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Silence Of The Lambs - Howard Shore


Büli
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Silence Of The Lambs - Howard Shore

Veröffentlichung: 27. April 1992

Label: Mca (Sony BMG)

Spieldauer: ca. 57 Minuten

1. Main Title

2. The Asylum

3. Clarice

4. Return To The Asylum

5. The Abduction

6. Quid Pro Quo

7. Lecter In Memphis

8. Lambs Screaming

9. Lecter Escapes

10. Belvedere, Ohio

11. The Moth

12. The Cellar

13. Finale

Es gibt imo einen Howard Shore der vor Herr der Ringe gearbeitet hat, und danach. Vor HdR war Herr Shore hauptsächlich im Horrorgenre tätig. Nicht nur, aber einige seiner bemerkenswertesten Arbeiten stammen aus dem Genre. Hauptsächlich verantwortlich dafür war wohl David Cronenberg, der ihn schon seit den 70ern als Stammkomponisten fest gebucht hatte. Aber auch Abseits von Cronenbergs Arbeiten hat er Thriller und Horror vertont, wie eben diesen Film.

Bevor ich aber näher auf Silence Of The Lambs eingehe möchte ich noch erwähnen das frühere Arbeiten kaum mehr vergleichbar sind mit Lord of the Rings. Sicherlich ist er auch da teilweise erkennbar. Aber hat er bei LotR mit allem Tam Tam gearbeitet den es zu bieten gab, so war es in vielen seiner früheren Arbeiten und auch in dieser so das er sehr oft ein reduziertes Vertonungskonzept angewendet hat. Und meistens sind diese Scores eher als düster zu bezeichnen! Reduziert aber nicht im Sinne von minimalistisch!

Besonders typisch und herausragend in dem Zusammenhang ist die Art wie Howard Shore mit Blechbläsern umgeht wie man sie aus The Fly oder Seven kennt.

Tja aber seltsamerweise hat das alles wenig mit Silence Of The Lambs gemein. Die Musik zum Film ist bei mir sehr stark haften geblieben. Aber und das ist der imo entscheidende Punkt: Nur im Film!

Was davon auf CD übrig blieb ist zum größten Teil eher enttäuschend. Der Main Title ist eine der wenigen wärmeren Momente auf CD und arbeitet mit einem sehr simplen Thema das aber in diesen 5:12 Minuten nur ein wenig angespielt wird. und auch später immer wieder mal auftaucht und für einen gewissen Wiedererkennungswert sorgt. Er benutzt Flöten und Streicher die ein wenig an The Dead Zone erinnern. Das Main Theme ist m.E. nach ein auf und absteigendes von Streichern gespieltes Stück das aber das einzige bleibt was haften bleibt über die lange Laufzeit. Insgesamt ist imo der erste Track schon der Höhepunkt der Musik.

The Asylum setzt da an wo der erste Track aufgehört hat. Streicher und Flöten spielen, aber irgendwann reduziert sich alles auf ein Minimum und es bleiben tiefspielende Streicher übrig die ganz nette Atmo entstehen lassen, mehr aber auch nicht.

In Clarice wird das Main Theme diesmal nur von Flöten gespielt und dann von dumpf klingenden Bläsern übernommen. Jedoch passiert dabei mit dem Thema recht wenig. Variation sieht da imo etwas anders aus. Und dann kommen wabernde Klänge die sich mit dem Thema abwechseln.

Quid Pro Quo bietet dann erstmals wieder etwas das einen aufhorchen lässt. Tragisch anspielende Streicher die leider jäh ein Ende finden. Und das worauf ich die ganze Zeit bei der Musik wartete kommt dann erst bei Lecter in Memphis vor. Die typischen schweren Bläser die sich mit den Streichern abwechseln und sie auch begleiten. Leider ist dies einer der seltenen kleinen Ausbrüche. Der Track endet dann erneut mit dem angespielten Main Theme.

Lambs Screaming braucht dann auch wieder ein Wenig um in die Gänge zu kommen. Die langsam steigernden Streicher finden aber auch hier sich zu einem kleinen Höhepunkt zusammen der dann wieder einen langen Ausklang hat.

Korrektur, jetzt wo ich Lecter Ecsapes höre muss ich dann doch noch etwas wohlgesonnener schreiben. Hier zeigt sich wieder welche Gewalten Shore mit Hilfe eines Orchesters in Bewegung bringen kann. Leider bleibt dies eine Ausnahme im Gesamtbild. Besonders schön ist hier die Passage die ich auch aus dem Film noch in Erinnerung habe in der Lecter sich das abgeschnittene Gesicht wegreißt. Eine durchaus atemberaubende Dramatik die zum Ende des Tracks ihren Höhepunkt findet. Und auch innerhalb der CD noch ein Highlight darstellt.

Ärgerlich finde ich den überlangen Track The Cellar, der anfänglich nur wabert und dann das Theme ein oder zweimal durchspielt. Unnötig.

Finale hingegen ist dann wieder ein etwas anderer Track der mit Spieluhrmusik beginnt und dann in neue Streichermelodien wechselt, um dann abschließend noch einmal das Main Theme spielt.

Insgesamt bin ich überrascht wie wenig von der Musik wirklich imo erwähnenswert bleibt. Vieles bleibt nicht hängen und wenn ich rausprogrammiere bleiben nur 4 Tracks übrig. Neben dem Main Title und dem Finale ist nur noch Lecters Escape wirklich prägnant. Vielleicht bin ich auch zu kritisch was die Musik angeht, aber ich kenne soviele großartige Sachen von ihm das Silence Of The Lambs eben nicht so gut wegkommt. Ein Main Theme und viel gestreiche ohne Bläserausbrüche sind imo einfach zu wenig für meinen Geschmack.

Fairerweise muss man aber sagen das die Musik auf CD bei weitem nicht so gut funktioniert wie im Film. Vom Film aus ist das nicht nur untermalung, sondern ein wichtiges Element das den Film so gut macht wie er ist und ohne den vieles fehlen würde. Empfhelen kann ich sie nicht wirklich, es sei denn man ist Shore Jünger und braucht alles von ihm...wie ich:D Wer es sich anders überlegt sollte trotzdem vorher reinhören. Sie ist zumindest sehr günstig zu haben!

Bewertung 5,5-6 von 10 Ich bin da heute etwas inkonsequent und kann mich nicht festlegen!

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Sehr aufschlussreiches, kommentiertes Review, Bülent.

Ich stimme dir auch zu: Ich habe den Film gesehen und die Musik ist mir positive in Erinnerung geblieben. Es war für mich ein Grund, die CD zu kaufen, aber ich wurde - genauso wie du - etwas enttäuscht. Wie du auch schon erwähnt hast (und was ich auch sehr großartig an Shore finde), ist sein prägnanter Personalstil. Selbst ich, da ich LORD OF THE RINGS fast nie höre, erkenne Shores unverwechselbaren Stil, selbst in THE SILENCE OF THE LAMBS.

Dennoch werde ich mir die CD nochmal anhören, wie mein heutiger Höreindruck ist.

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