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No Country for old Men


Gast Lucas
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Guten Abend,

ich komme gerade sehr enttäuscht aus dem Kino und war in dem Film "No Country for old Man".

Warum ich enttäuscht bin ?

Für mich hat der Film keinerlei Aussage und war zudem auch noch größtenteils langweilig. Ich bin absolut kein Filmfan, der nur auf billige Ballerei, Action und Unterhaltung steht, sondern ich mag sehr gerne Filme MIT Aussage, wie z.B. "der schmale Grat" (ein ca. 3 Stunden langer Film, in dem auch sehr viel geredet wird. Wer diesen Film kennt weiß, dass er vielen Actionfans wahrscheinlich als langweilig erscheint. Ich finde diesen Film aber einfach nur großartig und keineswegs langweilig, weil er u.a. eine wichtige Aussage hat). Diese Tatsache beweißt, denke ich, dass ich nicht so ein "Stirb langsam - Actionfan" bin, für den viele mich jetzt wahrscheinlich halten, da ich ja den so hochgelobten Film "No Country for old Man" bestenfalls mittelmäßig finde.

Viele Dinge an dem Film haben mir auch gefallen, wie z.B. der eigene Stil des Filmes, die großartigen Naturaufnahmen, die Schauspielerleistung und die Kameraführung. Trotzdem: Langweilig und null Aussage. Ein verrückter Psychokiller tötet alle, die ihm in den weg kommen und er wird am Ende nicht gefasst. Mehr passiert nicht.

Und er hat auch keine Aussage. Jemand meinte zu mir, der Film zeige die Grausamkeit des Menschen auf (gemeint ist wohl der Psychokiller). Meiner Meinung nach auch völliger Schwachsinn, da der Killer so etwas von unrealistisch ist, wie man es sich gar nicht mehr vorstellen kann.

So, hab jetzt lange genug erklärt, warum ich von dem Film enttäuscht bin. Wenn jemand noch ne tolle Interpretation des Filmes parat hat, kann er mir die gerne schicken.

Warum schreibe ich das alles jetzt hier in dieses Forum ? Es geht nämlich auch um die Musik. Diese wird nämlich von vielen Kritikern gelobt, s. Zitat.

"Ebert lobte die Kameraarbeit, den Schnitt und die Filmmusik. Es sei ein Wunder, solch einen Film zu machen". (Wikipedia)

Nur ich frage mich, welche Musik ??? Es gibt nämlich gar keine! Soweit ich mich erinnern kann, hört man im ganzen Film nicht einmal Musik, außer als einmal das Radio läuft. Lediglich im Abspann des Filmes hört man, soweit ich mich erinnern kann, ein paar aneinander geklatschte Akkorde, die ebenfalls extrem langweilig waren (In diesem Sinne: Gute Filmmusik, da sie zum Film passt, Vorsicht: Ironie ;)).

Was ich also fragen möchte, was soll das mit der Musik in dem Film, die es eigentlich nicht gibt ? Komponiert hat sie übrigens [ame=http://de.wikipedia.org/wiki/Carter_Burwell]Carter Burwell[/ame]. (Der hatte ja viel zu tun :D).

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Ich kann zu no country for old men vorerst noch garnichts sagen weil ich den film nicht gesehen habe.

"Ebert lobte die Kameraarbeit, den Schnitt und die Filmmusik. Es sei ein „Wunder“, solch einen Film zu machen". (Wikipedia)

Nur ich frage mich, welche Musik ??? Es gibt nämlich gar keine! Soweit ich mich erinnern kann, hört man im ganzen Film nicht einmal Musik, außer als einmal das Radio läuft. Lediglich im Abspann des Filmes hört man, soweit ich mich erinnern kann, ein paar aneinander geklatschte Akkorde, die ebenfalls extrem langweilig waren (In diesem Sinne: Gute Filmmusik, da sie zum Film passt, Vorsicht: Ironie ;)).

Was ich also fragen möchte, was soll das mit der Musik in dem Film, die es eigentlich nicht gibt ? Komponiert hat sie übrigens Carter Burwell. (Der hatte ja viel zu tun :D).

Tja, das ist eine art phänomen, dass ich schon seit einiger zeit verstärkt beobachte. Filmmusik wird ganz aktuell scheinbar vor allem dann allgemein und vor allem in filmkritikerkreisen anerkannt, je weniger existent sie ist. Sprich, je redundanter ein score daherkommt desto höher wird er gelobt. Das geht meiner meinung nach zum einen auf das uralte missverständnis zurück, wonach filmmusik nur dann gut ist wenn man sie nicht bewusst wahrnimmt. Diesen fehler im ansatz machen viele, auch professionelle leute die es eigentlich besser wissen müssten. Zum anderen ist es ein trend der mit der vom publikum distanzierten machart vieler moderner filme zu tun hat. Man umgeht heutzutage übermäßige kommentare oder manipulation um eine art pseudo-realismus anzustreben der meiner meinung nach beim medium film sowieso völlig unmöglich zu erreichen ist (film IST manipulativ und muss es auch sein um rundum zu wirken). Bei den kritikern sind solche filme aber richtig beliebt und wenn kritiker einen film lieben dann lieben sie alles an ihm, selbst nicht vorhandene musik.

Es ist im übrigen auch interessant, dass viele filme, die manipulation auf musikalischer ebene wie der teufel das weihwasser meiden, oft visuell derart penetrant manipulieren, dass es schon ins lächerliche abdriftet, z.b. mit extremen farbstichen oder nicht nachvollziehbarer kameraführung. Da fragt man sich dann oft, ob ein "weniger" an visueller manipulation und ein "mehr" an musikalischer vielleicht genau das richtige, bessere maß darstellt.

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Manche Filme brauchen aber auch überhaupt keine Musik, um zu wirken. Deshalb kann ich deine These, dass ein Film rundum manipulativ sein MUSS (wozu letztendlich auch die Musik gehört) um zu wirken, nicht so ganz nachvollziehen. Auch ist doch eine Filmmusik, die "nur" unterbewusst wahrgenommen wird, ebenfalls eine Manipulation, da diese Beeinflussung ohne Musik ja nicht vorhanden wäre.

Letztlich liegt das aber wieder im Auge des Betrachters, eine allgemein gültige Behauptung wie "ein Film muss in allen Bereichen manipulativ sein, um zu wirken" würde ich nicht aufstellen. Ein Film ohne Musik kann für den einen langweilig sein, während ein anderer den spannensten Film seines Lebens sieht, wobei hier noch die Frage wäre, ob das tatsächlich an der nicht existenten Musik liegt oder ob der Film einfach so ist, wie er ist.

Eine gute Filmmusik wirkt in mehreren Ebenen. Viele Filme sind ja mit Musik von vorne bis hinten zugekleistert, wodurch filmische Höhepunkte weit weniger zur Geltung kommen, meiner Meinung nach, da ständig auf der Tonspur etwas dudelt. Bei vielen Filmen habe ich auch den Eindruck, dass die Musik nur da ist, weil es halt so sein muss. Wenn da gerade in einem Actionfilm der grosse Showdown läuft und alles nur noch ballert und explodiert, dann hört man die Musik sowieso kaum noch, da kann man sie auch ganz weglassen, aber sie gehört eben dazu und unterbewusst wirkt da auch recht wenig.

Es gibt auch Komponisten, die schon einmal die Aussage getätigt haben, die beste Filmmusik ist die, die man nur unterbewusst wahrnimmt. Dazu kommt dann natürlich noch die Art des Filmes, sowie die Einstellung des Regisseurs/Produzenten zu dem Ganzen. John Carpenter, beispielsweise, ist auch ein Freund der "unspektakulären" Filmmusik, er mag es nicht, wenn die Musik im Film zu sehr in den Vordergrund tritt und dem Zuschauer so alle Entscheidungen/Emotionen abnimmt, als Negativbeispiel nannte er da STAR WARS, als Positivbeispiel VERTIGO.

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Im "Der letzte Film, den ich gesehen habe"- Thread hatten wir uns über den Film ausgetauscht. Die meisten fanden ihn gut. Mich haben ein, zwei Sachen gestört, aber sonst find ich ihn auch klasse. Die Abspannmusik find ich auch gelungen - das meine ich ganz unironisch. Die Oscars gehen IMHO in Ordnung.

Peace and Love

Alex

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