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Alex

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Beiträge von Alex

  1. Ich halte es nicht für sinnvoll, diesen Thread mit parteipolitischen Diskussionen zu füllen. Dazu könnte man, falls gewünscht, einen neuen aufmachen.

    Mir machen Leute Angst, die ohne Nachdenken "aus Prinzip" immer die gleiche Partei wählen. Dabei ist es ziemlich egal welche. Mir kommt ein solcher Umgang mit der Demokratie ideologisch vor.

    Alex

  2. Löschen ist besser als Sperren. Darin sind wir uns wohl alle einig. Primäres Ziel müssen die Produzenten und Verteiler krimineller Inhalte sein. Dass man auch den Konsumenten mal wirksam darstellen sollte, dass sie sich ebenfalls strafbar machen, ist wohl auch Konsens. Uneinigkeit besteht darin, ob das neue Gesetz zu diesem Ziel geeignet ist, und welche weiteren, beunruhigenden Möglichkeiten es der Exekutive bietet. Die Hoffnung, dass in einem freiheitlichen Rechtsstaat wie Deutschland ein Gesetz von der Exekutive niemals für fragwürdige Zwecke benutzt wird, kann ebenso leicht trügerisch wie berechtigt sein - hängt von den Personen ab, welche die Exekutive ausüben. Wolfgang Schäuble zeigt sich in der Verfolgung von Kriminellen und Verfassungsfeinden amtsbedingt hochmotiviert - vielleicht übermotiviert. Das Gewaltmonopol des Staates muss immer gegen die Freiheit des Einzelnen abgewogen werden. Dieses Abwägen führt bei der Netzgemeinde zu anderen Ergebnissen als im Innenministerium. Das geht auch gar nicht anders, da liegen ganz andere Denk- und Handlungsparadigmen vor.

    In Wahrheit ist das neue Gesetz natürlich weder der beginnende Untergang des freien Abendlandes noch das ultimative Mittel zur Bekämpfung von Internetkriminalität.

    In der Statistik spricht man von Alpha- Fehlern und Beta- Fehlern. Ein Alpha- Fehler wäre z.B. das juristisch folgenlose Übertreten eines Gesetzes. Der zugehörige Beta- Fehler wäre das Verdächtigen oder Verurteilen eines Unschuldigen. Es ist ein statistisches Naturgesetz, dass JEDE Maßnahme zur Verringerung von Alpha- Fehlern AUTOMATISCH die Beta- Fehlerquote erhöht. In der Praxis bedeutet das, dass jede schärfere Verfolgung von Straftätern auch mehr Unschuldige irrtümlich erwischt. Beta- Fehler könnten nur ausgeschlossen werden, wenn man Alpha- Fehler in Kauf nimmt. Unschuldige sind nur dann hundertprozentig vor dem Staat geschützt, wenn dieser GAR NICHTS gegen Kriminelle tut - das kann aber nicht gewollt sein. Das Abwägen von solchen Alpha- und Beta- Fehlern müsste in einer Demokratie Gegenstand des demokratischen Prozesses sein. Hier werben Netzgemeinde und Innenministerium leidenschaftlich und aggressiv für ihre jeweiligen Positionen.

    Zu den Positionen der jeweiligen Interessengruppen möchte ich nichts sagen. Die meisten User sind schlau genug, sich im Spannungsfeld eine eigene Meinung zu bilden und eine eigene Position einzunehmen. Ich finde schlussfolgernd nur das stumpfe Festfahren auf die eigene Position ohne das Anerkennen der Berechtigung der Gegenpartei etwas unreflektiert.

    Persönlich finde ich das wirksame Sperren eindeutig krimineller oder verfassungsfeindlicher Webseiten okay, solange es die strafrechtliche Verfolgung ergänzt - nicht ersetzt. Tut mir Leid, wenn das nicht mit jedermanns Ansicht übereinstimmt. Auf der Straße gefundene Kinderpornohefte lässt man auch nicht zur allgemeinen Ansicht einfach liegen, sondern konfisziert und vernichtet sie - und außerdem sucht man die Hersteller, um sie vor den Richter zu stellen. Die Frage ist für mich, wer befugt ist, eine solche Sperrentscheidung zu treffen, nach welchen Kriterien und mit welchen Methoden. Hier ist das Gesetz IMHO stellenweise bedenklich und sollte überarbeitet werden. Außerdem muss geprüft werden, ob es technisch überhaupt durchführbar ist - und auch da ist es ja anscheinend ziemlich löchrig. Es jetzt durchzupauken kommt mir etwas wie blinder Aktionismus vor.

    Alex

  3. Der Unterschied, den du beschreibst, besteht primär darin, ob eine Allegorie vom Regisseur intendiert wurde oder bloß vom Zuschauer rezipiert wird. Zur Objektivierung der Interpretation kann (und sollte) man die werkimmanente Schlüssigkeit untersuchen. Werkfremde Quellen wie Interviews, Biographien, Erklärungen, etc. sind zur Interpretation eines Werks zwar interessant und manchmal hilfreich, aber insgesamt minder maßgeblich.

    Wenn der Zuschauer keine (oder nur sehr wenig) Bedeutung bewusst rezipiert, kann das im Kontext durchaus okay sein. Aber selbst dann kann noch unterbewusst aufgenommen werden, bei Alien1 z.B. ein tiefes Misstrauen gegenüber großen Konzernen... insbesondere als Arbeitgeber.

    Das soll jetzt kein Plädoyer für den europäischen Kunstfilm in Abgrenzung zum Hollywoodfilm im Sinne von Gut gegen Böse sein, sondern bloß ein paar grundsätzliche Gedanken zum Thema Form, Inhalt und Bedeutung von Kunst und Unterhaltung. Verkopft bedeutungsschwangere Dramen mit verzweifelt herbeigezwungenem Realitätsbezug und tief verkrampfter Betroffenheit sind sicher nicht meine filmische Lieblingskost.

    APOKALYSE NOW ist stark.

    Peace and Love :applaus:

  4. die philosophischen sachen im 4. die du angesprochen hast sind meiner meinung nach sehr oberflaechlich und, verzeihe mir bitte den ausdruck, einfach nur stumpf und abgegrabbelt. innovation kann ich da nicht entdecken.

    Brauchst du ja auch nicht. Du kannst das finden wie du magst. Ich beschreibe nur meinen Eindruck. Du hast insofern Recht, dass man tiefste philosophische Einsichten nicht von kommerziellen Filmen erwarten sollte. Ich finde aber, sie werden überzeugend präsentiert - ist okay, wenn du's anders siehst. Aber obwohl die Ansätze tatsächlich nicht extrem tiefschürfend sind, sind sie im Alien- Kontext neu. Mehr wollte ich gar nicht darlegen. ;)

    dieser ganze skurile quatsch im vierten hat nichts mehr mit der ALIEN reihe zu tun.
    insofern sind solche ansaetze zwar neu, aber keineswegs passend.
    Wer bestimmt, was passt? Du? Ich? Scott? Cameron? Fincher? Jeunet? Giger? Ob diese neuen Ansätze, deren Vorhandensein du ja inzwischen ("skurriler Quatsch") bestätigst, passen oder nicht, muss doch jeder für sich entscheiden. Du findest sie unpassend, ich find sie im Kontext innovativ und gelungen. Peace and Love. :applaus:

    Ridley Scott hat mal zum ersten ALIEN gesagt "There's absolutely no message...it's only point is terror and more terror."

    das triffst es.

    Das Scott- Zitat hab ich in tausend Variationen schon von tausend Regisseuren gehört. Zum einen ist das natürlich ein Disclaimer, dass man zwar einen angsteinflößenden, blutigen, gewalttätigen und zynischen Horrorfilm dreht, sich aber andererseits von möglichen realen Schlussfolgerungen und Wirkungen bereits im Vorfeld distanziert. Zum anderen ist es die weit verbreitete Illusion, dass man Kunstwerke ohne Botschaft überhaupt machen kann. Form ohne Inhalt. Daran glaub ich nicht. Alien1 z.B. hat ja eine Handlung, diese transportiert Inhalte, und diese sind z.T. psychologisch, z.T. ganz offensichtlich gesellschaftskritisch. Es ist doch nicht bedeutungslos, dass Scott die Company, den Schiffscomputer und den Androiden Ash gerade so und nicht anders dargestellt hat. Dabei ist es letztlich egal, ob der Regisseur eine Bedeutung oder Wirkung intendiert hat oder nicht - sie ist einfach Teil des Werks und seiner Rezeption, das geht doch gar nicht anders. Scott kann doch dem Zuschauer nicht verbieten, sich dabei sein Teil zu denken. Nicht mal der Zuschauer selbst kann einfach innerlich abschalten, was ihm vor Leinwand oder Mattscheibe in Gehirn und Seele abläuft - und das würde die Kunstform Film auch ad absurdum führen. Insofern schäme ich mich für die Eindrücke und Einsichten nicht, welche ich aus dem Betrachten von Alien4 gewinne. :P

    Ich bin immer wieder erschreckt, dass manche Regisseure es sich mit den Inhalten ihrer Filme und deren möglichen interpretativen Bedeutungen so einfach machen. :rolleyes::) Aber das gehört in einen anderen Thread.

    du hast gesagt das alien hat in den andern filmen keine schwaeche. das haengt auch damit zusammen das es in den anderen filmen keinerlei persoehnlichkeit besitzt. den viechern charakter geben zu wollen ist daemmlich finde ich, grade diese unheimliche mystik die dem "ding" im ersten teil innewohnte hat es wirklich unheimlich gemacht. der vierte verheizt das alles indem er sie einfach in einen kaefig sperrt wir kuehe.
    Wie mörderisch gefährliche Kühe, die mehr oder weniger mühelos ausbrechen und unter den Cowboys ein Massaker veranstalten. Auch im Director's Cut des dritten Teils ist das Alien gefangen worden wie eine Kuh - und dann hat es ein Irrer wieder rausgelassen. :applaus:

    Die Käfigs- und Ausbruchszene in Alien4 sehe ich zwiespältig - gerade wegen der von dir so bezeichneten "Charakterfrage". Einerseits sollte ein "klassisches" Alien gemäß Teil 1-3 schwächen- und persönlichkeitslos sein, andererseits stammen logikmäßig ALLE in Alien4 gezeigten Aliens von der durch Ripley genetisch veränderten Alienkönigin ab und haben deshalb unterschwellig menschlichere Eigenschaften als in den vorigen drei Teilen. Persönlich find ich die Szene auch nicht sooo gelungen, ich hätt sie anders gedreht. Das Newborn braucht natürlich notwendigerweise eine Persönlichkeit, sonst funktioniert der Film nicht. :)

    wie gesagt mich stoert an dem film nicht nur die story sondern eben auch inszinierung, ausstattung, design der aliens, schauspieler, etc. der ist fuer mich einfach nicht gut gelungen.
    Hat Schwächen, insbesondere in der oberflächlichen Charakterzeichnung der Nebenfiguren. Gelungen find ich ihn trotzdem. Agree to Disagree. :D

    Alex

  5. fand den 4. auch nicht so dolle. bin damals ziemlich enttaeuscht ausm kino. finde das ganze mit dem newborn total uebertrieben und auch dann irgendwann nur noch ekelhaft. der film hat so einen dirty look. alle schwitzen die ganze zeit und so. die aliens sehen aus wie raptoren ausm JURASSIC PARK, charaktere sind durch die bank unsympathisch. bis auf Michael Wincott und der... naja weiss jeder der den film gesehen hat.

    wie auch immer das alles ist geschmackssache.

    Genau. :applaus:

    was ich wirklich schade finde ist das der film dem ALIEN konzept nichts neues abgewinnt. schon wieder raumstation, den ganzen film nur davonlaufen, etc...

    Und genau das seh ich anders. In den ersten drei Filmen ist das Alien fremd und tödlich, Ripley eindeutig ein Mensch und kein Kompromiss möglich. Im Konflikt mit dem Fremden und Bösen erweisen sich menschliche Schwächen wie Geldgier, Zwietracht und Angst als entscheidender als die menschlichen Stärken, darum können die Menschen nicht wirklich gewinnen, sondern bestenfalls überleben und fliehen. Das Alien hat keine sichtbare Schwäche.

    Im vierten Film ist das Alien zwar immer noch fremd, tödlich und böse, Ripley 8 jedoch kein Mensch - das wird in der Laborszene deutlich, wo sie ihre Zwillinge 1-7 zu Gesicht bekommt. Und da kein richtiger Mensch als echter Sympathieträger dargestellt wird, geht auch die Illusion des grundsätzlich "Guten", "Reinen" und "Menschlichen" im Menschen verloren. In dem Film geht es IMHO eher um das Fremde und Böse IM Menschen, das zwar da ist, aber nicht die Oberhand gewinnen darf - sonst wird man zum Monster. Es geht auch um das Böse als Produkt von uns selbst - Ripley bezeichnet sich als die "Mutter des Monsters", kämpft aber dennoch dagegen. Das Newborn ist ebenfalls ein Zwischenwesen und entwickelt trotz aller Fremdartigkeit und Tödlichkeit eindeutig eine menschliche Bindung zu Ripley 8, und sein Tod ist gleichzeitig unausweichlich und traurig. Es ist das gleichzeitig Menschliche und Böse, das Monster aus uns selbst heraus. Ripley 8 und das Newborn haben viel gemeinsam.

    Ich empfinde das als hochinteressante und innovative Aspekte im Alien- Konzept.

    Alex

  6. Es wohnen in einem Haus vier Leute. Im Erdgeschoss wohnt ein Blinder, im 1. Stock ein Moslem, im 2. Stock ein Schwarzer und im 3. Stock eine Blondine.

    Eines Tages ist die Blondine grad am Baden, da klingelt's an der Tür. Sie wirft den Bademantel über und macht auf, draußen steht der Schwarze und ruft begeistert: "Es ist was Großartiges passiert. Barack Obama ist zum Präsidenten der USA gewählt worden". Sie nickt "Aha, danke", macht zu und badet weiter. Wieder klingelt's an der Tür. Sie wirft erneut den Bademantel über, macht auf, draußen steht der Moslem und ruft begeistert: "Es ist was Großartiges passiert. Barack Obama ist zum Präsidenten der USA gewählt worden". Sie nickt "Weiß ich schon, trotzdem danke", macht wieder zu und badet leicht genervt weiter. Da... klingelt es zum dritten Mal an der Tür.

    Sie denkt: "Die beiden anderen waren schon da, das kann jetzt nur noch der Blinde sein, da kann ich den Bademantel auch weglassen". Sie macht ohne Bademantel die Tür auf, draußen steht tatsächlich der Blinde und ruft begeistert: "Es ist was Großartiges passiert. ICH KANN WIEDER SEHEN!"

    Alex

  7. Alien – Die Wiedergeburt

    Endlich geschafft diesen Film mal komplett anzusehen, und erschrocken wie komplett blöd ich den doch finde. Ein Jammer was aus der Grundidee aus Alien gemacht wurde. Als wäre das dumme Gerede der Soldaten in Aliens nicht schon schlimm genug gewesen, ist die Wiedergeburt kompletter Unfug.

    Komisch, den empfinde ich zusammen mit dem ersten als Highlight des Franchises. Teile 2 und 3 find ich deutlich schwächer. Okay, die Figuren von Ron Perlman und Winona Ryder sind ziemlich stereotyp. Ich mag halt auch, wie der Film gegen Ende ins psychedelisch- alptraumhafte abgleitet.

    Alex

  8. Rest in Piece.

    Na, das ist mal ein schöner Screibfeler... wenn auch zu 'nem eher traurigen Thema. :D :D

    Jackson hatte viele Facetten: Superstar, Exzentriker, Egomane, Chamäleon, Hypochonder, Tablettensüchtiger, Kindmann, King of Pop, Ex- Schwiegersohn von Elvis, Ex- Zeuge Jehovas... muss zugeben, dass ich mit seiner Musik nie was anfangen konnte, selbst wenn er sich mit Gitarrenhelden wie Larry Carlton, Eddie Van Halen, Slash, Santana oder Steve Stevens umgab. Seine körperlichen Veränderungen und seine Erklärungen dafür empfand ich auch immer als widersprüchlich, ebenso wie sein Auftreten, seinen Lebensstil und sein großes soziales Engagement. Wirkliche Sympathien hat er nie in mir hervorrufen können - gelegentlich fand ich seinen offensichtlich zur Schau getragenen Zustand ebenso mitleiderregend wie die Hetzjagd der Klatschreporter, deren Beute er war. Bezüglich der gegen ihn erhobenen Anklagen fand ich die "er kann nur schuldig sein"- Vorverurteiler genauso stumpf wie die "er kann nur unschuldig sein"- Fans. :D

    Fest steht, dass Jackson zu Lebzeiten mehr ein Objekt von Verehrung, Verachtung und Beobachtung war als ein Subjekt im menschlichen Beziehungskontext - den Medien sei dafür zweifelhafter Dank. Wie hätte er unterscheiden können, wer tatsächlich menschlich an ihm Interesse hatte und wer bloß auf seine Kosten ein paar Schritte nach oben machen wollte? Nicht mal bei allen aus seiner Familie konnte er das wirklich wissen. Dazu kam die Entwurzelung aus seiner Glaubensgemeinschaft. Ich glaube, Jackson muss ein sehr einsamer Mann gewesen sein. :D

    Immerhin verdanke ich ihm, dass ich mir in aller Öffentlichkeit an den Schritt greifen kann, und alle halten's für einen Tanzschritt. :applaus::D

    Alex

  9. Vielleicht haben die Behörden deshalb die Öffentlichkeit gesucht... um weitere Jäger und Sammler in den Discos des Rhein- Main- Gebiets davor zu schützen, den gleichen Fehler zu machen. Sie ist jung, hübsch, prominent... da wären sicher noch einige drauf reingefallen.

    Ich finde, falls die Vorwürfe zutreffen, muss es ihr seelisch ganz schön dreckig gehen. Immerhin ist sie selbst auch ein Opfer - und wahrscheinlich ist ein Mann dran schuld. Da schreit eine Seele nach Bedeutung und Gerechtigkeit... und wenn sie die nicht bekommt, eben statt dessen nach Genugtuung und Rache... und wenn sie den Verursacher nicht findet, rächt sie sich halt an irgendwem. Die bösen Männer sind ja angeblich eh alle gleich... oder was in solchen Köpfen dann eben vorgeht.

    Hoffentlich kann man ihr helfen, aus den verbleibenden Jahren noch mal was Lebenswertes zu gestalten. Letztlich weiß sie nicht, wie viele Jahre ihr noch bleiben... aber das geht uns allen ja auch nicht anders, und wir machen das Beste draus.

    Alex

  10. Dass mit Barrett ist auch so eine Sache, in einem Buch beispielsweise vertrat die Schwester von Syd die These, dass er gar nicht verrückt war, sondern all diese verrückten und unberechenbaren Sachen nur gemacht hat, um seine Bandkollegen zu ärgern, die das Musizieren seiner Meinung nach viel zu ernst nahmen und auch der beginnende, finanzielle Erfolg machte ihm damals zu schaffen, er hatte Angst davor, dass seine Musik dem Ausverkauf zum Opfer fällt.

    Das mag sie als seine Schwester so sehen. Sein Leben nach Pink Floyd spricht eine andere Sprache. :o

    Alex

  11. Ich denk mir auch immer, die Welt könnte so viel schöner und einfacher sein, wenn alle sich darin endlich einig würden, dass die Musik, die ich am liebsten höre, ganz eindeutig auch die beste ist. :D

    Ich hab auch den Eindruck, als ob hier teilweise aneinander vorbei geredet wird. Ich mag einfach nicht glauben, dass eine Partei Zimmer und RCP fanblind als beste Kompositionswerkstatt des Universums hochhält, während die andere Partei nicht müde wird, eine musikalische Armut von Zimmer und RCP immer wieder gebetsmühlenartig wiederholend anzuprangern - womöglich noch aus der etwas überheblich gönnerhaft wirkenden Perspektive des fach- und sachkundigen und geschmackssicheren Kenners gegenüber einer Horde ungebildeter Neandertaler. Wenn das wirklich so wäre, müsste man beiden Seiten Erziehungs- oder gar Bekehrungsversuche vorwerfen - oder zumindest eine gehörige Portion bornierter Überheblichkeit. Zimmerfans sind durch gewohnheitsmäßiges Bashing über die letzten Jahre dünnhäutig geworden... und Dünnhäutige neigen nun mal zu Überreaktionen. Da wäre IMHO etwas Verständnis angebracht.

    Wenn ich's richtig verstehe, meinen die Zimmerfreunde sinngemäß: "Alles, was ich an Musik mag, ist bei Zimmer & Co. enthalten, nämlich...(hier die eigenen Ansprüche einsetzen)... und deshalb find ich's klasse!"

    Und die andere Partei meint eigentlich: "Ich bevorzuge Musik, die mehr...(wieder die eigenen Vorlieben einsetzen)... und deshalb mag ich Zimmers Musik nicht so."

    Das wär doch 'ne Basis, auf der man friedlich diskutieren könnte. Keiner muss für oder gegen Zimmer und RCP bekehrt werden, und keiner kann seine Sichtweise als die einzig zulässige durchdrücken. Man muss Zimmerfans nicht immer und immer wieder eine Minderwertigkeit ihres Lieblingskomponisten vorhalten und nachweisen. Jedenfalls sehe ich's so.

    Um zum Ausgangspunkt der Diskussion zurückzukommen: Das durchgeführte Experiment ist interessant, und das Resultat auch. Wirklich überraschen konnte es IMHO aber nicht - schon gar nicht angesichts der Tatsache, dass Temp- Tracks auch nicht immer aus dem "passenden" Genre kommen, und außer ein paar beinharten Fans merkt das keiner. Das Versuchsergebnis ausschließlich auf Zimmer und RCP zu beziehen und nur dort Austauschbarkeit vorzuwerfen, ist IMHO unzulässig, bis ein ähnliches Experiment mit Williams, Horner oder Goldsmith durchgeführt wurde - und zwar mit ähnlich ahnungslosen Nicht- Fachleuten als Probanden. Hier schießt der Autor des Artikels übers Ziel hinaus.

    Peace and Love :o

    Alex

  12. So langsam wird das hier der Genesis-Thread...:D.

    Ja, und? Stört uns das? :o:D

    "Öffentliches Sticheln" gab es ja nicht nur bei Genesis, irgendwie hat wohl jede Band, in der es zwei starke Songwriter gibt, einmal Differenzen, die die einzelnen Mitglieder dann in Songs verarbeiten, so gibt es von John Lennon einen Anti-Paul-McCartney-Song, von David Gilmour einen Anit-Roger-Waters-Song und Keith Richards rechnete auch schon in einem Song mit Mick Jagger ab.

    Tja, kann schon sein, aber es muss mir ja nicht gefallen. Ich mag Lennons Solowerk ohnehin nicht so, und sonderlich sympathisch fand ich ihn auch nie, Visionär hin oder her. Richards und Jagger sind wie'n altes Ehepaar, und die Stones rückentwickeln sich seit dreißig Jahren von einer harten Bluesrockband zu einer seelenlosen Geldmaschine. In Bezug auf Gilmour erinnere ich mich lieber daran, wie er dem kranken Drogen- und Psychowrack Barrett nach dessen Pink Floyd- Rauswurf bei seinen musikalischen Soloversuchen geholfen hat. Und daran, dass sie ihm ganz stichelfrei das "Wish you were here"- Album mehr oder weniger gewidmet haben.

    Alex

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