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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Beiträge von Sebastian Schwittay

  1. Ich verstehe auch nicht so ganz, auf was Bernd hinaus will...

    Soll ich Gewerbe anmelden, weil ich ein paar CDs verkaufe? Das müssten dann, wie gesagt, auch alle Ebayer und jeder, der mal auf den Flohmarkt geht, machen. Bernd hat sich mit den rechtlichen Gepflogenheiten zu diesem Thema in letzter Zeit wohl viel beschäftigt, aufgrund seines bald startenden Shops - aber ich denke, es ist ein Unterschied, ob ich gelegentlich einige CDs verkaufe oder gewerbsmäßig eine Internet-Seite betreibe, wo bestellt werden kann.

  2. Du liebe Zeit... allein wegen des Covers würde ich mir die CD nicht kaufen. :(

    "The Meadow" klingt an sich ja ganz schön, aber irgendwie auch mal wieder genau nach dem, was man von Desplat erwartet. Wenn sich diese sentimentale Minimal-Masche nicht bald mal totläuft...

    Und der Vergleich des aktuellen Desplat-Schaffens mit Berlioz kann ja nicht wirklich ernst gemeint sein, oder Aquarius? ;)

  3. Habe hier einige CDs, von denen ich mich trennen möchte:

    - CHARLIE WILSON´S WAR (James Newton Howard, Varèse Sarabande)

    - CREEPSHOW (John Harrison, LaLaLand Records)

    - GHOST SHIP (John Frizzell, Varèse Sarabande)

    - THE GOLDEN COMPASS (Alexandre Desplat, Decca Records)

    - GIANT (Dimitri Tiomkin, Tsunami)

    - MORTAL KOMBAT (George S. Clinton, TVT Records)

    - PIRATES OF THE CARIBBEAN: AT WORLD´S END (Hans Zimmer, Walt Disney Records)

    - REVOLUTIONARY ROAD (Thomas Newman, Nonesuch Records)

    - THE SIEGE (Graeme Revell, Varèse Sarabande)

    - ELF (John Debney, Varèse Sarabande)

    - THE MEXICAN (Alan Silvestri, Decca Records)

    - THE SCORPION KING (John Debney, Varèse Sarabande)

    - CABOBLANCO (Jerry Goldsmith, Prometheus Records - OVP!)

    - EASTERN PROMISES (Howard Shore, Sony Classical - OVP!)

    - THE X-FILES: I WANT TO BELIEVE (Mark Snow, Decca Records)

    Und noch was Besonderes, schon seit einiger Zeit ausverkauft:

    - CHATO´S LAND (Jerry Fielding, Intrada - OVP!)

    CDs sind alle in sehr gutem bis tadellosem Zustand. Bei Interesse einfach eine PN mit Preisvorstellung an mich. Vielleicht erweitere ich das Angebot in den nächsten Tagen noch.

  4. bandj.jpg

    DAS WEISSE BAND (Michael Haneke)

    Am Wochenende war es endlich so weit, und ich muss sagen: endlich mal wieder ein aktueller Film, der die hohen Erwartungen, die ich an ihn gestellt habe, voll und ganz erfüllt hat.

    In kalten, klassizistisch-strengen und dennoch wunderschön komponierten Schwarz-Weiß-Bildern erzählt Hanekes "deutsche Kindergeschichte" von einer norddeutschen Dorfgemeinschaft im Jahr 1913, die moralistisch-sittentreu von Baron und Pastorenfamilie geführt wird. Doch es ereignen sich mysteriöse Unfälle, die sich bald als hinterhältige Anschläge entpuppen - die Opfer gehören hierbei entweder Minderheiten an, oder fallen anderweitig durch ihr Verhalten in der Gemeinschaft auf.

    Haneke bleibt seinem Lieblingsmotiv treu: messerscharf (hier sogar schärfer denn je) und mit kühl-sachlichem Blick seziert er gesellschaftliche Vorgänge, die zu Gewalt führen. Eiserne Moral und religiös-autoritäre, von Gewalt und ritueller Bestrafung geprägte Erziehung erweisen sich hier besonders aus der historischen Perspektive als unheilvolle Vorboten eines viel umfassenderen Übels, so deuten die erschreckenden Verhaltensweisen der gedrillten Pastoren-Kinder bereits auf den aufkeimenden Faschismus, der wenige Jahre später halb Europa in seinen Fängen haben wird. Ausgestattet mit einem weißen Band (von den Jungen interessanterweise als Armbinde getragen), welches sie an Tugend und moralische Reinheit erinnern soll, gehen die Pastoren-Kinder mit aller Härte gegen „Fremdes“ vor. Der fragwürdige, beinahe elitär anmutende Gruppenzusammenhalt wird bereits in einer frühen Szene deutlich, in der die Kinder aus der Schule kommen und der Erzähler aus dem Off berichtet, dass die Kinder seit einiger Zeit nicht mehr wild auseinanderstürmen, sondern „seltsam geschlossen“ in Richtung Ortskern streben - ein echter Gänsehaut-Moment.

    DAS WEISSE BAND ist ein unheimlicher, bedrohlich wirkender Film, der, obwohl so extrem ruhig inszeniert, von Anfang bis Ende von Gewalt geprägt ist. Die Darstellerleistungen sind durchgehend überragend (am eindrucksvollsten wohl Burkhart Klaußner als Pastor) und die kargen Bilder einfach entrückend schön. Insgesamt einer der bisher besten, intelligentesten Filme des Jahres.

  5. THE WOODSMAN (Nicole Kassell)

    Kevin Bacon brilliert in diesem einfühlsamen Drama als pädophiler Sexualstraftäter, der nach zwölf Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird und versucht, sich wieder ins Leben einzugliedern. Dabei schlägt ihm nicht nur tiefer Hass entgegen, er erfährt auch Zuneigung von einer Frau (Bacons Ehefrau Kyra Sedgwick), die er an seiner Arbeitsstelle kennenlernt.

    Allein dieser menschliche, versöhnliche Aspekt macht den Film schon sehenswert, aber Bacons differenziertes Spiel ist ohne Zweifel die Hauptattraktion des Films. Wie er den innerlich zerbrochenen, von der Gesellschaft verachteten Pädophilen verkörpert, der immer zwischen seinen sexuellen Neigungen und dem Wunsch, wieder "normal" zu sein, hin- und hergerissenen ist, macht schon großen Eindruck. Vielleicht ist der Film teils etwas zu sensibel, hätte sich noch etwas mehr trauen können - davon abgesehen ist THE WOODSMAN aber ein erfreulich menschlicher, vernünftiger Film, den ich nur empfehlen kann.

    VASE DE NOCES (Thierry Zéno)

    Ein Mann lebt allein auf einem verfallenen Hof mit einigen Tieren zusammen - er verhält sich archaisch, isst aus großen Trögen, erledigt seine Geschäfte in ebensolche und vollzieht seltsame Rituale (so steckt er etwa seinen Tauben Puppenköpfe auf oder verwahrt die Teile verendeter Tiere in Einmachgläsern). Allerdings liebt der arme Kerl auch seine Sau, was das menschlich-tierische Drama erst richtig in Gang setzt: nach dem liebevollen Koitus wirft ihm das Schwein drei Ferkel, doch der Protagonist scheitert an deren Erziehung und bringt sie um. Die Sau begeht daraufhin aus Verzweiflung Selbstmord und ihr menschlicher "Gatte" gräbt sich schließlich ebenfalls ein.

    Was eher wie ein grotesker Witz klingt, hat der belgische Kunstfilmer Thierry Zéno 1974 tatsächlich auf Zelluloid gebannt: in Schwarz-Weiß, ohne Dialoge (die Sprache scheint die Hauptfigur schon lange hinter sich gelassen zu haben), nur mit Tierlauten und verstörend untermalt mit Chorälen von Perotin und Monteverdi. Die Hochkultur, die sich in dieser Musik spiegelt, scheint im Fäkal-Schlamm von VASE DE NOCES nur noch Nachhall einer längst verschwundenen Zivilisation zu sein - ebenso wie das gelegentliche, kurze Aufblitzen religiöser Rituale im Verhalten des Protagonisten, etwa wenn er sich vor seinen ärmlichen Mahlzeiten dreimal hastig-reflexartig bekreuzigt, obwohl er gar nicht mehr zu wissen scheint, für was so etwas überhaupt gut ist. Diese extreme, tragisch endende Regression und das Zurücklassen jeglicher zivilisatorischer Normen ist anstrengend, oft auch widerwärtig in Szene gesetzt - dennoch ist VASE DE NOCES ein sehenswerter Film, der nicht nur auf reine Provokation aus ist, sondern durchaus einen interessanten Kommentar zu Mensch und Gesellschaft zu bieten hat.

    Der oft angefeindete Film führte lange Zeit ein echtes Schattendasein und wurde erst dieses Frühjahr erstmals auf DVD veröffentlicht. Die deutsche Doppel-DVD von Camera Obscura ist FSK-ungeprüft und nicht einfach zu bekommen, aber durchaus schön aufgemacht - in einem Pappschuber mit Booklet und einer 70-minütigen Doku über den Film auf der Bonus-DVD. Ist den recht hohen Preis von 25 Euro dadurch m.E. schon Wert.

  6. Was haltet ihr eigentlich von Kurt Krömer und seiner Show, die immer donnerstags im Ersten nach Harald Schmidt kommt? Ist für mich seit einiger Zeit neben "Dirty Harry" absolutes Pflichtprogramm - wunderbar schräg und immer irgendwie improvisiert wirkend. Dazu herrlich ungehemmt und geschmacklos. :(

    Kommt nachher wieder, ich freu mich schon. ;)

  7. [ame=http://www.youtube.com/watch?v=F-tnhxccMlc]YouTube - Concerto Grosso nr. 1 Rondo - Alfred Schnittke[/ame]

    Das Rondo aus Alfred Schnittkes erstem Concerto grosso von 1977, hier in einer Aufführung mit Performance-Elementen.

    Einfach genial, wie intensiv und emotional hier Barockes auf Atonales prallt und das Ganze dann noch mit einem Tango konterkariert wird (2:55). Origineller geht´s kaum, einfach spitze... ;)

  8. Guckst du eigentlich auch mal eine Komödie oder nur solche Horrorfilme?Nicht das ich was dagegen habe,ich gucke alle Genres,aber nur solche Psycho und Horrorsachen,da würde ich ein an der Klatsche kriegen.

    Ja, allerdings größtenteils eher im Kino, je nachdem, was eben kommt (siehe "Letzter Film, den ich gesehen habe"). Da schaue ich wirklich alles, Hauptsache eben, es klingt interessant.

    Auf DVD kaufe ich mir allerdings meistens Filme meiner bevorzugten Genres (Thriller, Horror, Krimi, Drama, Sci-Fi). Wobei sich auch vieles von mir Bevorzugte gar nicht so einfach in bestimmte Genre-Fächer einordnen lässt - Zénos VASE DE NOCES oder auch einen Bunuel-Film würde ich z.B. sowohl als Psychodrama als auch als groteske schwarze Komödie sehen.

    Ansonsten kam aber in den letzten Wochen viel handfester Horror zusammen, das stimmt. Geht halt auf Halloween zu... ;)

  9. Kann ich für mich nicht wirklich bestätigen. Fand die Musik im Film enorm statisch, gleichförmig, frei von Höhepunkten. Sehr austauschbar, hab Beltramis Handschrift ebenfalls kaum erkannt. Wie die Musik irgendeiner Tatort-Folge. Als ich in die CD reingehört habe (gekauft hab ich sie mir nicht), hat sich dieser Eindruck nur bestätigt.

  10. AWAY WE GO (Sam Mendes)

    Sympathisch-skurrile kleine Tragikomödie um ein junges Paar auf einem Selbstfindungs-Trip quer durch Nordamerika. Die vielen schrulligen Nebenfiguren, denen die beiden Protagonisten bei ihrer Suche nach dem idealen "place to live" begegnen (köstlich etwa Maggie Gyllenhaal als ätherisch-alternative Hippie-Mutter) machen den Film trotz ernster Probleme, die geschildert werden, richtig ulkig. Anders als der dunkle REVOLUTIONARY ROAD (der mir trotzdem noch etwas besser gefallen hat) hier also eher ein etwas leichterer Mendes. Nichtsdestotrotz sehr sehenswert.

    BERLIN '36 (Kaspar Heidelbach)

    Irgendwie nur ein weiterer deutscher Film über den Nationalsozialismus, nur dieses Mal mit ein bisschen Sport. Die Figuren sind blass und klischeehaft gezeichnet, alles kommt genauso, wie man es erwartet und auch sonst hat man das Gefühl, ein paar durchschnittliche Filmemacher haben einfach in den übrig gebliebenen Sets, Kostümen und Hakenkreuz-Flaggen des letzten deutschen Nazi-Films ihren eigenen kleinen Beitrag geköchelt, der sich stilistisch aber so gar nicht von den gefühlten 1000 vorhergehenden Filmen des "Subgenres" unterscheidet. Langweilig - der deutsche Nazi-Historienfilm hat sich endgültig totgelaufen.

    THE FINAL DESTINATION 3D (David R. Ellis)

    Hatte am Wochenende irgendwie mal Lust auf einen 3D-Film und da habe ich mich für diesen entschieden. Tia, was soll ich sagen: nette, aber belanglose Unterhaltung, die das bekannte Rezept der ersten drei Teile fortführt, diesmal aber mit einer weitaus umfangreicheren Portion Splatter. Der 3D-Aspekt hat mich gar nicht allzu sehr beeindruckt, weshalb dies wohl auch mein erster und letzter (überteuerter) 3D-Kinoabend war.

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