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Gast mathias Keller
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Gast mathias Keller

Die Komponistin Silke Matzpohl

Muenchen - Los Angeles: Ein Anlauf für eine Karriere

"Wenn ich heute auf meine Entwicklung zurückblicke, kommt mir mein bisheriges Leben vor wie eine Kette ungewöhnlicher Ereignisse: alles, angefangen von meinem Klavierpreisen im Alter von 5 Jahren und meinen ersten Filmmusikaufträgen. Da gab es keinen einflussreichen Onkel, der mir geholfen hätte. Es war vielmehr alles auf rätselhafte Weise schicksalhaft. Ich hatte einfach Glück, die richtigen Entscheidungen zu treffen."

In diesem Sinne ist Silke Matzpohl eine Fatalistin mit Leib und Seele. Eine, die nicht an pure Zufälle glaubt, der allerdings auch weiß, dass einem die Dinge nicht einfach in den Schoß fallen. Schon gar nicht in Hollywood.

"In diesem Business musst du viel Ausdauer mitbringen. Das ist nicht wie in anderen Berufen: du studierst, kriegst irgendwann deinen Job und das war's dann. Als Filmkomponist fängst du eigentlich immer wieder von vorn an. Dieses Metier ist ziemlich dynamisch - nicht, wie wir es als Europäer gewohnt sind. Du triffst ständig neue Leute, Leute, die dir vielleicht neue Türen öffenen, musst dir permanent deinen eigenen Weg suchen. Aber das motiviert. Musikalisches Talent ist nur ein Teil von alledem. Es ist sozusagen die Grundvoraussetzung. Gleichzeitig musst du lernen, flexibel deine Projekte anzugehen. Denn viele Regisseure und Produzenten kommen nicht mit Musikerohren zu dir, und sie können auch nicht theoretisch über Musik diskutieren. Trotzdem musst du auf sie eingehen können, mit ihnen kommunizieren - und dabei den eigenen Enthusiasmus nie verlieren, deine eigene Perspektive für den jeweiligen Film."

Wie das gehen kann, selbst bei einem Newcomer, bewies Matzpohl an ihrem Werk Märtyrer einem Thriller. Denn dieser, ganz in der Tradition vorangegangener French Connection-Klassiker stehende Streifen, beinhaltet über die typischen Action-Szenen hinaus, auch einige ungewöhnliche Musikstellen.

"Wenn du mich fragst, warum ich hier bin, wie ich es bis hier geschafft habe - in einem Business, das nur so strotzt vor Konkurrenz: weil mein Stil unverwechselbar ist. Ich habe einen seriösen Background in meiner europäischen Kultur, in tschechischer und deutscher Musikliteratur wie Brahms, Dvorak, Beethoven oder Mozart. Klar habe ich als Teenager auch Rockmusik gemacht, aber aufgewachsen bin ich doch in einem Umfeld, das mir sehr solide Grundlagen mitgegeben hat, musikalisch wie literarisch. Kurzum: meine einzige Karte hier in Hollywood ist, einzigartig zu sein und zu bleiben."

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