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Klassik vs. Filmmusik


TheRealNeo
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Gast iLLumination

ein schönes beispiel, dass klassik im film funktionieren kann liefert xmen 2. am anfang, wenn der teleportermutant ins weiße haus eindringt, ertönt mozarts requiem. wirkt sehr gut als gänsehaut-aufreibendes actionstück

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Hallo zusammen, m.E. muss man da folgendes Bedenken:

Ein klassisches (oder ernstes)Stück, sagen wir Mahlers Adagietto oder das Ligeti Requiem, wird unter einen Film gelegt. In der Verbindung wird es etwas völlig anderes; es wird so gehört, dass der klanglich-emotionale Ausdruck, der Energiegehalt u.ä. wichtiger wird als das, was vielleicht Mahler oder Ligeti daran interessiert hat. Oder es wirkt vor allem dadurch, dass es seine eigene Zeitkultur, in der es entstanden ist, in den Film hineinbringt. Man könnte übelste Schnitte und Kürzungen machen, ohne dass man das Werk *in diesem Kontext* wirklich zerstören würde, denn es bekommt vom Bild sowieso eine ganz neue Dramaturgie aufgelegt. Wenn man ganz böse will, ist das eigentliche Kunstwerk, das es mal war, in dem Moment sowieso schon zerstört. (Vielleicht blöd ausgedrückt, denn ich meine das gar nicht negativ. Habe schon Matthäuspassion unter Boxkämpfen gehört und fand das richtig prima. Aber es war nicht mehr Matthäuspassion, sondern benutzte Matthäuspassion.)

Aber genau wie ein sagenhaftes Werk aus der Klassik zu einer banal illustrierenden Sauce werden kann (wenn man sie doof in einem Film benutzt), sollte sich theoretisch auch Filmmusik zu Kunst mausern können, wenn man sie für sich alleine nimmt. Allerdings meistens eher im Konjunktiv.

:D

Ein interessanter Aspekt!

Die Matthäuspassion unter eine Boxkampf... Hört sich krass an. Würde sowas aber bei geistlichen Werken nicht unbedingt befürworten. Ist ja doch eine Verwendung, die nicht so ganz der eigentlichen Funktion entspricht.:D

Ich stimme vollkommen zu, dass natürlich die "klassischen" Werke sich durch die Kombination mit einem Film funktionell verändern und somit in die Struktur des Filmes hineingepresst werden. Aber dies gilt wieder auch nur für einzelnde Auschnitte aus einem Werk. Niemand würde ernsthaft versuchen z.B. die Alpensymphonie von Richard Strauss komplett unter einen Film zu legen. Das ist natürlich ein ziemlich übertriebenes Beispiel aber ich hoffe es verdeutlicht folgendes:

Die Struktur eines klassischen Werkes kann niemals mit der eines Filmes übereinstimmen, außer dieser ist auf dieses Werk zugeschnitten. Es sind immer funktional herausgetrennte Teile, die verwendet werden und dadurch auch in diesem Kontext funktionieren KÖNNEN aber nicht müssen. (wie Helleutel so schön bemerkte)

Die Sache mit der Kunst kann ich nicht so recht nachvollziehen. Für mich kann Filmmusik, auch wenn sie nicht für sich alleine funktioniert, Kunst sein. Nämlich im Rahmen des (von Wagner geprägten und von mir etwas erweiterten Begriffes) Gesamtkunstwerkes FILM.

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Sagt mal Leute, könnt ihr mir dieses "Klassik vs. Filmmusik"-Ding etwas näher bringen? So recht verstehe ich da den Unterschied nicht, insbesonders wenn es sich um die Musik von John Williams oder auch Howard Shore handelt. Florian spekulierte, dass Williams evtl. noch etwas "klassisches" komponieren müsste/wollte/sollte, mir erschließt sich da nicht so recht der Sinn in dieser Übung...

:D

Ich formuliere mal eine Frage: Was macht Klassik, was Filmmusik nicht macht? Und vice versa.

Die Frage kann ich dir insofern beantworten das es in der "Ernsten Musik" den grossen Komponisten darum geht etwas "neues" zu erschaffen das einem mehr oder minder gut vorkommen mag. Phillip Glass ist da ein gutes Beispiel, so bezeichnete er wenn ich mich recht entsinne John Williams als "talentiert" aber er sei eben der Erfinder!

John Williams schreibt schon Klassik seit 1997 hat er sich nun auch mehr und mehr damit beschaeftigt. Sein erstes Werk ueberhaupt war eine Klaviersonate. (Kennt die eigentlich jemand?)

Er schreibt sowie ich weiss gerade sogar an einer Oper! Natuerlich sind seine Filmmusiken bekannter.

BTW: Wird Mozart noch oft in Filmen genutzt, gerade die kleine Nachtmusik.

(falls er schon genannt wurde nicht beachten!)

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Berühmte Beispiele für das "Benutzen" von Klassik in einem Film sind ohne Zweifel "Apocalypse Now" (Walkürenritt) und "2001 - A Space Odyssey" (Werke von Strauss und Ligeti), bei letzerem wurde sogar nur Klassik als Soundtrack verwendet, Alex Norths Score komplett gestrichen...:D

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Berühmte Beispiele für das "Benutzen" von Klassik in einem Film sind ohne Zweifel "Apocalypse Now" (Walkürenritt) und "2001 - A Space Odyssey" (Werke von Strauss und Ligeti), bei letzerem wurde sogar nur Klassik als Soundtrack verwendet, Alex Norths Score komplett gestrichen...:D

Soweit ich mich erinnere war da nur ein Werk von Strauss und das andere von Strauß. :D

Im Übrigen widerspricht das Zitat meiner These nicht.

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Soweit ich mich erinnere war da nur ein Werk von Strauss und das andere von Strauß. :D

Im Übrigen widerspricht das Zitat meiner These nicht.

Nicht ganz, es ertönen auch Sachen von Ligeti, gleich am Anfang das Stück "Atmospheres", welches auch später im Film nochmal auftaucht, "Adventures", sowie das "Requiem für Sopran, Mezzosopran, zwei gemischte Chöre und Orchester" und "Lux Aterna", bin mir aber gerade nicht sicher, ob diese Werke schon vorher da waren, oder Ligeti diese für den Film geschrieben hat. Auf jeden Fall war sein Stück "Adventures" schon vorher da, wurde für den Film bearbeitet, Ligeti zog darauf hin wegen nicht genehmigter Bearbeitung seines Werkes vor Gericht und bekam Recht. Ausserdem befindet sich eine Ballet-Suite aus "Gayane" von Aram Khachaturian im Film...:D

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Nicht ganz, es ertönen auch Sachen von Ligeti, gleich am Anfang das Stück "Atmospheres", welches auch später im Film nochmal auftaucht, "Adventures", sowie das "Requiem für Sopran, Mezzosopran, zwei gemischte Chöre und Orchester" und "Lux Aterna", bin mir aber gerade nicht sicher, ob diese Werke schon vorher da waren, oder Ligeti diese für den Film geschrieben hat. Auf jeden Fall war sein Stück "Adventures" schon vorher da, wurde für den Film bearbeitet, Ligeti zog darauf hin wegen nicht genehmigter Bearbeitung seines Werkes vor Gericht und bekam Recht. Ausserdem befindet sich eine Ballet-Suite aus "Gayane" von Aram Khachaturian im Film...:D

Klar das weiß ich doch! Wollte nur unbedingt Richard Strauss von Johann Strauß abgrenzen. Denn die sind musikalisch wenig verwandt.

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eine Verwendung, die nicht so ganz der eigentlichen Funktion entspricht.:D

in "Casino" gibts afaik auch Explosionen zum MP Schlusschoral. Stimmt, es gibt Leute, die sowas für Sakrileg halten... Müsste dann aber genauso fürs Ligeti-Requiem gelten

Niemand würde ernsthaft versuchen z.B. die Alpensymphonie von Richard Strauss komplett unter einen Film zu legen.

Disneys "Fantasia" höchstens. Aber selbst wenn ein Film irgendwie mit der großformalen Anlage einer Musik zusammenginge, was sollte das bringen - die Musik würde in jedem Fall zur Untermalung umfunktionalisiert. Siehe den "Sacre du printemps" bei Disney. *grusel*

Klar, Filmmusik kann Teil eines"Gesamtkunstwerks" sein. Was die Herrschaften Soundtrackfreaks aber mehr interessieren müsste, ist ja der Wert von solo gehörter Filmmusik, so ähnlich wie der Wert einer Wagneroper ohne Bühnenhandlung *und mit weggelassenen Gesangsstimmen* :D

(Bzw. statt "Wert" vielleicht eher der "Unterschied zur absoluten Musik".)

u

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@IMP2006

Aber Glass ist doch der Erfinder der Minimal Music. Worauf bezog sich denn die Glasssche Einschätzung Williams sei talentiert?

Angekommen im 21. Jahrhundert, arbeiten die bekanntesten und vielschaffendsten Komponisten der klassischen Musik vor allem in Hollywood. Würden Sie denen auch in irgendeiner Art Einfluss bestätigen?

Glass: Nein. Wir reden hier doch von Komponisten, die etwas neues entdecken, erfinden, die eine neue Musiksprache entwickeln.

Und Williams, Horner, Zimmer?

Glass: Nein, nein. Die verpacken die Dinge nur neu, sie rekombinieren. Erfinden und Rekombinieren sind aber sehr unterschiedliche Dinge. Das ist in der Popmusik genauso, nicht jeder rekombiniert nur, auch da gibt es Erfinder, man muss nur den Unterschied kennen. Bob Dylan, das ist ein Erfinder. Genauso Paul Simon, die Beach Boys in den 60ern/70ern oder Frank Zappa - da wurde wirklich etwas neues erfunden. John Williams, James Horner, die sind sehr talentiert, aber sie sind keine Erfinder, sie schreiben ihre Musik, indem sie nur neue Verpackungen schaffen.

Gucken Sie sich denn die Filme an, die diese Musik verwenden? "Titanic" zum Beispiel, haben Sie den gesehen?

Glass: Nein. Über "Titanic" habe ich mich sowieso sehr geärgert, weil das jenes Jahr war, wo "Kundun" für vier Oscars nominiert war, auch für meine Filmmusik. (James Horner gewann den Oscar für die beste Filmmusik mit seinem Score zu "Titanic", Anm. d. Red.). Ich habe James schon viele Male getroffen, genauso Danny Elfmann oder Elmer Bernstein. Ich spiele jedes Jahr auch Konzerte in L.A., in den letzen Jahren waren das vor allem Projekte, wo wir Live-Musik zu Filmen gespielt haben. Da kommen sie oft zu meinen Konzerten. Ich kann ihnen dann auch nicht aus dem Weg gehen, will ich auch gar nicht, denn wir haben ein gutes freundschaftliches Verhältnis. Sie beherrschen ihr Handwerk sehr gut, aber sie erfinden nichts.

http://www.planet-interview.de/interviews/pi.php?interview=glass-philip

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hi zu den Begriffen noch, hoffentlich nicht zu lehrerhaft:

absolute Musik oder Konzertmusik ist vermutlich das, was Ihr hier meistens mit klassisch meint.

klassische Musik ist natürlich unglücklich, weil es die Epoche meint, aber auch das gesamte hochkulturelle Konzertsaal-Genre im allgem. Sprachgebrauch. So ähnlich wie Tesa für Klebebänder auch von anderen Herstellern. Aber das hat sich natürlich allgemein eingebürgert, auch Barock und Romantik unter klassischer Musik einzuordnen, was will man machen.

Nur vorsicht mit der Wikipedia, wenn man klassisch als mustergültig jetzt auch noch auf die Musik anwendet, dann ist alles zu spät. O.k., gibts schon in Form von Jazz-Classics, Klassiker der volkstümlichen Musik etc.. Im Englischen immerhin unterscheidbar als Adjektive classic und classical - sowas müsste man im Deutschen auch haben.

u

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Angekommen im 21. Jahrhundert, arbeiten die bekanntesten und vielschaffendsten Komponisten der klassischen Musik vor allem in Hollywood. Würden Sie denen auch in irgendeiner Art Einfluss bestätigen?

Glass: Nein. Wir reden hier doch von Komponisten, die etwas neues entdecken, erfinden, die eine neue Musiksprache entwickeln.

Und Williams, Horner, Zimmer?

Glass: Nein, nein. Die verpacken die Dinge nur neu, sie rekombinieren. Erfinden und Rekombinieren sind aber sehr unterschiedliche Dinge. Das ist in der Popmusik genauso, nicht jeder rekombiniert nur, auch da gibt es Erfinder, man muss nur den Unterschied kennen. Bob Dylan, das ist ein Erfinder. Genauso Paul Simon, die Beach Boys in den 60ern/70ern oder Frank Zappa - da wurde wirklich etwas neues erfunden. John Williams, James Horner, die sind sehr talentiert, aber sie sind keine Erfinder, sie schreiben ihre Musik, indem sie nur neue Verpackungen schaffen.

Gucken Sie sich denn die Filme an, die diese Musik verwenden? "Titanic" zum Beispiel, haben Sie den gesehen?

Glass: Nein. Über "Titanic" habe ich mich sowieso sehr geärgert, weil das jenes Jahr war, wo "Kundun" für vier Oscars nominiert war, auch für meine Filmmusik. (James Horner gewann den Oscar für die beste Filmmusik mit seinem Score zu "Titanic", Anm. d. Red.). Ich habe James schon viele Male getroffen, genauso Danny Elfmann oder Elmer Bernstein. Ich spiele jedes Jahr auch Konzerte in L.A., in den letzen Jahren waren das vor allem Projekte, wo wir Live-Musik zu Filmen gespielt haben. Da kommen sie oft zu meinen Konzerten. Ich kann ihnen dann auch nicht aus dem Weg gehen, will ich auch gar nicht, denn wir haben ein gutes freundschaftliches Verhältnis. Sie beherrschen ihr Handwerk sehr gut, aber sie erfinden nichts.

http://www.planet-interview.de/interviews/pi.php?interview=glass-philip

Erstmal vielen Dank für die Aufklärung!!!

Allerdings stimme ich mit Glass in keinster Weise überein. Aus welchem Grund entsteht denn in der Filmmusik nicht Neues?

Dass muss meiner Meinung der gerade sagen, der es sich zum Prinzip gemacht hat seine Werke aus kleinsten Bestandteilen(Pattern) aufzubauen, um sie dann im Laufe des Stückes in winzigen Abständen zu variieren!

Schöne Idee aber dann zu sagen, die Stücke wären jedes Mal etwas Neues finde ich ganz schön überzogen.

Außerdem ist die Komposition von Musik sowieso immer eine Kombination aus den Tönen(die schon mal jemand verwendet hat), der Klangfarbe(die schon mal...), der Instrumentierung(die schon...) usw., usw. Nie wird in all diesen Komponenten etwas neues geschaffen.

Das einzige Neue, das noch entstehen kann, entsteht durch Kombination des Alten anders geht es nicht, anders ist es nie gegangen.

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Disneys "Fantasia" höchstens. Aber selbst wenn ein Film irgendwie mit der großformalen Anlage einer Musik zusammenginge, was sollte das bringen - die Musik würde in jedem Fall zur Untermalung umfunktionalisiert. Siehe den "Sacre du printemps" bei Disney. *grusel*

Wär doch mal eine lustige Sache!!! Fantasia 3000 mit der Alpensymphonie von Strauss, der 3ten von Mahler und der 9ten von Bruckner. :D

Klar, Filmmusik kann Teil eines"Gesamtkunstwerks" sein. Was die Herrschaften Soundtrackfreaks aber mehr interessieren müsste, ist ja der Wert von solo gehörter Filmmusik, so ähnlich wie der Wert einer Wagneroper ohne Bühnenhandlung *und mit weggelassenen Gesangsstimmen* :D

(Bzw. statt "Wert" vielleicht eher der "Unterschied zur absoluten Musik".)

Hm man kann Filmmusik "konzertfähig" machen aber dafür ist, wie gesagt eine Bearbeitung notwenig.

Den "Wert" für den Konzertsaal bekommt sie erst durch die Bearbeitung. Ohne diese funktioniert sie nicht. DAS ist der Unterschied zur absoluten Musik.

Obwohl der Begriff absolute Musik auch nicht ganz stimmt, denn der trifft ja nunmal nicht auf die symphonischen Dichtungen zu(aber die gehören doch auch zur ernsten Musik, oder? :D )

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Glass hat übrigens nicht die Minimal Music erfunden - als Ursprungswerk gilt u.a. Terry Rileys "In C" und letztendlich basiert die gesamte Minimal Music auf indischen und indonesischen Elementen. Glass hat zum Beispiel Indien bereist und dort die Musik studiert, Steve Reich hat sich in Indonesien mit der Gamelan-Musik auseinandergesetzt. Zum Beispiel hier nachzulesen:

[ame]http://de.wikipedia.org/wiki/Terry_Riley[/ame]

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Glass hat übrigens nicht die Minimal Music erfunden - als Ursprungswerk gilt u.a. Terry Rileys "In C" und letztendlich basiert die gesamte Minimal Music auf indischen und indonesischen Elementen. Glass hat zum Beispiel Indien bereist und dort die Musik studiert, Steve Reich hat sich in Indonesien mit der Gamelan-Musik auseinandergesetzt. Zum Beispiel hier nachzulesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Terry_Riley

Stimmt schon aber Glass zählt immerhin zu den Begründern.:applaus:

Um hier vielleicht noch eine andere Interpretation für die Entstehung der Minimal Music einfließen zu lassen, kann man diese auch als Abwendung von der total determinierten seriellen Musik auffassen.

Hier wird die "neue Einfachheit" den komplexen Kompositionsregeln der Dodekaphonie/seriellen Musik mit all ihren Vorgaben gegenübergestellt.

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@IMP2006

Aber Glass ist doch der Erfinder der Minimal Music. Worauf bezog sich denn die Glasssche Einschätzung Williams sei talentiert?

Glass ist bei weitem nicht der Erfinder der Minimalmusik! Er ist einer von 3 oder 4en die eben an der Entwicklung dieser Musik teil hatten aber Erfinder ist er bei weitem nicht.

Minimalmusik gab es (wenn auch nicht in der Form) schon zu Schuberts zeiten. Man hoere sich von Johann Brahms Klavierstuecke an (ich hab den Opus gerade nicht zur Hand) diese Stuecke sind schon sehr minimalistisch. Auch Chopin ist m.E. teils recht minimalistisch. Die heutige minimalistik ist auch nur eine weiterentwicklung von Musik die es schon gab. Nix erfunden.

Das Zitat bezog sich allgemein auf John Williams Musik im orchestralen Bereich. Glass schreibt ja auch Orchestral! Aber eben minimalistisch und wie er meint (da gehen Meinungen auseinander) macht er Musik wie kein anderer.

Yann Tiersen ist bspw. auch noch ein minimalist :applaus:

Ich wuerde gar Horner als minimalist bezeichnen. Seine Werke sind meist recht Duenn (jedenfalls das was ich bisher gehoert habe) und es findet nicht sehr viel statt was Horner in die "Klassik" schieben liesse. Wobei einige seiner Werke sicherlich ausnahmen sind!

Wobei man minimalismus so und so interpretieren kann.

Aber zurueck zum Thema, wurde Chopin schon genannt?

EDIT: Sorry hab Marsco Beitrag erst jetzt gelesen damit wurde das ueber Glass schon klargestellt...

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Glass ist bei weitem nicht der Erfinder der Minimalmusik! Er ist einer von 3 oder 4en die eben an der Entwicklung dieser Musik teil hatten aber Erfinder ist er bei weitem nicht.

Ja Ja schon eingesehen. Hier wird aber auch auf jedes Detail geachtet. :applaus:

heutige minimalistik ist auch nur eine weiterentwicklung von Musik die es schon gab. Nix erfunden

Gut da stimmen wir überein.

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Yann Tiersen ist bspw. auch noch ein minimalist :D

Ich wuerde gar Horner als minimalist bezeichnen.

Stimmt gewisse minimalistische Einflüsse sind in Tiersens und Horners Filmmusiken vorhanden. Da braucht man sich z.B. nur mal da Hauptthema von A Beautiful Mind anschauen.

Aber Minimal Music ist sowieso ein sehr deeehnbarer Begriff. :applaus:

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Den Glass selber gar nicht mag - und die meisten anderen Komponisten, die sowas schreiben auch nicht. Aber er hat sich in der Musikwissenschaft irgendwie durchgesetzt. Wichtig für die Entwicklung der Minimal Music waren auch noch Eric Satie und durchaus auch Bernard Herrmann IMHO - wobei das die echten Musikwissenschaftler wahrscheinlich reflexartig abstreiten würden, denn er ist ja Filmmusiker.

Glass' Aussagen in diesem Interview wirken allerdings recht arrogant. Zu seiner Ehrenrettung muss aber auch gesagt werden, dass er ein paar schöne Zeilen über Jerry Goldsmith in der FSM-Goldsmith-Gedenkausgabe geschrieben hat.

Ich persönlich höre Glass' Musik schon sehr gerne, aber man muss einfach sehen, dass der Mann sich seit mindestens 20 Jahren nicht mehr musikalisch weiterentwickelt - die Strukturen sind immer die gleichen.

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Ich persönlich höre Glass' Musik schon sehr gerne, aber man muss einfach sehen, dass der Mann sich seit mindestens 20 Jahren nicht mehr musikalisch weiterentwickelt - die Strukturen sind immer die gleichen.

Finde ich auch!

Ich habe vor kurzer Zeit sein Konzert für Saxophonquartett und Orchester in einem philharmonischen Konzert gehört und muss sagen, dass es mir nicht wirklich missfallen hat. Es gab viele schöne Stellen.

Aber innovativ würde ich das jetzt nun nicht nennen.

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Wollen wir das Thema nicht in Glass vs. Hollywood umbenennen?

Also zu Glass noch einmal. Ich habe letztens auf ClassicFM (ein britischer "Klassik" Musikvideosender) ein Klavierstueck von Philie gehoert/gesehen. Und ich war enttaeuscht. Das was er dort gebracht hat war eher laecherlich gegenueber seinen Aussagen. Das Stueck hatte 5 Grund Akkorde auf denen es aufgebaut wurde. Dann kam eine ewige anreihung von 2 toenen abwechselnd in 8teln/16teln (so genau weiss ich das nicht mehr!) darueber eine relativ leichte Melodie. Es passiert aber auch gar nichts ab und an wirft er die Grundakkorde dazwischen und das ganze beginnt von neuem... Da ich selbst (bekanntlich lol) Komponist bin finde ich sowas eher zum grinsen als wirklich vor Erfurcht zu erstarren wie zb. vor einem Beethoven.

Zu seinem Punkt die Filmmusikkomponisten erfinden nichts bin ich etwas gespalten. Einerseits sage ich ja und andererseits nein. Man MUSS Hans Zimmer zb. den grossen Einfluss der Elektronik u.a. mix mit dem Orchester lassen, das hat er nach Hollywood mitgebracht. Zumeist waren die Soundtracks vorher ja recht klassisch. Man hoere alte (wirklich alte Williams scores) und schaue nebenher auf Goldsmith, man sieht doch das die beiden sich ein wenig aehneln und man ihre Herkunft deutlich raushoert. Mit der Zeit hat sich auch ein John Williams weiterentwickelt. Ich haette mir ein Theme wie Jurassic Park in den 60ern nicht von ihm vorstellen koennen. Die Zeit war anders, die Kundschaft wollte andere Musik. Aber im Gegensatz zu Glass hat Williams sich weiterentwickelt, im gegensatz zu Glass hat Goldsmith sich weiterentwickelt. Horner trat eher einen Schritt zurueck. Ja auch Hans Zimmer hat GROSSE Spruenge gemacht (okay er konnte sich mit der Zeit bessere Orchestratoren leisten) aber alles in allem sollte Glass imo nicht so arrogant gegenueber jenen sein die imo ueber ihm stehen.

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