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BVBFan

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Beiträge von BVBFan

  1. Als alten "Streicher" hat mich der Beginn des ersten Stücks "Twilight of the Empire" direkt angefixt. Leider wird das Stück dann relativ schnell etwas platt und "gewöhnlich" breit. Der Schluss weiß dann aber wieder zu gefallen! Sehr schön wie Beltrami am Ende aus den filigranen, aber dennoch treibenden Solo Streichern, über den ganzen Streicherapparat, über das Holz, bis hin zum Blech und Schlagwerk immer größer wird und dem Höhepunkt des Stücks entgegenstrebt. Bin gespannt, ob der Rest des Soundtracks das Niveau halten kann. Der wird heute auf jeden Fall durchgehört...

  2. vor 29 Minuten schrieb Lars Potreck:

    hier haben wir nun das offizielle Main Title Theme

    könnte glatt von john williams stammen

     

    Gefällt mir außerordentlich gut. Man hört Silvestris Polar Express und auch Christmas Carol ein wenig raus. Gelungen sind vorallem die schnellen Harmoniewechsel wie zwischen 00:38 und 00:46. Da sind einige harmonische Schmakerl drin, die mich zumindest beim ersten Hördurchgang haben aufhorchen lassen. Schön, dass Silvestri zumindest an der Stelle nicht den "bequemen" und "weichen" Weg nimmt. Freue mich drauf den ganzen Soundtrack zu hören!

  3. vor einer Stunde schrieb Sebastian Schwittay:

    Erst seit PHANTOM THREAD? ;)

    So sehr ich PHANTOM THREAD und andere aktuelle Werke von ihm schätze, meine absoluten Favoriten sind immer noch THERE WILL BE BLOOD ("Eat Him By His Own Light" :wub: , das HW-Thema :wub: ) und THE MASTER. So nah an der verzauberten Entrücktheit eines Olivier Messiaen war er danach nie wieder. 

    Ich habe vorher wahrscheinlich einfach noch nix von ihm gehört. Zumindest nicht bewusst. Dann hole ich deine Empfehlungen mal mit nach ;)

  4. vor 12 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

    In unnötigem schlechten Gewissen habe ich mir gerade noch einmal mit einigen Tagen Abstand mein erstes Posting hier im Thread durchgelesen, und finde daran - abgesehen vielleicht von der bissigen Formulierung "Spießer-Schreibe" - wirklich überhaupt nichts Problematisches. Das ist einfach nur ein ehrlicher Ausdruck dessen, was ich beim Anhören der Musik wahrgenommen habe.

    Ich würde das kein "unnötig schlechtes Gewissen", sondern einen gesunden Drang zur Selbstreflexion nennen. Es ging mir ja gar nicht ausschließlich um deinen Eingangspost, sondern allgemein um den Ausdruck und die mitschwingende Haltung in manchen deiner Beiträge. Aber hey - lass und das jetzt beenden. Ich habe dir gesagt was mich stört und du kannst damit machen was du willst - laut deinem letzten Post wird das nicht allzu viel sein ;) 

    In der Sache gebe ich dir übrigens recht: mir fehlt das Spiel mit den Farben und Effekten heute auch häufig. Daher auch dieser Beitrag.  Zum Glück kann ich mich auch an der großen romantischen Tube und dem Mischklang erfreuen und finde daher auch in zeitgenössicher Filmmusik genug, was mich begeistert.

  5. In letzter Zeit habe ich mich ein wenig mit dem Thema der Klangfarbenmelodie beschäftigt und dachte, dass könnte ein Begriff sein, der in unsere Reihe "Was ist eigentlich" passen könnte. Hier also ein Versuch, euch das Thema näher zu bringen:

    Der Begriff der "Klangfarbenmelodie" wurde von Arnold Schönberg geprägt. Schönberg hat in seiner Harmonielehre von 1911 drei Eigenschaften des Klangs definiert: Die Tonhöhe, die Farbe und die Stärke. In diesem Zusammenhang schreibt er, dass bisher in der Musiklehre fast nur die Dimension der Tonhöhe eine Rolle gespielt hat und untersucht bzw. in Form von Harmonielehre weitergegeben wurde. Laut Schönberg muss es aber auch möglich sein ein Gebilde zu kreieren, das nur durch Klangfarben zu dem wird, was wir eine Melodie nennen. Eine Klangfarbenmelodie.

    Bereits vor Schönberg gab es Komponisten, die Klangfarbenmelodien komponiert haben, ohne den Begriff zu verwenden. So zum Beispiel Wagner, der in seinem Vorspiel zum Rheingold einen einzigen, stehenden Akkord nur durch die Veränderung der Klangfarben zum Leben erweckt hat.

     

    Man sieht an diesem Beispiel, dass der Begriff mehrere Deutungen erfahren hat. Bei Wagner entsteht die Klangfarbenmelodie durch die instrumentatorische Variation innerhalb eines Akkords. Schönbergs Umsetzung seiner Vision offenbart allerdings harmonische, melodische und rhythmische Wechsel innerhalb seines Stücks:

    Klangfarbenmelodie ist also nicht zwangsläufig nur die Umfärbung eines einzigen liegenden Akkords. Carl Dahlaus schreibt dazu: "Instrumentation wird nicht dadurch zur Klangfarbenmelodie, dass die Tonhöhenmelodie zur Monotonie einschrumpft, sondern durch ein Gleichgewicht zwischen Instrumentation und Tonhöhenmelodie statt der gewohnten Vorherrschaft der Tonhöhenmelodie. Und das Gleichgewicht erreicht Schönberg in op. 16, No. 3 durch Reduktion der Melodik, nicht durch deren Aufhebung."

    Schönberg selbst schrieb: "Der Wechsel der Akkorde hat so sacht zu geschehen, dass gar keine Betonung der einsetzenden Instrumente sich bemerkbar macht, so dass er lediglich durch die andere Farbe auffällt.“

    Für mich persönlich macht der Begriff der Klangfarbenmelodie für beide Anwendungen Sinn. Sowohl für statische Akkordgebilde, die durch Instrumentation eine melodische Dynamik erfahren, als auch für sich verändernde Melodien und Akkorde, die durch verschiedene Klangfarben zur Klangfarbenmelodie werden. Wichtig dabei ist vorallem, dass sie als Einheit wahrgenommen werden sollten. Als EINE Melodie. Demnach sind weitere Beispiele für Klangfarbenmelodien diese hier:

    Das soll es erstmal von mir gewesen sein :) Vielleicht finden wir gemeinsam ein paar Beispiele aus der Filmmusik?
     

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  6. vor 15 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

    Was genau ist denn an LADY BIRD "sperrig"? Ich glaube, für mich ist das, was ihr hier als "sperrig" definiert, eine völlig selbstverständliche Spielart musikalischer Ästhetik: mir geht es um eine (ich zitiere mich, für die, die meine Beiträge nur überfliegen) "detailfreudigere, eher auf Spalt- denn auf Mischklang setzende Orchestration und Klangästhetik, die der Klangsinnlichkeit der spezifischen instrumentalen Farben wieder zu mehr Geltung verhilft und dem Trend zur orchestralen Gleichmacherei entgegenläuft." Das ist nicht "sperrig", das ist nicht "modernistisch", das ist nicht "künstlerisch total anspruchsvoll", das ist nur eine Ästhetik, die Freude am Klang der Instrumente hat. Wie völlig ausgestorben diese Ästhetik in der Filmmusik mittlerweile ist, sieht man an Aussagen von Leuten wie @bimbamdingdong, die eine Musik wie PHANTOM THREAD "grässlich" finden, nur weil der Klang von Solo-Streichern und der Mechanik eines Klaviers im Mittelpunkt steht. Überraschung, bimbamdingdong: so klingen Musikinstrumente

    (Und da hier scheinbar tatsächlich niemand willens ist, auf Differenzen und Unterschiede in Howards Klangästhetik der 90er und 2010er Jahre einzugehen, beende ich das Gespräch zu RED SPARROW jetzt. Hab nun mittlerweile dezent die Schnauze voll, hier meine Zeit mit Leuten zu verschwenden, die meine Beiträge eh nur überfliegen und die Essenz des Gesagten überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen.)

    Ich lehne bestimmte Dinge genauso leidenschaftlich ab wie ich andere Dinge liebe. Für mich ist Geschmack nicht einfach nur Geschmack, sondern auch Positionierung und Überzeugung.  Mir ist eine "ich find an allem was"-lari-fari-Einstellung fremd, und ich hab gar keinen Bock drauf, aus allem irgendwelche Qualitäten herauszuarbeiten. Wenn ich mit einer politischen Strömung per se nichts anfangen kann, stelle ich mich auch nicht hin, und philosophiere drüber, was für ein schön gemachtes Wahlplakat die doch haben. Ich habe mich mit Filmmusik und klassischer Musik nun lange genug beschäftigt, um sagen zu können, für was ich ästhetisch einstehe, und für was nicht. Für Entdeckungen bin ich natürlich jederzeit offen - aber mein Kompass ist endgültig eingestellt. 

    Es hat ja auch niemand ein Problem mit geschmacklichen Vorlieben. Ich kann viele deiner oft angebrachten Kritikpunkte und Vorlieben nachvollziehen und teile sie sogar relativ häufig. Mir persönlich ging es um das "WIE" kritisiert oder verteidigt man seine Favoriten. Was mich da speziell in deinen Argumentationen stört, habe ich ja beschrieben. Vielleicht meine ich damit ja auch was völlig anderes als Sami und habe ihn missverstanden. Letzten Endes sollten wir da keine zu große Sache draus machen. So ein Forum lebt ja auch davon, dass die Schreiberlinge nunmal so sind wie sie sind und so denken wie sie denken. Wir sitzen doch dann alle manchmal davor und denken über irgendein Boardmitglied "Ach der wieder mit seinem blabla" :D Gehört eben dazu und manchmal entladen sich dann Spannungen. Kein Wunder - es geht um Musik!

  7. vor 12 Stunden schrieb sami:

    Du lobst halt, was du lobst und dass ist genauso erwartbar wie dass, was du mit einer vor Herablassung schon spektakulär strotzenden Maulerei abwatscht...ich mache das in einem bestimmten Ausmaß auch - wenn auch aus anderen Gründen - aber bei dir schießt das einfach regelmäßig weit übers Ziel hinaus, zumal dann völlig unverhältnismäßig o. g. Werke gelobt werden, wohlgemerkt, ein Schostakowitsch-Derivat, dreifach durchverdauter Spät-Williams sowie diverse zum Teil sehr esoterische Werke, die sicher auch nicht mehr Daseinsberechtigung jenseits des Films haben, als ein solider JNH, dessen größtes Verbrechen nun wieder darin bestehen soll, nicht genug Querbalken in seinen "Weichspülerklang" einzubauen - einen Vorwurf, den ich semantisch für Blödsinn halte, das letzte, was einem bei Red Sparrow einfällt sind Adjektive wie kuschlig und weichgespült, das ganze wirkt in toto sogar recht spröde und nur mäßig einladend (mal die verzichtbaren illustrativen Parts außen vor). 

    Ich muss sami zustimmen. Vielleicht könntest du ein wenig offener und weniger engstirnig für deine favorisierten Musikstile und gegen die von dir (auch sehr erwartbaren) Favoriten argumentieren Sebastian. Teilweise ist das sehr anstrengend zu lesen, weil da häufig eine große Portion Überheblichkeit mitschwingt. Wir haben ja neulich erst über die verschiedenen Qualitäten eines Musikstückes diskutiert und ich habe dir in dem Punkt rechtgegeben, dass eine gewisse Mehrdeutigkeit oder Transzendenz ein Qualitätsmerkmal von Musik ist. Nur leider hat man bei dir das Gefühl, dass viele andere Qualitäten unter den Tisch fallen und keine Beachtung finden. Das wirkt häufig so "absolut". Bei dir denke ich immer: hauptsache es ist sperrig, anders als der Mainstream, irgendwie künstlerrisch total anspruchsvoll oder eben "kulturfördernd". Prinzipiell kann man ja diese Meinung haben, aber bei dir würde ein anderes "wie vertrete ich meine Meinung" vielleicht etwas offenere und angenehmere Diskussionen ermöglichen. Das soll jetzt nicht in ein Sebastian-Bashing ausarten. Aber wir sind ja hier alle total gute Kumpels und können uns sowas sagen ;)

    • Like 1
  8. vor 12 Stunden schrieb sami:

    Diese Bewertung beweist einfach nur, dass du generell nicht in der Lage bist, über den Tellerrand mangelnder Affinität hinaus fair oder angemessen zu bewerten. Gegen den Howard-Verriß an sich hätte ich gar nichts, wenn nicht auf der anderen Seite genauso wenig "kulturfördernde" Werke von dir über den grünen Klee gelobt werden, nur weil sie dir idiomatisch mehr liegen. Sechs, setzen!

     

    vor 11 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

    Und welche meinst du genau? THE DEATH OF STALIN? Den finde ich in der Tat "kulturfördernder", weil er ein in der Filmmusik selten gehörtes, anspruchsvolles Idiom aufs Tablett bringt und damit glattgebügelten Hollywood-Trends dezidiert entgegenarbeitet. Ebenso PHANTOM THREAD (selbsterklärend), LADY BIRD (mit seinem eher unorthodoxen Fokus auf Holzbläsern), LOVELESS (Cage lässt grüßen) oder LOGAN.

    Was lobte ich 2017 sonst noch so? Stimmt, THE LAST JEDI. Und selbst Williams ist in seiner Klangästhetik nicht so kuschlig und weichgespült wie Howard mittlerweile. 

    Was sind denn "kulturfördernde" Werke?

  9. Es gibt hunderte Webseiten, wo du fertige Musikstücke lizensieren kannst. Dort bekommst du aber normalerweise keine exklusiven Rechte, da das Konzept solcher Seiten ist, dass die Komponisten ihre Musik mehrfach verkaufen können. Abgesehen davon, ist die Forderung nach 60 Minuten Musik für 1500€ schon fast beleidigend für jeden Berufskomponisten. Das ist eher ein Preis den du so ungefähr für 1-2 Minuten Musik rechnen kannst, falls du sie neu komponieren lässt. Wenn du nur lizensieren möchtest, liegen die Preise natürlich weitaus niedriger. Aber wie gesagt - 1500€ für 60 Minuten Musik - sorry - da scheint dir jedes Verständnis für die Arbeit zu fehlen die in einer Minute Musik steckt.

  10. Am 22.2.2018 um 12:01 schrieb sinus:

    Noch deutlicher wird dies durch den Fakt unterstrichen, dass Howard Shore in den Abspännen von sowohl der Kino- als auch der erweiterten Fassungen weitere 38 Minuten an Alternates in kleinen Suiten untergebracht hat, unter anderem die deutlich differeriende Einspielung von The Breaking of the Fellowship durch das New Zealand Symphony Orchestra. Hier nun eine für den Komplettisten evtl. interessante, kleine Auflistung dieser Abspann-Goldnuggets ...

    The Fellowship of the Ring

    • Concerning Hobbits (2:58)
    • A Shortcut to Mushrooms (0:52)
    • The Black Rider (1:57)
    • Moria (4:31)
    • The Great River (2:46)
    • The Breaking of the Fellowship (6:43)

    The Two Towers

    • The Call (1:00)
    • Let Her Go (0:28)
    • The Three Hunters (2:54)
    • Théoden Rides Forth (2:07)
    • Fangorn (1:45)
    • Their Bonds Were Cut (0:41)
    • Gandalf the White (2:14)
    • Faramir's Dream (0:46)
    • Aragorn and Brego (1:05)

    The Return of the King

    • Éowyn vs. the Mûmakil (1:18)
    • Cirith Ungol (0:33)
    • The Parting of Sam and Frodo (0:40)
    • The Sacrifice of Faramir (1:14)
    • Minas Tirith (1:27)
    • Pippin Finds Merry (0:43)

     

    Verstehe ich das richtig? Diese Stücke wurden also nie auf irgendeiner CD veröffentlicht?

  11. vor 2 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

    WIND RIVER (Taylor Sheridan)

    Nach SICARIO und HELL OR HIGH WATER der Abschluss von Sheridans "Frontier"-Trilogie, bei dem der Drehbuchautor auch erstmals Regie geführt hat. WIND RIVER ist ein eisiger, brutaler Schneewestern, angesiedelt in einem verschneiten Indianerreservat in Wyoming, wo ein um seine Tochter trauernder Ranger (Jeremy Renner) und eine FBI-Agentin (Elizabeth Olsen) eine Vergewaltigung mit tödlichem Ausgang aufklären müssen. Die ökonomische Perspektivlosigkeit sowohl der Natives als auch der Weißen - die in der Strafverfolgung nicht annähernd gleichberechtigt behandelt werden - nutzt Sheridan als Hintergrund für ein emotional aufwühlendes Drama, das sich am Ende in einen brachialen Strudel der Gewalt steigert.

    Teilweise ist WIND RIVER grenzwertig brutal (insbesondere für eine FSK-16-Freigabe), und auch ideologisch finde ich die alttestamentarische Vergeltungsmoral, die der Film zwar nicht propagiert, aber letztendlich doch "absegnet", durchaus problematisch - ich kann und will es dem Film jedoch nicht negativ auslegen. Der inszenatorischen und emotionalen Wucht konnte ich mich nicht entziehen, auch dank der intensiven Darstellung Jeremy Renners. Ein grausamer, trauriger, aber absolut herausragender Film. Hätte ich für mindestens drei Oscars (Film, Hauptdarsteller, Drehbuch) nominiert. 

    Ich freue mich schon sehr lange auf den Film. Jetzt noch mehr ;)

  12. vor 23 Stunden schrieb Chris:

    Ich gehöre auch zu der Gruppe, die im stillen mitlesen, aber nicht sehr oft auch ihre Meinung kund tun. Das hat verschiedene Gründe, die auch zum Großteil gar nichts mit dem Board zu tun haben. Erstens fehlt mir schlicht die Zeit - Die Job/Privat-Schere leidet so schon oft genug drunter. Zweitens hab ich auch noch andere Musik-Interessen, bei mir dreht sich nicht alles um Filmmusik, ich höre auch ganz andere Sachen. Das Board nutze ich für mich persönlich vor allem als Informationsquelle für neue Veröffentlichungen, Musiktipps und auch, um verschiedene Meinungen zu einem Score zu bekommen. Meine eigene Meinung findet sich dann meist in einem Querschnitt der bereits geschriebenen Beiträge wieder, die entsprechend eher was schreiben konnten. :D In dem Fall "lohnt" es sich manchmal dann für mich gar nicht mehr, überhaupt noch was zu schreiben, weil ich dann das Gefühl habe, sowieso nichts spannendes mehr beitragen zu können. 

    Dazu kommt dann noch ein anderes Ding: Ich hab nicht immer Zugriff auf einen PC und bin den Großteil der Zeit sowieso nur am Smartphone im Internet. Tapatalk ist meiner Meinung nach einer der unübersichtlichsten und schrecklichsten Apps, die es gibt und nur via Browser ins Forum zu gehen, stattet mich nicht mit den Features aus, die ich im 21. Jhd. nun mal erwarte - wie zum Beispiel automatische Push-Benachrichtigungen bei Nachrichten, neuen Threads zu Themen die mich interessieren (Stichwort-verknüpfte Benachrichtigungen), am besten noch ein Widget zur einfacheren Navigation und so weiter. 

    Ganz ehrlich: Ich gehöre einer (leider) sehr schnelllebigen Generation an, die zum Großteil nur noch auf Twitter, Snapchat und Co zu finden sind. Da nehm ich mich schon mal aus, ich hab lediglich ein Facebook-Profil. ;) Aber diese Zeit färbt ab und grade neue Generationen dürften es schwer haben, sich mit dem Prinzip eines Forums noch gewollt auseinander zu setzen. Um den entgegen zu kommen, muss man mit dem Zahn der Zeit gehen. Und das mindeste ist für mich da ein entsprechender App-Support. (Für den ich übrigens auch gern zahlen würde, so ists nicht.) 

    Ich glaube übrigens, dass ein zu eng geschnürter Regelkatalog wie der oben erwähnte "Leitfaden für Diskussionen" dem Ziel der Offenheit für mehr Diskussion entgegen sprechen würde. Denn um so mehr Regeln, umso mehr schreckt es natürlich auch eine Diskussion ab. Just my two cents. 

    Und zum Thema Fachbegriffe: Dass das abschreckend wirken kann, kann ich ebenso nachvollziehen. Ich bin Laie und habe manchmal auch gar keine Lust, da in eine fachchinesische Diskussion einzusteigen oder dazwischen zu grätschen, wenn alles was ich selbst beitragen kann eh nur "Mir gefällt der Score, weil ich den Aufbau großartig finde" wäre. Nicht falsch verstehen, ich lerne auch gern dazu und les mir durch, was mit bestimmten Sachen auch gemeint ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass einige dazu auch schon gar keine Lust haben oder sich davon überfordert fühlen, da noch was beizutragen, ohne, dass man sich wie ein Außenseiter vorkommt. Und selbst wenn ich gewisse Sachen verstehen sollte, werde ich sicher nicht groß noch dazu schreiben, denn als musikalischer Laie hat man immer die Befürchtung sich dann vor anderen zum Deppen zu machen, wenn man ein musikalisches Stilmittel verkannt hat oder Ähnliches. :D  Nichts desto trotz - es gehört dennoch genau hier auch ins Forum. Dafür ist es nun mal auch da. Und die Idee mit den Erklärthreads find ich großartig. 

    Aber gerade du Chris, hättest schon was zu sagen hier im Forum. Wenn wir uns privat über Filmmusik unterhalten, dann treffen ja auch Laie und Berufsmusiker aufeinander und trotzdem können wir uns super austauschen und ich habe immer das Gefühl, dass du sehr gut ausdrücken kannst, warum dir ein Stück gefällt oder nicht. Trau dich einfach ;)

    Ich glaube, viele hier müssen nur ihre Sorge überwinden, dass ihre Meinung nicht relevant ist, weil sie nicht mit musikalischen Fachbegriffen um sich werfen. Diese Angst kann ich euch nehmen. Man kann über Musik sehr gut sprechen ohne ein Studium hinter sich zu haben. Abgesehen davon, kann man hier im Forum auch andere Themen debattieren. Brancheneigenheiten, Probleme der Branche, Geschichte der Filmmusik usw.

  13. vor 2 Stunden schrieb Angus Gunn:

     

    Das ist ein rhythmisches Ostinato - ja. Die Pauke spielt das ganze Stück durch jede Viertel, ist also eine sich stetig wiederholende musikalische Figur und damit das treibende, progressive Element das Stücks. Der Komponist hat hier sehr bewusst ein Ostinato eingesetzt, um dem Stück diese nach vorn drängende, hypnotisierende Note zu geben.

  14. vor 12 Stunden schrieb Angus Gunn:

    Aber nicht jeder beliebige Takt ist gleich ein Ostinato, die Tonfolge muß schon etwas komplexer sein, um sich so nennen zu dürfen?

    Beispiel Henry Mancini:

    - Titelmusik von CHARADE: Die rhythmisch geschlagenen Hölzer

    - Dieser slapstickhafte Rhythmus im "Baby Elephant Walk"

    wären demnach beides Ostinati?

    Anderes Beispiel:  Du kennst vielleicht von James Bernard die Titelmusik von DRACULA von 1958. Diese wird von einem gleichförmigen, geschlagenen Rhythmus begleitet. Keine Figur, einfach nur ein Takt (den man in der Neu-Einspielung übrigens weggelassen hat, deswegen ist jetzt mal nur die Originalaufnahme relevant). Ostinato oder nicht?

    Mit Komplexität der Figur hat das eigentlich nichts zutun. Da hätte man wieder das Problem, dass man musikalische Komplexität definieren und in ein starres Korsett zwängen müsste. Es geht einfach nur um eine sich wiederholende Figur. Deine beiden Beispiele sind  klare Ostinati.

    Kannst du dein Dracula Beispiel mal verlinken?

    vor 37 Minuten schrieb queenofthefoovultures:

    Vermutlich weil die dieses Stilmittel regelrecht ausbeuten. 

    Genau. Bei der Kritik an RCP geht es ja meistens darum, dass man den Eindruck hat, sie würden Ostinati aus Mangel an anderen musikalischen Ideen einsetzen.

    vor 58 Minuten schrieb TheRealNeo:

    Aber worin unterscheidet man dann, ob etwas ein Thema oder eine Rhythmusfigur ist. Ist es denn bei TERMINATOR 3 nicht beides?

    Die Grenzen verschwimmen hier natürlich und unterliegen auch der Interpretation. Eine Melodische Figur hat zwangsläufig auch einen Rhythmus, welcher damit Teil des Ostinatos wird. Wenn du also bei Terminator eher den Rhythmus der Melodielinie als das sich wiederholende Element interpretieren möchtest, kannst du das natürlich gern tun. In dem Beispiel würde ich aber eindeutig die Melodie als das prägende Element ansehen, weil sich alles was auf ihr aufgebaut wird, harmonisch an ihr orientiert. Die Melodie ist also der Ausgangspunkt und damit das Fundament des Stücks in Form eines Ostinatos. Beim Goldsmith Beispiel kann man eventuell noch eher drüber streiten, ob es sich wirklich nur um ein Ostinato in Form einer rhythmischen Figur handelt, oder ob hier Melodie und Rhythmus gleichbedeutend sind.

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