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waldgeist

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Alle Inhalte von waldgeist

  1. Hallo Prinz! Csongor hat ja bereits ein paar Hörclips für Dich gefunden, aber ich kann auch ein bisschen was erzählen: Nun, der Score stammt aus dem hornerreichen Jahr 1988, wo u.a. WILLOW und THE LAND BEFORE TIME ihre Gründungszeiten hatten. Jedoch ist VIBES mit diesen Mammutwerken nicht zu vergleichen, denn es ist ein rein synthetischer Score mit exotischen Einflüssen. Bereits 1986 widmete sich Horner diesem Klangkonzept bei WHERE THE RIVER RUNS BLACK, obwohl ich VIBES ein stückweit eloquenter im Umgang mit dem synthetischen Gewerbe einschätze. Er ist sehr atmosphärisch und bietet zunehmend ein Reisegefühl in ein exotisches Klangparadies. Ich hoffe, ich konnte Dir mit meiner kleinen Beschreibung das musikalische Bild dieses Horner-Werkes veranschaulichen.
  2. Wenn Du willst, kannst Du das gerne machen. Es hält Dich glaube ich keiner davon ab. Primär waren mir jedoch Deine Schilderungen zur Bruckner-Box.
  3. Hallo, wie angekündigt hier eine weitere Club CD, die ein neues Zuhause bei einem netten Sammler sucht. Ein rarer James Horner Soundtrack, der nur offiziell von Varese Sarabande im Jahre 1990 veröffentlicht wurde. Es ist eine auf 1000 Stück limitierte, handnummerierte Edition. CD und Covers sind wie im immer im Topzustand.
  4. Also die CD ist noch zu haben. Hat wirklich keiner Interesse? Übrigens verkaufe ich noch eine andere, alte Varese Club CD. Wartet, da mache ich mal einen neuen Thread auf.
  5. Oder Bernsteins Erstzyklus mit den New Yorkern, die auf Sony veröffentlicht wurden - da kann ich eigentlich nur Lob aussprechen, zumal Bernstein den Kraftgehalt im Gegensatz zu seinem dritten Zyklus nicht verliert. Schöne Texte, vor allem Dein Beitrag zur Bruckner-Box. Den werde ich mal entsprechend bewerten. Sehr umfangreich und auch für Einsteiger ein nettes Informationsblatt.
  6. Dann äußere ich mich hiermal auch zu: Ich finde den neuen Style des Forums zwar gewöhnungsbedürftig, aber es wirkt doch auch um einiges gepflegter und moderner als die alte Variante. Ich behalte die Neufassung auf, da ich sie schöner finde und sich ja eh bald alle dran gewöhnen müssen. Hut ab für diese nette Umstellung.
  7. Auch von mir herzliche Geburtstagsglückwünsche, Alex!
  8. Guten Abend allerseits, ich möchte mich von o.g. CD trennen. Es ist eine Compilation-CD mit Suiten aus Filmen mit der Musik von Pino Donaggio (THE HOWLING, TOURIST TRAP, PIRANHA und HOME MOVIES). Alle Tracks außer von THE HOWLING und PIRANHA sind noch nie auf CD veröffentlicht worden, aber selbst die Suiten zu den bereits Veröffentlichten sind vom Hörgenuss wesentlich angenehmer als die langgezerrten Komplettalben. Das Besondere an der CD ist, dass es die dritte Varese Club-CD überhaupt ist und somit zur ersten Staffel gehört, die damals 1989 mit Poledouris' CHERRY 2000 und Rózsas FEDORA/CRISIS erschien. Es ist die allererste 1000er Auflage des Varese Clubs (CHERRY 2000 hatte 1500 und FEDORA/CRISIS 1200 Kopien) und meine hat die Nummer #702/1000. Die Kopienanzahl - wie Nr. 702 beispielsweise - wurden damals noch einzeln und handschriftlich auf jedem Back-Cover eingetragen. Die CD ist an sich ist im tadellosen Zustand, kratzerfrei und auch das Booklet ist anstandslos neuwertig. Bei weiteren Fragen und natürlich bei Preisangeboten bitte die PN-Funktion nutzen. Danke.
  9. Das sehe ich auch so. Jeder Komponist hat IMO mindestens ein besonderes Werk geschrieben, das man Aufmerksamkeit schenken sollte. Die klassische Musik bietet für mich einen Querschnitt in allen Bereichen der Jahrhunderte, wo ich immer ein faszinierendes Werk finde, welches ich genüsslich höre. Ja, es muss nicht immer eine hochgestochene und zum Tode gefachsimpelte Bewertung sein, um persönliche Eindrücke zu schildern. Es reicht schon mal aus, wenn man die ersten Emotionen und Ansichten frei herausschreibt. Das gibt der Bewertungsklasse noch einen Tick menschlicheren Charakter. Danke. Es war eher ein kleiner Blitzgedanke, der mir beim Schreiben so überkam, denn bei der Orchestersuite fehlen nun mal zwei Planeten. 1930 wurde der Pluto entdeckt, aber Holst ergänzte den Planeten nicht. Und die Erde bleibt eben ein Wagnis, das selbst Colin Matthews auf keiner Partitur bereit halten würde. Max Bruch hatte übrigens dasselbe "Problem", dass er nur mit seinem Violinkonzert bekannt wurde, aber wer kennt noch andere Werke? Da wird es für Otto-Normal-Klassikhörer schwierig. Ähnlich auch bei Dvorak: Seine Neunte ist wie ein funkelnder Riesendiamant, aber man vergisst beim behelligten Glanze auch die kleinen Juwelen, wie seine Siebte, Achte oder auch das Cellokonzert.
  10. Danke Mephisto für die informative Einleitung von Ives symphonischem Schaffen. Ich als Klassikfan gestehe, dass ich von ihm nichts kenne, da ich mich anderweitig beschäftigte, bzw. andersartige Musik bevorzug(t)e. Und auch die zu hörenden Kurzschnipsel bei Amazon weckten nicht unbedingt mein Interesse. Aber dein Beitrag stimmt mich madig, dass ich von dem von mir unbeachteten Komponisten noch nichts habe. Das wird sich aber bald ändern. Ich warte dann noch gespannt auf deinen Bruckner-Bericht. Zum PLANETS-Hickox: Die CD mit selbigen Cover wird nicht mehr so leicht zu finden sein, aber schau mal hier: THE PLANETS - Hickox Das Cover ist zugegebenermaßen potthässlich, aber es scheint die Aufnahme zu sein, sogar ein normaler Preis! Mit dabei irgendeine MOORSIDE SUITE. Ich habe noch einen Einträg für die CD gefunden, ganz günstig: THE PLANETS - Hickox Nur 81 Cent, aber bei dem würde ich nicht kaufen, mit dem habe ich schon meine Erfahrung gemacht. Der für 1,68 Euro scheint mir der Beste zu sein und vor allem seriös. Wer weiß: Vielleicht ist auch das schicke erste Cover dabei...
  11. Zu den PLANETEN ist mir noch eine Frage eingefallen: Wer kennt eigentlich die Ergänzung des Plutos von Colin Matthews? Ich habe gehört, dass das Einzelstück nicht wirklich Neues bietet und mit dem Neptun in "attacca"-Form übergeht. Im Übrigen wirklich schade, dass Holst von dem Werk nicht viel hielt. Seine Pluto-Version hätte mich sehr interessiert. Die Komposition der Erde wäre wohl die größte Herausforderung gewesen. Wo beginnt man? Am Anfang der Evolution? Während den Entwicklungsstadien der Menschheit? Bei den sozialen und zwischenmenschlichen Beziehungen? Es wäre zu gewagt, eine musikalische Personifizierung anzusetzen. Vielleicht hätte es etwaige Fehlinterpretationen gegeben. Die Musik lässt da viel Freiraum übrig. Die anderen Planeten sind fremd und kennt man nicht, daher kann man nur "oberflächlich" musizieren und die reinen Kognitionen einbringen. Da mich das Werk neuerdings mehr fasziniert als zuvor, bin ich mal durch meine Klassikabteilung gegangen und habe die etwas unkonventionellen PLANETEN herausgefischt: London Philharmonic Orchestra - Bernard Haitink Diese Aufnahme entstand 1970 und ist eines der frühen Dirigate des späteren Klassedirigents Haitink. Sie wurde bei Philips eingespielt und das LPO leitet die galaktische Reise durch unserer Sonnensystem. Ich muss sagen, dass die vorliegende Einspielung nicht so sehr meinen Erwartungen entspricht. Der Mars ist langsamer als gewöhnlich dirigiert und das ist in meinen Ohren schon ein Ausscheidungskriterium. Der Track heißt immerhin "Mars, der Kriegsbringer" und nicht "Mars, der Todeslangweiler". Wenn Bernard Herrmann noch langsamer dirigiert und sogar noch selbiges Orchester leitet (daher der Bezug), dann Prost Mahlzeit. Ansonsten ist alles recht solide und stimmig, aber als eine Referenz kann man die Aufnahme nicht zählen. Boston Symphony Orchestra - Seiji Ozawa Ich habe das Cover der Erstpressung, habe aber nur die hier gefunden. Dies ist eine hochinteressante Aufnahme, da die anfänglichen Pauken beim Mars schon sehr verstärkt zu hören sind. Auch die atmosphärische Dichte überzeugt hier sehr gut. Ozawa dirigiert mit beschwinglicher Kraft und Präzision - das ist ein kleiner Geheimtipp für die PLANETEN-Experten. Das Boston Symphony Orchestra ist eines der wenigen amerikanischen Orchester, das mit einem Europäischen mithalten könnte. Im Dezember 1979 aufgenommen und die Klangqualität für Philips ist superb. Boston Pops Orchestra - John Williams Viele Fans von STAR WARS werden ihre Freude daran finden: John Williams dirigiert seine Inspirationsquelle für die bekannteste Weltraum-Saga der Geschichte. Sein Tempo unterscheidet sich insofern dadurch, dass er alle Planeten dynamisch zum Ausdruck bringt, quasi STAR WARS-like. Im Gegensatz zu dem BSO zeugt Das Boston Pops Orchestra vom Klangkörper her eher deutliches Mittelmaß. Störend allerdings finde ich die Einarbeitung eines Synthesizers, die in den 70er Jahren experimentell und als Neuorientierung des Werkes dienten. Den Synthesizer konnte ich komischerweise nicht ausfindig machen. Ian Underwood leitet das synthetische Gerät. Das ist meine Lieblingsaufnahme: Richard Hickox dirigiert das London Symphony Orchestra. Der wohltuende und temperamentvolle Klang der Londoner zeigt sich sehr gekonnt in Verbgindung des galaktischen Werkes. Die Aufnahme ist knallig, daher ist sie sehr gewöhnungsbedürftig, aber allemal atmosphärisch und äußerst interessant. Ich habe selten so eine gute Aufnahme gehört. Hier und da hat sie zwar digitale Schwankungen und ein bisschen mehr Dynamikkompression hätte auch nicht geschadet, aber das einzigartige Dirigat des leider schon verstorbenen 60-jährigen Briten lindert dieses kleine Malheur. Im Jahre 1987 aufgenommen (meiner Meinung nach in der Glanzzeit des LSO) in den allbekannten Abbey Road Studios in London. Die vorliegende Einspielung ist das sogenannte Schwesterwerk der obrigen Hickox-Aufnahme, denn sie ist ebenfalls 1987 mit dem LSO entstanden. Das Dirigat des Australiers Geoffrey Simon finde ich ein wenig unkontrolliert und an einigen Stellen sind einzelne Instrumente zu sehr aufgebläht. Ansonsten recht hübsch im Klang und relativ gewöhnlich dirigiert. Und noch etwas Negatives, der subjektive Faktor von meiner Seite: Der Mars ist zu langsam!
  12. @ Mephisto Alleine schon die subtilen Beschreibungen für POLTERGEIST II sind reine Beschönigungen. Ein bisschen differenzierter sollte man schon bewerten, auch wenn es der Lieblingskomponist ist. Ich finde es schön, dass du auf der einen Seite meine kleine Kritik richtig verstanden hast und auf der anderen Seite bemüht bist, zum besseren Verständnis beizutragen. Danke dafür. @ ckappes Hat Mephisto schon geschrieben.
  13. Ich muss dir regelrecht zustimmen, Mephisto. POLTERGEIST II ist auch in meinen Augen Goldsmith-Routine mit einer Portion sehr unkontrolliertem Synthiegewammse. Da hängt bei vielen der Fanboy raus oder versuchen einen Kunstgriff herauszufiltern, da es das Sequel zu POLTERGEIST ist. Sehr fadenscheinige Top-Bewertungen durfte ich da schon lesen. Der erste POLTERGEIST ist ohne Zweifel ein Meisterwerk. Es werden mich etliche Goldsmith-Fans steinigen, aber ich finde, dass bereits Mitte der 80er die langweilige und ermüdende Routine von Jerry Goldsmith anfing. Ab TOTAL RECALL kam eben das Standart-Actionscoring hinzu, aber Mittte der 90er zeigte er IMO mehr Potential mit RUDY, BAD GIRLS, POWDER, THE GHOST AND THE DARKNESS, THE EDGE als mit KING SOLOMON'S MINES, EXPLORERS, BABY: SECRET OF THE LOST LEGEND, POLTERGEIST II oder INNERSPACE. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, denn LEGEND und THE BURBS sind ausgezeichnete Werke. Ende der 80er finde ich, gab es noch mal einen kleinen, essentiellen Aufschwung. Und Mephisto noch etwas: Du hattest dich ja über die Deppenapostrophe beschwert, was ja auch stimmt und dein Recht ist , jetzt möchte ich mich auch mal beschweren. Und ich bitte dich, wie du es bei den übertriebenen Apostrophen erwähntest, das jetzt nicht persönlich zu nehmen: Mich stört ein wenig, wenn wir über Scores reden, die dt. Filmtitel, die du verwendest. Die Titel an sich sind es nicht, nur ich habe von vielen Scores den Film noch nie gesehen, daher kann ich mit den deutschen Titeln nichts anfangen. Und ich habe auch ehrlich gesagt keine Lust jedesmal in Google nachzuschlagen, über welchen Score du jetzt sprichst; bestes Beispiel hier auch mit FLUCHT INS 23TE JAHRHUNDERT, SPURLOS, DER FRAUENMÖRDER, DAS CHAOSDUO. Schreib doch die Titel, wie sie auf der CD stehen hin, dann weiß glaub ich jeder, was gemeint ist. Ich weiß, dass es dir als "Deutschfan" (wenn ich das so nennen darf) missfällt, aber zum besseren Verständnis eher sinnvoll, die Titel der CD abzuschreiben. Wie gesagt: Bitte nicht persönlich nehmen, es ist eben sehr mühsam, die Scores anhand dt. Filmtitel zu verfolgen.
  14. So etwas gab es schon mal: LOCH NESS von Trevor Jones. Erst auf 1000 limitiert und später, als die Nachfrage groß war, weitere 1000 nachgespresst (oder sogar mehrere?). Mit dem feinen Unterschied, dass es keine Limiterungsnummer gibt, somit man auch nicht sieht, ob man die Erst- oder Zweitpressung vor sich liegen hat. Das finde ich persönlich besser, ich bin nämlich ein Feind von ersichtlichen Zweitpressungen (alte Sammlergewohnheit). Ja, genau dasselbe fühlte auch die Fanbase bei LOCH NESS.
  15. @ Kusanagi Bitte, gern geschehen. Ich habe übrigens auch schon gehört, dass Herrmann die Planeten sehr sehr langsam dirigierte. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das auf Dauer ermüdend wirkt. Nicht alles, was Bernard Herrmann machte, war toll. Aber eine Sache in der klassischen Musik hat er doch recht gut gemacht: Herrmann war u.a. Verfechter und auch tatkräftiger Unterstützer der Joachim Raff-Society. Joachim Raff war ein Romantiker aus dem 19. Jahrhundert, seine Symphonien sind leider noch recht unentdeckt. Herrmann half da aus und versuchte den Bekanntheitsgrad zu steigern, indem er alle Symphonien auf Tonträger mit einer klassen Interpretation lieferte. Die bekannteste Symphonie, die "Leonore" (Nr. 5) hat er auch mit dem LPO eingespielt. Erst gab sie auf LP bei Unicorn Kanchana, später auf CD des selbigen Labels. Die CD habe ich glücklicherweise. Ich kann bei Gelegenheit etwas dazu schreiben.
  16. Ich glaube, dass Jonas auf die ganze Eloquenz-Reihe, sowie ähnliche Vermarktungsserien gemünzt hat, wo ich die "Great Recordings of the Century" von EMI nicht dazu zählen würde (außer vielleicht die zweite Empfehlung von dir). Der Gardiner ist recht frisch und vor allem sehr zügig. Ist sicherlich keine schlechte Aufnahme. Es gab da noch eine Einspielung mit dem Boston Symphony Orchestra unter Steinberg, der nahezu die Originalgeschwindigkeit von Holst übernahm (Holst selbst war noch um einiges schneller - das erklärt auch bei "Normaldirigierenden" die langgezogenen Generalpausen beim Endstück vom "Mars", denn Holst hat es flüssig zum Knallen gebracht). Ich habe die Solti-Aufnahme, ist aber LPO. Ich glaube, dass du diese meinst.Solti dirigiert die Planeten in einem konventionellen Tempo, sein Stil ist ja immer ein wenig flach, aber zeugt von stupender Nuance zwischen Orchesterknall und Glanz. Auch wenn sie dadurch sehr erhaben klingt, ist sie ein wenig gesichtslos. Ich würde sagen, sie ist Eine unter Vielen, daher verfügt sie IMO über keinen Referenzcharakter.
  17. Danke Euch allen für die Gratulationen und Glückwünsche. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Schönes Wetter hatten wir gehabt, heute ist es ja reichlich bewölkt. Es war ein ruhiger Familenabend Thomas. Wir haben Pizza bestellt, das hat den hungrigen Gaumen wunderbar gestillt. Zum Tanzen gab es da nichts. Und dann werde ich mal schauen, was ich nun einen Tag nach dem neuen Lebensjahr hören kann. Muss nicht zwangsläufig Golden Age sein, hmmm... ja, ich glaube ich hab da was: INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE - John Williams
  18. Das sehe ich anders. Sicherlich ist der Solti-RING ein hervorragendes Beispiel der Decca-Produktionen, aber der Klang an sich ist sehr trocken und platt. Da zeigt die DG durchaus vorzügliche Frische. Anfangs dachte ich, es läge an Solits flachem Dirigat, aber hier mal ein paar Beispiele, die das selbe Phänomen zeigen: Verdi: LA TRAVIATA unter der Leitung von Sir John Pritchard. Keine Frage, die Stimmen sind erste Sahne (Sutherland, Bergonzi), aber das Rauschen ist schon mal stärker als eine gewohnte DG-Aufnahme und vor allem: klanglich platt. Weber: DER FREISCHÜTZ unter der Leitung von Rafael Kubelik. Eigentlich das Gleiche wie bei LA TRAVIATA: Stimmen hervorragend, der Klang total platt. Und Kubelik dirigiert alles andere als das. Holst: THE PLANETS unter der Leitung von Zubin Mehta ebenda. Wie ich schon sagte: Tolle Planeten, klanglich komischerweise dasselbe Problem: einfach platt. Auch der berüchtigte LA FORZA DEL DESTINO aus 1955 (Dirigent ist mir entfallen) ist wiederum - ich sag's ungern, aber so hört es sich an - platt. Ausnahmen finden sich dennoch, aus dem Kopf heraus z.B. Verdis AIDA mit Solti und Beethovens KLAVIERSONATEN "Mondscheinsonate", "Pathétique" u.a. mit Ashkenazy. Erst in den 80ern prägte sich das Klangbild in ein positives Licht. Soltis Aufnahme zu den Planeten (Holst), sowie Ashkenazys EIN HELDENLEBEN (R. Strauss) sind da rühmende Beispiele. Ich stimme durchaus zu, dass es in den 60er Jahren Unstimmigkeiten bei den DG-Aufnahmen bezüglich der Orchesterstimmenverteilung gibt (da wäre durchaus die Umstrukturierung der Mikrofone von Vorteil gewesen; oder vielleicht bessere Mikrofone?), aber sonst ist der Klang superb, was der Zeitgeist von damals hergab. Grottige DG-Aufnahmen aus den 60ern finde ich natürlich auch: Mozarts REQUIEM unter Karajan. Ich weiß nicht, was in der DG gefahren ist, solche akkustischen Mängel einzubauen. Chor verwaschen, Orchester eingedrückt und Rauschen bis zum geht nicht mehr. Größter Sch.... Schund. Raritäten, wie die Beethoven Symphonien Nr. 5 +7 unter Karl Böhm aus den 50ern haben einen exzellenten Klang. Vielleicht nicht so gut wie es die Norm verspricht (da sind die Decca-Aufzeichnungen dann doch um einiges höher), aber für das Enstehungsjahr 1953 und 1959 und dafür, dass es aus den alten Archiven gekramt wurde: Klasse. Übrigens wurde mit Stereo bereits 1953 experimentiert. Und 1955 wurde zum ersten Mal eine Live-Aufnahme mit Stereo aufgenommen: Wagners Ring in Bayreuth unter Joseph Keilberth. 1958 dann, wie es ja schon gesagte wurde, die erste Studioproduktion (Solti-RING). Ich verstehe aber, wie ihr die klangliche Quintessenz definiert. Das ist wiederum geschmacklich verschieden. Akkustische Authentizität ist mir gewichter als ein hevordrückender und platter Klangteppich, der zwar insgesamt schärfer als bei der DG wirkt, aber eben für mich das räumliche Musikverständnis einbüßt.
  19. Kein Problem, lass dir ruhig Zeit. Auf deinen Beitrag bin ich gespannt. Mal sehen, wie der wackere und leichtdirigierende Jochum den motzmächtigen Bruckner überwältigt. Auch warte ich auf eine schöne Inhaltsangabe von seiner Nullten. Die kenne ich nämlich noch gar nicht. Bitteschön! Nichts zu danken.
  20. Das ist doch eine schöne Sache, wenn das Komponisten machen. Gerade da merkt man, wie sehr ihnen Fans am Herzen liegen. Ich besitze noch eine signierte JURASSIC PARK-CD (meine nun dritte Williams-Signatur!). Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erwähnte...
  21. Eine sehr gute Wahl. Bernard Haitink hat mit den Londoner Philharmonikern einen recht seichten, aber auch stark akzentuierten und gewaltigen Orchesterklang gewählt. Wenn man die 70er Jahre Boult-Aufnahmen (ebenfalls mit dem LPO) heranzieht, ist die unter Haitink doch sehr viel frischer und glanzvoller. Aber Sir Adrian Boult hat auch seine guten Seiten - der Orchesterapparat kommt spärlicher zur Geltung und wird durch die einzelnen Bläserfraktionen ausdrucksstark zum Vorschein gebracht. Hierzulande wären noch die Boult-Aufnahmen aus den 50ern zu vergleichen, die auch unter Anweisung des Komponisten gelaufen sind. Da bin ich mal auf deine Meinung gespannt, Mephisto. Denn von Bruckner kannte ich nur die Karajan-Aufnahmen und noch einzelne von verschiedenen Dirigenten. Also die DG-Aufnahme, vielen Dank.
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