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Soundtrack Board

Heiko Heinrichs

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Beiträge von Heiko Heinrichs

  1. Es erschien doch bereits Mitte der 90er auf Koch Classics eine dreiteilige CD-Reihe mit den meisten Orchesterwerken von Rózsa, die damals von James Sedares mit dem New Zealand Symphony Orchestra aufgenommen wurden. ...

    Ich fand die Sedares-Aufnahmen damals ohnehin gar nicht schlecht. Kennt Ihr die denn gar nicht?

     

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    Doch, einige Aufnahmen kenne ich, aber nicht sehr gut. Insgesamt ist mir die Chandos-Reihe etwas näher. Warum das so ist, kann ich gar nicht genau begründen. Ist mehr so eine Bauchsache.

     

    Wo mir das Sedares-Dirigat mit den Neuseeländern richtig gut gefällt, ist bei dem EL-CID-Album, das ich musikalisch der Tadlow-Einspielung ein kleines Stückchen vorziehe, weil es für mich etwas mehr Drive hat. Allerdings ist die Abmischung oder das Mastering der CD nicht so gut. Keine Ahnung, woran das liegt, aber sie ist viel zu leise abgemischt.

     

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  2. Wer die Varese besitzt braucht diese Scheibe jedoch absolut nicht!

    Die Nürnberger spielen das mindestens genauso gut.

    Ich würde Chandos empfehlen bei ihren Raritäten zu bleiben und das Nachspielen von Material das es schon in guter Qualität gibt sein zu lassen.

    Gerade bei Rozsa gäbe es noch viel auszugraben.

     

    Das sehe ich anders: Das BBC Philharmonic ist den Nürnbergen spieltechnisch doch ein Stück überlegen und brillianter im Klang. Zudem ist die Chandos-Aufnahmetechnik immer top, auch bei dieser Aufnahme. Aber das bewegt sich im Bereich des persönlichen Geschmacks. Ich möchte das Album keinesfalls missen. Außerdem ist Gamba ein verdammt guter Dirigent und Kenner der Musik

     

    Ich hatte vor fast einem Jahr die Freude, ein Rózsa-Konzert mit mit Gamba in Köln zu besuchen. Da hat er u.a. die Suite auch "Der Dieb von Bagdad" dirigiert. Herrlich!

    • Like 1
  3. Tja, die Noir-Kompilation. Der Rózsa (Double Indemnity) ist schön, klingt auch gut. Mit den anschließenden Scores von Firdhofer (ace im the hohe) und Waxman bin ich nicht warm geworden. Sie sind recht sperrig. Das hat mich vom Anhören der 2. CD zunächst abgeschreckt, sodass ich dazu noch nichts sagen kann.

     

    Aber Serengeti darf nicht sterben von Wolfgang Zeller ist ein sehr schönes und gut klingendes Golden-Age-Album und einen Kauf wert.

     

    Deine EInschätzung zu Malcolm-Arnold-Album teilke ich. Roots of Heaven ist wirklich schöner Score. Von David Copperfield mag ich die knackige Einspielung von Rumon Gamba auf der Chandos-Movies reihe entwas lieber.

    • Like 1
  4. Also zu erst einmal: Es gibt einen Oscar für das beste Sound Design. Desweitern halte ich deine Kritik für schlicht und einfach nicht haltbar.

    Wie kommst du darauf, dass die Musik nur aus einem Streicherakkord besteht?! Ich glaube irgendwie nicht das du den Score mal komplett gehört hast. Dann wäre dir die komplexe Struktur aufgefallen.

     

    Schon im Main Title kommen weit mehr Akkorde vor. Übrigens ein großartiges Hauptmotiv! Einprägsame, schwere Streicher mit einem dissonanten Basston. Die Kälte, die Schwermut aber auch gleichzeitig die Schönheit des Films werden hier perfekt spürbar. Die Komponisten lassen sich, wie auch der gesamte Film, sehr viel Zeit. Hier wird wunderbar mit Pausen und langen Hallfahnen gearbeitet. Der Score ist auch vom Mixing her ein absolutes Glanzstück. Das was du als Tinitus-artiges Sounddesign beschreibst, sind wunderbar lange Liegetöne die eine total hypnotische Wirkung haben. Wir reden hier aber nicht nur von einfachen Streichertönen, sondern von einem Mix aus toll designten Synthesizerklängen, halligen Windsounds und berauschenden Streicherflageoletts. Hinzu kommen kleine Schmakerl wie bedämpfte Klavierseiten oder wilde Pizzikatoeffekte. Der Soundtrack ist außerdem unheimlich dynamisch und kann für die Kitschfans unter uns sogar mit einem typisch romantischem und gefühlvollem Streichertrack aufwarten. Hier steckt einfach ein unglaublich gut umgesetztes und wohl überlegtes Konzept dahinter das sich außergewöhnlich gut mit dem Film verbindet.

     

    Bei deiner Kritik klingt es so, als würden wir gar nicht über Musik sprechen, sondern über Sound Design.

     

    Wir haben es bei The Revenant nicht einfach mit Sounddesign zutun, sondern mit einer perfekten Symbiose aus Sounddesign und Musik. Wobei der musikalische Anteil eindeutig überwiegt! Durch die Verschmelzung erhalten wir einen äußerst atmosphärischen, schwermütigen und trotzdem musikalischen Soundtrack. Für mich einer der Höhepunkte des Jahres.

     

    Ich beurteile das, was ich im Film gehört habe. Das Album kenne ich nicht. Werde es mir aber auch nicht anhören wollen, da im Film aber auch gar nichts war, was mich persönlich musikalisch angesprochen hätte.

    Dennoch: Gut geschriebene Analyse.

    Ich denke, wir bewegen uns hier zum Teil doch in Richtung einer Geschmacksdiskussion. Wenn Dir der Soundtrack gefällt, ist das natürlich vollkommen und in Ordnung. Lass Dir da von mir nicht die Freude daran nehmen.

    • Like 1
  5. Ich glaube tatsächlich das Ennio diesmal die besten Chancen hat. Obwohl Williams es ebenso verdient hätte. Werde mir demnächst mal Sicario anhören. Bin gespannt...

    Finde es sehr schade das die Musik zu The Revenant nicht dabei ist.

     

    Die Musik zu "The Revenant" besteht doch nur aus einem Szteicherakkord, ein paar Trömmelchen und einem Tinitus-artigen Sounddesign. Das alles fand ich im Film schon überflüssig. Dann sollen sie neben der Kategorie für die beste Musik auch noch eine für das beste Sounddesign schaffen. da würde sowas besser reinpassen.

    Aber darüber kann man trefflich streiten. Mir hat's persönlich schlicht und ergreifend nicht gefallen.

    Ein klassicher Score hätte aber auch nicht gepasst, das gebe ich zu.

  6. Und ich hab nach GOODFELLAS immer Lust eine Knoblauchzehe mit der Rasierklinge in so hauchdünne Scheiben zu schneiden, dass sie in der Pfanne zerschmelzen, eine phänomenale Methode :D

    Sorry für des OT, aber musste kurz sein.

     

     

    Unglaublich - das ist meine Lieblingsszene! 

     

    Da bin ich dabei. Die Szene ist wirklich klasse.

  7. The Revenant - Der Rückkehrer

    Toller Weihnachtsfilm mit Leonardo di Caprio im Schnee. icon_wink.gif

    Eigentlich müsste Revenat mit Wiedergänger übersetzt werden. Einer, der aus dem Grab aufsteigt. Einer, der tot geglaubt ist und trotzdem wiederkehrt. So wie die von Leonardo di Caprio verkörperte Figur des Trappers Hugh Glass, der 1823 am Oberlauf des Missouri, von einem Bären schwer verletzt, als Totgeweihter zurück und im Stich gelassen wird. Rachedurst hält ihn jedoch am Leben und so kämpft er sich durch die verschneite Wildnis und eiskalte Flussläufe...

    Der Film ist knüppelhart inszeniert und auf der darstellerischen sowie filmmisch-handwerklichen Ebene meisterlich. Die Darstellung von Gewalt und Entbehrung erfolgt naturalistisch und ungeschönt. Auf der emotionalen Ebene hat er seine Schwächen, weil es für den Zuschauer schwer ist, einen Bezug zur Hauptfigur aufzubauen. Man leidet zwar mit, ansonsten bleibt man doch recht verstört am Ende zurück. Wie die Figur des Hugh Glass. Rache mag zwar ein starkes Handlungsmotiv sein, trotzdem blieb bei mir eine emotionale Distanz zur Hauptfigur bestehen, die sich nicht ganz überbrücken lies.
    Filmisch-technischer Höhepunkt war für mich die Bärenszene. Insgesamt zieht der Film seine bedrohliche Wirkung aus der hervorragenden, soghaften Kameraführung mit langen Takes und schwebenden und kreisenden Kamerafahrten sowie der gekonnten Klangabmischung. Da knackst aus allen Ecken des Waldes.

    Musikalisch wird die Trostlosigkeit und Kälte durch ein entsprechendes Klangdesign (teils nahe am Tinitus) und einigen schweren Streicherakkorden charakterisiert, was ich wenig gelungen fand. Hätte man auch ganz weglassen können.

    Um die Wirkung des Films zu verstärken, hatte ich meiner meiner Frau vorgeschlagen, mit ihr im Garten zu übernachten. Ihre Reaktion hatte mich allerdings wenig überrascht.

    Fazit: Filmisch exzellenter Survival-Western, absolut sehenswert. Nichts für Zartbesaitete.

  8. icon_cmusic.gif The Longest Ride (2015) (Mark Isham)
    Die Musik zur neusten Nikolas-Sparks-Romanze des Routiniers Isham ist ein grandioses Lehrstück darüber, wie man den Minimalismus in der Musik noch weiter reduzieren könnte. Er könnte auch den Beinamen tragen:
    Der Score ohne Thema - oder: Wie schreibe ich lange Intros mit schönen Klangteppichen und lasse sie dann im Nichts enden.
    Eine nette Akkordfolge hier und bisschen Plingpling da: Alle Tracks fangen vielversprechend an und sind schon zu Ende, bevor überhaupt eine musikalische oder thematische Entwicklung einsetzt.
    Man denkt die ganze Zeit: Ah, wie geschickt: Er deutet zunächst ein Thema an. Spätestens 2 Tracks weiter wird es dann voll aufblühene. Und dann: Nö, nix!
    Dass man auch mit sparsamen Mitteln eine schöne Musik schreiben kann, ist ja in Ordnung, aber das hier grenzt schon an Arbeitsverweigerung.
    So wie hier geht das die ganze Zeit. Mehr ist das nicht. Krass, oder?
    https://www.youtube.com/watch?v=KbasGHcjDpI
     

  9. icon_cmusic.gif Rio Bravo (Tiomkin)

    Ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll:
    Erwartungsgemäß ist Rio Bravo in Kenntnis des Films keine der großen Westernfilmmusiken Tiomkins, auch wenn ich den Film selbst sehr mag und ihn zu meinen Lieblingswestern zähle. Das thematische Material ist ist bis auf das "De Guella" wenig markant. Das geht schon beim recht verhaltenen, wie von Ferne erklingenden Main Title los und hört bei dem schnulzigen Love Theme auf. Dazwischen ist recht viel Suspense- oder "Nachtmusik" komponiert, in der das thematische Material zwar immer wieder eingebunden wird, aber das geschieht ohne Höhepunkte, ohne dass sich die Begeistung Bahn brechen will. Und da passiert es zuweilen, dass ich gedanklich abschweife und nach 5 Minuten feststelle, dass ich 3 Tracks weiter bin und die Musik immer noch so klingt wie zuvor. Bei einem anderen Komponisten würde ich vielleicht urteilen, die Musik sei stinklangweilig.
    Erfreulich ist, dass die Songs lizensiert wurden. Ebenso die ansprechende Albumpräsentation.

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