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Soundtrack Board

danecos

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Beiträge von danecos

  1. Blödsinn. Im selben Genre, sagen wir Abenteuer, mag es idiomatische Ähnlichkeiten geben, aber allein schon die Ausarbeitung der Partitur ist doch bei Williams auf deutlich höherem Niveau....zumindest meistens.

    Wenn Horner keine Zeit/Lust hat, dann verflüchtigt er sich schnell auf ziellos dahindümpelnde Klavierpassagen oder wiederholt seine Themen ad infinitum. So pragmatisch-vulgär ist Williams denn doch nicht.

    Auch John Williams wiederholt meist seine Themen weitestgehend unvariiert.(Man höre sich nur München an!)

    Allerdings kaschiert er dies durch geschickte Instrumentation.(Das ist zwar auch eine Variation aber wenn hier so groß von Qualitätsunterschied geredet wird, dann reicht mir das ehrlich gesagt nicht aus.)

  2. Nun ja, er wollte ja als Direktor von U.S.Robotics seine "Haushaltsroboter" in hoher Stückzahl unter´s Volk bringen. Was aus diesen im Laufe des Filmes wurde (also eben kein Haushaltsroboter), ist ja sicherlich bekannt.

    Schon aber er wusste doch nichts von den negativen "Eigenschaften" der Roboter. Deshalb finde ich, dass er wohl nur ein Geschäftsman ist, den man am Anfang für den Bösewicht halten sollte. :D

  3. Diese Disskusion ist echt vollkommen sinnfrei. Williams recycled, Horner recycled, wie alle anderen Komponisten auch.

    Die Streitigkeit über die Quantität ist meiner Meinung nach einfach nur an den Haaren herbeigezogen.

    "Hähä mein Komponist hat sich in seinen letzten Werk nur dreimal selbst zitiert und deiner fünfmal."

    Ich hoffe, ich kann mit dieser Überspitzung ein bisschen deutlich machen worum es hier eigentlich geht.

    In einem anderen Thread meinte MarSco, Newman solle bloß aufpassen, dass es sich bald verändert, sonst bleibt er in seiner Entwicklung stehen, was für ihn(MarSco) wahrscheinlich eine Qualitätsminderung mit sich bringen würde.

    Meine Güte hat sich Mozart in jedem fünften Stück neu erfunden? Ich denke nicht. Das gleiche gilt für andere Komponisten auch.

    Nur weil Filmmusik meist nicht so komplex ist wie so manche ernste Musik, sie also leichter zu verstehen ist, heißt das noch lange nicht, dass man dann von den Komonisten verlangen könnte, sie sollen sich laufend neue Techniken einfallen lassen.

    Sicher entwickelt sich ein Komponist, aber doch nicht innerhalb der drei Scores die er pro Jahr schreibt.

    Und jetzt kommt man wieder mit Horner: "Aber der hat sich schon seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt."

    Möglicherweise gibt es eine größere Übereinstimmung zwischen den Horner Werken als den Williamswerken(das möchte ich aber erst mal beweisen haben) aber das ändert nichts an der Qualität der Stücke selbst, die bei beiden sehr hoch ist.

    Was bedeutet das? Wenn es einem stört, dass Williams immer gleich klingt: Kauf dir einen Soundtrack und es ist gut. Stört es dich, dass Horner für dich immer dasselbe macht: Derselbe Rat nur umgekehrt.

    Qualitativ sind für mich die Werke beide ziemlich gleichwertig. Konnte zwar noch keinen Hornersoundtrack an der Partitur analysieren aber Williams hält meiner Meinung nach dem Vergleich mit so manchem Spätromantiker, wie zum Beispiel Strauss auch nicht stand. Es gibt oftmal viele orchestratorische Finessen aber inhaltlich ist er von Horner objektiv kaum zu trennen.

    Zum Abschluss muss man natürlich sagen, dass die Kompositionstechniken natürlich unterschiedlich sind, was auch zu unterschiedlichen Meinungen führt. Ich sage dazu nur, dass Minmal oftmals als primitiv abgwertet wird. Dass darin vielleicht die Kunst zu finden ist, sieht solch ein Kritiker wahrscheinlich nicht.

  4. Wollen wir das Thema nicht in Glass vs. Hollywood umbenennen?

    Also zu Glass noch einmal. Ich habe letztens auf ClassicFM (ein britischer "Klassik" Musikvideosender) ein Klavierstueck von Philie gehoert/gesehen. Und ich war enttaeuscht. Das was er dort gebracht hat war eher laecherlich gegenueber seinen Aussagen. Das Stueck hatte 5 Grund Akkorde auf denen es aufgebaut wurde. Dann kam eine ewige anreihung von 2 toenen abwechselnd in 8teln/16teln (so genau weiss ich das nicht mehr!) darueber eine relativ leichte Melodie. Es passiert aber auch gar nichts ab und an wirft er die Grundakkorde dazwischen und das ganze beginnt von neuem...

    Tja ich glaube das liegt nunmal im Wesen der Minimal Music. Variation auf der obersten Ebene. Mehr ist das ja nicht.;)

    Zu seinem Punkt die Filmmusikkomponisten erfinden nichts bin ich etwas gespalten. Einerseits sage ich ja und andererseits nein. Man MUSS Hans Zimmer zb. den grossen Einfluss der Elektronik u.a. mix mit dem Orchester lassen, das hat er nach Hollywood mitgebracht. Zumeist waren die Soundtracks vorher ja recht klassisch. Man hoere alte (wirklich alte Williams scores) und schaue nebenher auf Goldsmith, man sieht doch das die beiden sich ein wenig aehneln und man ihre Herkunft deutlich raushoert. Mit der Zeit hat sich auch ein John Williams weiterentwickelt. Ich haette mir ein Theme wie Jurassic Park in den 60ern nicht von ihm vorstellen koennen. Die Zeit war anders, die Kundschaft wollte andere Musik. Aber im Gegensatz zu Glass hat Williams sich weiterentwickelt, im gegensatz zu Glass hat Goldsmith sich weiterentwickelt. Horner trat eher einen Schritt zurueck. Ja auch Hans Zimmer hat GROSSE Spruenge gemacht (okay er konnte sich mit der Zeit bessere Orchestratoren leisten) aber alles in allem sollte Glass imo nicht so arrogant gegenueber jenen sein die imo ueber ihm stehen.

    Bin ganz deiner Meinung!

  5. darüberhinaus sollte man erstmal selbst nen film gedreht haben, bevor man über filme urteilt, nicht aus trotz der kritiker gegenüber, sondern einfach, damit man nen film nicht nur von den oberflächlichkeiten, wie maske, effekte, her durchblickt

    Also das ist ziemlicher Quatsch! Dann müsste hier 95% der Boardbenutzer das Feld räumen, nur weil sie sich von solchen Sachen wie Instrumentierung, Klangfarbe blenden lassen aber nicht zum Kern der Musik durchstoßen, weil sie noch nie Filmmusik komponiert haben. ;)

  6. Ich habe mir endlich "Children of Men" angeguckt und ich muss sagen ich bin begeistert.

    Wenn ich ihn vergleichen müsste, würde ich ihn als ein sehr kantiges Konglomerat aus "Minority Report", "Schindlers List", und "Saving Private Ryan" beschreiben.

    Der Film hat aber im Gegensatz zu vielen Hollywood-Schinken ähnlichen Themas eine viel verstörendere Art, die durch die Kameraführung, die Unzentriertheit der Bilder und die Seitenhiebe auf eben jene hervorgerufen wird.

    So hat Julianne Moore z.B. nur eine 15 minütige Rolle, was nach dem Trailer doch ziemlich überraschend war.

    Eine der für mich berührensten Stellen war jene in der Clive Owen und Claire-Hope Ashitey mit dem Baby aus einem von einem von Soldaten umlagerten Gebäude kommen. Alles hält inne.(Soweit, so klischeehaft ;))

    Plötzlich fällt ein Schuss und der eben noch erhabenden Moment zerspringt in tausend Stücke als die Soldaten plötzlich wieder auf das "Wesentliche" bedacht, wieder dazu übergehen sich gegenseitig abzuschlachten.

    In diesem Moment wird die These, dass das erste Kind, dass seit 19 Jahren geboren wurde, den Krieg beenden könnte, in tausend Stücke zerschlagen.

    Und genau das mag ich an dem Film. Das gekonnte Aufstellen von These und Antithese und seine raue Art. Das zusammen macht für mich den Realismus des Films aus, der gleichzeitig auch seine Kunst ist.

    Bitte mehr davon!

    P.S. Die Musik ist das einzige, was mir an dem Film nicht sehr gefallen hat. Es gibt eine Menge Songs und der Score, der parkisch nur aus zwei Themen besteht, ist doch etwas dürftig, zumal das "Hoffnungsthema" mir auch irgendwie bekannt vorkam. Die Untermalung der "Kriegsszenen" hingegen fand ich sehr gelungen.

    Fazit: 9 von 10 Punkten

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