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[KLASSIK] Michael Torke - Color Music


Gast FilmmusikOnkel
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Gast FilmmusikOnkel

Bei diesem Komponisten ist der Titel (eines Albums) gleichzeitig Programm seines Schaffens bzw. eine Umschreibung seiner Musiken - in jeder Beziehung farbenfrohe, vielseitige und vielschichtige Musik in unterschiedlichen Stilarten.

"Michael Torke??? Michael Torke??? Klingelts da? Irgendwo schonmal gehört den Namen", "achja richtig" mag der geneigte Filmmusikfan denken, "war da nicht..." ?

Ja richtig, da war. Genau solch Gedanken schossen mir durch den Kopf, als ich absolut zufällig auf meiner immerwährenden ganzjährigen Suche nach symphonischer Weihnachtsmusik (:D !!) in diversen Amazons, itunes, musicloads usw. aus Versehen über den Komponisten Michael Torke stolperte - gottseidank:).

"Nun, natürlich", schoss es mir durch den Kopf, "war da nicht dieses wunderbare 8-Minuten-Stück Javelin (Speer) auf dem Olympia-Album SUMMON THE HEROES von John Williams seinerzeit von einem gewissen Michael Torke"? Ja richtig, so wars.

Also Michael Torke, okay, let's go.

Der New Yorker Michael Torke wurde am 22.09.1961 in Milwaukee geboren und erlernte Klavier und Fagott. An der Eastman School of Music in Rochester, NY studierte er überdies Kompositionslehre u.a. mit David Rouse (Karolju), brach dann ein weiteres Studium in Yale ab um in New York als Musiker zu arbeiten.

"Grammophon" nennt Torke ""some of the most optimistic, joyful and thoroughly uplifting music to appear in recent years" - das trifft es aus meiner Sicht absolut.

Die "NY Times" beschreibt ihn gar als "a master orchestrator whose shimmering timbral pallete makes him the Ravel of his generation"

Letztereskann ich jetzt wiederum nicht verifizieren, da ich von Ravel nur dessen "Bolero" kenne, aber die Aussage "master orchestrator" und "shimmering timbral pallette" trifft absolut auf Torke zu.

Angesichts meiner mangelhaften Kenntnis und ebensolchen Veständnisses musikalischer Fachtermina beschränke ich mich in meinen Beschreibungen seiner Musik auf meine Wahrnehmung seiner Musik aus Sicht eines musikalischen Laien aber interessierten Konsumenten.

Michael Torke wird zwar dem Post-Minimalismus zugerechnet, doch sind wie gesagt seine Werke sehr unterschiedlichen Stils, der mitunter weit entfernt ist von Minimalmusik - Maximal ;)-Musik ;) triffts manchmal wohl eher;) würd ich sagen...

Als Laie würde ich die mir bekannte Musik Michael Torke's eher als "New Americana" bezeichnen. Moderne Musik harmonischer amerikanischer Prägung. Euphorische und vor allem euphorisierende, positive, farbenprächtige, überwiegend harmonisch-tonale Musik, mitunter aber auch manchmal den Zuhörer mit positiv klingenden leicht schräg klingenden dissonanten repetiven und vor allem intensiven "Terror"phrasen plagenden Passagen. Aber das Repetive soll, hab ich mir sagen lassen, ein Merkmal des Post-Minimalismus sein. Okay, quer durch sein Schaffen, mal mehr mal weniger ausgeprägt wiederholt sich der Mann (allerdings nicht langweilend) Okay, ist er halt ein Postminimalist :D. Und ja, er neigt auch zu langen Stücken, die nicht selten um die zehn, fünfzehn Minuten lang sind.

Auf seinem eigenen Label Ecstatic (auch hier ist der Name Programm :)) veröffentlicht Michael Torke seine Musik, die von renommierten Orchestern und Dirigenten wie Kent Nagano, David Zinman oder dem Baltimore Symphony Orchestra oder London Sinfonietta.

Alle nachfolgend genannten Musiken gibt es für jeweils um 9,99 € bei itunes.de, Napster.de und musicload.de zu kaufen zum direkten Download (und Genuß). Auf CD ist sein Schaffen hierzulande z.T. nicht, lückenhaft und/oder für teuer Geld zu bekommen bei amazon.de, jpc.de usw.

Amazon.com wäre noch eine mir bekannte Alternative für Leute, die unbedingt eine CD kaufen müssen und sich nicht mit dem Download-Kauf zufrieden geben mögen.

Beginnen möchte ich (und sollte der geneigte neugierige Leser) mit meiner Lieblingsmusik von Torke, die zufälligerweise auch meine erste Berührung (abgesehen von Javelin auf dem Williams-Olympia-Album) mit Torke darstellte und die gleich mal auf famose Weise seine diversen Stilarten präsentiert.

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,die identisch ist mit
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ONE

Fünf Stücke unterschiedlichen Stils. "Green" nimmt einen gleich mal mit auf eine bunte Reise durch das Torke'sche Farbenuniversum mit Lebhaftigkeit, Rythmen, zuweilen leicht schrägen Tönen, insgesamt aber harmonischen Stils. "Purple" kommt eher ruhig, verspielt daher mit gezupften Streichern, Xylophon und zwischenrein vollem Orchesterausbruch.

"Ecstatic Orange" ist wild, zerklüftet, dissonant, durcheinander und das was ich eingangs mit den Zuhörer strapazierenden "Terror"phrasen herausfordernden Klängen meinte. Laut und grell - wie die Farbe Orange eben ;).

"Ash" dagegen würde ich eher als "barock" bezeichnen, es "hat" für mich auch in den dichten Streichern irgendwas von Beethoven. Insgesamt wohl das unaufgeregteste (aber nicht unlebhafte) Stück dieses Albums.

Der fürwahr glorreiche Abschluß dieser fünf Farben des Albums stellt für mich "Bright Blue Music" dar - zugleich auch mein absolutes Lieblingsstück von Torke. Wem (entschuldigt bitte meine sprachlich folgende "Niederung") bei 00:43 Sekunden Spielzeit dieses sich stetig steigernden Stückes mit einer regelrecht euphorisch-postiven musikalischen Adrenalin-Eruption "Keiner abgeht" ;) der muß tot oder taub oder gefühllos sein (again, please pardon my french ;) - ein absolter harmonischer Oberhammer dieses Stück. Und dieses Album. Meine Empfehlung Numero Uno. ;)

Wo ich eh grad im Italienischen war, folgt sogleich meine zweitliebste Torke-Veröffentlichung und meine zweite Empfehlung für den Torke-Neuling.

ist gaanz anders, als Alles was Torke sonst veröffentlicht hat. Ein durchgehendes Werk vom ersten bis zum letzten Track, stellt dies eine Balletmusik Torkes dar, die absolut leichtfüßig daherkommt, erfrischend, tonal, harmonisch, ohne die üblichen Torke-ismen dissonanter Einsprenkelung aber dafür eben als ein Ganzes, indem das man einfach am Besten in einem Stück genießt.

"Operrettenhafter Komödienfilmscore" trifft es für mich am Besten. Eine Wonne diese Musik.

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TWO

beinhaltet "Four Proverbs" und das siebensätzige "Book of Proverbs", ein Album welches wohl am ehesten postminimalistisch ist, mit eingängigen, aber eher unauffälligen Orchesterklängen, die diesmal auch vocal begleitet werden.

geht wieder andere Wege als TWO und beginnt mit dem allseits bekannten "Javelin" gefolgt vo dreisätzigen "Saxophon Concerto", einem zarten Hauch von Musik. Ein ebenfalls ruhig-harmonisches Streicherstück "December" folgt, welchem wiederum das eher in (zarter) Aufbruchstimmung ähnlich orchestrierte, aber euphorischere und lebhaftere "Run" folgt. Den Abschluß bildet "Charcoal" welches ich als Kreuzung zwischen Javelin, Orange, Purple sehen würde.

beginnt mit"Adjustable Wrench", welches einfach nur "typisch Torke" ist in seiner positiven Art, es folgen "Overnight Mail:Priority" (lebhaft, improvisatorisch),"Overnight Mail:Standard" (eher ruhig-verspielt) und "Overnight Mail:Saturday Delivery",welches wieder etwas lebhafter ist, alle drei sehr bläserlastig mit nem Hauch Jazz. Vollendet wird das Album mit "Monday" und "Tuesday" würde ich beide als torkish, jazzig-improvisatorisch, leicht dissonant-chaotisch bezeichnen.

"Vanada for brass, keyboard & percussion" nervt ehrlich gesagt mit seiner jazzigen dissonanten repetiven Art, das nachfolgende "Flint, for 2 pianos, cello, double bass & saxophone quartet" schlägt zwar in die gleiche Kerbe, nervt aber nicht. Die dreisätzige "Music on the floor" hätte Torke jetzt nicht gleich auf Letzterem liegen lassen müssen ;) jedoch fehlt mir in den schön-orchestralen Kunstübigen etwas das Blech. "Slate for piano, piano 4-hands, xylophone, marimba & ensemble " und "Rust for piano & ensemble" sind insgesamt gefälliger als die ersten beiden Stücke der CD und auch anhörlicher, positiver.

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SIX

Den drei Stücken "Telephone Book Yellow,Blue, White Pages), die eher unauffällig dahinplätschern in minimalistischer Art folgt das ruhige sympathische "July,for saxophone quartet" bevor es mit "Chalk for string quartet" ähnlich mit Streichern nur leicht lebhafter weitergeht. Die finalen sechs Teile von "Change of Adress" sind wieder eher minimalistisch-improv-mäßig, typisch Torke.

startet mit dem mich gleich zu Beginn irgendwie an Gershwin vom Stil erinnernde "An American Abroad" und fürwahr, dieses Stück ist groß, breit, amerikanisch, harmonisch. "Jasper" hat "was" von "Javelin" und auch wieder ner Art Fortsetzung von "American Abroad" thematisch. "Rapture" ist ein dreisätziges Percussion Concerto von dem "Metals" euphorisch mit Orchester daherkommt, "Mallets" eher verspielt-minimalistisch zart und "Drums and Woods" eher aufbrausend, laut(er) und chaotisch (aber auch nicht unsympathisch) daherkommt.

Der Vollständigkeit halber erwähnen möchte ich noch die Oper

mit der ich bislang noch nicht "warmgeworden" bin, was auch an meiner Abneigung gegenüber theatralischem "Gegilfe" :D sprich (insbesondere weiblichem) Operngesang herrührt. 14 Stücke "Strawberry Fields" und 3 Stücke "Pentecost for soprano& orchestra" bietet dieses füllige und ebenso klingende Album.

Fazit: Michael Torke fasziniert (mich) auf vielfältige Weise auch wenn mir längst nicht Alles von ihm gefällt. Mir persönlich gefallen vor allem die großorchestralen Sachen wie

Color Music,

Italian Strawhat,

American Abroad,

Three und

Two welche auch - in dieser Reihenfolge - meine erste Empfehlung für den Torke-Neueinsteiger wären. Manches davon könnte auch durchaus in einer Filmmusik vorkommen.

Aber je nach Gusto steht ja Mancher vielleicht viel viel mehr auf minimalistisch, impovisatorisch, dissonant, repetives, jazzg angehauchtes.

Ich hoffe, daß ich mit diesem Beitrag, an dem ich nun selbst vier Stunden sitze, Interessierten den Komponisten Michael Torke näherbringen konnte und daß ich mit meiner musikalisch-laienhaften Ausdrucksform nicht selbst zu repetiv war. Rächtschreipfähler und dergleichen, die mir trotz nochmaliger Betrachtung dieses Wälzers durch die Lappen gegangen sind, bitte ich zu entschuldigen,aber ehrlich gesagt bin ich jetzt zu genervt, das Ganze zigmal durchzuscrollen, zumal mich meine neue rollbare Kunststofftastatür mit gewöhnungsbedürtigem Tastendruck und fies fingerdruckrestienter (Nicht-)Reaktion der Space-Taste schlicht den letzten Nerv raubt.

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Aber das Repetive soll, hab ich mir sagen lassen, ein Merkmal des Post-Minimalismus sein.

Nicht nur des Post-Minimalismus, sondern des Minimalismus generell. ;) Der Post-Minimalismus relativiert das alles etwas, ist wieder vermehrt durch andere stilistische Einflüsse gekennzeichnet und ist auch weitaus weniger repetitiv-monoton als der wirklich pure Minimalismus etwa eines Steve Reich.

Klingt jedenfalls alles sehr interessant - von dem Komponisten habe ich bisher noch nichts gehört. Hast mich jetzt aber durchaus neugierig gemacht! ;)

Daumen hoch für die viele Arbeit, die du dir mit dem Thread gemacht hast, werde die Tage gleich mal in einige der CDs reinhören.

Bearbeitet von Sebastian Schwittay
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Ich kann da Sebastian nur zustimmen, Respekt und großes Lob für diese ausführlich-informative Fleißarbeit.

Torkes Musik ist tatsächlich eine Wucht. Die Stücke, die ich bislang genossen habe (COLOR MUSIC, ITALIAN STRAWHAT und THREE) haben einen unglaublich euphorischen Grundcharakter, entwickeln eine fesselnde, soggleiche Anziehungskraft, derer man sich nur schwer entziehen kann. Brillant, wie der Komponist mit Motiven jongliert, wie er die einzelnen Sektionen des Orchesters fordert, vermischt, und ihre spezifischen Klangfarben herausmodelliert wie kristalline Eisskulpturschönheiten, denen doch eine pulsierende Wärmekapsel innewohnt.

Zerbrechlich und kraftvoll, vital und hypnotisierend, himmelhoch jauchzend und mikroskopisch detailverliebt... so wirken denn Torkes Kompositionen auch. Eine wundersame, wunderbare Klangwelt, die sich einem da öffnet. Daher von mir ebenfalls eine dicke Empfehlung und Einladung, diesen beachtlichen Tonschöpfer zu entdecken. Es lohnt sich! :)

Bearbeitet von Thomas Nofz
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Gast FilmmusikOnkel

Danke Sebastian und Thomas,

ach übrigens Thomas, wenn ich sowas von Dir hier oder im "ich höre folgendes.."

wie der Komponist mit Motiven jongliert, wie er die einzelnen Sektionen des Orchesters fordert, vermischt, und ihre spezifischen Klangfarben herausmodelliert wie kristalline Eisskulpturschönheiten, denen doch eine pulsierende Wärmekapsel innewohnt.

Zerbrechlich und kraftvoll, vital und hypnotisierend, himmelhoch jauchzend und mikroskopisch detailverliebt...

lese, dann bewundere ich Dich einfach und beneide Dich Deines Wortschatzes und Deiner fantasievollen Hineinfühlens in Musik. Ich wünschte ich könnte ds..

DU kannst tatsächlich ohne daß es großkopfetes intellektuelles Kritikergebrabbel ist, Musik wirklich in verständliche Worte fassen. Für mich ist Musik-hören, wie auch Film-gucken eher ein "technischer Akt", des Konsumierens, des Unterhalten-Lassens. Und weiß was mir warum gefällt oder nicht. Natürlich entgeht mir dabei die ein oder andere (musikalische oder filminhaltliche) Pointe nicht, jedoch kann ich nicht wirklich, so wie Du, Musik fühlen. Auch wenn Deine Texte nachfühlbar geschrieben sind. Da bin ich eher "kalter Fisch", auch wenn ich mich schon für Manches regelrecht begeistern kann.

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  • 4 Wochen später...

Habe nun auch alle Sachen von Torke gehört, die ich bei Napster finden konnte, bis auf STRAWBERRY FIELDS und den ITALIAN HAT.

Gefällt mir grundsätzlich alles recht gut, hat ja einen sehr kernigen, "nackten" Stil ohne viel Ausschmückungen, diese Schroffheit in seiner Musik und die Kälte, die öfters zu hören ist, kommt sehr gut rüber, wobei ich sagen muss, dass mir das sehr warme Stück BLUE PACIFIK am besten gefallen hat neben MUSIC ON THE FLOOR und FIVE. Die Bright Blue Music konnte mich jedoch nicht so begeistern, handwerklich zweifellos sehr gut gemacht, spricht mich persönlich aber nicht an, als sehr negativ empfinde ich, dass die Musik aus dem Album ONE für sich genommen wirklich hervorragend komponiert ist, aber keinerlei Assoziationen mit den bestimmten Farben wecken. Teils empfinde ich die Wirkung der Musik wirklich als katastrophal, zum Beispiel- wenn ich mich recht erinnere- bei der Farbe Orange. Die Musik ist für diese warme, herzliche Farbe viel viel zu kühl und schroff.

Eine musikalische Adrenalin Eruption bekam ich nicht. Dafür war ich von vorneherein viel zu verwöhnt von Komponisten wie Philip Glass und Michael Nyman, in deren Werk man regelmäßig auf solch eine Achterbahnfahrt geschickt wird, die einen mitnimmt und wo wirklich Adrenalin frei wird. Wenn der Onkel bei Torke schon abgeht, sollte er lieber nicht Nymans SIX DAYS SIX NIGHT hören, sonst bekommt er wahrscheinlich einen Herzanfall, denn was dort im ersten Stück geboten wird ist hundertmal krasser und mitreißender als Torke. Und das ist nur ein Beispiel, derer gibt es Dutzende, wo Glass und Nyman mit ihren Minimalismen richtig abgehen, dagegen ist Torke harmlos, womit ich ihn nicht schlechtreden will, seine Musik gefällt mir ja sehr gut, nur nimmt er sich in Sachen Minimalismus doch ziemlich zurück und klingt für mich auch eher nach einem modernen Impressionisten als nach einem ausgeprägten Minimalisten.

Daumen hoch jedenfalls für Torke und Danke an den Onkel für den Tipp!

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Gast FilmmusikOnkel
Habe nun auch alle Sachen von Torke gehört, die ich bei Napster finden konnte, bis auf STRAWBERRY FIELDS und den ITALIAN HAT.

Gefällt mir grundsätzlich alles recht gut, hat ja einen sehr kernigen, "nackten" Stil ohne viel Ausschmückungen, diese Schroffheit in seiner Musik und die Kälte, die öfters zu hören ist, kommt sehr gut rüber, wobei ich sagen muss, dass mir das sehr warme Stück BLUE PACIFIK am besten gefallen hat neben MUSIC ON THE FLOOR und FIVE. Die Bright Blue Music konnte mich jedoch nicht so begeistern, handwerklich zweifellos sehr gut gemacht, spricht mich persönlich aber nicht an, als sehr negativ empfinde ich, dass die Musik aus dem Album ONE für sich genommen wirklich hervorragend komponiert ist, aber keinerlei Assoziationen mit den bestimmten Farben wecken. Teils empfinde ich die Wirkung der Musik wirklich als katastrophal, zum Beispiel- wenn ich mich recht erinnere- bei der Farbe Orange. Die Musik ist für diese warme, herzliche Farbe viel viel zu kühl und schroff.

Eine musikalische Adrenalin Eruption bekam ich nicht. Dafür war ich von vorneherein viel zu verwöhnt von Komponisten wie Philip Glass und Michael Nyman, in deren Werk man regelmäßig auf solch eine Achterbahnfahrt geschickt wird, die einen mitnimmt und wo wirklich Adrenalin frei wird. Wenn der Onkel bei Torke schon abgeht, sollte er lieber nicht Nymans SIX DAYS SIX NIGHT hören, sonst bekommt er wahrscheinlich einen Herzanfall, denn was dort im ersten Stück geboten wird ist hundertmal krasser und mitreißender als Torke. Und das ist nur ein Beispiel, derer gibt es Dutzende, wo Glass und Nyman mit ihren Minimalismen richtig abgehen, dagegen ist Torke harmlos, womit ich ihn nicht schlechtreden will, seine Musik gefällt mir ja sehr gut, nur nimmt er sich in Sachen Minimalismus doch ziemlich zurück und klingt für mich auch eher nach einem modernen Impressionisten als nach einem ausgeprägten Minimalisten.

Daumen hoch jedenfalls für Torke und Danke an den Onkel für den Tipp!

Nur kurz,die Tage mehr: die Adrenalin-Eruption bekam ich bei BRIGHT BLUE MUSIC, über Du nun nix gesagt hat. Außerdem empfinde ich bei Torkes Musik keine Kälte, sondern empfinde sie als ausgesprochen warm, positiv und zuweilen euphorisch.
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