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Soundtrack Board

Thomas Müthing

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Alle Inhalte von Thomas Müthing

  1. Das hatten wir hier doch schon verschiedentlich diskutiert: Was soll eine Musik, die als Musik nichts taugt bzw. dürftig ist dann auf einer CD AUSSERHALB des Films bzw. der Serie? Das ist doch die Frage? Soll ich mir jedes Mal jede TV-Serie oder jeden Film erst anschauen, um dann sagen zu können: Ok, die Musik ist ja an und für sich nix, aber sie erfüllt ihre Aufgabe im Film? DAS kann doch nicht der Anspruch an ein Musikalbum sein. Ich vergleiche mal z.B. mit Lionel Balfes Musik IRONCLAD, die ich danach höre. Im Sujet ("echtes" versus mythisches Mittelalter) durchaus ähnlich gelagert und auch in einigen Elementen im GestaltungsRAHMEN der Musik durchaus vergleichbar. Aber mit deutlich anderem Resultat: Obwohl sicher nichts neues (The Kingdom of Heaven) ist der Score von Balfe dadurch, dass er sehr viel farbiger, abwechslungsreicher, plastischer ausgearbeitet und formwilliger ist als Hörerlebnis weitaus befriedigender.
  2. Da ist mir der Atem für so einen Kram zu schade - beschränke mich bei längeren Texten heutzutage lieber auf Musik, die soviel Aufmerksamkeit auch verdient. GAME OF THRONES ganz bestimmt nicht.
  3. Noch etwas ist mir bei der Lektüre der vor-letzten Ausgabe aufgefallen, das vielleicht dem einen oder anderen seltsam anmuten könnte: Die recht deutliche Distanzierung von Thomas Karban von den Tsunami-CDs, parallel zu den drei Blöcken von Rezensionen von mir in drei aufeinander folgenden Ausgaben ("In Sachen Tsunami") - Seltsam deshalb, weil Thomas seinen Bekannten Kummerfeldt ja nicht nur bei der Auswahl beraten, sondern zum großen Teil auch die fertigen Schnitte der CDs vorbereitet und überwacht hat. Natürlich war es abgesprochen, dass ich die Rezis für den FM-Diesnt mache (ich hatte ja auch einige Covertexte für Tsunami geschrieben), und dass Thomas sich dann künstlich davon distanziert. Das geschah damals auf Druck von edel, die unser Magazin ja vertrieben haben und nicht mit "grauen" Produkten wie den Tsunamis identifiziert werden wollen (Ich weiss gar nciht mehr, ob sie sie nicht doch selbst angeboten haben). Jedenfalls hatte und habe ich nie ein problem gehabt, damit namentlich in Verbindung gebracht zu werden, deshalb war's mir auch wurscht.
  4. Aber klar: technische Aspekte sind nicht wichtig, denn die haben ja nichts mit der Qualität der Musik zu tun.... Wer so eine Titelmusik z.B., wie der von dir verlinkte "Kritiker", dann auch noch als "excellent main title" bezeichnet, den kann ich nicht ernstnehmen. Mit musikalischen Aspekten hat das jedenfalls nicht zu tun; da ist wieder jemand in die Serie vernarrt (siehe überflüssig ausschweifende Ergüsse über den Stoff) und extrapoliert diesen Enthusiasmus auf eine unwürdige Musik. DAS auf dem Album ist jedenfalls Kindergartenmusik mit Hi-Tech verbrähmt, also sehr modern! - Als Hörspiel mit Dialogen darüber würde das funktionieren, als unabhängiges Hörerlebnis ist es zu schwachbrüstig und substantiell einfach zu dürftig. Kleiner Hinweis überdies: Ich habe hier keine ganzseitige Kritik geschrieben, sondern grob einen Eindruck des Scores umrissen. Ich dachte eigentlich, dafür wäre die "Now Playing" Abteilung da!
  5. Und sowas gilt dann heutzutage als "bessere TV-Musik". Und das stimmt punktuell sogar, denn hie und da blitzt fast mal so etwas wie eine Idee auf. Ansonsten erschöpft sich die Musik von Djawadi leider in simpelsten Ostinatofiguren (Hauptthema, aua!), substanzlosem Fore-Fortissimo (wobei die Gernzen zwischen orchester und Elektronik fast schon Wurst sind vor soviel Overdubs) und düsterem Synthigeschwaber. Da weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll ...
  6. Stu Philips beachtlicher TV-Score zur klassischen Version von Krampfstern Beknacktika. Zwar fällt das Aha-Erlebnis von Vol.1 diesmal aus, denn einiges Material auf diesem zweiten Album ist schon recycelt, aber dennoch: gutes TV-Handwerk, kennt man so nicht mehr.
  7. Ich habe ja die ganzen Ausgaben bisher nur querlesen können, aber mir fällt doch auf, an wie viele der Rezensionen, die ich selbst geschrieben habe, ich mich nicht mehr erinnern kann - manchmal nicht mal mehr daran, was für ein Score das eigentlich war. Da ist wohl nicht nur viel Wasser den Rhein hinunter gelaufen (als Alt-Bonner sogar buchstäblich), sondern auch so manche Biere des süßen Vergessens die Kehle herunter.
  8. Thomas Karban war in jener Zeit (1994?) für drei Monate in den USA, um in LA die Partituren für weitere Prag-Aufnahmen zu recherchieren und auch Interviews zu machen. In den drei Monaten hat er mit sehr vielen Leuten dort gesprochen, die sich wohl in dieser Weise kritisch über Horner geäußert haben. Länger bekannt ist, dass er z.B. seinen langjährigen Music Editor Dan Wallin vergrault hat, weil er ihn wohl im Studio vor versammelter Mannschaft abgekanzelt hatte. Was die Particell angeht, so weiß ich das nach den ganzen Jahren nicht mehr. Thomas hat ja genug Kopien der Originalpartituren in die Hand bekommen und kannte Don Davis, David Newman und andere. Kann gut sein, dass die ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert haben. Horners Verhalten Kollegen, v.a. aber Angestellten gegenüber wurde sehr negativ gesehen - ich kann mich aber nur noch an eine ganz kleine Geschichte erinnern, bei der er einer Sekretärin, die gar nicht für ihn persönlich arbeitete, Münzen in die Hand gedrückt haben soll, damit sie zu seinem Auto gehen und die Parkuhr nachfüllen musste. Eigentlich nur einer kleiner Anflug von Arroganz, aber wohl bezeichnend für Horner zumindest in jener Zeit. Gerade die Arbeit an den Prag-Aufnahmen hat sein Urteil für die handwerklichen Fähigkeiten und Schwächen (Kamen!) mancher Komponisten geschärft, denn gewisse Mängel sind erst in der Partitur so auffällig, und Thomas hat in den Jahren für Edel so tausende Partiturseiten gewälzt. Die Kopien können wohl teilweise im Archiv der Uni in Düsseldorf(?!) wo Lothar Prox Professor war/ist(?), angeschaut werden. Ich weiß noch, dass beim Ausmisten in seiner Wohnung mit seiner Mutter mir u.a. "The Hunt" aus Goldsmiths Planet of the Apes in die Hände fiel. Aber auch mit dem Altmeister geht er in den letzten Kritiken ja sehr hart ins Gericht.
  9. Netter, aber keinesfalls herausragender noch-früher Score von Horner, besonders wenn man sich über die ganzen Elemente amüsieren kann, die er danach immer wieder verbraten hat. Und ganz ohne Britten-Klau (aus den "Four Seascapes", in "The Forest") gehts wohl auch nicht. (7-8/7)
  10. Beim Lesen dieser Ausgaben fällt mir auf, dass mich meine Erinnerung ausgetrickst hat: Jörg Kremer war der Interviewer der TV-Komponisten, RTL-Mitarbeiter und Porno-Produzent of the nine days. Joachim Hansch hat Thomas in LA bei der Beschaffung der Partituren für die Prag-Aufnahmen geholfen. Bei der Kritik zu CONAN THE BARBARIAN (7-8) gibt es eine Fußnote, dass der ursprüngliche Rezensent nicht genannt werden wollte, weil seine Kritik stark bearbeitet wurde. Ich kann mich nur noch schemenhaft erinnern, aber es war v.a. eine erhebliche Kürzung (durch Thomas) der Kritik, damit sie ins Heft passte, IIRC.Wer die geschrieben hat, dass weiß ich allerdings nicht mehr. Heute würde man sicher den Score anders bewerten (mindestens 9/9). Überrascht hat mich, dass ich damals Horners A FAR OFF PLACE die Höchstnote gegeben habe (TK hatte scheints nichts dagegen) - den Score muss ich wohl mal wieder hören.
  11. NP: Der längste Hummelflug der Musikgeschichte. Was BREAKHEART PASS angeht, so ist der Film natürlich "Mord im Wild-West-Express", aber am Sujet (Soldaten und Indianer) ändert sich dadurch soch nichts.
  12. Ebenfalls Danke von mir! So sind die Ausgaben wenigstens nicht verloren!
  13. Sicher. Nichts neues. Aber auch nichts schlechtes. V.a. im Vergleich mit den Genrearbeiten anderer Komponisten. Ein mittelmäßiger Goldsmith ist eben dann immer besser als die meisten anderen Reiter der Apokalypse an ihren besten Tagen. Wie z.B. der hier: Nachdem ich andernorts SISTER SISTER als eine Musik erwähnt, die ich mag, obwohl sie musikalisch drittrangig ist, habe ich mir noch mal diesen Score desselben Komponisten zu Gemüte geführt. Bei SISTER SISTER war Herrmann (der Puccini-Herrmann) als Stilvorbild unüberhörbar, und auch hier gemahnt manches Streichermotiv an den Meister. Aber da ist eben ein himmelweiter Unterschied. Einhorn faselt im Booklet zwar von aufregenden Experimenten mit der Rhythmik der Musik, dessen Manipulation dasselbe Material jeweils anders erscheinen ließe - nur leider erscheint als Hörerlebnis dann doch (fast) alles gleich, und so wird der Soundtrack zu einer echten Geduldsprobe.
  14. @"sinday": Aber auf deiner Ebene kann man eben nicht diskutieren, weil deine Verweigerung eines DURCHDENKENS jede Diskussion erübrigt. Es fragt sich dann allerdings, wieso man dann an einem Diskussionsforum überhaupt teilnimmt.
  15. Natürlich. "It's a question of hats" - Meine Persönlichkeit fließt immer in die Konzeption des Geschriebenen ein (bewusst und unbewusst), und so kann durchaus beides anmerken, solange man keinen Zweifel daran lässt, was man fachlich von der Gestaltung hält - und warum.
  16. Mist. Einfach nur Mist. Keimlose Klangflächen, simpelste Ostinatos, keine nennenswerte Themenentwicklung, schematische Klangfarben. Kein Formwille, keine Dynamik, kein Überraschungen. Wohl dem, der so viel Geld für so wenige Noten bekommt.
  17. Man muss Klaus P. Hanusa ja ob seines Engagements und seines Erfolgs, die Serie überhaupt durchzustzen, loben. Aber in der Tat: Die Klangqualität war irgendwo zwischen Tropfsteinhöhle und Bahnhofsklo. Ich kann das auch nicht verstehen - genauso wenig wie die unsägliche Hallsoße, die ein paar Jahre vorher regelmäßig in Nürnberg und München (Graunke) produziert wurde. Ob das Spielfehler verschleiern helfen sollte? Ein paar Alben waren von der Zusammenstellung und gelegentlich auch von der Spielweise her recht gelungen, z.B. der Waxman-Sampler von Elmer Bernstein, oder die Zeichentrickmusik von Paul Dessau, oder die "Salon"stummfilmmusik von Hindemith (Dennis Russell Davies). Aber der größte Teil waren schlecht geplante und schlecht ausgeführte Misgriffe.
  18. Ich HÖRE Musik aus beiden Gründen: weil sie mir gefällt oder weil ich sie für ästhetisch interessant und bedeutungsvoll halte - oder beides zusammen. Wenn man Musik rezensiert, rezensiert man nicht den eigenen Geschmack (wenn ja: Thema verfehlt), sondern die Qualität der Gestaltung. Ich kann z.B. einen Score wie Richard Einhorns SISTER SISTER (1988) durchaus mögen, aus persönlichen Gründen. SCHREIBEN muss ich jedoch, um mich nicht selbst und andere zu betrügen, dass er rein musikalisch einfach minderwertig ist. Wer wird schon Schönbergs Violinkonzert "mögen" - dass es sich um eine bedeutende und ästhetisch hochwertig gestaltete Musik handelt steht hingegen außer Frage.
  19. Wenn das die Aussage ist, hast du entweder wenig gelesen oder wenig davon verstanden. Alles was du als "fehl am Platze" anführst habe ich weiter oben, und wie ich meine auch nachvollziehbar, erklärt. Musik, die man auf ein Album presst, muss als Musik funktionieren, und um das zu tun, erfüllt sie verschiedene objektive Kriterien (z.B. Themenentwicklung, Orchestrierung, Kohärenz (darin auch: Musikschnitt),Originalität etc) - oder eben nicht. Ansonsten hat sie in dieser Form keine Daseinsberechtigung, zumindest nicht aus künstlerischer und musikhistorischer Sicht.Das den Entfaltungsmöglichkeiten des Komponisten durch die Gestaltung des Films Grenzen gesetzt sind, bestreitet ja niemand. Aber sie entheben den Komponisten nicht des Anspruchs, Musik zu komponieren, die als Musik Sinn macht. In sofern verstehe ich, wenn du John Carpenter als einen deiner Lieblings"komponisten" bezeichnest und zu einer solchen Ansicht wie der deinen, obigen kommst. "Ob Kunst oder Kitsch ist doch subjektiv." - Tja, da kann man halt nichts machen. "Gut ist was mit gefällt, schlecht ist, was mir nicht gefällt." Ende der Diskussion. Grenze der Weisheit. Schade um all die schöne Kunst. Denn wer Kunst (gleich, ob Musik, Literatur, bildende Kunst oder darstellende - die alle einer ähnlichen Methodik und Logik folgen, lediglich mit unterschiedlicher Terminologie) in ihren Mitteln verstehen und vergleichen will, der hat doppelt Freude daran, wenn etwas gelungen ist. Selbstverständlich kann man in der Analyse immer noch zu sehr unterschiedlichen Schlussfolgerungen gelangen, aber diese sollten begründet sein. "Ist ja fast alles verrissen worden." Mehr siehst du nicht. Was soll's.
  20. Tatsächlich präsentiert sich HOLLOW MAN nach direktem Vergleich mit ALONG CAME A SPIDER als die originellere, in der Konzeption gediegenere Musik mit mehr Überraschungsmomenten. Man müsste sie demnach höher bewerten, also z.B. 8-9/8 gegenüber 7-8/7. Dennoch wird SPIDER die Musik sein, die ich häufiger höre, mag ich doch den Spannungsminimalismus sehr. Hatte HOLLOW MAN aber auch lange nicht gehört und kenne den Film nur vom Wegsehen. ALONG CAME A SPIDER hingegen hab ich schon ein paar Mal gesehen und mag ihn trotz geradezu unerhörter dramaturgischer Schwächen wegen der Atmosphäre und der Schauspieler und natürlich der Musik, die im Film weit besser kommt, als mancher Kritiker anzumerken sich berufen fühlte. Aber das ist ja genau der Punkt: Was einem besser gefällt ist nicht notwendigerweise das, was besser IST. Bei FIERCE CREATURES tue ich mich schwer, die Musik höher zu bewerten. Statt 5/5 würde ich vielleicht ob der stilistischen Heterogenität 4-7/5 sagen. Es stimmt, dass die kammermusikalische Komödenmusik ganz pfiffig ist. Andererseits wirk die Unterhaltungsmusik doch bruchstückhaft, die kurzen lyrischen Teile ungewöhnlich banal und das ganze Album fällt irgendwie auseinander.
  21. Along Came a Spider. Leider enthält die CD nur, na, gut 50% des Scores. Abgesehen von dem elektronischen Geschwurbel von Track 1 gefällt mir die Musik nach wie vor sehr gut, v.a. Megan's Abduction, Megan Overboard und The Ransom, die ich als Thrillermusik sehr kohärent finde.
  22. Sicher nicht die aufregendste Westernmsuik von Goldsmith aus den 70ern. Nur, wenn er das schmissige Hauptthema verarbeitet kommt die Musik richtig in Schwung, und dafür lohnt sich dann auch das Album.
  23. Ich glaube weniger, dass es mit dem Gedanken an eine mögliche nochmalige Vermarktung zusammenhängt, sondern eher damit, dass dieses Kapitel für die Beteiligten abgeschlossen ist und wir unserer Wege gingen. Bei einem der "Herausgeber der ersten Stunde" denke ich aber auch, dass er es schon aus reiner Frackigkeit nicht erlauben würde. - Geld war auch mit dem Magazin schon beim ersten Mal nicht zu machen, man konnte froh sein, wenn die jeweiligen Ausgaben das "Break Even"-Ziel überhaupt erreichten. Die hohen Kosten waren auch ein Grund dafür, das Ganze ins Internet zu verlagern. Als wir nach unserem Studium über die Jobperspektiven nachdachten, hat ein "Jobberater" Dietmar ernsthaft vorgeschlagen, er solle doch zum "Broterwerb" einfach mit der LE weitermachen. Darüber haben wir uns nicht wenig amüsiert. Dass mit den Bildrechten wäre sicher ein Problem - wir haben damals beim FM-Dienst auch über eine "Vergrößerung" ins DINA4 Format nachgedacht, doch die höheren Produktionskosten hätte uns gezwungen, Werbung aufzunehmen. Wir hatten ganz am Anfang ein, zwei kleine Anzeige, später gar keine mehr. Damit fühlten wir uns auch frei, die Formulierungen nach Lust und Laune zu gestalten - dennoch wurde uns ein ums andere Mal von den Plattenfirmen mit Liebesentzug (sprich: Entzug der Besprechungsexemplare) gedroht, v.a. von Colosseum. Das haben sie aber nie gemacht, denn auch schlechte Publicity ist wenigstens Publicity. Bei der LE hat man ein klein wenig mehr den Druck der Inserenten gespürt - ich erinnere mich daran, dass ich mal eine sehr negative Kritik über eine der Neueinspielungen in der "100 Years of Film Music" Serie von RCA-BMG (des umtriebigen Klaus P. Hanusa) geschrieben hatte - der für das Design des Magazins zuständige Herausgeber hatte dann die ganzseitige Anzeige für die Serie DIREKT NEBEN meiner Kritik platziert. Da kann man sagen: Dumm gelaufen. Entsprechend unangenehm war wohl das anschließende Gespräch des für Rezi-Exemplare verantwortlichen Redakteurs mit der Marketingabteilung von BMG. Der relativ scharfe Ton in unserem Heft (FM, aber auch LE) hatte v.a. den Grund, weil wir dies als "Dienst am Kunden" sahen, nicht so sehr mit dem narzisstischen Bedürfnis nach rhethorischer (Selbst-)Befriedigung. Schon damals gab es eine Flut von Veröffentlichungen im Soundtrack-Bereich, der eine relativ überschaubare Zahl an Käufern gegenüber stand - die umso kleiner war, wenn es um den harten Kern der Filmmusiksammler ging, die unabhängig vom jeweiligen Film alles kauften, wo "Soundtrack" drauf stand - bzw., wie ich, alles, worauf "Music Composed and Conducted by" zu Lesen war. Dieser harte Kern war unsere Leserschaft, und wir wollten den Kunden unzweifelhaft zu Bewusstsein bringen, warum sie ihr weniges Geld (damals waren die meisten Sammler, wie wir selbst, Schüler oder Studenten) nicht auf diese oder jene mittelmäßige Plastik- oder Silberscheibe verschwenden sollten. Das "anglo-amerikanische" Verständnis von Rezensionen hat uns dabei sehr geprägt. Thomas und ich waren stark von Leslie "Halliwell's Film Guide" oder Leonard Maltins "TV Movies" beeinflusst - ich zusätzlich von der etwas flapsigen Prosa in den Genrelexika von Hahn und Jansen. Kaufberatung stand an erster Stelle und die Vermittlung, dass Filmmusik mehr sein kann und sein sollte als bloß ein Souvenir nach einem Kinobesuch.
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