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Angus Gunn

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Beiträge von Angus Gunn

  1. 23 PACES TO BAKER STREET (Leigh Harline)

    Ein weiterer Harline, den ich sehr mag, ist leider nie auf Tonträger veröffentlicht worden. Der Film ist kurz nach BLACK WIDOW und HOUSE OF BAMBOO entstanden und gehört wie diese
    zu den farbigen Breitwand-Noirs der Fünfziger Jahre.

    Der erblindete und verbitterte Schriftsteller Philip Hannon wird in einem Lokal zufällig Zeuge der Verabredung zu einem Verbrechen. Zu Hause rekonstruiert er das belauschte Gespräch in dem er es selber auf Tonband spricht. Bei der Polizei findet er keine Unterstützung, da man dort seine Angaben für zu wage hält. Hannon beschließt, zusammen mit seiner Ex-Frau und seinem Butler selber in der Sache zu ermitteln. Seine einzigen Anhaltspunkte sind der Parfumgeruch aus dem Lokal und die lückenhaften Informationen aus dem mitgehörten Dialog.

    Kameramann Milton Krasner findet opulente Bilder für die interessante, spannende Geschichte. Ort der Handlung (und Drehort) ist London, das fast die ganze Zeit über im Dämmerlicht und in dunstigen Nebelschleiern zu sehen ist. Auch weiß der Film die Behinderung seiner Hauptfigur für spannungsintensive Sequenzen zu nutzen. Wenig bekannt, aber lohnenswert. Harlines Musik ist opulent und besitzt in einigen Szenen ein unwiderstehliches mystisches Flair. Die hier von mir zusammengebastelte Suite vermittelt zumindest einen kleinen Eindruck:

     

     

  2. Don Ellis: THE DEADLY TOWER

    Hin und wieder fördert man in der eigenen Sammlung Perlen zutage, deren Existenz man schon fast vergessen hatte. Der Film stellt einen authentischen Fall nach, ist bei uns im Fernsehen unter dem Titel TURM DES SCHRECKENS ausgestrahlt worden und hat mich damals (vor ca. 30 Jahren) sehr beeindruckt. Es geht um einen Heckenschützen, der sich schwer bewaffnet auf dem Dach eines Hochhauses verschanzt und von dort aus wahllos auf Passanten schießt. Gerne würde ich ihn nochmal sehen, aber eine DVD gibt es bisher nicht. Ein Fall für Pidax?

    Wirklich beeindruckend ist der 16-minütige Score, den Ellis mit einem 24-köpfigen Ensemble (16 Streicher, 4 Holzbläser, je 2 Keyboards und Schlagzeuger) eingespielt hat. Die Musik nimmt keinen Bezug auf einzelne Protagonisten, sondern beschreibt die Situation mit spannungsfördernden Klangflächen zwischen Schwermut und diffuser Bedrohlichkeit. Ein Score, der Aufmerksamkeit verlangt und diese auch reichlich belohnt. Das Hauptthema (erster und letzter Track) ist brillant, steht in seinem düsteren Timbre den Thriller-Scores von Michael Small nahe. Vielleicht habe ich damals nicht mit der nötigen Konzentration hingehört, oder war einfach nicht in der richtigen Stimmung, sonst hätte ich dieses Kleinod sicherlich nicht so lange unbeachtet gelassen.

  3. Leigh Harline:  HOUSE OF BAMBOO

    Das Problem von TOKIO STORY liegt in seiner allzu konventionellen Geschichte, in der ein amerikanischer Captain und ein japanischer Inspektor gegen eine Gangsterbande vorgehen, die einen US-Militärzug überfallen hat. Rein formal ist Regisseur Sam Fuller hier in bester Verfassung, weiß seine authentischen Schauplätze effektvoll zu nutzen, und auch mit explosiven Actionszenen zu erfreuen. Fürs Auge wird also einiges geboten, und zwar in Farbe und Cinemascope. Über die vorhanden Schwächen des Drehbuchs kann man dennoch nicht ganz hinwegsehen, zumal der Film mit Robert Stack einen recht farblosen Hauptdarsteller besitzt, da nützt auch DeLuxe Color nichts. Robert Ryan als Gegenspieler ist da ein völlig anderes Kaliber.

    Leigh Harlines Musik ist wiedereinmal vom Feinsten, und es ist mir unverständlich warum er im Vergleich zu anderen Golden-Age-Komponisten so wenig beachtet wird. Mit flirrenden Streichern und dramatischen Akzenten vom Blech leitet die furiose Titelmusik einen Score ein, der ansonsten neben dezent eingesetztem, fernöstlichem Kolorit sich vor allem dem Subplot um eine Liebesgeschichte zwischen Stack und der Japanerin Shirley Yamaguchi widmet. Harline überfordert den Film nicht mit zuviel Streicherpomp und komponierte entwaffnend schöne, farbig orchestrierte, aber auch zurückhaltende Stücke von großer Ausdruckskraft.

     

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    Leigh Harline:  PICKUP ON SOUTH STREET  (Polizei greift ein)

    Skip McCoy (Richard Widmark) schlägt sich mit kleinen Gaunereien durchs Leben. Bei einem Handtaschendiebstahl in der vollbesetzten U-Bahn fällt ihm ungewollt ein Mikrofilm mit brisantem Inhalt in die Hände. Von nun an wird er von Polizei und FBI gesucht. Die ebenfalls in die Ermittlungen eingeschaltete Informantin Moe (Thelma Ritter), die sich gelegentlich für Spitzeldienste bezahlen läßt, kann Skip identifizieren und an die Polizei verraten. Er leugnet den Diebstahl, bekommt aber bald Besuch von Candy (Jean Peters), jene Dame, in deren Handtasche sich der Mikrofilm befand...

    Blendend inszeniertes, hartes Kriminaldrama von Samuel Fuller, der wie immer großen Wert auf Milieuzeichnung legt. Seine Figuren sind stimmig, handeln in der Regel aus reinem Egoismus heraus. Die Story entwickelt gerade in der zweiten Hälfte eine enorme Dynamik. Actionszenen sind ebenso drastisch wie energisch mit Handkamera und wenigen Schnitten inszeniert und wirken äußerst realistisch. In der amerikanischen Fassung geht es um kommunistische Umtriebe. In der deutschen Synchronisation wurde daraus eine Rauschgiftaffäre gestrickt, was in diesem Fall nicht wirklich gelingt, da Personen und Situationen nicht so recht mit einer Drogengeschichte kompatibel sind. Man ist also so oder so mit der Originalfassung besser bedient.

    Leigh Harline greift in seinem Score den nüchternen Tonfall des Films auf, entschlackt das Orchester effektvoll und läßt nichts mehr übrig vom schwelgerischen Golden-Age-Stil eines BLACK WIDOW. Zwar gibt es auch hier durchaus warmherzige Streicherklänge für die Beziehung zwischen Skip und Candy, doch sind auch diese eher verhalten und eingebettet in melancholisch-bluesige Strukturen. Der Soundtrack beinhaltet außerdem einen nicht von Harline stammenden, träumerischen Song namens "Mam´selle", der im Film von einer Schallplatte erklingt und in einer wirklich anrührenden wie erschütternden Szene eingesetzt wird.

     

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  5. 620801684_giovinezzagiovinezza.jpg.9fe52cb6da8ed59eb5880ac14e806691.jpg

    Es handelt es sich wahrscheinlich nicht um einen Genre-Film, trotzdem setze ich ihn hier mal rein. Der Film scheint in der Versenkung verschwunden zu sein. Auf die Musik bin ich mehr zufällig vor kurzen erst aufmerksam geworden. Das Hauptthema mit seinen (für Piccioni typischen, gedimmten) Streichern und Mandolinen ist keines, das sich unmittelbar Im Ohr festsetzt oder gar zum Mitsummen animiert. Es hat einen melancholischen, nostalgischen und durchgehend geradezu traumwandlerischen Charakter, mal eher der subtilen Dramatik zugeneigt, dann wieder helltönend romantisch. Gerade letzteres ist Piccioni besonders ergreifend gelungen, z.B. in Track 9 oder 21. Dazwischen eingestreut sind diegetische Musikstücke aus Taverne und Cabaret und entspannter Jazz und Blues im Timbre der 30er Jahre. Die berüchtigte Giovinezza, jene Hymne der faschistischen Partei im damaligen Italien, kommt nicht vor. Insgesamt vielleicht nicht in der gleichen Liga wie SENILITA oder C´ERA UNA VOLTA aber ein sehr schöner Score mit einlullender Wirkung.

  6. MAD MAX - FURY ROAD

    "Heute fahren wir nach Gastown!" gröhlt am Anfang ein Statist und faßt damit die Story schon ganz gut zusammen. Es kommt zu Turbulenzen zwischen irgendwelchen Gestalten, die einem allesamt scheißegal sind.  Zwischen den irrsinnigen Stunts und enorm aufwendigen Actiongemälden tummeln sich unzählige CGI-Effekte und aufdringliches Color-Grading. Modernes Event-Kino in seiner reinsten Form. Reduziert auf ein Minimum an Handlung, und auf den maximalen optischen Effekt getrimmt. Am Schluß wird der Score nochmal richtig pathetisch. Für wen, weiß ich nicht. Vielleicht für den Zuschauer, der es endlich überstanden hat.

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    Leigh Harline:  BLACK WIDOW  (Die Spinne)

    "Professionell und spannend inszeniertes Eifersuchts- und Kriminaldrama mit gesellschaftskritischem Einschlag im attraktiven Künstlermilieu" steht es im Filmlexikon zu lesen. Der Film ist rein vom formalen Aspekt her weit entfernt vom typischen Noir-Stil früherer Jahre, und bei seiner Dialoglastigkeit bestand eigentlich kein Grund, ihn in Cinemascope und Farbe zu inszenieren. Die Geschichte jedoch, die ihren Hauptcharakter (Van Heflin) und die ihn umgebenden Figuren immer tiefer in einen Strudel der Unmoral zieht, gehört eindeutig in den Noir-Kosmos.

    Beurteilen kann ich das selber nicht, da ich ihn bisher noch nicht gesehen habe. Die Musik allerdings dürfte eine der schönsten sein, die einen Noir zu jener Zeit bereichert haben. Die Titelmusik (unten verlinkt) ist ein Wunderwerk von düsterer Eleganz und melodisch umwerfend. Klavierstücke und Orchestertutti, mal schwelgerisch, mal solistisch, beschreiben das exquisite High-Society-Milieu. Erst in der zweiten Hälfte kehren die dunkleren Klangfarben zurück (DECISION und CONFESSION sind Kompositionen von großer Intensität, ebenso malerisch wie schwermütig) und beenden den nur 22-minütigen Score mit schwarz-romantischen Walzer-Klängen, basierend auf dem Strauss´schen SALOME-Tanz, der zuvor im Score auch direkt zitiert wird. Alfred Newman dirigiert das Fox-Orchester in gewohnter Präzision und Hingabe ("... next to impossible to duplicate.") Unbedingte Empfehlung!

     

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  8. fireflash.jpg.7216cb764e6381ad9a21320d1e8c2ce8.jpg

    Der Film hatte bei uns den Titel FIREFLASH - DER TAG NACH DEM ENDE und ist ein typisches Endzeit-Actionspektakel der 80er Jahre. Im Vergleich zu einigen ähnlichen Werken italienischer Herkunft erfreut FIREFLASH mit einer kompetenten Inszenierung von Sergio Martino, dem offenbar auch ein angemessenes Budget zur Verfügung stand. Bei Freunden des italienischen Trivialkinos ist die wilde Mischung aus "Klapperschlange", "Mad Max" und Grimms Märchen (!) jedenfalls nach wie vor ein beliebter Zeitvertreib.

    Den Score als Prachtexemplar zu bezeichnen wäre sicherlich übertrieben, aber ein kleines Grälchen war das für mich schon, ich geb´s ja zu. Und tatsächlich handelt es sich um ein durchgehend unterhaltsames Album mit Anklängen bei Vangelis und Carpenter, funkigen Rhythmen, melancholisch-archaischen Flötenklängen und dem ein oder anderen Motiv, das sich im Ohr länger festsetzen dürfte. Die Tracks auf der CD sind in Filmreihenfolge und besitzen mehr Score-Charakter als es sonst oft bei De Angelis der Fall ist. Es wurde offenbar direkt auf die Szenen komponiert. Wer nichts mit rein elektronischen Scores aus jenen Tagen anzufangen weiß, der sollte hier natürlich Abstand wahren. Für Freunde von zünftiger 80er-Action-Musik, der man ihre Entstehungszeit auch anmerkt, kann man guten Gewissens eine Empfehlung aussprechen.

  9. Am 30.6.2020 um 18:51 schrieb Mephisto:

    So, ich wollte @Angus Gunn nochmal kurz Bescheid geben, dass ich endlich den Previn bestellt habe!

    Na, hoffentlich war das noch erschwinglich und hat sich gelohnt! :)

     

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    IM ZEICHEN DES BÖSEN (1958)

    Gerade ist von Koch Films die Blu-ray-Edition von Orson Welles TOUCH OF EVIL erschienen. Grund genug den Film, seine Musik und natürlich die wunderbare Edition hier mal zu erwähnen. Auf zwei Scheiben verteilt finden sich hier drei Versionen des Films:  Zum einen die Kinofassung von 1958, die auch (ganz wichtig!) die ursprüngliche deutsche Synchronisation mit Horst Niendorf (Heston), Margot Leonard (Leigh) und Walther Suessenguth (Welles) enthält. Außerdem die bisher auf DVD erhältliche restaurierte Fassung von 1998 mit der Neu-Synchro (aber wahlweise auch mit der lückenhaften Originalsynchro), und eine bisher nicht gezeigte Preview-Fassung von 1958, einen vorläufigen Rohschnitt, der bei den Produzenten auf Ablehnung stieß und Welles zu Kompromissen zwang.

    Eine wichtige Änderung der Restaurierung besteht im Fehlen der Titeleinblendungen. Der Film beginnt mit jener berühmten Plansequenz an deren Ende eine Autobombe explodiert. Welles hatte sich seinerzeit ausdrücklich und zurecht gegen dieTiteleinblendungen entschieden, da diese zu sehr vom Bild ablenken würden, konnte sich aber nicht gegen Universal durchsetzen, die den Film noch zahlreichen weiteren Änderungen unterzogen (alles im lesenswerten Booklet erläutert) und ihn schließlich als reinen B-Film im Doppelprogramm vermarkteten.

    Obwohl Welles und sein Kameramann Russell Metty den Film Open Matte drehten, um sowohl dem bis dahin gebräuchlichen 1:1.37-Seitenverhältnis wie auch dem neuen Breitwandformat gerecht zu werden, liegen alle drei Fassungen im Format 1:1.85 vor, dem seit damals üblichen amerikanischen Kinoformat. Der Konsument hat außerdem die Auswahl zwischen vier (!) verschiedenen Audiokommentaren von Filmhistorikern, dem Produzenten der restaurierten Fassung Rick Schmidlin und den Darstellern Heston und Janet Leigh, sowie eine in zwei Teilen präsentierte Doku aus den 90er Jahren. Viel Beschäftigung für den Noir-Filmfan, und eine würdige Präsentation eines großen Klassikers.

    Für alle, die diesen Film noch nie gesehen haben (gibt´s so jemanden hier?), greife ich jetzt mal in meinen Bücherschrank und zitiere die Kurzkritik aus dem guten alten "Lexikon des internationalen Films": Ein Mordfall in einer schmutzigen Kleinstadt an der mexikanischen Grenze ist Anlaß für das tödliche Duell zwischen einem jungen mexikanischen Rauschgiftfahnder und dem alten Polizeichef, der durch den gewaltsamen Tod seiner Frau demoralisiert und korrumpiert ist und seine Fälle bei Bedarf durch gefälschte Beweise zu lösen pflegt. Der komplizierte Reißer nach einem Roman von Whit Masterson knüpft an die "Schwarze Serie" an und führt sie gleichzeitig ad absurdum. Ein intelligenter Film von exklusiver formaler Qualität, mit eindrucksvollen Darstellern und ebenso abstoßender wie faszinierender Atmosphäre. Zunächst ein mäßiger Erfolg bei Presse und Publikum, gilt der Film seit den siebziger Jahren nach CITIZEN KANE als Welles´ bedeutendstes Werk.

    Und natürlich muß hier auch die Filmmusik gewürdigt werden. TOUCH OF EVIL war Henry Mancinis erster wirklich großer Wurf. Zur Illustration der von Korruption zersetzten Grenzststadt mit ihren schmierigen Kaschemmen und zwilichtigen Hotels komponierte er mehrere Stücke Source-Music, zum Teil mit lateinamerikanischen Einflüssen, vom resignativen Blues, zum wilden Rock´n´Roll, bis zu den melancholischen Pianola-Themen aus Tanyas (Marlene Dietrich) Bar. Für den dramatischen Score reduziert Mancini das Ensemble auf Blech, Klavier und die fast omnipräsenten Bongos, deren trockener Klang sich von Anfang an durch das triste Szenario schlängelt. Neben der Musik zur erwähnten Eröffnungssequenz (bei der der Bongo-Rhythmus exakt beim Aufziehen der Zeitzünder-Uhr einsetzt) ist als dramatischer Höhepunkt vor allem das siebenminütige, exzessive BACKGROUND TO MURDER zu nennen, aber auch die wuchtigen, abgründigen Klänge bei der finalen Konfrontation an der nächtlichen Brücke (THE CHASE) verfehlen ihre Wirkung nicht. Schwelgerisches Golden-Age-Scoring wird man hier vergeblich suchen (wäre auch fehl am Platz gewesen), weswegen der Score nicht für jedermann zugänglich sein dürfte. Aber alleine schon wegen des Klassiker-Status eigentlich eine Pflichtanschaffung.

     

  10. Tragödie in einer Wohnwagenstadt (1967)

    Die 15-jährige Dotty wird nachts Opfer eines vermeintlichen Übergriffes. Der Täter äußert ein flüchtiges "Hi" und küßt sie abrupt. Schockiert und verstört rennt sie weinend nach Hause. Ihre
    Eltern leben in der nahegelegenen Wohnwagensiedlung, wo sich sofort ein zu allem entschlossener Lynchmob zusammenfindet, als sich der Vorfall herumspricht. Man bildet einen selbsternannten Untersuchungsausschuß und beginnt mit der Befragung der Einwohner ("Und wenn ihr jemanden hart anpacken müßt, dann geniert euch nicht!"). Vor allem auf die zugezogene Puertoricanerfamilie hat man in besonderem Maße abgesehen.

    Was Regisseur Günter Gräwert mit seinem grandiosen Darsteller-Ensemble nach einem Drehbuch von Reginald Rose hier geschaffen hat, ist eine intensive, ungeheuer packende Studie über soziale Dynamiken, die sich ganz schnell zu unreflektierten Gewaltausbrüchen und Anarchie hochschaukeln. Eine Geschichte in der Tradition von "Fury" oder "Oxford Incident", und einer der spannendsten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Ganz groß!

     

  11. Es gibt doch aber auch genügend Bereiche hier, die sich mit der klassischen Filmmusik beschäftigen. Deutsche Filmmusik, Italienische Filmmusik, Osteuropäische Filmmusik, Amerikanischer Film Noir, oder halt die entsprechenden Komponisten-Threads. Deswegen habe ich ja selber solche Fäden eröffnet, die meine Interessengebiete abdecken, und das macht ja auch Spaß und trägt zum seelischen Ausgleich bei. Ich meine, es geht mir ja im Prinzip wie Dir. Das aktuelle Filmmusikgeschehen interessiert mich nur noch, wenn von Leuten wie Sarde oder Yared nochmal was kommt.

    vor 3 Stunden schrieb Aeneas:

    Wo liegt denn der Altersdurchschnitt des harten Kerns hier?

    Den Altersdurchschnitt hier im Forum kann ich nur schätzen. Bin selber 47, und könnte mir vorstellen, dass ich damit ungefähr im Mittelfeld liege.

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    TOD ODER FREIHEIT (1977) ist gerade auf DVD erschienen. Nicht zum ersten Mal, aber zum ersten Mal als eigenständige Veröffentlichung.

    In einer nicht näher benannten deutschen Region des 18. Jahrhunderts formiert sich eine Gruppe rebellischer Widerständler gegen ein korruptes Regime. Regisseur Wolf Gremm geht es weniger um die politischen Aspekte die dieser klassische Plot naturgemäß in sich birgt. Er setzt auf kinotaugliche Unterhaltung, arbeitet mit Klischees des Abenteuer- und Westernfilms, schafft es aber leider nicht das dramatische Potenzial richtig zu nutzen. Ein Grund dafür mag sein, dass keiner der Charaktere wirkliche Tiefe entwickelt und damit den Zuschauer zu sehr auf Distanz hält. Es bleibt ein nicht gänzlich überzeugendes, aber unterhaltsames Abenteuerdrama mit stimmigen, authentischen Schauplätzen.

    Die Musik steuerten die De-Angelis-Brüder bei, die mit Gremm schon für den berüchtigten Tatort TOD IM U-BAHNSCHACHT zusammengearbeitet hatten. Im Fall von TOD ODER FREIHEIT übernahm Guido sogar die Rolle des Barden Angelo (auf dem Szenenfoto zusammen mit Mario Adorf), dessen schwungvoller Folkloresong "Wer Freiheit liebt, der verlacht den Tod" mehrmals im Film eingesetzt wird. Das Hauptthema hat es immerhin in zweierlei Ausfertigung auf schuldiges Vinyl geschafft.

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  13. vor 1 Stunde schrieb Trekfan:

    Bin ich eigentlich der einzige hier, der den Gustafson und die Fried CDs von Caldera gekauft hat? Kommt mir in den Threads manchmal so vor.

    Nein, Du bist nicht der Einzige.:) Von dem Gustafson hatte ich zuvor auch noch nie etwas gehört. Toller Score mit starkem Hauptthema. Von Fried bisher nur "Birds do it", aber die anderen werde ich mir sicherlich auch noch holen. AVALANCHE steht hier auch schon seit Jahren im Regal. Ein ungewöhnlicher Score, spröde und interessant, irgendwie Fielding-artig.

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    Intrada:  THE COLLECTOR (Maurice Jarre)  /  DAVID & LISA (Mark Lawrence)

    Ich habe jetzt 10 Minuten nach dem Eintrag gesucht. Entweder ich habe ihn übersehen, oder diese Veröffentlichung ist tatsächlich bisher übergangen worden.

    Diese Scores kannte ich bisher beide nicht, bin aber gerade sehr angetan und bereits beim zweiten Hördurchgang. Viele Komponisten haben einen mehr oder weniger unverwechselbaren Personalstil, der sie auch für einen musikalischen Laien wie mich klar identifizierbar macht. Aber auf Jarre trifft das in besonderem Maße zu. Seine eigenwilligen Instrumentierungen und Melodien wirken auf mich vollkommen originär und einzigartig. COLLECTOR ist ganz und gar in diesem so speziellen Stil gehalten und läßt sich mit nichts sonst vergleichen, außer halt mit anderen Jarre-Scores. Wüßte ich nicht, dass es sich bei dem Film um ein Psycho-Horror-Drama handelt, würde ich anhand der Musik auch nicht darauf kommen. Ein ganz bemerkenswerter Ansatz, den Jarre hier gewählt hat. Eine tolle Musik, eingängig, originell und hörenswert. Zu erwähnen ist auch die außerordentlich gute Klangqualität, die wirklich jede Nuance im Ensemble fein säuberlich zu tage fördert.

    DAVID & LISA scheint die einzige Filmmusik von Mark Lawrence zu sein. Ebenfalls eine interessante Musik mit experimentellen Ansätzen zu einem seinerzeit erfolgreichen Psychatrie-Drama. Aufgrund der Kürze dieses Scores wurden für die B-Seite der LP drei Jazz-Stücke eingespielt, die auf den Filmthemen beruhen und für sich genommen auch ihren Reiz haben. Tolle Kopplung zweier Mainstream-LPs, und für mich eine bereichernde Entdeckung.

     

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    Musik: Sol Kaplan

    Der Film beginnt mit einem Kameraschwenk aus der Vogelperspektive über eine Stadt. "Das ist San Francisco, wie man es vom Telegraph Hill aus sieht. Und das ist das Haus auf dem Telegraph Hill, in dem ich einst Frieden und Ausgeglichenheit zu finden glaubte." Das Haus ist ein viktorianischer Bau, ähnlich dem berühmten Domizil von Norman Bates in Hitchcocks Psycho. In diesem Haus findet die Polin Victoria eine Heimat, nachdem sie ein deutsches Konzentrationslager überlebt und nach Kriegsende die Identität einer verstorbenen Mitgefangenen angenommen hat. Ebenfalls plötzlich verstorben ist Tante Sophie, die Besitzerin des Anwesens, was Viktoria nun zur Alleinerbin macht. Doch damit steht sie den Plänen ihres frisch angetrauten Ehemannes im Wege.

    Der Plot mit dem Identitätstausch weißt natürlich eine gewisse Parallele zu NO MAN OF HER OWN auf. Und weil Robert Wise ein stets verläßlicher Regisseur mit ausgeprägtem, filmdramaturgischem Geschick ist, weiß er die Geschichte auch entsprechend interessant umzusetzen. Einige Szenen, etwa diejenige, in der Viktoria eine riesige Bruchstelle in der Rückwand einer Gartenlaube entdeckt, hinter der es eine steil abfallende Klippe heruntergeht, und vor allem die Sequenz, in der Alan Viktoria ein vergiftetes Getränk aufdrängen will, erzielen einen Suspense, der vor allem auf der psychologischen Ebene funktioniert, und der sich hinter Hitchcock nicht zu verstecken braucht.

    Seinen Anteil daran hat auch Sol Kaplan, dessen Score mit einem starken, dramatisch-stampfenden MAIN TITLE beginnt, der an Bernard Herrmann erinnert. Die dort eingesetzten Snare Drums setzen sich in den folgenden Stücken POLAND und KARIN fort und verweisen auf Viktorias Kriegserlebnisse. Sie selbst bekommt ein unschuldiges, fragil wirkendes Thema an die Seite gestellt, das sich besonders charmant in ANNOYANCE äußert. Der gesamte Score ist bis auf die hier und da auftretenden dramatischen Spitzen eher zurückhaltend, eigentümlich beklemmend, von schwer zu beschreibender Schönheit. Höhepunkte aus meiner Sicht sind die Tracks STAY AWAKE und das anschließende FINALE mit ihren hohen Klavierakkorden und Glöckchen- oder Triangel-Klängen, mit denen Kaplan eine geradezu traumverlorene, einlullende Wirkung erzielt.

    "... what particularly distinguishes Kaplan´s music for HOUSE ON TELEGRAPH HILL is it´s fine-tuned strangeness - it´s tone of taut yet almost other-worldly eeriness."

     

  16. vor 14 Stunden schrieb Stefan Schlegel:

    With regard to “The Legend of the Ninja” A while ago someone gave me a cd with my music which had been pirated for a film score. It might have been this film. In this case it was a strange mixture of music I had composed for a background music library and other tracks from different films. It happens a lot."

    Ja, der Film enthält auch irgendwo Musikschnipsel von Williams und andere Sachen. War ja durchaus nicht unüblich damals in Fernost. Wenn ich das also richtig verstehe, dann enthält der Film im Höchstfall irgendwo Library-Musik von Scott. Dann könnte das ja mal jemand in der Imdb korrigieren.:rolleyes:

  17. Als der Film NINJA-KOMMANDO in den 80er Jahren mal im Fernsehen ausgestrahlt wurde, hat mich seinerzeit vor allem der ultracoole Titelsong LEGEND OF THE NINJA begeistert. Der spukte mir noch lange im Kopf herum. Und heute, über 30 Jahre später, entdecke ich zu meiner größten Verblüffung, dass John Scott für dieses Thema verantwortlich ist. Der Mann ist auch in den obskursten Gefilden anzutreffen, aber das macht ihn auch so interessant. Tolle Sache für die 80er-Jugend:

     

  18. Vielen Dank für die Ergänzungen und Tipps! Walking Dead habe ich mir jetzt mal auf DVD bestellt, da ich den bisher nur in der deutschen Fassung vom TV her kenne. Mit Kaun habe ich mich bisher noch garnicht beschäftigt, daher bin ich da ganz offen für Anregungen. Er gehörte wohl eher zu den unsichtbaren Filmmusikern, da er offenbar selten irgendwo erwähnt wurde, aber im Hintergrund ungeheuer produktiv war. Ist zumindest mein Eindruck, wenn ich mir seine Filmographie ansehe. Ich meine, mal irgendwo aufgeschnappt zu haben, dass die Frankenstein-Musik ebenfalls ein Archiv-Track war. Kann das sein?

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    Musik: Bernhard Kaun, W. Franke Harling, Howard Jackson

    Ausnahmsweise muss ich hier mal den von mir selber gesetzten Zeitrahmen verlassen, denn BLACK LEGION stammt aus dem Jahr 1937, vereint aber schon einige Stilmittel des Film Noir in sich, war ein wichtiger Karriereschritt für den zum damaligen Zeitpunkt noch nicht zu Starruhm aufgestiegenen Humphrey Bogart und ist mir auch durch seinen guten Score aufgefallen.

    Die "Schwarze Legion" treibt ihr Unwesen in Form von Terrorakten in einer amerikanischen Kleinstadt und deren ländlicher Umgebung. Neue Mitglieder findet die Organisation in Personen, die mit den sozialen und politischen Verhältnissen unzufrieden sind. Dies trifft auch auf Frank Taylor zu, der um seinen Lebensstandard fürchtet, als er den ihm in Aussicht gestellten Vorarbeiterposten in der Fabrik an einen polnischen Kollegen verliert. Frank schließt sich der Legion an und nimmt fortan an deren Überfällen teil. Er erlebt zwar einen sozialen Aufstieg, doch als er im Affekt seinen eigenen Freund tötet, begreift er, welch fatalen Weg er eingeschlagen hat. Aber ein Ausstieg aus der Legion ist nicht vorgesehen.

    Ein bemerkenswerter Film, der gegen faschistische Ideologien klar Stellung bezieht und als solcher von zeitloser Aktualität ist. Darüber hinaus ist er in seiner straffen, präzisen Erzählweise äußerst kurzweilig, spannend und mit seinem Verzicht auf ein konventionelles Happy End überraschend konsequent. Auch die Musik ist nicht zu verachten. Vor allem das dramatisch wogende Eröffnungsstück von Bernhard Kaun hat es in sich. Laut IMDB wurde außerdem Musik von Franke Harling und Howard Jackson verwendet. Keiner der Komponisten wird in den Credits genannt. Mutmaßlich stammt das alles aus dem Archiv, ist aber nichtsdestotrotz sehr gut und effektiv eingesetzt. Die deutsche Synchronfassung verwendet größtenteils denselben Score, bastelt ihn allerdings um die Dialoge herum, setzt dialogfreie Musikpassagen an anderen Stellen ein, oder läßt den Score auch mal ganz weg, um nicht mit dem Dialog in Konflikt zu geraten (letzteres ist z.B. bei Franks Aufnahmezeremonie der Fall). Die deutsche DVD bietet zwar keine Extras präsentiert den Film aber in vorbildlicher Qualität und sei an dieser Stelle wärmstens empfohlen.

     

     

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    MOONTIDE / NACHT IM HAFEN (1942)
    Musik: Cyril J. Mockridge, David Buttolph

    Der Hafenarbeiter Bobo ( Jean Gabin) hat eine turbulente Nacht in der Taverne hinter sich. Am nächsten Tag kommt er in der Kate eines Fischers unter, kann sich aber nicht mehr an die Vorfälle der letzten Nacht erinnern. Er erfährt, dass es einen Zwischenfall gegeben hat und ein alter Seemann namens Pop Kelly dabei getötet wurde. Bobo ist erschüttert, da er sich nicht sicher ist, ob er etwas damit zu tun hat. Soweit die Ausgangslage. Der Film ändert seinen Tonfall danach und schlägt in eine melodramatische Liebesgeschichte um, als die Kellnerin Anna (Ida Lupino) ins Spiel kommt, die von Bobo bei einem Selbstmordversuch aus dem Meer gefischt wird.

    Bis vor wenigen Tagen war ich mir gar nicht bewußt, dass Jean Gabin auch mal ein kurzes Intermezzo in Hollywood hatte. Umso erfreuter war ich, eine von mir bisher unentdeckte US-Produktion mit ihm nun begutachten zu dürfen. Und es hat sich gelohnt. Zwar soll der Film gegenüber der Vorlage von Willard Robertson wesentlich geglättet worden sein, und der melodramatische Anteil nimmt in der Tat etwas zuviel Raum rein, gelangweilt habe ich mich dennoch keine Sekunde. Dies liegt in erster Linie an dem begnadeten Jean Gabin, der seine Rolle auf so charismatische wie unnachahmliche Weise mit Leben füllt. Aber auch das übrige Ensemble agiert hervorragend. Ida Lupino ist sicherlich eine der nuanciertesten Aktricen im amerikanischen Noir-Kosmos und der chronische Nebendarsteller Thomas Mitchell kann hier in der Rolle des bulligen Tiny so richtig zeigen, was in ihm steckt. Absolut großartig ist die Szene in der er und Lupino in der Fischerhütte aufeinandertreffen.

    MOONTIDE ist nur in Teilen ein Noir. Dann aber richtig. Die Sets sind fast ausnahmlos im Studio entstanden, was man ihnen auch ansieht. Doch sind sie so schön arrangiert und so stilvoll fotografiert, dass dieser Umstand nicht ins Gewicht fällt. Der Score von Mockridge und Buttolph ist mir sehr positiv aufgefallen. Weitgehend zurückhaltend und dezent, ohne erkennbares Leitmotiv, fängt er mit großem Fingerspitzengefühl Stimmungen und Emotionen ein, ohne dass mir auch nur eine aufdringliche Note aufgefallen wäre. Aber in ein paar wenigen dramatischen Szenen schwingt sich das Orchester dann auch zu aufwühlenden Höhepunkten empor. Ganz besonders eindrucksvoll, filmisch wie musikalisch, ist die finale Konfrontation auf der nächtlichen, nebelumwaberten Kaimauer gelungen.

    Hier eine von mir zusammengestellte Mini-Suite, bestehend aus Titel- und Schlußmusik, sowie aus dem besagten Kaimauer-Finale (etwas gekürzt und, um Spoiler zu vermeiden, mit Standbildern versehen):

     

     

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  21. vor 15 Stunden schrieb Anton:

    -Zwei bärenstarke Typen

    Zumindest den bekommst Du noch problemlos auf CD. Guckst Du hier:

    http://www.soundtrackcorner.de/nati-con-la-camicia-p1536.htm

    vor 15 Stunden schrieb Anton:

    -Zwei sind nicht zu bremsen
    -Zwei ausser Rand und Band
    -Plattfuß am Nil

    Bisher nur als Vinyl-Single bzw. auf Compilations.

    Und die La Biondas werden halt nicht mehr kommen, wie es ja oben schon geschrieben steht. Aber vom Supercop gab´s immerhin eine LP und vom Ganovenschreck eine Single. Da hat der Sammler was zu jagen :).

  22. DER KNABE AUF DEM DELPHIN (1957)

    Zwischen einem wohlhabenden Antiquitätensammler (Clifton Webb) und dem Archäologen Calder (Alan Ladd) entstehen Rivalitäten um eine wertvolle Statue, die die Schwammtaucherin Phaedra (Loren) vor der Küste von Hydra im Meer gefunden hat. Phaedra, aus ärmlichen Verhältnissen stammend, ist in erster Linie am Geld interessiert und gibt zunächst vor, sich nicht an den Fundort erinnern zu können, um zu verhindern dass Calder die Statue  dem griechischen Volk übergibt. Bis sie sich in ihn verliebt. 

    Das klingt nach einer romantischen Schmonzette, und im Grunde ist das auch nicht verkehrt. Aber der Film ist so hinreißend fotografiert, die Bildkompositionen so stimmig, dass er den Zuschauer schon in den ersten Minuten mit unwiederstehlichem Traumfabrik-Charme einzulullen vermag. Hugo Friedhofers Musik gehört sicher zu den schönsten Filmkompositionen überhaupt und war für mich der Grund mir endlich auch mal diesen Film zu Gemüte zu führen. Schon der Titelsong (der auf einem griechischen Lied basiert)  ist einfach entwaffnend, und auch die Tauchszenen verdanken ihren märchenhaft-entrückten Charakter zu einem erheblichen Teil der Filmmusik. Klassisches, optisch anmutiges Hollywood-Kino.

    Und noch ein wichtiger Hinweis zur Fassung:  Es ist nicht egal, welche Veröffentlichung man sich besorgt. Mein erster Versuch vor ein paar Wochen war die deutsche DVD von KSM, und ich mußte nach 15 Minuten abbrechen. Zwar im richtigen Format, aber dunkel, unscharf und in den Farben ausgebleicht. DeLuxe Color war das nicht. Also habe ich mir die amerikanische BD geholt, und erst hier erstrahlt der Film so, wie er sein sollte. Also Finger weg von der KSM-DVD, die zur Zeit aber sowieso vergriffen ist. 

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