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sami

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Beiträge von sami

  1. Kann ich mir nicht vorstellen. Bruckheimers Stil hat sich nu weitestgehend erschöpft, bzw. wurde vom Marvel Cinematic Universe abgelöst. Da wird ihm sein Fingerprint bei Produktionsentscheidungen wie Musik einfach nicht mehr so wichtig sein, bzw. er den heutigen Verbinskis freie Hand lassen.

    Übrigens: so grausam die "Komposition" zu POTC Part 1 auch ist, weiß ich nicht, ob es eine weitere Silvestri-Schlachtplatte so kurz nach der Mumie 2 (und kurz vor Van Helsing) gebraucht hätte. Silvestri ist einer der am wenigsten abwechslungsreichen Handwerker der mittelalten Garde, es klingt doch, pardon, immer alles irgendwie gleich und irgendwie denke ich nicht, dass die Karibikpiraten hier eine große Ausnahme dargestellt hätten.

  2. vor 5 Stunden schrieb SilvestriGirl:
    1. Im Film löst Zimmer mit seiner bombastischen Actionmusik tolle Effekte aus. Im Konzertsaal wurde deutlich, wie schwierig diese Musik außerhalb des Filmes ist. Der arme Gavin Greenaway war manches mal ganz schön am rotieren, dass die ganzen Tutti nicht überdrehen und die verschiedensten Musiker von den Bläsern bis zu den Percussions sich nicht alle gegenseitig übersteuern. Die ganze - auch kompositorische - Schwierigkeit dieser Musik wurde plötzlich offenbar und ohne den Dirigenten wäre das nicht nur ein einziger lauter Klangbrei gewesen, der es musikalisch ist, sondern schlicht nur Krach.
    2. Eine große Überraschung erlebte ich, als sie PEARL HARBOR spielten. Am Anfang hatten sie ein Gitarrensolo eingefügt und Greenaway ließ ganz behutsam das restliche Orchester im Hintergrund dieses Solos auffahren. Im Verlauf des Stückes ließ er dann einmal Streicher, Hörner, Holzbläser in den Vordergrund treten, bevor er dann alles etwas monoton, fast wie einen Brei weiterlaufen ließ, bis er bei der "Exposition" des Tennesse-Themas das ganze Orchester samt Chor blitzartzig anschwellen ließ. Und ja, ich glaube, dass ist Gavin Greenaway zu verdanken. Ich habe die CD vom Soundtrack bei mir im Regal stehen und danach noch einige Mal gehört. So gut, wie im Konzert, fand ich es aber niemals zuvor und danach. 

     

    Na ja, das ist auch deshalb nur bedingt vergleichbar, weil es sich offenbar um Maßnahmen FÜR das Konzert handelt. Für die Filmaufnahme sind derlei filigrane Handgriffe ja offenbar nicht notwendig, sonst hätte man sowas in den letzten zwei Jahrzehnten auch häufiger dort gehört (Greenaway hat ja dort auch oft genug dirigiert). Ich finde übrigens den Tyler/Zimmer etc.-Ansatz auch im Kino selten toll, alles viel zu gleichförmig laut, wenig Dynamik etc.

  3. Viele moderne Filmmusiken haben eh wenige Nuancen, deshalb macht das Dirigat, so denn überhaupt eines stattfindet, wenig Unterschied. Von den "klassischen" Vertonungen der letzten 10 Jahre, die einen gewissen Dynamikumfang ihr eigen nennen, würde ich auf jeden Fall den zwar sehr konventionellen "Lincoln" herausheben wollen, welcher jedoch noch kleine Nuancen insbesondere in den Holzbläsern gekonnt herausarbeitet. 

  4. Wobei man sagen muss, dass alte Mastering-Techniken auch bei weitem nicht immer das Gelbe vom Ei waren - da gab es haufenweise schlimme Sachen (zum Glück nicht alle auf Len Engel-Niveau). Die Intrada und LLL-Masterings machen sowas fallbezogen mal sehr gut, dann wieder ziemlich roh (Secret of NIMH, z. B., gefiel mir nicht wirklich). Manche Scores eignen sich dafür auch besser als andere (Gremlins 2 ist - entgegen Sebastians Aussage - nicht sehr hot gemastert, sondern schon grundsätzlich ein recht lärmig aufgenommenes Ding, man merkt das dezente brickwalling zwar schon, aber eigentlich ist die CD hauptsächlich lauter...auch 'Dennis' klang in der alten Fassung schon ziemlich krachig, da hat sich 1993 niemand drüber beschwert). Bei ruhigen Scores ist es aber wirklich unerträglich, wenn jedes Flötensolo klingt, als ob jemand direkt ins Ohr bläst.

  5. Der ist echt gebrickwalled. Alles auf 180 gedreht, das hört man insbesondere, wenn man die alte CD - die leider auch einen Spurfehler hatte - dagegen hält. In der Fachsprache bezeichnet man das wohl als "hot mastering", wofür bei Varése Erick Labson verantwortlich ist. Man muss sich das so vorstellen, dass alle Spuren auf eine hohe Lautstärke getrimmt werden (nicht dasselbe, wie einfach die Musik lauter zu machen) und im Sound angeglichen werden (Pauken und Holzbläser, z. B. klingen so irgendwie gleich laut). Das verursacht eine Kompression des Dynamikumfangs, die vor allem dafür gedacht ist, in Autoradios und leistungsarmen Kopfhörern zu funktionieren. Das ist auch so, da in solchen Hörumgebungen Aufnahmen mit extremer Dynamik (bestes Beispiel: The Land Before Time) problematisch sind, da du die leisen Passagen kaum hörst, die lauten knallen dann voll rein. Sowas kommt tatsächlich nur in einer klassischen Umgebung (Konzertsaal, gute Boxen) zum Vorschein.

    • Thanks 2
  6. Jo, aber nur für das, was auf dem ursprünglichen Release war. Varése müsste also sich quasi mit den Studios streiten, ob all diese expanded-Sachen digital die Varése-Anteile nicht enthalten, was sie nicht machen werden, weil man Hand nicht beißt, die einen füttert. Deshalb ist es bei 'Back to the Future 2' oder 'Gremlins 2' wohl so, dass sie die digitalen VÖ von ihren wertvollen Club Releases notgedrungen frei gegeben haben. Da 'Raggedy Man' sowieso immer MCA (bzw UMG) war, steht das hier gar nicht zur Debatte.

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