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Soundtrack Board

Thomas Müthing

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  1. Nur ist mein Punkt, dass eine auf Themen basierte, musikdramaturgisch anspruchsvoll konstruierte und transparent orchestrierte Filmmusik auch heute kein Kopfschütteln selbst bei den durch RCP versauten Filmbesuchern hervorrufen muss.
  2. Im Grunde schon, zumindest unterschwellig, weil die Musik selbst, bewusst oder unbewusst, diese Tradition berücksichtigt und fortschreibt. Darum funktionieren Klischees ja. Man kann Orientalismen, ob nun in der Vereinfachung bzw. Überhöhung durch die westliche Musik (z.B. Scheherazade), oder durch Verwendung tatsächlicher orientalischer Instrumente, eben nicht einfach UMdeuten. Insofern erwächst doch jede neue Musik aus der alten. Jeder Komponist muss das berücksichtigen. Umgekehrt kann man die Slasher-Filme von heute als plump, dümmlich und oberflächlich bezeichnen (Ausnahmen gibt es sicher, mir fallen nur keine ein), wohingegen JAWS sorgfältig konstruiert, gut gespielt und brillant geschnitten und vertont ist. Aber ich glaube du unterschätzt das "Mediengedächtnis" der Bevölkerung, immerhin wachsen wir v.a. mit dem Fernsehen auf, das diese Filme immer wieder wiederholt, und so deren Einfluss auch auf zukünftige Generationen überträgt. Und so ist das auch mit der Musik, sonst gäbe es ja keine Neueinspielungen alter Filmpartituren, wenn sich niemand daran erinnern könnte. Warum wohl bedienen sich Komponisten bis heute der Stilmittel, die Bernard Herrmann eingeführt bzw. salongefähig gemacht hat`Warum ließ ein Dirigent bei einem Filmmusikkonzert in Manchester, das mehrheitlich von jungen Leuten besucht wurde - und von mir - nur die ersten Töne des Jaws-Themas von den Celli anspielen, und sofort ging ein Raunen des Wiedererkennens durch den Saal? Genauso gut könnte man fragen, warum man überhaupt das Lesen erlernt. Kultur schreibt sich fort, sie zu ignorieren beweist auch von dem heute künstlerisch Schaffenden nur Ignoranz.
  3. Ich bin mit der "Mehrfachzitat" Funktion noch nicht vertraut, da kein anderes Board, das ich bisher frequentiert habe, über so etwas verfügt.
  4. Verstösst das nicht sowohl gegen die Genfer Konventionen als auch gegen die Schlussakte von Helsinki?
  5. Welche Doppelposts? Ich reagiere auf unterschiedliche Beiträge unterschiedlicher Teilnehmer.
  6. Welche "fachlich musikalischen Fragen" - Du meinst sicher das Runter- und Raufdrücken? Bill Wrobel hat zahlreiche detaillierte Analysen der hier erwähnten Filmmusiken vorgelegt, man finde sie unter: http://www.filmscorerundowns.net/herrmann/index.html Die sind zwar gelegentlich etwas verwirrend formatiert, aber sehr genau. Nicht jeder hat die Zeit für so etwas, und ich schreibe ich quasi zwischen der Arbeit. Das bestimmt niemand - nur, ohne eine solche Abgrenzung gibt es, wie bereits 100 mal erwähnt, GAR KEINE Diskussion. Das ist sehr wohl musikästhetisch bedeutungslos, da es voraussetzt, dass sich der- oder diejenige trotz hervorragender Quellenlage (praktisch die gesamte bedeutende Fillmmusik nach 1930 ist verfügbar) einfach nicht mit dem Hintergrund beschäftigen will. Wenn du den pizzamampfenden Teenager ohne Bildung und ohne Neugier meinst, dann: d'accord. Aber das ist nicht mein Maßstab, und sollte der niemandes sein.
  7. Bisher war mir Jeff Beal v.a. aus der Musik zur TV-Serie MONK bekannt. Für Ed Harris' an der Kase gescheiterten Spätwestern legt er einen durchaus nicht monotonen, als unabhängiges Hörerlebnis aber, auch aufgrund der Fragmentierung, wenig empfehlenswerten Score ab, dessen Hauptthema überdies deutliche Erinnerungen an "The Virginian" (Deutsch: Die Leute von der Shiloh Ranch) weckt.
  8. Eine Diskussion über "Boah eh geil äh", "superaffengeiles Liebesthema", "echt megamonsterbrachiale Actionmotorik" macht sicher sehr viel mehr Sinn.
  9. So, jetzt reicht es aber: FÜR DICH verfehlt das Thema eine emotionale Wirkung, weil du nicht darauf reagierst - Andere schon. Deshalb kann man subjektive Wirkung nicht messen, bzw. sie ist ohne Bedeutung für den rest der Welt, weil sie nicht objektivierbar ist. Mit der QUALITÄT hat das nichts zu tun. Und damit Schluss. Verarschen könnt ihr euch alleine.
  10. Ne Menge. Wer selbst nichts von sich Preis gibt, der kann auch nicht erwarten, dass man sich in einer Antwort zu viel Mühe gibt. Wobei das meiste bereits beantwortet bzw. diskutiert wurde, du musst es nur nachlesen.
  11. Ausser einem luizide instrumentierten Hauptthema ist Rachel Portman zu dem Sujet herzlich wenig eingefallen - eine überraschungsarme Musik, deren Thematik lediglich in der Bearbeitung in "Six Years Later" kurzfristig etwas Leben und Abwechslung erfährt. Lässt sich mühelos ohne Substanzverlust auf weniger als 10 Minuten eindampfen.
  12. Du hast dich selbst ad absurdum geführt, in dem du eine rein subjektive Empfindung ("aufgeblasen") mit einer erörterbaren Tatsache verwechselst.
  13. Ihr redet und redet und merkt gar nicht, wie absurd eure "Argumente" sind - wieso lässt einen ein Liebesthema "kalt", ein anderers "erwärmt". Das ist doch nur eure subjektive Ereiferung für ein bestimmtes Motiv, nicht für die Musik als solche. DARUM wird darauf nicht eingegangen. Weil es ein künstlich erzeugter, in der Realität für die Bewertung mithin BEDEUTUNGSLOSER Unterschied ist. Jan, das ist sachlich falsch. Herrmanns Musik ist (mit Ausnahmen wie Citizen Kane oder The Ghost and Mrs Muir) meist motivisch und atmosphärisch aufgebaut, nicht nach der Wagnerianischen Leitmotivik. Deshalb sind thematische Ideen sehr wohl vorhanden, sie sind nur in einen atmosphärischen Kontext gebettet, aus dem sie nicht so leicht herausgelöst werden können wie beispielsweise ein John Barry-Thema. Und übrigens ist "Handwerk" keine Abwertung (Oh, Mann!), sondern die Grundlage aller Kunst. Wer nämlich keins besitzt, der muss es sich entweder ausborgen (Hans Zimmer fällt einem da ein), oder er kann gar keine Idee technisch umsetzen.
  14. Es tut mir leid, aber DEIN Diskussionsstil ist mir zu arrogant und abschätzig. Wer Vergleiche zwischen Deckenmalern und Kunstmalern zieht, enthebt die Diskussion jeder Sachlichkeit. Schau dir lieber die Filme an, die Herrmann vertont hat, da kannst du bestimmt noch ne Menge lernen. Und dann vergleiche sie mal mit dem, was heute so an Filmmusik herumfliegt. Der Unterschied übrigens zwischen "gutem" und "brillantem" Handwerk liegt darin, dass letzteres zusätzlich noch innovativ ist. Weiter oben gebe ich ein paar Beispiele dieses innovativen Handwerks, und zwar in Bezug auf die Orchestrierung. Was die Ostinatofiguren angeht, so war Herrmann einer der wenigen, bei dem sie "funktionieren". Siehe Elmer Bernsteins berühmtest Zitat über den "greatest ostinato writer in history - because he made them work" - Und der Grund, warum sie funktionieren ist der, dass sie nahtlos in die Gesamtstruktur eingbettet sind. Bei Herrmann hängen die einzelnen Elemente zusammen. Bei Brian Tyler z.B: - nicht. Aber nicht in einer Analyse und Bewertung - Gehen wir mal davon aus, du seist akademisch ausgebildet: Schreib mal in einer Semesterarbeit: "Aber besonders gefällt mir das aufwühlende, herzerwärmende Thema zu..." und schau mal, was dein Prof dazu sagt. Und er hätte Recht! - Wir haben das hier schon verschiedentlich angesprochen, lies erst mal nach! Und "Inhalt" - Du selbst gibst über dich gar keinen Inhalt in deinem Profil Preis. Soviel mal dazu.
  15. Die lange erwartete Neueinspielung von Bernard Herrmanns wichtigstem Beitrag zur Konzertmusik - aus Dänemark! Nicht ganz so packend dramatisch wie Herrmanns eigene Einspielung für Pye, dafür besser gesungen, sauberer gespielt und ohne Übersteuerungen.
  16. Kein Filmkomponist hat dermaßen mit seinen Klangfarben experimentiert wie Bernard Herrmann, von den eigenständigen harfenparts in BENEATH THE TWELVE-MILE REEF über die Blechblasbesetzung in KING OF THE KHYBER RIFLES über die elektrischen Violine, Theremin etc in THE DAY THE EARTH STOOD STILL über die zahlreichen Perkussioninstrumente in WHITE WITCH DOCTOR zu den 12 Fflöten in TORN CURTAIN. Darum bin ich ganz sicher, dass er von zukünftigen Autoren als einer der grossen experimentellen Komponisten des 20. Jarhunderts genannt werden wird (mit Stockhausen, Messiaen etc.) .- seine Technik war nicht minimal sondern maximal. Motivisch bedient sich Herrmann häufig Ostinatofiguren, was aber kein Mangel ist, weil trotzdem seine Kompositionen bis auf wenige Ausnahmen nicht monoton sind, bzw. es nur werden, wenn man sie dummerweise komplett auf Tonträger bannt, was Herrmann nie wollte. In den Filmen funktioniert es immer phantastisch.
  17. Darum geht es eben nicht. Es wurden Argumente hinsichtlich Herrmanns angeblicher handwerklicher und musikdramaturgischer Schwächen erwähnt, die man so nicht stehen lassen kann, weil sie von Grund auf falsch sind.
  18. Das hätte Hedwig Courths-Mahler auch nicht anders formuliert. QED: Find ich gut / find ich nicht gut. Keine Basis für eine Diskussion. Es ist übrigens nicht "gutes Handwerk", sondern brillantes Handwerk und ebensolches Gespür für die Rolle der Filmmusik als Katalysator für das filmische Drama - ein Gespür, in dem niemand, außer vielleicht noch Goldsmith, an Herrmann heranreichen.
  19. Oder einfach ausgedrückt: {img} url {/img} Ersetze einfach die { } mit [ ]
  20. Das stimmt allerdings. Auch mit seinem Thema bleibt die Musik holzhammerartig plump und vorhersehbar. X MEN wäre auch in der Form nur ein weiteres Dumm-Dumm Geschoss aus der Plätzchenstanze von RCP/Media Ventures geblieben. Nichts für Freunde guter Musik. Und das ist objektiv(!).
  21. Gedankenspiele kann man immer veranstalten. Was zählt, ist das Resultat. Auch für Jackman. Ich bin mir gar nicht so sicher, dass es jedem der Komponisten, selbst bei einer seelenlosen Musikfabrik wie RCP, völlig sch***egal ist, ob sie unter ihren Möglichkeiten arbeiten. Und dank Internet wird es auch so einige darunter geben, die sich dann darüber ärgern, was andere von ihren "Produkten" aus der Stanzmaschine halten. Und ein Kungfu Panda ist auch RCP, und hat trotzdem Themen. So einfach ist das mit dem RCP-Sound dann auch nicht.
  22. Das ist noch sehr die Frage. Jackman hat den Score als Mitarbeiter von RCP zugewiesen bekommen, also steht die Firma selbst dahinter. Und als solche kann sie auch auftreten. Und Jackman hätte durchaus zu Hännschen Zimmer sagen können: "Hansi, die pfuschen mir hier rein. So kann ich nicht garantieren, dass der Film die bestmögliche Musik bekommt, die ich liefern kann". Das wäre dann durchaus IM SINNE der Firma.
  23. RCP/Media Ventures ist eine MusikORGANISATION, und als solche übt sie selbst auch eine Menge "Macht" aus.
  24. Sicher ein Stück entfernt vom Schlimmsten, das ich von RCP/Media Ventures gehört habe, und dennoch ein musikalisches Fliegengewicht, hinter hohlem Bombast versteckt. Nur Versatzstücke aneiandergereiht, primitivst in der Themen-nicht-entwicklung, technisch aufgemotzt, c'est ca. Auf Youtube beschwert sich Jackson, dass ihn die Produktion gezwungen habe, Themen "zu vermeiden". http://www.youtube.com/watch?v=a21inAO41XI&feature=player_embedded Eins sagt er aber nicht: "Ich hätte ja sagen können. Ich sage euch nicht, wie man Filme produziert. Sagt ihr mir nicht, wie man Musik komponiert." Herrmann hätte das gesagt. Aber eine ganz dicke Empfehlung für alle Freunde "nicht konzertant klingender Filmmusik.
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