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Soundtrack Board

Thomas Müthing

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Alle Inhalte von Thomas Müthing

  1. Ich muss die Musik noch mal hören und drüber nachdenken.
  2. Ist ja alles nicht tragisch. Man darf auch beim FM Dienst nicht vergessen, dass es im Grunde keine "Redaktion" gab - ich kann mich nicht erinnern, dass jemals mehr als drei "Mitarbeiter" an einem Ort zusammen waren. Matthias Büdinger beispielsweise habe ich nie kennengelernt, auch nie mit ihm gesprochen. Es ist fast tragikomisch, dass er von Thomas Karbans Tod aus einem Vorwort in der Limited Edition erfahren hat! Und mich danach aufgeregt angeschrieben hat. Der FM Dienst bestand bestand aus einem Kern von 2 Leuten, Thomas Karban und mir - und weil er die weitaus größere Erfahrung und musikalische Vorbildung hatte (Sein Vater war über 20 Jahre Musikkritiker des Bonner General-Anzeigers - in meiner Familie spielte nicht einmal jemand, den ich kannte, ein Instrument), war er natürlich der Leitwolf. Er hatte die Kontakte zu den anderen Mitarbeitern, und wir beide schmissen den FM Dienst dann gemeinsam zusammen, zunächst an (meiner!) Schreibmaschine, dann später an Thomas' Schlepptop in Hamburg. Aber das hat schon Spaß gemacht. Johannes Müler war noch in greifbarer Entfernung (er lebte damals direkt neben Saturn-Hansa, das arme Schwein ), ansonsten waren die Leute Deutschlandweit verstreut. Joachim Hasnsch, der für die späteren Ausgaben einige interessante (und auch ein paar weniger interessante) Interviews v.a. mit Fernsehkomponisten aus Hollywood beigesteuert hat, war ein Mitarbeiter von Edel America. Er hat auch für RTL gerarbeitet und sich später sogar selbständig als Porno-Produzent versucht - allerdings nur für 3 Tage (wie von dem TV-Magazin "Wa(h)re Liebe" schmerzlich dokumentiert. Thomas Karban war der "Macher" - er hat die Komponisten oder sonstige Leute aus der Branche angeschrieben oder angerufen, email gab's ja noch nicht. Die Produktionsarbeit für EDEL kam ganz einfach daher, dass er nach seinem Umzug nach Hamburg einfach im Soundtrack-Club von Edel aufgetaucht ist und CDs kaufen wollte - die merkten gleich, dass er viel mehr Ahnung von der Materie hatte als sie selber, und so haben sie ihn erst mal für ihren Katalog angeheuert. Daraus wurde späte, als Edel ins Filmmusikgeschäft aktiv eingreifen wollte, die Tätigkeit als Produzent von Aufnahmen. Mir selbst war so etwas immer eher unangenehm - ich wollte weder Komponisten treffen noch in Produktionen aktiv involviert sein - wie kann man einem Komponisten bescheinigen, dass sein neuester Score ein Stück Trödel ist, wenn man ihn kennt und schätzt? Hier wurde mal früher angesprochen, dass es eine deutliche Diskrepanz zwischen den Kritiken im FM Dienst und den Werbetexten von Thomas im Soundtrack-Club "Magazin" gab. Aber das ist doch klar: Das eine ist Werbung, das andere Kritik. Um einen Interessenskonflikt zu vermeiden habe ich dann meist die Kritiken für die EDEL-Veröffentlichungen geschrieben, die Thomas zusammengestellt hat (z.B. die ganzen Golan-Globus Soundtrack-Sampler, und eben auch die Prag-Produktionen). Und man muss Thomas Karban hoch anrechnen, dass er mir da völlig freie Hand ließ. Ich durfte Musik, die ich für schlecht, faul und seicht hielt, auch als schlecht, faul und seicht bezeichnen - und er hatte auch nichts dagegen, dass ich mich in der Kritik zur "Best of John Williams", einer Platte, die Edel damals mit dem "LA Symphonic Orchestra" bewarb, sarkastisch über das "LA Symphonic Orchestra, Außenstelle Prag" mokiert habe. Und das, obwohl unser Magazin zur damaligen Zeit bereits längst nur noch über Edel vertrieben wurde! Ein deutlicher Unterschied zu heute war auch, dass die Komponisten dankbar für, ja geradezu süchtig nach Aufmerksamkeit waren. Wann hat sich schon mal jemand in den 80ern und frühen 90ern für die Arbeit von Film, geschweige denn TV-Komponisten, interessiert? In Zeiten des Internets gibt es zig Online-Magazine, Boards und Foren, die dauernd alle befragen. Damals gab es in Deutschland zwei - die LE und uns. Darum konnte man sich es auch mal erlauben, Bill Conti direkt nach seinen Diebstählen zu befragen.
  3. Und wo? Einen anderen Ton als "WTF" solltest du dir allerdings angewöhnen. Kritik zu RED HEAT: Da merkt man, dass manche Musik zum damaligen Zeitpunkt nicht greifbar war. Wer kannte schon Prokofievs Kantate "An den Oktober" im Westen. Horner immerhin, sonst hätte er nicht verbatim daraus geklaut. Na, immerhin habe ich Prokofiev als grundsätzliches Stilvorbild für die Titelmusik erkannt. Was hat sich alles durchs Internet für Journalisten geändert. Keine Anfragen mehr im Archiv, um etwas zu recherchieren (halber bis 1 Tag Wartezeit), sondern ein einfaches Googeln. Und auch an Musik zum Vergleich steht heute ein ganz anderes Angebot zur Verfügung.
  4. Zunächst mal war es nicht v.a. "mein" Dienst, sondern der einiger Gleich- bzw. Ähnlichgesinnter unter Stabführung von Thomas Karban, sicher der größte deutsche Filmmusikexperte in jenen Tagen. Und wenn du nichts substantielleres als DAS beizutragen hast, dann: Geschenkt!
  5. Eine phantastisch differenzierte Aussage. Du bist "Komponist"?! Dann kann man nur hoffen, dass deine Musik differenzierter ist.
  6. Zurück zum FM-Dienst. Ein paar Bewertungen würde ich heute auch höher ansetzen, aber das liegt vielleicht an der "härteren Konkurrenz" an hochwertigen und v.a. unterschiedlichen Filmmusiken jener Jahre im Vergleich zum Einheitsbrei (mit Ausnahmen) von heute. Ironischerweise glaubten wir damals, im bis dato schlimmsten Jahrzehnt der Filmmusikgeschichte seit Einführung des Tonfilms zu leben. und das es nimmer schlimmer gehen könne. So kann man sich irren. 5/5 für die Musik zum ersten Batman sind schon ganz schön hart, auch würde ich vermutlich Back to the Future III heute etwas anders beurteilen. ROBIN HOOD dagegen ist einfach nur platt, und da lag es ausnahmsweise mal nicht am Albumschnitt. Viele Scores der früheren Jahre von Kamen mag man sich ja v.a. wegen der Zusammenstellung in winzigen Fetzen gar nicht anhören. Ich denke mit Grauen an "Suspect" zurück, der einer unserer ersten Topversager war.
  7. @scorefun: Quod erat demonstrandum. Ich mag das. Ich mag das nicht. Ich mag das andere. Ich mag das andere nicht. usw. usw. Gerade darüber sollte man sich zumindest als Rezensent erheben, sonst ist nämlich jede Diskussion von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
  8. Das ist mal eine pfiffige und originelle Kombination (von einer echten Synthese würde ich nicht sprechen) von Elektronik und Orchetrer. Der Score nimmt sich selbst nicht ernst und bringt eine schwungvolle Mischung aus selbstironischer "Heldenmusik, funkigen Popeinlagen und durchaus farbigen elektronischen Arrangements. Kann mir kaum vorstellen, dass der Film von Hal Needham selbst auch nur annähernd so kurzweilig war.
  9. Seufz! Was habe ich oben noch über Qualität vs. Vorliebe gesagt?! Das kann ja jeder halten, wie er möchte, aber Ernst nehmen kann ich dich so nicht. Und wer sich nur von Leute mit gleichem Geschmack beraten lässt, der setzt immer nur auf dasslebe Pferd, und dem entgeht so einiges im Leben.
  10. So etwas nennt man in meiner Branche "beratungsresistent".
  11. Die Kritik von Manfred war schon ganz richtig, ein besonders substanzloses Horner-Geplänkel aus einer noch relativ brauchbaren Phase seiner (schon zu) langen Karriere. Da wo manchem das Herz überquellt kriegen andere einen Gehirnschlag.
  12. CAPTAIN AMERICA mangeln es an irgendwelchen neuen Einfällen, zudem ist der Score ziemlich schwerfällig. Silvestri ist fast immer solide, aber wenig inspiriert. Hier ebenfalls. Schön dagegen ein Alterswerk des unermüdlichen John Scott, damals immerhin schon 73: Oder aber ein anderes: "Einigen Menschen kann man alle Zeit etwas vormachen" (Abraham Lincoln)
  13. Nö. Der Score ist dermassen banal und hastig zusammengeschustert - ich kann nicht verstehen, dass der so viele "Fans" hat. Aber der Mangel an Differenzierung zwischen VORLIEBE und EINSCHÄTZUNG VON QUALITÄT war schon immer ein Problem der "Fangemeinde". Wir haben immer versucht, beides zu trennen.
  14. Lese gerade einige der Ausgaben, die Stefan zuletzt kopiert hat. V.a. die Interviews sind doch teilweise sehr aufschlussreich. Ausgesprochen lebhaft erinnere ich mich an den "Fall" Michael J. Lewis, der mit einem sehr erfreulichen Interview (von Thomas Karban) in LA begann und in einem Albtraum für alle Beteiligten mündete. Das Interview ist sehr ausführlich und offen (wenn es auch kein Spaß war, es zu übersetzen - ob Lewis unsäglichen Akzents und Thomas Marlon Brando--ähnlichen Genuschels) und war hinterher der Auslöser für die Aufnahmen mit Lewis-Scores in Berlin, die Richard Kummerfeldt mit dem RIAS produziert hat. Thomas war dabei, um Lewis zu betreuen, und es war alles ein absolutes Chaos. Aber die Geschichte dürfte inzwischen bekannt sein. In einigen dieser Ausgaben habe ich ganz schön die Rezi-Totschlagklatsche rausgeholt, besonders bei ROBIN HOOD von Kamen.
  15. FAR AND AWAY würde ich heute vielleicht auch aus der Liste streichen, ich weiß nicht mehr genau, wieso ich den genannt habe. Hatte aber auch IIRC nicht viel Zeit, diese Listen zusammenzustellen. Vielleicht deshalb, weil der Streifen so banal, aufgeblasen und in seinem Zeitkolorit so künstlich daherkommt - immerhin bin ich von Haus aus Amerikanist, da ärgert mich so was. Bei JFK und BARTON FINK erinnere ich mich aber genau. Über JFK habe ich sogar eine Hauptseminararbeit für einen US-Prof geschrieben, inklusive Analyse der Musik (mit beiligender Cassette(!). Den Film, und Oliver Stone habe ich gehasst, weil es sich um ein manipulatives Machwerk handelt, das authentisches und nachgemachtes Material sorg- und skrupellos um der eignen These willen vermischt. Dazu fand ich die "Gallerie der Stars" völlig unangebracht ob der vorgeblichen Ernsthaftigkeit des Stoffes einfach unzumutbar. Stone ist hier weit, weit über das Ziel hinausgeschossen, sein Film ist keine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Frage der Schuld am JFK-Attentat. Ganz davon abgesehen, dass der Film Kennedy in unbotmäßiger Weise verklärt, und seinen eigentlich viel erfolgreicheren Nachfolger Lyndon Johnson (der all die Gleichberechtigungs- und Sozialgesetze, die JFK nur versprochen hat, tatsächlich durchsetzte) verunglimpft und ihn in hochstaplerischer Weise auch noch mit dem Mord an Kenndy in Verbindung bringt. Ein Machwerk. Ich habe sogar im Amerika-Haus in Köln dafür damals die Akten des Warren Reports gewälzt - mein Eindruck war immer der, dass das Ergebnis dessen Untersuchung, nämlich dass Lee Harvey Oswald der alleinige Täter war und die "magic bullet" Theorie richtig sind. So. BARTON FINK ist eine sehr unglückliche Mischung aus Hollywoodsatire und Höllentrip. Beide Elemente sind unvereinbar und machen den Film in seiner Verquastheit zum Ärgernis.
  16. Einer der lebendigeren Filmmusiken in Rachel Portmans insgesamt blassem Oeuvre.
  17. Ich finde immer noch, dass WILLOW die 73 Minuten trägt, einfach aufgrund der grossen Dynamik und der enormen, schon fast belustigenden Stilvielfalt (Beethoven in einer Sekunde, dann Penderecki) - Es ist einfach die virtuose Handhabung der unterschiedlichen Ebenen. Schwamm drüber, dass dabei ein halbes Dutzend direkter Klaus dabei sind - wie es neulich in einem anderen Forum jemand in bezug auf Horner gesagt hat: "In dieser Zeit waren seine Scores wenigstens noch lebendig!" Das kann man unterschreiben. Was FOUR FEATHERS angeht stimme ich dir zu. Das ist einer der wenigen Hornersoundtrackls der späteren Jahre, den ich noch gekauft habe (ein anderer ist THE SPIDERWEB CHRONICLES) - FF hat aber genau das Problem, dass hier die Ideen nicht für ein sooo langes Album reichen. Bei der Lektüre des FM-Dienstes ist mir überdies aufgefallen, wie oft wir schon damals den Hang zu (zu) langen Soundtracks beklagt haben. Eine Wiederveröffentlichung der LIMITED EDITION Ausgaben wird es wohl eher nicht geben. Erstens habe ich keinen Kontakt mehr zu Dietmar & Co, zweitens fällt mir auch so schon "Teilhaber" ein, der ein Einscannen nicht gutheißen würde. Fragmente der späteren Internetausgabe THE LIMITED EDITION LINE (www.leonline.de) lassen sich jedoch über die Way Back Machine anschauen: http://web.archive.o...ww.leonline.de/
  18. Gordons MOBY DICK war schon 1998 ein echter "Hinhörer", ON THE BEACH ebenfalls sehr gut, wenn auch (sujetbedingt) nicht ganz so autonom und aufregend. Die späteren Arbeiten habe ich noch gar nicht gehört. Würde ich ebenso sehen. THE PACKAGE oder THE FUGITIVE waren sich eher noch eher unbefriedigende Versuche im Action-Suspense-Genre. IIRC gab es über THE FUGITIVE sogar die Story, dass Goldsmith und Rosenman den zusammen im Kino gesehen und sich über die Musik den Ast gelacht haben. Für die Authentizität dieser Geschichte kann ich aber nicht bürgen. - In den späten Neunzigern und bis Mitte der 2000er gab es hingegen so manche beachtenswerte Arbeit. Schade ist, dass z.B. ein Bruce Broughton außer div. Disney-Projekten so völlig in der Versenkung verschwunden ist. Gerade bei ihm, dem man immer einen eher zynischen Charakter unterstellt hat, ist es vielleicht auch das LMAA-Symptom. Finanziell nötig hat er es (Dallas, Dynasty, Quincy etc) ja sowieso nicht mehr. Nicht zu vergessen CRIMINAL CODE mit Originaldioalogen ergänzt.
  19. Vergleiche zu SCHINDLER'S LIST sind natürlich nicht zu vermeiden.
  20. Beim FM-Dienst wären sicher auch zahlreiche der heutzutage geradezu heuschreckenhaft sich vermehrenden TV-Seriensoundtracks unter die Räder gekommen. Die meiste TV-Musik, und dazu zähle ich auch diverse Stargarte, Enterprise o.ä. Musiken, wobei es schlimmeres gibt, dreschen nur sattsam bekannte Klischees und zerfasern sich in endlosem Stückwerk, das außerhalb der Serie kein eigenes Leben besitzt. Mich befremden die Schreie nach jedem TV-Score ebenso wie jene nach noch längeren, möglichst vollständigen Filmsoundtracks, die meist auf die volle Distanz nur eines sind, nämlich langweilig bzw. repetitiv. Man muss nicht jeden Fetzen veröffentlichen, für Goldsmith z.B. war das ein Graus (aber auch für Herrmann und andere).
  21. Das war ja noch prä-GLADIATOR. Ich glaube Thomas würde mir zustimmen, dass der Einfluss von Hans Zimmer und seiner Mediaventures-Werkstatt das Schlimmste ist, was der Filmmusik im 21. Jahrhundert passieren konnte und dass der Niedergang insbesondere der "kunstvollen" Actionmusik weitestgehend auf seine Kappe geht. Auf einzelne Scores von Zimmer und seinen "Jüngern" (bzw. ehemaligen) möchte ich nicht im Detail eingehen, da spar ich mir den Atem. Man muss da sicher differenzieren: Harry Gregson-Williams oder John Powell haben ja zumindest punktuell (sehr) ansprechende Scores abgeliefert (denke da v.a. an die Trickfilmscores), aber um mich weiter mit Mark Mancina oder Klaus Badelt auseinanderzusetzen ist mir das Leben fast zu kurz. Wobei ich mich bei Badelt noch nicht vergewissert habe, ob es von ihm wesentlich besseres gibt als die verwässerte Swashbuckler-Sosse zu PotC. Auch außerhalb von MV verschwende ich auf einen Trevor Rabin oder John Frizzell keinen Gedanken, ebenso kann ich an den Brian Tyler-Scores, die ich bisher gehört habe, beim besten Willen nichts erinnerungswürdiges entdecken, ebenso Tyler Bates. Da muss man den Klonkönig John Debney schon fast in den Himmel heben. Von Marco Beltrami hätte ich mir auch mehr versprochen, als der bisher eingelöst hat.
  22. Nur musste er wirklich einen Auftrag wie AIR FORCE ONE übernehmen? Dafür kann ich mir keinen vernünftigen Grund vorstellen. Bei LOONEY TUNES, aus Nibelungentreue zu Joe Dante, schon eher.
  23. Für "aufstrebende", noch nicht etablierte Komponisten mag dies schwieriger sein: "Ja, Herr Produzent, ich kenne die Musik zu The Bourne Identity, ja ich kann so was auch liefern, wenn Sie das unbedingt wollen." Aber gerade ein James Horner war in seinen früheren Jahren eher besonders mutige Filmmusik geschrieben und sich DADURCH etabliert (Ok, und durch das Anbaggern der Tochter eines verdienten Kollegen). Nurch durchs Abkupfern kann man sich nicht etablieren, außer vielleicht durch Seilschaften. Denn fürs Abkupfern stehen schon wieder zehn andere in der Reihe.
  24. Sicher nicht, aber Zeit-, Budgetzwänge und Temptracks sind eben keine Entschuldigung für alles. Auch "kommerzielle" Komponisten sollten sich selbst gegenüber integer sein. Wenn die Zeit zu kurz, das Budget zu niedrig, oder die Vorgaben zu "falsch" sind, dann sollte man so reagieren, wie es Herrmann eingefordert hat: It's not for me, get somebody else. GERADE Komponisten wie Goldsmith und Horner, die zum Zeitpunkt der von dir genannten AIR FORCE ONE bzw. AVATAR bereits Multimillionäre waren (oder Howard bei GREEN HORNET), hätten sagen müssen: Ich bin zu reich und (im Falle von Goldsmith) zu alt für so einen Scheiss. Soll sich ein junger Komponist daran die Zähne ausbeissen. Ich kann nicht verstehen, warum Goldsmith sich das mit seiner prekären Gesundheit überhaupt angetan hat - auch nicht mit "alten Freundschaften". Es gibt Sach- und Personalzwänge, aber so etwas sie Selbstachtung gibt es auch. Und was die Temp Tracks angeht, die immer so gerne als Entschuldigung angegeben werden. Ja, man kann sagen, "Das mach ich nicht, ich mach was anderes" und die Powers-that-be so versuchen zu überzeugen. Ein Beispiel wie TROY von Gabriel Yared zeigt umgekehrt, das man alles richtig machen kann, und trotzdem verschissen hat, weil die Verantwortlichen rückgrat- und charakterlose Schleimer sind, die lieber einem meist musikalisch ungebildeten Testpublikum ob dessen Spontanreaktion in den Allerwertesten kriechen als ihrem eigenen Urteil zu vertrauen. Heh, ich kann's noch.
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