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waldgeist

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Beiträge von waldgeist

  1. Schöne Ausführung von dir, Thomas. Ich stimme dir in allen Punkten zu!

    Nach einer Aufführung von "Themes, Variations & Finale" (Opus 13) in England meinte ein Kritiker deutliche Anzeichen und Anleihen von Rózsas Beschäftigung mit Filmmusik wahrzunehmen. Zu dumm nur, daß das Stück 1933 geschaffen worden war, also ganze vier Jahre früher, bevor Rózsa sich überhaupt mit Filmmusik beschäftigt hat.

    Und genau dieses Stück hat Leonard Bernstein als Dirigent zum Weltruhm verholfen. Als Bruno Walter, der Leiter des New York Philharmonic Orchestra, ein Abendkonzert im Jahre 1943 leiten sollte, ist er damals kurzfristig an einer Grippe erkrankt. Walters Schüler Leonard Bernstein hat auf Wunsch die Abendaufführung vertreten und wurde schlagartig über Nacht berühmt. Das Abendprogramm beinhaltete u.a. das "Themes, Variations and Finale". Besonders hervorgehoben haben die Zuhörer das packende Dirigat Bernsteins bei diesem Werk. Das Publikum war begeistert und diese Rozsa-Komposition hat einen großen Teil zur Förderung von Bernsteins Karriere beigetragen. Die Konzerthalle bebte, als Leonard Bernstein das Abendprogramm beendete und da hat keiner Rozsas Werk als Filmmusik - als negative Definition - oder als minderwertige Orchestermusik angesehen, sondern als ein beachtliches, gut komponiertes Stück von orchestraler Schönheit und Raffinesse. ;)

  2. Bravo, eine exzellente Wahl! ;)

    Habe ich dich unbewusst zu diesem Kauf gelenkt? :demut:

    Bernard Haitink ist ein toller Dirigent und würdiger Chefdirigent des LPO. Gerade "A London Symphony", "Sinfonia Antartica" und die Tallis-Fantasia sind meisterhafte Werke, die der Maestro sehr frisch eingespielt hat. Alternativ hierzu kann ich dir den Stereo-Boult-Zyklus empfehlen, ebenfalls mit dem LPO. Der Mono-Boult-Zyklus ist zwar in Anwesenheit des Komponisten entstanden, der Stereopart ist aber auch nicht ohne. Es wird zwar gesagt, dass sein neuerer Zyklus blutleer und kalt ist, finde aber, dass diese eisige Kälte hervorragend zu der "Sinfonia Antartica" passt. :D

  3. @Waldgeist

    Wer ist eigentlich der Herr auf deinem neuen Bild?

    Das ist Ralph Vaughan Williams, ein englischer Klassik- und Filmmusikkomponist erster Klasse. :)

    Das Foto wurde in seinen späten Jahren, 1942, geschossen.

    Einige seine Werke leben im Geiste von James Horner und John Williams weiter. :D

  4. Bill Conti hat auch einen Stern, aber dieser Mann hat ihn zu Unrecht. Da gibt es wesentlich bessere Komponisten, die auf einen Stern verewigt werden sollen. Wahrscheinlich hat er den nur bekommen, da er öfters bei den Academys als Dirigent auftrat und diesbezüglich die Emmys abgeräumt hat. Da haben sich einige "Very important persons" wohl gedacht, dass es mal schön wäre, den Academy-Stammdirigent auf dem Walk of Fame zu sehen...

  5. Ich würde das erst garnicht am score festmachen. KEINE CD ist so viel geld wert. Mir fällt nicht ein release ein für das ich annähernd so viel bezahlen würde.

    Andreas, da hast du vollkomen Recht! Selbst für den originellsten und durchdachtesten Score der Welt würde ich nie im Leben $800 zahlen!

  6. ...ach nein, lieber Waldgeist, diese Woche ist es gerade etwas schlecht. Vielleicht ein andermal. :)

    Für den guten Alex gehe ich auch gerne $100 tiefer...:D

    Vielleicht solltest du auch Ratenzahlung anbieten...;)

    Richtig, Ratenzahlung wäre keine schlechte Idee, wer möchte? :lol:

    Spaß beiseite, jetzt mal ernsthaft: Ich frage mich, wie man $800 für eine CD ausgeben kann. Ich meine, ich bin ja schon jemand, der es schafft, (aber nur, wenn es unbedingt nötig ist) eine gute Finanzlücke in sein Konto zu reißen. Das jedenfalls übersprengt meinen verrückt ausgefeilten Rahmen bei Weitem. Dabei ist PREDATOR noch nicht mal das Riesengeld wert, weder in kompositorischer, als auch in materieller Sicht.

  7. Ich hole den Thread nochmal hervor, da ich denke, dass hier über die Musik dieses umfangreichen und interessanten Mannes zu wenig Bedeutung geschenkt wird.

    Ich habe mir soeben SPELLBOUND angehört. Die neue Intrada-Version finde ich absolut spitzenmäßig! Egal, wie sehr sie ins Kritikfeuer gerät - für mich eines der besten Golden Age Einspielungen überhaupt! SPELLBOUND ist wahrlich ein großes Meisterwerk. Rozsa hat hierfür noch das SPELLBOUND CONCERTO komponiert, wo die Filmmusik als eine Art Suite in einem Satz als ein klassisches Konzert mit Klavier und Orchester umgestaltet wurde.

    SPELLBOUND war auch, wie wir ja alle wissen, ein Wegbereiter für einen jungen Meister der Filmmusik: Der liebe Jerry Goldsmith wurde aufgrund dieses Scores auf die Filmmusik aufmerksam und wollte somit den Filmmusikkomponisten als endgültigen Berufsweg einschlagen. Unüberhörbar sind bei SPELLBOUND natürlich die Inspirationen für diverse Goldsmith-Kompositionen, beispielsweise die Actiontracks von SPELLBOUND sind die bei THE SECRET OF NIMH sehr naheliegend, auch ein mystisches Thema von SPELLBOUND lässt das anfängliche, mystische viertönige Motiv bei ALIEN vermuten.

    Ich bin sogar der Ansicht, dass die bedrohliche Melodik am Anfang bei SPELLBOUND auch für einen gewissen Herrn Dimitri Shostakovich als Vorlage für seine 11. Symphonie "Das Jahr 1905" diente: Bereits im zweiten Satz wird diese kleine Melodik sehr genial und gut variiert in der Symphonie eingebaut. Shostakovich läst sie allerdings noch bedrohlicher wirken, indem er sie mit Kontrabässen, die die Anfangsmelodie des zweiten Satzes spielen, verstärkt. Das Werk entstand 1957, SPELLBOUND bereits 1945. Ob Shostakovich das Werk kannte, ist nicht ausgeschlossen, denn immerhin war er ja auch Filmmusikkomponist und wusste demzufolge sicherlich über kompositorische Meisterleistungen anderer Komponisten - die Ähnlichkeit ist zumindest verblüffend.

  8. Also ich frage mich immer wieder, wie einige Leute auf bestimmte Preise kommen, das ist schon teilweise ziemlich verrückt...:)

    Übriens: Ich habe noch ein versiegeltes Exemplar von Predator. Für $800 gebe ich sie gerne her. Ich kann ja auch Board-Rabatt machen, sagen wir $600 und sie gehört euch...;)

    Ich würde sogar den versicherten Versand übernehmen. Also bei solch einem Angebot mit voller Kulanz und Freundschaftspreisen würde ich sofort zuschlagen! :D

  9. Wirklich ein ausgezeichnetes Review von dir, Bülent. Du hast alles sehr schick formuliert und den Score auf's Beste, wie es nur geht, gewürdigt. Die 10 Punkte treffen voll und ganz zu! :rolleyes:

    Du hättest dich auch nicht schäuen zu brauchen, die "IMO's" im zweiten und dritten Satz wegzulassen: Denn es ist Fakt, dass es am diesem brachial-gewaltigen Poledouris Ohrenschmaus nichts auszusetzen gibt und dieser immer noch die Messlatte von Fantasyscores nach oben hält. :)

    Ich rate auch jedem die Varese-Version: Nicht nur, dass mehr Musik enthalten ist, mich stört bei der Milan-CD auch dieses "Dämonen-Geschwafel" im Prolog, welches auch im Film vorkommt. Im Film ist es gut, doch auf CD hat es meiner Meinung nach nichts zu suchen.

  10. ...aber für einige gute Momente war Jerry immer gut, selbst bei nicht so gelungenen Werken.

    Obwohl das eigentlich bei jedem Komponisten zutrifft, nicht nur bei Jerry...:rolleyes:

    Nun, was für drei Gurken habe ich zu nennen? Es ist schwierig, bei einem Mann wie Goldsmith drei schlechte Werke herauszupicken. Nun ja, ich fange mal an (ohne Reihenfolge):

    Runaway

    Der Score ist IMO relativ schwach. Außer die Leistung des Yamaha-Keyboards, welches Jerry selbst gut zu verwenden wusste, plätschert es synthetisch nur vor sich. Nein, selbst ich als kleiner Synthie-Freund weiß, wie ein gutes, synthetisches Stück zu klingen vermag - so jedenfalls nicht.

    Star Trek IX: Insurrection

    Indirekt eigentlich keine Gurke, aber kompositorisch fällt der Score ziemlich flach aus. Schöne harmonische Momente hat er ja, aber ansonsten gefällt er mir überhaupt nicht. Die Actionmomente mögen zwar recht ausgefallen sein, aber gerade das ist es, warum ich mit dem Jerry der Neuzeit nicht viel anfangen kann (selbstverständlich gibt es Ausnahmen!). Nach seiner Rückkehr mit Star Trek V: The Final Frontier, der meines Erachtens kompositorisch zwar stark seinem ersten Teil ähnelt, konnte er dennoch mit sehr schönen, symphonischen und gleichzeitig mit Synthesizer begleitenden Rhythmen und Harmoniken glänzen. Star Trek VIII: The First Contact war noch im Rahmen, finde den auch nicht so berauschend, aber ich habe gedacht, mit einem so gefühlvolleren Star Trek-Film wie Insurrection würde Jerry mal ordentlich die Harmonie-Kiste à la The Final Frontier auspacken, das hat er aber nicht gemacht. Schade.

    Star Trek X: Nemesis

    Und der neueste Star Trek mag ich überhaupt nicht zu überzeugen, weder der Film, noch die Musik. Während Jerry bei Insurrection zumindest ein gewisses orchestrales Klangkonzept entwickelte, greift er hier auf einfachste Actionmeldodik und Synthesizergedröhne zurück. Was mich auch noch stört ist, dass der "End Credits" einfach plump und unverändert, wie er in seinem The First Contact war (der Vorreiter war ja ursprünglich The Final Frontier!), ließ. Bombastisches Feuerwerk gibt es trotzdem, aber wenn ich es knallen hören möchte, dann doch lieber Scores wie The Mummy, der ist wesentlich origineller.

    Wie man sehen kann, liegen mir die letzten beiden Star Trek-Scores überhaupt nicht. Schade, für mich wirklich eine verpasste Chance. Runaway ist natürlich ein Außenseiter. Ich kenne Not without my daughter, Criminal Law oder Mr. Baseball nicht, aber die scheinen ja wesentlich "schlimmer" zu sein.

  11. Spartacus von Stanley Kubrick. Obwohl ich anmerken muss, dass ich das im Trailer angewandte Zitat von der Times mit "In the same giant class of Ben Hur" nicht nachvollziehen kann. Spartacus ist IMO wesentlich schwächer. Der Anfang ist sehr spritzig und unterhaltsam, später geht aber wiederum die Originalität ein bißchen verloren. Die eingesetzte Bade-Szene mit dem römischen Konsul und dem Sklaven (die damals nicht gezeigt wurde, da dies ein Anreiz für Homosexualität war) ist zwar aufgrund verschiedener Stimmen zwischen dem Cut und der Originalfassung ein wenig irritierend, aber nicht so schlecht, wie einige es behaupten. Der noch in Hochform agierende Kirk Douglas und der damals noch junge Peter Ustinov sind natürlich hervorragende Schauspieler und haben ihre Rollen wunderbar bis zum Ende verkörpert. Ein Meisterwerk Kubricks, ganz zu Schweigen von der kompositorisch komplexen Musik von Alex North. :rolleyes:

  12. Habe gerade die Matthäuspassion von Bach für mich entdeckt. Kann mir jemand eine gute Aufnahme empfehlen?

    Also ich kenne mich mit Bach nicht so gut aus, will aber dennoch versuchen, dir zu helfen: Wenn du Bach suchst, ist Karl Richter und John Eliot Gardiner eine gute Adresse, da kann man eigentlich nie etwas falsch machen:

    Wenn du einen Hang zur historischen Aufführungspraxis pflegst, ist diese Aufnahme eine perfekte Wahl:

    Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. :rolleyes:

  13. Von Superman 2 - 4 besitze ich dagegen noch gar kein release und gerade im bezug darauf finde ich es sehr unsolidarisch, dass einige die box nur deswegen verdammen weil sie diese (in ihren augen überflüssigen, weil schon in ihrer sammlung vorhandenen) scores nun leuten wie mir zugänglich macht die sie noch nicht besitzen.

    Ich denke mal, dass du mich damit meinst, aber ich muss dich leider enttäuschen, denn ich besitze zwar die Superman 2 + 3 CD, finde aber, dass es wesentliche bessere Scores gibt, die nach einem Release schreien und gerade diese Score wären bei FSM gut aufgehoben. Früher war ich mal auf die CD stolz - heute nicht mehr. Das Geld hätte ich mir auch sparen können. Selbst wenn ich sie nicht hätte, würde ich diese Box überhaupt nicht loben. Die Rhino-Version von Superman mag zwar ein wenig schlechter klingen, aber so schlecht nun auch wieder nicht: Mir reicht die Doppel-CD allemal. Superman 2 - 4 sind nur Arrangements, da hätte FSM doch was wirklich interessanteres herausbringen können. Für Superman 4 übrigens gab es noch gar kein Release - stört mich nicht, nach dem dritten Teil hat man sowieso keine Lust noch den vierten hineinzuziehen. :rolleyes:

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