NORTH AND SOUTH - Bill Conti

[Carsten Berger]

NORTH AND SOUTH Bill Conti

Disc One (67:42)

Part I and Part II

1. Main Title (3:36)

2. Eggs Ashton (1:13)

3. Orrys Odyssey (3:00)

4. The Kerchief (2:14)

5. Tata Orry (:22)

6. Orry Meets George (1:33)

7. Settling In (:53)

8. Spilled Coffee (:39)

9. To The Pails (1:25)

10. A Letter From Orry (1:30)

11. En Garde, Bent (2:02)

12. To Benny Havens (:29)

13. Icebound Bent (1:50)

14. Orrys Ague (:33)

15. To Lehigh Station (:52)

16. Hazard Iron (:36)

17. To Madelines (:59)

18. Mont Royal (:41)

19. Madelines Marriage (1:48)

20. Bitter Kerchief (:52)

21. Wedding Night (4:10)

22. Good Old Alice (2:00)

23. Fiske And Satan (1:18)

24. Alice And Bent (1:06)

25. George Did It (:54)

26. I Wont Forget (:30)

27. The Slaves Want Freedom (2:01)

28. Remember That! (1:42)

29. Branded (1:27)

30. Orry And Madeline (2:01)

31. Dont Interfere (1:20)

32. Churabusco (1:13)

33. Churabusco Bridge (1:59)

34. Mexican Hospital (1:23)

35. My Irish Lass (:45)

36. Orrys Down (:27)

37. Bent Gets His (1:00)

38. Constance (3:28)

39. Resolute (1:33)

40. Priams Gone (:40)

41. Cuffy, My Horse (1:56)

42. Church Meeting (4:29)

43. End Credits (1:32)

Disc Two (64:03)

Part III and Part IV

1. Main Title (2:46)

2. Morning Train (3:29)

3. Virgilias Speech (:55)

4. Madeline And Orry (4:26)

5. The Blast (1:51)

6. Tillets Gone (3:58)

7. Charles Meets Salem (1:21)

8. Giddiap (:24)

9. Hello Huntoon (:49)

10. Charles Duel (1:55)

11. Sta-Stand Still (:55)

12. Carolina Gentlemen (1:12)

13. Welcome To Lehigh (1:01)

14. Charles And Billy (1:31)

15. Whoremaster (1:22)

16. End Of A Visit (1:49)

17. Madelines Surprise (2:44)

18. Youre Safe Now (1:28)

19. Virgilia Goes South (:29)

20. Im Virgilia (2:57)

21. Virgilia And Grady (2:37)

22. A Good Slave (2:05)

23. Huntoons Assertion (1:12)

24. Hazards Exodus (2:35)

25. Nicholaus Secret (1:45)

26. Madelines New Secret (1:31)

27. Hell Kill You (:34)

28. Virgilias Venom (:54)

29. Go Home Brett (:35)

30. Billy And Brett (2:22)

31. Shamed Secret (3:09)

32. Ashtons Secret (:52)

33. Justins Mad (1:01)

34. Maum Sallys Demise (2:17)

35. End Credits (1:33)

Disc Three (55:34)

Part V and Part VI

1. Main Title (2:45)

2. Laudenum Lament (1:23)

3. Lifetime? (:18)

4. Another Breach (1:25)

5. Trip To Harpers Ferry (2:50)

6. Grady Gets His Freedom (4:33)

7. Return To Mont Royal (:35)

8. Laudenum Fog (3:06)

9. Orry And Brett (1:35)

10. Dixie (1:48)

11. Billy And The Guys (:46)

12. George And Orry (1:16)

13. Enter Lt. Lint (1:25)

14. Texas Brouhaha (2:43)

15. Eavesdropper (1:53)

16. Madeline Gets Justin (2:06)

17. Perilous Honeymoon (2:35)

18. Billys Duel (3:21)

19. Ill Take Care (1:42)

20. Mont Royal Face Off (1:05)

21. Mr. Lincoln (1:09)

22. Heres Virgilia (:48)

23. Mauds Baby (1:23)

24. Start Of The War (1:52)

25. Orrys Challenged (:54)

26. Lynch Mob (1:05)

27. Face Off (2:10)

28. Virgilias Things (1:41)

29. Friends Farewell (2:38)

30. End Credits (1:32)

Bonus Disc (74:38)

Music Of The Era

1. Yankee Doodle (2:08)

2. Madelines Piano (:42)

3. Drink To Me Only With Thine Eyes* (Music Box) (:14) 4. Drink To Me Only With Thine Eyes* (Reception) (3:32)

5. Unused* (1:28)

6. Graduation Picnic* (2:29)

7. Go Down Moses / Graduation Picnic 2* (1:16)

8. Want A Drink? (2:38)

9. Jewel Waltz (2:20)

10. Spanish Waltz (2:49)

11. Believe Me, If All Those Endearing Young Charms* (2:17)

12. Annie Laurie / George And Connies Reception* (2:20)

13. Clear The Tracks* (1:20)

14. Angelina Baker * (8:19)

15. Stag Tavern* (1:11)

16. Sicilian Circle (2:35)

17. Lancers Quadrille (:55)

18. Les Lignets (:52)

19. Les Moulinets (2:14)

20. North South Polka (1:02)

21. Rachel Waltz (2:26)

22. Deep River (1:36)

23. West Point Graduation March (4:29)

24. North And South Clog Dance (2:05)

25. Dixie (:55)

26. Camptown Races§ (1:26)

27. Mme. Contes Strut (2:19)

28. Lincoln And Liberty Too (1:19)

29. Freedoms March (1:36)

30. Dixie (:32)

31. Old Dog Tray° (1:08)

32. Café Song (2:52)

33. La Marseillaise (1:48)

34. Dixie (1:46)

35. Secessionists March (2:17)

36. To The Colors° (:24)

37. Hang Jeff Davis From A Sour Apple Tree° (1:02)

Die 80er Jahre des Zwanzigsten Jahrhunderts kann man als das Jahrzehnt der Mini-Serien bezeichnen. Schon 1983 hatten "The Thornbirds" (Die Dornenvögel) die Zuschauer vor den Bildschimr gebannt (der wortwörtliche Strassenfeger) und so entschloß sich David L. Wolper, der auch schon die "Thornbirds" produziert hatte, einen neuen Stoff ins Fernsehen zu bringen, der ihm äußerst vielversprechend erschien.

"North and South" war ein in drei Bänden angelegtes Werk von John Jakes, das die Zeit vor und während des amerikanischen Bürgerkrieges (1861-1865) behandelte. Es handelte um die befreundeten Familien Hazard, einer Industriellenfamile aus dem Norden (Pennsylvania) und den reichen Mains, einer Baumwolldynastie aus South Carolina.

Die Geschichte umfasst insgesamt 12 Folgen, die dritte Staffel (würde man dann als Folgen 13-15 rechnen), die aufgrund des enormen Erfolgs der ersten beiden 1994 nachgeschoben wurde, erreicht weder schauspielerisch noch musikalisch durch zahlreiche Veränderungen die Qualität und das Niveau von "North and South I und II", deswegen wird darauf nicht weiter eingegangen.

Fackeln im Sturm wurde sowohl in den USA als auch in Europa ein überwältigender Erfolg, der große Aufwand, die Originalschauplätze in allein drei Staaten der USA, South Carolina, Mississippi und Louisiana, an denen gedreht wurde, die aufwendigen Kostüme und die durchweg guten schauspielerischen Leistungen suchten in diesem Genre der Fernsehunterhaltung ihres Gleichen.

Auf dem Weg nach West Point lernt der Sohn einer wohlhabenden Pflnazerfamilie aus South Carolina den Sohn des Besitzers einer Eisengießerei aus Pennsylvania kennen. Die beiden werden rasch sehr enge Freunde. Ganz nach dem Gestus einer Soap-Opera werden viele Handlungsstränge geknüpft, die um die zahlreichen Familienmitglieder beider Hauptcharaktäre gesponnen werden. So gibt es noch die unerreichte Liebe von Orry, Madeline, die den tyrannischen Nachbarn der Mains, den brutalen Justin, heiraten muß, Madelines "dunkles" Geheimnis, die unterschiedlichen Schwestern Orrys, Ashton und Brett, Georges abolitionistische Schwester Virgilia, die einen Schwarzen, Grady, heiratet etc.

Die Geschichte zieht sich vom amerikanisch-mexikanischen Krieg bis hin zum Bürgerkrieg und endet quasi kurz danach. Einige Protagonisten verlieren ihr Leben, finden zusammen oder verfallen dem Irrsinn. Neben Patrick Swayze und James Read in den Hauptrollen von Orry und George spielen Lesley-Anne Down (Madeline), Wendy Kilbourne (Constance), Kirstie Alley (Virgilia), Terri Garber (Ashton), Genie Francis (Brett), Philip Casnoff (Bent) und George Stanford Brown (Grady). Daneben gibt es zahlreiche Auftritte von Stars wie Elizabeth Taylor, Gene Kelly, Robert Mitchum, David Carradine (Justin) und Jean Simmons (die auch schon in "Thornbirds" die Rolle der Mutter übernommen hatte.

So ist für alles und besonders die großen Gefühle gesorgt.

Dies spiegelt sich auch in der Musik Bill Contis wieder. Bis dato hatte der Komponist noch keinen Kostümfilm vertont, was ihn aber nicht weiter schreckte. Vom Produzenten David L. Wolper hatte er den vielsagenden Satz mit auf den Weg bekommen: "Ich möchte GONE WITH THE WIND!" und Conti antwortete: "Okay!"

So sind die Themen auch in Contis größtem Werk breit und episch angelegt. Die Main Titles brechen mit vollem Orchester über einen herein, die Sreicher spielen das Hauptthema, welches sich durch alle 12 Teile zieht, und werden vom Blech in einer Art Gegenmelodie begleitet. Im Ganzen hören wir dieses Thema wie einen roten Faden immer wieder, mal in der vollen Orchesterbesetzung, mal lieblich von Soloflöte, dann melancholisch und zart von einer Solo-Oboe. Wie bei GONE WITH THE WIND arbeitete Conti mit zahlreichen Leitmotiven, er selbst hält sich dabei gerne an opernhafte Melodiebögen. Bemerkenswert ist aber gleichzeitig die gekonnte, extrem feinteilige Orchestrierung. Bestes Beispiel hierfür ist unter anderem "Laudenum Fog" auf CD 3. Eine Klarinette beginnt in kadenzartiger Form das Stück, in dem die unter Drogen gesetzte Madeline in einer Art Trance vor sich hin vegetiert. Kurz darauf wird die fast hypnotische Klarinette von einer Oboe abgelöst, wieder in einer Kadenz kann hier der Oboist sein ganzes Können unter Beweis stellen, es ist eine Freude dem Spiel der Musiker und der Musik zuzuhören. Im Track "Eavesdropper" gesellt sich ein Englisch Horn dieser Machart hinzu. Auch im Track "Wedding Night" beweist Conti seinen Umgang mit dem Holz als absolut fachmännisch. In dieser Szene bricht für eine der Hauptfiguren, in diesem Fall wieder Madeline, eine Welt zusammen, da sie den verhassten Justin heiraten mußte. In der Musik spiegelt sich zuerst die ganze zarte Wehmut wider. Zuerst in Oboe und Flöte, dann brutal unterbrochen durch das Auftauchen von Justin in Gestalt der Streicher und der Pauken. Ganz zum Schluß der Höhepunkt: im Streichertremolo eingebettet zitiert eine Oboe das Hauptthema, mit einem Ton in moll versetzt erreicht das Ganze eine höchst traurige und gleichzeitig hoffnungsvoll erwartende Stimmung.

Als wollte Conti jedes der Holzbläser einmal zu seinem Recht kommen lassen, setzt er die Soloflöte ebenso konzertant in den Tracks "Here's Virgilia" und "Maud's Baby" wundervoll ein. Virgilia hatte zuvor schon ein eigenes Thema erhalten: im Verlauf von "I'm Virgilia taucht das in moll gehaltene Thema sehr sinister und kraftvoll zum ersten Mal auf, wird aber erst in "Virgilia and Grady" komplett ausgeführt und in einer Art Love-Theme mit Paukenwirbel und brausenden Streichern zu seinem Höhepunkt gebracht. Conti webt auch dieses wichtige Thema immer wieder in den Score ein, wir hören es erneut in "Virgilia's Venom" und dann taucht es unvermittelt in den Celli bei "Trip to Harper's Ferry" auf. Da es als Love-Theme zwischen Virgilia und dem Sklaven Grady gedacht ist, hören wir es zum letzten Mal in "Grady gets his freedom" um danach für immer zu verstummen. Conti macht daraus aber eben die Abwandlung, nämlich ab dem Zeitpunkt, ab dem Virgilia auf sich allein gestellt ist, in der Soloflöte.

Aber auch heroische Momente lassen nicht auf sich warten: Schon "Orry's Odyssey" bietet das Hauptthema wieder in einer stampfenden aufbruchsgeladenen Variation. Am schönsten hört man dieses "Aufgepasst! Jetzt kommt etwas Großes!" aber im Track "Constance", der eigentlich zuerst recht zart mit dem irisch-folkloristischen Thema für Constance beginnt, dann in den Celli endet und schließlich im tiefen Blech, unterstützt von den Celli und Bässen und dem Rhythmus der Pauke zum Hauptthema geführt wird um dann ganz in den hohen Streichern aufzugehen. Conti versteht es ausgezeichnet, eine erhabene Stimmung durch die Abreise oder Ankuft der Familien (die ja durchaus etwas einer amerikanischen Dynastie besitzen) in der Musik zu zeichnen, hier soll auch noch "End of a Visit" genannt werden.

Contis Musik ist sehr klassich gehalten, einige Stellen zitieren gar Bach ("Wer nur den lieben Gott lässt walten") oder Rossini, auch alte deutsche Weisen wie "Geh aus, mein Herz, und such' dir Freud'" ("To Lehigh Station" und "Hello Huntoon") kommen vor.

Ein Thema, welches eigentlich erst in der Fortsetzung "Book II - HEAVEN AND HELL" weiter ausgeführt wird, kommt zum ersten Mal in "Billy's Duell" zu Gehör: Fugenartig verknüpft mit der Trommel steigert es sich hypnotisch mit den Streichern zu einem attraktiven Thema, später für "Ashton und Bent" verwendet.

Angenehm zu hören ist diese "altmodisch" entwickelte Musik in einer Zeit in der immer mehr Elektronik und synthesizerunterstütze Media-Ventures auf dem Vormarsch sind.

Drei randvolle CDs bieten also Hörgenuß allererster Qualität. Die vierte CD bietet verwendete Tänze, Marschmusik, Dixie und amerikanischen Folk, die ebenfalls großen Spaß machen. Eigentlich eine Höchstbewertung für diese Veröffentlichung, wäre da nicht der etwas rauschende Ton, vor allem auf der ersten CD (merkwürdigerweise wird es auf CD 2 und 3 besser), deswegen einen halben Punkt Abzug. Eine eindeutige Empfehlung, mit diesen CDs kann man eigentlich nichts falsch machen.

9,5/ 10 Punkten

[Bernd Junker]

Es war nur eine Frage der Zeit, wie dieser Bericht von Dir kam.

Man kann diesen mit einem einzigen Wort beschreiben: SPITZE

[Carsten Berger]

Danke schön.

[BigBear]

Also sowas. Dieses Review habe ich doch tatsächlich erst jetzt bemerkt.

Kann mich Bernd nur anschließen. Wirklich hervorragend.

[Carsten Berger]

Besser spät als nie.