So heute war ich in Operation: Kingdom drin.
Zuerst einmal gabs zum Film mal das Zitat "Pictures from Hollywood's latest war-on-terror propaga-- er, I mean blockbuster action film."
In keinster Weise wird damit der Film beschrieben, denn es steckt wirklich mehr in ihm. Aber alles nach der Reihe.
Der Film beginnt mit einer Einführung der Geschichte der Beziehung von den USA und Saudi-Arabien. Recht flott bekommt man das nötigste vorgelegt und hat das nötige Basiswissen für den Rest des Filmes. Dabei besteht die Einführung aus kleinen Animationen, kurzen Schlagwörtern und Archivmaterial. Vielen mag es vielleicht negativ auffallen, dass die Einführung gerade mit dem 11.09.2001 endet, aber nicht daran stören lassen, der Film will nicht den Kampf gegen den Terror propagieren.
Nach der Einführung geht es dann eigentlich direkt mit dem Attentat los und eigentlich ab da, so ging es mir zumindest, baut der Film eine ungemeine Spannung auf und packt einen regelrecht, da das Ganze recht intensiv inszeniert wurde. Wenn es jetzt irgendwann langweilt für einen wird, dann ist der für Film für den nichts. Denn er ist wirklich zu mind. 80% Thriller. Die Actionelemente beschränken sich auf die letzten ~20 Minuten.
Wo jetzt der Unterschied daran liegt zu Filmen, die vielleicht für den Krieg gegen Terror werben wollen ist, dass man eigentlich darauf verzichtet, sich außer dem 4-köpfigen Team und den US-Botschaftsmitarbeiter sich nicht irgendwie auf die Amerikaner konzentriert. Hier sind es keine 40 jungen, ehrgeizigen Soldaten die in den Krieg ziehen und für ihr Land sterben sollen, sondern 4 glaubwürdige Charaktere, wobei Jennifer Garner ein bisschen zu wenig Zeit gegeben wurde, und der Typ mit seinen lockeren Sprüchen zur Auflockerung, den ein oder anderen stören kann. Ich fands noch im erträglichen Bereich.
Durch die Art wie der Film gedreht wurde, wirkt er sehr direkt und authentisch. Ich denke, dass da auch Produzent Michael Mann seine Hände im Spiel gehabt hat. Die Wackelkamera fand ich persönlich im Vergleich zu Bourne Ultimatum zu keiner Zeit störend, sondern das passende Stilmittel. Bei Bourne war es auch gut, aber da verlor man dann bei den Actionszenen ein wenig die Kontrolle, was hier nicht der Fall war. Recht schön sind durch dieses authentische Filmen, die kurzen Aufnahmen nachts geworden, welche man ja so ähnlich auch bei Miami Vice gesehen hat.
Die Darstellerriege ist gut.
Jamie Foxx und Chris Cooper fühlen sich in ihren Rollen wohl und gerade Foxx konnte sich auf jedenfall von der Coolness aus Miami Vice lösen.
Einzig Jennifer Garner, die ich eigentlich sonst dank u.a. ALIAS ganz gut finde, kommt ein wenig zu kurz. Ihr Charakter wirkt ein wenig trocken. Natürlich den meißten Hintergrund bekommt Fox Figur, aber die anderen können ihrem Charakter auch was geben, aber bei Garner, was aber nicht bei ihr liegt, wurde beim Drehbuch ein wenig geschlampt. Es wirkt so, als ob si dabei ist, damit ne Frau dabei ist und das ist schade, da ich gerade Garner mal wieder eine bessere Rolle gewünscht hätte. Natürlich fält sie nicht komplett durch, aber wirkt eben blass neben Cooper und vor allem Fox.
Ashraf Barhom als Col. Al-Ghazi darf man aber auf jedenfall auch nicht vergessen.
Regisseur Peter Berg hat übrigens am Anfang bei der Lagebesprechung auch eine kleine Rolle.
Sehr stark ist dann auch das Ende des Films bzw. die Aussage, was das ganze nochmals aufwertet. Hier wird eigentlich das ganze vorher Geschehene in ein anderes Licht gerückt.
Fazit:
Ich war doch sehr überrascht, aber der Film ist wirklich ein sehr guter Thriller geworden, der nur kleinere Mängel bei Garners Charakter aufweist. Ansonsten kann er die ganze Zeit über fesseln und ist mehr als ein Propaganda Film für das US - Militär. Es scheint wirklich so, als ob dieser Herbst den schwächelnden Sommer wett machen kann.
7,5-8/10