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Jan Selzer

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Beiträge von Jan Selzer

  1. Ich habe einen Bekannten, der von Herrmann bisher nur "Citizen Kane" und "Vertigo" im Film kennt und der meinte auch, dass ihm die Musik viel zu konzertant war.

    Also bei Vertigo nervte mich nicht die Aufdringlichkeit der Musik (gut, die irgendwie auch), sondern die Musik selbst. Mag ja sein, dass das im Kontext der Zeit gesehen etwas ganz neues war, aber mir ist manches bei ihm einfach zu plump. Bei Sindbad und Co passt so was natürlich sehr gut. Solche Stoffe halten seine Musik auch wirklich aus. Z.B. bei Journey: Es geht TIEF in die Erde, also haben wir nur TIEFE Blasinstrumente und es geht RUNTER, deswegen wird alles RUNTERgerückt. Also ich denke keiner wird dahinter ein tiefgründiges Konzept erkenne, aber auf der anderen Seite will man so was bei einem solchen Film auch gar nicht. Was Vertigo angeht, so muss ich sagen, dass, mal abgesehen vom "Liebestod", ich die Musik einfach nicht sonderlich interessant fand. Ich will da auch kein Pauschalurteil fällen, aber mein persönliches (Achtung: Übertreibung!) Klischeebild von Herrmann sieht so aus: Er hat ein Thema/Motiv und das wird dann erstmal ne Runde rauf oder runtergerückt. Und wenn es dann den Weg do-re-mi-fa#-sol#-la# gegangen ist, geht es wieder von vorn los.

    Wie gesagt, auf Grund der Erfahrungen die ich mit seiner Musik gemacht habe, kenne ich auch nicht so viel von ihm und lasse mich da auch gerne eines Besseren belehren.

    Gestern habe ich sogar noch mal kurz in die Moby-Dick Kantate reingehört. Allerdings habe ich die nur Quergehört und kann somit kein richtiges Urteil fällen. Hörte sich aber unterhaltsam an.

  2. Herrmann hat ja kein "schnarch" bekommen. ;)

    Also sein Score zu Journey To The Center Of The Earth finde ich richtig gut und seine Harryhausen-Sachen gefallen mir auch. Aber Herrmann nervt mich meistens eher. In Vertigo zum Beispiel. Boa! Ne, also den fand ich so nervig! Echt! Ich konnte den Film fast nicht zu Ende gucken wegen der Musik. Da saß ich teilweise vorm Fernsehr und hab laut ausgerufen: "Bitte nicht schon wieder der gleiche Akkord!" Er hat natürlich schon eine ganz eigene Tonsprache entwickelt. Das steht außer Frage.

    Was mir manchmal auffällt ist, dass, wenn jemand eines seiner Stilelemente aufgreift, sie mir dort mitunter besser gefallen.

    Nein, seine Konzertmusik kenne ich nicht. Lasse mich da auch gerne umstimmen.

    Edit: So nervig ich Vertigo ingesammt auch fand muss ich schon sagen, dass mir das Liebes-Thema wirklich gut gefiel.

  3. Das kommt darauf an, wie man ein Thema definiert. :)

    Für mich ist ein kurzes Herrmann-Motiv wie z.B. aus Cape Fear, eben auch ein Thema - v.a. da es weiterentwickelt wird.

    Und letzteres ist der entscheidende Punkt, s.a. oben verlinktes Broughton-Interview: Musik muss entwickelt werden, man kann nicht einfach dasselbe Zeug nur x Mail wiederholen.

    Ehrlich gesagt finde ich das eine viel interessantere Frage, als die Frage nach der derzeitigen Qualität der Filmmusik. ;)

    Also erstmal sag Broughton nicht das Musik Themen und Entwicklung haben muss, sondern das sie das haben muss damit sie ihn interessiert. Ich denke das siehst du ähnlich, aber es klang ein wenig absolut.

    Und auf die Frage was alles ein Thema sein kann: Ich finde, dass ein klangliches Ereignis bei Takemitsu ebenso eine Art Thema sein kann wie eine achttaktige Melodie. Für mich ist eher interessant ob etwas bei mir einen Eindruck hinterlässt und auf gewisse Weise dem Film eine klangliche Signatur gibt. Das Thema des Aliens in Alien 3 ist nach Aussage von Goldenthal ein Ton vom Steel-Cello. Gut, da passiert natürlich noch ne ganze Menge drumherum. ;)

    "Das Golden Age war ein Trend" - Also das ist nun wirklich gequirlter Quark.

    Rózsa, Newman, Steiner, Herrmann, Tiomkin, Friedhofer, Waxman - alle Komponisten aus der ersten Reihe hatten ihren eigenen Stil. Nur ein absolutes Blechohr wird Rózsas Musik mit der eines der anderen verwechseln - das einzige, was diese Leute vereint hat, war, dass sie alle auf hohem Niveau gearbeitet haben.

    Scheinbar ist kein Vergleich zu abwegig, um sich die heutige Einheitssoße schönzureden. :)

    Auf die Gefahr hin vom eigentlichen Thema der Diskussion abzuschweifen, finde ich schon, dass es innerhalb des Golden Age gewisse Trends gab. Also ich bezweifle, dass man heutzutage noch häufig den verminderten Septakkord als "Schock-Akkord" finden wird. Vielleicht in der Oberstimme von mediantischen Rückungen oder in manchem Comedy-Scoring, aber nicht so wie bei Steiner. Und bei aller kompositorischer Qualität die ein Rosza (schnarch), Herrmann oder Newman (doppel-schnarch) auch haben mag, kommt es immer noch auf den einzelnen an ob ihm das schmeckt oder nicht. Ich für meinen Teil kann mit keinem der drei Genannten nur wenig anfangen (na ja, von Herrmann hör gefällt mir am Ende dann doch mehr als ich immer so zugeben will), auch wenn ich ihren Wert nicht abstreite.

    Wobei das jetzt nicht falsch verstanden werden sollte. Mein Betrag soll nicht die Soße von heute rechtfertigen.

  4. Zu der Bruckner-Diskussion:

    ich kann meinen Höreindruck zwar nicht belegen, mir geght es beim Hören von Bruckner-Sinfonien häufiger so, dass sie mich an Minimal Music oder auch an Gorecki erinnern (Zur Information: ich kannte die Musik von Gorecki und Werke aus der Minimal-Music vor Bruckner).

    Jap, beim Anfang der 3. dachte ich das auch. Sicherlich ist seine Musik da auch stark von der Orgelimprovisation beeinflusst (seine Instrumentation ja sowieso).

    An dieser Stelle sei auch mal der alte Bruckner Witz erwähnt: Eine Bruckner-Sinfonie besteht aus Streichertremoli, Bläserchorälen und Generalpausen. :)

  5. Ja, schade um die wirklich interessanten Mossolov-Werke. Da hat Brian es mit seiner Havergal-Brian-Society schon ganz gut, die sich wenigstens immer wieder um seine Musik bemüht und der wir auch die ganzen Einspielungen zu verdanken haben. Als Einstieg in Brians Werk empfehle ich Dir die wirklich hervorragende Einspielung seiner dritten Symphonie und wenn Du viel Zeit, Lust und Laune mitbringst, einmal den Live-Mitschnitt der Proms-Aufführung der "Gothic-Symphony".

    5 against 4: Proms 2011: Havergal Brian - Symphony No. 1 'Gothic'

    Hui-hui-hui das hat wirklich was!

    [ame=http://www.youtube.com/watch?v=MHVXJB37sk8&feature=channel_video_title]‪Takemitsu - Orion [w/ score]‬‏ - YouTube[/ame]

    Ich hab mal wieder ein neues Takemitsu Stück entdeckt.

  6. Krabat - Annette Focks__________________________________________12-

    Masters of the Universe - Bill Conti________________________________11

    The Yakuza - Dave Grusin________________________________________7

    An American Tail - James Horner__________________________________15+

    Islands in the Stream - Jerry Goldsmith_____________________________18+

    Star Wars Episode II: Attack of the Clones - John Williams______________18

    Twilight - Carter Burwell_________________________________________10

    Creation - Christopher Young_______________________________________10

  7. Jan, da einige den Film noch nicht gesehen haben und eventuell von den unerwarteten Wendungen des Scripts überrascht werden möchten, habe ich deine letzte Frage als Spoiler verborgen.

    OK, ich dachte ich hätte das nebulös genug ausgedruck. :)

    Hinzu kommt ein Problem, dass ich mit dem Sound habe. Ich weiß nicht, ob es so gewollt ist oder ob hier die mp3-Kompression schon so deutlich zu Buche schlägt: Die Streicher bzw. streicherähnlichen Synthsounds hören sich in ihrem Frequenzumfang extrem gedeckelt an besonders ausgeprägt im letzten Track; zeitweilig fühlte ich mich da schon an Sounds aus einer Bontempi-Orgel erinnert. Sehr seltsam.

    Ich schätze mal, dass man die Musik schon beim Mastern aufs äußerste ausgepegelt hat (man soll die Musik auch noch hören können, wenn man neben nem Presslufthammer steht.) und dann kommt noch die mp3 Kompression hinzu ...

  8. So! habe eben den Film gesehen! Wer sich für 2 1/2 Stunden wunderbar unterhalten lassen möchte, sollte ihn auf jeden Fall sehen! Grandiose Effekte (Teilweise saß ich da echt mit offenem Mund!), schön laut, wunderbar überzogen episch/pathetisch/kitschig. Was Bay macht, macht er wenigstens konsequent. Das Skript ist natürlich Müll, die Menschen nur Nebendarsteller, aber was will man auch erwarten.

    Mir viel allerdings schon sehr der Einfluss von Avatar auf und ich hatte häufig das Gefühl, man hat viel daran gesetzt Camerons Pocahontas-Variation noch mal zu übertrumpfen.

    Von der Musik war ich allerdings ein wenig enttäuscht. Hatte mich eigentlich auf süffiges RC-Scoring gefreut. RC-Scoring wars auch durch und durch, nur manchmal nicht ganz so süffig wie ich erhofft hatte. Gestört hat sie mich allerdings auch nicht. Jablonsky scheint mir, entgegen der meisten Vorurteile, auch nicht ganz so krachig und brachial zu sein wie Zimmer, mitunter war sein Score aber schon etwas arg übersichtlich gestrickt! Einige hatten ja schon den Eindruck verlauten lassen, Jablonsky habe eigentlich kein Bock mehr auf Transformers. Den Eindruck hatte ich auch. Das beste Material stammte aus dem ersten Score. Aber wie gesagt: Die Musik funktionierte in Kombination mit den Bildern gut und drängte sich, anders als z.B. bei den Zimmer Piraten, nicht weiter auf.

    Kann mir eigentlich jemand sagen wie der Track heißt,

    zu dem Optimus Prime und der Rest der Bande unerwartet zurück kehrt (in der zweiten hälfte des Films) und die "Insekten" aus dem Schlamassel rettet?

  9. The Three Burials Of Melquiades Estrada - Marco Beltrami_________12

    Les Rivières Pourpres - Bruno Coulais__________________________14

    S.W.A.T. - Elliot Goldenthal____________________________________14

    Largo Winch - Alexandre Desplat_________________________________5

    Asterix und Obelix gegen Caesar - Goldman / Romanelli______________19

    Arthur et les Minimoys - Eric Serra ________________________________7 -

    Mary Shelley's Frankenstein - Patrick Doyle_________________________4 -

    Star Trek: The Motion Picture - Jerry Goldsmith_____________________16 +

    Serra macht ein auf Horner. Sicherlich geschickt gemacht, aber nicht besser als das Original und somit für mich kein Kandidat für die Hall of Fame!

  10. The Three Burials Of Melquiades Estrada - Marco Beltrami____________12

    Les Rivières Pourpres - Bruno Coulais_____________________________11

    S.W.A.T. - Elliot Goldenthal_____________________________________14

    Largo Winch - Alexandre Desplat_________________________________8

    Asterix und Obelix gegen Caesar - Goldman / Romanelli______________16

    Arthur et les Minimoys - Eric Serra _______________________________6

    Mary Shelley's Frankenstein - Patrick Doyle________________________6 -

    Star Trek: The Motion Picture - Jerry Goldsmith____________________11 +

    Star Trek The Motion Picture rules! ;)

  11. The Three Burials Of Melquiades Estrada - Marco Beltrami____________11

    Les Rivières Pourpres - Bruno Coulais_____________________________11

    S.W.A.T. - Elliot Goldenthal_____________________________________12

    Largo Winch - Alexandre Desplat_________________________________8

    Asterix und Obelix gegen Caesar - Goldman / Romanelli______________16

    Arthur et les Minimoys - Eric Serra _______________________________7-

    Mary Shelley's Frankenstein - Patrick Doyle________________________8-

    Bullitt - Lalo Schifrin__________________________________________ _19+

  12. Oder bedeutet das, dass sich Tiefe und Erfolg grundsätzlich widersprechen?

    Nein, denk mal an Mozarts Sinfonie No 40 in g-moll (Man könnte jetzt auch vieles andere von Mozart nehmen)! Das ist mitunter sehr anspruchsvolle Musik. Teilweise sind die Harmonien gar nicht mehr richtig zu deuten. Fantastische Komposition, ein Glanzstück der Orchestrationskunst und doch eines der größten Klassikhits aller Zeiten!

    Was Williams angeht: Nun, er ist kein Mozart, aber zumindest unter Filmfans ist seine Musik sehr bekannt. Egal ob das Star Wars Thema oder das Superman Thema, wenn man dass anfängt zu summen können recht viele da einstimmen.

    Dabei muss man allerdings auch sagen, dass nicht allein das Hauptthema eine gute Filmmusik macht, sondern auch der ganze "Rest" der da im Film rumdudelt :):D

    Und an den erinnern sich die meisten "normalen Kinogänger" wohl eher bei Zimmer als bei Williams.

    Edit

    @Lars: Lass dir von jemandem der von Williams Musik eigentlich viel hällt gesagt sein: Augenwischerei gibt es auch bei ihm und ich hatte häufig das Gefühl, dass seine Musik so manchen Film der nicht von Spielberg ist oder Star Wars heißt erdrückt.

  13. Im Fall von Jerrys Alien fand ich die komplette Fassung wirklich sinnvoll. Da möchte ich keinen Track missen (zumal die Klangqualität gegenüber der Score-Tonspur der DVD noch mal um einiges klarer ausgefallen ist!). Bei Outland dagegen reicht mir der kurze Schnitt vollkommen. Generell habe ich aber auch lieber die Wahl.

  14. Ich hoff ich mach das hier richtig! :)

    Nick of Time - Arthur B. Rubinstein______________________________15

    Back to the Future Part 3 - Alan Silvestri_________________________16 (+)

    Largo Winch - Alexandre Desplat________________________________13

    Terminator - Brad Fiedel_______________________________________3 (+)

    Dragonheart - Randy Edelman__________________________________6

    Robin Hood: Prince of Thieves - Michael Kamen____________________16

    Arthur and the Invisibles - Eric Serra ____________________________9 (-)

    Taxi Driver - Bernard Herrmann_________________________________10

    Ich weiß nicht, ich mag den ersten Terminator Score irgendwie. Hat sowas "unschuldig zusammengebasteltes". Kanns nicht besser ausdrücken ... :P

  15. Goldenthal hat mit seiner durchaus noch auf spätromantische Wurzeln, aber auch auf minimalistische und zumindest soundmässig naja sagen wir mal modern dissonante Musik bisher gezeigt, dass es "fette Symphonik" auch ohne epigonal zu wirken geben kann.

    Bei goldenthal würde ich eher davon sprechen, dass er minimal musik macht, die wie spätromatik klingt.

    Ich frage am besten mal anders: Gab es seit der Klangkomposition und der elektroakustischen Musik Musik, die wie eben diese eine neue Herangehenweise erfordern?

    Ja. Musik die alternative Skalen (ich weiß nicht wie man das auf deutsch ausdrücken soll: alternate tunings) benutzt. Davon gibt es aber recht wenig. Beauty in the beast von Wendy Carlos fällt mir da ein.

    Wobei ich mit alternativen skalen nicht vierteltonmusik meine. Denn das ist sicherlich ne nette spielerrei, aber was wirklich neues macht man damit auch nicht. Wenn ich den Schokoladenkuchen in 8 anstelle von 4 Stücken schneide wird trotzdem nicht Erdbeertorte draus.

    Was Carlos gemacht hat sind wirklich gänzlich neue skalen, teilweise mit über hundert stufen pro oktave.

    Was ist denn die zeitgenössische Musik?

    In Deutschland? Lachenmann-Plagiate ;)

  16. Man hört es nur ganz kurz. Urspünglich sollte es eine herausgeschnittene Szene untermalen in der man die Reise Hannibals Brief an Starling sieht.

    Es klingt eigentlich sehr hübsch. Terzenglück, ein wenig träumerische Melodie, vielleicht vergleichbar mit Chopin. Aber bei seinem Spiel klappert er wirklich unangenehm viel.

  17. im hollywood blockbuster bereich mag das durchaus so sein, aber diese scores machen doch nur einen kleinen teil aus. dann muss man halt in andere gefilde schauen. asien, spanien, norwegen, indien, frankreich, da wirds doch wohl genug geben. abwechslung ist dort auf jeden fall vorhanden. man muss sich doch nicht nur auf blockbusterscores konzentrieren. wenn einem etwas nicht gefällt, einfach links liegen lassen und sich dem nächsten score widmen. bloß nicht noch darüber groß ärgern. so spart man immerhin auch geld.

    Ja, das sehe ich auch so! Einfach ausweichen und gucken was es sonst noch so gibt.

    Nun, ich denke auch, dass sich Film und Filmen einfach stark geändert haben.

    Die Studios sind vorsichtiger geworden, man will nicht mehr so viel Risiko eingehen, auf der anderen Seite möchte man sich am Zeitgeist orientieren. Filme und Filmemacher stehen unter dem Einfluss von anderen Medien. Jüngere Generationen sind mit Videoclips und Co aufgewachsen. Es kommen sicherlich viele Faktoren hinzu. Nicht zu unterschätzen ist die Entwicklung der Hardware/Software die zum einen dem Komponisten ermöglich schnell zu Arbeiten, auf der anderen Seite aber auch wieder zwingt mit dem zu Arbeiten was die Software bietet. Und wenn man bitte zu Morgen bitte mit etwas ganz fettem, hippen aufwarten muss, dann greift man halt zu einem Preset, das dann auch gleich richtig gut klingt (was bei all dieser ganzen Elektronik-Kritik immer vergessen wird ist, dass an der Software echte Nerds sitzen. So ein Drumloop mag vielleicht niemanden auf den ersten Blick vom Hocker reißen, aber es braucht viel Fingerspitzengefühl so was zu machen. Früher konnten so was Komponisten immer noch selber, einfach weil die Anforderungen nicht so hoch waren, aber heute ist der Standart eben ein ganz anderer und also normaler Allzweckkomponist kommt man da einfach nicht mehr hinterher. Klar, so ein paar komische Sounds, oder irgendwelche verzerrten Geräusche, das kann jeder, das ist auch nicht weiter schwer, aber ein richtig gut ausbalanciertes, sauberes und komplexes Synth-Pad zu machen braucht viel Know-How!) . Denn egal ob man so was benutzt oder nicht, der nächste wird es sicherlich machen und der braucht dann auch nur ein paar Stunden für 5 Minuten Musik, woran man sonst vielleicht 2 Tage sitzen würde. Das gefällt mir ja auch so an Avatar. Da passt sich Horner dem Zeitgeist und dem Trend an und benutzt auch diese die ganzen technischen Möglichkeiten von heute (und wer meint das sei ein neues Horner-Phänomen, der soll sich doch mal bitte seine ganzen 80er Actionscores a la Phantom Commando oder seine reinen Sample-Scores wie The Pelican Brief anhören!) drückt dem ganzen aber dennoch seinen Stempel auf!

    Was ich immer nicht verstehe ist warum die meiste Filmmusik die auf hip macht, immer noch hinter der regulären Popmusik hinterher hinkt. Ich meine gut, wenn man mal einen Tag lang Viva laufen hat, dann bekommt man den Eindruck es gibt nur 3 Akkordfolgen auf dieser Erde, aber ich finde man hat da mitunter immer noch interessante Sounds und Melodien als in den üblichen Mood/Pop/Ambient-Scores (selbst wenn diese Scores von Popmusikern gemacht werden). Warum nicht mal einen Score auf dem Niveau von Björk (es gibt natürlich noch Massig andere Pop-Musiker die man hier nennen kann, aber es hat einen besonderen Grund warum ausgerechnet Björk gewählt habe!) machen. Die Einzige, die mir spontan einfällt, die so was schafft ist Yoko Kanno und die klaut halt viel (u.a. von Björk). Finde ich sogar irgendwie ganz cool, denn sie tut das sehr konsequent und scheinbar völlig ohne Schmerz.

    Natürlich gibt es auch Komponisten (von denen sie ebenfalls gerne Klaut, wenn sie mal in den “Pop-Modus” umschaltet) wie Powel, Armstrong oder Mansell die das eigentlich immer ganz gut auf die Reihe bekommen. Kann auch sein, dass ich irgendjemanden völlig übersehe! Gerade im asiatischen Film gibt es da viele gute Komponisten die eher in den Pop-Bereich tendieren, die auch mit innovativen und interessanten Konzepten arbeiten.

    Heute ist es genau umgekehrt ... eine Enttäuschung folgt der anderen, aber unter dem vielen "Schrott" gibt es auch heute immer noch viele Perlen zu entdecken wie, ALICE IN WONDERLAND, MAO'S LAST DANCER, NARNIA 3, ARTHUR 2 & 3, THE WOLFMAN, ADELE BLANC SEC, KARATE KID, LAST AIRBENDER etc.

    Diese Filme haben ja auch alle gemein, dass sie ein wenig “normales” Hollywood-Scoring vertragen können!

    Also um aufs Thema zurück zu kommen. Die Aktuelle Hollywood Musik finde ich ebenfalls nur noch in Teilen interessant, Global gesehen würde ich sagen, dass sich in den letzten Jahren so viel verändert hat, dass man kaum ein Pauschalurteil fällen kann. Da muss man sich einfach mal umgucken und wer sucht, der wird auf finden. Nerdiger als jetzt kann man sowieso nicht werden! ;)

  18. oder hier ?

    Also ansonsten hab ich es ja nicht so mit Tyler (na, den ein oder anderen Cue höre ich schon mal wenn keiner zuguckt), aber auf diesen Score bin ich doch schon mal sehr gespannt.

    BEST ORIGINAL SCORE FOR A VIDEO GAME OR INTERACTIVE MEDIA

    • CASTLEVANIA: LORDS OF SHADOW, music by Óscar Araujo

    • DARK VOID, music by Bear McCreary

    • JAMES BOND 007: BLOOD STONE, music by Richard Jacques

    • LEGEND OF THE GUARDIANS: THE OWLS OF GA’HOOLE, music by Winifred Phillips

    • LEGO UNIVERSE, music by Brian Tyler

    Quelle: http://filmmusiccritics.org/

    Noch was, geht vielleicht ein wenig vom Thema weg, aber weiß jemand warum Michiru Yamane nicht mehr an Castlevania arbeitet?

  19. Sry ich mag Hans Zimmer und auch meistens seine Musik, aber kreativen Selektionsprozess kann ich das einfach nicht nennen, wenn am Schluss nur eine bzw. zwei Noten da stehen.

    Ich hab auch nicht gesagt das es der große Wurf ist! Wenn jemand Ideen sammelt, verwirft und am Ende zu einer Lösung kommt, dann ist das nun mal ein Selektionsprozess.

    Das nennt man halt so!

    Ich muss sagen, dass ich den Film auch nicht so großartig fand, wie viele ihn im Vorfeld beschrieben haben (Huch! Was war das denn? Nein, nicht mit Sachen werfen, ist nur ne Meinung! :) ). Das groß angepriesene Joker Thema fand ich ne nette Idee (oder wie Zimmer sagen würde diße, diße ganze Ideaaaay) aber auch nicht sehr wirkungsvoll.

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