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Soundtrack Board

Leto

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Beiträge von Leto

  1. ..., am besten noch mit nem fiesen Spruch... das is heute eher unfreiwillig komisch und ich finds echt zum kopfschütteln

    Das erinnert mich an das Ende von einem anderen Action-Kracher, nämlich "Last Boy Scout" mit Bruce Willis (leider ohne besonderen Score), als Wayans und Willis darüber lästern, dass man ja heutzutage niemanden mehr killen könne, ohne dabei einen "coolen" Spruch ablassen zu müssen - quasi ein selbstreferentieller Insider-Gag ;).

    Aber wer in dieser Hinsicht (und in Sachen Menschenverachtung) schon "Predator" schlimm fand, wird an "Phantom Kommando" mit Schwarzenegger richtig "Freude" haben. ;)

    ...wobei der Film im Gegensatz zu "Predator" auch technisch eher grottig ausgefallen ist.

    gruss

  2. Ich habe mir über die letzten Tage reingezogen:

    MIKLOS ROSZA - Spellbound

    06I109.jpg

    Gilt zu Recht als eines der ganz grossen Meisterwerke der Filmmusik. Wie Mystery, Spannung und die Romanze zwischen Gregory Peck und Ingrid Bergman in dem Hitchcock-Klassiker musikalisch umgesetzt wurden, sucht einfach seinesgleichen. Zu so etwas ist heute IMHO kein Komponist mehr fähig. Wenn diese Musik _keinen_ Oscar erhalten hätte, hätte man die Urteilsfähigkeit der Jury schon schwer in Zweifel ziehen müssen.

    RUSSELL GARCIA - Die Zeitmaschine (1960)

    timemachine.jpg

    Ein Kindheits-/Jugend-Klassiker. Wie habe ich diesen Film und die Musik geliebt.

    Die tickenden Uhren im Vorspann, aus denen dann plötzlich dieses Thema hervorbricht...unvergesslich - und die Musik, wenn Rod Taylor das Miniaturmodell der Zeitmaschine testet und schliesslich das erste Mal die Zeitmaschine benutzt - da sträubt sich jedes Nackenhaar. Das viktorianische England und die "Age of Wonders"-Atmosphäre der H.G.Wells/Jules Vernes-Ära werden einfach perfekt musikalisch umgesetzt.

    Ich muss zwar einräumen, dass der Score von Klaus Badelt zum (besch...eidenen) Remake auch sehr gelungen ist (IMHO sogar Badelts bester), aber ich bevorzuge doch das Original (bei Film und Musik)

    William Ross - THE TALE OF DESPEREAUX

    the-tale-of-despereaux.jpg

    na wenn das jeder hört, muss das schon sein....

    Ich kann Begeisterung und Kritikpunkte nachvollziehen - stimmt, hört sich ein bisschen (zu sehr?) nach Williams an, hinterlässt aber einen guten Gesamteindruck. Da gerade die Animationsschiene ja ansonsten (für meinen Geschmack etwas zu sehr) von Powell, Newton-Howard und ggf. Giacchino dominiert wird, bin ich dankbar für dieses Werk. Liebhaber orchestraler, dynamischer Animationsscores können mit diesem Werk IMHO nicht viel falsch machen.

    Gruss

  3. Das ist einer der ganz wenigen Scores, bei denen selbst ich als "Chor-Fan" den Chor-Einsatz für übertrieben halte. Sorry, aber in einigen Tracks sind die hellen Frauenstimmen im Hintergrund fast nicht auszuhalten. Hier wäre vielleicht etwas mehr Subtilität angebracht gewesen.

    Aber ansonsten finde ich den Score auch nicht schlecht, er ist vielleicht sogar das beste an dem grottigen Film.

  4. Interessant zu lesen, was es für Querelen beim Scoring geben kann. Aber für mich ist "Predator" einer der Fälle, in denen der Film ohne den Score kaum halb so effektiv wäre.

    Wie die Musik Spannung, Atmosphäre und Action unterstützt, das sucht einfach seinesgleichen. Zu vielen Filmen kann man sich auch eine "andere" Musik vorstellen - und sie könnten trotzdem "funktionieren". Aber Predator ohne Silvestri - unvorstellbar!

  5. Oh, das ist sehr traurig :lol2:

    Da bin ich gerade selbst nach 3 Wochen von einer schweren Erkrankung genesen und dann darf man, endlich wieder im Netz, als eine der ersten Nachrichten so etwas lesen.

    Ich habe ihre Gastauftritte als Trois Mutter sehr gemocht. Sie war eine echte Bereicherung für das Star Trek Universum.

    Hoffentlich ist sie nun wieder mit Gene zusammen :lol2:

    Mein Beileid

  6. Danke für diese interessanten Ausführungen.

    Wenn das so ist, dann frage ich mich unwillkürlich, warum eigentlich die Bibel in den Evangelien diese Geschehnisse vollkommen nüchtern und ohne jegliche emotionale Beteiligung schildert. Wenn ich mich recht entsinne, ist dort hinsichtlich der im Film in epischer Breite präsentierten Gewaltszenen lediglich geschrieben "...und Pilatus liess Jesus auspeitschen..." und auf Golgotha "...und sie kreuzigten ihn..."

    Da spritzt kein Blut, keine Details der Folter oder Hinrichtung finden Erwähnung. Nichts lässt erahnen, welche Schmerzen oder Leiden damit verbunden gewesen sein könnten. Warum eigentlich nicht?

    Wenn es so wichtig ist, sich anhand solcher drastischen Darstellungen den "Wert des Opfers" zu versinnbildlichen, warum schlägt dann die Bibel genau den gegenteiligen Kurs ein? Selbst die Prohezeiungen in den Psalmen bzw. Jesaja über die "Natur der Kreuzigung" sind ja vergleichsweise zurückhaltend ausgefallen.

    So weit ich informiert bin, entstanden die ersten (künstlerischen) Darstellungen der Kreuzigung oder der "Passion" viele Jahrhunderte nach Jesu Tod. Waren die Menschen über all diese Zeit dann "unempfänglich" für dieses (wenn man das denn glaubt) Opfer, um die Menschheit von der Sünde zu befreien oder konnten diesem Ereignis keine Wertschätzung oder Dankbarkeit entgegenbringen?

    Ich wage zu bezweifeln, dass - wenn man gläubig ist - es einer solchen Darstellung bedurft hätte, um Dankbarkeit für Christi Opfer zu empfinden. Wie haben die Gläubigen das dann geschafft, bevor es solche Filme gab?

    Nein, bei mir hält sich der Eindruck, dass die "Passion" eher eine sehr willkommene Legitimationsfassade für "zulässige"("gute") Gewaltdarstellungen bzw. -phantasien abgibt, die sich dann schön plakativ gegen "sündige"("böse") Gewaltdarstellungen abgrenzen lassen ("das ist notwendig, um das Opfer Christi würdigen zu können"...wirklich??).

    Da erinnere ich mich an eine imho sehr gelungene Karikatur (habe ich im Netz jetzt auf die Schnelle leider nicht mehr gefunden), in der ein entrüsteter Bischof gegen "Gewalt in den Medien" protestiert:

    In der einen Hand ein "lebensnahes" Crucifix mit dem blutenden Christus, im Lendenschurz ans Kreuz genagelt, mit schmerzverzerrtem Gesicht usw. und in der anderen Hand ein Plakat mit der Forderung "STOP BOMBARDING US WITH PICTURES OF NAKEDNESS, TORTURE AND BONDAGE!"

    Eine sehr treffliche Zuspitzung, finde ich.

    Gruss

  7. Nein, der "Look" war auch meiner Ansicht nach nicht der Hauptgrund für das Scheitern von ENT, sondern die blassen und uninspirierten Charaktere und schwachen Geschichten. Wenn der Hund des Captains die Figur ist, die einem noch am ehesten im Gedächtnis bleibt, läuft irgendwas falsch. ;)

    Trotzdem hielt ich die ganze Idee der Prä-TOS-Storyline schon immer für verfehlt, die Problematik mit dem "Look" kam da nur erschwerend hinzu.

    Ich werde nie verstehen, warum man die "Lücke" zwischen TOS und TNG nie für die Etablierung einer neuen Serie oder Crew genutzt hat.

    Machen wir uns nichts vor - der einzige Grund, warum diese Art des "Re-Launch" von Paramount überhaupt genehmigt wurde, besteht darin, dass es mittlerweile drei enorm erfolgreiche Franchises gibt, bei denen der "Prequel"-Masche Erfolg beschieden war: StarWars, Batman und nun auch James Bond.

    Bei StarWars und Batman kann ich mit den Ergebnissen leben, bei Bond halte ich das Resultat für desaströs, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Aber was bei Batman funktioniert, muss bei StarTrek noch lange nicht gutgehen. Diese Franchise ist viel mehr von "Kontinuität" und Stimmigkeit innerhalb ihres "Fan-Universums" abhängig und die wurde von ENT schon genug geschädigt.

    Deshalb ist mir umso unbegreiflicher, warum es nun schon wieder eine Prä-TOS Story sein muss.

    Aber ich will keine vorschnellen Urteile fällen, vielleicht irre ich mich und der Film wird besser als erwartet - aber nach dem Trailer bin ich skeptisch. Aber vielleicht ist auch die Zeit "intelligenter Sci-Fi-Unterhaltung" (das war Star Trek für mich über viele Jahre) einfach vorbei und Star Trek "muss" sich dem Niveau von z.B. "Transformers" anpassen - das wäre dann vielleicht das, was man mit Begriffen wie "moderner, zeitgemässer" eher zu verschleiern beabsichtigt.

    Klar, ein ST Kinofilm MUSS immer den Spagat zwischen unterschiedlichen Zielgruppenorientierungen (Fandom und "normaler Kinobesucher") hinbekommen, sonst spielt er nicht genug Geld ein.

    Aber früher hat das auch funktioniert, aber solche Drehbuchautoren und Regisseure scheint es wohl nicht mehr zu geben.

  8. .... Ebenso wird immer wieder darauf gepocht, dass Filmgewalt mit realer Gewalt rein gar nix zu tun habe... auch das erscheint mir (ganz persönlich) nicht stichhaltig - warum würden sich sonst so viele Zuschauer über das Herausschneiden explodierender Köpfe, etc. so entrüsten? Offensichtlich sind es eben doch gerade diese Szenen, die einen besonderen Reiz ausüben - natürlich nur unter einem völlig friedens- und verständnisorientierten oder gesellschaftskritischen Deckmantel.

    Alex

    Ich glaube, dass es sich hierbei einfach um die unausrottbare Faszination auch des "modernen" Menschen für archetypische Tabus handelt. In unserer "liberalen" Gesellschaft ist fast alles enttabuisiert, mit Ausnahme von Sex und Gewalt bzw. deren Darstellung. Selbst wenn es sich "nur" um Spezialeffekte (im Film) handelt, wollen das viele sehen, weil damit ein grundlegendes Tabu gebrochen wird. Genauso wie verstümmelte Leichen oder Blutlachen nach Autounfällen, abgetrennte Köpfe, mit denen amerikanische Soldaten Fussball spielen (im Irak) auf youtube oder echte Enthauptungen in China etc. etc. Das wird es immer geben, quasi die "Fortsetzung" der Gladiatorenspiele im alten Rom, gaffender Massen bei öffentlichen Folterungen oder Hinrichtungen im Mittelalter oder des schaulustigen Mobs bei der Kreuzigung Jesu.

    Ich bin nicht religiös, aber in diesem Zusammenhang ist mir etwas anderes aufgefallen (und das ist NICHT gegen dich gerichtet). Anlässlich der Erscheinung des Mel Gibson Spektakels "Die Passion Christi" ist mir mal aufgefallen, mit welcher Bigotterie die Entrüstung gegen "Gewalt in den Medien" seitens (bestimmter) selbsternannter Christen zuweilen betrieben wird.

    Wenn es um die Kreuzigung Christi geht, kann gar nicht genug Blut spritzen, Folterungen und Kreuzigungen müssen dann bis in jedes visuelle Detail aufbereitet und einem Millionenpublikum präsentiert werden.

    Ich habe dann mal etwas im Netz recherchiert und bin (unabhängig von den Film) auf befremdlich wirkende Artikel gestossen, in denen die Autoren sich (meinem Eindruck nach) förmlich in detaillierten Analysen von Folter- und Hinrichtungspraktiken suhlen und daran zu ergötzen scheinen, was christlicher Mythologie zufolge während der "Passion" geschehen ist.

    Da konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass offenbar die Passionsgeschichte die einzigen Gewaltszenen der Menschheitsgeschichte beinhaltet, an auch denen "Christen" oder religiöse Menschen das "Gewalt-Faszinosum" (oder diesen Tabu-Bruch) erleben oder nachempfinden "dürfen", was ihnen ansonsten natürlich verboten ist oder gegen das sie gar in anderer Form protestieren.

    Gruss

  9. Danke für den Link.

    Wenn ich das richtig verstehe, spielt dieser Film also VOR der Classic-Serie mit Kirk, Spock etc. als Jugendliche oder junge Kadetten.

    Ehrlich gesagt, ich bin nicht sicher, ob das eine gute Idee ist.

    Schon "Enterprise" scheiterte mit der Idee, eine Storyline VOR der Classic-Serie zu etablieren.

    Es ist einfach nicht zu vermitteln, warum dann dort, obwohl es "früher" spielt, die gesamte Technik viel moderner, effizienter, teurer und fortgeschrittener aussieht als im 60er Jahre Billig-Look der Classic-Serie. Das Probleme sehe ich erneut bei diesem Trailer.

    Hat man aus dem "Enterprise"-Desaster nichts gelernt?

    Der Zeitrahmen ZWISCHEN Classic und TNG wäre imho viel besser geeignet für einen Neubeginn, da einem dort noch alle Möglichkeiten offenstehen.

    Inwiefern ist J.J. Abrams als Star Trek Regisseur qualifiziert? War Star Trek 10 (Nemesis) nicht schon schlimm genug? Muss wieder einem völlig unerfahrenen Regisseur die Franchise anvertraut werden? Es ist zu befürchten, dass der dann wieder die gleichen "Prioritäten" setzt wie Stuart Baird in "Nemesis", Hauptsache viel KNALL, BUMM, RUMMS , oder? Wie wäre es denn mit Nicholas Meyer gewesen, der Teil 2 und 6, immerhin die besten der Serie, inszeniert hat (und der offenbar verstanden hat, dass Star Trek mehr sein sollte als nur Weltraum-Action und Spezialeffekte)

    Früher war Star Trek für mich doch die etwas andere, etwas "intellektuellere", anspruchsvollere Sci-Fi Franchise (erst recht mit TNG).

    Nach diesem Trailer zu urteilen, sind die Zeiten wohl endgültig vorbei. ;)

  10. COZX-331.jpg

    Wataru Hokoyama - Afrika

    Einer der besten Scores des Jahres 2008.Bezeichnend das dies ein Videogame Score ist,dass Filmmusikjahr 08 war wirklich wieder unglaublich arm an Highlights.

    Man hört hier zwar deutlich Williams raus in der Orchestrierung,aber das ganze ist so kraftvoll dargeboten und reich an Melodien,das es einfach eine Freude ist dem zuzuhören.;)

    Wow, danke für diesen Tip! Das ist ja richtig gut! :(

    Ich habe zwar weder von diesem Komponisten noch von dem Spiel je gehört aber das ist für mich die beste John Williams-Imitation seit Frederic Talgorns "Wagenrennen"-Track aus "Asterix und die Olympischen Spiele"(2008).

    Wirklich klasse gemacht :D

    Dieses Board ist manchmal wirklich von grossem Nutzen :D

    Gruss

  11. by the way: Gibts eigentlich auch so etwas wie ein "TV-Pendant" zum Score-Oscar? (ala "Emmy"?)

    Da TV-Serien Musik ja logischerweise nicht für einen Oscar nominiert werden kann, wäre das imho ein gerechter Ausgleich, denn was JOEL GOLDSMITH mit STARGATE - THE ARK OF TRUTH abgeliefert hat, übertrifft inho so manchen Kinofilm-Score und wäre es wert, auch in irgendeiner Form gewürdigt zu werden.

  12. Verschließt du deine Ohren;)?

    Natürlich waren da einige "Bekannte" und es gab einige langatmige Passagen, auf Grund von fehlendem thematischen Material.

    Aber im Umgang mit dem Orchester ist Horner (im Vergleich zu Komponisten wie Djawadi und Tyler) absolut überlegen.

    Der Score ist sicherlich kein "Krull" aber immer noch besser, als viele seiner Scores aus den letzten Jahre und besser, als das was Hollywood sonst zur Zeit zu bieten hat.

    Das würde ich exakt genauso sehen. Ich glaube zwar auch nicht, dass Horner für "Spiderwick" und Williams für "Crystal Skull" Oscar-Chancen haben, aber sie wären auch meine persönlichen Favoriten für eine Nominierung (bin eben Traditionalist ;)), aber ich tippe auch auf Newman und Desplat. Letztendlich ist es mir aber eigentlich egal, denn mein persönlicher (Score-)Musikgeschmack und die Präferenzen der Oscar-Jury haben schon lange nichts mehr miteinander zu tun.

    Gruss

  13. ... Ganze Genres basieren darauf, und man muss da jedes einzelne Werk für sich betrachten, wie man dargestellte bzw. angedeutete Gewalt deutet und inwiefern man das Werk als gewaltverherrlichend bezeichnen könnte bzw. muss. Eine bekannte Technik besteht darin, den "Feind" zu entmenschlichen - hierzu dienen z.B. Tolkien die "grundbösen" Orks. Man muss auch hier im Einzelfall prüfen, ob und inwiefern diese Technik zu Kriegs- oder Gewaltverherrlichung beiträgt.

    Beispielsweise empfinde ich den alten "Kampfstern Galactica"- Film diesbezüglich als extrem problematisch: Während einer Friedensverhandlung wird die Menschheit von den "grundbösen" Cylonen hinterlistig ausgelöscht, und der einzige unnachgiebige Kriegstreiber überlebt mit seiner Besatzung, weil er dem Frieden nicht traut. Moral von der Geschicht: Trau deinen Feinden und ihrem Frieden nicht, sie kennen keine Menschlichkeit wie du - also musst du unnachgiebig bis zum Sieg kämpfen, sonst wirst du ausgelöscht. Als der Film gedreht wurde, waren die USA mitten im Kalten Krieg.

    ....

    Alex

    Nun, da bin ich froh, dass wir einen Konsens gefunden haben. Den Transport ideologischer Tendenzen durch das Medium Film halte ich durchaus für zulässig und sogar nachvollziehbar, schliesslich existieren Filme als künstlerische Produkte nicht im luftleeren Raum, sondern sind auch immer ein Resultat ihres zeitgeschichtlichen Entstehungsrahmens. Wenn man dies generell für verwerflich hält, bleiben in der Tat nicht mehr viele konsumierbare Werke übrig. Dennoch besteht IMHO zwischen Zeitgeist und Propaganda nicht nur ein gradueller, sondern ein kategorialer Unterschied.

    Speziell bei Werken, die sich an Kinder und Jugendliche als primäre Zielgruppe richten, sollte man eben besondere Vorsicht walten lassen, daher kann ich über die "Weihnachtsmann"-Szene in Narnia 1 keinesfalls hinwegsehen.

    Ich bin in manchen Fällen durchaus selbst Fan "reaktionärer" Action/Sci-Fi-Streifen z.B. mit Stallone und Schwarzenegger aus den 80ern, deren Ideologie zwar heute lächerlich und überholt anmutet (und schon aus diesem Grund gar keine Wirkung mehr entfalten kann), die aber ohne das Primat der "gewaltorientierten Lösungsansätze" gar nicht denkbar gewesen wären - einfach weil sie auch heute noch enorm unterhaltsam sein können. Die hinter "Kampfstern Galctica" stehende "Cold War" Ideologie habe ich übrigens damals genauso empfunden, man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dies den Machern selbst peinlich war und sie daher die Cylonen als "Roboter-Imperium" geschaffen haben, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, man würde einem "menschlichen" Gegner eine solche Niedertracht zutrauen.

    Danke für die angenehme und sachliche Diskussion ;)

  14. Wieso "anti"? Kenne zwar die Vorlage nicht, aber Verhoevens STARSHIP TROOPERS ist eine ganz ganz üble ekelhafte unverhohlene Kriegsverherrlichungsnummer bei der die Truppen, das Militär, die Massenszenen, die "geil für sein Land gegen diese Drecks-Aliens (Aliens ist ja im Englischen auch ein Ausdruck für Ausländer, fremde ungewohnte Kulturen) quasi ein einziger langer Rekurtierungsstreifen fürs Militär sind, quasi "TOP GUN WITH GUTS N GORE AND FUCKIN' ALIEN BASTARDS TO KICK ASS".

    Da nutzen auch zwei drei eingestreuselte humorig angehauchte Werbeclips und "News" (das ging schon beim gleichermaßen mißlungenen ROBOCOP, der ebenfalls gewaltverherrlichend bis zum Erbrechen war) voll daneben.

    Verhoevens einzig wirklich gute Filme bleiben leider BASIC INSTINCT und TOTAL RECALL.

    Ich bin zwar anderer Ansicht, aber ich akzeptiere, wenn man die (vermeintliche) ideologische Tendenz von StarshipTroopers oder Robocop anders deutet - nämlich als "ernst" gemeinte Militarismus-, Gewalt- oder gar Faschismus-Verherrlichung. Viele Feuilleton-Rezensenten habe das damals, als der Film erschien, genauso gesehen (und das ist letztendlich auch einer der Gründe, warum der Film hierzulande indiziert ist).

    Man darf aber auch nicht vergessen, dass zumindest Starship Troopers ein enorm teurer Film war (ca. 100 Millionen US$) und Verhoeven (und Drehbuchautor E. Neumeier) wäre nie damit durchgekommen, wenn er von vorneherein postuliert hätte, die "heroische, gutaussehende Jungs vs. hässliche Käfer aus dem Weltraum"-Story wäre eigentlich gar nicht ernst gemeint und würde nur sämtliche im Film vorkommenden Helden-,Kriegs- und Propaganda-Klischees satirisch ad absurdum führen. Kein Studio hätte den Film produziert.

    Insofern ist die vordergründig kriegsverherrlichende Story schon auf etwas subtilere Weise umgedeutet als etwa im ziemlich plumpen "Starship Troopers III"-Sequel, das ja kürzlich erschien. Ich kann, wie schon erwähnt, den Audiokommentar auf der DVD sehr empfehlen, um den Film besser zu "verstehen".

    Bei Robocop könnte es sich ähnlich verhalten. Die Geschichte vom heroischen Cop, der als Cyborg nach seinem Ableben weiterhin für "Gerechtigkeit" mit der Schusswaffe sorgt, ist eher vordergründiger Aufhänger für die Vision vom "neoliberalen Yuppie-Paradies" in dem profitorientierte Konzerne das Gemeinwesen führen, die Polizei privatisiert ist und mal eben ein amoklaufender Roboter einen Angestellten wegpustet, was aber ohne Konsequenzen bleibt, Hauptsache, die Gewinnspanne beim Verkauf der Dinger stimmt ("Wen interessiert es, ob das Ding funktioniert?"). Wenn an bedenkt, dass der Film von 1987 stammt, war er dieser Hinsicht geradezu visionär - OK, jetzt ist den neoliberalen Privatisierern die Finanzkrise in die Quere gekommen.

  15. Ich finde es unangemessen, Tolkien und Lewis als Hetzer oder Kriegstreiber darzustellen.

    Tolkien hat in Briefen und Artikeln sehr klar geschrieben, dass LOTR KEINE Allegorie auf real existierende Probleme, Konflikte, Geschehnisse und Lösungsvorschläge ist oder sein soll. Ich denke, diesen Disclaimer muss man ernst nehmen und respektieren.

    ....

    Alex

    So etwas läge mir völlig fern. Es ging mir auch nicht um die literarischen Vorlagen, sondern um die ideologischen Implikationen ihrer filmischen Umsetzungen. Die müssen nicht zwangsläufig identisch ausfallen. Wie erwähnt hat z.B. Paul Verhoeven die militarismusverherrlichende Tendenz der literarischen Vorlage von "Starship Troopers" von Heinlein in der Verfilmung glatt in ihr Gegenteil verkehrt. Das kann man gut finden - oder auch nicht.

    Hier handelt es sich um einen Film-Thread; mir ist auch klar, dass z.B. Tolkien sich ausdrücklich von einer weltanschaulichen oder politischen Deutung seiner Werke distanziert hat und daran hat sich Peter Jackson bei seinen Verfilmungen auch gehalten. Das ist bei Narnia nicht der Fall.

    Filme sind nunmal nicht nur reine "Unterhaltung", sondern können auch mächtige Propaganda-Instrumente darstellen. Gerade Narnia und der Goldene Kompass sind insofern gute Beispiele, als eben der Goldene Kompass in der Verfilmung fast aller weltanschaulich problematischen Implikationen entkleidet und im wesentlichen auf reine Kinder-Unterhaltung reduziert wurde. Wer die literarische Vorlage nicht kennt, würde nicht im Traum auf die Idee kommen, hierbei könnte es such um ein anti-klerikales/-christliches/-kirchliches Pamphlet handeln.

    Das kann man von der Narnia-Verfilmung wohl kaum behaupten.

    Ich habe mir das übrigens nicht ausgedacht, sondern in einer sehr lesenswerten Analyse in einem Film-Blog diese Hintergründe zur Narnia-Produktion gefunden. Dass dies in Europa wenig bekannt ist, verwundert nicht, warum sollte man sich auch hier mit der ideologischen Ausrichtung von US-Filmproduzenten beschäftigen? Aber Tatsache ist nunmal, dass die Walden-Media-Gesellschaft für ihre erzkonservative ideologische Ausrichtung (in den USA) bekannt ist und diese in die Narnia-Verfilmungen einfliessen lässt - und hierbei geht es nicht um "harmlose" christliche Metaphern (die möglicherweise auch in der literarischen Vorlage zu finden sind) wie die Aslan-Christus/Gott - Gleichsetzung, sondern um die Idee, einem noch besser "formbaren" Publikum (eben Kindern) unterschwellig schon die Botschaften zukommen zulassen, für die die Erzkonservativen (die sich selbst "Christen" nennen) in den USA eben stehen: Krieg ist gut und gerecht, denn der "Feind" ist "böse" und muss vernichtet bzw. vertrieben werden (Ende von Narnia 2) - und dabei steht "Gott" auf unserer Seite usw. usw.

    Ich - und ronin1975 offenbar auch - erlauben uns, das ziemlich problematisch zu finden, sorry.

    Wohlgemerkt, es geht hier auch um den Status des Filmes als "Fantasy-Film für Kinder". Ich als Erwachsener bin in der Lage, diese simplen Botschaften zu erkennen und diese kritisch zu reflektieren - daher bleibe ich auch bei meiner Wertung, denn wenn man die Propaganda-Inhalte geflissentlich ignoriert, ist der Film sehr unterhaltsam und absolut professionell gemacht (wenn auch viel geklaut ist).

    Gruss

  16. Ja, das stimmt schon, Narnia 2 ist ideologisch fast so fragwürdig wie der erste Teil, aber wesentlich weniger penetrant und daher unter puren Unterhaltungsgesichtspunkten(!) viel erträglicher. Wenn man das letztendlich konsequent weiterdenkt, bleiben auch nicht mehr viele Fantasy-Filme übrig, die bei Beachtung möglicherweise bedenklicher politischer Implikationen überhaupt konsumierbar sein dürften - das würde dann auch vor HdR nicht halt machen, oder?

    Bei Starship Troopers weiss man wenigstens, dass die "Pro-Kriegs-Propaganda" raffiniert ironisiert und satirisch-hintergründig ab absurdum geführt wird (und der Film letztendlich genau gegenteilig gemeint ist, was man auch aus Verhoevens Audiokommentar auf der DVD heraushören kann), aber bei einem von der Walden-Media-Gesellschaft produzierten Streifen muss man leider davon ausgehen, dass die ideologische Ausrichtung absolut ernst gemeint ist (was ich übrigens bei einem Kinder-Film wie Narnia 1/2 noch für viel verwerflicher halte, weil Kinder eben noch nicht in der Lage sind, solche Implikationen zu analysieren und zu hinterfragen)

    Gruss

  17. Ich habe den Wintereinbruch mit DVDs (aus der Videothek) von Filmen überbrückt, die ich im Sommer verpasst hatte:

    - Die Chroniken von Narnia 2 - Prinz Caspian

    oder: der "Herr-der-Ringe-Möchtegern-Kontest" geht in die nächste Runde

    OK, ich gestehe, ich fand den ersten Narnia-Film furchtbar... mäßige SFX, Umgebungen, denen man sofort ansah, dass es sich um Studiokulissen, Pappmachee und Kunstschnee gehandelt hat, unmotivierte Kinderdarsteller, schleppende Dramaturgie, kitschige Christus-Metaphern und peinliche Pro-Kriegs-Propaganda der co-produzierenden rechtskonservativen Walden-Media-Gesellschaft (als plötzlich völlig unmotiviert der "Weihnachtsmann"(!) auftauchte, um den Kindern ihre Waffen und Rüstungen auszuhändigen, mit denen sie in den Krieg ziehen sollten, wäre ich damals fast vom Sofa gefallen) - nein danke. Da konnte selbst die hervorragende Tilda Swinton als Eishexe nicht mehr viel retten.

    ...und nun muss ich gestehen: wow, was für ein Fortschritt

    Erstklassig gefilmte, reale Outdoor-Umgebungen statt Studiokulissen, fast makellose visuelle Effekte (besonders die "Kampfmäuse" sind wirklich klasse gelungen), gut choreographierte Kämpfe und Schlachten, straffe Dramaturgie, Kitsch und Pathos werden weitestgehend umschifft oder auf ein gerade noch erträgliches Mass reduziert, Propagandaeinlagen wenigstens subtiler gestaltet und Teenie-Schwarm Ben Barnes macht als Prinz eine recht gute Figur. Klar, HdR-DejaVu´s gibts auch hier am laufenden Band, von kämpfenden Baumwesen über Angriffe auf Schlösser und Festungen incl. der zugehörigen, auch hier beeindruckenden Luft-Kamerafahrten bis den obligatorischen, von Magie bewegten Wassermassen, die die Bösewichte verschlingen - hier wird nichts aus den berühmten Vorbildern ausgelassen. Der sprechende "Christus-Löwe" Aslan sieht aber noch immer ziemlich unglaubhaft aus. Er spielt in diesem Film aber auch eine weniger grosse Rolle. Nur der Bösewicht bleibt zu blass, hier hatte der erste Narnia Film mit Swinton die bessere Besetzung.

    Solide Musik von Harry Gregson Williams, die sich aber manchmal zu penetrant in den Vordergrund spielt. Etwas mehr Abwechslung in der Komposition hätte auch nicht geschadet.

    Fazit: Gut geklaut ist hier wirklich halb gewonnen 5/6

    - Die Spiderwick Chroniken

    auch ein "Kinder-Fantasy"-Film, aber dennoch völlig anders als "Narnia" und Co.

    Die "Magische Parallelwelt"-Idee wird hier anders umgesetzt, beeindruckt aber gerade durch ihre räumliche Beschränkung umso mehr. Besonderes Lob an den wirklich erstklassig spielenden Jungen, der die Hauptrolle verkörpert. Die visuellen Effekte spielen sogar noch eine Liga höher als in "Narnia 2", weil die Fantasy-Wesen nicht nur technisch makellos erscheinen, sondern ihr organisch-glaubhaftes Design die Story perfekt abrunden, hier wird wirklich Magie visuell umgesetzt und nicht nur einfach ein Fantasy-Klischee ans andere gereiht. Es gibt einige wahrlich atemberaubende Sequenzen, der Film ist durchweg spannend und extrem straff inszeniert, zuweilen lockert etwas Humor die dramatische Story auf. Auch am Score merkt man, dass James Horner eben doch in einer anderen Liga spielt als Harry Gregson Williams: die Musik passt einfach perfekt - in jeder Szene. Seine beste Arbeit seit Jahren.

    Meine Wertung: 6/6 - eine echte Überraschung

    - Get Smart

    Ich hatte schon nicht viel erwartet, aber auch das wurde noch mühelos unterboten. Flache Agenten-Komödie mit den üblichen Witzen und gegen Ende reichlich Action - die den Film aber auch nicht retten kann. OK, ich habe einige Male geschmunzelt und einmal sogar gelacht, aber das ist dann doch zu wenig für 105 Minuten, zumal der Film ansonsten ziemlich langweilig ist und einfallslos und schleppend inszeniert wurde. Die Zeiten von "Die Nackte Kanone" und co. sind eben doch vorbei, da kann sich der Hauptdarsteller noch so sehr bemühen, Leslie Nielsen nachzueifern und mit stoischem Gleichmut durch absurde Situationen zu stolpern.

    Musik von Trevor Rabin? Ich glaube, da ist jeder weitere Kommentar überflüssig.

    2/6

    Gruss

  18. 61BA90RZGBL._SL500_AA240_.gif

    Mir gefiel der erste Jurassic Park Score zwar besser, aber auch dieser hat seine Vorzüge.

    Für Williams-Verhältnisse finde ich den Score ungewöhnlich düster, aggressiv-dynamisch und martialisch, er erlaubt in seinem Stil fast einen Blick in die "Zukunft" hin zu den musikalischen Strukturen, die Williams später z.B. in "War of The Worlds" etablierte.

    Meine Lieblings-Tracks: "Main Titles"(The Lost World) und das grandios martialische "The Hunt".

    gruss

  19. Dies sehe ich ähnlich, Debneys Score besteht teilweise aus unerträglichem Ethno-Kitsch.

    Wenn ich mich nicht irre war die CD ja ein unglaublicher Verkaufsschlager, ich meine sogar Platin, zumindest in den USA.

    Als wesentlich unprätentiöser und auch teilweise sakraler empfinde ich da Jeff Dannas ähnlich gelagerte Musik zu The Gospel of John von 2003.

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    Eine empfehlenswerte Alternative zu John Debneys unangenehm selbstherrlicher Passion.

    Dem würde ich beipflichten. Diese Musik ist dem Thema wesentlich angemessener und im Gegensatz zu Debneys Werk angenehm unaufdringlich. Als kleiner Junge habe ich im TV Bibel-Epen und Römer-Filme geliebt und immer geguckt, wenn welche liefen, weil ich neben den "coolen" Römern (wg. der Uniformen und der Helme) schon immer die Musik von Miklos Rosza (OK, den Namen kannte ich damals noch nicht), die Fanfaren und Märsche gemocht habe.

    Aber das hätte zu diesem Jesus-Film nun wirklich nicht gepasst.

    "and now for something completely different"

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    Viele halten das für den schlechtesten Bond-Film aller Zeiten - kann ich nicht nachvollziehen. Der war nun mal dem Sci-Fi-Zeitgeist der StarWars Ära geschuldet und überdreht-absurde Sci-Fi Stories gab es schon vorher ("Man lebt nur zweimal" - 1966), denen das nicht in dem Umfang angelastet wurde. Roger Moore war noch in guter Form ...und Komponist John Barry sogar (imho) in Höchstform.

    Dieser elegisch-schwelgerische, leicht "ätherisch" angehauchte Stil passt perfekt zu der Weltraum-Story und zum Szenario mit der leicht surrealistisch wirkenden Dschungel-Basis des Bösewichts und all den "Larger than Life"-Schauplätzen und "Gizmos".

    Der imho letzte John Barry 007 Score, der es mit seinen Meisterwerken der 60er aufnehmen kann. Danach gings bergab - mit Bond und Barry´s 007 Musik (OK, Octopussy hatte noch einige gute Elemente).

    Gruss

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    John Debney - The Passion Of The Christ

    OK, ich fand schon den Film furchtbar und insofern passt der Score zum Streifen... aber für meinen Geschmack zu kitschig und gnadenlos emotional manipulierend. Nein danke, nicht mein Fall ... mit einer Ausnahme: der letzte Track "Resurrection"...der Choreinsatz ist schon super, muss ich zugeben....passt aber irgendwie nicht so recht zum Rest des Scores. Den letzten Track hätte ich gefühlsmässig eher in einem Michael Bay-Film verortet als in einem Religionsdrama.

    Aber ich nehm´s niemandem übel, wenn ihm/ihr der Score gefällt ;)

    (ich hatte ihn mir nur ausgeliehen)

    gruss

  21. moin,

    auf DVD:

    - Hancock

    der "etwas andere" Superhelden-Film, klasse Idee, aber leider mit nicht gerade mit konsequenter Stringenz umgesetzt. Zwischen Komödie und Drama pendelnd, mit einigen über-konstruierten Wendungen, recht guten Effekten und einem Will Smith in der Hauptrolle, bei dem ich endlich mal wieder den Eindruck hatte, dass er die absolut perfekte Besetzung für diese Figur darstellt - im Gegensatz etwa zu "I Robot" und "I am Legend", wo ich eher das Gefühl hatte, dass er nur im Dienste des kommerziell wirksamen "Blockbuster-Faktors" diese Rolle erhalten hatte, aber als Schauspieler nicht wirklich zu der jeweiligen Figur passte.

    Als sehr gelungen empfand ich den Einsatz der Filmmusik: Solange Hancock den versoffenen, runtergekommenen "assi-Superhelden" spielt, werden seine Auftritte von schräger HipHop/Reggae Musik untermalt, später, als er zum mehr "traditionellen", heroisch auftrumpfenden Superhelden mutiert, kommt John Powells orchestrale Musik zur Geltung. Eine gelungene Idee, ich wünschte nur, Powell hätte noch mehr beisteuern können, besonders schade, wenn die tollen End Titles dann für den finalen Gag so plötzlich abgewürgt werden.

    Leidlich unterhaltsam - 4/6

    - Der unglaubliche Hulk

    Sehr routiniert inszenierte Comicverfilmung, allerdings gnadenlos vorhersehbar und sehr überraschungsarm. Deja-Vu-Effekte am laufenden Band, von "King Kong" über Spiderman zu "Iron Man". Am Ende kämpft der "Superheld" gewissermassen gegen eine "böse Version" seiner selbst... gähn... ziemlich einfallslos.

    Das hochkarätige Ensemble ist gnadenlos unterfordert, agiert aber im grossen und ganzen souverän.

    Action-Sequenzen und Effekte sind so weit OK, aber auch nicht gerade bahnbrechend. Man hat das einfach alles schon zu oft gesehen. Gibt es eigentlich mal wieder einen Action-Film, in dem "echte" Hubschrauber zu sehen sind und nicht nur CGI-Versionen?

    Filmmusik: erfüllt ihren Zweck, aber hält sich (von den Main Titles abgesehen) eher im Hintergrund. Jedenfalls kein Totalausfall wie (IMHO) "Iron man".

    Ein sehr gelungener Schlussgag mit einem anderen jüngst zu Berühmtheit gelangtem Superhelden rundet den Film ab.

    Routiniert, überraschungsarm, aber recht unterhaltsam - 4/6

    Gruss

  22. Ich mochte auch die herrlich schräge

    - Space 1999 (Mondbasis Alpha 1, Season 1) Musik so gerne, von BARRY GRAY (aber nur in der englischen Fassung, im deutschen TV gabs ne andere Musik - keine Ahnung, warum...). Science Fiction Bombast meets 70ies Funky Disco ...herrlich

    und natürlich "The Avengers" (Mit Schirm, Charme und Melone) von LAURIE JOHNSON. Aus den gleichen Gründen, diesen bizarren Orchester/Funky-Style Mix gabs einfach nur in dieser Ära.

    und nicht zu vergessen, IMHO einer der grössten Tracks, die JOHN BARRY je komponiert hat:

    - The Persuaders! ("Die Zwei" mit Roger Moore und Tony Curtis) was für ein herrliches Main Theme - einfach fantastisch!

    Gruss

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    Beinahe tragisch, dass John Williams für den mit Abstand grottigsten StarWars-(Kinder)-Film den mit Abstand besten Score der neuen Trilogie komponiert hat. Offenbar wurde ihm das auch erst hinterher klar und so gab er sich für die folgenden beiden Teile merklich weniger Mühe bzw beschränkte sich auf recht viel "Recycling".

    Man merkt, mit wieviel Engagement Williams hier zu Werke ging, um exakt die Atmosphäre und emotionale Grundstimmung des jeweiligen Handlungsstrangs zu treffen, von dem Drama um den jungen Anakin über das bombastische Pod-race-Rennen (bei dem ich immer an Miklos Roszas Ben Hur denken muss, ich bin aber nicht sicher, ob das an der Musik liegt oder am dreisten szenischen Plagiat Lucas´ im Film selbst) bis zu den Mysterien der finsteren Sith und der martialischen, action-geladenen Kampfdroiden-Invasion. An "Duel of the Fates" merkt man, dass Williams in der Lage war, völlig neue (musikalische) Star Wars-Wege zu beschreiten. Wenn nur Lucas ein besserer Regisseur und Drehbuchautor gewesen wäre....

    Definitiv der Score, der den "alten" SW Scores am ehesten das Wasser reichen kann.

    Gruss

  24. Zur Obama-Feier gönnte ich mir doch David Arnolds Kracher "Independence Day". Heroischer Patriotismus in musikalischer Reinkultur.

    Ein amerikanischer Präsident rettet die Welt, das passt doch - und so gut wie Bill Pullman sieht Obama doch allemal aus, oder?

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    Nur zwei kleine Wehrmutstropfen (sniff) trüben das Vergnügen: Bei jedem David Arnold Score bedauere ich, dass er nicht mehr mit Roland Emmerich zusammenarbeitet - und sein grosses Talent nun in der immer ähnlich klingenden James Bond Franchise verschleudert.

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