I'm a Cyborg, but thats OK (Regie: Chan-Wook Park, Südkorea 2006)
Nach 4 Meisterwerken (JSA, Sympathy for Mr. Vengeance, Oldboy, Lady Vengeance) waren meine Erwartungen an diesen Film entsprechend hoch. Die Chancen, dass mein ein wenig enttäuscht aus dem Kino geht, damit auch.
"I'm a Cyborg" ist, wenn man mal von vielen ironisch-sarkastischen Einsprengseln in den ersten 4 Filmen absieht, Parks erste richtige Komödie. Der Film handelt von der jungen Koreanerin Young-Gun, die in die Irrenanstalt eingeliefert wird, weil sie die Wahnvorstellung hat, ein Cyborg zu sein. Dies führt unter anderem dazu, dass sie keine Nahrung mehr zu sich nimmt, sondern an Batterien lutscht oder sich schon mal an einen Stromkreislauf anschließt (wie in den ersten brillanten 5 Minuten des Films gezeigt wird) und sich mit Neonröhren und Geräten zu unterhalten beginnt.
Ein anderer Insasse, Il-Sun Park, der von sich denkt, dass er den anderen Patienten Ihre Zwangsneurosen und ähnliche Dinge stehlen kann, verliebt sich in Young-Gun.
Der Film ist dann immer besonders stark, wenn er mit viel Fabulierfreude die Neurosen der Insassen aus deren jeweiliger Sicht ausgestaltet und bietet somit 2 Stunden sehr charmanter Unterhaltung. Durch das bizarre Szenario entsteht jedoch leider nur gelegentlich eine richtige Anteilnahme an den Charakteren. Weder emotional noch inhaltlich wird die Vielschichtigkeit und Tiefgruendigkeit der Vorgaengerfilme erreicht.
3,5 von 5 Sternen