungen bekommt man hier im Board ja genug. Und man muss sich vielleicht auch einmal eine CD kaufen, bei der einem die Paar Sekündchen, die man sich umsonst anhören kann, mal vielleicht nicht ganz so zusagen. Hat man dann die CD, beginnt kann die Entdeckungsreise losgehen, so wie Gerrit es gerade schön beschrieben hat. Ich persönlich brauche mir den Film nicht immer anzuschauen, aber es ist eine durchaus lohnende Option. Den Einstieg erleichtern tun vorallem informative Booklets mit Track-By-Track Analyse, da ist schon erläutert, welches Motiv auftaucht, wie es verarbeitet wurde, wie es mit den anderen gerade verknüpft wird. Und da wird auch immer der Bezug zur Handlung hergestellt. Vorbildlich sind an dieser Stelle die Booklets von FSM, die einen wunderbar an die Hand nehmen und einen mit auf diese wunderbare Entdeckungsreise nehmen (auch zu Alternates findet man so einen guten Zugang). Und das ganze geschieht ohne einen Funken Objektivität.

Um das ganze mit meiner "Leidensgeschichte" zu bereichern: so habe ich es gemacht. Peu à peu, ein Rózsa Score nach dem anderen gekauft und immer schön aufmerksam gehört, mit der Track-by-Track Analyse mitverfolgt und so eine wahre Leidenschaft entwickelt. Nach Rózsa folgten dann Konsorten wie Waxman, Herrmann und Steiner. Wichtig dabei ist, dass man auch bereit ist, Enttäuschungen zu erleben. Manche Musiken sagen einem auch nach dem zehnten Hördurchlauf nicht zu, dann kann man die CD ins Regal stellen und sich nach ein paar Monaten noch mal dran wagen; bringt auch dann nichts, kann man sie ja immer noch verkaufen. Aber wer immer nur bei Altbekanntem bleibt, der verpasst unglaublich viel, und das ist schade.

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Mag nun frecher/böser klingen, als es gemeint ist, drum nicht böse werden: Schöne Beschreibung von Ben Hur, die mir persönlich nur leider nichts "nutzt", da ich weder Film kenne, noch die Musik dazu.

Aber ich kann mit dir gern über "Casablanca" reden.

Warum ich Ben Hur noch nicht kenne? Hatte bisher weder Zeit noch Motivation (also Lust) darauf. Kurz: Es hat sich noch nicht ergeben. Steht aber noch auf meiner "will sehen" Liste. Wie so manch anderer "Schinken" aus dieser Zeit: "King of the Kings" (hab gehört, da gibts Chor und Fanfaren), "Cleopatra", "Die 10 Gebote" ...

Wäre nicht das erste Mal, dass ich Zugang zur Musik über die Filme finde. Wie - um mal ein Beispiel zu nennen - "Disney's A Christmas Carol" von Alan Silvestri. Im ersten und zweiten Hördurchlauf fand ich erstmal kaum etwas, was mir gefiel. Dann den Film gesehen und direkt "Huiiiiiii" ... Auf einmal gefiel mir, was ich da hörte richtig gut.

Was diese Hördurchläufe angeht, bis es mir gefällt: Habe ich bei Goldsmiths "City of Fear" so gemacht. Erster Hördurchlauf "Okay, schräg. Was hab ich mir denn da angelacht?"; zweiter: "Mhmmm... Okay, hat was."; Dritter: "Wow, gar nicht so übel, richtig gut!". Das gleiche bei Vangelis' "Blade Runner" usw. ... Also ist nicht so, dass ich etwas 1x höre, doof finde und dann im Regal verstauben lasse.. Wobei dieses Regal bei mir eh nicht verstaubt und ich meine CDs immer schön unstaubig und glänzend präsentiere ;)

Und ich muss nun sagen, dass ich nur sehr selten in Booklets schaue. Vielleicht bin ich einfach zu doof dafür... Ich lese sie, aber der Text, der da steht, möchte nicht in mein Hirn. Da ich mich schon immer leichter mit Hörbüchern tat, würde ich am liebsten von allen Booklets eine solche Fassung haben. Doch solang es sowas nicht gibt, wird all das interessante, was da vielleicht stehen mag, meinen Verstand nie erreichen.

Ludwig, dich greife ich direkt auf:

Zum Thema "Wie lerne ich das Golden Age kennen?" muss man eigentlich nicht viel sagen. Zunächst einmal muss der Wille vorhanden sein, Neues zu entdecken und sich darauf einzulassen. Denn nur wer wagt, der auch gewinnt!

Gugg, das ist es. Mir fehlen sowohl Wille als auch "Risikobereitschaft". Ich hab's mir ganz bequem auf meinen ausgetretnen Pfaden gemacht, suhle mich in Faulheit und suche halbherzig die richtige Motivation, mich mit "Neuem" auseinanderzusetzen.

Doch sobald ich wieder Zeit habe (frühestens ab April), mag ich den Schweinehund erschießen und mich eben mal den oben erwähnten Filmen zuwenden.

P.S. Vielleicht spielt da auch noch meine "Hype-Allergie" eine Rolle. Wenn so viele Leute irgendwas toll finden, sträubt sich in mir etwas, das auch toll zu finden, geschweige denn, mich erstmal damit auseinander zu setzen. Das beste wäre, alle in diesem Forum würden sich negativ übers Golden Age auslassen, dann würde ich mich wohl festbeißen, mit dem Willen "Ha, euch zeig ichs nun. Das ist gar nicht so übel!"

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Gugg, das ist es. Mir fehlen sowohl Wille als auch "Risikobereitschaft". Ich hab's mir ganz bequem auf meinen ausgetretnen Pfaden gemacht, suhle mich in Faulheit und suche halbherzig die richtige Motivation, mich mit "Neuem" auseinanderzusetzen.

Und wie bewertest du diesen deinen aktuellen Status Quo? Fühlst du dich damit tatsächlich wohl?

Ich möchte es aus meiner Sicht darlegen: ich möchte nicht halbherzig ans Leben gehen - egal an welchen Aspekt des Lebens. Warum? Weil es doch um mich und meine Glückseligkeit geht. Was ich bereit bin zu geben, bekomme ich zurück. Und deshalb heißt es für mich meist: volle Affirmation oder gar nicht. Mit allem anderen schade ich mir doch letztendlich nur selber und, was vielleicht nicht weniger schlimm ist, der Sache, um die es geht.

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Und wie bewertest du diesen deinen aktuellen Status Quo? Fühlst du dich damit tatsächlich wohl?

Ja. Kann nicht klagen. Alles wunderbar. Fühle mich nur ab und an leicht gestört, wenn Prediger des Weges kommen und mir was von der "Erleuchtung" durch Genuss Goldner Zeitalter und Alter Meister erzählen wollen.... Möchte sie dann am liebsten - nach den Waden schnappend - aus dem Wald jagen... ;):D

Wie gesagt: Schweinehund-Tötung ab April. Liegt nicht daran, dass ich es auf die Lange Bank schiebe, sondern jetzt, in diesem Moment und Augenblick daran, dass ich derzeit meine Konzentration für andere Dinge brauche und ab März einen guten Monat nicht zu Hause bin.

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Mag nun frecher/böser klingen, als es gemeint ist, drum nicht böse werden: Schöne Beschreibung von Ben Hur, die mir persönlich nur leider nichts "nutzt", da ich weder Film kenne, noch die Musik dazu.

Und warum nützt Dir das nichts? Genau darum ging es mir, dir eine Empfehlung auszusprechen für einen Klassiker, mit dem man sich auseinander gesetzt haben sollte, bevor man auch nur ansatzweise über Golden Age urteilen kann. Du kennst "Ben Hur" nicht, darum habe ich einen so detailliert beschriebene Herangehensweise gepostet, damit Du vielleicht über diese Methode einmal die Musik entdecken kannst.

Hier kriegst Du die Musik günstiger als den "Transformers 1" Score:

http://www.amazon.de/Ben-Hur-Mikl%C3%B3s-R%C3%B3zsa/dp/B003647BQ8/ref=sr_1_1?s=music&ie=UTF8&qid=1329908433&sr=1-1

Es ging mir auch darum, dass Du ERST die Musik hörst und der Film dann 'nur' Teil der Entdeckungsreise ist.

Und ich muss nun sagen, dass ich nur sehr selten in Booklets schaue. Vielleicht bin ich einfach zu doof dafür... Ich lese sie, aber der Text, der da steht, möchte nicht in mein Hirn. Da ich mich schon immer leichter mit Hörbüchern tat, würde ich am liebsten von allen Booklets eine solche Fassung haben. Doch solang es sowas nicht gibt, wird all das interessante, was da vielleicht stehen mag, meinen Verstand nie erreichen.

Auch das ist wieder so eine Sache, für die man sich nunmal Zeit nehmen muss (vielleicht liegt's auch am Englisch?). Ich habe zwei Stunden gebraucht, um die ganzen Online-Texte für die "Ben Hur"-Edition von FSM zu lesen, aber das ist doch nunmal die Leidenshcaft und die Begeisterung, weswegen man sich da 'durcharbeitet'. Natürlich funktioniert es nicht, da einfach rumzublättern, man muss nunmal LESEN. Und auch hier gilt: Je öfter man es tut, umso leichter fällt es einem. Außerdem wäre es doch um Leben ohnehin ganz gut, wenn geschriebene Texte einem ins Verständnis dringen z.B. beim Unterschreiben eines Mietvertrags.

Gugg, das ist es. Mir fehlen sowohl Wille als auch "Risikobereitschaft". Ich hab's mir ganz bequem auf meinen ausgetretnen Pfaden gemacht, suhle mich in Faulheit und suche halbherzig die richtige Motivation, mich mit "Neuem" auseinanderzusetzen.

Vielleicht spielt da auch noch meine "Hype-Allergie" eine Rolle. Wenn so viele Leute irgendwas toll finden, sträubt sich in mir etwas, das auch toll zu finden, geschweige denn, mich erstmal damit auseinander zu setzen. Das beste wäre, alle in diesem Forum würden sich negativ übers Golden Age auslassen, dann würde ich mich wohl festbeißen, mit dem Willen "Ha, euch zeig ichs nun. Das ist gar nicht so übel!"

Ach herrjeh, ist das nicht wirklich ein bisschen albern? Laut Lichtenbergs Aphorismen ist es auch eine Form des Nachmachens, wenn man Dinge genau ins Gegenteil verkehrt und ich gebe ihm da völlig recht. "Ben Hur" hat der Zeit stand gehalten, ist eine wirklch meisterhafte Filmmusik ebenso wie "Logan's Run". Das haben unabhängig voneiander viele, die sich mit Filmmusik außeinander setzen, herausgefunden. Selbiges gilt für Haydns Symphonien. Ich persönlich kann mit klassischen Symphonien nicht viel anfangen, mir gefällt der einheitliche Orchesterklang nicht, in dem die Streicher fast alle führenden Stimmen spielen, die Bläser schattieren und die Pauke rhythmisch unterstützt. Mir ist die oftmals simpel gestrickte Harmonie unangenhem und ich mag die klassische Melodieführung und gerade Aufteilung der Perioden nicht. Ich könnte diese Liste ewig fortführen, aber dennoch setze ich mich in Konzerte, in denen Haydn gespielt wird und ich setze ich auch manchmal mit oder ohne Partitur hin um mal eine Symphonie erneut zu hören. Ich komme iegentlich immer zum selben Schluss: Mir gefällt's nicht, aber handwerklich hat Haydn aus den limitierten Mitteln der Klassik Meisterhaftes gezaubert. Ich stimme all den Haydn-Fans un Musikwissenschaftlern und Theoretikern zu: Haydn war ein genialer Komponist. Sich selbst nur aus kindischem Eifer schmollend in die Ecke stellen wird der Sache nicht gerecht, aber vor allem kann es auch leicht in Respektlosigkeit der Diskussionspartner ausarten.

Anne aus Augsburg mag Rozsa nicht, ohne eine Note davon gehört zu haben, denn weil einige Leute überein stimmen, dass seine Musik zu "Ben Hur" verdammt gut ist, setzt sie ihre Meinung fest, um aus der Reihe zu tanzen. Mal von außen betrachtet: Ist das wirklich toll und individuell? Meine Antwort kann man sich wahrscheinlich denken...

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Wie gesagt: Schweinehund-Tötung ab April. Liegt nicht daran, dass ich es auf die Lange Bank schiebe, sondern jetzt, in diesem Moment und Augenblick daran, dass ich derzeit meine Konzentration für andere Dinge brauche und ab März einen guten Monat nicht zu Hause bin.

Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Jeder hat sein eigenes Tempo und Art - und das ist auch vollkommen gut so. :)

Ich weiß genau, wie du dich fühlst, wenn jemand "predigt". Kann ich voll und ganz nachvollziehen. Aber so nervig es auch ist, das ist unter anderem auch gelebte Liebe in einer Gesellschaft. Was wie Predigt klingt, ist der Versuch, dass Gute zu suchen und in der der Gesellschaft zu verankern. Womit wir bei Platon wären, was zu weit führen würde.

Dazu noch zwei Zitate, die gut auf den Punkt bringen, was ich denke und fühle:

Das schönste Glück des denkenden Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche zu verehren.

Johann Wolfgang von Goethe

Was wir am nötigsten brauchen, ist ein Mensch, der uns zwingt, das zu tun, das wir können.

Ralph Waldo Emerson

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Und ich muss nun sagen, dass ich nur sehr selten in Booklets schaue. Vielleicht bin ich einfach zu doof dafür... Ich lese sie, aber der Text, der da steht, möchte nicht in mein Hirn. Da ich mich schon immer leichter mit Hörbüchern tat, würde ich am liebsten von allen Booklets eine solche Fassung haben. Doch solang es sowas nicht gibt, wird all das interessante, was da vielleicht stehen mag, meinen Verstand nie erreichen.

Ludwig, dich greife ich direkt auf:

Gugg, das ist es. Mir fehlen sowohl Wille als auch "Risikobereitschaft". Ich hab's mir ganz bequem auf meinen ausgetretnen Pfaden gemacht, suhle mich in Faulheit und suche halbherzig die richtige Motivation, mich mit "Neuem" auseinanderzusetzen.

Doch sobald ich wieder Zeit habe (frühestens ab April), mag ich den Schweinehund erschießen und mich eben mal den oben erwähnten Filmen zuwenden.

P.S. Vielleicht spielt da auch noch meine "Hype-Allergie" eine Rolle. Wenn so viele Leute irgendwas toll finden, sträubt sich in mir etwas, das auch toll zu finden, geschweige denn, mich erstmal damit auseinander zu setzen. Das beste wäre, alle in diesem Forum würden sich negativ übers Golden Age auslassen, dann würde ich mich wohl festbeißen, mit dem Willen "Ha, euch zeig ichs nun. Das ist gar nicht so übel!"

Nun, deinen mangelden Spaß am Lesen von Booklets kann ich Dir nicht nehmen, aber man kann sich doch überwinden und dann Spaß an etwas finden, was man vorher nie gedacht hätte. Meine Güte, das ganze Leben besteht aus Überwindungen, jeden Morgen aufstehen und was geschafft kriegen etc. pp. Aber man sollte es probieren und es nicht schon a priori verurteilen und dann nicht wagen. In Booklets steht so viel Interessantes und Informatives drin!

Zu deiner Hype-Allergie nur ganz kurz: da muss ich Dir ganz ehrlich sagen, dass ich das total kindisch finde. Man muss sich doch mit etwas auseinandersetzen, damit man sich dann selber ein Urteil bilden kann. Etwas abzulehnen, nur weil andere es toll finden, ist ja schon fast selbstentmündigent... Aber das ist ja hier auch nicht Thema.

Ja. Kann nicht klagen. Alles wunderbar. Fühle mich nur ab und an leicht gestört, wenn Prediger des Weges kommen und mir was von der "Erleuchtung" durch Genuss Goldner Zeitalter und Alter Meister erzählen wollen.... Möchte sie dann am liebsten - nach den Waden schnappend - aus dem Wald jagen... ;):D

Wie gesagt: Schweinehund-Tötung ab April. Liegt nicht daran, dass ich es auf die Lange Bank schiebe, sondern jetzt, in diesem Moment und Augenblick daran, dass ich derzeit meine Konzentration für andere Dinge brauche und ab März einen guten Monat nicht zu Hause bin.

Als Motivation, frei nach Fontane (wo wir schon bei Zitaten sind): Wer froh sein will muss schaffen. ;)

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Und warum nützt Dir das nichts? Genau darum ging es mir, dir eine Empfehlung auszusprechen für einen Klassiker, mit dem man sich auseinander gesetzt haben sollte, bevor man auch nur ansatzweise über Golden Age urteilen kann. Du kennst "Ben Hur" nicht, darum habe ich einen so detailliert beschriebene Herangehensweise gepostet, damit Du vielleicht über diese Methode einmal die Musik entdecken kannst.

Achsoooh. Dann klassisches Missverständnis.. Entschuldige. :)

Nun, diese ganze theoretische Beschreibung. Ich kann damit nichts anfangen. Wenn da steht "Die Streicher spielen das Hauptthema mit einem leichten Stakkato in versetzten Akkorden in D-Moll" (oder so), dann lese ich es genau, wie es da steht. Ich kann dieses, was da steht nicht erkennen, geschweige denn "verstehen". Nicht, weil ich die Begriffe nicht kenne und die Bedeutungen nicht kenne. Mein Hirn weigert sich nur, diese Begriffe direkt in das Gehörte einzuarbeiten, also direkt die Verknüpfungen zu erstellen. Ich lese die Buchstaben, ich verstehe die Begriffe, aber ich habe keine Ahnung, was das mit der Musik da zu tun hat, die ich grade höre... Ich kann wenn ich lese eher etwas mit der plastischen Beschreibung anfangen: "Er ging über eine grüne Wiese, jeder einzelne Grashalm bewegte sich rauschend im leichten Wind, rote und blaue Schmetterlinge flogen umher..." So finde ich Sachbücher besonders dann interessant, wenn sie eben wie eine Art Roman geschrieben werden, statt nur mit Fachbegriffen gefüllt zu sein.

Bin sogar fast dazu geneigt, mich nun leise schmollend, stur und trotzig ins Unterholz zurückzuziehen, da ich nicht in der Lage zu sein scheine, genau zu definieren, was mir gefällt, warum es mir gefällt und warum mir einiges nicht gefällt. Gepaart mit einem verzweifelt auf die Knie fallen und euch anzuflehen: "Lasst mich doch bitte sein wie ich bin, ich lass euch doch auch!"

...wenn ihr mich nun entschuldigen würdet, ich muss in die "Schule", spanisch lernen. Das ist mir jetzt wichtiger.

P.S. Bedenkt bitte eins: Bis vor 2 Jahren war ich noch glühender Verfechter des RCP. Kenne seit 1 Jahr gerade mal Goldsmith, kannte bis zu jener Sendung, um die es in dem Thread geht, kaum 1 Stück dieses Zeitalters..... Bin allgemein erst seit knapp 10 Jahren Filmmusik-Fan und mochte bis vor wenigen Jahren kaum etwas aus der Zeit vor 1970.

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Bin sogar fast dazu geneigt, mich nun leise schmollend, stur und trotzig ins Unterholz zurückzuziehen, da ich nicht in der Lage zu sein scheine, genau zu definieren, was mir gefällt, warum es mir gefällt und warum mir einiges nicht gefällt. Gepaart mit einem verzweifelt auf die Knie fallen und euch anzuflehen: "Lasst mich doch bitte sein wie ich bin, ich lass euch doch auch!"

Nein, kein Grund zum leisen Rückzug. (Schule geht natürlich vor [was mich auf die Idee bringt, mein Spanisch auch mal aufzufrischen :) ]) Keiner greift dich an und es geht doch alles human zur Sache. Aber einer der Gründe, warum vielleicht zum Beispiel Gerrit auch so energisch bei dir zur Sache geht, könnte doch sein, dass er sehr viel von dir und deiner Art hält. Also ein Kompliment. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so etwas jedem Hinz und Kunz erzählt. ;)

Und klar, du sollst sein, wie du willst. Aber aus meiner Sicht ist das "Ich mache was ich will und lasse dich machen, was du willst" eine der asozialsten Herangehensweisen in einer Gesellschaft. Womit wir bei Gesellschaftskritik wären und ich möchte es nicht zu weit ausführen, aber ich schreibe hier natürlich auch deswegen, weil ich euch als Diskussionspartner schätze und gerade auch dich mag. Ich schreibe hier, um zu lernen und zu lehren, so gut beides eben geht. Ich will, dass man mich belehrt!! Ich will aufzeigen, wenn ich sehe, dass vielleicht jemand seinem Glück im Weg steht. Das ist Gesellschaft, das ist Austausch, das ist Wechselwirkung und das ist Liebe.

Ich glaube indes, dass du dich unter Wert verkaufst. Das kann ich vielleicht auch gut beurteilen, denn das mache ich auch oft genug.

Es bleibt deine Entscheidung, dein Leben. Daran ist nicht zu rütteln, so sehr man es auch wollte.

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Achsoooh. Dann klassisches Missverständnis.. Entschuldige. :)

Nun, diese ganze theoretische Beschreibung. Ich kann damit nichts anfangen. Wenn da steht "Die Streicher spielen das Hauptthema mit einem leichten Stakkato in versetzten Akkorden in D-Moll" (oder so), dann lese ich es genau, wie es da steht. Ich kann dieses, was da steht nicht erkennen, geschweige denn "verstehen". Nicht, weil ich die Begriffe nicht kenne und die Bedeutungen nicht kenne.

Dann mal salopp gefragt: Was bedeuten die Begriffe denn?

Mein Hirn weigert sich nur, diese Begriffe direkt in das Gehörte einzuarbeiten, also direkt die Verknüpfungen zu erstellen. Ich lese die Buchstaben, ich verstehe die Begriffe, aber ich habe keine Ahnung, was das mit der Musik da zu tun hat, die ich grade höre... Ich kann wenn ich lese eher etwas mit der plastischen Beschreibung anfangen: "Er ging über eine grüne Wiese, jeder einzelne Grashalm bewegte sich rauschend im leichten Wind, rote und blaue Schmetterlinge flogen umher..." So finde ich Sachbücher besonders dann interessant, wenn sie eben wie eine Art Roman geschrieben werden, statt nur mit Fachbegriffen gefüllt zu sein.

Natürlich, solche Beschreibungen sind "leckerer", aber sie ermöglichen einem nicht, über die Materie zu diskutieren und sich auszutauschen. Ich würde sehr gerne in diesem Forum wieder mehr über Musik diskutieren und zwar die Musik an sich! Die kompositorischen Eigenschaften, die Umsetzung, aber dann wird sofort der Balken vorgeschoben mit "Aber ich fühle" und "Aber mir gefällt's nicht". Das ist aber nur die halbe Miete.

P.S. Bedenkt bitte eins: Bis vor 2 Jahren war ich noch glühender Verfechter des RCP. Kenne seit 1 Jahr gerade mal Goldsmith, kannte bis zu jener Sendung, um die es in dem Thread geht, kaum 1 Stück dieses Zeitalters..... Bin allgemein erst seit knapp 10 Jahren Filmmusik-Fan und mochte bis vor wenigen Jahren kaum etwas aus der Zeit vor 1970.

Dass du die ersten neun Jahre nur die letzten 30 Jahre der immerhin 80 Jahre alten Filmmusik abgeklappert hast, ist bestimmt auf Deine Beschränkung, die Du Dir selbst erstellst, zurück zu führen. Und ich muss Ludwig zustimmen: Es ist kindisch, Sachen aus Prinzip abzulehnen und über sie urteilen zu wollen, ohne sich mit ihnen auseinander gesetzt zu haben (siehe mein Haydn-Beispiel).

"Lasst mich doch bitte sein wie ich bin, ich lass euch doch auch!"

Wir würden Dich alle gerne so lasse wie Du bist. Das Problem, was ich ein bisschen habe ist: Ich weiß nicht, was oder wie Du bist. Auf der einen Seite arbeitest Du an einem Vampirroman, auf der anderen Seite liest Du nicht gerne. Du machst eine Radiosendung über Filmmusik und möchtest somit Mitmenschen erfreuen aber vielleicht auch bereichern oder würdest Du Dich sonst so lobenswert für die deutsche Filmmusik einsetzen? Gleichzeitig bist Du fast schon stolz darauf, auf ausgetretenen Pfaden zu wandeln. Du stellst Dich als neugierig und aufgeschlossen dar, sodass Leute ihre Zeit investieren, Dir Hinweise und Tipps zu geben, doch in anderen Threads werden diese Leute als nervige Prediger diffarmiert. Anstatt einmal 5,- für eine Stravinsky-CD auszugeben, schaffst Du Dir lieber für doppeltes Geld "Transformers" an, den Du ohnehin schon besitzt. Wahrscheinlich wird meine "Ben Hur"-Empfehlung auch im Sande verlaufen, die Doppel-CD für 7,- nichtmal ansatzweise beachtet (im Gegensatz zu weiteren "Transformers") und mit stolz in der Öffentlichkeit die selbstverschuldete Unmündigkeit als wahrer Lebensweg gepriesen...

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ich bin der meinung, dass man musik nicht anfängt "zu mögen", nur weil man sich intensiver damit beschäftigt. letztendlich ist es der ton, der beim ohr ankommt. der ändert sich auch nicht, wenn man die bedeutung der musik ergründet hat oder sich mit dem bisherigen schaffen des komponisten auseinandergesetzt hat. wenn man also etwas hört und man den klang nicht mag, wird sich das auch nicht ändern, nachdem man die track-by-track anylse ausgiebig gelesen hat. hinzu kommt, was ich mit der musik bezwecken möchte, wenn ich sie höre. ich will ehrlich sein, ich höre musik ausschließlich um abzuschalten und in eine bestimmte stimmung zu kommen. für mich ist einfach entscheidend, was und vorallem ob die musik eine bestimmte atmosphäre erzeugen kann und was sie selbst bei mir bewirkt.

hier mal paar beispiele:

ich hatte mir damals im saturn hörproben aus john powells The Bourne Identity angehört. da waren paar gute stellen bei, also hatte ich ihn mir gekauft. zu hause dann im ganzen gehört, und schnell als fehlkauf abgestempelt. die ganze elektronik mit diesen drum loops ging mir auf den zeiger. dann paar monate später, hab ich endlich den film gesehen. titel wie Treadstone Assassins, Escape From Embassy oder auch On Bridge Number 9 sind im film einfach der hammer. spannend, adrenalinfördernd und dymnamisch. ich hab auf meiner couch auf aufregung hin und her gewackelt, so geil waren bild, ton und musik kombiniert. nach dem film hab ich die stücke immer noch gesummt, so aufgekratzt war ich. und wenn ich jetzt nur die musik höre, wackel ich wieder vor aufregung auf meiner couch und bin wieder so aufgekratzt. und genau das will ich erreichen, wenn ich den score höre.

dann die musik zu teil 2. der langsame aufbau in Moscow Wind Up ist grandios und wenns dann in Bim Bam Smash übergeht gibts kein halten mehr. der rhythmus der drums, das streicher motiv und überhaupt das zusammenspiel der instrumente einfach aufreibend. non stop power. warum höre ich diese titel? schlicht und ergreifend, weil ich einen musikalischen adrenalinkick brauche. und zum schluss kommt der titel Atonement. warum gefällt mir der titel so? erstens weil er sehr melancholisch ist und zweitens, weil er mich an die öden plattenbauten in moskau erinnert, die man im film gesehen hat. bild und musik erzeugen eine tolle melancholisch-trostlose atmosphäre. und warum höre ich den titel? weil ich genau daran denken will.

das 3. beispiel sind jetzt Ben Hur, How The West Was Won und Doktor Schiwago. im dezember 2010 hatte ich aus heiterem himmel lust auf solche musik bekommen. ich kannte den klang solcher alten musik schon aus etlichen filmen. deshalb hab ich vorher auch in jeden score auf amazon reingehört. sie haben mir auf anhieb gefallen. die themen waren toll. die chöre klangen schön old school und auch das zusammenspiel des orchesters gefiel mir. von Doktor Schiwago hab ich mir einfach russische atmosphäre versprochen. die hab ich bekommen. How The West Was Won hat einfach ein tolles ohrwurmthema und bei den liedern kann ich einfach mitschwingen und mitsummen. so und Ben Hur baut einfach ne "alter Klassiker" atmosphäre auf. schön themen und tolle chorgesänge. das orchester klingt einfach toll.

und das alles, weshalb ich musik höre, bekommt man beim ersten mal musikhören und spätestens bei filmsichtung mit. daran werden keine bookleteinträge etwas ändern und auch nicht die ergründung der komponistenintention. ich habe das alles mit interesse gelesen, aber meine einstellung zur musik und was ich mit dem hören dieser bezweckt habe, hat sich nicht geändert.

es muss einfach begriffen werden, dass in diesem forum filmmusik aus völlig unterschiedlichen gründen gehört wird. und keiner dieser gründe ist richtig/falsch bzw. mehr/weniger wert.

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ich bin der meinung, dass man musik nicht anfängt "zu mögen", nur weil man sich intensiver damit beschäftigt. letztendlich ist es der ton, der beim ohr ankommt.

Und eben das stimmt ja nicht. Du behauptest damit ja, dass die Wahrnehmung eine feste Größe ist. Ist sie aber schlichtweg nicht. Du behauptest doch auch selbst, dass die Wahrnehmung, wie die Musik ankommt, auch von der Stimmung abhängt. Wenn ich beispielsweise traurig bin, höre ich eine Melodie anders, als wenn ich fröhlich bin. Daraus alleine ergibt sich ja schon, dass die Wahrnehmung der Töne unterschiedlich sein kann. Und genauso wie Emotionen die Wahrnehmung beeinflussen, beeinfussen auch Informationen die Wahrnehmung.

Was nicht bedeutet, dass man sich alles schön informieren kann.

es muss einfach begriffen werden, dass in diesem forum filmmusik aus völlig unterschiedlichen gründen gehört wird. und keiner dieser gründe ist richtig/falsch bzw. mehr/weniger wert.

Dagegen sagt ja auch keiner was. Nur verwirrt es manchmal, weil sich manche ständig selbst widersprechen. Auf der einen Seite spricht man von Liebe zur Musik, auf der anderen Seite schaut man die Musik mit dem Arsch nicht an. Das widerspricht sich sehr sehr oft und ist einfach nur schwer nachzuvollziehen. Was auch in Ordnung sein kann, ist ja die eigene Entscheidung. In einem Forum scheidet man dann aber - manchmal selbst verschuldet, manchmal selbst gewollt - aus dem Rahmen der Diskutanten heraus. Es ist nur sehr schwer zu wissen, wann jetzt welcher Moment vorherrscht.

Zudem ist Liebe aus reinem Selbstzweck in meinen Augen keine Liebe. Kann ich auch nicht richtig nachvollziehen.

Und ihr wisst auch, dass ich genauso von Horner schwärme und seine Musik einfach nur schön finde und dahin schmelze etc., und wenn ich gerade meine Liegestütze mache, dann nutze ich auch Hans Zimmer statt John Williams, aber eben weil ich die Musik liebe, beschäftige ich mich auch mit ihr.

Für mich klingt das immer wieder danach: jau, die Alte ist geil zum poppen, aber ich will bloß nicht wissen, wo sie herkommt oder wann sie Geburtstag hat. Das ist dann eben meist keine Liebe zur Musik sondern nur oberflächlich. Was zu einem bestimmten Grad ja vollkommen in Ordnung ist, wenn man es aber als Maxime oder Maßstab nennt, dann ist es eben meist auch nur reiner Konsum.

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ich bin der meinung, dass man musik nicht anfängt "zu mögen", nur weil man sich intensiver damit beschäftigt. letztendlich ist es der ton, der beim ohr ankommt. der ändert sich auch nicht, wenn man die bedeutung der musik ergründet hat oder sich mit dem bisherigen schaffen des komponisten auseinandergesetzt hat. wenn man also etwas hört und man den klang nicht mag, wird sich das auch nicht ändern, nachdem man die track-by-track anylse ausgiebig gelesen hat. hinzu kommt, was ich mit der musik bezwecken möchte, wenn ich sie höre. ich will ehrlich sein, ich höre musik ausschließlich um abzuschalten und in eine bestimmte stimmung zu kommen. für mich ist einfach entscheidend, was und vorallem ob die musik eine bestimmte atmosphäre erzeugen kann und was sie selbst bei mir bewirkt.

es muss einfach begriffen werden, dass in diesem forum filmmusik aus völlig unterschiedlichen gründen gehört wird. und keiner dieser gründe ist richtig/falsch bzw. mehr/weniger wert.

Da muss ich Dir eindeutig widersprechen: man kann sehr wohl seine Meinung zur Musik verändern, wenn man mehr über sie weiß. Wenn man sich - um beim Beispiel der Track-by-Track Analyse zu bleiben - ausführlich mit einem Score beschäftigt und die ganzen Themen in und auswendig kennt, so kann man dann viel mehr entdecken: man hört plötzlich, wo der Komponist ein Thema mit einem anderen verknüpft, wenn Themen gegeneinander kämpfen (Beispiel: Rózsas KNIGHTS OF THE ROUND TABLE, da kann man ganze Schlachten mit dem Ohr mitverfolgen!) oder wenn Themen so verändert werden, dass eine ganz andere Stimmung transportiert wird. Wenn man das raushört und versteht, was dahinter steckt, dann kann einem das durchaus Freude machen und ergo mag man die Musik mehr [das ganze setzt natürlich voraus, dass sich ein Komponist so viele Gedanken macht].

Auch andere Faktoren können doch den Hörgenuss beeinträchtigen. Vielleicht denkst Du beim Hören eines Marsches "Ach, der ist aber schön, hat so nen tolles Ufftata, gefällt mir". Wüsste man dann, dass solche Musik gezielt zu Propagandazwecken verwendet wurde, sieht man das ganze vielleicht aus einem anderen Blickwinkel. Tchaikovkys 4. hört man ganz anders, wenn man weiß, dass er zur Entstehungszeit von Selbstmordgedanken gequält wurde. Und bewundern wir Beethoven nicht umso mehr, da wir wissen, dass er die 9. komponierte, als er schon taub war?

Für die einen mögen solche Hintergründe und Zusatzinfos irrelevant sein, ihnen geht es halt nur ums Fühlen und Empfinden. Fakt ist jedoch, dass mehr dahinter steckt.

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Vielleicht kann ein literarischer Vergleich helfen: in der Schule haben wir damals romantische Lyrik besprochen, also Eichendorff und Konsorten. Sehr interessant diese Gedichte zu analysieren, aber ebenso konnte man sich einfach an der Schönheit des geschriebenen Wortes delektieren. Will damit sagen: das eine schließt das andere nicht aus, kann aber durchaus bereichern. Und einen vertieften Zugang zur Musik kann man durch intensives Hören, Musikanalyse und andere Zusatzinformationen (z.B biographische Notizen) gewinnen. Es ist immer die Frqage, wie tief man in die Materie eintauchen möchte (oder auch nicht).

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Und eben das stimmt ja nicht. Du behauptest damit ja, dass die Wahrnehmung eine feste Größe ist. Ist sie aber schlichtweg nicht. Du behauptest doch auch selbst, dass die Wahrnehmung, wie die Musik ankommt, auch von der Stimmung abhängt. Wenn ich beispielsweise traurig bin, höre ich eine Melodie anders, als wenn ich fröhlich bin. Daraus alleine ergibt sich ja schon, dass die Wahrnehmung der Töne unterschiedlich sein kann. Und genauso wie Emotionen die Wahrnehmung beeinflussen, beeinfussen auch Informationen die Wahrnehmung.

seh ich nicht so. wenn ich traurig bin und eine traurige melodie höre, bleibe ich traurig. wenn ich fröhlich bin und eine traurige melodie höre werde ich melancholisch. nur weil ich fröhlich bin, ändert sich ja nicht die charakteristik der melodie. und wenn in der musik mir irgendetwas nicht gefällt, sei es die instrumentierung, die melodie oder der jaulige chor, ändert sich das nicht in gefällt mir, nur weil meine stimmung schwankt, ich die musik kompositorisch aufgeschlüsselt habe oder nun weiß, unter welchen schweren bedingungen das komponiert wurde. dieser eine aspekt, der mir in dem musikstück nicht gefällt ist doch trotz alledem immer noch vorhanden. z.bsp. das schindlers liste theme von der violine gespielt gefällt mir nicht. mir gefällt einfach nicht, dass die violine auf teufel komm raus auch wirklich die allerletze emotion rausquetscht. daran wird sich auch nix ändern, wenn ich total traurig bin, ich weiß warum es so geschrieben wurde oder man mir erzählt, was für eine tolle komposition es ist. der klang bleibt gleich. somit gefällt mir das stück in der form nicht. auch nach 1000maligem hören nicht.

es hatte mal jemand im Game Of Thrones thread geschrieben, dass ihm das titelthema nicht gefällt. grund war, weil es demjenigen zu simpel gestrickt war. ich glaube kaum, dass es etwas an seiner meinung geändert hätte, wenn er sich das thema noch 100 mal angehört hätte, djawadi im booklet erläutert hätte, warum er es so komponiert hat, unter welchen schlechten bedingungen er arbeiten musste oder die musik halt mit der eröffnungsequenz schauen sollte. das alles würde an dem einfachen aufbau des titelthemas nämlich nichts ändern. also, warum sollte er die titelmusik auf einmal ganz toll finden?

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1. Es geht nicht darum, dass einem plötzlich alles ganz toll vorkommt.

2. Du sagst doch selber, dass sich für dich die Musik nicht selten verändert oder deine Wertung darüber, wenn du den dazu gehörigen Film gesehen hast. Deine Wahrnehmung ändert sich also aufgrund weiterer Informationen!! Du widersprichst dich doch an dieser Stelle. :confused:

3. Wenn man immer vom selben Standpunkt auf eine Sache schaut, dann kann sie sich schlichtweg nicht ändern. Das ist klar. Das beschäftigen erfordert ja auch eine Betrachtung von verschiedenen Seiten und eben das machen viele nicht. Bilden sich aber ein, sie würden näher darauf eingehen. Man kann kein Gefäß füllen, was bereits voll ist.

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Leben und leben lassen... wer nicht will, der hat schon...

Ich bin ehrlich: langsam aber sicher nervt es, dieses ständige "Golden Age" vs. "Modern Age".

1) Keiner ist gezwungen Musik zu hören die ihm/ihr nicht interessiert.

2) Man sollte KEINEM vorschreiben wie er seinen Intellekt zu befriedigen hat.

3) Missionieren find ich affig, auf nur einer Stelle rumtrampeln und stolz drauf sein ebenso.

Gerrit mag Golden Age, Lars Trevor Rabin, ich Hans Zimmer, Anne Jerry Goldsmith etc etc.

Und?

Was wird wieder aus ner Mücke nen Elefanten gemacht?!

Nur weil man einem Score-Neuling ein paar Sachen vorstellt und sich gleich wieder die Parteien an den Hals gehen?

Habt ihr nix besseres zu tun?

Musiktheoretiker vs. Gefühlshörer, X gegen Y... meine Güte, lasst MENSCH einfach mal MENSCH sein und haut euch net zum 10000 Male die Köppe ein, nicht auf diese Art und Weise, jedermann zu missionieren oder das eigene Hörgefühl bzw. die Herangehensweise anzukreiden! Es macht einfach keinen Spaß mehr.

Lasst doch einfach jedem seine Freitheit, Musik zu entdecken und haut nicht mit dem Hammer drauf.

Ebenso brüstet euch nicht mit Lethargie und Faulheit und dem "Stolz drauf sein, nur ABC zu hören und keinen Bock auf Weiteres zu haben".

Das bringt keine Diskussion weiter. Bockig & Missionare sind wie Feuer und Wasser.

Mir reichts, ehrlich. Punkt.

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