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Soundtrack Board

Thomas Nofz

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Beiträge von Thomas Nofz

  1. vor 2 Stunden schrieb Alexander Grodzinski:

    Und es ist auch Raimi zu verdanken, dass LoDuca ARMY OF DARKNESS machen konnte. Der Film wurde von Universal produziert und die wollten einen bekannten Namen als Komponist haben. Raimi wollte aber, dass LoDuca die Trilogie beendet, auch, weil es natürlich die Chance für ihn war, an einer großen Studioproduktion zu arbeiten. Der Kompromiss war dann, dass Raimi Danny Elfman anrief, mit dem er zuvor bei DARKMAN gearbeitet hat und dieser das Stück "March of the Dead" beisteuerte, welches sogar als Titelstück im Film zu hören ist (und dann später natürlich beim Angriff der Armee). Elfmans Name steht auch tatsächlich zuerst auf dem Kinoplakat ("March of the Dead" Theme by Danny Elfman, dann erst "Music by Joseph LoDuca").

    Wobei sich LoDuca dermaßen (gut) ins Zeug gelegt hat, dass seine vor witzigen Zitaten (von Herrmann über Horner bis Kamen oder Williams) und spritzigen eigenen Ideen ("Building the Deathcoaster" und "Bone'anza" sind einfach nur genial) nur so übersprudelnde Musik dem eher routinemäßig abgespulten Elfman-Beitrag haushoch überlegen ist.

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  2. :music:: George Fenton - FROZEN PLANET (2012)

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    Zauberhafte Musik für einen stürmisch-kühlen Samstagnachmittag. Fenton zieht alle Register und spielt mit der orchestralen Farbpalette, um teils mit großen Gesten, teils mit Sinn für's "dramatische Element", teils verträumt oder spielerisch, teils mit viel Fingerspitzengefühl und Detailliebe die faszinierende (Tier-)Welt der beiden Erdeiskappen musikalisch auferstehen zu lassen. Dabei vermeidet er größtenteils gängige Klischees und bleibt dem hohen handwerklichen und kompositorischen Niveau, welches man von einem versierten Komponisten seines Ranges erwartet, treu. Und das gänzlich ohne (scheinbar) Doku-typische "Epicness" ;) .

     

     

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  3. vor 3 Stunden schrieb Csongor:

    Ich finde auch, dass Fantastic Beasts im gesamten tolle Themen bietet und einen soliden Unterhaltungswert hat, aber auch mit einigen Längen zu kämpfen hat.

    Das Thema, welches man in "A Man and his Beasts" auf der Bonus-CD hört gefällt mir am besten ... auch in der Jazz-Version finde ich es sehr gelungen, welches in den letzten zwei Minuten zu hören ist. Dieses Stück stellt für mich das Highlight des Scores dar, daher ist es für mich  unverständlich warum gerade dieses tolle Stück es nicht auf das reguläre Album geschafft hat. 

     

    Ganz einfach, Csongor: Damit man mit der Deluxe-Ausgabe auch noch gutes Geld verdienen kann.

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  4. :music:: Cliff Eidelman - A SIMPLE TWIST OF FATE (1994)

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    Ein kleiner, in meinen Ohren sehr feiner, wenn auch harmloser Mitt-90er-Eidelman-Score. Der tut niemandem weh, weiß aber durch ein wunderschönes, intensives Thema und leicht folkig gebrochener Melancholie zu gefallen. Nach vielen Jahren wieder mal gehört... und immer noch ein kleiner Liebling aus dem Oeuvre des guten Cliff.

     

     

  5. Wenn unsere Musik überlebt - und davon gehe ich aus -, dann deswegen, weil sie Qualität hat.“

    Jerry Goldsmith sagte dies; ein Meister der Filmmusik. Unbestreitbar ist, dass seine Scores Qualität haben, egal, ob der dazugehörige Film nun gut oder schlecht war. Heute hätte er seinen 88. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlaß erklingt heute Abend eine KINOKISTE-Sondersendung, die ich als Goldsmith-Fan ganz dem Leben, Werk und den Gedanken dieser Legende der „Scoring Stage“ widmen möchte. Ab 20 Uhr geht es los... natürlich nur bei Radio Zoom. Würd mich freuen, wenn ihr vorbeischaut. :)

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  6. vor 14 Stunden schrieb Mephisto:

    Ich bezog mich mit Bizet hauptsächlich auf "The Fencing Lesson". Diese auf- und absteigenden Läufe sind derart typisch für "Carmen", dass ich mich echt frage, warum das sein muss, zumal Bizets Oper ja in Spanien, nicht in Mexiko spielt. Über die völlig fehlplatzierte Shakuhachi könnte man sich auch streiten.

    Könnte man, ja... aber der Einsatz dieses Instrumentes hatte bei Horner schon immer nur eine Funktion: eine Klangfarbe schaffen, die eine mystische Note hat.

    Und ich wiederhole noch einmal: die auf- und absteigenden Läufe in "Fencing Lesson" haben rein gar nichts mit Bizets Oper zu tun, sondern basieren auf einem alten Volkstanz, der Malagueña (siehe Video unten), die erst im 19. Jh. in den Flamenco übertragen und dann von Bizet für seine "Carmen" adaptiert wurde. Ein Volkstanz also, den Horner geschickt in seine "Fechtstunde" integriert: Zorro, der Held des Volkes, der tänzelnd mit seiner "Kontrahentin" eine scharfe Klinge führt. Durchaus passend, wie ich finde.

     

     

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  7. vor 4 Stunden schrieb Mephisto:

    Stimme Sami da absolut zu. Mit "formale Anlage" meine ich strukturelle Kontingenz, das kann man wunderbar daran erkennen, wenn man die beiden Final-Stücke aus Teil 1 und Teil 2 gegenüberstellt. "Leave No Witnesses..." ist ein ewiges Stop-and-go, während "The Train" viel größere Abschnitte enthält, die elegant fließend ineinandergewoben werden. Was das Spitzbübische angeht, habe ich in "School justice" viel mehr kecke und verspielte Figuren, die wunderbar ineinandergreifen, als wenn in "Fencing Lesson" uninspirierter "Carmen"-Abklatsch neben Horner'sches Originalmaterial gereiht wird. Es geht mir ja nicht darum, dass immer überall die Post abgeht, sondern nur darum, dass eine musikalische Form und Struktur beim Hören nachvollziehbar wird. Da gewinnt ganz deutlich der zweite Teil. So etwas wie "The Cortez Ranch" findet sich ja im ersten Teil gar nicht - wuchtige, durchkomponierte Suspense! Ich finde, auch "Stolen Votes" kränkelt da noch an einer Behäbigkeit, die den ersten Teil größtenteils hemmte - die Musik ist manchmal etwas zu lahm und kommt nich richtig zu Potte. Wenn man die letzten Minuten von "Stolen Votes" mit den ersten Minuten von "The Train" vergleicht, in denen dasselbe Ausgangsmaterial für eine Verfolgungsjagd arrangiert wurde, gewinnt doch deutlich der temporeichere "Train".

    Also ich würde jederzeit LEGEND OF ZORRO für MASK OF ZORRO aus der Sammlung kicken, müste ich mich für eine der beiden CDs entscheiden. In LEGEND OF ZORRO, den ich heute nachmittag noch gehört habe, bekomme ich, was ich schon von MASK OF ZORRO erwartet habe: Feurige mexikanische Folklore, unterhaltsame Spannungsmusik und vor Allem musikalisch-strukturierte Action.

    Dass LEGEND mehr Stringenz, Dynamik, Witz und "Wumms" besitzt, mag ich ja gar nicht bestreiten... ich wehre mich nur dagegen, diese Attribute dem ersten Teil ganz zu verwehren und ihm lediglich "Mickey Mousing auf hohem Niveau" zu attestieren. Schließlich gab es ja auch mal eine Zeit, in der Dich die Musik zu begeistern wußte :) .

    Außerdem, so höre ich das raus, betreibt Horner an diversen Stellen von MASK gar keinen "Carmen"-Abklatsch, sondern bedient sich eines alten spanischen Volkstanzes, der Malaguena, zu erkennen an der typischen Basslinie (durfte mich daran im Gitarren-Unterricht auch das eine oder andere Mal ausprobieren). Und das ist bei diesem Sujet durchaus legitim und passend, wie ich finde.

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  8. vor 4 Stunden schrieb Mephisto:

     

    Das mexikanische Flair ist gut eingefangen, aber letzten Endes fehlt ein durchgehendes Feuer, der Abenteuergeist, das Vergnügt-Spitzbübische, zu dem sich Horner hier nie überwinden mag, weil er viel zu sehr am Bild zu kleben scheint. Das ist dann Mickey-Mousing auf hohem Niveau, das mit dem Film eine überzeugende Wirkung erzielt, auf CD aber massiv einbüßt. Etwas mehr musikalische Eigenständigkeit hätte dieser Musik mit viel Potential durchaus gutgetan.

    "Durchgehendes Feuer" würde auf Dauer höchstwahrscheinlich ermüden. Horner wählt meiner Ansicht nach genau das richtige Maß an "Ruhe" und "Bewegung". Ich kann auch nicht so ganz verstehen, wie es Dir in ZORRO an Abenteuergeist fehlt, wenn du Titel wie "Plaza of Execution", "The Ride" oder große Teile von "Tornado in the Barracks" hast, oder wie Du das Vergnügt-Spitzbübische vermißt, wenn "The Fencing Lesson" oder eben auch "The Ride" förmlich davor sprühen.

    Und was genau meinst Du mit "formale Anlagen"? Für mich besteht die formale Anlage in ZORRO aus dem durchgängigen (und durchgängig niveauvollen) iberischen Klangidiom, welches Horner mit viel Gusto einzusetzen weiß.

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  9. vor 42 Minuten schrieb Lars Potreck:

    einen für mich thematisch ansprechenderen ansatz zu dieser filmthematik bietet für mich folgendes stück

    dies ist das hauptthema zum bollywood remake von Stepmom. auch ein ausladendes thema, verschiedene solo instrumente verwendend und doch wesentlich ausdruckstärker. und logischerweise indisch angehaucht. inwieweit und ob die musik den film "erdrückt" kann ich nicht sagen. zum so hören gibt mir die musik aber einfach viel mehr in viel weniger laufzeit. kompositorische raffinesse lasse ich mal außen vor. :)

    Das Thema ist schön und ohrgefällig, keine Frage (über eine genaue Definition von "ausdrucksstark" müssen wir uns nochmal unterhalten ;) )... aber mehr irgendwie auch nicht. Es bedient genau die richtigen Gefühlsknöpfe, drückt (im Film) sicherlich ordentlich auf die Tränendrüse... bleibt aber vollkommen an der Oberfläche haften. Es könnte auch die Szene einer bei Sonnenuntergang am Strand picknickende Familie untermalen, etwas, das ich mir bei Williams' Ansatz nur schwerlich vorstellen kann.

  10. vor 49 Minuten schrieb Lars Potreck:

    hmmm....ich verbinde ausladend immer mit üppig und das einhergehend mit ausdruckstärke und nicht nur der anzahl der noten und takte. die ganzen 6,5 min. kommen mir wie eine langgezogene gerade linie vor, auf der nichts nennenswertes passiert. die verschiedenen variationen der melodie sowie deren unterschiedliche instrumentierung sind zwar erkennbar, aber so marginal in meinen ohren, dass es sich weiter wie eine langezogene gerade linie anhört, auf der nichts passiert. da mag notentechnisch viel passieren, aber dies hat keine auswirkung auf mich als hörer. aber bezeichnen wir dieses thema mal als ausladend, umso trauriger ist, dass williams es nicht schafft, etwas zu transportieren, zumindest nicht bei mir.

    Kennst Du den Film? Darin geht es um eine Mutter (S. Sarandon), die erfährt, dass sie unheilbar krebskrank ist und daraufhin nach und nach ihre Kinder in die Obhut der Stiefmutter (J. Roberts) übergeben muß. Zur filmischen Umsetzung möchte ich hier nichts sagen, aber vom musikalischen Standpunkt her hätte etwas, was Du Dir unter üppig oder ausdrucksstark vorstellst, die ganze Thematik überfrachtet und erdrückt. Williams wählt genau das richtige Maß an sensibler Zurückhaltung, Trauer und Zärtlichkeit, um dem Anliegen des Films gerecht zu werden. Das es Dich nicht erreicht, ist zwar schade, aber - wie Du schon geschrieben hast - eine Frage der persönlichen Präferenzen. :)

  11. vor 17 Stunden schrieb Lars Potreck:

    findest du das wirklich ausladend? sein The Patriot oder Schindler's List thema sind für mich beispiele für ausladend. Stepmom finde ich eher unscheinbar. hat was von nem nebenthema, das stilistisch ähnlich auch zu Home Alone passen würde.

    Ein durchkomponiertes Thema, welches sich über 10 Takte erstreckt (eigentlich 20, weil bei der Wiederholung eine andere Coda erklingt), ist für mich ausladend, jawohl. :) ... Und ich wiederhole mich gerne: Dieses Attribut hat nichts mit "unscheinbar" oder "ausdrucksstark" zu tun.

    Hör' Dir doch mal "The Days Between" aus STEPMOM noch einmal an (von mir aus auch zum Einschlafen :D ), dort er klingt das Thema in vielen verschieden Variationen, und zudem noch von verschiedenen Solo-Instrumenten dargebracht.

  12. vor 53 Minuten schrieb Lars Potreck:

    vielleicht haben wir auch schlicht andere vorstellungen von einem stark zur geltung kommenden thema. für mich kommt das thema nicht aus den puschen und bietet keine höhepunkte. es klingt zwar schön, lässt mich aber weder aufhorchen noch hinterlässt es einen nachhaltigen eindruck.

    Ich glaube nicht, dass unsere Ansichten über ein "stark zur Geltung kommendes Thema" so weit auseinander liegen. Aber, Du darfst ein ausdrucksstarkes Thema nicht gleichsetzen mit einem ausladenden! Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe. In Deinem Ausgangsbeitrag hast Du angeführt, dass Williams in STEPMOM auf Letzteres verzichtet... und ich habe lediglich darauf hinweisen wollen, dass genau das nicht der Fall ist. :)

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