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Ah, cool! Interessant, dass sie trotzdem die Covergestaltung von an Universal-France angelehnt haben.
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Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Absolut - mich überraschte diese Ankündigung sehr! 2024 ist eigentlich gar kein so schlechtes Filmmusikveröffentlichungsjahr, das jetzt mit einem neu eingespielten Tiomkin einen unerwarteten Abschluss erhält. -
Also der Aufwand hat sich gelohnt. Ich fand es super, einmal Sarde so entfesselt zu hören - weiß man, wie groß Peter Knights Anteil bei der Orchestrierung war? Ohnehin interessant, dass man die Kosten für die Aufnahme nicht im Voraus besser abschätzen konnte. Hat Sarde einfach draufloskomponiert und eine riesige Partitur erstellt, obwohl er von dem knappen Budget wusste, oder stellten sie die Aufnahmen selber als aufwendiger heraus als ursprünglich gedacht? Jedenfalls vielen Dank für die Info - ist die in einem Booklet enthalten? Ja, der Grund ist sehr simpel. Über TESS haben wir schon vor knapp einem Jahr hier gesprochen und ich hatte nicht das Bedürfnis, ihn jetzt so schnell noch einmal zu sehen. In meinem etwas kürzeren Absatz erwähne ich auch den Grund, warum PIRATEN hier von mir nicht besprochen wird. Das kann gerne wer anders übernehmen.
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Es ist immer schön zu lesen, dass die Beiträge hier auch andere anregen, sich mit den besprochenen Musiken auseinanderzusetzen und im besten Falle noch etwas Tolles entdecken! Danke für den Kommentar, Jack! Dann mache ich mal mit der nächsten Perle weiter: LA GUERRE DU FEU Für LA GUERRE DU FEU wählte Regisseur Jean-Jacques Annaud einen äußerst radikalen Ansatz: Im Jahre 80.000 vor Christus angesiedelt, zeigt der Film die abenteuerliche Reise dreier Neandertaler, die sich auf den Weg machen, um Feuer zu suchen, da der Feuerherd ihres Stammes durch ein Unglück verloschen ist. Die ereignisreiche Reise der drei Männer ist kurzweilig inszeniert: Kaum sind sie einem Säbelzahntigerpärchen entkommen, geraten sie an Kannibalen, treffen das erste Mal auf Mammuts und werden von Menschen entführt. Dabei verzichtet der Film - abgesehen von einem einführenden Text - komplett auf moderne Sprache. Die Neandertaler kommunizieren hauptsächlich über grunzende Laute, einzelne Wortfetzen und Schreie, während die Menschen schon über eine "richtige", für uns aber unverständliche Sprache verfügen. Das fällt aber nach drei Minuten kaum mehr auf, man wird sofort in die fremde Urzeit gezogen, die Handlung entspinnt sich nachvollziehbar und schon bald fällt einem nicht mehr auf, dass da ein wesentliches Element fehlt. Dafür kommen zwei andere Aspekte sehr zum Tragen: Die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen, die unter anderem in Kenia und Canada entstanden und daher in einer ziemlich zusammengewürfelt erscheinenden Flora und Faune resultieren. Aber das hat mich nicht gestört, dafür war die Bildgestaltung einfach viel zu beeindruckend. Es ist erstaunlich, wie schnell man sich in dieser fremden Welt zurecht findet und am Schicksal der Neandertaler teilhat, zum Beispiel, wenn das kostbare Feuer verlöscht und die Existenzangst der Gemeinschaft unmittelbar spürbar wird. Und dann ist da noch die Musik von Philippe Sarde. Für den Komponisten muss es ein Traum gewesen sein, an dem Projekt zu arbeiten, schließlich mussste er nicht um Dialoge "herumkomponieren". Ihm stand ein Symphonieorchester mit Chor zur Verfügung und er nutzte das Potential seines Klangkörpers voll aus. Gerade zu Beginn begleiten schroffe und teils dissonante Klangschichten das karge Leben der Neandertaler in ihrer Höhle, aus der sie von anderen Affenmenschen brutal vertrieben werden. Vor allem der Chor übernimmt mit Vokalisen in besonders wichtigen Momenten - dem Verlöschen des Feuers und der Entdeckung des Feuers - eine wichtige Funktion und verleiht dem Phänomen Feuer somit eine nahezu übernatürliche Prägung. Sardes Musik wirkt wie ein Bindeglied zwischen der befremdlichen Urwelt und den Sehgewohnheiten des modernen Publikums. Sie ist im Großen und Ganzen traditionell gehalten und kommt gerade während der beeindruckenden Landschaftsaufnahmen voll zum Tragen. Für die Liebesgeschichte zwischen einem der Neandertaler und einer Menschenfrau setzt Sarde die Panflöte als individuelle Klangfarbe ein. Mich einnerten diese Passagen leider ein wenig an den Ethnokitsch, den wir spätestensseit den 90er Jahren mit Fußgängerzonen deutscher Innenstädte assoziieren. Aber das konnte für mich den Genuss des Films nicht ansatzweise trüben. Die Musik wurde zum Filmstart auf einem großzügig bestückten Album veröffentlicht, dass Universal France für eine Erweiterung auf CD auf fast eine Stunde Laufzeit aufstockte. Damit ist die Musik wahrscheinlich vollständig auf Tonträger erhältlich, nur leider ist die Universal-France-CD seit mehreren Jahren vergriffen, weshalb man nur hoffen kann, dass sich Quartet oder Music Box bald dieser großartigen Musik annehmen.
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Das stimmt natürlich. Man wird wahrscheinlich nicht immer endgültig klären können, ob das Versehen waren oder ob es Universal France damals gut mit der Kundschaft meinte. Ich wäre ohnehin der letzte, mich über mehr Musik zu freuen. Wir bleiben jetzt noch im Jahr 1981 mit LE CHOIX DES ARMES Gérard Depardieu flucht, prügelt und schießt sich durch die erste Hälfte dieses unetrhaltsamen Gangsterfilms, bevor die Handlung weiter außer Kontrolle gerät und auf eine Katastrophe zuläuft. LE CHOIX DES ARMES wartet mit mit einem beeindruckenden Trio auf: Yves Montand, Catherine Deneuve und Gérard Depardieu brillieren in den Hauptrollen. Depardieu, der ewig gereizte und aggressive Gangster Mickey; Montand, der einstige Bankräuber, der sich zur Ruhe gesetzt und sein geraubtes Kapital in eine äußerst lukrative Pferdezucht investiert hat - und Deneuve als dessen Frau, die unschuldig ins Kreuzfeuer gerät. Nach einem Gefängnisausbruch geraten die beiden Gangster Mickey und Serge in einen Hinterhalt ihres Fluchthelfers. Nach einem blutigen Schusswechsel bringt Mickey den sterbenden Serge zu dessen Bruder Noël, der einst ein erfolgreicher Bankräuber war. Ab hier entspinnt sich rasch durch verschiedene Missverständnisse ein Netz aus Konflikten und Spannungen. Als die Polizei auftaucht, um Noël über den Verbleib seines Bruders zu befragen, glaubt Mickey, Noël hätte ihn an die Polizei verraten. Er schwört Rache und beginnt, Noël und dessen soziales Umfeld zu terrorisieren. Durch Serges Flucht wurde auch ein alter Konkurrent von Noël auf den Plan gerufen. Um seine ruhige Existenz fürchtend, beschließt Noël, Mickey zu stoppen, doch das ist nicht so leicht. Trotz 135 Minuten Spieldauer hat der Film keine Längen. die Handlung entspinnt sich immer weiter, das Netz aus Konflikten schnürt sich immer enger um die Figuren zusammen und es ist nicht klar, wie die Sache ausgehen wird. Alain Corneau ist ohne Frage ein packender Gangsterfilm gelungen, der auch heute nichts von seiner Brisanz und Spannung verloren hat. Philippe Sarde wartet auch für dieses Projekt mit einer originellen Idee auf: Zwei gezupfte Kontrabässe agieren als Soloduo vor dem Hintergrund des Orchesters. Diese merkwürdig fahlen, in ihrer Tiefe dennoch schwachen Klänge verleihen der Musik - und somit auch dem Film - eine ganz eigene Note. Darüber hinaus konnte Sarde an mehreren Stellen sein Talent für lyrische und schwelgerische Orchesterklänge ausspielen, denn obwohl es sich um einen schonungslosen und gewaltvollen Thriller handelt, enthält der Film mehrere "idyllische" Momente - vor allem, wenn Noël mit seiner Frau ein weiteres Gestüt besichtigt und das Ehepaar in wunderschönen Landschaftsaufnahmen inszeniert wird. Sarde komponierte die Musik zu LE CHOIX DES ARMES bereits vor der Fertigstellung des Films, an den sie später angelegt wurden. Die vollständige Musik, die er bereits im Vorfeld komponiert hatte, erschien zum Filmstart auf LP und später bei Universal France, bevor sie erst vor wenigen Wochen wieder durch Music Box Records greifbar gemacht wurde. Es handelt sich hierbei ohne Frage um eine hervorragende Musik zu einem spannenden Film!
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Was ich wirklich interessant finde, ist, dass Universal France da nicht transparent ist, das war ja bei ON AURAT OUT VU! und MORT D'UN POURRI auch so, dass da Stücke, die dasselbe Thema enthalten, aber aus völlig verschiedenen Filmen kommen und auch ganz anders arrangiert sind, auf die entsprechende CD "geschmuggelt" wurden. Wollte man der Kundschaft etwas Gutes tun, aber durfte es eben nicht ausweisen, weil das sonst rechtliche Probleme ergeben hätte?
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Das stimmt - und da ich wahrscheinlich nicht der einzige bin, bin ich für diese "öffentliche" Aufklärung auch sehr dankbar! So ist dieses Wissen auch füralle einsehbar, die vielleicht erst in ein paar Jahren auf diesen Thread stoßen.
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Ah, dann habe ich mich verrechnet, als ich die Laufzeiten bei Soundtrackcollector verglichen habe. Es kann auch gut sein, dass die Musik im Film "kleiner" kling als auf (remasterten) CD-Veröffentlichungen. ImFilm fielen mir hauptsächlich die Streicher und das Klavier auf. Na, immerhin - auch wenn es schade ist, dass dann wahrscheinlich keine CD mehr kommt. Bei mir ging es am Wochenende weiter mit BAU-PÈRE Ich habe nicht viel von BEAU-PÈRE erwartet. Zwar hatte mich Bertrand Bliers BUFFET FROID hervorragend unterhalten, aber Hauptdarsteller Patrick Dewaere war mir mit UN MAUVAIS FILS und HÔTEL DES AMÉRIQUES vor kurzer Zeit bereits in zwei drögen Dramen begegnet. Doch schon zu Beginn, wenn der Protagonist - ein Pianist in einer luxuriösen Bar - die vierte Wand durchbricht und darüber sinniert, im Leben bisher nicht viel erreicht zu haben, war ich interessiert. Gleich vorweg: Der Film ist ein Dokument seiner Zeit und könnte so auf keinen Fall mehr gedreht werden. Da ich nicht wusste, worum es überhaupt geht, war ich schnell überrascht und bald schockiert: Rémi, der mit Martine und deren 14-jähriger Tochter Marion zusammenlebt, fristet ein erfolgloses Dasein. Durch einen Autounfall verliert er seine Partnerin und Marion ihre Mutter. Nach einer Auseinandersetzung mit Marions leiblichem Vater kann Marion zunächst bei Rémi bleiben. Bald gesteht sie ihrem Stiefvater, dass sie sich in hin verliebt hat und ihn auch körperlich begehrt. Es folgen mehrere Eskalationsstufen. Zunächst weigert sich Rémi und weist alle Annäherungsversuche von Marion zurück, bis es schließlich kurz vor ihrer Abreise in die Skiferien zu einem ersten leidenschaftlichen Kuss kommt. Rémi beendet die aus diesem Kuss erwachsene Affäre wieder, Marion lädt sich provokativ junge Männer nach Hause ein, um ein "Substitut" zu finden. Damit weckt sie Rémis Eifersucht, der bald wieder "rückfällig" wird. Man liest in einigen zeitgenössischen Rezensionen, dass der Film sehr "zartfühlend" mit diesem pikanten Thema eingehe und "behutsam" das Gefühlsleben der Figuren zeichne. Das mag tatsächlich Bliers Anliegen gewesen sein, aber beim heutigen Publikum lösen die Szenen zwischen dem 34-jährigen Patrick Dewaere und der damals 15-jährigen Ariel Besse Irritationen aus. Tatsächlich spielen die beiden hervorragend und das macht die befremdliche Konstellation noch schockierender. Bemerkenswert auch, dass Bliers Inszenierung offensichtlich humoristisch angehaucht ist, zum Beispiel, wenn der erstaunte Rémis nach Hause kommt und sich vor seiner Tür über 20 abgestellte Motorräder drängen, deren halbstarke Besitzer alle im Wohnzimmer um Marion gedrängt sind. In Philippe Sardes Musik spielt das Klavier natürlich eine prominente Rolle. So schrieb er für den Protagonisten eine melancholische Ballade für Klavier solo, die in der Tradition seiner Chanson d'Hélène steht für Sautets LES CHOSES DE LA VIE steht. Darüber hinaus komponierte er für die Szenen, in denen Rémis mit seinem Kumpel musiziert, ein paar Jazznummern. Während der Affäre mit Marion kommt auch die Solovioline zum Tragen, die der musikalischen Welt des Films eine entrückte und neue Facette verleiht. Bedingt durch die Filmhandlung erklingen auch mehrere Fremdkompositionen, besonders prominent ist der Scott-Joplin-Walzer Bethena eingesetzt. Das Stück, das Charlottes bei ihrem Konzert spielt, habe ich so nicht erkannt. Die Musik wurde zunächst auf LP veröffentlicht und dann von Universal France für die CD-Veröffentlichung um zwei Stücke erweitert. Wahrscheinlich handelt es sich um die vollständige Musik.
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Der landet alle Monate mal bei mir im Player, eine wirklich schöne, handwerklich saubere Märchenmusik mit allem Drum und Dran.
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HÔTEL DES AMÉRIQUES Soweit ich weiß, zählt HÔTEL DES AMÉRIQUES nicht zu Tecinés meistgeschätzten Filmen. Tatsächlich sind im Drehbuch einige interessante Aspekte angelegt: Da ist die schöne Anästhäsistin Hélène, die den jungen Gilles fast über den Haufen fährt. Bald entwickelt sich eine Beziehung, die an den individuellen Problemen sowie den gemeinsamen Konflikten der beiden zu zerbrechen droht. Hélène, die erfolgreiche und selbstbewusste Frau, schafft es nicht, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen, die sie lieber verdrängt, Gilles ist eifersüchtig auf ihren ehemaligen Partner, einen verstorbenen Architekten, dem er anscheinend nicht das Wasser reichen kann. Dann ist da noch Bernard, Gilles bester Freund, der gerne ein erfolgreicher Musiker wäre und auf Gilles' Schwester steht, die ihn aber abweist. Biarritz liefert eine schöne Kulisse für ein belangloses Melodram, wobei, so richtig melodramatisch wird es an fast keiner Stelle. Die Schauspielerinnen und Darsteller tragen ihre Dialogzeilen stets sehr unterkühlt vor. Das mag zwar ein bewusstes Stilmittel sein, hilft dem Publikum aber wenig, sich in die Geschichte hineinzuversetzen oder die Motivation der Figuren nachzuvollziehen. Die Streitereien zwischen Hélène und Gilles wirken forciert. Sie ergeben sich nicht aus der Inszenierung und dem Spiel, sondern sind offensichtlich Bausteine in der angelegten Handlungskurve, die mich schon nach einer halben Stunde nicht mehr interessiert hat. Phillipe Sardes Musik ist das einzige Element dieses unspektakulären Films, das eine emotionale Wirkung zu entfalten vermag. Kammermusikalisch für Streicher und Klavier gestaltet, konnte der Komponist hier sein Talent für fließende und lyrische Klänge voll einbringen. Die Musik erschien auf CD als Teil von Sarde-Téchiné-Samplern: Einmal in Form von drei Einzelstücken bei Milan und dann leicht erweitert als Suite von Universal France. Es könnte sich dabei tatsächlich um die vollständige Musik handeln, denn ohnehin erklingt im Film nicht viel Musik, einzelne Passagen auch wiederholt werden.
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Umso interessanter, dass es überhaupt dringeblieben ist. In Hollywood wäre das wahrscheinlich anders ausgegangen.
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Gladiator 2 - Harry Gregson-Williams
Mephisto antwortete auf TheRealNeos Thema in Scores & Veröffentlichungen
Es gab im Abspann verschiedene Temp-Tracks, aber ich habe sie mir nicht gemerkt. Zimmers Ansatz finde ich entsprechend der großen Geste des Films sehr passend. Gerade durch das Ausloten der Extreme zieht der Film vor allem zu Beginn der Schlachtsequenzen die Spannunsgschraube enorm an. Wo findet man dann eine vergleichbare Verzahnung von Bild, Schnitt und Musik wie zu Beginn der Schlacht in "Germanien"? Diese plötzlichen Ausbrüche, wenn die Katapulte abgeschossen werden, die unterdrückte Anspannung bei Maximus' Ansprachge (beides Momente, die so auch zu Beginn von GLADIATOR 2 auftreten und nicht ansatzwiese dieselbe Wirkung erzielen) - oder auch zu Beginn der "Barbarenhorde". Darüber hinaus: Das große Melodram beim Vatermord, die Panik beim Ritt nach Spanien oder der wilde, unkontrollierte Krach bei den "undisziplinierten" Kämpfen in Zucchabar. Zimmer hat damals noch viel enger am Bild vertont und ich finde, er hatte da ein ziemlich gutes Gespür für die musikalische Auslotung von Spannungskurven. Das Album ist generell gut zusammengestellt und gibt die Musik in fast allen Facetten, aber im Zuge der ganzen Jubiläums-Editionen hoffe ich noch auf eine offizielle Komplettveröffentlichung von GLADIATOR - auch, um endlichmal die Streicher am Ende der Germanenschlacht mal ohne Lisa Gerrard zu hören -
Das ist ein guter Hinweis, danke. Da ich bisher noch kein Spotify habe und ausschließlich alles, was ich höre, noch auf CD kaufe, hatte ich das nicht auf dem Schirm.
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LE GUIGNOLO Nach der Schlaftablette UN MAUVAIS FILS bietet diese auf Belmondo zugeschnittene Euro-Actionkomödie gute Unterhaltung. Der Film begleitet das gerissene Schlitzohr Alexandre durch eine turbulente Geschichte, in der er zunächst selbst einer Betrügerin aufsitzt, die er anschließend an ein gemeinsames Betrugsopfer abgeben muss.Der Kunstschmuggel verschlägt in nach Venedig, wo er unwissend als Mikrofilmschmuggler in die Fänge des internationalen Verbrechertums und Spionagenetzes gerät. LE GUIGNOLO wartet ordentlich mit Schauwerten auf. Neben einigen spekatkulären Actionmomenten bietet vor allem Venedig eine prachtvolle Kulisse für die turbulente Handlung, die teilweise charmant und kreativ inszeniert ist (vor allem das Spiel mit dem roten Laserpunkt des Scharfschützengewehrs eines Auftragskillers bietet viel Stoff für gelungene Spannung - und manchmalauch Komik!Anscheinend war LE GUIGNOLO sogar der erste Film, der dieses Stilmittel etablierte). Philippe Sardes Musik zu LE GUIGNOLO ist recht eklektisch geraten. Alexandre, dem clownigen Verwandlungskünstler, schrieb er einen grotesken Zirkusmarsch auf den Leib, der zwar überaus gelungen ist, diesem Genre aber nichts Neues abgewinnen kann. Interessant ist der solistische Einsatz der Mundharmonika für den Protagonisten, wobei Sarde für dieses Instrument ein langes und lyrisches Thema komponierte, das über eine chansoneske Begleitung erklingt. Die Mundharmonika bildet in dem eher orchestralen Klangapparat einen Fremdkörper und kann somit auch auf Alexandres Außenseiterposition verweisen, wobei der eigentümliche Klang eine hervorragende musikalische Entsprechnung zu Belmondos Charme bildet. Die Musik zu LE GUIGNOLO erfuhr eine eigenständige LP-Veröffentlichung, die als Erstling der "Ecoutez le cinéma"-Reihe von Universal France ihre CD-Premiere feierte und somit einen besonderen Eintrag in der Geschichte der Filmmusikveröffentlichungen einnimmt.
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Cool, danke! Das ist ja fast länger als die Musik in ihrer Gesamtlaufzeit