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Beiträge von Sebastian Schwittay
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Am 4.7.2025 um 19:34 schrieb Lars Potreck:
Denn es kommt in erster Linie auf Funktionalität an.
Natürlich muss Filmmusik im Film dramaturgisch funktional sein. Aber was spricht dagegen, wenn ein Score seine Aufgabe erfüllt und kunstvoll gestaltet ist? Denn egal, wie trist-neoliberal und kapitalistisch man die Sache auch dreht, Musik ist und bleibt eine Kunstform.
Diesen Anspruch an sich selbst, nicht nur Dienst nach Vorschrift, sondern eben auch Musik zu machen, hatten Mainstream-Filmkomponisten über 70 Jahre lang. Und tatsächlich liebt sicher auch @Howard Filmmusik vor allem wegen Komponisten wie Williams, Goldsmith und Co., die ihre Profession derart ernst genommen haben.
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Am 4.7.2025 um 21:33 schrieb Howard:
Richtig. Für sowas brauche ich keine Filmmusik.
Du greifst bei sowas also direkt zu Ligeti, Strawinsky und den modernen Vorbildern? Etwas puristisch, aber dagegen ist natürlich nichts einzuwenden.
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vor 17 Minuten schrieb Mistermaffay:
Ich kann dir da nur zustimmen.
Ein entsprechendes kompositorisches Handwerk macht eine Partitur deutlich interessanter und fördert eine ansprechendere Ästhetik und einen anspruchsvolleren Ansatz zu Tage.
Dies unterscheidet beispielsweise einen Alexandre Desplat von einem nicht sonderlich begabten Randy Edelman (nur um mal ein Beispiel zu nennen, das mir gerade spontan in den Sinn kommt).Ich würde es nicht mal "Handwerk" nennen. Das klingt immer so unmusikalisch und impliziert, dass es nur etwas für Nerds und Spezialisten wäre. Ich würde eher von einem kunstvollen Umgang mit den musikalischen Mitteln sprechen. Und da geht es eben nicht nur um (prägnante) Themen, sondern auch um Klangästhetik, Kombination von instrumentalen Klangfarben, spannende Rhythmik, Dichte des Satzes, usw. usf. Ob ein Streichersatz z.B. eher dick und spätromantisch, oder kammersymphonisch-transparent ist, macht einen riesigen Unterschied, wie wir das Stück überhaupt wahrnehmen. Insofern wundert mich dieses Insistieren auf Themen, und die gleichzeitige Vernachlässigung der Detailebene.
Ein Score wie Williams' WAR OF THE WORLDS gibt dir dann auch überhaupt nichts, @Howard? Dort gibt es ja auch kaum prägnantes thematisches Material, viel mehr stehen Textur und Rhythmik im Vordergrund.
vor 3 Minuten schrieb Lars Potreck:Wobei Edelman super prägnante eingägige Themen komponieren kann. Aber da legt jeder seinen eigenen Schwerpunkt, was einem wichtiger ist.
Ich mag Edelman auch ganz gerne, seine Musik klingt durch das fehlende Handwerk immer ein bisschen sonderbar, fast "autistisch", aber sein melodisches Gespür ist tatsächlich so gut, dass die Schwächen überstrahlt werden. Ganz seltsamer Fall, aber das macht ihn auch unverwechselbar.
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vor 13 Stunden schrieb ronin1975:
ich finde es schon bezeichnend, dass du nur Techniken ansprichst, aber keine Themen oder Melodien.
Was ich beschreibe, sind keine Techniken, sondern kompositorisches und ästhetisches Detail. "Music is about detail", sagt auch Elliot Goldenthal.
Außerdem gibt es ein zentrales Thema, am prägnantesten zu hören in "Boat Chase". Erst als Abenteuerthema (0:06) mit optimistischer aufsteigender Geste, dann als bedrohliches, absteigendes Monstermotiv (0:26). Das Monstermotiv ist eine Abspaltung des Abenteuerthemas und zieht sich wirklich durch den gesamten Score.
Natürlich sind die Themen nicht so prägnant wie bei Williams, erstens sind wir im Jahr 2025, zweitens ist JW:R ein Gareth-Edwards- und kein Steven-Spielberg-Film.
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vor 9 Stunden schrieb Osthunter:
NOSFERATU/Robert Carolan
Der war tatsächlich letztes Jahr schon dabei, siehe hier:
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Aus dem F1-Thread:
Am 2.7.2025 um 18:35 schrieb Lars Potreck:@Mistermaffay
Da Du Sebastian erwähnst. Du selbst hast Dich ja sehr negativ über den aktuellen Mission: Impossible Score geäußert. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte Sebastian durchaus einige positive Dinge im Score erwähnt. Will heißen, dass 2 Akademiker nicht zwingend zum selben Schluss kommen müssen.
Stimmt, siehe hier.
Interessanterweise habe ich die Stelle gar nicht auf dem Soundtrack gefunden (zumindest nicht auf dem Spotify-Release). Die Musik zur Auftauchszene müsste ja eigentlich der Track "Ascending" sein, aber da ist dieser effektive Akkordwechsel auf dem Schnitt zu Cruise im Krankenbett nicht drin. Offenbar nur ein Film-Edit, und vielleicht auch gar nicht so komponiert - wer weiß.
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Am 2.7.2025 um 11:31 schrieb Mistermaffay:
Wir können ja mal einen Akademiker fragen was er zu Hans Zimmers (oder eher Mazzaro + Leipziger) neuem „Meisterwerk“ sagt @Sebastian Schwittay
Würde dir da gerne zur Seite springen, aber ich höre mir solche Scores schon lange nicht mehr getrennt vom Film an. Zeitverschwendung, da meine musikalischen Interessen völlig anders gelagert sind, und nur für die Kritik am Status quo der Filmmusik möchte ich mich da nicht mehr durchquälen.
Außerdem ist mein primäres Hörprojekt gerade Alfred Schnittke, da muss die (aktuelle) Filmmusik eh etwas hinten anstehen...
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Nach dem schweren Konzert zu dritt nun ein harmloser Spaßmacher: die polystilistische "Gogol"-Suite (1976/1980). Eine Musik voller Grimassen und Zitate.
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vor 13 Stunden schrieb Mistermaffay:
Hm, interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass der Score so abgewatscht wird.
Was sagst du denn @Sebastian Schwittay ?
Du hast dich bei dem ersten erschienenen Track ja recht positiv geäußert.
konntest du bereits den Rest anhören?Bin noch nicht ganz durch, aber bislang wirklich sehr, sehr angetan vom Score!
Desplat ist einfach der bessere Komponist für Action, Suspense und Co., da er im Gegensatz zu Giacchino Einflüsse aus der (modernen) Kunstmusik einfließen lässt. Giacchinos Referenzkosmos besteht nur aus anderen Filmmusiken - das kunstmusikalische Erbe spielt bei ihm keine Rolle. Heißt: keine bzw. wenig Modernismen, eine glatte und überraschungsarme Klangästhetik, sowie eine Harmonik, die modale Färbungen meidet.
Was mir bisher aufgefallen ist:
- wunderbar verspielter Einsatz der Marimba im "Opening Lab" (erste 20 Sekunden, später um 2:30!)
- Desplat-"Earfuck" (3:42 in "Opening Lab"): ich liebe diese Tonhöhen-verschleiernden Mischungen aus Synths, tiefen Holzbläsern und sul ponticello-Streichern (gibt's auch oft in GODZILLA)
- fast Streichquartett-artiger Klang der Streicher in den ersten Takten von "Dart Show" (Desplats luftiger kammersymphonischer Satz ist einfach enorm reizvoll, gerade im Kontext solcher Blockbuster-Produktionen)
- der minutenlange Klaviersatz in "Zora and Kincaid" hat mich auch überrascht; bei Giacchino wäre spätestens ab 0:36 ein konventioneller Streichersatz dazugekommen, hier treten Streicher und Harfe erst sehr spät in gläsern-impressionistischer Manier dazu
- die exzentrische Bläsercluster-Hysterie in "Mosasaur Attacks Yacht" um 1:31 muss man sich auch erstmal trauen!
- in "Zora and Loomis Chat" deutet sich zu Beginn eine Passacaglia-ähnliche Struktur an; schade, dass er das nicht weiter durchzieht (trotzdem feinster Streichersatz, und herrlich, wie er später ins Williams-Thema überleitet)
- alles, was die Solo-Trompete in "Boat Chase" macht
- die Einfärbung des Satzes mit verschiedener Percussion in "Fins Attack - Part 1", vor allem Xylophon (schön ab 2:40), aber auch Klavier+Marimba (1:07) und Marimba solo (3:00)
- "Fins Attack - Part 2" endet irritierend synkopisch (auf letzter Achtel oder Sechzehntel des Taktes, bin gerade zu faul es exakt auszuzählen - ziemlich strange^^)
to be continued...
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Am 29.6.2025 um 11:48 schrieb Stefan Schlegel:
Auch hier zeigt sich eben mal wieder, wie diametral entgegengesetzt unsere Filmmusikgeschmäcker oft sind. Shire ist zum einen noch nie ein wirklich großer Favorit von mir gewesen - ich kenne zwar sehr vieles von ihm, trotzdem habe ich nur wenige LPs und CDs von ihm über die Jahre hinweg dann tatsächlich gekauft -, zum anderen käme es mir nicht in den Sinn, ausgerechnet ihn als einen der führenden Vertreter eines sofort wiedererkennbaren Personalstils der 70er hinzustellen. Da gibts ganz andere repräsentative Filmkomponisten der 70er wie Barry, Delerue, Jarre oder Morricone, die man bekanntermaßen ja fast immer und sofort durch ihre jeweils ganz eigenen Stilismen erkennt.
Für mich jedenfalls gehört Shire da nicht hin, denn stilistisch sind mir seine Scores meist zu unterschiedlich. Wenn ich nur mal die drei Beispiele TAKING OF PELHAM, FAREWELL, MY LOVELY und OLD BOYFRIENDS aus den 70ern nehme, so habe ich drei diverse Scores vor mir, die ich nicht unter einen Hut bekome. Sie zeigen mehrere Facetten des Komponisten - Funk, Jazz, klassische Sinfonik -, aber keinen sofort wiedererkennbaren Stil. Zudem spricht mich persönlich, auch wenn das viele anders sehen mögen, TAKING OF PELHAM überhaupt nicht an - auch nach mehreren Versuchen vor Jahren kann ich mit diesem Klangidiom einfach gar nichts anfangen, läßt mich unabhängig vom Film gehört daher völlig kalt - von FAREWELL, MY LOVELY reicht mir das bluesige Hauptthema - obwohl ich demgegenüber das von Herrmanns TAXI DRIVER weitaus vorziehe, ein Score, der zudem eine ganz andere, brodelnde Intensität aufweist, die ich bei Shire gar nicht höre. Der eher unbekannte OLD BOYFRIENDS hingegen enthält eine sehr gelungene, überwiegend sehr lyrische Musik, die mich von vorn bis hinten durch ihre starken Themen und deren hervorragende Ausarbeitung richtig überzeugt.
Letzteres kommt für mich bei Shire aber nicht so oft vor, weshalb mir ein Sampler mit jeweils ein paar Auszügen seiner Scores zum Teil lieber ist ist als ein komplettes Album. Das ist auch der Grund, weshalb ich mir nicht viel mehr als eine Handvoll seiner vollständigen Scores auf CD zugelegt habe. Ein paar Sachen lungern sicher noch auf alten Audiokassetten herum, werden kaum mehr angehört oder wurden sogar abgelöscht. Von daher: Ich sehe Shire als ordentlichen Handwerker, von dem ich ein paar Filmmusiken durchaus schätze, während es aber auch so Einiges von ihm gibt, das mir persönlich nicht allzuviel gibt.Um die Diskussion mal in den passenden Thread zu holen (für künftige Generationen, die das nachlesen wollen: hier ist der andere Thread):
Gefällt dir denn auch sein toller MONKEY SHINES? Der ist ja rein sinfonisch, sehr subtil und kunstvoll in der Themenverarbeitung, und hat eine unglaublich stark vertonte Eröffnungssequenz mit einem fast Schnittke-haften, dissonanten Schock auf dem Höhepunkt. Besonders schön am vorgestellten Thema finde ich, wie er Jazz-Harmonik und spätromantische Wendungen zusammenführt (besonders auffällig bei 1:45 in den Holzbläsern und Streichern, das könnte fast Strauss sein). Diese "jazzige Spätromantik" findet man so eigentlich auch nur bei ihm.
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vor 13 Stunden schrieb Stefan Schlegel:
Ist für mich jetzt allerdings musikalisch auch nicht so weit weg von den Fielding-Western um 1970 herum - insbesondere, was die Klangschichtungen und die Überbetonung der grimmigen Blechbläser betrifft.
vor 11 Stunden schrieb Trekfan:Das ist ein schönes Stück, aber "einzigartig" ist daran gar nichts. Im US-Westernscoring der Zeit muss man Musik dieser Art an Fieldings Meisterwerk The Wild Bunch messen.
Da ich Anfang des Jahres einen Aufsatz über Fielding für eine Michael-Winner-Publikation geschrieben habe und mich in diesem Rahmen wieder intensiver mit seiner Musik auseinandergesetzt habe, kann ich das recht einfach entkräften. Tatsächlich komponierten beide gerne polytonal, jedoch bezieht sich Fieldings Polytonalität auf das große Vorbild Bartók (meist parallele Quint-Klänge, die eine sehr "eigene" Klangwirkung erzielen, siehe z.B. "Pas de deux" aus THE NIGHTCOMERS oder "Indian Rodeo" aus CHATO'S LAND), während Shires polytonale Färbungen aus der Jazz-Harmonik stammen, also erstmal überhaupt keinen "E-Musik"-Sound an sich haben. Vielleicht auch ein Faktor, warum Stefan mit Shire nicht so kann?
Jedenfalls muss sich hier gar niemand am anderen messen - beide haben (nicht nur im Western-Genre) völlig unterschiedlich komponiert, mit völlig unterschiedlichem Ergebnis in der Klangwirkung.
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vor 2 Stunden schrieb Stefan Schlegel:
Du verstehst mich einfach nicht und meinst wohl, Du müßtest mich unbedingt zum Shire-Jünger machen. Das funktioniert halt in der Art nicht wie Du es haben möchtest.
Ich will dich sicher nicht zum Shire-Jünger machen. Mir ist doch völlig egal, was du anhörst oder sammelst.
Aber schön, dass nun etwas mehr über Shire geschrieben wird. Das war mein Ziel.
(SOMETHING FOR JOEY kenne ich selbst übrigens noch gar nicht. Bin sehr gespannt auf weitere Entdeckungen!)
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vor 3 Stunden schrieb Stefan Schlegel:
Für mich jedenfalls gehört Shire da nicht hin, denn stilistisch sind mir seine Scores meist zu unterschiedlich. Wenn ich nur mal die drei Beispiele TAKING OF PELHAM, FAREWELL, MY LOVELY und OLD BOYFRIENDS aus den 70ern nehme, so habe ich drei diverse Scores vor mir, die ich nicht unter einen Hut bekome. Sie zeigen mehrere Facetten des Komponisten - Funk, Jazz, klassische Sinfonik -, aber keinen sofort wiedererkennbaren Stil.
Das, was du beschreibst, sind Idiome und Stile, die Filmkomponisten beherrschen müssen, weil Filmmusik ihrem Wesen nach polystilistisch ist. Film A verlangt nach Jazz, Film B nach romantischer Sinfonik, Film C nach modernistischer Kammermusik.
Die Handschrift eines Komponisten bestimmt sich aber nicht durch die verwendeten Stile, sondern durch Parameter wie Harmonik, Charakteristika in der Melodiebildung, Rhythmusbehandlung, etc. pp. Und allein Shires Harmonik ist so krass unverwechselbar, dass es mich wundert, dass jemand wie du, der die Ohren so gut aufmacht (siehe oben), davon überhaupt nichts merkt.
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Habe mich entschieden, den Sommer mal wieder ganz der Musik Alfred Schnittkes zu widmen. Höre mich derzeit durch sein komplettes Schaffen und schließe die letzten verbliebenen Lücken.
Als Einstieg mal wieder eins meiner Lieblingswerke: das Konzert zu dritt für Violine, Viola, Violoncello und Streichorchester (1994). Ein ausgesprochen sprödes Werk der letzten Schaffensphase (Schnittke starb nur vier Jahre später), bei dem die ersten drei Sätze jeweils einem Solo-Instrument zugeordnet sind: der erste dem Cello, der zweite der Bratsche, der dritte der Violine. Im vierten Satz finden alle drei zusammen und liefern sich ein wütendes Gefecht.
Das Werk schließt mit einem kurzen "Menuett" - ursprünglich ein eigenständiges Stück, fungiert es hier als Epilog des Konzerts.
Hier der unglaublich dichte und spannungsreiche 2. Satz (Bratsche + Streicher):
Und der vierte Satz, in dem alle drei Solisten zusammenfinden: erst das atemlos voranpreschende Cello; dann die Bratsche, die mehrere Male ein schmerzhaft-expressives Thema wiederholt; dann die Violine, die sich manisch in die Höhe schraubt. Dann, plötzlich, wie aus dem Nichts: ein Klaviercluster - und der Satz ist zu Ende.
Und zum Schluss das "Menuett". Ein Stück für die einsame Insel. Eine der anmutsvollsten und zugleich abgründigsten Streicherkompositionen, die ich kenne. ❤️
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Am 25.6.2025 um 14:45 schrieb Stefan Schlegel:
Du solltest mich doch eigentlich wirklich ein wenig besser kennen und wissen, daß ich normalerweise recht wählerisch bin.
[...]
Mir gehts doch meist - und das sollte an sich hinlänglich bekannt sein - um den Personalstil eines Komponisten.
Weiß ich, und deswegen wundere ich mich, dass du jemanden wie Shire nicht ganz oben auf (d)einer "Möchte-alles-von-ihm-hören"-Liste führst.
Wer hat denn in den 70ern einen ausgeprägteren Personalstil als Shire? Sein Werk ist doch eine absolute Schatztruhe, wenn man eine Vorliebe für ausgeprägte filmmusikalische Individualstile hat.
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vor 12 Stunden schrieb Trekfan:
Aber wie man hier sieht, bekommt man für einen polarisierenen Beitrag sogar ein Like vom Labelchef!
Wie du weißt, polarisiere ich gerne, wenn es einem guten Zweck dient.
Golden-Age-Konventionen, wie man sie beim Gold hört, sind einfach etwas überrepräsentiert in der Aufmerksamkeit der älteren Filmmusiksammler... Shire dagegen braucht viel mehr Aufmerksamkeit!
Bin wirklich sehr begeistert von der "John Brown Chase". Shires distinkt polytonale Jazz-Harmonik macht sich im Western-Setting echt gut. Ein ziemlich einzigartiger Zugang zum Genre.
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RIP. Er scheint eine sehr dynamische, lebensfrohe Persönlichkeit gewesen zu sein, was man so hört. Kenne außer THE HELLSTROM CHRONICLES, DIRTY HARRY, THX 1138, THE MANITOU und M:I aber leider noch zu wenig von ihm.
vor 5 Stunden schrieb TempeltonPeck:Die Großen gehen nach und nach. Gefühlt kommt keiner der "Neuen" an die Kaliber der Großmeister wirklich ran.
Möchte ich widersprechen. Jonny Greenwood?
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Glaube, man kann jetzt schon:
JURASSIC WORLD: REBIRTH, Alexandre Desplat
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Ausgehend von diesem einen Track: bester JP-Score seit THE LOST WORLD!
Wunderbar farbig orchestriert, tolle Percussion, erfrischende 6/8-Rhythmik und starke motivische Arbeit. Das absteigende Motiv der tiefen Blechbläser (0:26, 0:51, 1:14) scheint ziemlich zentral zu sein, so vielfältig wie es verarbeitet wird. Super auch das Williams-artige Tutti bei 3:09 - gefolgt von einem kurzen Zitat des LOST WORLD-Ostinatos bei 3:20. ❤️
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Tracklisting und erster kompletter Track:
1. Opening Lab (4:53)
2. Bridge of Deal (0:59)
3. Natural History Museum (5:04)
4. Team Gathered (1:12)
5. Voyage (2:51)
6. Dart Show (1:18)
7. Zora and Kincaid (2:24)
8. Mosasaur Attacks Yacht (4:00)
9. Zora and Loomis Chat (1:57)
10. Mayday (3:32)
11. Mosasaur Bumps Boat (1:12)
12. Boat Chase (5:15)
13. Fins Attack – Part 1 (4:49)
14. Fins Attack – Part 2 (1:31)
15. Cave Swim (3:48)
16. Hurry (1:42)
17. Walking the Swamp (3:21)
18. The Pistol / Scare in the Trees (1:33)
19. Do the Job (2:28)
20. Dino Lovers (2:59)
21. Dino Spectacle (1:43)
22. What’s This Smell? (1:16)
23. Crossing the River / T-Rex (8:10)
24. Clifftop (0:36)
25. Climbing the Wall (3:37)
26. Bird Strike (3:40)
27. Let’s Go Home (0:31)
28. Gentle Boat Ride (4:05)
29. Mutadons Fly In (4:55)
30. The Old Lab (2:38)
31. Tunnel / Helicopter (4:19)
32. Run to the Gate (2:44)
33. Bella and the Beast (4:50)
34. Sailing Away (2:08)-
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vor 52 Minuten schrieb Lars Potreck:
Bin überrascht, dass Bruckheimer hier auf Zimmer setzte. Eigentlich ist das doch ein typischer Balfe Film
Balfe konnte doch nicht, weil er das NAKED GUN-Remake von Joel McNeely befreien musste...
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Am 17.6.2014 um 18:31 schrieb Sebastian Schwittay:
Hier mal ein Sinfonien-Ranking? Was sind eure Lieblingssinfonien von Schostakowitsch, nach Plätzen?
Bei mir sieht es so aus:
Platz 1: Sinfonie Nr. 6 h-Moll (1939) - ein seltsames dreisätziges Werk, eröffnet von einem langen, zutiefst traurigen und düsteren Largo, gefolgt von zwei sarkastischen schnellen Sätzen, die sich zum Schluss in eine regelrechte Manie steigern
Platz 2: Sinfonie Nr. 2 H-Dur "An den Oktober" (1927) - das berüchtigte "Zwitterwerk", bestehend aus einem avantgardistischen, Ligeti-Klangflächen-vorwegnehmenden Einstieg und einem heroischen Chorfinale, das die frühe Sowjetunion verherrlicht
Platz 3: Sinfonie Nr. 8 c-Moll (1943) - angsteinflößende Kriegssinfonie, die die großangelegte Tötungsmaschinerie Militär in teils hässlichen, teils bitter-sarkastischen Tönen nachzeichnet
Platz 4: Sinfonie Nr. 14 (1969) - Schostakowitschs sinfonische Beschäftigung mit dem Tod; ein ausgedünntes, sprödes Werk für Streichorchester und zwei Gesangsstimmen (vertont wurden Gedichte über den Tod von diversen Dichtern)
Ich zitiere mich mal und update mein Sinfonien-Ranking.
Platz 1: Sinfonie Nr. 2 H-Dur "An den Oktober" (1927)
Platz 2: Sinfonie Nr. 6 h-moll (1939)
Platz 3: Sinfonie Nr. 5 d-moll (1937)
Platz 4: Sinfonie Nr. 8 c-moll (1943)
Platz 5: Sinfonie Nr. 13 b-moll (1962) - hat sich über die Jahre in meine Top 5 gespielt ❤️
Platz 6: Sinfonie Nr. 4 c-moll (1936)
Platz 7: Sinfonie Nr. 12 d-moll (1961)
Platz 8: Sinfonie Nr. 14 (1969)
Platz 9: Sinfonie Nr. 10 e-moll (1953)
Platz 10: Sinfonie Nr. 9 Es-Dur (1945)
Platz 11: Sinfonie Nr. 7 C-Dur (1941)
Platz 12: Sinfonie Nr. 1 f-moll (1926)
Platz 13: Sinfonie Nr. 15 A-Dur (1972)
Platz 14: Sinfonie Nr. 11 g-moll (1957)
Platz 15: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur (1930)
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vor 21 Stunden schrieb Stefan Schlegel:
Rein nur wegen solcher Kriterien wie "Polytonalität" oder "ungerader Metrik" ist der Shire für mich musikalisch nicht interessanter, denn auch solche Konzepte gabs doch die ganze Zeit über bei vielen 70er-Scores von Goldsmith, Fielding etc. zur Genüge zu hören. Ist doch also auch nichts gerade so Neues mehr und eher typisch für die damalige Zeit.
Ich meinte den Western-Kontext. Zwischen 1970 und 1980 wurden schließlich viel weniger Westerns produziert wurden als zwischen 1950 und 1960, folglich hört man jene avancierteren Konzepte tatsächlich deutlich seltener im Genre als den hier vertretenen Americana-Sound der 40er und 50er.
Ich möchte deine Sichtweise gar nicht ändern - ebenso wenig wie ich den Gold-Score schlecht finde - , mich wundert nur das Gefälle in der Aufmerksamkeit. Hat aber vermutlich auch mit den immer seltener werdenden Golden-Age-Veröffentlichungen und einer "Ich nehm alles, was ich noch kriegen kann"-Einstellung zusammen, oder? Eure Begeisterung für Tiomkins NIGHT PASSAGE konnte ich im Nachhinein auch nicht recht nachvollziehen. Solide-geschäftiger Genre-Standard dieser Zeit, der zwischen seinen ganzen Noten kaum künstlerische Akzente setzt.
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Tolle Klangqualität, musikalisch ist allerdings Shires SKIN GAME der deutlich interessantere der beiden heute veröffentlichten Western-Scores.
Golds Konzept hat man in dieser Form wirklich schon zigtausendfach gehört. Beim Shire dagegen: Polytonalität, Collagen, haufenweise ungerade Metrik... ❤️
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Jurassic World: Rebirth - Alexandre Desplat
in Scores & Veröffentlichungen
Geschrieben
Dein Insistieren auf "falschem" Fokus, Logik und Erfordernissen klingt echt extrem trübsinnig. Reden wir hier über die Bestückung eines Supermarkts oder über Kunst?