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Soundtrack Board

sami

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Beiträge von sami

  1. Am 9.9.2018 um 10:53 schrieb Stefan Schlegel:

    Du scheinst auch nicht zu bedenken, wie sehr sich der Filmmusikmarkt bezüglich Neueinspielungen gerade in den letzten paar Jahren doch völlig verändert hat. Ich habe zwei Seiten zuvor in diesem Thread  erst das Fitzpatrick-Zitat gebracht, wie vor 10-12 Jahren diese Neueinspielungen schon noch einigermaßen kostendeckend abliefen oder zumindest so, daß nur wenig draufgezahlt werden mußte. Wenn aber 50% oder mehr des Umsatzes einbricht wie das in den letzten Jahren der Fall ist, dann sieht die Welt schon mal ganz anders aus und dann gilt es zu überlegen, ob man so überhaupt noch weitermachen kann oder soll. Und genau darum geht es ja.

    Sicherlich richtig, aber für mich geht das Hand in Hand mit dem Wehklagen ob des Sterbens des Mediums CD. Es ist halt, wie es ist. Und schon früher starben die aus, die sich nicht anpassen konnten (oder wollen, was ich bei Fitzpatrick nicht behaupten würde, immerhin war er der erste, der den Wert von Vorabvideos der Sessions als Marketingplus verstanden hat).

    Fakt ist, nicht nur kaufen die Leute weniger CDs, es gibt einfach nicht mehr viel Interesse an dem, was für viele Golden Age-r als Goldstandard gilt. Ich behaupte á priori dass man heute sein Geld besser in komplette Neuaufnahmen der Star Wars-Trilogie oder Goldsmithen vergleichbaren Jahrgangs stecken muss (der nächste Schritt ist dann Zimmer, da spart man auch gleich das Orchester;), irgendwelche dubiosen Tiomkins und Co. sind seit mindestens 15 Jahren keine "winning proposition" mehr, egal wie historisch wichtig sie sein mögen. 

  2. vor 9 Stunden schrieb Stefan Schlegel:

    Der andere ist der, daß Fitzpatrick nicht immer nur gejammert hat im FSM Board, sondern durchaus auch mal ganz gute Nachrichten vorzuweien hatte, wenn es um die Verkaufszahlen von BLUE MAX oder um die der ersten Thriller-CD, die zum Großteil von Leigh Phillips subventioniert worden war, ging.

    Ich werde dass jetzt nicht nachzählen, aber die Jammerei überwog doch deutlich. Nimmt ihm ja auch keiner übel, ich halte es nur für den falschen Weg, Leute zum kaufen zu bewegen - wenn ich eine potenzielle Käuferschaft informiere, dass ich gerade einen Riesenflop produziert habe und sie daran Schuld ist, obwohl ich im zweiten  Satz einräumen muss, dass Kostendeckung wenn überhaupt nur über Mehrfachverwertung der Lizenzen, z. B. für Werbespots, Libraries etc. klappt, dann erzeuge ich im besten Fall Ratlosigkeit.

    Zumal er ja sonst regelmäßig ultrakommerzielle Entscheidungen trifft (Best of Zimmer, Game of Thrones usw.), ist mir nicht ganz klar, warum bei Neueinspielungen von Scores wie Salamander überhaupt die Idee einer Kostendeckung entstehen kann. Das sind halt Subventionsprojekte durch und durch, wo man sich nur über einen möglichst geringen Verlust freuen kann - oder das entstandene Archiv und seinen Wert sowieso erst viele Jahre später taxieren kann (wie es bei Filmfirmen ja auch ist).

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  3. Da wär ich nicht so sicher. Fitzpatrick hat halt bei jedem Release gejammert, dass es ein Flop ist. Wohl auch eine Strategie, die Boardleser zu "shamen", die niht zugeschlagen hatten. Anders ausgedrückt: Flop ist relativ, an manchem Titel verliert man eben nur 2K, an anderen 20K. An 'Salamander' hat er sicher keine 20K verloren. Bei Fall of the Roman Empire eventuell schon. 

  4. Dracula ?

    Ich seh das auch pragmatisch, Tadlow und Prometheus haben ja nun diverse Highlights herausgebracht (Taras Bulba, Sodom, Blue Max usw.), so dass ich eigentlich keine Wünsche mehr offen hab in dieser Richtung. Dass es inzwischen außer drei, vier "alten Säcken" keine Abnehmer mehr für komplette Neueinspielungen von "55 Days at Peking" oder "Helen of Troy" gibt, macht mich in der Tat eher glücklich, da ich solche Musiken nicht brauche (respektive mit den erhältlichen Suiten oder FSMs hinkomme) und es für mich persönlich nicht als Bereicherung ansehe, noch mehr solcher Neueinspielungen aussitzen zu müssen, bevor endlich mal wieder was kommt, das mich interessiert . Ich würde tatsächlich nur noch Sachen kaufen, die mir musikalisch am Herzen liegen, und da mache ich aus meinem Herzen keine Mördergrube wenn ich festhalte, dass ich 10x häufiger eine satte Lionheart-Neuaufnahme höre, als die oben genannten. Gerne auch kleiner besetzte (und dadurch günstiger zu produzierende) Fieldings aus den 70ern etc.

    Klar gäbe es noch Scores, die schlecht klingen (Spirit of St. Louis, Song of Bernadette) und eine Neueinspielung verdient hätten, aber wirtschaftliche Realitäten bleiben eben wirtschaftliche Realitäten...

  5. John Williams ist ganz sicher nicht nett und umgänglich, wenn man ihm auf der Nase rumtanzt. Man darf hier nicht vergessen, dass solche Leute in der Regel eine Entourage haben und Vertragsgarantien, was sie müssen und was nicht. Wie "schwierig" Goldsmith tatsächlich war, wird sicherlich ohne Kenntnis der konkreten Umstände schwer beurteilbar sein. Man darf ja nicht vergessen, dass seitens von Studio Executives etc. häufig auch völlig inakzeptable oder dumme Forderungen gestellt werden, die Geschichten dazu sind Legion. 

  6. vor 7 Minuten schrieb ronin1975:

    ja, Cutter/Producer Ducsay erzählte auch mal Jerry war ne Pest. schon bei Deep Rising war die Zusammenarbeit wohl nicht einfach und nach The Mummy hatten er und Sommers echt genug.

    Wem ich da im Zweifelsfall mehr vertraue, weiß ich...? Ich kann mich zwar auch an 'Powder' erinnern, zu dem der Direx ja sehr detailliert beschrieb, wie sowas im Detail ablief, aber wenn ich mir den Schrott von Sommers so anschaue, den er insbesondere nach 'The Mummy' verzapft hat, sollte er hier über die jeweiligen Endergebnisse lieber dankbar sein und schweigen.

     

  7. Wie gesagt, diese Art unmusikalisches Gewurstel wird mir nun schon seit 20 Jahren serviert - mit steigender Frequenz - und ich kann bei mind. 80% der gesehenen Werke den Mehrwert nicht erkennen (wohlgemerkt, ich rede davon, einen oder sogar mehrere Musiker zu engagieren, die dann Sounddesign machen). 

    PS: das zweite Stück klingt zwar etwas beliebig, aber zumindest wohlklingender als die Dicke-Hose-Titelmusik.

  8. vor 17 Stunden schrieb Lars Potreck:

    seh ich ehrlich gesagt komplett anders. natürlich kann ich einen helikopterflug vor sonnenaufgang ganz für sich genommen völlig unterschiedlich musikalisch vertonen. wenn michael bay so eine szene in zeitlupe inszeniert, am besten noch mit einem militärhubschrauber im nächsten Transfomers film, der von unten nach oben ins bild fliegt mit rückansicht, wird wohl kaum ein verträumtes yann-tiersen klavierstück passen. logischerweise gibt die szene einiges vor sowie auch die inszenierung. man könnte natürlich auch gegen die szene scoren, nur sollte das schon irgendwie sinn ergeben.

    ich habe kürzlich Wind River gesehen. nur weil der film in einer bergigen winterlandschaft spielt heißt das noch nicht, dass ein verträumter country score von young für den film adequat gewesen wäre. alleine schon der kühle look und die thematik des films gibt da etwas zurückhaltendes unterschwelliges vor.

    bezüglich tylers hauptthema für yellowstone. das muss einem nicht gefallen, aber um beurteilen zu können ob das stück zu dick aufgetragen ist, sollte man erst die musik doch zunächst mal im kontext erleben. das gleiche gilt eigenltich auch für den wunsch nach kammermusikalischer musik.

    Das ist allerdings schon sehr grobschlächtig argumentiert und letztlich Wasser auf die Mühlen jener, die immer wieder dieselben Klischees einfordern...weil sowas eben so gehört! Bei so vielen Produktionen wie heute sollten schon deutlich mehr Künstler (Musiker, Kameramänner, Regisseure, und letztlich auch Leute, die Trailer schneiden) den Mut aufbringen, mehr gegen den Strich zu bürsten. Sich ewig an Sachen dran zu hängen, die vor 20 Jahren mal 'in' waren, bringt weder Serienmacher noch Zuschauer weiter (und viele Erfolge kommen ja, in der Streamingwelt zumindest,inzwischen auch aus der Ecke, wo es eben nicht nur nach Pommes und Currywurst riecht).

  9. Zumal die Argumentation ja insofern hinkt, als dass wir hier tatsächlich über eine verschwindend kleine Fraktion sprechen, die überhaupt ins Beuteraster passt. Wenn Gerrit hier 'Peacemaker' ins Rennen wirft ist das fast schon eine Anomalie, da es ja sonst tatsächlich nur Werke der Mitt-60er bis Spät-90er der üblichen Verdächtigen betrifft, und da kommt zwar einiges zusammen, aber sicher nicht ansatzweise soviel, dass das irgendwer hier nicht schaffen würde. 

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