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Varèse Sarabande: Steve Jablonsky - ENDER'S GAME


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Joa das ist eben unterm Strich der Jablonsky wie man ihn kennt und dann eben liebt oder hasst. Mag heißen er erfindet sich und seinen Stil hier nicht unbedingt neu. Was sich aber auf jedenfall festhalten lässt ist, dass es diesmal nicht ganz so elektronisch und künstlich klingt, wie man das sonst so von ihm kennen mag. Es klingt allgemein größer, orchestraler und feiner ausgearbeitet.

Das merkt man schon im ersten Track „Ender's War“ in dem auch das erste Thema vorgestellt wird. Man hat die Streicher, die aber diesmal nicht exakt wie eine Kopie, rein klanglich jetzt gedacht, der Streicher aus seinen „Transformers“-Musik klingen, auch sonst wie gesagt macht das einen breiteren und spezifisch organisierten Eindruck, gemessen an seinen bisherigen Arbeiten. „Stay Down“ ist da wieder mehr ein längeres Suspense-Stück ohne nennenswerte Highlights. Auch „Battle School“ zeugt wieder etwas von diesem fortgeschrittenen Stil. Damit hier kein falscher Eindruck entsteht, es ist immer noch der bekannte Stil von Jablonsky, der vieles von „Transformers“ hat, er schreit nur eben teilweise weniger nach Samples und Elektronik. „Move it Launchies“ könnte so natürlich auch beispielsweise aus einem neuen „Transformers“-Film sein. Das unterstreicht auch „The Battle Room“, wobei auch der den leichten Eindruck hinterlässt, dass Jablonsky einfach etwas gemäßigter wurde, es ist sein Sound, aber etwas entschlackt und nicht auf die volle Dezibelzahl aufgedreht. „Mind Game Part 1“ hat ja schon im Titel, dass da eher was im Kopf abläuft und ist deshalb auch eher spährisch, was man so vielleicht nicht direkt Jablonsky zuordnen würde, aber auch eher funktionelle Musik ist, die dann zum Ende hin wieder in Jablonsky-artige Sphären abdriftet.

„The Salamander Battle“ ist dann wieder ein größeres, emotionales Stück mit vielen typischen Streichern und Chor. So wird das erste Drittel geschlossen und gibt einem so auch dann einen guten ersten Einblick, ob einem nun die CD zusagt oder eher nicht und sich das Weiterhören für einen lohnt.

Es folgt „The Mind Game Part 2“, was ähnlich sphärisch, aber nun mit u.a. tiefen Männerchoralen (aber diesmal ganz und gar nicht nach „Transformers“-Manier ;) ) angelegt ist. Im letzten Teil des Tracks scheint es dann aber deutlich vorbei zu sein mit der sphärischen Ruhe. Die „Dragon Army“ bekommt ihren heroischen Einlauf und Jablonsky etabliert hier weiter sein durch Streicher geprägtes Hauptmotiv. Hier verfällt er dann auch gegen Ende des Tracks etwas in bekannte Mechanismen, aber ist dann wie gesagt nur ein Ärgernis, wenn man eben seinen Stil nicht mag und da wird man zu diesem Zeitpunkt wohl eh schon die CD ausgetauscht haben. „Dragons Win“ erweckt da wieder etwas mehr den Eindruck, dass Jablonsky auch einfaches Interesse daran hatte diesmal, dass die Bläser auch tatsächlich nach Bläsern klingen bzw. deren Klang einfach nicht noch weiter im Rechner verzerrt wird. Auch Becken kann man zum Beispiel hier und da deutlich raus hören, was man bei ihm einfach nicht so gewohnt ist, dass er so fein orchestriert bzw. man sogar tatsächliche „natürliche“ Instrumente raus hört.

Es folgt darauf „Bonzo“, ein kurzes Suspense-Intermezzo. „Ender Quits“ bringt ja schon im Tracktitel seinen etwas ernsteren Rahmen mit und so klingt dann auch das knapp über 6-minütige Stück. Ruhig gehalten und sanft. So geht das auch erstmal in dem Track „Mazer Rackham“ etwas weiter, bis das Haupthema mit vollem Chor den Track abschließt. So kann dann auch „Command School“ richtig Spaß machen. Den Track davor „Enemy Planet“ kann man fast schon überspringen, da nur wenig passiert und wenn dann laut und undefinierbar. „Graduation Day“ setzt direkt an „Command School“ und bietet wieder eine nette Variation des mittlerweile bekannten und etablierten Themas. Ähnlich ist es da mit dem langen Track „Final Test“, der aber völlig auf das Thema verzichtet und eher bekannte Actionklötze nutzt und trotzdem hörenswert ist.

„Games Over“ ist eben auch in Enders Welt nicht so toll, deswegen wirds erstmal ruhiger und man hat etwas Zeit zum Durchatmen. Bei „The Way We Win Matters“ ist Jablonsky wider größtenteils bei seinem bekannten Stil gelandet. „Ender's Promise“ ist da wieder viel ruhiger, lässt aber irgendwie das Haupthema aussen vor und nutzt es erst am Ende in abgewandelter Form, bin mir aber nicht ganz sicher, könnte auch gar kein bekanntes Thema sein. Natürlich ist dann nichts passender, als wenn unser Main Theme dann schön aufbauend und dann in voller Pracht im abschließenden Track „Commander“ das Album beendet.

 

Ja es ist und bleibt ein Jablonsky-Score über den sich seine Fans freuen können und seine Kritiker nicht verstummen lässt, aber ich konnte hier und da doch Fortschritte oder nennen wir es einfach kleine Veränderungen in seinem Stil raus hören, soweit möglich. Es sind wohl mal wieder knapp 70 Minuten an Musik, die es auf die CD geschafft haben, aber störend fand ich die Länge eigentlich nicht.

 

Ich finde es in jedem Fall beachtlich, dass man zu so uninteressanter Konfektionsware dermaßen viel Text hinbekommen kann. ;)

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