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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Beiträge von Sebastian Schwittay

  1. Gut bedeutet letztendlich auch, wenn sich ein Komponist dem zu vertonenden Film mit lebendigem, wachem Geist und der Bereitschaft für kühne kreative Entscheidungen nähert. Diesen unbedingten kreativen Individualismus kultivierte Goldsmith bei nahezu jedem Film, und natürlich gerade auch bei Scores wie LINK oder WARLOCK. Verbunden ist das alles mit einer solchen Meisterschaft in der Kontrolle der musikalischen Mittel, dass man eigentlich nicht umhin kommt, beinahe jeden Goldsmith-Score als "sehr gute (bis herausragende) Filmmusik" zu bezeichnen. 

    Ich finde übrigens auch, dass MALICE einiges an routinierter Spannungsmusik enthält, aber dann ist da eben auch der schlicht umwerfende "Main Title", der die Handlung derart ungewöhnlich und ausdrucksstark kommentiert, dass das Filmerlebnis schon zu Beginn auf ein ästhetisches Abstraktionslevel gezogen wird, welches man selbst in den 90ern nicht allzu oft vorgesetzt bekam. 

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  2. Tia, sorry, für die gute Sache werde ich das hier nicht boykottieren, denn erstens habe ich den Score noch nicht, und es ist nun mal eine starke Musik (mit Blick auf einen anderen aktuellen Thread schreibe ich bewusst nicht "ich finde" die Musik stark, denn sie ist es). 

    Hoffen wir, dass demnächst doch mal wieder etwas mehr passiert in Sachen Erstveröffentlichungen. Gegen Hollywood-Scores habe ich ja, im Gegensatz zu dir, grundsätzlich nichts. 

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  3. vor 37 Minuten schrieb Trekfan:

    Eher ein typischer Best of-Horner bzw. sogar Horner auf Autopilot wie Goldsmith in den 90s bei einem Score wie "Malice".

    Bleibt damit trotzdem gute Musik. Goldsmith hat ja auch nie Schlechtes geschrieben. 

    (Von selbst schreibt sich sowas natürlich auch nicht. Jede Routine fußt auf jahrzehntelanger Perfektion der Fähigkeiten. Ich würde zufrieden sterben gehen, wenn ich sowas Kerniges und effektvoll Orchestriertes hinbekommen würde. :) )

  4. vor 10 Minuten schrieb TheRealNeo:

    GOOD GRIEF, Rob Simonsen (Anfang Januar erschienen, gilt der noch?)

    Eigentlich nicht, da man ihn schon vor dem 31. Januar - unserem Stichtag - hätte nominieren können. Seine erste offizielle Aufführung vor normalem Publikum hatte der Film auch schon Ende Dezember (US-Netflix-Start 29.12.), folglich zählt der Film zum Jahrgang 2023. 

    Da ich jedoch auch STELLA nominiere (Score-VÖ am 9. Januar, regulärer Kinostart allerdings erst Mitte Januar, also 2024), würde ich für GOOD GRIEF mal eine Ausnahme machen. ;) 

  5. DIE REGELN

    1. Nominiert werden dürfen Scores zu Kinofilmen, TV-Produktionen (Serien-Staffeln und TV-Filme) und Computer- bzw. Konsolenspielen
    2. Scores zu Einzelepisoden von Serien dürfen - ebenso wie Kurzfilmscores - nicht nominiert werden
    3. Damit ein Score für den laufenden Jahrgang nominiert werden kann, muss der dazugehörige Film in eben diesem Jahr erstmals öffentlich, außerhalb von Filmfestivals, also regulär vor zahlendem Publikum gezeigt worden sein (meist gleichzusetzen mit dem internationalen Kinostart) - bei TV-Produktionen gilt das Datum der Erstausstrahlung bzw. Veröffentlichung auf Streaming-Plattformen, bei Games das offizielle Erscheinungsdatum.
    4. Wenn ein Score zu einem veröffentlichten Film, Game oder einer Serie erst später - genauer gesagt nach dem Ablauf unserer Nominierungsphase (31. Januar) - veröffentlicht wird, zählt der Score zum Folgejahr. 
    5. Nachträglich veröffentlichte Musiken wie Rejected Scores o.ä. können nur berücksichtigt werden, wenn der Kinostart nicht länger als zwei Jahre in der Vergangenheit liegt. 

    Nominieren kann man bis 31. Januar 2025. 

     

    Bitte immer folgendermaßen nominieren:

    FILMTITEL, Komponist

    (Filmtitel in Großbuchstaben, dann ein Komma und dann den Namen des Komponisten in normaler Schrift.)

    Vielen Dank!

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  6. Etwas verspätet noch die Siegerehrung nachgereicht: 

     

    Mit 10 Stimmen eindeutiger Sieger der Umfrage ist John Williams' Musik zu INDIANA JONES AND THE DIAL OF DESTINY

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    Platz 2 teilen sich NOSFERATU (Christopher Young) und SUPERCELL (Corey Wallace) mit jeweils 4 Stimmen. 

    Platz 3 belegt THE BOYS IN THE BOAT von Alexandre Desplat mit 2 Stimmen. 

     

    Danke fürs Mitmachen, und bis zum nächsten Jahr!

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  7. vor 7 Stunden schrieb Stefan Schlegel:

    Ich habe mir gerade mal interessehalber das DFF-Kinoprogramm für April angeschaut: Da sind zwar wirklich tolle Sachen dabei wie etwa RHEINGOLD und DIE VERTREIBUNG AUS DEM PARADIES von Niklaus Schilling - zwei von mir sehr geliebte deutsche Filme aus den 70ern, die ich beide Ende 70er mehrfach im Kino angeschaut habe und jederzeit gerne wieder sehen würde! - oder die indische Apu-Trilogie von Satyajit Ray. Gar keine Frage! Aber ich sehe überhaupt keinen einzigen älteren italienischen Film dort. 

    Das Terza Visione ist erst im Juli. Und beim Technicolor-Festival in Karlsruhe sind die Terza-Leute ja mittlerweile auch involviert, weshalb es dort nun auch immer 2-3 italienische Filme pro Ausgabe gibt. Dieses Jahr sind es Mario Bavas I TRE VOLTI DELLA PAURA und der Antonioni/Bolognini/Indovina-Film I TRE VOLTI. 

    Ansonsten läuft im DFF auch sehr bald Francesco Rosis CADAVERI ECCELENTI - allerdings im Rahmen des Filmclub Treppe 41 - , und auch beim Terza Visione sind immer wieder klassische Regisseure wie Riccardo Freda oder anspruchsvolle Filme wie die von Giulio Questi vertreten. Ein "Trash"-Programm wird da also nicht geboten, sondern viel eher ein Rundumblick durchs italienische Genrekino in all seinen Spielarten. Sexklamotten und Horrorfilme sind da natürlich auch dabei, aber eben nur als Teil eines großen Ganzen. 

    (Lustig, DIE VERTREIBUNG AUS DEM PARADIES fand ich übrigens ganz furchtbar, eine stocksteife Konzession an den deutschen Autorenfilm der späten 70er. Da kann man ja eigentlich gleich bei Fassbinder bleiben. Kein Vergleich mit Schillings wirklich originellem Debütfilm NACHTSCHATTEN, der bereits letztes Jahr im DFF lief.)

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  8. Am 16.4.2024 um 12:18 schrieb Stefan Schlegel:

    Das Stichwort "Gräben" hat ja eigentlich oben Sebastian ins Spiel gebracht. 

    Ich finde schon, dass du dich und einige deiner Altersgenossen immer ein bisschen als die letzten verbliebenen Gralshüter einer verschwindenden Kultur inszenierst. Wenn du wüsstest, wieviele Cinephile in meinem Freundeskreis und Alter (30-35) ständig auf analogen Filmfestivals rumhängen, sei es in der Karlsruher Schauburg, im DFF in Frankfurt, im Nürnberger Kommkino, im Kölner Filmclub 813, oder wo auch immer, dann würdest du dieses Interesse an altem, gerade europäischem Kino, nicht so sehr an einer Alterskohorte festmachen. Gerade das Interesse an italienischem Kino der 50er bis 70er boomt unter jungen Filmfans gewaltig - und damit sind nicht nur die Leone-Western oder Fulci-Horrorfilme gemeint. 

    Ich selbst bin ja z.B. auch großer Sarde-Fan, habe seine Musiken bereits in Einführungen im Rahmen meiner Yves-Boisset-Reihe 2022 intensiv thematisiert, und für 2025 plane ich sogar eine eigene Filmreihe zu ihm im Deutschen Filmmuseum. Und in Wien wird demnächst ein Freund von mir eine Goldsmith-Reihe starten. Da läuft also schon was in der jungen Generation. 

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  9. vor 23 Stunden schrieb Stefan Schlegel:

    Und was die anderen Namen in Deiner obigen Liste betrifft: Allerhöchstens die Hälfte davon -ok, mein "drei, vier" war eventuell leicht übertrieben - würde ich zu einer älteren Generation von Filmmusik-Fans zählen, die zudem ein profundes, substantielles Wissen bezüglich Filmmusikgeschichte und auch einen wirklich breiten Horizont, der sich nicht nur auf US-Mainstream beschränkt, mitbringen. 

    Mir ging es hier nicht darum, buchhalterisch ein Alter oder ganz spezielle Vorlieben abzuklopfen. Mit "wirklich erfahrenen, älteren" Filmmusikfans sollten doch einfach die gemeint sein, die sich eben nicht nur für aktuelle US-Blockbuster-Scores interessieren. Ob man jetzt - wie ich - eher Goldenthal, Goldsmith und die Modernisten bevorzugt, ein anderer David Newman, oder wieder ein anderer Sarde, Delerue und die Europäer: gemeinsam haben wir doch alle die Vorliebe für elaborierte Instrumentalmusik und eine aus der Mode gekommene Ästhetik. Nur die individuellen Schwerpunkte sind halt verschieden. Weiß gar nicht, warum man hier immer diese albernen Gräben ziehen muss. 

  10. vor 14 Stunden schrieb Stefan Schlegel:

    Ich kenne die Facebook-Gruppe selbstverständlich auch, ist für mich aber noch weitaus abschreckender. Dort postet ja wirklich Hinz und Kunz mit oft nur läppischen Einzeilern, die gar keinen großen Inhalt mehr transportieren. Man merkt auch, daß da ganz viele jüngere Sammler dabei sind, die einzig  und allein auf neuere US-Blockbuster abfahren. [...] Die drei, vier wirklich erfahrenen älteren Filmmusik-Fans können auch gar nicht genügend gegensteuern und werden von den Jüngeren oft eher überrannt. 

    "Drei, vier" wirklich erfahrene ältere Filmmusik-Fans? Dann zähle ich mal zusammen (von einigen bin ich mir nicht sicher, ob es Realnamen oder Pseudonyme sind, da ich sie nicht persönlich kenne): 

    - Matthias Büdinger

    - Thomas Muething

    - Martin Stempel

    - Sami Seyfert

    - Jens Roth

    - Csongor Birinyi

    - Markus Wippel

    - Henning Backhaus

    - Silas Gupta

    - Oliver Pöllendorfer

    - John Xisor

    - Thom Theo Zoellner

    - Uwe Scharlipp

    - Uwe Sommerlad

    - Heinz Mierwaldt

    - Harald Dauses

    - Ekmar Brand

    - Jörg Kremer

    - meine Wenigkeit...

     

    Gefühlt die meisten Beiträge, Kommentare und Likes kommen übrigens von diesen Personen. Da scheinst du die Dynamik der Gruppe nicht ganz richtig einzuschätzen, Stefan. 

  11. vor 37 Minuten schrieb Trekfan:

    Nightbreed würde ich wahrlich nicht als "faule" Neuauflage gelten lassen.

    Die habe ich in meinem Kommentar auch nicht als "straight reissue" bezeichnet. Wenn du nachrechnest, entspricht 60 % genau 3 von 5 Veröffentlichungen. Das sind die, hinter denen ich "straight reissue" in Klammern geschrieben habe. ;) 

    Ich bin übrigens unverdächtig, Labelbashing zu betreiben. Mache das so gut wie nie. Das ist Stefans Metier. Aber offensichtliche Programmschwächen benenne ich schon auch gerne mal, z.B. beim Varèse Club, oder eben bei diesem schläfrigen Jahreseinstieg von Intrada. 

  12. vor 4 Stunden schrieb Trekfan:

    Wenn man sich mal anschaut, was in den letzten Monaten seit Herbst gekommen ist, haben sie viel geschafft. Dieses Forum hier ist ja quasi tot, aber es gab Zeiten, da wäre mit The Rock die Expandierung eines Media Ventures Score abgefeiert worden. Dann die Filmbänder zu MacArthur, aber allein der alte Albumschnitt war zuletzt 1990 (I!) auf CD greifbar. Dann die Neuaflagen der frühen Horner Scores, wo in der Tat neues Ausgangsmaterial gefunden wurde und man wirklich einmal von Tag und Nacht gegenüber früheren Editionen sprechen kann, dann die Expandierung eines Star Wars Scores...

    Ich sprach von "diesem Jahr". Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber da kam in der Special Collection bisher nur NIGHTCOMERS (straight reissue), SOMETHING WICKED (straight reissue), SPECIES (straight reissue), THE LADY IN RED und NIGHTBREED. 60 % "faule" Neuauflagen finde ich da schon enttäuschend. 

  13. Am 28.3.2024 um 17:25 schrieb Stefan Jania:

    Danke, Sebastian. Ich hatte mir eigentlich von denen, die es wissen, immer dezente Antworten erwünscht, damit andere weiter raten können. Da hat sich meine Arbeit nun wieder richtig gelohnt. Peter kam gar nicht zum Einsatz. Meinerseits ist hier im Thread Schluss. Ich bin kein Alleinunterhalter fürs Board.

    Ich komme nochmal darauf zurück, da du ja in einem anderen Thread kürzlich auch sehr verschnupft auf ein kleineres Vorkommnis reagiert hast. 

    Wenn weiterhin geringste persönliche Frustrationen darüber entscheiden, ob das Board hier "am Leben" gehalten wird oder nicht, wäre das schon wirklich traurig. Erst für mehr Aktivität im Board sorgen und sich dann wegen kleinsten Störfaktoren beleidigt zurückziehen - muss das sein? Dafür ist das Thema Filmmusik doch zu wichtig, und benötigt gerade in unserem tristen Deutschland mehr kulturellen Aufwind, als dass solche Kleinigkeiten über das Aktivitätslevel unserer Blase entscheiden dürfen. 

    (Ich hoffe, dieser Kommentar sorgt nicht für noch mehr Unmut - ich möchte es wenigstens mal angesprochen haben.)

  14. vor 3 Stunden schrieb magnum-p.i.:

    Und fehlt denn auf dem alten Album viel? 

    Nichts Wesentliches. Die Expandierung bietet vor allem 'more of the same', und die vielen postmodernen Musikzitate aus dem letzten Akt (Hochzeitsmarsch, usw.). 

    Klang müsstest du mal über YouTube vergleichen. Ich empfehle dazu die Tracks "Leaky Faucet" und "No Rats". Die hatten auf dem alten Album ein richtig schön weites Stereofeld, und klangen sehr transparent. 

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