Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Carsten Berger

Mitglied
  • Gesamte Inhalte

    623
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge von Carsten Berger

  1. Ich habe vor einiger Zeit dieses Hörspiel gehört: DIE SÄULEN DER ERDE nach dem Roman von Ken Follett. War wirklich berauschend! Man wird wirklich ins Mittelalter entführt. Am schönsten, wenn man sich abends hinsetzt und die Augen schließt und dann ins 12. Jahrhundert reist. Genau das richtige für dunkle Novembertage.

    König Heinrich ist tot, und schon ist im England des 12. Jahrhunderts ein Kampf um seine Nachfolge entbrannt. Der Geistliche Francis, der seine Eltern auf grausame Weise durch marodierende Söldner verloren hat, bittet seinen Bruder Philip, inzwischen erfolgreicher Prior eines einstmals heruntergekommenen und der Sünde anheim gefallenen Klosters, um Hilfe, um eine Verschwörung gegen den inzwischen mit dem Segen der Kirche versehenen Thronfolger zu verhindern. Philip macht sich auf den Weg zum Erzbischof von Canterbury und Abt von Glastonbury, der die Macht hat, die Aufständischen aufzuhalten. Gemeinsam mit dem ebenso mittellosen wie begabten Baumeister Tom, der ebenfalls ein schweres Schicksal hinter sich hat, träumt er den Traum einer Himmel stürmenden Kathedrale, die den Wogen der aufgewühlten Zeit standzuhalten versteht und ein ewiges Zeugnis Gottes auf Erden sowie seiner Barmherzigkeit unter den Menschen ist: die Säulen der Erde, das größte Bauwerk des Abendlands.

    Rund 9 Stunden Programm sind das Ergebnis nach einer fast halbjährlichen Produktionszeit, der Arbeit von rund 160 Mitwirkenden, also von Schauspielern, Orchestermusikern, Chorsängern und Gesangssolisten, von Regisseur, Technik und Dramaturgen. Dabei ist die Zeit des vorausgegangen Nachdenkens, Zweifelns, des Entscheiden müssen und Verhandelns und schließlich das Umschreiben eines erfolgreichen Romans zu einem nicht weniger faszinierendem Hörspielmanuskript und die Komposition einer passenden Musik noch nicht mitgerechnet.

    Aus 1.200 Romanseiten wurden knapp 9 Stunden Hörspiel. Das Hörspiel umfasst 160 Rollen. Insgesamt wurden bei der Produktion über 60 Sprecher eingesetzt. Die Musikpassagen wurden von einem großen Sinfonie-Orchester mit 58 Musikern gespielt, außerdem waren Chöre und Gesangssolisten beteiligt. Zum ersten Mal wurde bei einer Hörspielproduktion die große Orgel des Sendesaals des WDR eingesetzt. 100 Musikminuten wurden in nur einer Woche eingespielt. Die Noten für die Hörspiel-Musik füllen rund 1.000 Partiturseiten.

    619JB87B1XL._SS500_.jpg

  2. Der Hammer war's aber auch nicht, kam für mich ziemlich uninspiriert rüber ;) ... ist meiner Meinung nach der schwächste in der Star Wars Reihe.

    Dem kann ich voll und ganz zustimmen!! Episode III ist völlig uninspiriert, wenn ich da an die fast temptrack-artigen Stellen denke, die sich durch den ganzen Score winden...

    EPISODE I dagegen ist kreativ und voller neuer Einfälle. Für mich mit Abstand der beste der neuen Trilogie.

  3. Dieser Nachruf aus der "Frankfurter Rundschau" ist auch gut geschrieben und lesenswert:

    Wie es scheint", sagte Deborah Kerr einmal, "sind alle interessanten Menschen Neurotiker. Vielleicht sollten wir aufhören, sie zu bedauern und dafür einmal mich - weil ich so schrecklich normal bin." Nichts war Deborah Kerr weniger. Zwar wurde sie gleich zweimal als Nonne besetzt. Doch in Michael Powells und Emeric Pressburgers Technicolor-Farbfilm "Die schwarze Narzisse" tobt ein Orkan unerfüllter Leidenschaft unter ihrer Gefasstheit. Und im Abenteuerfilm "Der Seemann und die Nonne" ist es eher unverhoffte Patentheit, die mit der Rollenvorgabe zu brechen schien - und dabei besser für den Katholizismus warb als jede Bischofsrede.

    Mit der Shaw-Verfilmung "Major Barbara" war Deborah Kerr im Jahr 1941 nur zwanzigjährig zum Shooting Star des britischen Kinos aufgestiegen. Das Regieduo Powell-Pressburger, in den vierziger Jahren verantwortlich für eine Serie unvergleichlicher Melodramen, erkannte die alterslose Würde der jungen Schauspielerin augenblicklich. In ihrem lange verkannten Meisterwerk "Leben und Sterben des Colonel Blimp" besetzten sie Kerr als guten Geist, der feenhaft durch die Episoden dieses besinnlichen Kriegsfilms spukt.

    Ein Hollywoodvertrag ließ nicht lange auf sich warten, und der rührige Löwe von MGM tat, was er immer tat: Man machte Starfotos und setzte alles daran, die schöne Britin als schmückendes Beiwerk durch Ausstattungsfilme wie "Quo Vadis" und "König Salomons Diamanten" zu schicken. Dann jedoch kam 1953 ein Film dazwischen, der nicht nur mit ihrem Image untadeliger Unschuld brach: Fred Zinnemann inszenierte ausgerechnet mit der scheinbar so kontrollierten Deborah Kerr das bleibende Bild ausbrechender Sexualität im streng ritualisierten Hollywoodkino: Die leidenschaftliche Strandszene mit Burt Lancaster im psychologischen Kriegsdrama "Verdammt in alle Ewigkeit".

    Plötzlich stand die Anmut der Deborah Kerr für eine erwachsene Sexualität, die sichtbar machte, was sonst im Studiokino unsichtbar blieb. In Otto Premingers Meisterwerk "Bonjour tristesse" verkörpert sie an der Seite von David Niven und der hinreißenden Jean Seberg die undankbarste aller Rollen, die personifizierte Vernunft - und wird dafür der frühen Spaßkultur der Cocktailzeit geopfert.

    Es gibt kaum einen Film, in dem Deborah Kerr keine gute Figur machte. Routineproduktionen verlieh sie eine Art königlicher Anmut. In den sechziger Jahren schließlich kehrte sie zurück nach England, und der Zeitpunkt war gut gewählt: Mit Horrorfilmen erlebte das kommerzielle Kino dort eine neue Blüte, und kaum einer dieser romantisch-finsteren Filme ist schöner in seinem Schrecken als Jack Claytons Thriller "Das Schloss des Schreckens". Schon am Dienstag starb Deborah Kerr, die seit langem an der Parkinsonschen Krankheit litt, 86-jährig im englischen Suffolk.

  4. Aktrice Deborah Kerr, weltberühmt für Filme wie Verdammt in alle Ewigkeit, "Quo Vadis" und "The King and I" starb 86-jährig.

    Sie war die romantische Engländerin: Gerade in den 1950ern war Deborah Kerr Hollywoods bevorzugte Wahl für Leinwand-Liebschaften mit Klasse, ihre wohl berühmteste Szene war auch Inbegriff dessen, was damals als gewagt galt. Die Kussszene mit Burt Lancaster in der Meeresbrandung in Fred Zinnemanns Verdammt in alle Ewigkeit (1953) wurde zum ikonischen Kino-Moment.

    Die James-Jones-Verfilmung trug Kerr auch eine von sechs Oscar-Nominierungen als beste Hauptdarstellerin zwischen 1950 und 1961 ein. Nur der Ehrenpreis der Academy wurde ihr schließlich zuteil, 1994, da hatte sie sich schon längst vom Geschäft zurückgezogen, lebte mit ihrem zweiten Ehemann, dem US-deutschen Autor Peter Viertel, in der Schweiz.

    Der Weg zum Hollywoodstar begann für die gebürtige Schottin Deborah Jane Trimmer auf der Bühne: Eine radioerfahrene Tante besorgte dem scheuen Teenager-Mädchen erste Jobs beim Theater, wo es seine Gefühle ausleben konnte. Anfang der 1940er wurde Kerr fürs Kino entdeckt, Britanniens feinstes Autor-Regisseurs-Gespann Michael Powell und Emeric Pressburger wurde wesentlicher Wegbereiter: Im kriegsverdunkeltem Krimi Contraband (1940) huschte sie erstmals kurz über die Leinwand, im visionären England-Epos The Life and Death of Colonel Blimp (1943) brillierte sie in einer Dreifachrolle als ewige Liebe des Helden. Der alterte durch die Dekaden, sie blieb immer jung: Ein Traumbild.

    Als Ideal einer Lady, rothaarig, feinfühlig, gab man ihr den Spitznamen The English Rose, sie wurde schnell daheim ein Star, brillierte noch als Oberschwester in Pressburger/Powells glühendem Himalaya-Nonnendrama Die schwarze Narzisse, 1947, da rief MGM nach Übersee.

    Dort war sie weiblicher Klasse-Aufputz in Abenteuern (König Salomons Diamanten, 1950) und Historienschinken (Quo Vadis, 1951), vor allem in Liebesfilmen, unerreicht wohl die Romanze mit Cary Grant im Remake Die große Liebe meines Lebens (1956). Robert Mitchum, ihr Partner in John Hustons Der Seemann und die Nonne(1957), attestierte ihr, dass ihr Charisma den bloßen Vortrag des Telefonbuchs zum Ereignis gemacht hätte. Kerr blieb bis Ende der 1960er aktiv, zog sich dann abrupt vom Filmgeschäft zurück. Wie ihr Agent erst jetzt mitteilte, ist die an Parkinson leidende Schauspielerin bereits Dienstag in Suffolk, England, gestorben. hub

    Ich mochte Deborah Kerr sehr gerne. Sie hat ein erfülltes Leben gehabt.

    Grüße,

    Carsten

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung